2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
5.2.6 <strong>Der</strong> Sotto-Hall-Test<br />
Um einen Zusammenhang zwischen einer Schultergelenksdysfunktion und einer<br />
Organdysfunktion herzustellen, wird von zwei interviewten Osteopathen (vgl. IPA<br />
2009; IPG 2009) der Sotto-Hall-Test (siehe Kapitel 3.2.4) als zusätzliches Instrument<br />
bei der Befundung eingesetzt. In Kombination mit einer Inhibition bzw. Erleichterung<br />
wird der Test von Interviewpartner IPG (2009) angewandt. „Wenn der Sotto Hall Test<br />
positiv ist […] wiederhole ich diesen noch einmal mit einer Inhibition auf dem Gebiet<br />
der erhöhten Spannung und schaue, ob der dann immer noch positiv ist“ (IPG<br />
2009/4:133-136). Gleichzeitig erklärt dieser Interviewpartner allerdings, dass der<br />
Sotto-Hall-Test für ihn keinen diagnostischen Test darstellt, und erläutert, dass mit<br />
einem diagnostischen Test eine Dysfunktion erkannt und auch benannt werden kann.<br />
„<strong>Der</strong> Sotto-Hall-Test gibt mir aber möglicherweise Aufschluss über Regionen, wo höhere<br />
Spannungen oder Probleme sein könnten [nämlich] das Gebiet der ventralen Viszera und das<br />
Gebiet des Thoracic-outlets, der HWS und BWS und den dazugehörigen Rippen und der<br />
Clavicula“ (IPG 2009/4:128-132).<br />
Interviewpartner „D“ (2009) zweifelt wiederum sehr an der Aussagekraft des Sotto-<br />
Hall-Tests und meint, dass durch die Außenrotation des Armes das Fasziensystem<br />
des gesamten ventralen Thorax in eine höhere Spannung geraten würde. Dadurch<br />
könnte eine Inhibition zum Beispiel auf der Leber automatisch zu einer Entlastung<br />
führen, was gleichzeitig die Spannung im gesamten ventralen Thorax reduziert.<br />
Dadurch erhält man eine verminderte weiterlaufende Spannung und damit bessere<br />
Ergebnisse den Puls betreffend.<br />
Bei einer Studie von Bohl-Mortier (1998) wurde der Sotto-Hall-Test in umgekehrter<br />
Abfolge überprüft. Sie führte den mit 40 Patienten (30 Patienten Behandlungsgruppe,<br />
10 Patienten Kontrollgruppe) durch, die einen gesicherten veränderten Leberwert<br />
aufwiesen. Die Wirkung der Inhibition an der Leber wurde durch eine Oszillographie<br />
des Radialispulses überprüft. Es zeigte sich, dass es zu einer signifikanten<br />
Veränderung des Pulsverhaltens durch die osteopathische Intervention kam, was auf<br />
eine veränderte Perfusion schließen lässt. <strong>Der</strong> Zusammenhang eines möglichen<br />
viszero-somatischen Behandlungseffekts konnte jedoch bei dieser Studie nicht<br />
hergestellt werden.<br />
Versuche seitens der Osteopathen sich bezüglich des Sotto-Hall-Tests zu<br />
informieren, gehen so weit, dass sie selber Versuche starten, um einen Beitrag zur<br />
Validitierung dieses Tests zu starten. „Ich wollte [diesen Zusammenhang] auch<br />
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