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26 KULTUR JOKER nachhaltig
Wir in Tuchfühlung mit der Natur
Ein künstlerisch-experimentelles Projekt zeigt das besondere wie krisenreiche Zusammenwirken von Mensch und Natur
Andreas Greiner: „Totus Corpus“
Foto: Andreas Greiner/Theo Bitzer
Wie empfindlich Mensch
und Natur zusammenwirken
macht nicht nur die Klima-,
sondern auch die Coronakrise
deutlich. Das Freiburger
Stadtjubiläumsprojekt „Ökologics.
Die neuen Sphären der
Welt“ beschäftigt sich mit diesen
Zusammenhängen vom 9.
Oktober bis 29. November auf
künstlerisch-experimentelle
Weise. Mit einem dezentralen
Ausstellungskonzept führt
das Projekt in die Thematiken
Ökologie und Ökosysteme ein.
Veranstalter ist das Freiburger
Institut für Angewandte Lebensfreude.
Herzstück von „Öko-logics“
sind vier ästhetisch-naturwissenschaftlich
orientierte
Werke, die an vier verschiedenen
Standorten in Freiburg
zu sehen sind. Mal erscheinen
diese lustig, überraschend, irritierend
- in jedem Fall werden
den Betrachtenden vielfältige
Denkanstöße mitgegeben.
In der Universitätsbibliothek
stellt der Berliner Künstler
Andreas Greiner vom 9. Oktober
bis 29. November eine
sieben Meter große Fotografie
eines Huhns als kritischen
Kommentar zur Nahrungsindustrie
aus. In die Wälder
und Vegetation entführt die
Installation „One Tree ID“
von Agnes Meyer-Brandis, die
vom 17. Oktober bis 29. November
im Museum für Stadtgeschichte
zu sehen sein wird.
Meyer-Brandis Werk macht
die Kommunikation zwischen
Mensch und Baum seh- und
riechbar. In der Meckelhalle
der Sparkasse Freiburg türmen
sich vom 16. Oktober bis 19.
November Glasbehälter mit
konservierten Meerestieren,
die der Künstler Brandon Ballengée
nach der Ölpest im Golf
von Mexiko (2010) gesammelt
hatte. Seine Installation „Preludes
to the Collapse of the
North Atlantic“ verweist auf
die Fragilität unseres bedrohten
Ökosystems. Die Videoinstallation
„Reading Lips“
der Künstlerin Špela Petrič
demonstriert ein fiktives Experiment
der Pflanze-Mensch-
Kommunikation. Die Stomata
(Öffnungen von Pflanzen)
werden von einem Lippenleser
in menschliche Sprache
übersetzt. Zusammen mit den
submarinen Science-Fiction-
Installationen von Ursula Biemann
ist das Werk vom 14.
Oktober bis 19. November in
der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
/ Kommunales Kino
zu sehen.
Parallel zu diesen Präsentationen
können Zuschauer*innen
von Mitte Oktober bis Ende
November im Rahmen von
„Öko-logics“ zehn Veranstaltungen
zur Frage „Was können
wir von der Natur lernen?“ besuchen.
Den Auftakt bildet die
Diskussionsrunde „Mixturen
und Metamorphosen“ am 21.
Oktober, 20 Uhr im Hörsaal
1010. Gäste sind der in Paris
lehrende Philosoph Emanule
Coccia und der international
anerkannte Freiburger Kulturtheoretiker
Klaus Theweleit.
Weitere Veranstaltungen umfassen
wissenschaftliche Vorträge
zu Bionik bis Ökotheologie,
eine Kriminallesung
zu einem Masthuhn-Skandal,
musikalisch-poetische Veranstaltungen
zu Franz von Assisi
und dem Klang von Honig,
eine Lecture aus den USA
über „Eco-Actions“ oder einen
Workshop zum Thema Gaia.
Weitere Infos: www.oekologics.de
Die Berufung als Beruf
Qualifizierte Yogalehrausbildung beim IYP in Waldkirch
Allein in Deutschland praktizieren
derzeit ca. acht Millionen
Menschen Yoga, mit
steigender Tendenz.
„Yogaübende fachlich und
menschlich kompetent zu begleiten,
ist eine verantwortungsvolle
und erfüllende
Aufgabe“, so Tanja Sailer
vom Institut für Yoga und
praxisorientierte Philosophie
(IYP) in Waldkirch. Seit über
25 Jahren unterrichtet Tanja
Sailer, die Indologie und Philosophie
studierte und heute
das überregional bekannte
IYP leitet.
Viele Menschen beginnen
diese Ausbildung aus reiner
Liebe zum Yoga um ihre
Kenntnisse für sich persönlich
zu vertiefen – was möglich ist.
Im Laufe der vierjährigen berufsbegleitenden
Ausbildung
erwacht jedoch nicht selten
die Freude daran, dieses Wissen
auch weiterzugeben. Viele
finden interessante Unterrichtsnischen
wie z.B : „Yoga
mit Hochbetagten“, „Yoga auf
dem Segelboot“ , „Yoga für die
Fußball Nationalmannschaft“
„Yoga im therapeutischen Bereich“
… und erfüllen sich
damit einen Lebenstraum, so
Tanja Sailer.
Das Interesse an einer fundierten
Yogalehrausbildung ist
groß. Alle drei Jahre beginnt
beim IYP ein neuer berufsbegleitender
Ausbildungsgang.
Der nächste im Herbst 2020.
„Oft haben wir lange Wartelisten“,
so Tanja Sailer. „Menschen
mit unterschiedlichstem
persönlichen und beruflichen
Profil finden zu uns“. Da Yoga
in der vom IYP vertretenen
Tradition stets als Einladung
zum integrativen, liebevollen
Umgang mit sich selbst verstanden
wird, stellen auch
fortgeschrittenes Alter oder
körperliche Einschränkungen
kein Hindernis dar, um am
Seminarprogramm teilzunehmen.
An 32 Wochenenden vermittelt
das IYP Dozententeam
ein fundiertes Wissen rund
ums Yoga. Eine Basis, die
es laut Tanja Sailer möglich
macht, traditionelle Yogamethoden
didaktisch versiert,
zeit- und teilnehmergerecht
an die Bedürfnisse moderner
Yogaübender anzupassen.
Weitere Infos:
www. yoga-iyp.de.
Foto: promo