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Unsere Männer in Bure

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<strong>Unsere</strong> <strong>Männer</strong> <strong>in</strong> <strong>Bure</strong><br />

Auf e<strong>in</strong>em Waffenplatz, weit weit weg,<br />

h<strong>in</strong>ter sieben Hügeln und h<strong>in</strong>ter sieben<br />

Tälern... im h<strong>in</strong>tersten W<strong>in</strong>kel des Jura,<br />

<strong>in</strong> <strong>Bure</strong>, ist die Kompanie 6/3 stationiert.<br />

Im Gegensatz zum Rest des<br />

Bataillons wird von ihr nicht Raumsicherung<br />

tra<strong>in</strong>iert, sondern es werden<br />

E<strong>in</strong>sätze geübt, die über der<br />

Kriegsschwelle liegen. Die Kameraden<br />

<strong>in</strong> <strong>Bure</strong> s<strong>in</strong>d nämlich dem<br />

Gefechtsausbildungszentrum West<br />

zugeteilt für technische Belastungstests<br />

der gerade aufgerüsteten SIM KIUG-<br />

Anlage Nale, die den Kampf im<br />

überbauten Gelände (KlUG) simuliert.<br />

Es wird scharf geschossen<br />

Neben dem HOK-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lässt Kp<br />

Kdt Hptm Giorgio Gattiker se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Männer</strong> mit den neuen E<strong>in</strong>satzrnitteln<br />

üben: Die Infanteristen schiessen mit<br />

LMG, GWA und als Zückerehen mit<br />

dem Scharfschützengewehr; Besatzer<br />

werden am 6x6-Kdo-Schüpa ausgebildet,<br />

fahren im Gelände und haben<br />

hier genug Platz um Formationen<br />

auszuprobieren. Fortsetzung auf Seite 2


Hptm Giorgio Gattiker<br />

Kdt Kp 6/3, Jg. 1975, Bus<strong>in</strong>ess Unit-Manager aus Zumikon<br />

Wie sieht De<strong>in</strong> militärischer Werdegang aus?<br />

Ausgehoben als Gebirgsschütze, Zugführer und Kp Kdt <strong>in</strong><br />

Chur abverdient, danach war ich Kdt Stv. im 6/4, 3 Jahre<br />

im Stab Geb S Bat 6 und nun im dritten und letzten<br />

'"""iiilao.,.,.-d. ~;oJ"i,j_ Kommandantenjahr des 6/3.<br />

Wie bist Du mit dem Verlauf des KVK und mit dem Start<br />

des WK zufrieden?<br />

Der KVK war sehr gut. Wir wurden von den besten<br />

Instruktoren im Bereich Häuser- und Ortskampf (HOK) ausgebildet. Die 1. WK-Woche<br />

war von der Ausbildung her eher mässig, da wir als re<strong>in</strong>e Manipulationsmasse im<br />

Rahmen der Industrieerprobung des SIM KlUG dienten. Me<strong>in</strong>e Kompanie erfüllte diesen<br />

Auftrag aber zur vollsten Zufriedenheit der RUAG, was auch mit grossen Lob und e<strong>in</strong>em<br />

Messer für jeden als Geschenk verdankt wurde.<br />

Was s<strong>in</strong>d De<strong>in</strong>e übergeordneten Ziele für den WK?<br />

In me<strong>in</strong>er Kompanie stehen Kameradschaft und Korpsgeist an oberster Stelle. Es geht<br />

darum, Erlebnisse zu schaffen. Dies fängt mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Ausbildung an und endet<br />

bestenfalls mit e<strong>in</strong>em gemütlichen Abend, um den Tag Revue passieren zu lassen.<br />

Wie lautet De<strong>in</strong>e Philosophie für den militärischen Alltag?<br />

Die persönliche Motivation e<strong>in</strong>es jeden E<strong>in</strong>zelnen ist die Basis für e<strong>in</strong>en angenehmen<br />

militärischen Alltag. Mir ist wichtig, dass militärischer S<strong>in</strong>n jedem zeitstufengerecht<br />

vermittelt werden kann.<br />

Was s<strong>in</strong>d aus De<strong>in</strong>er Sicht die Höhepunkte De<strong>in</strong>er Kp für den diesjährigen WK?<br />

