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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

Standardisierung, welche die Vergleichbarkeit der Interviews sicherstellte. Als<br />

Interviewpartner fungierten sieben Osteopathen, die mannigfaltige Erfahrung mit<br />

Schultergelenksdysfunktionen aufweisen, ihre 6jährige Ausbildung an der WSO<br />

absolviert hatten und entweder eine Assistenten-, Supervisoren- oder<br />

Vortragstätigkeit an der WSO ausüben. Alle Interviews wurden im Sommer 2009<br />

durchgeführt und für eine genaue Auswertung transkribiert. In weiterer Folge wurde<br />

zur Aufarbeitung des transkribierten Materials eine qualitative Inhaltsanalyse, ein<br />

regelgeleitetes und systematisches Verfahren, durchgeführt. Insgesamt ergaben sich<br />

während der Analyse 13 Kategorien, welche in fünf Bereiche – die Identifikation<br />

<strong>viszeral</strong>er Symptomatiken, Erklärungsstrategien für <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong>n<br />

<strong>Schulterschmerz</strong>, die Bedeutung organischer Faktoren, der Einfluss der persönlichen<br />

Entwicklung auf den Befundungsprozess und Osteopathie und Evidence-based<br />

Medicine – zusammengefasst werden konnten.<br />

Im Rahmen des osteopathischen Befundungsprozesses zur Identifikation <strong>viszeral</strong>er<br />

Symptomatiken zeigt sich, dass die Anamnese für alle sieben Interviewpartner einen<br />

bedeutenden Stellenwert darstellt und alle Interviewteilnehmer Fragen hinsichtlich<br />

möglicher Organerkrankungen stellen. Dieser hohe Stellenwert deckt sich auch mit<br />

den Ergebnissen aus der Masterthesis von Stemeseder (2007). Nur drei<br />

Interviewteilnehmer erkundigen sich jedoch explizit nach den<br />

Entstehungsmechanismen und führen eine Schmerzanamnese durch. Dies deckt<br />

sich nicht mit den Empfehlungen der osteopathischen (vgl. Hinkelthein/Zalpour 2006;<br />

Croibier 2006; Mayer-Fally 2007; Hebgen 2008) und schulmedizinischen Literatur<br />

(vgl. Diemer/Sutor 2010).<br />

Die Inspektion wird von vier Interviewteilnehmern im Rahmen des<br />

Diagnoseprozesses durchgeführt. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit der Studie<br />

von Krönke (2006), nicht jedoch mit der Studie von Biberschick (2010), bei der 100%<br />

der Befragten eine Inspektion durchführen. Deutlich muss aber hervorgehoben<br />

werden, dass nur ein Interviewteilnehmer detailliert Rückschlüsse auf eine mögliche<br />

Organdysfunktion durch Haltungsveränderungen zieht. Dies entspricht nicht den<br />

Ausführungen in der osteopathischen Literatur, aus der eindeutig hervor geht, dass<br />

der Therapeut bei der Inspektion auf diagnostische Zonen und dysfunktionelle<br />

Organe aufmerksam werden kann (vgl. Croibier 2006; Mayer-Fally 2007;<br />

Hinkelthein/Zalpour 2006; Hebgen 2008; Fossum 2010).<br />

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