2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
hinten die kleinsten Verletzungen, die aber letztendlich im Ganzen nicht relevant<br />
sind“ (13:434-437).<br />
Zwei der sieben interviewten Osteopathen (vgl. IPA 2009; IPD 2009) führen an, den<br />
Viszeralbereich mehr in die Therapie zu integrieren. IPA (2009) erläutert:<br />
„Ich habe früher, wenn ich eine Schulter behandelt habe sicher an den Weichteilen gearbeitet<br />
[…] an der Wirbelsäule im Bezug auf die Haltung – und wahrscheinlich dadurch einen Einfluss<br />
auf die Organe gehabt. Ich habe nicht an den Organen gearbeitet […] das habe ich nicht<br />
können und als Physiotherapeut ist das ein Graubereich. Aber auch früher sind die<br />
Schulterpatienten besser geworden“ (IPA 2009/6:171-188).<br />
IPD (2009) erklärt: „In den letzten zwei, drei Jahren arbeite ich viel mehr am Thorax<br />
und im Bauchbereich. Wenn man sich mit einer Sache beschäftigt, umso mehr kann<br />
man auch erkennen. Wir sehen leider nur das, was wir auch wissen“ (8:236-240).<br />
Ausschließlich Interviewpartner „G“ (2009) gibt an, dass sich sein Diagnose- bzw.<br />
Befundungsprozess nicht verändert hat.<br />
„Es ist so eine Art von Sicherheitsgerüst für schlechte Tage. […] Ich habe immer versucht, alle<br />
drei Systeme, das strukturelle, das <strong>viszeral</strong>e und craniosacrale System einzubinden, um aus<br />
allen drei Systemen Informationen zu kriegen, und dann gewichten zu können, wo liegt der<br />
stärkste Einfluss für diese Dysfunktion. Das einzige, was sich vielleicht verändert hat, dass ich<br />
in der Biodynamik-Ausbildung bin. […] Und sie ist immer öfter ein Teil der<br />
Routineuntersuchung, ein kurzer Check auf biodynamischer Ebene“ (IPG 2009/9:284-294).<br />
5.5 Vorschläge im Sinne der Evidence-based Medicine<br />
Evidence basierte Medizin (EBM) wurde von Dr. David Sackett, einer der<br />
Wegbereiter der EBM, als der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige<br />
Gebrauch der gegenwärtig besten Informationen für Entscheidungen in der<br />
medizinischen Versorgung individueller Patienten definiert. EBM bedeutet die<br />
Integration individueller klinischer Erfahrungen in den jeweilig aktuellen Stand der<br />
klinischen Medizin, deren Grundlage klinische Studien und systematische Forschung<br />
sind – der sogenannten externen Evidenz (vgl. Pschyrembel 2011).<br />
Die Interviewteilnehmer wurden mit der Aussage konfrontiert, dass in der EBM<br />
konkret die Forderung besteht, dass die Diagnose- bzw. Befundungsinstrumente der<br />
Verdachtsdiagnose angepasst sein sollen. Anschließend wurde die Frage nach<br />
Vorschlägen für das Erheben des Zusammenhanges zwischen einer<br />
Schultergelenkssymptomatik und einer Organdysfunktion gestellt bzw. auf welche<br />
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