2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
3 <strong>Der</strong> osteopathische Diagnoseprozess bei<br />
<strong>Schulterschmerz</strong><br />
<strong>Der</strong> Begriff der Diagnose 5 umfasst einerseits die Kunst, Krankheiten durch ihre<br />
Symptome erkennen zu können, andererseits stellt sie eine Reflexion und das<br />
Sammeln von Informationen über den Patienten dar (vgl. Croibier 2006).<br />
„Die Diagnose ist zweifelsohne der wichtigste Teil der osteopathischen Konsultation.<br />
In der täglichen Praxis wird oft vergessen, dass mindestens 75% einer erfolgreichen<br />
Behandlung aus der Diagnose besteht“ (Fossum 2010:70). Am Ende jedes<br />
Befundungsprozesses sollte aus diesem Grund eine Diagnose stehen, welche<br />
Beschwerden, die der Patient angibt, mit den gewonnen Befunden aus der Diagnose<br />
in Zusammenhang bringt. Mit einer exakten Diagnose können viele erfolglose<br />
Behandlungen, Nebenreaktionen oder Komplikationen vermieden werden. Gesucht<br />
wird nach der osteopathischen 6 Läsion, wobei dieser Ausdruck durch den Begriff<br />
somatische Dysfunktion 7 ersetzt wurde. Damit ist nicht nur eine Struktur des<br />
parietalen Systems gemeint, sondern es kann „eine Restriktion oder<br />
Funktionseinschränkung jedes Gewebes im Körper sein, die über verschiedene<br />
anatomische Verbindungen, neurophysiologische Kommunikationsmechanismen,<br />
zirkulatorische Auswirkungen und biomechanischen Stress eine Dysfunktion im<br />
parietalen System hervorruft“ (Fossum 2010:70). Liegt die Dysfunktion im parietalen<br />
System, so können umgekehrt über die gleichen Mechanismen andere Strukturen<br />
über eine Verkettungsreaktion mit einbezogen werden (vgl. Fossum 2010).<br />
5<br />
Das Wort Diagnose stammt aus dem Griechischen und bedeutet Erkenntnis. „Schlussfolgerung aus<br />
der Symptomkonstellation des Patienten im Sinne einer Zuordnung zu bekannten Krankheitsbildern“<br />
(Pschyrembel 2011:463).<br />
6<br />
„Osteopathie ist eine Wissenschaft, die sich auf sehr genaue anatomische und physiologische<br />
Kenntnisse stützt, die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen in ihre Gedanken einbezieht und<br />
umsetzt“ (Kwakman 2005:487).<br />
7<br />
Laut Fossum (2010) ist eine somatische Dysfunktion aus osteopathischer Sicht ein signifikanter<br />
Befund bei der osteopathischen Untersuchung. Die pathologische und palpierbare Veränderung der<br />
Gewebequalität ist manuell feststellbar, was als Zeichen für eine darunter liegende Pathologie<br />
gewertet werden kann.<br />
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