Arabidopsis thaliana - OPUS - Universität Würzburg

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Vierfachmutante bzgl. der Konzentrationen an freier JA nach Infektion mit P.syringae DC3000 (Abb.III.21.B) zeigte bei allen untersuchten Mutanten eine Akkumulation von JA. Bei keiner der getesteten Linien konnte eine statistisch signifikante niedrigere Konzentration an JA im Vergleich zum Wildtyp festgestellt werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass bis auf c1x11 keine der analysierten Lipasemutanten eine signifikant niedrigere OPDA- bzw. JA-Akkumulation im Vergleich zum Wildtyp 10 Stunden nach P.syringae-Infektionen aufwiesen. Die detektierten signifikant niedrigeren OPDA-Gehalte in der Vierfachmutante im Vergleich zum Wildtyp und die gleichzeitige mit dem Wildtyp vergleichbare, auf Grund von fehlender Signifikanz, akkumulierte JA-Menge sind mit den unter III.3.3.2 beschriebenen und in Abb.III.20.H und I dargestellten OPDA- bzw. JA-Gehalten der Vierfachmutante eine Stunde nach Verwundung vergleichbar. Die niedrigen Konzentrationen an freier OPDA können auch hier als Hinweis auf eine redundante Funktion von Lipasen gesehen werden. 4. Aufklärung der Arabidopsid- und stressinduzierten JA-Biosynthese Seit fast zehn Jahren ist die Existenz von Arabidopsiden bekannt (Stelmach et al. 2001). Der Syntheseweg dieser komplexen Glycerolipide ist jedoch noch nicht geklärt. Theoretisch können Arabidopside sowohl über den klassischen „Vick- Zimmerman-Pathway“ als auch den in der Literatur diskutierten alternativen Syntheseweg entstehen. Desweiteren ist die Funktion dieser speziellen Galaktolipide ebenfalls nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Arabidopside die schnelle Verfügbarkeit der JA-Vorläufer dnOPDA und OPDA in Folge eines Stressstimulus gewährleisten. Um die Synthese der Arabidopside und deren mögliche Funktion als Reservoir für eine rasche Bereitstellung der Cyclooxylipine (OPDA und dnOPDA) zur stressinduzierten JA-Synthese zu klären, wurden Col-0 Keimlinge wie in II.4.5 beschrieben mit D5-Linolensäure-Ethylester behandelt. Ziel dieser Behandlung war es eine stabile D5-Markierung komplexer Membranlipide zu erzielen und durch anschließende Applikation von Silbernitrat die Jasmonat-Synthese zu induzieren. Mittels Analyse der Markierungsgrade komplexer Lipide und freier Oxylipine (OPDA/JA) vor und nach Zugabe von Silbernitrat sollte sowohl die Synthese der Arabidopside sowie deren mögliche Speicherfunktion geklärt werden. 102

Als lipophile Substanz mit einem logP-Wert von 6,6 ist D5-Linolensäure-Ethylester membrangängig und konnte somit in die pflanzlichen Zellen aufgenommen werden. Durch die Aktivität von cytosolischen Esterasen wurde D5-Linolensäure-Ethylester zu D5-Linolensäure hydrolysiert, was die Bindung der freien Isotopen-markierten Linolensäure an CoA und somit den Einbau von D5-Linolensäure in komplexe Membranlipide über den eukaryotischen Fettsäure-Syntheseweg im Endoplasmatischen Reticulum ermöglichte (Browse J. et al. 1986, Ohlrogge and Browse 1995). Aufgrund der Positionen der Isotopenmarkierung an C17 und C18 der Kohlenstoffkette konnte die Erhaltung der D5-Markierung während der endogenen Synthese von Linolensäure zu OPDA bzw. JA gewährleistet werden, da diese Kohlenstoffatome nicht einer biosynthetischen Umstrukturierung unterliegen. Da erwartet wurde, dass 24 h nach Beginn der Inkubation mit D5-Linolensäure- Ethylester die Isotopen-markierte Linolensäure bereits in die Lipidpools eingebaut war, wurden die Spiegel an PC, MGDG, DGDG, OPDA und JA sowie deren Markierungsgrade zu diesem Zeitpunkt bestimmt (Tab.III.3). Dann folgte die Behandlung der Keimlinge mit einer Silbernitrat-Lösung (II.4.2), um eine stressinduzierte JA-Synthese auszulösen. Eine Stunde nach Zugabe des Silbernitrats wurde das Pflanzenmaterial geerntet und die Größen der Lipidpools (PC, MGDG, DGDG, OPDA und JA) sowie deren Markierungsgrade (Tab.III.4) bestimmt, da durch Vorversuche eine maximale JA-Akkumulation zu diesem Zeitpunkt gezeigt werden konnte (III.2.4). Um eine rasche Veränderung der Poolgrößen sowie der Markierung während der Zugabe der Silbernitratlösung auszuschließen, wurde den Keimlingen als Kontrolle 24 h nach der Inkubation mit D5- Linolensäure-Ethylester statt Silbernitrat-Lösung Wasser appliziert und nach einer Stunde das Pflanzenmaterial geerntet. Die vergleichende Analyse der lediglich mit D5-Linolensäure-Ethylester inkubierten sowie der mit D5-Linolensäure-Ethylester inkubierten und anschließend mit Wasser behandelten Pflanzen zeigte, dass durch Zugabe von Wasser weder eine Veränderung der Lipidpoolgrößen noch der Markierung ausgelöst wird und somit eine stabile Lipidmarkierung erzielt werden konnte. Nach vierundzwanzig stündiger Inkubation mit D 5-Linolensäure-Ethylester entstand ein Pool von endogener markierter OPDA (96,9 ng/g TG, 6,9 % ± 0,1 markiert) und JA (1,5 ng/g TG, 7,2 % ± 2,1 markiert). Die durchschnittliche Isotopenmarkierung der komplexen Lipide (Abb.III.22.A) betrug für MGDG 3,5 % ± 0,7, für DGDG 0,9 % ± 0,2 und für PC 17,3 % ± 1,8. 103

