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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

wirklich verifizieren“ (IPD 2009/14:440-441). Beim Versuch der Verifikation wurde die<br />

Art. subclavia mit einem Stethoskop abgehört, um Strömungsgeräusche festzustellen,<br />

und ein Ultraschall durchgeführt.<br />

„Ich fand das auch wirklich interessant, da […] durch diese Positionsänderung beim Sotto-Hall-<br />

Test es wirklich im Bereich des Fasziensystems um die Art. subclavia zu einer<br />

Spannungserhöhung gekommen ist. Für mich war das ein ganz klares Thoracic-outlet-Syndrom<br />

und als solches war es auch zu behandeln. […] <strong>Der</strong> Patientin ging es danach besser – ich<br />

konnte nachher bei dem Test immer noch Strömungsgeräusche hören“ (IPD 2009/14:442-453).<br />

Letztendlich drückt sich auch eine große Unsicherheit bezüglich der Interpretation<br />

des Sotto-Hall-Tests von Seiten der Osteopathen aus. „Es ist ein Problem bei diesem<br />

Test, dass selbst beim Gesunden sehr oft der Puls verschwindet […] und das ist<br />

schwer nachvollziehbar“ (IPC 2009/9:295-298).<br />

Bezüglich Reliabilität und Validität 14 wird der Sotto-Hall-Test von sechs Osteopathen<br />

stark angezweifelt. Ein Interviewpartner bemerkt dazu, dass: „es gerade bei den<br />

osteopathischen Tests wie z.B. beim Sotto-Hall-Test einmal interessant wäre eine<br />

Testreihe zu machen und hier zu falsifizieren oder zu verifizieren bzw. zu schauen,<br />

ob da jeder auf das gleiche Ergebnis kommt oder das irgendwie einem Befund<br />

entsprechen kann“ (IPC 2009/8:266-269). Vier der befragten Osteopathen<br />

verwenden den Sotto-Hall-Test aus diesem Grund überhaupt nicht.<br />

Ein Interviewteilnehmer weist auf eine Diskrepanz bezüglich des Namens hin und<br />

meint, dass „es sich beim Sotto-Hall-Test wirklich um eine osteopathisch<br />

gewachsene Geschichte handelt“ (IPC 2009/9:286-287). <strong>Der</strong> Test wird in dem Buch<br />

von Buckup (2009) als unspezifischer zervikaler Funktionstest beschrieben und nur<br />

im osteopathischen Bereich für die Diagnostizierung eines Thoracic-outlet-Syndroms<br />

verwendet (vgl. IPC 2009). Diese Aussage wird von einem Interviewteilnehmer<br />

unterstrichen, der meint, dass „sich die Osteopathie, was die Sprache anbelangt,<br />

mehr der Schulmedizin annähern muss“ (IPG 2009/10:335-336).<br />

Aus diesem Grund soll bemerkt werden, dass man sich bei der Word <strong>Osteopathic</strong><br />

Health Organisation, WOHO, vor kurzem mit der Vereinheitlichung der<br />

osteopathischen Nomenklatur im englischen Sprachraum beschäftigte. Breul et al.<br />

regen mit einem Satz in der Deutschen Zeitschrift für Osteopathie – DO (2010/1)<br />

14<br />

„Die Validität eines diagnostischen Tests wird mit den Begriffen der Sensibilität und Spezifität<br />

beurteilt. Die Sensitivität zeigt die Fähigkeit (Sensibilität) des Tests an, ein Merkmal zu finden, wenn<br />

es wirklich positiv vorhanden ist […]. Unter Spezifität wird die Fähigkeit des Tests verstanden, ein<br />

negatives Ergebnis anzuzeigen, wenn das Merkmal nicht vorhanden ist“ (Sommerfeld 2004:45f).<br />

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