Neue Szene 2020-10
Stadtmagazin für Augsburg
Stadtmagazin für Augsburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
44
SPORT
DER ABWEHRJEFF
Interview mit FCA-KAPITÄN JEFF GOUWELEEUW
Jeff Gouweleeuw ist der neue Kapitän des FC Augsburg und tritt in die Fußstapfen von Clubgrößen wie Paul
Verhaegh oder Daniel Baier. Seit knapp vier Jahren schnürt der Niederländer nun bereits seine Fußballschuhe für
den FCA und es könnten noch einige Jahre für den Innenverteidiger folgen, denn sein Vertrag läuft bis ins Jahr 2024.
Von Walter Sianos.
Jeffrey, erst einmal Gratulation! Du
bist der neue Kapitän beim FC Augsburg.
Was bedeutet das für dich und
was genau werden deine Aufgaben
sein?
Für mich ist das erstmal eine große Ehre.
Und ich bin jemand, der schon früh gelernt
hat, Verantwortung zu übernehmen.
Ich bin jetzt fast fünf Jahre in
diesem Club und habe mich Jahr für
Jahr hochgearbeitet. Erst war ich im Mannschaftsrat
und vor zwei Jahren wurde ich dann dritter Kapitän:
Jetzt bin ich mit 29 Jahren Spielführer und
denke, dass ich mit meiner Erfahrung gerade den
jungen Spielern viel mitgeben kann.
Du bist nicht der erste holländische Spielführer
des FCA. Paul Verhaegh hat diesen Job
auch schon mal sechs Jahre lang gemacht. Du
hast ja noch zusammen mit ihm gespielt.
Als ich zum FCA gekommen bin, war Paul der
Boss. Ich finde, es ist etwas besonderes, wenn man
gerade als Ausländer der Kapitän eines Bundesligisten
ist. Paul hat das lange super gemacht und
ich hoffe, dass ich in seine Fußstapfen treten kann.
Schöner Zufall, erst vorgestern habe ich ihn interviewt.
Er ist jetzt Co-Trainer beim niederländischen
Zweitligisten FC Den Bosch.
Beim FC Den Bosch? Das wusste ich noch gar
nicht, dass er mittlerweile in unserer Heimat ins
Trainergeschäft eingestiegen ist.
Hast du der Mannschaft zum Einstand eigentlich
schon einen ausgegeben?
Nein, bisher noch nicht, aber wenn die
Jungs das jetzt hier lesen, komme ich wohl nicht
drum herum (lacht).
Unser letztes Interview haben wir vor ziemlich
genau einem Jahr geführt. Da hattest du
“
Wir sind wieder ein
Team und hatten eine
tolle Vorbereitung
deinen Vertrag gerade ganz frisch bis 2024 verlängert.
Eine Frage lautete damals: “Forever
FCA?” Deine Antwort: “Kann gut sein”.
Ich kann mich erinnern und du siehst, ich bin
immer noch hier. Es ist also gut möglich, dass es
so kommen kann.
Die letzte Saison war für dich eine kleine Achterbahnfahrt.
Zu Saisonbeginn warst du einige
Wochen verletzt und zum Ende hin musstest
du sogar Bekanntschaft mit der Ersatzbank
machen. Eine für dich eher seltene Erfahrung.
Das stimmt, ich bin in meiner Karriere eigentlich
nie auf der Reservebank gesessen. Letzte Saison
war deshalb so schwierig, weil ich zum ersten
Mal die komplette Vorbereitung nicht mitmachen
konnte und man hier eben die Grundlagen für das
folgende halbe Jahr setzt. Als ich wieder fit war,
kam ich dann nicht zum Einsatz, weil Martin
Schmidt es langsam angehen wollte. Ich war anderer
Meinung, denn ich bin ein Spieler, der keinen
Spielrhythmus braucht, um wieder
anzuknüpfen. Aber das passiert eben auch mal,
dass man nicht immer einer Meinung mit einem
Trainer ist. Letztendlich habe ich dann aber doch
wieder gespielt.
Deine Wahl zum Kapitän zeigt, dass die Verantwortlichen
großes Vertrauen in dich setzen.
Ja, absolut und das ist für mich eine Ehre und
natürlich eine große Motivation.
Du hast in fast vier Jahren 110 Spiele für den
FCA absolviert. Für AZ Alkmaar waren es 122,
fehlen also nur noch dreizehn Spiele, bis du
die meisten deiner Einsätze für Augsburg gemacht
hast. Sind solche Zahlen oder Statistiken
von Bedeutung für dich?
Nur noch 13 Spiele? Nach dem 100. Spiel für
den FCA habe ich mir ein Trikot mit der Rückennummer
100 beflocken lassen. Das habe ich in