29.09.2020 Aufrufe

MAGAZIN Suggestionen 2020

Das Magazin der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. in der Ausgabe 2020.

Das Magazin der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. in der Ausgabe 2020.

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HYPNOSE – kreativer Dialog mit<br />

dem Unbewussten<br />

• Einführung: Ideomotorische Signale<br />

• Ideomotorik – Dialog mit dem Unbewussten<br />

• Vom „Stress“ zur „Lösung“<br />

• Pacing und Leading im Gebirge<br />

• Hypnotherapeutische Arbeit mit Träumen<br />

Ausgabe<br />

<strong>2020</strong><br />

..................<br />

€ 8,50, CHF 10 .–<br />

Special: Corona<br />

• Berg und Wald – Atemwanderung<br />

• Selbstheilungskräfte für Corona und Co.<br />

• Das lächelnde Herz<br />

• Hypnose fürs Herz nach Covid-19 Infektion


2 Impressum<br />

DGH-Kongress 2021<br />

18.-21.11.2021<br />

................................................<br />

Impressum<br />

................................................<br />

IMPRESSUM<br />

Editorial<br />

3<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />

FÜR HYPNOSE UND HYPNOTHERAPIE E.V.<br />

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH)<br />

Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />

Tel: 02541 880760, Fax: 02541 70008<br />

E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />

www.hypnose-dgh.de<br />

VORSTAND DER DGH<br />

PRÄSIDENT<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Klaus Hönig<br />

Klinik für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie<br />

Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm<br />

Tel.: 0731 500 61881<br />

HYPNOSE<br />

kreativer Dialog<br />

mit dem<br />

Unbewussten<br />

REDAKTIONSTEAM DER SUGGESTIONEN:<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk, Ahaus,<br />

info@pt-ahaus.de;<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger, Münchberg,<br />

peduenn@aol.com;<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch, Coesfeld,<br />

fisch@psychotherapie-praxis-coesfeld.de<br />

SATZ UND DRUCK:<br />

BAD LIPPSPRINGE<br />

18.11. – 21.11.2021<br />

Vorträge und Seminare zur Anwendung von<br />

Hypnose und Hypnotherapie in Medizin,<br />

Psychotherapie und Zahnmedizin.<br />

Information und Anmeldung: Geschäftsstelle der DGH,<br />

Daruper Str. 14 | 48653 Coesfeld<br />

Tel. 0 25 41 - 88 07 60 | Fax 0 25 41 - 7 00 08<br />

DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de | www.hypnose-dgh.de<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas,<br />

München, agnes.kaiser.rekkas@gmail.com;<br />

Zahnarzt Sebastian Knop, Dortmund,<br />

sebastian.knop@cityweb.de;<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht, Offenburg,<br />

anke@ankeprecht.de<br />

E-Mail: klaus.hoenig@uniklinik-ulm.de<br />

VIZEPRÄSIDENTIN und GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />

Tel.: 02541 880760<br />

E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />

VIZEPRÄSIDENTIN<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser<br />

Rekkas<br />

Chorherrstr. 4, 81667 München<br />

Tel.: 089 4484025<br />

E-Mail: agnes.kaiser.rekkas@gmail.com<br />

www.kaiser-rekkas.de<br />

SCHRIFTFÜHRERIN<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

Fachärztin für Neurologie,<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Wüllener Straße 97, 48683 Ahaus<br />

Tel.: 02561 4296444<br />

E-Mail: info@pt-ahaus.de<br />

www.pt-ahaus.de<br />

SCHATZMEISTER<br />

Dr. med. Christoph Müller<br />

Lange Str. 37a, 31592 Stolzenau<br />

Tel.: 05761 7345<br />

E-Mail: dr.christoph.mueller@t-online.de<br />

VIZEPRÄSIDENTIN (elect)<br />

PD Dr. med. Katrin Breitbach<br />

Ratzeburger Allee 160<br />

23538 Lübeck<br />

E-Mail: katrin.breitbach@uksh.de<br />

CHEFREDAKTION<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Steinstr. 28, 77652 Offenburg<br />

Tel.: 0781 1753<br />

E-Mail: anke@ankeprecht.de<br />

......................................................................................<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freunde und Mitglieder der DGH!<br />

......................................................................................<br />

Für viele von uns war und ist dieses Jahr eine große Herausforderung. Die Corona-Krise hat<br />

Praxis- und Klinikabläufe durcheinander- oder gar zeitweilig zum Erliegen gebracht, Patienten<br />

kamen mit großen Ängsten und großen Hoffnungen. Die Kollegen in den Akutkliniken sind<br />

mit an Covid-19 erkrankten Menschen in Kontakt gekommen und konnten ihre hypnotische<br />

Sprache dort anwenden, wo Distanz durch minimisierten Körperkontakt, Masken und Schutzkleidung<br />

das Gefühl von Sicherheit für die Menschen/Patienten schwer aufkommen lässt. Gerade<br />

da sehen wir, wie wichtig es sein kann, Sprache so zu nutzen, dass sie Sicherheit und<br />

Vertrauen vermittelt und Patienten so entlastet, dass diese ihre Kräfte auch nutzen können<br />

– fern der formalen Anwendung von Hypnose. Eine Kunst, die zu beherrschen wir immer<br />

wieder üben.<br />

Währenddessen haben viele psychotherapeutisch tätige Kollegen intensive Bekanntschaft<br />

mit digitalen Tools gemacht, die bisher in der Arbeit eine eher untergeordnete Rolle gespielt<br />

haben. Sitzungen über Video-Telefonie haben Experimente ermöglicht, die sonst nicht stattgefunden<br />

hätten. Sogar die DGH-Jahrestagung geht online! Hypnose über Video oder am<br />

Telefon? Digitale Aufnahmen zum Download und vom Patienten in Selbsthypnose zuhause<br />

genutzt? Da gibt es viele neue Erfahrungen, und wir hoffen, dass einige davon in das nächste<br />

Heft einfließen werden. Wer damit spannende Erfahrungen gemacht hat, melde sich gern bei<br />

der Redaktion!<br />

In diesem Heft finden Sie wieder Beiträge unserer Kollegen zur ihren Erfahrungen in der praktischen<br />

Anwendung von Hypnose. Das Motto unserer diesjährigen Jahrestagung war Leitfaden:<br />

Hypnose – kreativer Dialog mit dem Unbewussten. Wir sind überzeugt: In einem Jahr,<br />

das dominiert ist von Zahlen und Diagrammen, ist dieser Dialog besonders wichtig, um Menschen<br />

in unserer Arbeit in Kontakt mit sich selbst und ihrem Potential zu bringen.<br />

Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre von Herzen Freude und Inspiration!<br />

Satz und Layout:<br />

a.h.effekt Mediennetzwerk, Adrian Hoffmann,<br />

info@der-ah-effekt.de<br />

Druck:<br />

Roland Felder Offsetdruck GmbH Rheinau<br />

info@felder-druck.de<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Kulmbacher Straße 53, 95213 Münchberg<br />

E-Mail: peduenn@aol.com<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht und Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Die „<strong>Suggestionen</strong>“ sind das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH). Manuskripte senden Sie bitte entsprechend dem<br />

Autorenleitfaden an die o.g. Adressen der Chefredakteure. Eine Veröffentlichung können wir nicht garantieren. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Herausgeber wieder, noch sind sie offizielle Verlautbarungen der DGH. Das Copyright verbleibt bei den Autoren.


4 Inhalt<br />

Inhalt<br />

5<br />

................................................<br />

Inhalt<br />

................................................<br />

6-7<br />

Vom „Stress“ zur „Lösung“<br />

Dipl.-Psych. Jürgen Abresch<br />

32-33<br />

Hypnotherapeutische Arbeit mit Träumen<br />

Dipl.-Psych. Bernhard A. Wicke<br />

24-26<br />

2<br />

„Wir sind startklar“<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />

Agnes Kaiser Rekkas<br />

Impressum<br />

50-51<br />

Berg und Wald – Atemwanderung<br />

Dr. Nicola Meißner<br />

3 Editorial<br />

4-5 Inhalt<br />

40-43<br />

Zweispurige Interventionen<br />

in der<br />

Hypnotherapie<br />

54-55<br />

Rezensionen<br />

& Neuerscheinungen<br />

64 Neue Mitglieder<br />

der DGH<br />

8-9 Hypnotherapie<br />

bei Depressionen<br />

10-12<br />

13-14<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

Pacing und<br />

Leading im<br />

Gebirge<br />

Prof. Dr. med. dent.<br />

Christian E. Besimo<br />

Achtsamkeit<br />

und Hypnose<br />

Dr. med. Michael E. Harrer<br />

17-19 Hypnotherapeutische<br />

Strategien bei<br />

Angststörungen<br />

20-21 Hypnose bei<br />

chronischen<br />

Schmerzen<br />

22-23<br />

Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner<br />

Dr. med. Andreas Jelitto<br />

Ideomotorik –<br />

Einführung<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />

Agnes Kaiser Rekkas<br />

30<br />

31<br />

34-35<br />

36-37<br />

Hypno-systemische<br />

Schuldgefühl-Deponie<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Interview<br />

mit Dr. Yossi Adir<br />

Das Schildkröten-<br />

Paradigma<br />

Dipl.- Psych. Yvonne König<br />

Von Löwen<br />

und Möwen<br />

Dipl.-Päd. Klaus Schlick<br />

44-45<br />

46-47<br />

48-49<br />

Dr. Shaoul Navon<br />

Kongressverschiebung<br />

Hypnosebehandlung<br />

bei Schluckauf<br />

Dr. med. Thomas Lange<br />

Selbstheilungskräfte<br />

aktivieren – Immunsystem<br />

stärken<br />

Dipl.-Psych. Andreas Kruse<br />

Selbstheilungskräfte<br />

für Corona und Co.<br />

Dipl.-Psych. Andreas Kruse<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59-62<br />

Neue Abrechnungsmöglichkeiten<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

Dipl.-Psych. Dr. Klaus Hönig &<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Projekttage 2021<br />

Regionale Weiterbildung<br />

der DGH<br />

65-68<br />

69<br />

69<br />

Protokoll der<br />

Mitgliederversammlung<br />

Einladung<br />

Mitgliederversammlung<br />

der DGH<br />

Nachruf<br />

Irmtraud Teschner<br />

15-16<br />

Fantasiegarten<br />

und Heilwasser<br />

Dipl. Inf.-Wirtin<br />

Tanja Heller<br />

27-29<br />

Dialog mit dem<br />

Unbewussten<br />

beim Zahnarzt<br />

Zahnarzt Sebastian Knop<br />

38-39<br />

Webseitengestaltung<br />

Andreas Precht<br />

52-53<br />

Das lächelnde<br />

Herz<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />

Agnes Kaiser Rekkas<br />

63<br />

Neue<br />

Zertifikatsinhaber<br />

70<br />

Vorschau Kongresstermine<br />

& DGH-<br />

Online-Special


Vom „Stress“ zur „Lösung“<br />

7<br />

Vom „Stress“ zur „Lösung“<br />

Autor: Dipl.-Psych. Jürgen Abresch<br />

Therapeutisch aufgewachsen bin ich mit richtungsweisenden Aussagen wie zum Beispiel „Die Angst zeigt dir den<br />

Weg“ - „Geh durch die Angst und werde frei“ - „Stell Dich Deinen Ängsten“, letztlich: „Kämpfe!“ - „Lass Dich nicht<br />

hängen“ und ähnlichem.<br />

Derartige Wegbeschreitungen finden sich nicht nur in den Anfängen der Gestalttherapie, sondern natürlich auch<br />

in den Expositionssettings der Verhaltenstherapie sowie eigentlich auch in allen psychodynamisch und tiefenpsychologisch<br />

orientierten Verfahren, in denen es letztlich um die Reinszenierung kränkender oder gar traumatisierender<br />

