Neue Szene 2020-10
Stadtmagazin für Augsburg
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56 HEIMATKLÄNGE
AERA TIRET
AERA TIRET Die 5. Dimension
Sophie Jesinghaus
Die Augsburger Formation Aera Tiret ist aktuell der Stern am Augsburger Electro-Himmel.Spätestens
seit dem Auftritt im August auf der Freilichtbühne hat die Band um Mastermind Dominik Scherer eine
gewaltige Duftmarke gesetzt. Das Erfolgsrezept: Elektronische Musik auf analogen Instrumenten.
Damit entstehen Erlebniskonzerte, wie man sie bisher so nicht kannte.
Walter Sianos traf Dinah Wiedemann und Dominik Scherer zum Interview.
Dominik, du bist schon lange in Augsburg als
Musiker und Musiklehrer bekannt. Mit der
deutsch-japanischen Art-Pop-Formation
OSCA hast du dich sogar auf internationalem
Parkett bewegt und warst u.a. auch in Japan
auf Tour. Habt ihr die Band aufgelöst oder nur
auf Eis gelegt?
Dominik: OSCA ist tatsächlich geparkt, weil
wir derzeit alle sehr beschäftigt sind. Matthias Erhard
ist Komponist und schreibt gerade für alle
möglichen Theater, Yuka Otsuki ist eine wahnsinnig
erfolgreiche Songschreiberin und produziert
Tracks für Japan und Korea. Wir wollten dieses
Jahr eigentlich sogar unser eigenes Theaterstück
aufführen, aber das Projekt liegt derzeit wegen der
Corona-Pandemie auf Eis.
Reden wir über AERA TIRET. Die Idee dazu
soll bei dir schon vor sechs Jahren gereift sein?
Dominik: Das stimmt, ich hatte schon lange
Bock auf eine Live-Electronic-Band. Anfangs
dachte ich, man könnte das mit OSCA umsetzen,
aber ich habe schnell gemerkt, dass das ein völlig
anderes Format ist. Erst im Alleingang und dann
im Duo habe ich alles mögliche ausprobiert, aber
mir fehlte einfach das Zusammenspiel mit anderen
Musikern. Eine echte Inspiration war übrigens
die Netflix-Doku “Chef´s Table”.
Eine Kochsendung?
Dominik: Genau! Ich fand die Herangehensweise
dieser internationalen Sterneköche unheimlich
spannend. Es ging da nicht nur um das
Kulinarische, sondern hauptsächlich um die Verpackung,
also um die Präsentation. Da waren so
abgefahrene Sachen dabei, warum soll das, was
mit Essen funktioniert, nicht auch mit Musik
möglich sein?
Du warst schon immer jemand, der für ungewöhnliche
Performances steht.
Dominik: Die Optik kommt immer als erstes
an, Licht ist nun mal schneller als der Schall. Das