2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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Der viszeral assoziierte Schulterschmerz Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen einer Korrelation zur Qualität der Mitte. […] Wobei die Organe als dysfunktionell gesehen werden, die die Qualität der Mitte nicht haben [und] die Qualität der Mitte eben eine Leichtigkeit und eine Offenheit darstellt“ (IPF/5:135-139). Kwakman (2005) erklärt den biodynamischen Ansatz und Begriff der Mittellinie in der Osteopathie folgender Maßen: Das embryologische Ordnungsprinzip stellt die grundsätzliche Idee des biodynamischen Ansatzes dar. Darin ist auch das Prinzip der Gesundheit verankert, welches sich als universales Prinzip, als Quelle des Lebens, darstellt. Folgende Begriffe werden in der Biodynamik als Erklärung der menschlichen Entwicklung benutzt. Breath of Life, als primäre extragenetische Information, führt in der Entwicklung und im weiteren Leben zur Expression der Grundmatrix. Zu Beginn findet Breath of Life in der Midline Function in der Chorda dorsalis, den Achsenorganen des Embryos, statt. Diese bleibt durch die Derivate, die Nuclei pulposi, die Wirbelkörper und durch das Ligamentum apicis dentis, im Menschen nach seiner Geburt erhalten. Die Potency wird durch die Midline Function über die Fluida im Körper verteilt, und alle Zellen und alles Gewebe organisieren sich um diese Funktion. „Die ventrale Midline bleibt durch das ganze Leben Ausdruck des Breath of Life […] und bleibt die Basisachse des Körpers“ (S. 510). 5.2.8 Das Messen des Blutdrucks Trotzdem es zur Kategorie „Messen des Blutdrucks“ (siehe auch Kapitel 3.4.3) nur eine Nennung gibt, möchte ich diese hier erwähnen, da das Messen des Blutdrucks im Rahmen des Viszeralunterrichts an der WSO immer wieder Erwähnung findet. Ein interviewter Osteopath (vgl. IPA 2009) gibt an, früher zur Verifikation einer möglichen Organdysfunktion den Blutdruck im Vergleich beim linken und beim rechten Arm bei Patienten gemessen zu haben. „Ich habe das am Anfang ein paar Mal gemacht, aber es ist nichts heraus gekommen! [Obwohl der Patient zum Beispiel schon nachweislich eine Gastritis und damit Magenprobleme angegeben hat], hat es keinen Unterschied gegeben, und daher habe ich es sein lassen“ (IPA 2009/5:140-143), denn da wo ein Organproblem ist, sollte der Blutdruck um 20mm/hg niedriger sein (vgl. IPA 2009). 5.2.9 Das craniale System Die Überprüfung des cranialen Rhythmus, der überall im Körper zu erfahren ist, wird von fünf der sieben interviewten Osteopathen durchgeführt (siehe auch Kapitel 3.2.6). IPA (2009), IPC (2009) und IPG (2009) führen bei jedem Patienten einen Seite | 83

Der viszeral assoziierte Schulterschmerz Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen globalen Befund des kranialen Systems durch. „Ich mache auf alle Fälle einen ersten globalen Test für das craniosacrale System, vor allem einmal um zu schauen, gibt es etwas grob Auffälliges, das ich mir auf alle Fälle dringend merken muss“ (IPG 2009/5:154-156) und auch IPC (2009) spricht von einer „Befundung des ganzen Systems und da wäre dann das craniosacrale dabei“ (4:111-112). Ein Interviewpartner (vgl. IPD 2009) überlegt, dass er im Zusammenhang mit Dysfunktionen im Schulterbereich selten reine Dysfunktionen der Synchondrose sphenobasilaris oder zum Beispiel der Sutura sphenosquamosa befundet, folgert aber, dass „wenn ich eine Störung insbesondere im Bereich der Schädelbasis habe, die kann mir einen Einfluss auf den occipito-cervicalen Übergang haben und über diese Schiene eine Verbindung zur Schulter aufweisen“ (5:156-158). IPE (2009) erklärt, dass er mit einer rein cranialen Arbeit bei einer schmerzhaften Schulter mit Einschränkung nicht wirklich große Erfolge hat, aber dass er bei der Befundung des Cranialsystems eine deutliche „Seitendefinierung“ (3:76) bemerkt. Wie schon in vorherigen Kapiteln oftmals erwähnt, führt ein interviewter Osteopath sowohl seine Befundung als auch die Therapie nach der Biodynamischen Osteopathie durch (vgl. IPF 2009). Kritische Stimmen merken jedoch an, dass es nicht sinnvoll ist, im Therapiekonzept der Osteopathie Teilgebiete zu trennen (vgl. Croibier 2006; Dräger 2004). Der Körper, der nicht in einem getrennten System wie dem Bewegungsapparat, einem viszeralen oder einem craniosacralen System funktioniert, ist eine Einheit. Aus diesem Grund sollte ein Osteopath, der in der Tradition von Still und Sutherland arbeitet, nicht allein biomechanisch, viszeral oder craniosacral arbeiten, und seine Behandlung stets auf diese Einheit ausrichten (vgl. Dräger 2004). Kwakman (2005) schließt sich dem an, indem er meint, dass „die gegenseitigen Einflüsse, wie parieto-viszeral, parieto-kranial, kranio-parietal oder viszero-cranial und viszero-parietal sind im Körperschema eines Patienten so häufig nebeneinander anwesend, dass eine Trennung nur künstlich möglich ist“ (S. 512) und deshalb Kenntnisse und Können von allen drei Teilgebieten der Osteopathie erforderlich sind, sodass Gesundheit vorbereitet und Funktionen wieder hergestellt werden. Seite | 84

