Arabidopsis thaliana - OPUS - Universität Würzburg
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Mehrere Hinweise liessen vermuten, dass die gesuchten Lipasen im Chloroplasten<br />
lokalisiert sein müssen. Erstens sind die Enzyme 13-LOX, AOS sowie AOC alle im<br />
Chloroplasten lokalisiert (Delker et al. 2006, Laudert and Weiler 1998, Laudert et al.<br />
2000, Laudert et al. 1996, Mosblech et al. 2008, Vick and Zimmerman 1984, von<br />
Malek et al. 2002). Desweiteren sind die Galaktolipide, welche als Substratquelle der<br />
JA-Synthese angesehen werden, in der Thylakoidmembran sowie der inneren<br />
Hüllmembran der Chloroplasten lokalisiert. Drittens wurde für die Lipase DAD1,<br />
welche für die JA-Synthese in Blüten verantwortlich ist, die Lokalisation in Plastiden<br />
gezeigt (Ishiguro et al. 2001). Deshalb wurden mittels bioinformatischer Analyse nach<br />
Enzymen mit plastidärer Lokalisation sowie lipolytischer Aktivität recherchiert und 21<br />
putative chloroplastidäre Lipasen gefunden. Zwei dieser Lipasen waren DGL und<br />
DAD1, welche von Hyun et al. (2008) als essentiell für die Synthese von JA in den<br />
Blättern von A. <strong>thaliana</strong> nach Verwundung beschrieben wurden. Nach Hyun et al.<br />
(2008) würde die Generierung von freier JA nach einem Verwundungsreiz in der<br />
frühen Phase der Verwundung (0min-60min) durch DGL und in der späteren<br />
Verwundungsphase (60min-240min) durch DAD1 vermittelt werden. Auch in Tabak<br />
(Nicotiana tabacum) wurde eine Lipase identifiziert, welche direkt oder indirekt die<br />
JA-Synthese zu frühen Zeitpunkten nach Verwundung reguliert (Kallenbach et al.<br />
2010). Diese als GLA1-I bezeichnete plastidäre Lipase weist eine 46%ige bzw.<br />
37%ige Sequenzhomolgie zu DAD1 bzw. DGL auf sowie sn1-Substratspezifität<br />
gegenüber PC und MGDG. Die Knockout-Mutante gla1 akkumulierte nach<br />
Verwundung 75% weniger JA als der Wildtyp. In der vorliegenden Arbeit wurden<br />
deshalb die von Hyun et al. (2008) publizierten Daten überprüft, um anschließend die<br />
Synthese und mögliche Funktion der Arabidopside als Subtratquelle der JA-<br />
Akkumulation nach Verwundung zu klären. Würde die als JA-defizient beschriebene<br />
Mutante dgl-i basal sowie eine halbe Stunde nach Verwundung über wildtypische<br />
Konzentrationen an Arabidopsiden verfügen, wäre dies ein Beweis für Arabidopsid-<br />
Synthese in der Chloroplastenmembran sowie für die Funktion der Arabidopside als<br />
Subtratquelle der JA-Biosynthese.<br />
Erstaunlicherweise wies die von Hyun et al. (2008) als JA-defizient publizierte<br />
Mutante dgl-i als auch zwei weitere unabhängige dgl-RNAi-Linien (pla-Iα1 7-1 und 8-<br />
1) bei der Analyse der freien Oxylipine sowohl unter basalen Bedingungen als auch<br />
zu frühen Verwundungszeitpunkten in der vorliegenden Arbeit keine starken<br />
Unterschiede im Vergleich zum Wildtyp auf. Zwei mögliche Gründe könnten die<br />
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