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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

notwendig gewesen wäre. Aus diesem Grund und auch aufgrund dessen, dass, wie<br />

bereits erwähnt, auf einer Basis von sieben Interviews keine Verallgemeinerung<br />

erfolgen kann, sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten.<br />

Bei der Beantwortung dieser Frage wird von drei Interviewteilnehmern der Aspekt der<br />

osteopathischen Tests aufgeworfen. Während ein Interviewteilnehmer sowohl die<br />

Anwendung klassischer struktureller Tests als auch die Verwendung osteopathischer<br />

Tests, die von ihm als „wackelige Tests“ bezeichnet werden, für die Diagnostik des<br />

Schultergelenks empfiehlt, wird von einem Interviewpartner der Wunsch nach validen<br />

Tests in der Osteopathie geäußert, da seiner Meinung nach die Beweise der<br />

Reliabilität und Validität in der Osteopathie für Tests fehlen würden, wobei<br />

gleichzeitig Zweifel geäußert werden, ob dies überhaupt möglich sei. <strong>Der</strong> dritte<br />

Interviewpartner würde eine Falsifikation oder Verifikation des Sotto-Hall-Tests<br />

begrüßen.<br />

Unter den oben angeführten Aspekten soll überlegt werden, ob es nicht sinnvoll sein<br />

könnte, für den osteopathischen Befundungsprozess einzelner Gelenke, wie z.B. das<br />

Schultergelenk, spezifische Testabläufe bzw. gesamte Testbatterien, in der sowohl<br />

sensitive als auch spezifische Tests enthalten sind, zu erarbeiten.<br />

Wie bereits dargelegt, bedeutet EBM sowohl den gewissenhaften, ausdrücklichen<br />

und vernünftigen Gebrauch der gegenwärtig besten Informationen für<br />

Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten als auch die<br />

Integration individueller klinischer Erfahrungen in den jeweiligen aktuellen Stand der<br />

klinischen Medizin, deren Grundlagen klinische Studien und systematische<br />

Forschung sind – die sogenannten externen Evidenz (vgl. Pschyrembel 2011). Ein<br />

großer Kritikpunkt ergibt sich aus der Tatsache, dass von Dogmatikern oft gefordert<br />

wird, jegliche auch noch so kleine Entscheidung grundsätzlich, wenn nicht gar<br />

ausschließlich, auf klinische Studien zu stützen. Dadurch werden individuelle<br />

Erfahrungen der Praktiker durch externe Evidenz gestützte Leitlinien in den<br />

Hintergrund gedrängt, was dem Patienten oft nicht wirklich dient (vgl. Krause 2006).<br />

Laut Sacket (1996) soll externe klinische Evidenz nur informieren und keine<br />

klinischen Erfahrungen ersetzen, da diese für einen individuellen Patienten eventuell<br />

nicht zutreffend sein muss oder auch nicht anwendbar sein kann. Aus diesem Grund<br />

entwickelt sich derzeit aus der EBM die „Value based medicine“, bei der vor allem die<br />

vom Patienten wahrgenommene Verbesserung seiner Lebensqualität im<br />

Vordergrund steht (vgl. Krause 2006).<br />

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