<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

einer Korrelation zur Qualität der Mitte. […] Wobei die Organe als dysfunktionell gesehen<br />

werden, die die Qualität der Mitte nicht haben [und] die Qualität der Mitte eben eine Leichtigkeit<br />

und eine Offenheit darstellt“ (IPF/5:135-139).<br />

Kwakman (2005) erklärt den biodynamischen Ansatz und Begriff der Mittellinie in der<br />

Osteopathie folgender Maßen: Das embryologische Ordnungsprinzip stellt die<br />

grundsätzliche Idee des biodynamischen Ansatzes dar. Darin ist auch das Prinzip<br />

der Gesundheit verankert, welches sich als universales Prinzip, als Quelle des<br />

Lebens, darstellt. Folgende Begriffe werden in der Biodynamik als Erklärung der<br />

menschlichen Entwicklung benutzt. Breath of Life, als primäre extragenetische<br />

Information, führt in der Entwicklung und im weiteren Leben zur Expression der<br />

Grundmatrix. Zu Beginn findet Breath of Life in der Midline Function in der Chorda<br />

dorsalis, den Achsenorganen des Embryos, statt. Diese bleibt durch die <strong>Der</strong>ivate, die<br />

Nuclei pulposi, die Wirbelkörper und durch das Ligamentum apicis dentis, im<br />

Menschen nach seiner Geburt erhalten. Die Potency wird durch die Midline Function<br />

über die Fluida im Körper verteilt, und alle Zellen und alles Gewebe organisieren sich<br />

um diese Funktion. „Die ventrale Midline bleibt durch das ganze Leben Ausdruck des<br />

Breath of Life […] und bleibt die Basisachse des Körpers“ (S. 510).<br />

5.2.8 Das Messen des Blutdrucks<br />

Trotzdem es zur Kategorie „Messen des Blutdrucks“ (siehe auch Kapitel 3.4.3) nur<br />

eine Nennung gibt, möchte ich diese hier erwähnen, da das Messen des Blutdrucks<br />

im Rahmen des Viszeralunterrichts an der WSO immer wieder Erwähnung findet. Ein<br />

interviewter Osteopath (vgl. IPA 2009) gibt an, früher zur Verifikation einer möglichen<br />

Organdysfunktion den Blutdruck im Vergleich beim linken und beim rechten Arm bei<br />

Patienten gemessen zu haben. „Ich habe das am Anfang ein paar Mal gemacht, aber<br />

es ist nichts heraus gekommen! [Obwohl der Patient zum Beispiel schon<br />

nachweislich eine Gastritis und damit Magenprobleme angegeben hat], hat es keinen<br />

Unterschied gegeben, und daher habe ich es sein lassen“ (IPA 2009/5:140-143),<br />

denn da wo ein Organproblem ist, sollte der Blutdruck um 20mm/hg niedriger sein<br />

(vgl. IPA 2009).<br />

5.2.9 Das craniale System<br />

Die Überprüfung des cranialen Rhythmus, der überall im Körper zu erfahren ist, wird<br />

von fünf der sieben interviewten Osteopathen durchgeführt (siehe auch Kapitel<br />

3.2.6). IPA (2009), IPC (2009) und IPG (2009) führen bei jedem Patienten einen<br />

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