Militärisch gesehen s<strong>in</strong>d dies sicherlich die Kompanie- und Zugsgefechtsübungen mit<br />

den zur Verfügung stehenden Simulationsgeräten, welche es uns ermöglichen, den<br />

Lemeffekt bei jedem AdA zu maximieren.<br />

Was ist De<strong>in</strong>e Motivation für die anspruchsvolle Aufgabe als Kp Kdt?<br />

Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Menschen, aber auch die<br />

Verantwortung für rund 200 AdA im Dienste unserer Landes. - MP<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Das künstliche Dorf Nale besteht aus 32<br />

unterschiedlichen Gebäuden verschiedener<br />

Grösse und e<strong>in</strong>em realitätsnahen<br />

Strassennetz mit e<strong>in</strong>em gros sen Kreisel<br />

im Zentrum. Wie Maj Steiger vom<br />

Ausbildungszentrum erläutert, ist die<br />

Anlage im Aussenraum seit zwei Jahren<br />

mit SIMUG ausgerüstet wie der Grossteil<br />

des Waffenplatzes.<br />

KlUG mit "Big Brother"<br />

Das neue und besondere liegt <strong>in</strong> den<br />

Gebäuden, denn auch im Innern werden<br />

alle Bewegungen verfolgt. Sämtliche<br />

Räume s<strong>in</strong>d mit Sensoren und Kameras<br />

ausgestattet, welche die Position erfassen<br />

und zusammen mit der Aufzeichnung<br />

aller Funksprüche e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />

zu Schulungszwecken ermöglichen.<br />

Im Aussenbereich s<strong>in</strong>d ebenfalls frei<br />

schwenkbare und nachttaugliche Kameras<br />

<strong>in</strong>stalliert über die im H<strong>in</strong>tergrund<br />

Operateure alle Bewegungen überwachen<br />

und gemäss den gewählten Übungsschwerpunkten<br />

aufbereiten, um e<strong>in</strong><br />

möglichst lehrreiches after action review<br />

(AAR) zu bieten. In den Übungen<br />

können so bis zu acht Parteien (z.B.<br />

Kompanien) mit jeweils maximal 200<br />

Mann tra<strong>in</strong>iert werden.<br />

In der ersten WK-Woche hat Hptm<br />

Gattiker se<strong>in</strong>e Kp quasi morgens<br />

abgegeben und am Abend wieder<br />

erhalten, wie er berichtet. Sie diente<br />

nämlich nur als Manipuliermasse <strong>in</strong> den<br />

Testcases des Belastungstests. Beispielsweise<br />

wurden 200 Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Objekt<br />

geschickt und dieses dann "ausgelöscht"<br />

um zu sehen, ob das System mitkommt.<br />

Super Ausrüstung auch mal bei uns<br />

Für unsere Kameraden war dieser Teil<br />

eher langweilig, sie freuen sich nun<br />

darauf, als erste die Anlage wirklich zu<br />

nutzen. Sie haben dafür spezielle<br />

Ausrüstung erhalten, neben dem SIMUG-<br />

Gestältchen <strong>in</strong>klusive persönlichem<br />

Batch und GPS-Empfanger, e<strong>in</strong> SIM-<br />

Stgw90 mit taktischer Lampe an e<strong>in</strong>er<br />

Picant<strong>in</strong>ny-Schiene und Knieschoner<br />

sowie Handschuhe.<br />

Es wird ihnen e<strong>in</strong>iges geboten: Türen<br />

und Fenster können e<strong>in</strong>getreten werden,<br />

<strong>in</strong> beschossenen Gebäuden knallt, blitzt<br />

und raucht es, zerstörte Bereiche werden<br />

durch autblasbare Schranken abgesperrt.<br />

Auch ist die Simulation e<strong>in</strong>malig präzise.<br />

Treffer werden nach Zone und Schwere<br />

differenziert und verwundete <strong>Männer</strong><br />

müssen versorgt werden, damit sie nicht<br />

