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WAZ · 10/2012 SPORT Viele und Vieles bewegt Am 1. April 1995 eröffnete Elda Zingg das STUDIO 13 in einer ehemaligen Fabrikhalle der Schreinerei Zubler. Seither gilt es als Eldorado für alle, die sich bewegen wollen. Nun gibt Elda Zingg nach 18 Jahren die Führung weiter. Mit den farbigen Chiffontüchlein den Himmel auf Erden holen, springen, tanzen, «uferüere». (Fotos: Ursula Sobota) ■ Rote, weisse, gelbe und blaue feine Chiffontüchlein fliegen durch die Luft, sinken leise auf den Boden und Elda Zingg fragt: «Habt ihr gehört, wie die Tüchlein auf den Boden gefallen sind?» Nein, nichts war zu hören. Die Kleinen stehen da, lauschen, es ist ganz still. Doch schon im nächsten Moment tanzen sie wieder los, werfen ihr Tüchlein erneut in die Luft, fangen es auf, verstecken sich darunter, geben es weiter. Zingg ist in ihrem Element: Als gelernte Kindergärtnerin schlägt ihr Herz für die Kinder. Doch auch Jugendliche, junge Mütter und ältere Frauen kommen in den hellen grossen Raum an der Unterpunt strasse. Kinderturnen, Jazzdance, Gymnastik Ein bunt gemischtes Publikum verkehrt im STUDIO 13. Da findet die kleine, knapp Dreijährige genauso ihren Platz wie die schon über 80-jährige Rentnerin. Für Zingg steht Bewegung ganz zuoberst auf ihrer Prioritätenliste: «Bewegung», sagt sie, «ist Leben.» Schon als kleines Mädchen wollte sie Tänzerin werden. Sie wurde dann Kindergärtnerin. Als Mutter zweier Buben suchte Zingg einen Weg, ihren Bewegungsdrang weiterhin leben zu können. Sie rannte, tanzte, steppte und bot in den 80er Jahren während des Winterhalbjahres im Hallenbad erstmals ein Kinderturnen an. Schon bald folgten Unterrichtsstunden in Jazzdance für Kinder und Jugendliche, Gymnastikstunden für Erwachsene, Turnen für alle und Walking. Aerobic, Rücken-Fit, Pilates Dann, anfangs der 90er Jahre, wurde ein neues Kapitel eröffnet: Das Aerobic-Fieber brach aus. Nebst Turnen und Gymnastik gab es nun Aerobic. Zingg hatte sich schon früh zur Aerobic-Instruktorin ausbilden lassen und war bereit, als der Boom losging. Seither führt sie Generationen von Waldern und Walder innen durch die aktuellen Tanz-, Fitness- und Sporttrends. Das Rücken-Fit ist genauso gut besucht wie die neu angebotenen Power-Pump-Stunden oder Hip-Hop, Ballett und Zirkus-Akrobatik für die Jungen, Pilates für die Älteren, Zumba für alle. Das STUDIO 13 ist erfolgreich: Alle InstruktorInnen haben ihre Stunden voll. Adventsapéro, Gwerbfäscht, Kulturtage Wenn Wald feiert, ist Elda Zingg mit ihrer Crew dabei. An ungezählten Dorfanlässen zeigten «ihre» Kinder und Jugendlichen ihr Bestes. Scharen von Hip- Hoppern und Breakdancerinnen brillierten schon mit ihrem Können, kleine Kinder zeigten ihre ersten, wohl einstudierten Tänze, Mädchen führten gekonnt vor versammelter Gemeinde die neuesten Tanzschritte vor. Und dann, immer im Dezember, der Adventsapéro. Seit Jahren lädt das STUDIO 13 zum grossen Showabend im Schwert. Da zeigen alle, die während des Jahres geübt und geprobt haben, was sie können. «Diese Auftritte liegen mir sehr am Herzen», erzählt Zingg. Es ist ihr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen hier eine Bühne finden, auf der sie sich zeigen können, zusammen, in der Gruppe. «Da kann jedes Kind lernen, seine Ängste zu überwinden». Und wenn am Schluss der immer bis zum letzten Platz gefüllte Schwertsaal vor Applaus und Zurufen bebt, dann wissen die Kinder, dass sie etwas geschafft haben, dass sie gut sind. Diese Erfolgserlebnisse, davon ist die Bewegungspä- dagogin überzeugt, helfen später im Leben weiter. Zeit, das Studio zu übergeben Nun will Elda Zingg ihr Studio in jüngere Hände übergeben, in die Hände von Monika Cathomas Weber, Instruktorin seit längerer Zeit. Sie wird in Zukunft das STUDIO 13 führen. Zusammen mit den heute aktiven 15 InstruktorInnen wird Cathomas Weber den eingeschlagenen Weg weitergehen: Die neuesten Trends nach Wald bringen, die Jugendlichen tanzend durch ihre Kindheit führen, den Älteren helfen, ihren Körper weiterhin fit zu halten. Sie freut sich auf die neue Aufgabe. – Und Zingg bleibt allen noch ein wenig erhalten. Sie wird zum Beispiel weiterhin die Gymnastikfrauen am Dienstagmorgen anleiten. «Mit denen möchte ich alt werden», meint Zingg. Einige von ihnen sind schon seit über 20 Jahren mit ihr unterwegs. Und auch mit den Kindern wird sie weiter tanzen, weiterturnen und farbige Chiffontücher in den Himmel werfen. Ursula Sobota Elda Zingg ist ausgebildete Bewegungspädagogin. 15
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