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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

<strong>viszeral</strong>e Blatt (Viszero- oder Splanchnopleura) die Organe überzieht (vgl. Rohen<br />

/Lütjen-Drecoll 2004).<br />

Sie bilden so ein körperweites Netzwerk und gelten als Ursprung eines singulären<br />

Fasernetzes, der Faszie (vgl. Myers 2010). Laut Van der Wal (2010) sind<br />

Klassifizierungen anatomischer Lehrbücher für Bindegewebe oder für die Faszie, die<br />

beide mesodermalen Ursprungs und in ihrer Funktion nicht zu unterscheiden sind,<br />

nicht konsequent und basieren nicht auf funktionellen Kriterien, da „das Kontinuum<br />

der funktionellen Vernetzung“ (Van der Wal 2010:27) dabei nicht deutlich wird.<br />

„Die Funktion von Faszie und Bindegewebe sind nicht voneinander zu trennen. Denn alle<br />

Abkömmlinge des Mesoderms besitzen den gleichen Aufbau (Form) und damit ähnliche<br />

Funktionen. Alle Strukturelemente der extrazellulären Matrix sind direkte Abkömmlinge der<br />

Mesenchymzellen, jene allmächtigen Bindegewebszellen, die überall im Körper zu finden sind<br />

und überall die gleiche Funktion haben“ (Kwakman 2010:14).<br />

Einerseits spricht Van der Wal (2010) davon, dass die Architektur des Binde- und<br />

Muskelgewebes für das Verständnis der Übertragung von Kräften wichtiger sei, als<br />

die klassische anatomische Ordnung in Einzelstrukturen, andererseits kann aber die<br />

Darstellung der durchgehende Faszienketten, die sich laut Paoletti (2001) zu<br />

Läsionsketten entwickeln können, die Spannungsübertragung über anatomische<br />

Verbindungen darstellen. Diese Kontinuität hat eventuell zur Folge, dass sich eine<br />

Veränderung der Spannung oder des Drucks an einer Stelle im Körper irgendwo an<br />

einer anderen Stelle im Gewebe manifestieren kann (vgl. Richter/Hebgen 2007). So<br />

reagieren im Laufe der Zeit die oberflächlichen Faszien auf eine Dysfunktion der<br />

tieferen Faszienschicht durch eine Veränderung der Gewebezüge, da sich alle<br />

<strong>viszeral</strong>en Störungen ihrerseits in den dazugehörigen faszialen Geweben widerspiegeln<br />

(vgl. Finet/Williame 2000; Hebgen 2008). Da die unterschiedlichen<br />

Faszienschichten miteinander verbunden sind, bilden sie eine Einheit, welche sich<br />

sowohl in craniocaudale als auch venterodorsale Richtung erstreckt. Im Schulterbereich<br />

kann über folgende Faszien eine Verbindung zum Viszeralsystem erkannt<br />

werden:<br />

Im Bereich des Halses lassen sich 3 Schichten unterscheiden, eine oberflächliche<br />

Schicht - Fascia cervicalis lamina superficialis, eine mittlere Schicht - Fascia<br />

cervicalis lamina prätrachealis, und eine tiefe Schicht - Fascia cervicalis lamina<br />

prävertebralis (vgl. Scheiterbauer 2010a).<br />

Die Fascia cervicalis lamina superficialis, welche unter dem Platysma liegt,<br />

bedeckt die Halsregion. Nach dorsal geht sie in die Fascia nuchae über, welche die<br />

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