Vierfachmutante bzgl. der Konzentrationen an freier JA nach Infektion mit P.syringae<br />

DC3000 (Abb.III.21.B) zeigte bei allen untersuchten Mutanten eine Akkumulation von<br />

JA. Bei keiner der getesteten Linien konnte eine statistisch signifikante niedrigere<br />

Konzentration an JA im Vergleich zum Wildtyp festgestellt werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass bis auf c1x11 keine der analysierten<br />

Lipasemutanten eine signifikant niedrigere OPDA- bzw. JA-Akkumulation im<br />

Vergleich zum Wildtyp 10 Stunden nach P.syringae-Infektionen aufwiesen. Die<br />

detektierten signifikant niedrigeren OPDA-Gehalte in der Vierfachmutante im<br />

Vergleich zum Wildtyp und die gleichzeitige mit dem Wildtyp vergleichbare, auf<br />

Grund von fehlender Signifikanz, akkumulierte JA-Menge sind mit den unter III.3.3.2<br />

beschriebenen und in Abb.III.20.H und I dargestellten OPDA- bzw. JA-Gehalten der<br />

Vierfachmutante eine Stunde nach Verwundung vergleichbar. Die niedrigen<br />

Konzentrationen an freier OPDA können auch hier als Hinweis auf eine redundante<br />

Funktion von Lipasen gesehen werden.<br />

4. Aufklärung der Arabidopsid- und stressinduzierten JA-Biosynthese<br />

Seit fast zehn Jahren ist die Existenz von Arabidopsiden bekannt (Stelmach et al.<br />

2001). Der Syntheseweg dieser komplexen Glycerolipide ist jedoch noch nicht<br />

geklärt. Theoretisch können Arabidopside sowohl über den klassischen „Vick-<br />

Zimmerman-Pathway“ als auch den in der Literatur diskutierten alternativen<br />

Syntheseweg entstehen. Desweiteren ist die Funktion dieser speziellen Galaktolipide<br />

ebenfalls nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Arabidopside die schnelle<br />

Verfügbarkeit der JA-Vorläufer dnOPDA und OPDA in Folge eines Stressstimulus<br />

gewährleisten.<br />

Um die Synthese der Arabidopside und deren mögliche Funktion als Reservoir für<br />

eine rasche Bereitstellung der Cyclooxylipine (OPDA und dnOPDA) zur<br />

stressinduzierten JA-Synthese zu klären, wurden Col-0 Keimlinge wie in II.4.5<br />

beschrieben mit D5-Linolensäure-Ethylester behandelt. Ziel dieser Behandlung war<br />

es eine stabile D5-Markierung komplexer Membranlipide zu erzielen und durch<br />

anschließende Applikation von Silbernitrat die Jasmonat-Synthese zu induzieren.<br />

Mittels Analyse der Markierungsgrade komplexer Lipide und freier Oxylipine<br />

(OPDA/JA) vor und nach Zugabe von Silbernitrat sollte sowohl die Synthese der<br />

Arabidopside sowie deren mögliche Speicherfunktion geklärt werden.<br />

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