2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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Der viszeral assoziierte Schulterschmerz Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen ein stark erhöhter Blutdruck auch eine mögliche Kontraindikation für eine Behandlung darstellen kann (vgl. Mayer-Fally 2007). Laut Ligner (2008) sollte im Zuge der viszeralen Diagnostik beidseits der Blutdruck gemessen werden. Eine Seitendifferenz von mehr als 10 mmHg systolisch (bei älteren Patienten 15 mmHg) könnte ein Hinweis für eine mögliche Dysfunktion im Organbereich auf der Seite mit dem niedrigeren Wert sein. Die Ursache für solche systolischen Blutdruckunterschiede könnte mit einer höheren faszialen Spannung auf der Seite der Läsion, die sich in den Arm weiter ausbreitet, erklärt werden (vgl. Ligner 2008). Barral (2005) wiederum erläutert, dass sich diese Blutdruckunterschiede durch pathologische Weichteilveränderungen ergeben, welche reflektorisch zum Beispiel durch eine Reizung des N. phrenicus hervorgerufen werden können. Des Weiteren würden Bindegewebsläsionen verschiedener Bänder im Bereich des „Thoracic outlet” zu diesen Blutdruckunterschieden führen. Barral (2005) meint, dass sich “größere Läsionen sowohl im Sotto-Hall-Test als auch in den Blutdruckwerten niederschlagen. […] Bei richtiger Behandlung sollten sich auffällige Werte wieder normalisieren” (S. 12). Eine mögliche Objektivierung der Wirkung von Organmanipulationen wäre durch diese beiden Tests möglich (vgl. Barral 2005). Das Tasten des Pulses kann wichtige Informationen über die Herzfrequenz, den Zustand des Pulses, sowie über die Amplitude liefern. So kann ein nicht tastbarer oder verringerter Puls zum Beispiel ein eindeutiger Hinweis für ein arterielles Problem darstellen (vgl. Croibier 2006). Laut Ligner (2003) stellt das Testen der A. abdominalis bezogen auf die Pulsqualität einen Sicherheitstest dar, welcher mögliche Hinweise für das Vorhandensein eines Aortenaneurysmas liefern kann. Dieser Test sollte vor jeder tiefen Bauchtechnik bzw. Organbehandlung erfolgen. 3.4.4 Die Auskultation „Unter Auskultation versteht man das Abhorchen der im Körper entstehenden Geräusche und Töne mit einem Stethoskop“ (Pschyrembel 2011:203). Zum einen werden die Herzauskultation, eine vaskuläre Auskultation, eine Auskultation der Lunge und eine abdominale Auskultation zur Beurteilung der Peristaltik unterschieden (vgl. Pschyrembel 2011). In regelmäßigen Abständen, ungefähr alle fünf bis zehn Sekunden, ist es normalerweise möglich, in Hohlorganen gurgelnde Geräusche zu hören. Eine Seite | 49
Der viszeral assoziierte Schulterschmerz Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen präprandiale Aktivierung durch den N. vagus führt zum Beispiel zu Geräuschen im Magenbereich, während eine Überfunktion des Parasympathikus zu einer erhöhten Frequenz der Darmgeräusche führen kann. Das komplette Fehlen von Darmgeräuschen stellt einen absoluten Warnhinweis dar, da dies ein Zeichen für einen Ileus sein kann. Stenosegeräusche, die einen spritzenden Ton erzeugen, können bei einem Ileus durch ein Stethoskop wahrgenommen werden, und auch „beim Vorliegen von Stenosen an der Aorta oder den illiacalen Gefäßen kann eventuell ein Stenosegeräusch gehört werden“ (Mayer-Fally 2006:23). 3.5 Zusammenfassung Laut Fossum (2010) stellt während einer osteopathischen Konsultation die Diagnose den wichtigsten Teil dar, da mindestens 75% einer erfolgreichen Behandlung aus der Diagnose bestehen. Wichtige Elemente des Untersuchungsprozesses sind die Anamnese, eine globale und eine lokale osteopathische Untersuchung, sowie eine medizinische Untersuchung. Eine Testung der Viszera in Bezug auf Mobilität und Motilität, die Durchführung von Inhibitionstest sowie eine globale Befundung des cranialen Systems werden von Croibier (2006) und Liem et al. (2005) noch zusätzlich vorgeschlagen. Innerhalb dieser Masterthesis wird im