2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
sympathicus), in den prävertebralen Ganglien und seltener in organnahen Ganglien<br />
oder intramural d.h. im Organ selber. Beim Parasympathikus erfolgt diese in den<br />
Kopfganglien, meist jedoch in organnahen Ganglien und intramural (vgl. Schünke et<br />
al. 2006; Speckmann et al. 2008; Trepel 2008).<br />
Während man früher davon ausging, dass nur Efferenzen zu Sympathikus und<br />
Parasympathikus weitergeleitet werden, geht man heute davon aus, dass in beiden<br />
Systemen auch Afferenzen verlaufen. Im Allgemeinen werden dabei Informationen<br />
über den Füllzustand der Blase, den O2-Gehalt des Blutes oder ähnliches vermittelt.<br />
Diese allgemein viszero-sensiblen Afferenzen werden im Extremitäten-, Unterbauchund<br />
Beckenbereich überwiegend entlang von sympathischen Nervenfasern zum<br />
Seitenhorn bzw. Hinterhorn des Rückenmarks geleitet. Im übrigen<br />
Eingeweidebereich gelangen die viszerosensiblen Impulse über die beiden<br />
allgemein-viszerosensiblen Hirnnerven IX und X in den Hirnstamm, in den Ncl.<br />
tractus solitarii. Während diese Impulse häufig zur Auslösung <strong>viszeral</strong>er Reflexe<br />
direkt auf Rückenmarks- oder Hirnsstammebene weiterverschaltet werden, gelangt<br />
ein Teil davon über absteigende viszerosensible Bahnen ins Bewusstsein (vgl.<br />
Trepel 2008; Schünke et al. 2006).<br />
<strong>Der</strong> nozizeptive Input kann sowohl aus der Haut, dem Tiefengewebe als auch aus<br />
dem Viszeralbereich kommen. Grundlage für den Oberflächenschmerz bildet somit<br />
die Aktivierung von Hautnozizeptoren, während andere Afferenzen ausschließlich<br />
aus dem Tiefengewebe wie zum Beispiel von Gelenken oder Muskulatur stammen<br />
(vgl. Carreiro 2004; Speckmann et al. 2008). „Reize, die zur Empfindung Schmerz<br />
führen, werden von spezifischen afferenten Nervenzellen in bioelektrische Aktivität<br />
umgewandelt“ (Speckmann et al. 2008:68) und bis zum Hinterhorn des Rückenmarks<br />
weitergeleitet. Schmerzen in den Eingeweiden werden von Nozizeptoren, welche<br />
sich in ihrer Eigenschaft nicht grundlegend von somatischen Nozizeptoren<br />
unterscheiden, im Thorax- Abdominal- und Beckenraum ausgelöst. Die meisten<br />
dieser Rezeptoren reagieren sowohl auf mechanische Reize, wie zum Beispiel auf<br />
Dehnung oder Kontraktion, als auch auf eine lokale Entzündung, Ischämie oder eine<br />
Gewebsazidose (vgl. Speckmann et al. 2008).<br />
Den Übertragungsschmerz betreffend nimmt man an, dass sowohl <strong>viszeral</strong>e als auch<br />
somatische Afferenzen im Hinterhorn auf dasselbe weiterleitende Neuron projiziert<br />
werden. Durch diese Vermischung von von viszero- und somatoafferenten Impulsen<br />
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