Erfahrungen – meist Beziehungserfahrungen – geht.<br />

Die explizite Beschäftigung mit dem Unbewussten,<br />

dem nicht Mitteilbaren, wird dabei<br />

oft vermieden oder seine Inhalte werden aus<br />

den lebenserschwerenden Wirkungen von<br />

außen zu erschließen versucht oder auch<br />

von innen zum Herausbrechen gebracht,<br />

um, wenn es gut läuft, positiv verändert zu<br />

werden.<br />

Hypnotherapie erreicht positive Veränderungen<br />

anders: unter anderem dadurch, dass<br />

mit dem Einsetzen der Trance explizite Ebenen<br />

verlassen und implizite, das heißt unbewusste<br />

und vorbewusste Verarbeitungen,<br />

Verknüpfungen, Lern- und Veränderungsprozesse<br />

ermöglicht werden - das Unbewusste<br />

wird nicht gereizt, bekämpft, hervorgelockt<br />

oder sonstwie zu einem Offenbarungseid getrieben.<br />

Die insgesamt stark anwachsenden Nutzungen<br />

sowie Erforschungen hypnotherapeutischer<br />

Behandlungsstrategien deuten darauf<br />

hin, dass die Beschäftigung mit dem „Klein-<br />

Klein“ des Stressmaterials abnimmt und dass<br />

hypnotherapeutische Behandlungselemente<br />

in der Lage zu sein scheinen, die symptomatische<br />

Realitätsebene erfolgreich und nachhaltig<br />

zu transzendieren und insbesondere<br />

auch „tief“ sitzende und meist unbewusste,<br />

quasi in der Persönlichkeit wie verankert wirkende,<br />

maligne Modi durch ersehntere abzulösen<br />

und diese in Trance in das Innere, in<br />

eine modifizierte, partiell neu konfigurierte<br />

Selbststruktur nachhaltig „einzubauen“.<br />

Dies ist besonders wichtig, wenn es sich um<br />

Erfahrungen handelt, die wie so oft in der<br />

vorsprachlichen bzw. nicht memorierbaren<br />

Zeit der ersten Lebensjahre gesammelt wurden<br />

– oder auch um Traumatisierendes.<br />

Die daraus entstandenen Reaktionsmuster<br />

des Fühlens, des Denkens, des Handelns, des<br />

„Seins“ an sich, die Daniel Stern RIGs nannte<br />

(„representation of interactions generalized“<br />

- natürlich gibt es auch jede Menge „positiver“<br />

RIGs!) und die das Leben über Jahrzehnte<br />

hinweg oder auch für immer zu dominieren<br />

vermögen, erscheinen zunächst mächtig,<br />

unangreifbar, vielleicht sogar in Ansätzen<br />

reflektier- und diskutierbar – vor allem aber<br />

bleibend.Ihre Erscheinungen, die Beschwerden<br />

und Symptome – und in der Regel nur<br />

diese, vordergründig und bewusstseinsfähig,<br />

generieren den „Stress“, der die Menschen in<br />

psychotherapeutische und/oder auch psychiatrische<br />

Behandlungen treibt.<br />

Hier und Jetzt<br />

Ein wesentlicher Teil biographie- oder traumabezogener<br />

Arbeit ist dann die Erfassung<br />

der tatsächlichen Erlebnisqualitäten der<br />

Stresssituationen im Hier und Jetzt – gerade<br />

auch, weil diese über die RIGs mit den tief,<br />

meist implizit gespeicherten frühen Erfahrungen<br />

und Erlebnisqualitäten verbunden<br />

sind. Diese Zustände stellen nicht nur - sozusagen<br />

quälend - eine Verbindung zu dem<br />

Dort & Damals her, sie sind vielmehr im<br />

therapeutischen Prozess äußerst hilfreich,<br />

denn sie können als Suchscheinwerfer im<br />

impliziten Gedächtnis begriffen werden, die<br />

das Gefundene für die weitere Arbeit an die<br />

Oberfläche holen.<br />

Dafür muss nicht tief in das in den problematischen<br />

RIGs gespeicherte Leid eingedrungen<br />

werden. Schon die Nennung eines negativen<br />

Zustandes und die simple Frage danach, wie<br />

es sich denn im Guten anfühlen könne, wohin<br />

die diesbezüglichen Wünsche und (oft<br />

immer wieder auch unbewussten bzw. vorbewussten)<br />

Sehnsüchte gehen, öffnet einen<br />

alternativen inneren Lebensraum der begangen,<br />

angereichert und im Erleben stabilisiert<br />

werden kann.<br />

Das Erinnern an und Beschreiben von real<br />

erlebten Momenten des Glücks oder besonders<br />

schöner Lebenserfahrungen sowie auch<br />

das Hervorholen von Sehnsüchten und Wünschen<br />

gelingt häufig leicht in der Abgrenzung<br />

von den zuvor „erarbeiteten“ Stresselementen.<br />

Die positive Kehrseite<br />

Denn in den als negativ identifizierten RIGs<br />

und ihren zahlreichen stressigen Implikationen<br />

steckt immer auch die Kehrseite, das<br />

implizite Wissen darum, wie es im Guten<br />

sein sollte. Das Visualisieren, das bildhafte<br />

Arbeiten, ist nicht nur schon lange gängige<br />

Praxis in der Hypnotherapie, es scheint auch<br />

neurowissenschaftlich untermauert zu sein,<br />

dass es mit seiner Hilfe besser gelingt, implizite,<br />

also unbewusste, Seinsstrukturen zu<br />

erreichen und zu verändern – dies auch, weil<br />

es zu einer Deaktivierung der amygdala-evozierten<br />

Stressüberflutung beiträgt.Ich nutze<br />

diese Effekte in einer Anlehnung an einen<br />

Leitfaden von Karl-Josef Sittig.<br />

Die zuvor herausgearbeiteten negativen wie<br />

positiven Selbsterlebensweisen werden dargeboten,<br />

während die Klient*Innen in einer<br />

Landschaft (Berge, Hügel, Parks…) oder auf<br />

Gebäuden (Stufen, Pyramiden, Rängen, …)<br />

emporsteigen, an bestimmen Stellen innehalten,<br />

herab blicken zu dem Ausgangspunkt<br />

bzw. den Zwischenhalten und u.a. den dortigen<br />

(vorherigen) Seinszustand aus neuer<br />

Distanz beschreiben und oben angekommen<br />

ein Maximum an Wohlgefühl und Ressourcenverfügbarkeit<br />

erleben. Das Aufsteigen ist<br />

ein symbolisches Empor- und Vorankommen,<br />

ein Bewältigen von Schwierigkeiten, ein Distanzieren,<br />

es gibt Raum und Zeit zum Interferieren<br />

und befördert via Visualisierung die<br />

Reduzierung des Einflusses der Amygdala auf<br />

die Verarbeitung der dargebotenen Inhalte.<br />

Erstaunlich häufig wird die Pyramide gewählt<br />

- wie auch bei der im Folgenden sehr<br />

verkürzt dargestellten Beschreibung:<br />

Praxisbeispiel<br />

Eine begabte Musikerin ist infolge einer Multisystemerkrankung<br />

vollständig sowohl aus<br />

ihrem Berufsleben als auch aus der Möglichkeit,<br />

selbst noch musizieren zu können,<br />

herausgefallen und nur noch zu wenigen<br />

Handlungen in der Lage. Sie kann auch nur<br />

noch mit schlechten Gefühlen, einer dunklen<br />

Wolke über ihr, Musik hören, weil diese sie<br />

schmerzhaft an den Verlust dessen erinnert,<br />

was früher ihr Leben bereichert und erfüllt<br />

hat. Nach dem Spüren von Halt und Sicherheit<br />

in sich und auf dem Liegesessel und der<br />

Einleitung einer leichten Trance steigt die<br />

Patientin eine Pyramide empor, beschreibt<br />

zwischen den Etappen das, was sie sieht<br />

und erlebt hat – wobei ich meist bilateral<br />

(EMDR) sowie bipolar (die erarbeiteten negativen<br />

und positiven Seinsbeschreibungen<br />

vorlesend) interferiere. Der Aufstieg ist nicht<br />

einfach, die Schwierigkeiten werden aber<br />

bewältigt und auf der Spitze der Pyramide<br />

erlebt sie einen Wohlfühlflash, der leiblich<br />

verankert wird.<br />

Ihr späteres Feedback: „Die dunkle Wolke ist<br />

verschwunden. Ich kann nun unbelastet Musik<br />

hören, mit (fast) allen Sinnen erleben und<br />

mich daran erfreuen, dass ich einen solchen<br />

Zugang zu dieser Kunst habe. Zwar kommen<br />

nach wie vor Erinnerungen hoch – aber sie<br />

tun nicht mehr weh. Ich fühle mich wie von<br />

einer Last befreit. Meine Gefühle und Empfindungen<br />

können nun auch unbelastet ihren<br />

Raum durch das Zuhören finden. … Die<br />

Musik ist ein Teil meines Lebens – dies kann<br />

ich nun viel befreiter ausleben!“<br />

In diesem Verfahren werden Trance, bilaterale<br />

Stimulierung, bipolare Stimulierung (was<br />

K.-J. Sittig Interferieren nennt) sowie das Erfahren<br />

von Halt und Sicherheit synergetisch<br />

so zusammengeführt, dass der Einfluss der<br />

Amygdala beim Hervorholen und Betrachten<br />

der „Nöte“ erheblich gehemmt wird und sich<br />

der Hippocampus und angeschlossene Systeme<br />

das Vergangene nicht nur unaufgeregt<br />

anschauen, sondern es als unbelastet bzw.<br />

unbelasteter neu abspeichern können. Dabei<br />

werden die positiven Selbstbeschreibungen<br />

ebenfalls durch ein Zusammenwirken der genannten<br />

Therapietechniken tiefer, d.h. auch<br />

implizit, in die Selbststruktur eingearbeitet<br />

und sind eher leicht aufrufbar.<br />

Wenn man so will, werden dabei wesentliche<br />

Teile des Unbewussten neu konfiguriert und<br />

machen so auch überflüssig gewordene Abwehrmechanismen<br />

(wie z.B. die der Selbstentwertung)<br />

hinfällig.<br />

Weitere Fallbeispiele und Erläuterungen sowie<br />

Quellliteratur können in einer längeren<br />

Version dieses Artikels gelesen und unter<br />

www.gruenberg-institut<br />

werden.


