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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

anschaulich erklärt: „Eine Blockade im Bereich C0 – C1 macht mir immer einen<br />

Hypertonus auf der Seite der Blockade. Durch diesen Hypertonus im Bereich des M.<br />

trapezius und des M. sternocleidomastoideus kommt es zu einer anderen<br />

Schultergelenksstellung“ (IPD 2009/5:149-153). Interviewpartner „D“ (2009) sieht<br />

über das Segment C0 – C1 auch den Zusammenhang mit dem Kiefergelenk und<br />

bezieht dies in seine Befundung mit ein. „Probleme im Kieferbereich assoziieren mit<br />

C0 – C1 und damit assoziiert eine höhere Spannung im Schulterbereich“ (IPD<br />

2009/5:162-163) während Interviewpartner „A“ (2009) und Interviewpartner „F“<br />

(2009) die Halsfaszien als mögliche Spannungsüberträger zwischen Kiefergelenk<br />

und Schulterbereich sehen (siehe Kapitel 2.2).<br />

Die Palpation der die Schulter umgebenden Muskulatur und die Testung der<br />

Spannung der Faszien im Schulterbereich werden von drei Therapeuten angeführt.<br />

IPC (2009) erläutert, dass „bei der Schulter auf jeden Fall die Palpation der einzelnen<br />

Strukturen, also ACG, SCG und die einzelnen Strukturen der Rotatorenmanschette“<br />

(3:87-88) wichtig ist und IPD (2009) erklärt:<br />

„Über die sensible Versorgung des Zwerchfells durch den N. phrenicus kann es zu einem<br />

projizierten Schmerz über das <strong>Der</strong>matom C3 – C5 kommen. Durch eine erhöhte Spannung des<br />

M. subclavius [Innervation über C5 – C6] könnte es zu einer erhöhten Spannung der Faszia<br />

clavicopectoralis kommen. Dadurch hat der M. pectoralis minor eine höhere Spannung und<br />

kippt die Scapula weiter nach anterior. Dadurch ergibt sich eine andere mechanische Belastung<br />

im Schultergelenk“ (IPD 2009/4:121-130).<br />

Ein Therapeut, der nach den Prinzipien der biodynamischen Osteopathie arbeitet,<br />

führt keine Befundung des Schultergelenks und der angrenzenden Strukturen durch,<br />

da er häufig Organdysfunktionen als Ursache für Schultergelenksdysfunktionen<br />

findet, welche „mit diesen Tests gar nicht erfassbar sind“ (IPF 2009/2:57-58).<br />

„Eventuell lasse ich grob die Bewegungen vorzeigen […] ich mache das nicht so gerne, da sich<br />

gerade bei der Schulter zum Beispiel durch Abduktionstests neue Verletzungen ergeben<br />

können. Mich stört es auch, wenn der Fokus zu sehr auf das Gelenk gebracht wird. Lieber ist es<br />

mir, wenn der Patient gleich […] auf das Ganze aufmerksam wird (IPF 2009/4:101-104).<br />

Wie könnte diese Aussage, die den Begriff der Ganzheitlichkeit verwendet, gemeint<br />

sein? In Verwendung einer traditionellen osteopathischen Beschreibung von<br />

„Holismus“ beschreibt Fossum (2010), dass es das Ziel der osteopathischen<br />

Diagnostik ist „die gefundene somatische Dysfunktion im Zusammenhang mit der<br />

ganzen Person zu sehen“ (S.52), denn erst dann kann man die totale osteopathische<br />

Läsion des Patienten verstehen. Mittels dieser Herangehensweise betrachtet der<br />

Osteopath in seiner Diagnostik sowohl medizinische Pathologien, primäre und<br />

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