Arabidopsis thaliana - OPUS - Universität Würzburg

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Synthese von OPDA und JA induziert. Eine Stunde nach der Silbernitratinduktion wurde der Markierungsgrad putativer Vorläuferlipide mit der Markierung der Produkte (OPDA/JA) verglichen. Dabei wurde erwartet, dass Vorstufe und Produkt einen ähnlichen Markierungsgrad aufweisen, wobei die endogenen Poolgrößen der Vorstufe/Produkte vor und nach der Behandlung mit berücksichtigt wurden. Es zeigte sich, dass nach der Behandlung mit Silbernitrat die D5-Markierungsgrade der neu gebildeten Oxylipine OPDA und JA jenen von einfach markiertem 18:3-18:3-MGDG, 18:3-OPDA-MGDG/OPDA-18:3-MGDG, Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) und Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG-OPDA) zum Zeitpunkt 0 (24 h nach Inkubation mit D5-Linolensäure-Ethylester, vor Zugabe von Silbernitrat) entsprachen. Dabei ist zu beachten, dass MGDG-Spezies mit gleichen Fettsäure- bzw. Oxylipinresten in sn1- und sn2-Position die Markierung sowohl in sn1 als auch in sn2 enthalten können. Im Gegensatz dazu wiesen frei vorliegende Linolensäure sowie Phosphatidylcholine deutlich höhere D5-Markierung auf. Dies ist ein Hinweis darauf, dass diese Lipide keine unmittelbaren bzw. direkten Vorstufen von OPDA darstellen. Die Ursache des hohen D5-Markierungsverhältnis an freier Linolensäure ist durch nicht eingebaute cytosolisch vorliegende D5-Linolensäure zu erklären. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass mehrere Pools von z.B. Linolensäure in den Blättern gibt, die unterschiedlich stark markiert sind. Bei der Analyse würden dann die Markierungsgrade der Pools gemeinsam integriert. Daher kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Linolensäure in dem untersuchten Modellsystem doch eine direkte Vorstufe von OPDA darstellt. Die plausibelste Erklärung für die erhaltenen Ergebnisse ist, dass 18:3-18:3-MGDG, 18:3-OPDA-MGDG/OPDA-18:3- MGDG, Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) und Arabidopsid G (OPDA-OPDA- MGDG-OPDA) nahe Vorstufen oder Metabolite von freier OPDA sind, die ihrerseits Vorstufe von JA ist. Neben der Analyse der Markierung wurde auch die absolute Veränderung der Lipidspezies, d.h. der Poolgrößen, nach der Silbernitratbehandlung untersucht. Dabei wurde gefunden, dass durch die Behandlung mit Silbernitrat 1 µg/g TG D5-OPDA, 0,3 µg/g TG D5-JA, 33 µg/g TG einfach D5-markiertes Arabidopsid B sowie 1,9 µg/g TG einfach D5-markiertes Arabidopsid G neu gebildet wurden. Gleichzeitig führte die Applikation von 1mM Silbernitrat-Lösung in dem untersuchten Pflanzenmaterial zu einer Abnahme von 37 µg/g TG des einfachmarkierten 18:3- 18:3–MGDG sowie einer Abnahme von 1,6 µg/g TG des einfachmarkierten 18:3- OPDA-MGDG (Abb.III.25). 122

Die in der vorliegenden Arbeit erzielten Ergebnisse geben Grund zur Annahme, dass die Synthese in Galaktolipiden veresterter OPDA nicht über die Veresterung von freier OPDA stattfindet, sondern die Enzyme 13-LOX, AOS sowie AOC in-situ Linolensäure in MGDG zu OPDA synthetisieren. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass aus 18:3-18:3-MGDG die Lipide 18:3-OPDA-MGDG/OPDA-18:3- MGDG, Arabidopsid B und Arabidopsid G gebildet werden, welche als Quelle der nach Silbernitratzugabe akkumulierten OPDA und JA zu sehen sind. Auch in der Literatur beschriebene Arbeiten unterstützen dies. So wurde nach Verwundung ebenfalls ein Anstieg von Arabidopsid B und eine gleichzeitige Abnahme von 18:3- OPDA-MGDG sowie 18:3 -18:3-MGDG beschrieben (Böttcher and Pollmann 2009, Buseman et al. 2006). Darüberhinaus liegen alle zur OPDA-Synthese notwendigen Enzyme (13-LOX, AOS und AOC) im Chloroplasten konstitutiv vor und sind an der inneren Plastidenmembran sowie der Thylakoidmembran (AOS) assoziiert (Böttcher and Pollmann 2009, Farmaki et al. 2007, Fröhlich et al. 2001). Dies ermöglicht einen direkten Kontakt zu Galaktolipiden, die sowohl in der äußeren als auch inneren Plastidenmembran wie auch in der Thylakoidmembran lokalisiert sind (Böttcher and Pollmann 2009, Dörmann and Benning 2002). Darüberhinaus wurde für die Lipoxygenase 13-LOX mittels in-vitro-Versuchen gezeigt, dass diese direkt an komplexen Lipiden aktiv sein kann (Feussner et al. 2001). Ferner scheint die Generierung von Arabidopsiden mittels Veresterung von freier OPDA fraglich, da die basalen Konzentrationen der Arabidopside jene an freier Linolensäure sowie OPDA teilweise um das Hundertfache übersteigen (Andersson et al. 2006, Buseman et al. 2006, Hisamatsu et al. 2003, Hisamatsu et al. 2005, Kourtchenko et al. 2007, Stelmach et al. 2001, Yang et al. 2007). Auch nach einem Stressstimulus wie Verwundung und Pathogeninfektion ist dies der Fall, bei dem dramatische Anstiege der Arabidopsidspiegel beobachtet werden (Glauser et al. 2008b). Die Enzyme 13- LOX, AOS und AOC (Laudert and Weiler 1998, Park et al. 2002) sowie membrangebundene Linolensäure sind konstitutiv vorhanden, so dass davon auszugehen ist, dass die Biosynthese der Arabidopside durch posttranslationale Aktivierung dieser Enzyme reguliert wird. Die erhaltenen Befunde sind kompatibel mit der Hypothese, dass 18:3-18:3-MGDG und 18:3-16:3-MGDG die Substrate der Biosynthese membrangebundener OPDA und dnOPDA sind. Da die Arabidopsidgehalte bei vielen Stressreaktionen nur transient ansteigen (Buseman et 123