8 Hypnotherapie bei Depressionen<br />

Hypnotherapie bei Depressionen 9<br />

Hynotherapie bei<br />

Depressionen<br />

D<br />

ie Depression ist die häufigste psychische<br />

Störung in der allgemeinmedizinischen<br />

Praxis und betrifft ca. 10%<br />

der Patienten. Als Ursache wird ein multifaktorielles<br />

Geschehen angenommen,<br />

das biologische, psychische und soziale<br />

Faktoren beinhaltet. Frauen sind deutlich<br />

häufiger betroffen, wobei man unterschiedliche<br />

Gründe dafür diskutiert. Zum<br />

einen werden hormonelle Faktoren verantwortlich<br />

gemacht, genauso aber auch<br />

die zunehmende Dreifachbelastung durch<br />

Beruf, Haushalt und Familie. Ca. 3-4% der<br />

depressiven Patienten versterben durch<br />

Suizid, Männer häufiger als Frauen, obwohl<br />

Frauen mehr Suizidversuche unternehmen.<br />

Viele Patienten berichten über Schlafstörungen,<br />

gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit,<br />

vermindertes Selbstvertrauen. Die Diagnose<br />

wird entsprechend der Klassifikation des<br />

ICD-10 gestellt, wobei die Symptomatik zur<br />

Diagnosestellung mindestens zwei Wochen<br />

vorliegen muss. Die S3 Leit-/Nationalen Versorgungsleitlinie<br />

unterteilt die Depressionen<br />

in eine leichte, mittelgradige oder schwere<br />

Form (Tab. 1). Leitliniengerecht kann die<br />

Psychotherapie bei jedem Schweregrad eingesetzt<br />

werden, bei mittelschweren und<br />

schweren Verläufen auch in Kombination<br />

mit Antidepressiva. Viele Psychotherapeuten<br />

empfinden die Behandlung depressiver Patienten<br />

als sehr belastend. So schrieben z.B.<br />

Gotlib & Robinson 1982, dass „der Kontakt<br />

zwischen einem depressiven Patienten und<br />

einem Therapeuten auf das Befinden des<br />

Patienten oft keinen Einfluss hat, wohingegen<br />

das Befinden des Therapeuten sich oft<br />

deutlich verschlechtert.“<br />

Es entsteht ein therapeutisches Dilemma, da<br />

die Diagnose einer Depression in der Praxis<br />

häufig vorkommt, aber die Therapie für den<br />

Therapeuten eine besondere Herausforderung<br />

darstellt.<br />

Hieraus ergeben sich folgende Fragen:<br />

Was macht die Behandlung depressiver<br />

Patienten so schwierig?<br />

Warum kann gerade die Hypnotherapie<br />

erfolgreich bei depressiven Patienten eingesetzt<br />

werden?<br />

Sowohl Michael D. Yapko (1995) als auch<br />

Ortwin Meiss (2016) haben die Sprachmuster<br />

von depressiven Patienten näher untersucht.<br />

Dabei stellten sie fest, dass depressive<br />

Menschen die gleichen Sprachmuster und<br />

Trancephänomene verwenden, wie wir Therapeuten<br />

sie in der Hypnotherapie einsetzen.<br />

Durch die negativen Sprachmuster versetzen<br />

Autorin: Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

die Patienten sich und ihr Umfeld in eine<br />

Negativ-Trance und übertragen ihre depressive<br />

Stimmung auf die Umgebung und damit<br />

auch auf den Therapeuten (Tab. 2, Tab.<br />

3). Wenn der Therapeut diese Trancephänomene<br />

erkennt, kann er sich besser davor<br />

schützen. Andererseits kann der Therapeut<br />

das Wissen um die negativen Sprachmuster<br />

und Trancephänomene für die Behandlung<br />

depressiver Patienten nutzen, denn der depressive<br />

Patient befindet sich oft schon in<br />

einem Trancezustand und reagiert gut auf<br />

<strong>Suggestionen</strong>.<br />

Fazit: Die Hypnotherapie nutzt ähnliche<br />

Mittel zur Genesung, wie der Patient sie<br />

zur Aufrechterhaltung der Erkrankung<br />

verwendet.<br />

Wie kann nun konkret die Hypnotherapie<br />

in der Behandlung depressiver Patienten<br />

angewendet werden?<br />

Am Anfang der Therapie steht immer der<br />

Beziehungsaufbau und die Anamnese. Die<br />

Anamnese sollte bei depressiven Patientenso<br />

kurz wie möglich sein. Die Beschreibung der<br />

Leidensgeschichte kann eine intensive Negativ-Trance<br />

beim Patienten und Therapeuten<br />

auslösen. Trotzdem ist eswichtig, die Geschichte<br />

des Patienten ausreichend zu würdigen.<br />

Der Therapeut muss das Erklärungsmodell<br />

des Patienten verstehen, Bilder und<br />

Emotionen zur Depression erfahren und seine<br />

Sprach- und Trancephänomene erkennen.<br />

In der ersten Stunde werden gemeinsam<br />

konkrete Therapieziele entwickelt und Erwartungen<br />

aufgebaut, um damit auch Hoffnung<br />

auf Besserung bei dem Patienten zu<br />

wecken. In der hypnotherapeutischen Arbeit<br />

wird dem Patienten ermöglicht, Änderungen<br />

seiner Verhaltensweisen und Emotionen zu<br />

erfahren. Die Bilder, die der Patient bzgl. seiner<br />

Depression oft spontan schon geäußert<br />

hat, können in Trance genutzt und verändert<br />

werden (z.B. Gewichte auf den Schultern –<br />

Versuchen, diese in Trance abzulegen…).<br />

Zu Beginn der Behandlung<br />

Es ist wichtig, zu Beginn der Behandlung keine<br />

direkten <strong>Suggestionen</strong> zur Kraft und Freude<br />

zu geben. Diese können vom depressiven<br />

Patienten nicht empfunden werden und sie<br />

fühlen sich dadurch im Anschluss oft noch insuffizienter.<br />

Aus demselben Grund sollte zu<br />

Beginn der Therapie keine positive Zukunftsprojektion<br />

erfolgen.<br />

Sinnvoll ist es, mit einer Ressourcenaktivierung<br />

zu beginnen. Positive Erlebnisse sind<br />

im impliziten Gedächtnis gespeichert. Dieses<br />

ist unbewusst und speichert Erinnerungen<br />

an Erleben und Gefühle. Das implizite Gedächtnis<br />

ist nicht durch Depressionen beeinflusst.<br />

Beispiele dafür können Erinnerungen<br />

an einen schönen Urlaub sein, positive Beziehungserfahrungen<br />

oder positive Gefühle<br />

beim Sport. Häufig berichten die Patienten<br />

nicht spontan davon, so dass man den Patienten<br />

direkt danach fragen sollte Die Körperwahrnehmung<br />

ist bei vielen depressiven<br />

Menschen gestört, daher sollte jeder depressive<br />

Patient zu Sport (Laufen, Schwimmen,<br />

Radfahren o.ä.) angehalten werden. Zusätzlich<br />

sind Achtsamkeitsübungen, wie z.B. ein<br />

Bodyscan, der die Wahrnehmung des eigenen<br />

Körpers schult, notwendig. Auch Trancen<br />

mit realen Bewegungen wie „Schwingen<br />

wie ein Baum im Wind“ beim stehenden Patienten<br />

können sehr hilfreich sein. Depressive<br />

Patienten fühlen sich in ihren Gedanken<br />

und auch in ihrem Körper oft gefangen und<br />

unbeweglich. Dadurch wird das Erleben von<br />

Beweglichkeit und Lebendigkeit in der Trance<br />

als sehr befreiend erlebt. Übungen zur<br />

Ich-Stärkung, wie imaginative Übungen zum<br />

Nein-Sagen oder Grenzen-Setzen, verbessern<br />

die Abgrenzung nach außen und führen zu<br />

einer Verbesserung der Selbstwahrnehmung<br />

und des Selbstwertes. Bei einigen Patienten<br />

ist es sinnvoll, Erlebnisse der Vergangenheit<br />

aufzuarbeiten. Hierzu eignen sich hypnotherapeutische<br />

Techniken wie z.B. die Altersregression,<br />

innere Kind-Arbeit u.v.m..<br />

Positive Entwicklung<br />

Nach erfolgreicher Ressourcenaktivierung<br />

kann im Verlauf der Therapie die Imagination<br />

einer positiven Entwicklung und die<br />

Überwindung der Depression als Zukunftsprojektion<br />

erfolgen. Die Hinweise aus den<br />

Trancen kann der Patient nutzen, um selbst<br />

aktiv an der Überwindung seiner depressiven<br />

Symptomatik zuarbeiten. Zusammenfassend<br />

ist der depressive Patient einer hypnotherapeutischen<br />

Behandlung in der Regel sehr<br />

gut zugänglich, da er selbst Sprachmuster<br />

Beispiele für hypnotherapeutische Sprachmuster bei Depressiven<br />

Truismen<br />

Annahmen<br />

Verknüpfungen<br />

Einstreuungen<br />

Zwei negative Alternativen<br />

Allumfassende negative Alternative<br />

Beispiele für Trancephänomene bei Depressiven<br />

Altersregression<br />

Altersprogression<br />

Zeitverzerrung<br />

Amnesie/Dissoziation<br />

Sensorische Veränderungen<br />

Das Wetter macht einen einfach depressiv.<br />

Ich kann mich mit anderen nicht unterhalten.<br />

Ich habe keine Arbeit und liege deshalb auf dem Sofa.<br />

und Trancephänomene zur Aufrechterhaltung<br />

seiner Erkrankung nutzt. Es gibt viele<br />

unterschiedliche Techniken, die in der Behandlung<br />

depressiver Patienten eingesetzt<br />

werden können, wobei es zu Beginn wichtig<br />

ist, nicht zu früh direkte positive <strong>Suggestionen</strong><br />

vermitteln zu wollen. Der Nutzung des<br />

impliziten Gedächtnisses zur Ressourcenaktivierung<br />

kommt am Anfang der Therapie eine<br />

besondere Bedeutung zu. Achtsamkeitsübungen,<br />

Ich-Stärkung und Altersregression<br />

können neben vielen weiteren Interventionen<br />

je nach Krankheitsbild und Persönlichkeit<br />

des Patienten eingesetzt werden, um<br />

schon recht bald das Befinden des Patienten<br />

positiv zu verändern.


