2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research
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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />
Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />
Bei der globalen osteopathischen Untersuchung zeigt sich, dass das Listening einen<br />
besonderen Stellenwert im osteopathischen Diagnoseprozess einnimmt. Sechs<br />
Interviewteilnehmer sehen diesen myofaszialen Test als besonders wichtig an, wenn<br />
es um das Erkennen von <strong>viszeral</strong>en Problemen im Zusammenhang mit<br />
Schultergelenksdysfunktionen geht. Dieser hohe Stellenwert deckt sich mit den<br />
Ergebnissen der Studien von Krönke (2006) und Biberschick (2010).<br />
Im Bezug auf myofasziale Tests werden des Weiteren die Inhibition von vier<br />
Interviewpartnern und der Sotto-Hall-Test von zwei Interviewteilnehmern im Rahmen<br />
des osteopathischen Diagnoseprozesses durchgeführt. Die Häufigkeit der<br />
Anwendung des Sotto-Hall-Tests spiegelt sich in der Studie von Stemeseder (2007)<br />
wider. Als Gründe für das Nichtanwenden dieses Tests wird von vier<br />
Interviewpartnern explizit auf die fragliche Reliabilität und Validität dieses Tests<br />
verwiesen. Dies ist umso erstaunlicher, da im Bezug auf die Reliabilität und Validität<br />
das Global Listening betreffend von den Interviewteilnehmern keine Vorbehalte<br />
angemerkt wurden. Diesbezüglich muss bemerkt werden, dass eine Studie zur<br />
Intrarater- und Interrater-Reliabilität (Rittler 2010) für die Ausgangstellung Stand nur<br />
eine zufällige Übereinstimmung ergab und ebenso das Qualitätskriterium der<br />
Reliabilität bei einem Listening am Bauch nicht erfüllt wird (Podlesnic 2006).<br />
Ergibt sich durch die Anamnese oder einen Test ein möglicher Verdachtsmoment, so<br />
wird das Organsystem mittels einer Überprüfung der Mobilität (5 Nennungen), der<br />
Motilität (2 Nennungen) oder durch eine Palpation der Spannung im Bauchbereich (3<br />
Nennungen) genauer untersucht. In der Studie von Krönke (2006) zeigt sich im<br />
Bezug auf die Motilitätsprüfung und die Palpation eine Übereinstimmung, nicht<br />
jedoch in der Studie von Stemeseder (2007), bei der von 114 befragten Osteopathen<br />
mehr als 95 die Motilitätstestung durchführten.<br />
So wie in osteopathischen Fachbüchern empfohlen, wird die Testung des cranialen<br />
Systems von allen Interviewpartnern durchgeführt, wobei ein Interviewpartner<br />
ausschließlich nach der Biodynamischen Osteopathie befundet und therapiert.<br />
Dieses Ergebnis spiegelt sich nicht in der Studie von Krönke (2006) wider, bei der<br />
von 107 Befragten nur 67% eine Testung des cranialen Systems bei der<br />
Erstuntersuchung vornahmen.<br />
Auch die parietale Untersuchung stellt ein zentrales Element im osteopathischen<br />
Diagnoseprozess dar, und wird von sechs Interviewteilnehmern durchgeführt. Für<br />
sechs der sieben interviewten Osteopathen gehört die Testung des Schultergelenks<br />
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