verbluten. All diese "Spielzeuge" warten<br />

nur darauf, ausprobiert zu werden. - SF<br />

Zahlen und Fakten<br />

Geb S Kp 6/3<br />

Stationiert <strong>in</strong> <strong>Bure</strong><br />

AdA <strong>in</strong>sgesamt<br />

davon SdtlGfr<br />

davon DOf<br />

davon Of<br />

E<strong>in</strong>geteilt <strong>in</strong><br />

KdoZg<br />

AdhocZg<br />

InfZg 1<br />

InfZg 2<br />

InfZg 3<br />

InfZg 4<br />

Hamburger<br />

Ausscheidende<br />

• Fahrzeuge<br />

Duro<br />

Lkw 6/10 DM<br />

Radspz 8x8<br />

Radspz 6x6 Kdo<br />

Aufklfz "Eagle"<br />

PW/Puch<br />

196<br />

160<br />

29<br />

7<br />

30<br />

28<br />

37<br />

37<br />

35<br />

28<br />

24<br />

29<br />

7<br />

2<br />

13<br />

2<br />

1<br />

14<br />

Wo hast Du die RS gemacht? 1st das De<strong>in</strong> erste<br />

Die erste paar Wochen der RS habe ich<br />

danach <strong>in</strong> Chur abgeschlossen. Das hier ist mei<br />

Was hast Du von zuhause mitgebracht, dass Di<br />

Die körperliche Fitness - viel mehr muss<br />

wirklich nicht mitbr<strong>in</strong>gen ...<br />

onntest Du etwas vom Militär <strong>in</strong>s Zivilleben 1<br />

Ich sage immer, es war gut, das e<strong>in</strong>mal alles g<br />

e<strong>in</strong> paar Monate etwas mehr Ordnung und Dir<br />

weiss nicht wie es wäre, wenn ich nicht <strong>in</strong> de<br />

aber im Grossen und Ganzen käme ich wohl at<br />

Gibt es etwas worauf Du Dich gefreut hast beii<br />

Die Kameradschaft. Und wieder e<strong>in</strong>mal schal<br />

das war bei mir bislang leider noch nicht so seI<br />

Wie ist der Ausgang <strong>in</strong> <strong>Bure</strong>?<br />

Wenn man dem Ausgang<br />

immer <strong>in</strong> der Kaserne.<br />

zwar noch nie, aber<br />

Sdt Stefan<br />

Rüegg<br />

Grütellänge: 120 cm<br />

Jahrgang 1992<br />

Maturand<br />

Füsilier<br />

sagen kann ..<br />

In Porrem<br />

da sei ,<br />

viel los.<br />

m d<br />

gebliebei<br />

se<strong>in</strong> Gun<br />

viel


Weiterentwicklung der Armee 111- Die Debatte im Ständerat<br />

An dieser Stelle br<strong>in</strong>gen wir e<strong>in</strong>e Serie<br />

über die Weiterentwicklung der Armee.<br />

In den ersten beiden Teilen haben wir<br />

den Zustandsbericht und das<br />

"Grundmodell" des Armeeberichtes<br />

vorgestellt. In diesem dritten Teil<br />

befassen wir uns mit der Debatte im<br />

Ständerat von Anfang Juni.<br />

Bevor wir zum eigentlichen Inhalt der<br />

Debatte kommen, e<strong>in</strong>e Bemerkung zur<br />

Funktionsweise des Parlaments: Der<br />

Ständerat (SR) ist die Vertretung der<br />

Kantone und deshalb geben die relativ<br />

zahlreichen ländlichen oder strukturschwachen<br />

(und konservativen) Gebiete<br />

hier den Ton an. Der Nationalrat h<strong>in</strong>gegen<br />

wird geprägt von den bevölkerungsreichen,<br />

urbanen Stadtkantonen. Parlamentsdebatten<br />

s<strong>in</strong>d also immer auch<br />

regionalpolitisch gefärbt, Da beide Räte<br />

e<strong>in</strong>e Vorlage verabschieden müssen,<br />

entsteht am Ende e<strong>in</strong> Ausgleich.<br />

In der aktuellen Armeedebatte behandelte<br />

der Ständerat das Geschäft als erstes,<br />

weshalb die hier präsentierte Sicht e<strong>in</strong>er<br />

eher konservativen Me<strong>in</strong>ung entspricht.<br />