Pacing und Leading im Gebirge<br />

11<br />

P<br />

Pacing und Leading<br />

im Gebirge<br />

acing und Leading ist Kerninhalt des<br />

klinischen Alltags, sei es zum Wohl der<br />

Patientinnen und Patienten, für das Team<br />

oder für sich selbst. Auch in der Lehre können<br />

diese hypnotischen Grundelemente<br />

in der Kommunikation sinnvoll eingesetzt<br />

werden und den Studierenden erste Erfahrungen<br />

in medizinischer Hypnose bieten.<br />

Als Berggänger lernte ich von Kindesbeinen<br />

an, also lange vor meiner Ausbildung zum<br />

medizinischen Hypnotherapeuten, nicht nur<br />

auf den eigenen Körper, insbesondere den<br />

Atem zu achten, sondern auch das Befinden<br />

der anderen Menschen sowie die Interaktionen<br />

in der Gruppe wahrzunehmen. In<br />

der alpinen Ausbildung beeindruckte mich<br />

die Fähigkeit der Bergführer, nicht nur verbal,<br />

sondern auch nonverbal und paraverbal<br />

selbst in schwierigen Situationen positiven<br />

Einfluss auf Einzelne oder die gesamte Gruppe<br />

zu nehmen. Dabei hatten Körpersprache,<br />

Berührungen sowie die Prosodie, also Klang<br />

und Lautstärke der Stimme bzw. Geschwindigkeit<br />

der Sprache, eine große Bedeutung.<br />

Entsprechend gerne arbeite ich auch im klinischen<br />

Kontext mit dem Bild der Seilschaft als<br />

Metapher für gegenseitige Rücksichtnahme<br />

und Vertrauen, aber auch für den gemeinsamen<br />

Weg, den es in Diagnostik und Therapie<br />

zu gehen gilt. Der Atem als Taktgeber bestimmt<br />

nicht nur im medizinischen Kontext<br />

die Arzt-Patientenkommunikation, sondern<br />

Autor: Prof. Dr. med. dent. Christian E. Besimo<br />

auch im Gebirge den eigenen Schritt sowie<br />

jenen der geführten Gruppe. Die Unerfahrenen<br />

erkennt man an beiderorts an der<br />

überfordernden Gangart, dem beschleunigten<br />

Atem, der zu lauten, schrill klingenden<br />

Stimme und der Unruhe. Im Gebirge lernten<br />

wir eine einfache Faustregel kennen, die<br />

auch heilsam für Menschen im medizinischen<br />

Kontext wirken kann:<br />

Gehe du allein oder mit deiner Gruppe zu<br />

Beginn einer Bergtour gerade so schnell, als<br />

du sicher sein kannst, nach acht bis zwölf<br />

Stunden noch immer gehen zu können. So<br />

wirst du Kräfte schonen und auch am Ziel<br />

über genügend Reserven verfügen.Ein solches<br />

Schritttempo mag vielen am Anfang<br />

einer Bergtour als zu langsam erscheinen,<br />

wird aber mit zunehmender Wegstrecke als<br />

stärkend empfunden und hilft, auch nicht<br />

voraussehbare Herausforderungen erfolgreicher<br />

zu bewältigen, wie die nachfolgende<br />

Fallvignette zeigt.<br />

Überforderung im Gelände<br />

Die herausfordernde Situation stellte sich<br />

mir auf einer Wanderwoche für Seniorinnen<br />

und Senioren auf der Seiser Alm in Südtirol.<br />

Auf einer Gratwanderung brachte die<br />

von mir geführte gemütlichere Gruppe von<br />

fünf Personen zusammen 438 Lebensjahre<br />

auf die Beine. Das Durchschnittsalter betrug<br />

also 73 Jahre, wobei außer meiner Frau alle<br />

Teilnehmerinnen älter als 75 Jahre waren,<br />

die Älteste befand sich im 90. Lebensjahr. Ein<br />

leicht abfallendes Stück Weg nach der Bergstation<br />

des Sesselliftes gab mir zu Beginn der<br />

Wanderung die Gelegenheit, die Gruppe auf<br />

den kurzen, aber steilen Anstieg zum Grat<br />

einzustimmen. Meine ‚Golden Girls‘ waren<br />

guten Mutes und in Plauderstimmung. Mein<br />

Schritttempo war dagegen bewusst langsam.<br />

Leise mischte ich mich in die Gespräche<br />

ein mit dem mehrfach wiederholten Vorschlag,<br />

doch dem wohltuenden Ein und Aus<br />

des eigenen Atems zu folgen, immer weiter<br />

und weiter, tiefer und tiefer. Allmählich verstummte<br />

auch die letzte Teilnehmerin.«Nun<br />

sind wir soweit, auf unseren eigenen Körper<br />

zu achten», fuhr ich fort, « jede für sich. Unser<br />

inneres Ich weiß, was wir brauchen, damit<br />

es uns den ganzen Tag über gut geht, wir<br />

voller Kraft und Freude die Natur geniessen<br />

können. Unser Schritt ist und bleibt gerade<br />

so schnell wie unser Atem ruhig fließen kann,<br />

ein und aus, immer weiter und weiter, tiefer<br />

und tiefer.» Friedliche Ruhe nahm allmählich<br />

von der Gruppe Besitz. Trotzdem blieb eine<br />

76-jährige Teilnehmerin beim Einstieg in den<br />

steilen Hang zum Grat hinauf plötzlich stehen,<br />

hektisch nach Luft schnappend. Sie war<br />

Asthmatikerin und hatte ausgerechnet an<br />

diesem Tag ihr Atemspray im Hotel liegen lassen.<br />

Sie war in diesem Moment überzeugt,<br />

den Aufstieg nicht zu schaffen und wollte<br />

umkehren. «Franziska (Name geändert), ich<br />

sehe, dass dich der Aufstieg beeindruckt. Ich<br />

denke, dass alle in der Gruppe Respekt vor<br />

diesem Wegabschnitt haben und froh sind,<br />

dass wir jetzt unser Schritttempo nochmals<br />

anpassen werden.» Meine Hand liegt auf der<br />

Schulter der Teilnehmerin, meine Stimme<br />

bleibt ruhig und leise. «Wir ruhen uns jetzt<br />

aus, bis dein Atem wie auch der aller anderen<br />

in der Gruppe wieder ganz ruhig geht,<br />

ein und aus, ein und aus, genauso, sehr<br />

gut machst du das, Franziska.» Meine Hand<br />

bleibt auf der Schulter und unterstützt beruhigend<br />

die Atmung.<br />

«Jetzt, wo du ganz bei dir bist, kannst du<br />

spüren, dass Einatmen Arbeit ist, Ausatmen<br />

Loslassen bedeutet, Entspannung schenkt.<br />

Je länger es dir in aller Ruhe gelingt auszuatmen,<br />

desto tiefer wirst du dich erholen, bei<br />

jedem Atemzug, ein und aus, immer weiter<br />

und weiter, tiefer und tiefer. Vielleicht hilft<br />

es dir beim Einatmen auf Zwei, und beim<br />

Ausatmen auf Vier zu zählen, Einatmen auf<br />

Zwei, Ausatmen auf Vier, wunderbar, du<br />

machst das sehr gut, Franziska.» Allmählich<br />

beruhigte sich der Atem der Teilnehmerin.<br />

Trotzdem blieb sie überzeugt, der Gruppe<br />

nur ein Klotz am Bein zu sein und wollte nicht<br />

mehr weitergehen. «Ich kann verstehen,<br />

dass du noch zweifelst, aber ebenso spüre<br />

ich, wie du wieder ganz ruhig wirst und habe<br />

dich am gestrigen Tag wandern sehen, voller<br />

Kraft und Ausdauer. Ich bin sicher, dass<br />

wir alle gemeinsam diesen kurzen Aufstieg<br />

schaffen werden. Du gehst gleich hinter mir,<br />

bleibst bei dir und deinem nun wieder ganz<br />

ruhigen Atem. Schau zu deinem Schritt im<br />

Bewusstsein, dass du uns genau das Tempo<br />

vorgibst, das uns allen Gutes tut und uns<br />

hilft, voller Kraft den Grat zu erreichen.» Dabei<br />

kam mir die Arbeit von Andreas Kruse zur<br />

Atem-Selbsthypnose nach Brian Alman (<strong>Suggestionen</strong><br />

2019, Seite 20-21) in den Sinn. Ich<br />

war überzeugt, dass mir diese dabei helfen<br />

würde, die Achtsamkeit der Teilnehmerin auf<br />

sich zu lenken und ihren Atem zu vertiefen.<br />

«Während du mit mir Schritt für Schritt sicher,<br />

gelassen und voller Kraft gehst, kannst<br />

du bei jedem Atemzug ein weiteres, Stärke,<br />

Ruhe und Zuversicht schenkendes Wunder<br />

entdecken. Deine Beine werden dabei ganz<br />

von alleine und völlig sicher Schritt für Schritt<br />

den Weg für dich gehen, immer weiter und<br />

weiter, tiefer und tiefer in den blauen Himmel<br />

hinein, in die kühle und gesunde Bergluft,<br />

die dich laufend erfrischt und stärkt.<br />

Du kannst spüren, wie am Wendepunkt zwischen<br />

Ein- und Ausatmen ein Moment der<br />

absoluten Stille auftritt, der erholsame Ruhe<br />

und kraftspendenden Frieden mit sich und<br />

der Welt spendet. Einatmen – Wendepunkt<br />

– Ausatmen. Und du wirst entdecken, dass<br />

am Wendepunkt zwischen Ausatmen und<br />

Einatmen ein ebensolcher Moment der Stille,<br />

Ruhe und des Friedens auftritt.<br />

Es geht von selbst<br />

Einatmen – Wendepunkt der Ruhe – Ausatmen<br />

– Wendepunkt des Friedens – Einatmen<br />

– Wendepunkt der Ruhe – Ausatmen, immer<br />

weiter und weiter, tiefer und tiefer. Genauso,<br />

du machst das ausgezeichnet, Franziska.<br />

Du kannst spüren, wie es der ganzen Gruppe<br />

guttut, deinem Schritttempo zu folgen<br />

und sich dabei bei jedem Atemzug erholen<br />

zu können, beim Wendepunkt zwischen Einund<br />

Ausatmen, beim Loslassen während des<br />

Ausatmens und beim Wendepunkt zwischen<br />

Aus- und Einatmen. So ist es sehr gut, wie du<br />

führst, mit jedem Schritt höher und höher,<br />

weiter und weiter, tiefer und tiefer in den<br />

frischen, blauen Himmel hinein. Deine Füße<br />

finden von selbst und sicher bei jedem Schritt<br />

einen guten Tritt wie auf einer bequemen<br />

Wendeltreppe, die uns in die Höhe führt,<br />

ohne dass wir es merken, immer höher und<br />

höher. Es ist wunderbar, wie du jetzt zu dir<br />

und deinem Atem schaust, voller Ruhe und<br />

Zuversicht. Dein Körper hat nun alle Zeit und<br />

Muße, den Sauerstoff aus der frischen Bergluft<br />

bis in die Finger- und Zehenspitzen zu<br />

verteilen. Deine vielen roten Blutkörperchen<br />

sind die kleinen, flinken und unermüdlichen<br />

Briefträger, die durch deine Blutgefäße in<br />

deine Lunge strömen, den vielen, kraftspendenden<br />

