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Neue Szene 2020-10

Stadtmagazin für Augsburg

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58

geRIllTes

TRAVIS

10 Songs

(BGM Rights)

Der neunte Longplayer der schottischen

Alternative-Rocker kommt vier

Jahre nach „Everything at Once“, das

es damals auf Platz fünf der UK-Charts

schaffte. Hinter einem pragmatisch

und nüchtern klingenden Titel steckt

ein sehr erwachsenes Album über

das Leben und die Liebe. Wie genau

das klingt, verraten Travis bereits mit

der ersten Single „A Ghost“, zu der

Sänger Fran Healy übrigens selbst

zusammen mit seinem Sohn ein Video

zeichnete. Aufgenommen wurde die

Platte in London, Healy und Robin

Baynton (Coldplay, Florence & The

Machine) waren als Koproduzenten

verantwortlich. Gastbeiträge von Jason

Lytle (Grandaddy) und Greg Leisz und

Susanna Hoffs (The Bangles) runden

eine tolle Platte ab. (max)

HHHHHI

DIE ÄRTZE

Hell

(Hot Action Records)

Was genau ist eigentlich Punk? Hmm,

will das denn heute überhaupt noch

wer wissen? Falls ja, hier ist die Antwort,

direkt aus der Keimzelle. Genau

20 Jahre nach dem Release von „Runter

mit den Spendierhosen“ werden

Bela B., Farin Urlaub und Rodrigo

Gonzáles am 23. Oktober mit „Hell“

18 brandneue Punksongs ausbrechen

(ich zitiere), die uns exakt 61 Minuten

unserer Zeit kosten werden. Wer die

drei Berufs-Punker kennt, der weiß,

dass sie zwar stets bereit sind, alles in

Grund und Boden und zu Brei zu spielen,

doch es gab schon Tage, zu denen

Die Ärzte trotz Corona einfach viel,

viel besser gepasst haben. Dennoch gilt

scheinbar nach wie vor: Dabei sein ist

alles, alles ist Punk! (max)

HHHIII

TOCOTRONIC

Sag alles ab – The Best of 1994-1990

(Universal)

Neben Blumfeld für mich die wichtigste

deutsche Band der letzten drei

Jahrzehnte. Pünktlich zum 27. Jahr

ihres Bestehens servieren uns die

Oberstudienräte der Hamburger

Schule eine Werkschau ihres Schaffens

mit sage und schreibe 36 Stücken,

angefangen mit „Drüben auf dem

Hügel“ bis zur allerneuesten Single

„Hoffnung“. Das Album ist mit vielen

Hits der letzten Dekaden bestückt,

aber wie es sich gehört, tummeln sich

darauf auch ausreichend Raritäten und

einige (mir) unbekannte Songs. Best-

Of-Alben sind ja meist eine ziemlich

öde Angelegenheit, „Sag alles ab“ ist das

chronologische Dokument einer Band,

die die deutsche Indie-Poplandschaft

entscheidend geprägt hat. (ws)

HHHHII

WORKING MEN’S CLUB

Working Men’s Club

(Heavenly)

Ein mittelmäßiger Montagmorgen,

ich drücke ohne große Erwartungen

auf Play, und kipp vor Freude halb aus

den Birkenstocks. Die junge Band aus

Manchester mit dem etwas dubiosen

Namen sorgt nicht nur für euphorische

Konzertkritiken in der britischen

Presse, auch auf Platte wird ordentlich

geklotzt: knackige Gitarrenriffs, energisch

treibende Rhythmen, funky

Bassläufe, 80er-Synthies, markanter

Sprechgesang mit viel Hall. Auf dem

Mood Bord treffen sich Post Punk, Disco,

Indie-Geschrammel, Teenage Anger

und Industrial-Vibes. Eine pulsierende,

raue Energie, das Adrenalin kribbelt in

den Füßen, die sofort aufspringen und

lostanzen wollen. Das nenn ich mal ein

dickes Debüt! (lina)

HHHHHI

album des mONaTs

lIeblINgs musIk

Madsen

Na gut dann nicht

(Arising Empire)

„Na gut, dann nicht, dann ohne mich!“ Hartes, in fetten Punkrock gehülltes Wort und Bild kommt von Frontman

Sebastian Madsen und seiner Band, die überwiegend aus seinen Brüdern besteht. Schon im Video des Titeltracks

rechnen Madsen mit so ziemlich allem ab, was auch mich in den letzten Tagen, Wochen und Jahren angewidert hat

in den Kübel kotzen lassen. Wirklich keiner kann sich in Sicherheit wiegen, egal ob er Präsident der USA, Russlands

oder Nordkoreas ist, sich lustige Hundekrawatten um den Hals bindet oder gar ein paar heiße Silbereisen bei der

ARD im Feuer hat. Bereits seit „Good bye Logik“ von 2006 zähle ich mich zu den Madsen-Jüngern, der Song „Du

schreibst Geschichte“ gehört sogar zu meinen zehn absoluten Alltime-Favours. Natürlich hatten auch Madsen das

Jahr 2020 eigentlich ganz anders geplant, ein neues, bereits geschriebenes Album sollte aufgenommen werden, die

Touren waren gebucht. Doch dann kam die Pandemie und alles kippte. Doch anstatt zu pausieren, hauen uns die

vier wilden Wendländer einfach mal ein lupenreines Punkalbum mit 13 taufrischen Tracks um die Löffel. Offen

gesagt war diese Art Musik bisher nun wirklich so überhaupt nicht meins, ich bleibe den Buben aber trotzdem treu.

Nur zwei Wochen und einige Paletten Dosenbier sollen Madsen für diese Punkplatte gebraucht haben, in deren

Jugend Bands wie Slime, Daily Terror, Toxoplasma oder Schleimkeim die Vorbilder waren. Erstaunlich, denn kaum

25 Jahre später hört man das auch. Aber wie! (max)

JORIS

NUR DIE MUSIK

(FOUR MUSIC)

„Joris hat mir das Pfeifen

beigebracht. Im Lada,

auf dem Weg von der

Hammerschmiede in die

Redaktion. Und wieder

zurück. Don’t give a f***!“

(max)

RÓISIN MURPHY

RóISIN MACHINE

(SKINT WARNER)

„Art-Pop meets

Funky-Disco-Shize.

Geschmeidiger Dancefloor

für die Lauscher. Macht

Spaß, yeah, yeah!” (ws)

LOYLE CARNER

YESTERDAY’S GONE

(CAROLINE)

„Keiner rappt so fluffig

poetisch wie Loyle Carner.

Mein Soundtrack der

paar letzten entspannten

Spätsommer-Nachmittage.“

(lina)

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