Weiter spielen auch Überlegungen e<strong>in</strong>e<br />

Rolle, Randgebiete durch Rüstungsaufträge<br />

und Dienstbetriebe zu fördern:<br />

rWK?<br />

Neuchlen gemacht,<br />

o ersterWK.<br />

, im Militär half?<br />

man als Füsel ja<br />

iitnehmen?<br />

.sehen zu haben, für<br />

zipl<strong>in</strong> zu halten. Ich<br />

r RS gewesen wäre,<br />

eh so zurecht.<br />

I E<strong>in</strong>rücken?<br />

f zu schiessen, aber<br />

r der Fall.<br />

Ich blieb bislang<br />

:uy war ich selber<br />

uch nicht wirklich<br />

)er grösste Teil ist<br />

r Soldatenstube<br />

, das hat aber auch<br />

S, so trifft man sich<br />

eher, sonst s<strong>in</strong>d<br />

immer alle so<br />

verstreut. - SF<br />

E<strong>in</strong> Bataillon generiert alle<strong>in</strong>e für Kost<br />

und Logis pro WK gut e<strong>in</strong>e halbe Million<br />

SFr. Umsatz <strong>in</strong> der Region. Standorte von<br />

Rekrutenschulen dürften ähnlich profitieren.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen die bedeutenden<br />

Ausgaben der AdAs im Ausgang.<br />

100'000 AdAs kosten 5.1 Mia. im Jahr<br />

Die vorberatende Sicherheitspolitische<br />

Kommission (SiK-SR) befand den<br />

Armeebericht für ungenügend und hat<br />

vom Bundesrat e<strong>in</strong>en Zusatzbericht<br />

angefordert <strong>in</strong> dem <strong>in</strong>sbesondere verschiedene<br />

Varianten mit grösseren Armeebeständen<br />

und vollständiger Ausrüstung<br />

geprüft wurden. Bei dieser Gelegenheit<br />

wurde festgestellt, dass die Armee aktuell<br />

500 Mio. SFr. mehr kostet als vom<br />

Bundesrat angegeben, nämlich 4.6 Mia.<br />

SFr. pro Jahr. Das Grundmodell (siehe<br />

letzter Artikel) würde bei vollständiger<br />

Ausrüstung 4.9 Mia. SFr. kosten.<br />

Die SiK-SR beantragte dem Ständerat e<strong>in</strong>e<br />

Armee mit e<strong>in</strong>em Sollbestand von 100'000<br />

Dienstpflichtigen mit vollständiger Ausrüstung<br />

(Kosten 5.1 Mia. SFr. pro Jahr),<br />

maximal 5 Mia. SFr. für den Tigerteilersatz<br />

durch 22 neue Kampfflugzeuge,<br />

sowie 1.2 Mia. SFr. für Mängelbehebung<br />

und Ausrüstungslücken, was bei des durch<br />

Wo hast Du die RS gemacht? Wo warst Du seither e<strong>in</strong>geteilt?<br />

Die RS habe ich 1998 <strong>in</strong> Chur gemacht. Danach war ich länger im<br />

Ausland. Das ist me<strong>in</strong> erster WK hier, früher war ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

anderen Bat e<strong>in</strong>geteilt, aber das wurde aufgelöst als ich im Ausland<br />

war. Ich habe Gast- WKs gemacht, deshalb ist das me<strong>in</strong> erster WK <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er eigentlichen E<strong>in</strong>heit.<br />

Ist das de<strong>in</strong> letzter?<br />

Ne<strong>in</strong>, ich müsste noch etwa vier machen ...<br />

Wenn Du zurückblickst, was hat sich verändert seit den ersten WKs?<br />

Man hatte im Kader noch Leute nach alter Schule und der Ton war<br />

auch so. In dieser Armee ist das nicht mehr so: Man hat e<strong>in</strong>en Oblt<br />

der ist vielleicht Zeitrnilitär und 22, 23. Ich mit 32 hätte Probleme<br />

damit, wenn der mich rurnkommandieren würde. Hier ist es zum<br />

Glück nicht so, die Leute gehen sehr respektvoll mite<strong>in</strong>ander um.<br />