Sauerstoff in ihre Taschen packen<br />

und dann in den Briefkasten jeder einzelnen<br />

Zelle deines Körpers werfen, wieder und<br />

wieder, ohne dass du mehr tun musst, als auf<br />

deinen Atem zu achten unddeinem Körper<br />

zu vertrauen. Dieser sorgt dafür, dass jede<br />

Zelle deines Körpers zuverlässig ihre Arbeit<br />

tut, sodass es dir gut geht und du dich wohl<br />

und voller Tatendrang fühlst. Du machst das<br />

wunderbar!<br />

Deine Beine finden den Weg von selbst,<br />

Schritt für Schritt haben diese dich schon<br />

viel näher zu unserem herrlichen Aussichtsziel<br />

gebracht und du kannst ganz und gar<br />

bei deinem ruhigen Atem bleiben, auf Zwei<br />

zählen beim Einatmen, am Umkehrpunkt<br />

den Moment der absoluten Ruhe genießen,<br />

auf Vierzählen beim Ausatmen, dabei loslassen<br />

und entspannen, um den Frieden beim<br />

Umkehrpunkt zwischen Ausatmen und Einatmen<br />

sich in dir ausbreiten zu lassen, bevor<br />

du wieder einatmest, immer weiter und<br />

weiter, immer tiefer und tiefer. Du kannst<br />

auch bei jedem Umkehrpunkt stolz in Gedanken<br />

deinen Namen sagen, denn du hast das<br />

ideale Schrittmaß nicht nur für dich, sondern<br />

für uns alle gefunden, sodass es uns allen<br />

sehr gut geht. Du, Franziska, führst jetzt die<br />

Gruppe und das Ziel ist schon viel näher als<br />

zuvor.»<br />

Wir machten im einstündigen Aufstieg zwei<br />

Pausen, bei denen wir jeweils Wasser oder<br />

Tee aus unseren Feldflaschen tranken. Es<br />

waren bewusst kurze Halte, bei denen ich die<br />

Gruppe nicht absitzen ließ, um den gefundenen<br />

Rhythmus nicht unnötig zu unterbrechen.<br />

Dafür wurden die veränderte Aussicht<br />

und die zwischenzeitlich neu gewonnene<br />

Höhe genossen, begleitet von vielen Komplimenten<br />

über die bereits erbrachte Leistung<br />

an Franziska und die ganze Gruppe. Der weitere<br />

Aufstieg wurde erneut unterstützt durch<br />

das bereits geschilderte Pacing und Leading.<br />

Oben auf dem Grat wurde allen mit einem<br />

herzlichen ‚High five‘ gratuliert, das ich auch<br />

gerne im klinischen Kontext, bei Kindern<br />

und Erwachsenen, als eine die Anspannung<br />

lösende und anerkennende Geste verwende.<br />

Franziska gab ich noch, wenn man so will,<br />

die posthypnotische Suggestion mit auf den<br />

Weg, dass sie nun wisse, wie sie auch in Zukunft<br />

steile Herausforderungen bewältigen<br />

könne. Nach einem Moment des Durchatmens<br />

nahm mich Franziska auf die Seite<br />

mit der Frage, was ich denn mit ihr gemacht<br />

hätte, dass ihr der Aufstieg so gut gelungen<br />

sei? «Hast du mich etwa hypnotisiert?»«Alles,<br />

was ich getan habe, war dir zu helfen, auf<br />

dich zu achten, auf dein inneres Ich zu hören<br />

und diesem zu vertrauen. Aufgestiegen bist<br />

du mit deinem eigenen Willen und deinen<br />

eigenen Kräften. Du kannst wirklich stolz auf<br />

dich sein!» >>


12 Pacing und Leading im Gebirge<br />

Achtsamkeit und Hypnose 713<br />

Achtsamkeit und Hypnose<br />

Milton Erickson und Buddha<br />

im Dialog<br />

Autor: Dr. med. Michael E. Harrer<br />

Trittsicherheit<br />

Nach diesem Erfolgserlebnis erfasste meine<br />

Gruppe eine Welle der Euphorie. Lachen<br />

und Sprüche flogen hin und her, meine zuvor<br />

stillen ‚Golden Girls‘ wurden plötzlich zu<br />

einer Jungmädchengruppe auf Ausflug. Wir<br />

waren ganz oben angekommen und uns<br />

umgab eine herrliche Aussicht, die jederzeit<br />

vom zwar guten, aber doch in steilem Gelände<br />

verlaufenden Gratweg ablenken konnte.<br />

Dieser würde unsere Aufmerksamkeit<br />

für gut zwei Stunden in Anspruch nehmen,<br />

positive <strong>Suggestionen</strong> waren also gefragt.<br />

Die Herausforderung bestand darin, die Aufmerksamkeit<br />

der einzelnen Person und der<br />

gesamten Gruppe auf das richtige Verhalten<br />

zu richten, also auf die häufig zu hörenden,<br />

verunsichernden Warnungen zu verzichten<br />

und die Verneinungsfalle auch in kritischen<br />

Momenten zu vermeiden, die vielleicht intuitives<br />

und schnelles Handeln erforderten.<br />

Nach einer längeren Verschnaufpause formierte<br />

ich die Gruppe wieder mit der Aufforderung,<br />

beim Zusammenpacken sich erneut<br />

auf sich selbst zu besinnen und der eigenen<br />

Stimme während des Gehens eine verdiente<br />

Pause zu gönnen. «Ihr werdet dafür die<br />

Natur mit allen fünf Sinnen viel intensiver<br />

wahrnehmen.» Auf dem Gratweg konnten<br />

der jeweiligen Situation entsprechend verschiedene<br />

<strong>Suggestionen</strong> unterstützen. «Ich<br />

möchte, dass Euer Kopf ganz bei Euren Füßen<br />

ist, die Augen auf den Boden gerichtet. -<br />

Immer der unmittelbar nächste Schritt ist der<br />

wichtigste. - Wählt für eure Füße beim folgenden<br />

Auf und Ab entlang des Grates flache<br />

Tritte mitfestem Untergrund, als würdet ihr<br />

auf einer griffigen Treppe gehen. - Wir warten<br />

auf der Bergseite, wenn wir entgegenkommende<br />

Personen passieren lassen. - Ich<br />

werde genügend oft anhalten, damit wir die<br />

Aussicht genießen und uns auf Sehenswertes<br />

aufmerksam machen können.» Franziska<br />

hatte erneut ihren Platz gleich hinter mir, gefolgt<br />

wie zuvor von der Ältesten in unserer<br />

Gruppe.<br />

Ab und zu überließ ich Franziska die Spitze,<br />

die jeweils gewissenhaft das von mir angeschlagene<br />

Tempo hielt, damit ich mich<br />

zwischendurch den Mitteilsameren in der<br />

Gruppe widmen konnte, wenn diese die<br />

Achtsamkeit der Gruppe allzu sehr zu beeinträchtigen<br />

drohten. Die Berghütte für eine<br />

lange und nahrhafte Mittagspause erreichten<br />

wir gemäß Zeitplan. Für den Abstieg<br />

standen eine kürzere und eine längere Route<br />

zur Wahl. Meine ‚Golden Girls‘ wählten einstimmig<br />

die längere, weil schönere und abwechslungsreichere<br />

Variante, obwohl diese<br />

nochmals zwei, wenn auch kürzere, Gegensteigungen<br />

enthielt. Und Franziska war bis<br />

zum Schluss bei den Vorderen dabei, auch<br />

in den nächsten Tagen, in denen es noch ein<br />

paar harte und technisch anspruchsvollere<br />

Anstiege zu bewältigen galt. >


14 Achtsamkeit und Hypnose<br />

7<br />

Fantasiegarten und<br />

Heilwasser<br />

– in Selbsthypnose einen<br />

Zufluchtsort erschaffen<br />

Erfahrungsbericht von Dipl. Inf.-Wirtin Tanja Heller<br />

Allerdings sind meine Ziele bescheidener.<br />

Ich freue mich, wenn mir ehemalige Patientinnen<br />

und Patienten eine Weihnachtskarte<br />

schicken, in der sie von ihrem Glück berichten,<br />

dass sie eine Partnerschaft gefunden<br />

oder Nachwuchs bekommen haben. Buddha<br />

strahlt und meint: Da lebst Du eine innere<br />

Haltung, die auch wir kultivieren, nämlich<br />

allen Menschen aus innerstem Herzen zu<br />

wünschen, sie mögen glücklich sein. Meine<br />

Schüler sind allerdings meist Mönche, die<br />

sich grundsätzlicher von Leiden befreien<br />

möchten. Denen helfe ich bei der Dekonstruktion<br />

der Erfahrung und bei der Erkenntnis<br />

der leidhaften Elemente, denkt Buddha<br />

wieder laut nach. Dekonstruktion nütze ich<br />

auch, bestätigt Erickson. Auch ich beobachte,<br />

wie Menschen ihre Wirklichkeit konstruieren<br />

und verwende dann Hypnose, um sie auf<br />

heilsame Weise neu zu konstruieren. Wir sind<br />

gerade sehr abstrakt unterwegs.<br />

Ich bemerke gerade, wie es mir guttut, wieder<br />

meinen Körper zu spüren, die Fußsohlen<br />

im Kontakt mit dem Boden und das Heben<br />

und Senken der Bauchdecke, erinnert sich<br />

Buddha. Mir scheint insgesamt, dass wir uns<br />

mit sehr ähnlichen Themen beschäftigen<br />

und in vielem übereinstimmen und uns in<br />

anderem ergänzen, wie die beiden Seiten einer<br />

Medaille, bei der die eine Seite ohne die<br />

andere gar nicht denkbar ist. Erickson lächelt<br />

zustimmend und sagt:<br />

Da fällt mir eine Geschichte ein - zwei Psychotherapeuten<br />

sind mit dem Tandem unterwegs,<br />

mal weist der eine den Weg, mal der<br />

andere. Einer sorgt für die Einigung über das<br />

Ziel und erinnert regelmäßig an die Intention<br />

der Reise. Der andere vertraut dem Unbewussten<br />

und Unwillkürlichen, er aktiviert<br />

den Autopiloten. Abends sitzen sie am Lagerfeuer<br />

und erzählen Geschichten. Wie in dem<br />

Gazellenhain Erickson und Buddha einander<br />

immer wieder treffen und sich an ihrem bereichernden<br />

Dialog erfreuen. >


16 Fantasiegarten und Heilwasser<br />

Hypnotherapeutische Strategien bei Angststörungen 717<br />

Hypnotherapeutische<br />

Strategien bei<br />

Angststörungen<br />

Autor: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner<br />

Dieser Artikel zeigt unterschiedliche hypnotherapeutische Interventionsmöglichkeiten für die Behandlung von Angststörungen.<br />

Sie sind Teil meines integrativen Konzepts, das ich in Abb. 1 dargestellt habe und mit dem ich seit 30 Jahren erfolgreich arbeite.<br />

Die Therapie einer Angststörung ist multimodal.<br />

Hypnose ist innerhalb dieses Konzepts ein wichtiger Baustein, der vor allem emotional-unbewusst heilsame Veränderungen bewirkt.<br />

