2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
die anteriore Unterfläche des Acromions, macht 44-65% aller Beschwerden im<br />
Schulterbereich während einer ärztlichen Sprechstunde aus (vgl. McClure et al.<br />
2006). Neben der Enge des subacromialen Gleitraums sowie einem kleineren<br />
acromiohumeralen Abstand während der Schulterelevation werden die Abnormalität<br />
der Stellung und der Bewegung der Scapula sowie ein verändertes Zusammenspiel<br />
der Muskulatur als wichtige Risikofaktoren für die Entstehung einer Schulterpathologie<br />
diskutiert (vgl. Hèbert et al. 2002; Gansen/Irlenbusch 2002). <strong>Der</strong><br />
auslösende Faktor und die schmerzhafte Struktur können an unterschiedlichen<br />
Stellen liegen, was eine exakte Untersuchung schwierig macht, aber auch sehr<br />
relevant werden lässt. Werden die für eine Problematik verantwortlichen Gründe für<br />
den <strong>Schulterschmerz</strong> nicht herausgefunden, macht eine Behandlung eventuell<br />
Schwierigkeiten oder führt häufig zu einem nicht befriedigenden Behandlungsergebnis.<br />
Sind Schmerzen des Patienten durch Schulterbewegungen und Tests nicht<br />
reproduzierbar, sollte unbedingt auch an die Hals- und Brustwirbelsäule und die<br />
inneren Organe gedacht werden (vgl. Diemer/Sutor 2010<br />
Wenngleich die Schmerzlokalisation von <strong>viszeral</strong>en und somatischen Schmerzen<br />
ident sein kann, so unterscheidet sich die Schmerzqualität, wenn auch nicht immer,<br />
meist recht deutlich. Das klinische Erscheinungsbild <strong>viszeral</strong>er Schmerzen kennzeichnet<br />
sich vor allem dadurch, dass nicht alle inneren Organe einen Schmerz<br />
hervorrufen und der Schmerz nicht unbedingt mit einer <strong>viszeral</strong>en Verletzung<br />
einhergehen muss. Bei <strong>viszeral</strong>en Erkrankungen werden spärlich vorkommende<br />
echte <strong>viszeral</strong>e Nozizeptoren aktiviert, die diffus im Nervensystem verteilt enden.<br />
Dadurch sind die Symptome meist dumpf, drückend, anhaltend an der Mittellinie<br />
vorkommend, hängen aber bis zu einem gewissen Grad von der Heftigkeit der<br />
Erkrankung ab. So äußern sich Schmerzen oft eher als ein Gefühl des Unwohlseins<br />
und des Unbehagens als durch einen wirklichen Schmerz. Eine Ausbreitung der<br />
Entzündung auf das Peritoneum oder andere parietale Membranen kann allerdings<br />
dann zu einem lokalisierten und abgegrenzten somatischen Schmerz führen. Eine<br />
der wichtigsten klinischen Erkenntnisse ist jedoch, dass die Symptome bei den<br />
einzelnen Patienten unterschiedlich sein können, und man sich daher nicht auf diese<br />
verlassen sollte. Des Weiteren können unspezifische motorische Reaktionen wie<br />
Zittern oder heftige vegetative Reaktionen wie Schwitzen und Übelkeit auftreten, und<br />
es kann zu einer Sensibilisierung somatischer Gewebe im Sinne einer Hyperalgesie<br />
kommen. Im Gegensatz dazu sind somatische Schmerzen hingegen meist klar<br />
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