Arabidopsis thaliana - OPUS - Universität Würzburg

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über jenem von OPDA und JA lag. Mittels der Analyse der Gehaltsänderungen von einfach D5-markiertem 18:3-18:3-MGDG, 18:3-OPDA-MGDG, Arabidopsid B, G sowie D5-markierter OPDA und JA konnte gezeigt werden, dass die mittels Silbernitrat induzierte Generierung von OPDA und JA durch die Freisetzung aus den in Abb.III.24 gezeigten MGDG-Spezies verläuft. Ferner konnte auf Grund der Markierungsgrade sowie den detektierten Gehaltsänderungen der einfach D5- markierten MGDG-Lipiden gezeigt werden, dass zumindest Arabidopsid B (OPDA- OPDA-MGDG) und Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG-OPDA) aus 18:3-18:3- MGDG generiert werden. Dies bedeutet, dass durch die in dieser Arbeit erzielten Daten gezeigt werden konnte, dass die Synthese von OPDA zumindest nach der Behandlung mit Silbernitrat direkt in den MGDG-Lipiden der Chloroplastenmembran über den in Abb.I.4 dargestellten „Alternative Pathway“ abläuft. Abbildung III.25: Arabidopsid- und stressinduzierten JA-Biosynthese Dargestellt ist die durch D5-Markierung gezeigte Synthese der Arabidopside B und G sowie der durch Zugabe von Silbernitrat induzierten Synthese von JA in A. thaliana. Anhand der Markierungsgrade (rote Schrift) lässt sich ein eindeutiger Verlauf der Biosynthese von 18:3-18:3-MGDG über 18:3- OPDA-MGDG zu Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) sowie Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG- OPDA) nachvollziehen. Die durch Silbernitratzugabe ausgelöste Synthese von OPDA und JA kann auf Grund der hohen Markierungsgrade von freier Linolensäure und 18:3-18:3-PC sowie der deutlich geringeren Markierung der DGDG ihren Ursprung nur in 18:3-OPDA-MGDG, Arabidopsid B und Arabidopsid G haben. (MW±SD, n=3) 110

IV. Diskussion Jasmonsäure und ihre Derivate sind von elementarer Bedeutung bei der Entwicklung und Abwehr von Pflanzen. JA-Defizienz führt, um nur einge Beispiele zu nennen, zu Sterilität und erhöhter Suszeptibilität gegenüber Pathogenen (Feys et al. 1994, McConn and Browse 1996, Sanders et al. 2000, Stintzi and Browse 2000, von Malek et al. 2002). Bis dato war die vorherrschende Vorstellung über die Biosynthese von JA der klassische Vick-Zimmerman-Pathway (Vick and Zimmerman 1984). Durch eine einzelne unbekannte Lipase wird dem zur Folge α-18:3 sowie 16:3 aus der Chloroplastenmembran freigesetzt und zu JA synthetisiert. In den letzten zehn Jahren wurden jedoch die Intermediate der JA-Biosynthese OPDA (ausgehend von α-18:3) und dnOPDA (ausgehend von 16:3) verestert in Galaktolipiden (Arabidopsiden) entdeckt. Synthese und Funktion dieser komplexen Lipide waren ungeklärt. Ein alternativer Syntheseweg, welcher sich analog zum klassischen Vick- Zimmerman-Pathway an membranständiger α-18:3 bzw. 16:3 vollzieht, wird in der Literatur postuliert. Es wird vermutet, dass OPDA sowie dnOPDA mittels einer unbekannten Lipase freigesetzt werden und der Weitersynthese zu JA dienen. Sowohl im klassischen Vick-Zimmerman-Pathway als auch im postulierten alternativen Syntheseweg spielen Lipasen eine essentielle Rolle bei der JA- Produktion. Hauptziele der vorliegenden Arbeit waren die Identifizierung des JA-Synthese initiiernden Enzyms (Lipase) in Blättern von A. thaliana sowie die Aufklärung der Arabidopsid-Synthese. Es wurden mittels bioinformatischer Recherche plastidäre Lipasen ausgewählt und deren Rolle in der JA-Biosynthese untersucht. Ferner sollte ein schnelles und reproduzierbares Aufarbeitungsverfahren zur Analyse von komplexen Membranlipiden erarbeitet werden. Im Verlauf dieser Arbeit wurde von Hyun et al. (2008) beschrieben, dass die plastidär lokalisierten Lipasen DGL und DAD1 die JA-Synthese in den Blättern zeitlich getrennt nach einem Verwundungstimulus regulieren. Laut der Autoren würde DGL die JA-Biosynthese unter basalen Bedingungen sowie zu frühen Verwundungszeitpunkten regulieren und DAD1 würde zur Aufrechterhaltung der JA- Konzentrationen zu späten Verwundungszeitpunkten dienen. Ferner wurde publiziert, dass DGL eine Galaktolipase und DAD1 eine Phospholipase ist. Beide Lipasen wiesen in vitro eine sn1-Spezifität auf. Eine essentielle Beteiligung von DAD1 an der JA-Biosynthese wurde 2001 bereits von Ishiguro et al. beschrieben. Jedoch bezieht 111

über jenem von OPDA und JA lag. Mittels der Analyse der Gehaltsänderungen von<br />

einfach D5-markiertem 18:3-18:3-MGDG, 18:3-OPDA-MGDG, Arabidopsid B, G<br />

sowie D5-markierter OPDA und JA konnte gezeigt werden, dass die mittels<br />

Silbernitrat induzierte Generierung von OPDA und JA durch die Freisetzung aus den<br />

in Abb.III.24 gezeigten MGDG-Spezies verläuft. Ferner konnte auf Grund der<br />

Markierungsgrade sowie den detektierten Gehaltsänderungen der einfach D5-<br />

markierten MGDG-Lipiden gezeigt werden, dass zumindest Arabidopsid B (OPDA-<br />

OPDA-MGDG) und Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG-OPDA) aus 18:3-18:3-<br />

MGDG generiert werden. Dies bedeutet, dass durch die in dieser Arbeit erzielten<br />

Daten gezeigt werden konnte, dass die Synthese von OPDA zumindest nach der<br />

Behandlung mit Silbernitrat direkt in den MGDG-Lipiden der Chloroplastenmembran<br />

über den in Abb.I.4 dargestellten „Alternative Pathway“ abläuft.<br />

Abbildung III.25: Arabidopsid- und stressinduzierten JA-Biosynthese<br />

Dargestellt ist die durch D5-Markierung gezeigte Synthese der Arabidopside B und G sowie der durch<br />

Zugabe von Silbernitrat induzierten Synthese von JA in A. <strong>thaliana</strong>. Anhand der Markierungsgrade<br />

(rote Schrift) lässt sich ein eindeutiger Verlauf der Biosynthese von 18:3-18:3-MGDG über 18:3-<br />

OPDA-MGDG zu Arabidopsid B (OPDA-OPDA-MGDG) sowie Arabidopsid G (OPDA-OPDA-MGDG-<br />

OPDA) nachvollziehen. Die durch Silbernitratzugabe ausgelöste Synthese von OPDA und JA kann auf<br />

Grund der hohen Markierungsgrade von freier Linolensäure und 18:3-18:3-PC sowie der deutlich<br />

geringeren Markierung der DGDG ihren Ursprung nur in 18:3-OPDA-MGDG, Arabidopsid B und<br />

Arabidopsid G haben. (MW±SD, n=3)<br />

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