2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
segmental verlaufende Bahnen verbunden bleibt (vgl. Wancura-Kampik 2010;<br />
Rohen/Lütjen-Drecoll 2004).<br />
„So können bei Krankheiten des Herzens Schmerzen an der Körperoberfläche in<br />
Haut, Muskulatur und Knochen jener Segmente auftreten, die mit dem Herz<br />
segmental ´verwandt´ sind“ (Wancura-Kampik 2010:7). Durch das Wissen dieser<br />
spinal-segmentalen Wechselwirkung und möglicher Projektionsphänomene kann ein<br />
subjektives Schmerzerlebnisse dieser Projektionszeichen in Diagnose und Therapie<br />
integriert werden (vgl. Wancura-Kampik 2010).<br />
2.1.2 Die Konvergenz somatischer und <strong>viszeral</strong>er Afferenzen<br />
Dem somatischen Nervensystem, welches motorisch hauptsächlich die quergestreifte<br />
Muskulatur innerviert und das bewusst angesteuert werden kann, wird das<br />
vegetative, auch autonome oder <strong>viszeral</strong>e Nervensystem, gegenübergestellt. Dessen<br />
Ansteuerung ist unserem Bewusstsein weitgehend entzogen, es innerviert<br />
hauptsächlich die glatte Muskulatur der Eingeweide, Gefäße sowie die exokrinen und<br />
endokrinen Drüsen. Während der efferente Teil des vegetativen Nervensystems<br />
bezogen auf funktionelle und strukturelle Gegebenheiten in zwei antagonistisch<br />
wirkende Bereiche, das parasympathische und sympathische Nervensystem<br />
(= Sympathikus und Parasympathikus), unterteilt wird, erfolgt dies bei den afferenten<br />
Fasern des vegetativen Nervensystems aufgrund fehlender funktioneller oder<br />
struktureller Zweigliederung nicht. Darüber hinaus gibt es noch das enterische<br />
(= intramurale vegetative Nervensystem) im Magen-Darm-Trakt, welches zum Teil<br />
unabhängig von Sympathikus und Parasympathikus funktioniert (vgl. Trepel 2008;<br />
Schünke et al. 2006; Speckmann et al. 2008).<br />
Alle inneren Organe werden bezogen auf ihre Funktion mit wenigen Ausnahmen von<br />
beiden Anteilen des vegetativen Nervensystems innerviert. Während der<br />
Sympathikus eine anregende, Energie mobilisierende Funktion auf den Körper hat,<br />
koordiniert der Parasympathikus eher die Ruhe und Verdauungsphasen im Sinne<br />
des Wiederaufbaus der Körperenergie. So zeigt das Herz bei höherer<br />
Sympathikusaktivität eine Erhöhung der Schlagfrequenz, der Erregungsleitungsgeschwindigkeit<br />
und der Kontraktionskraft, während der Parasympathikus eher eine<br />
Senkung der Schlagfrequenz und der Erregungsleitung bewirkt. Am Beispiel des<br />
Gastrointestinaltraktes hingegen bewirkt eine Sympathikusaktivierung eine Herabsetzung<br />
der Peristaltik und Drüsentätigkeit, während der Parasympathikus hier eine<br />
Steigerung der Peristaltik und eine Erhöhung der Sekretion der exokrinen Drüsen wie<br />
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