Speziellen die Befundung des Schultergelenks abgehandelt und auf jene Diagnoseverfahren eingegangen, welche mögliche Ursachen für viszeral assoziierten Schulterschmerz aufzeigen können. Auf Testungen für die untere Extremität oder zum Beispiel das Iliosacralgelenk und die Wirbelsäule wird aus diesem Grund nicht näher eingegangen. Zu Beginn einer Patientenkonsultation steht die Anamnese, welche dazu dient, in einem Gespräch möglichst viele für die derzeitigen Beschwerden des Patienten relevante Informationen zu sammeln und den Gesamtzustand des Patienten zu erkennen. Bezogen auf den viszeral assoziierten Schulterschmerz kann mittels der Anamnese ein eventueller Verdacht einer Organdysfunktion mit einer Schultergelenksdysfunktion begründet werden. Atypische Symptome, die sich durch fasziale Strukturen oder die vegetative Innervation des Organs erklären lassen, wie z.B. ein nicht erholsamer Schlaf, Verdauungsstörungen bei Frauen in Abhängigkeit vom hormonellen Zyklus, Schlafstörungen mit unter Umständen schweißnassem Aufwachen zwischen ein und drei Uhr könnten auf eine Dysfunktion der Leber hindeuten (vgl. Hebgen 2008). Seite | 50
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
präprandiale Aktivierung durch den N. vagus führt zum Beispiel zu Geräuschen im<br />
Magenbereich, während eine Überfunktion des Parasympathikus zu einer erhöhten<br />
Frequenz der Darmgeräusche führen kann. Das komplette Fehlen von<br />
Darmgeräuschen stellt einen absoluten Warnhinweis dar, da dies ein Zeichen für<br />
einen Ileus sein kann. Stenosegeräusche, die einen spritzenden Ton erzeugen,<br />
können bei einem Ileus durch ein Stethoskop wahrgenommen werden, und auch<br />
„beim Vorliegen von Stenosen an der Aorta oder den illiacalen Gefäßen kann<br />
eventuell ein Stenosegeräusch gehört werden“ (Mayer-Fally 2006:23).<br />
3.5 Zusammenfassung<br />
Laut Fossum (2010) stellt während einer osteopathischen Konsultation die Diagnose<br />
den wichtigsten Teil dar, da mindestens 75% einer erfolgreichen Behandlung aus der<br />
Diagnose bestehen. Wichtige Elemente des Untersuchungsprozesses sind die<br />
Anamnese, eine globale und eine lokale osteopathische Untersuchung, sowie eine<br />
medizinische Untersuchung. Eine Testung der Viszera in Bezug auf Mobilität und<br />
Motilität, die Durchführung von Inhibitionstest sowie eine globale Befundung des<br />
cranialen Systems werden von Croibier (2006) und Liem et al. (2005) noch zusätzlich<br />
vorgeschlagen. Innerhalb dieser Masterthesis wird im Speziellen die Befundung des<br />
Schultergelenks abgehandelt und auf jene Diagnoseverfahren eingegangen, welche<br />
mögliche Ursachen für <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong>n <strong>Schulterschmerz</strong> aufzeigen können. Auf<br />
Testungen für die untere Extremität oder zum Beispiel das Iliosacralgelenk und die<br />
Wirbelsäule wird aus diesem Grund nicht näher eingegangen.<br />
Zu Beginn einer Patientenkonsultation steht die Anamnese, welche dazu dient, in<br />
einem Gespräch möglichst viele für die derzeitigen Beschwerden des Patienten<br />
relevante Informationen zu sammeln und den Gesamtzustand des Patienten zu<br />
erkennen. Bezogen auf den <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong>n <strong>Schulterschmerz</strong> kann mittels der<br />
Anamnese ein eventueller Verdacht einer Organdysfunktion mit einer<br />
Schultergelenksdysfunktion begründet werden. Atypische Symptome, die sich durch<br />
fasziale Strukturen oder die vegetative Innervation des Organs erklären lassen, wie<br />
z.B. ein nicht erholsamer Schlaf, Verdauungsstörungen bei Frauen in Abhängigkeit<br />
vom hormonellen Zyklus, Schlafstörungen mit unter Umständen schweißnassem<br />
Aufwachen zwischen ein und drei Uhr könnten auf eine Dysfunktion der Leber<br />
hindeuten (vgl. Hebgen 2008).<br />
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