niederzulassen und zu verweilen. Mein<br />

ganzer Garten ist eingebettet in blühende<br />

Wiesen, alles ist friedlich und still. Am Kirschbaum<br />

vorbei, mitten durch meinen Garten,<br />

fließt ein kleiner Bach. Sein Wasser ist etwas<br />

Besonderes. Es hat heilende und reinigende<br />

Kräfte. Ich gehe zu seinem Ufer und weiß,<br />

dass ich mich in das Wasser legen muss,<br />

um mich zu reinigen. Alleine schaffe ich das<br />

nicht, ich brauche Hilfe. Wie in der Hypnose<br />

bei meiner Therapeutin rufe ich nach meiner<br />

Helferin. „Oma, ich brauche dich“, rufe ich<br />

verzweifelt in meinen Gedanken. Sie kommt<br />

durch den Garten auf mich zu und steht an<br />

meiner Seite. Ich spüre eine tiefe Vertrautheit<br />

und bedingungslose Liebe. Nackt lasse<br />

ich mich langsam in den Bach gleiten und<br />

lege mich mit meinem ganzen Körper der<br />

Länge nach in das kristallklare Wasser. Meine<br />

Oma ist hinter mir und hält mich fest, meine<br />

stille Begleiterin. Ich fühle mich sicher.<br />

„Hilf mir, Oma. Wasch mich. Ich kann nicht<br />

mehr. Du musst mich reinwaschen. Alles<br />

muss ausgespült werden, alles muss raus,<br />

damit ich gesund werde.“ Ich sinke tiefer ins<br />

Wasser, bis nur noch mein Gesicht über der<br />

Oberfläche ist. Ich lasse mich vollends fallen,<br />

weine und lege meinen Kopf in ihren Schoß,<br />

sodass er über Wasser bleibt. Behutsam<br />

wäscht sie meinen ganzen Körper. Ich spüre,<br />

wie das Wasser durch mich hindurchfließt.<br />

Wie es in mir arbeitet, mich von innen reinigt<br />

und alles aus mir herausspült. Energie durchflutet<br />

meinen Körper und Geist.<br />

Während meiner gedanklichen Reise war<br />

ich an dieser Stelle eingeschlafen. Zu dem<br />

Zeitpunkt war ich nicht über dem Berg, aber<br />

ich hatte wieder ein Stück Kontrolle zurückgewonnen<br />

und war bereit zu kämpfen. An<br />

dem Punkt, an dem mein Überleben für mich<br />

spürbar auf der Kippe stand und ich bereit<br />

war aufzugeben, konnte ich mir in Selbsthypnose<br />

meinen Zufluchtsort erschaffen<br />

und meine Kräfte neu mobilisieren. Mit meiner<br />

Oma, als Begleiterin und Helferin, hatte<br />

ich eine starke Verbündete an meiner Seite.<br />

Ihre Hilfe und Anwesenheit haben mir Kraft<br />

gegeben. Ich habe felsenfest an die positive<br />

Macht meiner Gedanken geglaubt und an<br />

die heilenden Kräfte des Wassers. Dass es<br />

mich reinigt und alles Schädliche ausspült.<br />

Meine Erinnerung an die Selbsthypnose und<br />

mein Glaube daran, die Liebe meiner Familie<br />

und mein unabdingbarer Wille zu leben,<br />

waren, neben der Schulmedizin und meinen<br />

Ärzten, wichtig für meine Genesung. Diese<br />

Kombination wünsche ich allen Menschen in<br />

gesundheitlicher Not. >


18 Hypnotherapeutische Strategien bei Angststörungen<br />

Hypnotherapeutische Strategien bei Angststörungen 719<br />

durch medizinische und zahnmedizinische<br />

Hypnotherapeuten bei ihren Patienten mit<br />

Ängsten Anwendung finden, erfordert die<br />

Durchführung einer ursachen- und lösungsorientierten<br />

Hypnotherapie Ausbildung und<br />

Erfahrung im Bereich der Psychotherapie. In<br />

den meisten Fällen sollte innerhalb einer psychotherapeutischen<br />

Regulierung situationsunangemessener<br />

Angst integrativ gearbeitet<br />

werden: neben Hypnose und Hypnotherapie<br />

sollten kognitive, einsichtsorientierte, psychophysiologisch<br />

stabilisierende, psychoedukative<br />

und verhaltensorientierte Ansätze<br />

miteinbezogen werden (siehe Abb. 1).<br />

In der Folge stelle ich im Überblick die wertvollsten<br />

hypnotherapeutischen Ansätze zur<br />

Behandlung von Angst vor:<br />

Copingorientierte Strategien und Techniken<br />

zur Dissoziation und Gegenkonditionierung<br />

Copingorientierte Techniken verfolgen das<br />

Ziel, dem Patienten über die Entwicklung<br />

und das Training ressourcenorientierter Zustände<br />

in Selbsthypnose direkt oder indirekt<br />

eine angstantagonistische Wirklichkeit zum<br />

Angsterleben zu ermöglichen. Der Patient<br />

lernt, dass Angst in sich nichts Gefährliches<br />

ist, es für sein Erleben jedoch besser, wohlbefindlicher<br />

und „eleganter“ ist, wenn er sich<br />

in der ursprünglich mit Angst besetzten Situation<br />

anders, positiver oder selbstwirksamer<br />

erlebt.<br />

Techniken der Gegenkonditionierung mit<br />

Hilfe von Ankern<br />

Ressourcenaktivierungen, -verankerungen<br />

und emotionale Gegenkonditionierungen<br />

werden auch innerhalb behavioraler Therapien<br />

beschrieben. Hypnose hat dem gegenüber<br />

den Vorteil einer für den Patienten als<br />

evident und unwillkürlich erlebten überzeugenden<br />

Wirklichkeitskonstruktion.<br />

Das kann in drei Schritten geschehen:<br />

• Aufbau hilfreicher Emotionen, indem der<br />

Patient in Trance eine Erlebnissituation imaginiert,<br />

in der er diese Emotion auf besonders<br />

intensive Weise erlebt hat, zum Beispiel<br />

durch Altersregression. Während seiner Vorstellung<br />

wird er über Art und Weise seines<br />

Erlebens befragt, so dass die Erlebnisqualität<br />

und –quantität ansteigen. Je nach Situation<br />

oder Person eignen sich hierzu verbale oder<br />

ideomotorische Antwortmöglichkeiten.<br />

• Konditionierung der hilfreichen Emotion<br />

durch den Patienten oder auch zunächst<br />

durch den Therapeuten an geeignete innere<br />

oder äußere Reize, die dem Patienten zur<br />

Verfügung stehen. Das kann Imagination<br />

sein, Berührung oder ein Symbol.<br />

• Gegenkonditionierung, indem der Patient<br />

in Trance die angstauslösende Situation<br />

imaginiert und gleichzeitig<br />

die hilfreiche neue Emotion aktiviert.<br />

Altersprogression<br />

Hier nutze ich zwei Varianten: In Teilschritten<br />

kann der Patient durch Altersprogression<br />

in Hypnose die erfolgreiche Bewältigung<br />

einer vor ihm stehenden Herausforderung<br />

erleben, zum Beispiel einer Prüfung: Die<br />

Prüfungsvorbereitung, dann die Nacht vor<br />

der Prüfung,dann das Verhalten während<br />

der Prüfung. Alternativ oder zusätzlich aber<br />

auch das bereits erreichte Ziel: Nun sieht er<br />

sich mit dem erfolgreichen Prüfungszeugnis<br />

in den Händen und erlebt diese Sitaution in<br />

Hypnose.<br />

Dissoziationsverfahren<br />

Ähnlich einer doppelten Verneinung lässt<br />

sich durch eine Dissoziation von der Dissoziation<br />

erreichen, indem sich der Patient zum<br />

Beispiel vorstellt, er würde von einer Position<br />

in einem Zuschauerraum sich selbst auf der<br />

Bühne in der angstauslösenden Situation<br />

beobachten und assoziativ beschreiben, um<br />

anschließend aus der Außensicht passende<br />

Ressourcen zu schicken und deren Wirkung<br />

im Anschluss zu überprüfen.<br />

Ursachen- und lösungsorientierte Strategien<br />

zur Verarbeitung und Änderung der<br />

Verursachung der Angststörung<br />

Bei einer ganzen Reihe von Angstpatienten<br />

genügt häufig die Anwendung der oben<br />

genannten Hypnosetechniken für eine verbesserte<br />

Bewältigung und zur Anregung der<br />

Selbstorganisation des Patienten. Bei einigen<br />

Patienten kommt es trotz Ressourcenaufbaus<br />

aber auch weiterhin zu Ängsten, die dann<br />

eine Erweiterung im Sinne eines lösungsorientierten<br />

hypnotherapeutischen Vorgehens<br />

zur Diagnose, Verarbeitung und Änderung<br />

meist unbewusster Verursachungen der<br />

Angststörung notwendig machen.<br />

Innere Sicherheit und Dissoziation<br />

Wird in Hypnose an möglichen unbewussten<br />

Ursachen gearbeitet, wie zum Beispiel<br />

Traumata, wurden bereits vorher Ressourcen<br />

und Strategien erwarbeitet und eingeübt:<br />

Ein Safe Place oder eine „Notbremse“ helfen<br />

dann bei der Reorientierung aus einer Negativtrance.<br />

Das verhindert eine mögliche Retraumatisierung<br />

beim Angstpatienten. Auch<br />

hier bietet ein kleinschrittiges Vorgehen an.<br />

Phobietechnik zur Herstellung von Dissoziation<br />

Die Phobietechnik mit Angeboten zur Dissoziation<br />

ähnelt dem weiter oben im gleichnamigen<br />

Abschnitt beschriebenen Dissoziationsverfahren.<br />

Doch steht hier nicht die<br />

Erarbeitung einer angstantagonistischen<br />

Ressource im Vordergrund, die bereits konditioniert<br />

sein sollte, sondern eine Evaluation<br />

des Angsterlebens selbst. Hier kann es dem<br />

Patient über eine Erhöhung der imaginierten<br />

Distanz zur angstauslösenden Situation ermöglicht<br />

werden, differenziertere Beschreibungen<br />

und Selbsterfahrungen zu machen,<br />

wobei er zwischen Beobachter- und Erlebnisebene<br />

wechseln kann. Der Patient stellt sich<br />

zum Beispiel vor, er sitzt in einem Raum, wo<br />

er auf einen Bildschirm schaut, der ihn selbst<br />

in seiner angstauslösenden Erfahrung zeigt.<br />

Evaluation des Ersterlebens durch gesicherte<br />

Altersregression oder eine Affektbrücke<br />

Ähnlich hilfreich sind auch Verfahren zur<br />

weiteren Evaluation möglicher Entstehungsbedingungen,<br />

der aufrechterhaltenden<br />

Trigger sowie der Wirklichkeitskonstruktion<br />

unter Beachtung der sogenannten somatischen<br />

Marker der vorliegenden Angststörung<br />

unter Hypnose. Es eignen sich Verfahren<br />

der Altersregression, in der der Patient<br />

gemachte Erfahrungen in Bezug auf die<br />

voran genannten Aspekte diagnostisch relevant<br />

erlebnisorientiert Revue passieren lässt.<br />

Hierbei spielen häufig sogenannte implizite<br />

Erinnerungen, die ohne Beteiligung des Hippocampus<br />

ablaufen, eine Rolle. Werden diese<br />

erkannt und benannt und damit zu einer<br />

expliziten Erinnerung gemacht, reduziert<br />

sich häufig die Angst. Auch das Verfahren<br />

der Affektbrücke eignet sich dazu: Der Patient<br />

wird in leichter Trance eingeladen, durch<br />

die Vorstellung einer angstauslösenden Situation<br />

sein Angsterleben einschließlich der<br />

somatischen Marker lebendig werden zu lassen.<br />

Von diesem Erleben kann er sich dann<br />

„an die Hand nehmen lassen“ und sich mit<br />

Hilfe einer Altersregression in Erfahrungen<br />

hineinführen lassen, in denen dieses Erleben<br />

besonders intensiv und/oder zum ersten Mal<br />

aufgetreten ist. Der Hypnotherapeut hat bei<br />

all diesen Verfahren eine besondere Funktion<br />

und Verantwortung. Durch intensives<br />

Mitfühlen auf der Therapeutenseite erlebt<br />

der Patient in der therapeutischen Beziehung<br />

das gemeinsame Durcharbeiten der emotional<br />

relevanten Inhalte und fühlt sich gefühlt,<br />

was eine verbesserte Integration und<br />

Bewältigung ermöglicht. Zusätzlich hilft die<br />

Nähe zum Patienten auch dabei, emotionale<br />

Unterstützung zu geben, zum Beispiel durch<br />

das wiederholte Ansprechen der Ressourcen<br />

des Patienten, um eine mögliche Retraumatisierung<br />

zu verhindern.<br />

Veränderungsarbeit durch Einbringen einer<br />

Ressource, hypnotischer Begleiter etc.<br />

Neben der Evaluation ermöglicht die Arbeit<br />

mit Hypnose auch die Um- bzw. Neuprägung<br />

relevanter neuronaler Muster. Dabei verhilft<br />

der Hypnotherapeut dem Patienten aus dem<br />

Safe-Place-Erleben oder einer dissoziierten<br />

Position, parallel auch das Angsterleben<br />

entstehen zu lassen oder sich durch Altersregression<br />

in der angstauslösenden Situation<br />

zu beobachten. Häufig ergeben sich dabei<br />

weitere therapierelevante Erkenntnisse und<br />

Schritte. Nach Bedarf kann anschließend<br />

eine Ressource aus der persönlichen Erfahrung<br />

des Patienten und/oder einem Modell<br />

eingebracht werden: „Was brauche ich (das<br />

Kind!), damit es mir (dem Kind) besser geht?<br />

Alternativ kann eine Veränderung der Entstehungssituation<br />

konstruiert werden. So<br />

kommt es emotionaler Heilung und/oder<br />

Neukonstruktion, deren Erfahrung zusätzlich<br />

noch in das Gegenwartserleben und in die<br />

Zukunft transformiert werden können. Dabei<br />

ist eine imaginierte Zeitlinie hilfreich. Diese<br />

Neukonstruktion hat Auswirkungen auf der<br />

bewussten wie auch auf der unbewussten<br />

Ebene.<br />

Arbeit mit Zeitlinien<br />

Entlang einer im Therapieraum imaginierten<br />

Lebenslinie bildet der Patient Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft ab. Derart definierte<br />

räumliche Anker ermöglichen dem Patienten<br />

sowohl Zielerreichung, Problementstehung<br />

und Erlebensveränderung im Sinn einer emotionalen<br />

Heilung, eine häufig spontane Ressourcenerkundung<br />

und –einbringung hypnotisch<br />

zu erleben. Eine sich anschließende<br />

gemeinsame Reflexion des Erlebten mit dem<br />

Therapeuten ermöglicht dem Patienten eine<br />

hypnonoetische Erfahrung zum besseren<br />

Verstehen des Problemerlebens. Im Rahmen<br />

eines integrativen Behandlungsansatzes<br />

können die oben genannten Möglichkeiten<br />

der Hypnose, individuell in den Therapieverlauf<br />

eingebracht, die Behandlung von Angst<br />

vielschichtig unterstützen und den Patienten<br />

in seiner Selbstregulierung stärken.


