2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
immer linksseitig sein muss“ (Buckup 2009:77). Patienten mit Diabetes mellitus<br />
zeigen zum Beispiel häufig eine Tendenz zur Einschränkung der Schulterbeweglichkeit,<br />
und auch eine Hyperurikämie könnte ihre Erstmanifestation am<br />
Schultergelenk haben (vgl. Buckup 2009). Äußert eine Patientin periodisch<br />
wiederkehrende Schmerzen im Bereich der Schulter, so zeigt Mayer-Fally (2007)<br />
eine mögliche fasziale Verbindung zwischen Uterus und Schulter auf. Unter den<br />
oben angeführten Aspekten ist deutlich zu erkennen, dass es notwendig ist, Fragen<br />
nach den typischen Beschwerden einzelner Organsysteme zu stellen, da eine<br />
bestehende Erkrankung vom Patienten nicht zwangsläufig bereits erkannt oder<br />
schon therapiert sein muss (vgl. Croibier 2006; Hinkelthein/Zalpour 2006;<br />
Liem/Dobler 2002).<br />
3.2 Die globale osteopathische Untersuchung<br />
Ziel der globalen oder allgemeinen osteopathischen Untersuchung ist es, Reaktionen<br />
des Körpers auf einen Läsionsmechanismus zu verstehen und im Folgenden eine<br />
Vorgehensweise für eine Behandlung festlegen zu können.<br />
Laut Fossum (2010) werden je nach Wissensstand und Erfahrung des Osteopathen<br />
unterschiedliche Methoden eingesetzt, um den Patienten in seiner Ganzheit zu<br />
erfassen und ein Bild über ein Läsionsmuster eines Patienten in seiner Totalität zu<br />
erhalten.<br />
3.2.1 Die Beobachtung und Inspektion<br />
Bei der allgemeinen Inspektion 9 im Stehen sollen die Haltung in frontaler, sagittaler<br />
und horizontaler Ebene, Hautveränderungen im Bezug auf Hautfarbe,<br />
Gefäßzeichnung, Durchblutung, Narben, Behaarung etc., das Körperrelief wie<br />
Einziehungen, Muskelbild, Schwellungen etc., Bewegungsabläufe im Hinblick auf<br />
Bewegungsumfang, Harmonie, Koordination, Sicherheit etc. und die Atmung im<br />
Bezug auf Inspiration und Exspiration, Harmonie der Bauch- bzw. Brustatmung oder<br />
die Stimme und ähnliches beurteilt werden (vgl. Mayer-Fally 2007; Croibier 2006).<br />
„<strong>Der</strong> Händedruck eines Patienten, wie er sitzt, gestikuliert, sich entkleidet – all das<br />
kann dem Therapeuten einen oft unverfälschten Eindruck vom Patienten geben und<br />
somit eine Fülle von Informationen“ (Mayer-Fally 2007:37).<br />
9 „Äußerliche Untersuchung des Patienten durch Betrachten“ (Pschyrembel 2011:991)<br />
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