2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
4. Personaler Kontext: Das Wissen um den persönlichen und sozialen<br />
Zusammenhang, in dem die Reaktionen des Befragten stehen, sind<br />
Voraussetzung für deren Interpretation.<br />
Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik wurde die<br />
Operationalisierung, das heißt die Aufgliederung des wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisinteresses in den Kommunikationsraum des Interviewpartners<br />
durchgeführt und in Leitfadenfragen eingegliedert. Die Entstehung des<br />
Interviewleitfadens wurde durch intensive Diskussionen mit Kollegen und der<br />
Betreuerin der Arbeit geprägt. Als nächster Schritt wurde in einer Pilotphase ein<br />
Probeinterview durchgeführt. Dieses diente zum einen als Überprüfung für den<br />
Leitfaden und zum anderen als Schulung des Interviewers.<br />
Nach einer Einleitung, in welcher der Interviewende in das Thema eingeführt wird,<br />
beginnt das eigentliche Interview. Dieses besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:<br />
Sondierungsfragen, als allgemein gehaltene Einstiegsfragen, helfen herauszufinden,<br />
ob das gewählte Thema überhaupt eine subjektive Bedeutung für den Einzelnen<br />
besitzt. Den Schwerpunkt bilden Leitfadenfragen, welche als wesentliche<br />
Fragestellungen im Interviewleitfaden festgehalten sind. Dem gegenüber helfen<br />
spontane Ergänzungsfragen (Ad-hoc-Fragen) den Gesprächsfluss in Gang zu halten<br />
oder den Gesprächsinhalt zu vertiefen. Zur Sicherung des erhobenen Materials<br />
werden in der Regel im Einverständnis mit dem Interviewten<br />
Tonbandaufzeichnungen durchgeführt (vgl. Mayring 2002).<br />
Als Einstiegsfrage wurde eine zentrale Frage gewählt, in der die Interviewten über<br />
allgemeine Erfahrungswerte, die sie im Bezug auf das Befunden bei Patienten mit<br />
Schultergelenksdysfunktionen im Rahmen ihrer osteopathischen Praxis gesammelt<br />
haben, berichten können. Durch diese einfache Frage konnte eine Atmosphäre des<br />
Vertrauens geschaffen werden, sodass eine sehr entspannte Interviewsituation<br />
entstand (siehe Kapitel 5.1).<br />
<strong>Der</strong> Hauptteil des Leitfadens deckt vier zentrale Themenbereiche ab. <strong>Der</strong> erste<br />
Themenbereich hat die Vorgehensweise im Befundungsprozess zum Inhalt und<br />
zeigt die von den Interviewten in der osteopathischen Diagnose verwendeten<br />
Elemente auf. Da es sich hier um keinen festgelegten standardisierten Ablauf<br />
handelt, wurden die Interviewpartner gebeten, ihr individuelles Herangehen bei einer<br />
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