Das ist mir <strong>in</strong> dieser E<strong>in</strong>heit aufgefallen verglichen mit denen <strong>in</strong><br />

denen ich zuvor war.<br />

Kannst Du den Jungen etwas ~ •••.<br />

Respekt muss man sich<br />

erarbeiten, e<strong>in</strong> Grad alle<strong>in</strong>e sagt<br />

noch nicht viel aus. Wenn man<br />

mit den Leuten respektvoll<br />

umgeht, dann wird man im<br />

~.i~f.'\ ..<br />

Normalfall von ihnen<br />

auch<br />

behandelt.<br />

respektvoll .•.W~ ~'. ;.1<br />

- SF 2-' ..<br />

. "<br />

.<br />

-_ __ ~.~<br />

--., ~<br />

. _ .. -J. ..•.<br />

Sdt Philipp<br />

Wartmann<br />

Schuh-Gr. (mil.): 295 6<br />

Gebirgsschütze<br />

Jahrgang 1979<br />

verheiratet<br />

Spezialfmanzierungen (also nicht durch<br />

das ordentliche Budget, das der<br />

Schuldenbremse untersteht) zu f<strong>in</strong>anz ..<br />

ieren sei. Zudem soll der Bundesrat e<strong>in</strong>en<br />

Bericht erstellen, wie sich die Schweiz<br />

stärker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er europäischen Sicherheitsarchitektur<br />

engagieren kann.<br />

Welche Ausrichtung der Armee?<br />

Der Grüne Luc Recordon (VD) beantragte,<br />

gar nicht erst auf das Geschäft<br />

e<strong>in</strong>zutreten, denn die Ausrichtung sei<br />

grundlegend falsch. Zuerst müsse geklärt<br />

werden, welche Verteidigungsaufgaben<br />

obsolet geworden s<strong>in</strong>d. Die Armee sei<br />

auszurichten auf Katastrophenhilfe, Cyberwar,<br />

Schutz sensibler E<strong>in</strong>richtungen und<br />

Lufipolizei (nicht Luftkrieg). Im Ernstfall<br />

müsste sowieso wieder bei Null begonnen<br />

werden, man braucht deshalb weder<br />

Panzer, Artillerie noch neue Flieger.<br />

M<strong>in</strong>derheiten der Kommission beantragten<br />

Bestände von 80' respektive<br />

120'000 mit Budgetänderungen von 200<br />

Mio. nach unten respektive oben. Die<br />

weitere Diskussion drehte sich um die<br />

Ausrichtung respektive die Aufgaben der<br />

Armee: Soll sie wirklich so stark <strong>in</strong><br />

eigentlich zivilen Bereichen tätig se<strong>in</strong>?<br />

E<strong>in</strong>e wie lange Durchhaltefähigkeit ist<br />

notwendig? Schliesslich gab es seit über<br />

50 Jahren ke<strong>in</strong>en längeren E<strong>in</strong>satz mehr<br />

und "der grosse vaterländische Krieg"<br />

sche<strong>in</strong>t auch nicht vor der Türe zu stehen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Fragestellung war der<br />

Zeitpunkt des Tigerteilersatzes.<br />

Tatsächlich e<strong>in</strong> rasanter Abbau<br />

Bundesrat Maurer erklärte <strong>in</strong> der Debatte,<br />

dass das Parlament noch nie so früh <strong>in</strong><br />

den Prozess e<strong>in</strong>bezogen wurde. Er sprach<br />

sich klar für den Erhalt der Verteidigungskompetenz<br />

aus, denn "Alle Sicherheitsexperten<br />

und alle Militärs gehen<br />

weltweit davon aus, dass derjenige, der<br />

die Abwehr e<strong>in</strong>es militärischen Angriffes<br />

beherrscht, auch Aufträge erfüllen kann,<br />

die darunter liegen. " Es darf nicht unterschätzt<br />

werden, dass ke<strong>in</strong> anderes Land<br />

mit solcher Konsequenz <strong>in</strong> nur 20 Jahren<br />

se<strong>in</strong>e Streitkräfte um- und abgebaut hat,<br />

wie die Schweiz, nämlich von 640' auf<br />

120'000 Mann. Die Verteidigungs ..<br />

kompetenz hat bereits dadurch gelitten.<br />

Der SR hat schliesslich entschieden,<br />

se<strong>in</strong>er Kommission zu folgen, jedoch<br />

ohne den f<strong>in</strong>anziellen Rahmen bereits<br />

festzulegen, damit der Bundesrat die ver ..<br />

sprochenen Sparbemühungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

kann. Bei den Rüstungsgeschäften<br />

verlangt er die Vorlage e<strong>in</strong>es F<strong>in</strong>anz ..<br />

ierungsvorschlages bis Ende Jahr. Dies<br />

muss noch der Nationalrat bestätigen- SF

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