22.12.2012 Aufrufe

2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

die Fascia transversalis, die im Brustraum der Fascia endothoracica gleichzusetzen<br />

ist. Unterhalb der Faszia transversalis liegt das Peritoneum mit seinem parietalen<br />

und <strong>viszeral</strong>en Blatt, welches sehr dicht an die Organe anliegt, und auch nur schwer<br />

von diesen zu lösen ist (vgl. Rohen/Lütjen-Drecoll 2006; Scheiterbauer 2010;<br />

Schünke et al. 2005a).<br />

Hebgen (2008) sieht die Faszie als ein untereinander verbundenes Gewebekontinuum<br />

an, durch das sich weit entfernt von der eigentlichen Ursache parietale<br />

oder funktionelle Symptome einstellen können. Er beschreibt in diesem Zusammenhang<br />

die Entstehung von osteopathischen Ketten, die den anatomisch-funktionellen,<br />

oft faszialen Weg von der Ursache zum Symptom aufzeigen.<br />

Barral (2005) spricht in diesem Zusammenhang von Läsionsketten, da sich eine<br />

Fixierung oder Restriktion - im osteopathischen Sinne als Läsion bezeichnet - auch<br />

auf die Nachbarschaft nachteilig auswirkt und somit die mechanischen<br />

Spannungskräfte der Gewebe der Umgebung verändert.<br />

„Da Restriktionen die Kraftübertragung von Druck, Mobilität, Motilität und anderen Kräften<br />

behindern, gerät das Fasziensystem sowohl lokal als auch im gesamten Körper aus dem<br />

Gleichgewicht. Das Ungleichgewicht der Spannungskräfte führt zu Störungen auf der<br />

peritonealen-visceralen Ebene und zu Funktionsstörungen der inneren Organe. […] Bedingt<br />

durch die Läsionsketten kann ein Symptom auch entfernt von der ursprünglichen Schädigung in<br />

Erscheinung treten“ (Barral 2005:1f).<br />

Das Bindegewebssystem lässt sich ähnlich wie das Nervensystem als ein<br />

Endlossystem von Verästelungen beschreiben, welches bis in die kleinste Einheit<br />

des Organismus reicht. In der Gegensätzlichkeit, dass es als Organ der Form den<br />

einzelnen Bauelementen des Körpers eine relativ stabile, dreidimensionale<br />

Grundordnung garantiert aber zugleich die Beweglichkeit der einzelnen Elemente<br />

durch Gleitschichten ermöglichen muss, liegt das Potential der funktionellen Störung<br />

begründet.<br />

„Wird eine Muskelgruppe stark belastet, beginnt die Faszie über die Ausbildung von mehr<br />

Kollagenfasern, der Muskelgruppe zu helfen. Ist ein Organ durch einen Entzündungsprozess<br />

belastet, z.B. die Leber nach einer Hepatitis, reagiert die membranartige Hüllschicht dauerhaft<br />

und mit ihr die damit verbundenen Bänder“ (Schwind 2010:27).<br />

Durch diese Faserverdichtung, die eigentlich als Schutz der Funktion dienen soll,<br />

kommt es einerseits zu einer Einschränkung der Bewegung und darüber hinaus auch<br />

zu einer Formveränderung. „Die mögliche Dysfunktion der Faszien und Membranen<br />

scheint also darin begründet zu sein, dass das Gewebe zwei gegensätzliche<br />

Seite | 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!