Synthese von OPDA und JA induziert. Eine Stunde nach der Silbernitratinduktion<br />

wurde der Markierungsgrad putativer Vorläuferlipide mit der Markierung der Produkte<br />

(OPDA/JA) verglichen. Dabei wurde erwartet, dass Vorstufe und Produkt einen<br />

ähnlichen Markierungsgrad aufweisen, wobei die endogenen Poolgrößen der<br />

Vorstufe/Produkte vor und nach der Behandlung mit berücksichtigt wurden. Es zeigte<br />

sich, dass nach der Behandlung mit Silbernitrat die D5-Markierungsgrade der neu<br />

gebildeten Oxylipine OPDA und JA jenen von einfach markiertem 18:3-18:3-MGDG,<br />

18:3-OPDA-MGDG/OPDA-18:3-MGDG, Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) und<br />

Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG-OPDA) zum Zeitpunkt 0 (24 h nach Inkubation<br />

mit D5-Linolensäure-Ethylester, vor Zugabe von Silbernitrat) entsprachen. Dabei ist<br />

zu beachten, dass MGDG-Spezies mit gleichen Fettsäure- bzw. Oxylipinresten in<br />

sn1- und sn2-Position die Markierung sowohl in sn1 als auch in sn2 enthalten können.<br />

Im Gegensatz dazu wiesen frei vorliegende Linolensäure sowie Phosphatidylcholine<br />

deutlich höhere D5-Markierung auf. Dies ist ein Hinweis darauf, dass diese Lipide<br />

keine unmittelbaren bzw. direkten Vorstufen von OPDA darstellen. Die Ursache des<br />

hohen D5-Markierungsverhältnis an freier Linolensäure ist durch nicht eingebaute<br />

cytosolisch vorliegende D5-Linolensäure zu erklären. Allerdings kann nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass mehrere Pools von z.B. Linolensäure in den Blättern<br />

gibt, die unterschiedlich stark markiert sind. Bei der Analyse würden dann die<br />

Markierungsgrade der Pools gemeinsam integriert. Daher kann nicht völlig<br />

ausgeschlossen werden, dass Linolensäure in dem untersuchten Modellsystem doch<br />

eine direkte Vorstufe von OPDA darstellt. Die plausibelste Erklärung für die<br />

erhaltenen Ergebnisse ist, dass 18:3-18:3-MGDG, 18:3-OPDA-MGDG/OPDA-18:3-<br />

MGDG, Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) und Arabidopsid G (OPDA-OPDA-<br />

MGDG-OPDA) nahe Vorstufen oder Metabolite von freier OPDA sind, die ihrerseits<br />

Vorstufe von JA ist. Neben der Analyse der Markierung wurde auch die absolute<br />

Veränderung der Lipidspezies, d.h. der Poolgrößen, nach der Silbernitratbehandlung<br />

untersucht. Dabei wurde gefunden, dass durch die Behandlung mit Silbernitrat 1 µg/g<br />

TG D5-OPDA, 0,3 µg/g TG D5-JA, 33 µg/g TG einfach D5-markiertes Arabidopsid B<br />

sowie 1,9 µg/g TG einfach D5-markiertes Arabidopsid G neu gebildet wurden.<br />

Gleichzeitig führte die Applikation von 1mM Silbernitrat-Lösung in dem untersuchten<br />

Pflanzenmaterial zu einer Abnahme von 37 µg/g TG des einfachmarkierten 18:3-<br />

18:3–MGDG sowie einer Abnahme von 1,6 µg/g TG des einfachmarkierten 18:3-<br />

OPDA-MGDG (Abb.III.25).<br />

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