20 Hypnose bei chronischen Schmerzen<br />

721<br />

Hypnose bei chronischen Schmerzen<br />

Hypnose bei<br />

chronischen Schmerzen<br />

Autor: Dr. med. Andreas Jelitto<br />

Menschen mit chronischen Schmerzen<br />

gelten im therapeutischen<br />

Alltag als „schwierig“. Das höre ich immer<br />

wieder von Ärzten/Physiotherapeuten/Psychotherapeuten.<br />

Schmerzen mit<br />

stärkster Intensität werden geklagt, für<br />

die ein anatomisches Korrelat nicht auffindbar<br />

ist. Medikamente wirken nicht so<br />

wie sie sollen oder weisen ausgeprägte<br />

Nebenwirkungen auf.<br />

Angst und Vermeidung sind häufige Motivatoren<br />

für immer weiteren Rückzug aus dem<br />

Alltag. Der Glaube, dass Bewegung unweigerlich<br />

eine weitere körperliche Beschädigung<br />

zur Folge hat und strikt zu unterlassen<br />

ist, führt zu erheblichem körperlichen und<br />

mentalen Ressourcenverlust. Meist besteht<br />

ein hoher Leidensdruck bei gleichzeitig fehlenden<br />

funktionalen Coping-Strategien.<br />

Nicht selten gelangen Patienten nach mehr<br />

als einem Dutzend gescheiterten Vorbehandlungen,<br />

oft zigmal voroperiert, zur Behandlung.<br />

In meinem Alltag in einer spezialisierten<br />

Klinik mit hoch chronifizierten Patienten<br />

ist Schmerztherapie zuallererst Konzept- und<br />

Modell-Arbeit. Der Anteil von edukativen<br />

Therapieelementen ist hoch, sowohl in der<br />

Einzeltherapie als auch in der Gruppentherapie.<br />

Verbale Interventionen, sei es explizit, gerade<br />

aber auch implizit, sind wichtigste Therapiebausteine.<br />

In diesem Setting setze ich<br />

Hypnotherapie seit über 15 Jahren mit gutem<br />

Erfolg ein - nicht nach dem Gießkannen-<br />

Prinzip, sondern nach sorgfältiger Vorarbeit,<br />

vor allem durch den Aufbau einer stabilen<br />

Arzt-Patienten-Beziehung. Mir ist sehr wichtig,<br />

dass Hypnose nicht als Konsumgut eingesetzt<br />

wird, so biete ich diese i. d. R. nicht<br />

auf Nachfrage an, sondern schlage sie dem<br />

Patienten aktiv vor.<br />

Meine Intuition ist dabei ein wichtiges Kriterium,<br />

auch dass bereits vor der ersten<br />

Durchführung eine emotionale Resonanz<br />

vorhanden ist. Bei nahezu täglichem Patientenkontakt<br />

besteht ausreichend Gelegenheit,<br />

diese Vorarbeit zu leisten.<br />

Was ist das Besondere bei der Hypnose bei<br />

chronischem Schmerz?<br />

Chronische Schmerzpatienten weisen überdurchschnittlich<br />

häufig eine Störung der<br />

Regulation von Emotion, Anspannung und<br />

Beziehung auf. Diese Störungen gehen auf<br />

eine biographisch sehr früh, innerhalb der<br />

ersten Lebensjahre, erlittene Nicht-Erfüllung<br />

primärer Bedürfnisse nach emotionaler Resonanz<br />

zurück. Häufig spielen traumatische<br />

Erfahrungen (aus allen drei Kategorien der<br />

interpersonellen Gewalt: körperliche, sexuell<br />

motivierte und atmosphärische Gewalt) eine<br />

zentrale Rolle. I. d. R. sind diese nicht im expliziten<br />

Arbeitsgedächtnis der Betroffenen<br />

verankert, lassen sich nur an ihren Folgen<br />

im motorischen und vegetativen System erkennen.<br />

Diese sogenannten Bindungsstörungen<br />

haben eine erhebliche Störung der<br />

Wahrnehmung des Körpers selbst und eine<br />

Fehldeutung von aus emotionaler Auslenkung<br />

stammenden körperlichen Reaktionen<br />

zur Folge. Diese werden dann als Symptome<br />

einer (i. d. R. nicht auffindbaren) Erkrankung<br />

interpretiert.<br />

Aussagen wie „Da ist mir das Wasser aus dem<br />

Gesicht gelaufen“ für das Erleben von Trauer<br />

und andere, nicht minder beeindruckende<br />

Schilderungen von vegetativen, aber gerade<br />

auch von schmerzhaften Veränderungen<br />

im Bewegungssystem (Schmerzpatienten<br />

können unfassbar hohe Muskelspannungen<br />

aufbauen), die ohne die Vorgeschichte der<br />

Bindungsstörung erst gar nicht als Symptom<br />

erlebt worden wären, werden so verständlich.<br />

Als Therapeuten sollten wir uns darüber<br />

im Klaren sein, dass die wesentlichen Anteile<br />

der Bindungsstörung aus der vorsprachlichen<br />

Ära resultieren (vor Ende des dritten<br />

Lebensjahres), mit Folgen für die Gestaltung<br />

der Therapie. Hypnose bei dieser Klientel be-<br />

deutet meiner Erfahrung nach eben nicht,<br />

Deutungen des Patienten aufzugreifen und<br />

damit (wenn auch verändert, Stichwort<br />

‘reframing‘) zu perpetuieren. Mein Ziel der<br />

hypnotherapeutischen Arbeit mit dieser Zielgruppe<br />

ist, dass der Patient auf Ressourcen<br />

aus seiner Lebenszeit VOR der Entstehung<br />

seiner Bindungsstörung zurückzugreifen<br />

kann.<br />

Ressourcen aus dieser Zeit können sein:<br />

• die Erfahrung von umfassender<br />

unbegrenzt vorhandener Wärme,<br />

• die Erfahrung von Bewegung in<br />

der Schwerelosigkeit,<br />

• die Sicherheit der gewährleisteten<br />

Versorgung,<br />

• die Gewissheit von mechanischem<br />

und insbesondere akustischem Schutz,<br />

• die Abwesenheit von Vergangenheit<br />

und Zukunft.<br />

Die Gesamtheit dieser Ressourcen lässt sich<br />

am ehesten mit einem Begriff zusammenfassen:<br />

mit dem Gefühl der Geborgenheit.<br />

Praktische Durchführung:<br />

Hypnose führe ich frühestens am Nachmittag<br />

durch, wenn das allgemeine Geräuschlevel<br />

deutlich gesunken ist (ich habe einmal<br />

vergessen, vor der Hypnose das Oberlichtfenster<br />

zu schließen, als in der Mitte der<br />

Sitzung ein ankommender RTW mit seiner<br />

Sirene ordentlich Lärm machte, aber auch<br />

das ließ sich während der Hypnose utilisieren<br />

und das Fenster schließen). Einnahme einer<br />

bequemen Körperposition mit möglichst wenig<br />

Schmerzen, auch unter Zuhilfenahme<br />

von Lagerungsmöglichkeiten. Jeder Patient<br />

bekommt eine Decke, er kann wählen zwischen<br />

dick oder dünn.<br />

Da viele Schmerzpatienten mit Kontrollverlustangst<br />

leben, verwende ich keine spezielle<br />

Induktionstechnik (außer bei denen, die das<br />

explizit erwarten, meistens Konfusion), lasse<br />

in der Regel die Hypnose geschehen.<br />

Der Begriff „Schmerz“ selbst kommt explizit<br />

nicht vor. Inhaltlich nehmen verschiedene<br />

Zugangswege zu den Bereichen „wohl und<br />

sicher“ eine wesentliche Rolle ein, Verankerung<br />

des Wohlempfindens, Herbeiführen von<br />

Frieden im eigenen Körper (eine Hypnose<br />

trägt den Namen Friedenskugel(n)), Erleben<br />

von Flow. Die Wiederverbindung mit dem<br />

Gefühl der Geborgenheit löst dann eine sogar<br />

von außen wahrnehmbare Veränderung<br />

des vegetativen und motorischen Regulationszustandes<br />

aus. Patienten beschreiben<br />

sehr häufig eine Schmerzfreiheit und eine<br />

(immer angenehme) Veränderung der eigenen<br />

Körperwahrnehmung.<br />

Der Patient wird wärmer und weicher.Mit<br />

weniger Schmerz.<br />

Fazit:<br />

Am wichtigsten: Auswahl des passenden Patienten<br />

und vorlaufende Beziehungsarbeit.<br />

Ziel der Arbeit mit dem Patienten ist nicht<br />

die explizite Beeinflussung des Schmerzempfindens,<br />

sondern die Wiederherstellung<br />

des selbstständigen Zugangs zu wichtigen<br />

eigenen Ressourcen und damit der Aufbau<br />

einer positiv konnotierten Beziehung zu sich<br />

selbst. Beim Empfinden von „Ich fühle mich<br />

gut“ ist das adverbiale „gut“, bezogen auf<br />

das „Fühlen“, das therapeutische Ziel. Eine<br />

von Selbstannahme getragene Beziehung zu<br />

sich selbst bedingt wiederum eine drastische<br />

vegetative Stabilisierung und Spannungsminderung<br />

im motorischen Bereich mit oft<br />

lang anhaltender Wirkung.<br />

Dann sind Gesundheitsverläufe zu beobachten,<br />

wie bei einer Patientin mit chronischen<br />

Bauchschmerzen, die nach einer Serie von<br />

3 Sitzungen so gut wurde, dass erst dreieinhalb<br />

Jahre später eine erneute, dann ambulante,<br />

Behandlung erforderlich wurde, weil<br />

„ich den Zugang zum Frieden mit mir selbst<br />

nicht mehr hingekriegt habe“. Ohne weitere<br />

therapeutische Arbeit reichte hier eine einmalige<br />

Auffrischung aus.<br />

Durch den Gewinn an Autonomie beim Behandelten<br />

wird gleichzeitig einer möglicherweise<br />

(bei anderen Behandlungsmethoden<br />

wie zum Beispiel Injektionen, Chiropraxis mit<br />

„Knacken“ regelhaft) auftretenden Abhängigkeit<br />

vorgebeugt.<br />

Als Nebeneffekt profitiert vom geleiteten<br />

Zugang zur Geborgenheit auch: der Therapeut.


22 Ideomotorik – Einführung in den Dialog mit dem Unbewussten<br />

Ideomotorik – Einführung in den Dialog mit dem Unbewussten 723<br />

Ideomotorik<br />

Einführung in den Dialog mit dem Unbewussten<br />

Aus: Hypnose und Hypnotherapie. Manual für Praxis, Fortbildung und Lehre. Hrsg.: Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />

Agnes Kaiser Rekkas. Carl-Auer-Verlag, 2018. Auszug aus Modul II – Aufbaukurs. S. 9-11<br />

Die ideomotorische Technik ist eine<br />

Art Kommunikation mit dem Unbewussten<br />

für den Zugang zu Ressourcen<br />

und zum reichen Archiv der Lebensgeschichte.<br />

Die von Leslie LeCron, David B.<br />

Cheek und Milton H. Erickson initiierte<br />

ideomotorische Arbeit nutzt minimale<br />

unbewusste Bewegungen der Finger als<br />

Kommunikationssystem (Cheek a. Rossi<br />

1988; Cheek 1994, S. 87 ff.).<br />

Mit einem raffiniert ausgeklügelten Frageund<br />

Antwortspiel lässt sich mit dieser Technik<br />

auf kluge Art und Weise diagnostisch und<br />

therapeutisch wertvolle Arbeit leisten. Der<br />

Therapeut stellt dabei die Fragen nicht, um<br />

verbale Antworten zu bekommen, sondern<br />

um indirekte und sozusagen unbewusste<br />

Auskunft zu erhalten, und zwar über unwillkürliche,<br />

spontan erfolgende Körperbewegungen<br />

unter Umgehung kognitiver<br />

Leistungen. Bei diesen autonom und somit<br />

unbewusst erfolgenden „Antworten“ unterscheidet<br />

man:<br />

• einfache ideomotorische Bewegungen, z.<br />

B. Nicken des Kopfes, Heben einer Hand oder<br />

eines Fingers, und<br />

• differenzierte ideomotorische Bewegungen,<br />

sogenannte Fingersignale oder Fingerzeichen<br />

für Interventionen zum Gewinnen<br />

von Antworten oder zum Initiieren von tiefen<br />

unbewussten Prozessen.<br />

Die subtile Art der Befragung initiiert die<br />

ideomotorische Bewegung, welche auf unbewusster<br />

Ebene, sozusagen spontan, erfolgen<br />

sollte. Wie diese ideomotorische Antwort<br />

übersetzt und eventuell umgedeutet wird,<br />

gibt die therapeutische Zielrichtung vor.<br />

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen der<br />

oft nicht direkt zugängliche, unbewusste,<br />

schöpferische Reichtum des anderen und vor<br />

allem das Archiv der Lebensgeschichte mit<br />

all seinen nützlichen Informationen. Damit<br />

wird das hypnotherapeutische „Prinzip der<br />

Kooperation“ mit der Prämisse, dass eine<br />

Person – außer bei starken, sehr frühen und<br />

somit tiefen Störungen – die Fundgrube für<br />

die Weiterentwicklung und Heilung in sich<br />

trägt, auf höchster Ebene verwirklicht. Das<br />

(psycho)logisch aufgebaute und gut ausformulierte<br />

Fragenkonzept ermöglicht durch<br />

die in den Fragen implizit enthaltenen Optionen<br />

(„Gibt es schon einen Teil in Ihnen, der<br />

fähig ist…“), innere Suchprozesse in Gang zu<br />

bringen und diese Fundgrube zu aktivieren.<br />

Die psychodynamische Abfolge der Fragen<br />

berücksichtigt alle unbewussten Schwellen<br />

(wie unter anderem Wissen, Bereitschaft,<br />

Fähigkeit, Erlaubnis, Entscheidung), die zu<br />

überschreiten sind. So wird behutsam, aber<br />

stringent, in die therapeutische Zielrichtung<br />

geleitet. Die Verantwortung für die Entwicklung<br />

liegt mehr beim Patienten.<br />

Achtzehn Pluspunkte der ideomotorischen<br />

Technik in der Hypnose<br />

1. Die ideomotorische Fragemethode ist einfach<br />

und leicht zu erlernen.<br />

2. Das Abrufen der Fingerzeichen setzt ein<br />

gewisses „Abschalten“ voraus, aber keinen<br />

hypnotischen Zustand.<br />

3. Die Hypnose entwickelt sich im Lauf der<br />

Befragung von selbst.<br />

4. Der ideomotorische Zugang erzeugt immer<br />

eine entspannte Atmosphäre des Lernens,<br />

und veränderte Bewusstseinszustände<br />

entwickeln sich in aller Gelassenheit.<br />

5. Der Gebrauch der ideomotorischen Signale<br />

ruft eine automatische Absorption in den<br />

therapeutischen Prozess hervor.<br />

6. Die Aufmerksamkeit wird fokussiert und<br />

die Erfahrung von sorgfältig kontrollierter<br />

therapeutischer Dissoziation gefördert.<br />

7. Es kann geantwortet werden, ohne dass<br />

Worte formuliert werden müssen. Verbales<br />

Antworten ist zwar in der Hypnose möglich,<br />

wird aber als störend und hypnoseabflachend<br />

erlebt.<br />

8. Die Fingerzeichen fördern Informationen<br />

zutage, die der bewussten und verbalen Ebenen<br />

oft nicht verfügbar sind. Bei der Bearbeitung<br />

von Erfahrungen aus der präverbalen<br />

Lebenszeit ist dies das einzige Verfahren, das<br />

auf Abruf Auskunft zu erteilen vermag.<br />

9. Der Therapeut erweitert rasch seine Erfahrung<br />

sowohl der Diagnostik als auch in<br />

der Intervention. Das gilt für akute wie auch<br />

chronische Problemstellungen im Spektrum<br />

von psychischer wie auch psychosomatischer<br />

Symptomatik.<br />

10. Der therapeutische Vorgang bleibt im<br />

anderen lokalisiert, womit Therapeut wie<br />

Klient/Patient entlastet werden. So wägt<br />

man ab, wie viel nach der Hypnose auf die<br />

bewusste Ebene gehoben und wie viel berichtet<br />

werden soll.<br />

11. Die unbewussten psychischen Hürden<br />

und Bedürfnisse, z.B. nach Schutz, werden<br />

zu jeder Zeit respektiert. Sogenannter Widerstand<br />

gegen konstruktiven Wandel wird<br />

schnell offensichtlich und therapeutisches<br />

positives Umdeuten und Auflösen ermöglicht.<br />

12. Ideomotorische Fragenkonzepte, wie<br />

z.B. der diagnostische Fragenkatalog, können<br />

relativ standardisiert angewendet werden<br />

und sind daher auch für den weniger<br />

erfahrenen Hypnotherapeuten praktikabel.<br />

13. Energieraubende und beängstigende<br />

kathartische Reaktionen werden weitgehend<br />

vermieden oder in zeitlich und auch kräftemäßig<br />

begrenztem Rahmen gehalten.<br />

14. Die stufenweise, chronologische Annäherung<br />

an bedeutsame Erfahrungen im<br />

Leben ermöglicht oftmals eine einfache Desensibilisierung<br />

und/oder eine direkte therapeutische<br />

Bearbeitung des ursprünglichen<br />

traumatischen Erlebnisses bzw. der Stresssituation.<br />

15. Problemstellungen und tiefe Konflikte,<br />

die durch kompensatorische Amnesie<br />

bewusst nicht erkannt/erinnert werden,<br />

können schonend in der „Dunkelkammer<br />

des Unbewussten belichtet“, reflektiert und<br />

aufgelöst werden, vielleicht ohne je ins Bewusstsein<br />

zu treten.<br />

16. Immer wieder wird aus dem Repertoire<br />

schöpferischer Ressourcen für Problemlösungen<br />

und heilende Vorgänge geschöpft.<br />

Somit ist es die Person selbst, die über die<br />

Potentiale verfügt und sie nutzt.<br />

17. Das Zeichen des „Fingers für das Neue“<br />

(KaiserRekkas 2016b) verdeutlicht nochmals<br />

den Erfolg der Arbeit und gibt positive Rückmeldung,<br />

egal wie viel und was die Person<br />

erlebt haben mag. Der Ausschlag des „Neuen“<br />

ist das markante Merkmal einer Neuentwicklung;<br />

wichtige Rückmeldung für den<br />

Therapeuten und beweiskräftige Suggestion<br />

für den Klienten.<br />

18. Symptomfinger, der das Symptom übernimmt.<br />


24 Wir sind startklar!<br />

Wir sind startklar! 725<br />

„Wir sind startklar!“<br />

Aus: www.hypnosemanual.com. Erweiterung zu: Hypnose und Hypnotherapie. Manual für Praxis, Fortbildung<br />

und Lehre. Hrsg.: Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas. Carl-Auer-Verlag, 2018.<br />

Wie eine Flugangst durch ideomotorische<br />

Befragung als unbewusste<br />

Todesangst nach lebensgefährlicher Erkrankung<br />

erkannt und behandelt wurde.<br />

Anfrage per Mail, modifiziert und anonymisiert:<br />

„Liebe Frau Kaiser Rekkas, ich bin selbst als<br />

Therapeutin tätig, leide aber trotz ehemaliger<br />

Tätigkeit als Flugbegleiterin an Flugangst.<br />

Diese Angst verstärkt sich leider. Es<br />

gab meines Erachtens auch vor fünf Jahren<br />

einen Auslöser, und zwar der Absturz einer<br />

großen Maschine. Ich fliege manchmal, aber<br />

mit viel Überwindung, und kleinste Turbulenzen<br />

lösen bei mir größte Panik aus. Früher<br />

bin ich sowohl beruflich als auch privat<br />

geradezu mit Wonne geflogen. Jetzt steht<br />

eine Fernreise mit meinem kleinen Sohn<br />

an. Allein komme ich nicht weiter. Herzliche<br />

Grüße,…“ Im Vorgespräch der zehn Tage<br />

später anberaumten Sitzung erzählt mir die<br />

Frau, Mitte dreißig, dass sie vor sechs Jahren<br />

eine Krebserkrankung erlitten hatte, von der<br />

sie, medizinisch gut versorgt, genesen ist.<br />

Meine in der Hypnose eher intuitiv gestellte<br />

ideomotorische Frage an das unbewusste<br />

System entlarvt die Flugangst als Angst vor<br />

dem Sterben, allerdings nicht beim Fliegen.<br />

Ich habe sie, wie unten aufgezeigt wird, gefragt,<br />

ob ihr Körper weiß, dass er nach der<br />

Krebserkrankung wieder vollständig gesund<br />

ist. Da bekam ich via Fingerzeichen ein eindeutiges<br />

„Ja“. Dann habe ich sie gefragt,<br />

ob auch die Seele diese Gewissheit habe.<br />

Es erfolgte ein ideomotorisches „Nein“. Die<br />

nächste Frage lautete: „Will die Seele die Sicherheit<br />

haben, dass der Körper wieder ganz<br />

gesund ist?“ Darauf kam ein ideomotorisches<br />

„Ja“. Folgefrage: „Kann die Angst schwinden,<br />

wenn die Seele die Sicherheit hat, dass<br />

der Körper wieder vollkommen gesund ist?“<br />

Ideomotorisches „Ja“. Daraufhin habe ich der<br />

Klientin – mit ein paar guten <strong>Suggestionen</strong><br />

bezüglich der Integration der Sicherheit um<br />

die Gesundheit –einfach Zeit gegeben, dass<br />

das Unbewusste arbeitet, um das eindeutige<br />

Wissen um die Gesundheit innerlich zu etablieren.<br />

Der „Finger für das Neue“ bestätigte<br />

schließlich die erfolgreiche Integration. Die<br />

Frau hatte ihre tiefe Verunsicherung und<br />

Todesangst, ausgelöst durch eine ihr Leben<br />

gefährdende Erkrankung, unbewusst verschoben<br />

auf die weniger bedrohliche Angst<br />

vor dem Fliegen. Es ging also nicht um Turbulenzen<br />

im Flieger, sondern um jene im<br />

Seelenleben der jungen Frau. Und das haben<br />

wir innerhalb dieser Hypnose, der ersten und<br />

einzigen Sitzung, aufgelöst.<br />

Ihr Ressourcenbild vom Fliegen?<br />

Der Sonnenaufgang über der Wüste Gobi,<br />

vom Cockpit aus betrachtet.<br />

„Eine wunderbare Hypnose … für Sie … damit<br />

Sie wieder Freude haben …<br />

Und was ja eben ganz großartig war … das<br />

muss ich gleich noch einmal wiederholen …<br />

das waren Ihre Sätze … was Sie beim Fliegen<br />

immer so schön fanden … früher … und wieder<br />

schön finden werden … in Zukunft: Das<br />

Gefühl frei zu sein … abzuheben … ganz für<br />

sich zu sein … und … in einer ganz anderen<br />

Welt … anzukommen… Das ist ein herrlicher<br />

Ausdruck … und das ist doch wirklich ein<br />

Grund dafür … dass Sie jetzt eine wunderbare<br />

Hypnose erleben … damit Sie wieder<br />

dahin kommen … und Freude daran haben<br />

… und diese Freude auch vermitteln … an Ihr<br />

Kind …<br />

… und draußen … tropft der Regen … und<br />

kühlt das erhitzte Land … und das ist ganz<br />

angenehm … es kommt frische Luft herein<br />

… und Sie liegen gemütlich da … zurückgelehnt<br />

… die Hypnose ist dieses Mal für Sie da<br />

… und Sie wissen … Sie brauchen nichts zu<br />

tun … Sie brauchen nichts zu verstehen …<br />

es spielt sich alles von selber ab … Sie sind<br />

offen … und Sie machen einfach mit … und<br />

was Sie wissen, ist ja auch … in der Hypnose<br />

wächst die Kontrolle … jetzt … wo Sie schon<br />

innerlich zur Ruhe kommen … hören Sie den<br />

Regen … hören ganz deutlich, wie draußen<br />

das Wasser plätschert …<br />

Sie vernehmen auch Geräusche aus dem<br />

Haus … Sie hören meine Stimme deutlicher<br />

… Sie spüren intensiver, wie Sie liegen … und<br />

a t m e n … und s i n k e n … mmh … und<br />

jetzt regnet es stärker … Sie nehmen alles genau<br />

wahr … und je mehr Sie jetzt in Hypnose<br />

sinken … umso intensiver wird Ihr Erleben …<br />

und dieses Erleben hat ein Ziel: … sich freizuwaschen<br />

… von unnötigen Gefühlen …<br />

mmh … sehr gut … und während Sie dem<br />

Rauschen des Regens zuhören … kann Ihr<br />

unbewusstes System … in den Arbeitsmodus<br />

kommen …<br />

Sie haben mir viel berichtet von sich … von<br />

Ihrem Leben … von Ihren Erfahrungen … die<br />

intensiv waren … und prägend … und die Sie<br />

zu dem gemacht haben … was Sie heute sind<br />

… … Und Ihr Unbewusstes hat immer zugehört<br />

in der Zeit … es weiß längst, worum es<br />

geht … es weiß auch längst … wie es geht …<br />

dass Sie … mit aller Umsicht … und aller Klugheit<br />

… und aller Achtsamkeit … Ihr Leben<br />

führen … als junge Mutter … als Partnerin<br />

… als Therapeutin … und dass Sie achtsam,<br />

wie Sie sind … Ihre Schritte planen … auf der<br />

Erde … und in der Luft … denn das ist ja, was<br />

eigentlich so attraktiv für Sie ist … diesesinder-Luft-Schweben<br />

… sich daran zu erfreuen<br />

… über den Wolken zusein … immer im Gedächtnis<br />

… diese wunderschöne Erfahrung<br />

… im Cockpit … über der Wüste Gobi … bei<br />

Sonnenaufgang … einfach getragen werden<br />

von der Luft … getragen vom inneren Glück<br />

… getragen von Ihrem Vertrauen … (Glockengeläut<br />

St. Johann Baptist) und getragen<br />

von Ihrem Glauben an Sicherheit … und an<br />

einen glücklichen Stern …<br />

Während ich von eins bis sieben zähle …<br />

nachdem die Glocke gerade verklungen ist<br />

… sechs Mal … gehen Sie tiefer und tiefer<br />

in Hypnose … damit das Unbewusste wirklich<br />

ganz ungestört … Dinge regeln kann in<br />

der Tiefe … und ganz wunderbar arbeitet …<br />

damit Sie Ihr Ziel erreichen … und so sinken<br />

Sie ein bei 1 … nehmen G e r ü c h e wahr<br />

… die Ihnen angenehm sind … 2 … die Frische<br />

der Luft … die durch die Balkontür hereinströmt<br />

… 3 … mmh und Sie positionieren<br />

sich nochmal b e s s e r … 4 … und wissen,<br />

Sie können jetzt einfach abgeben … und vertrauen<br />

… 5 … … ganz in Ihre Kontrolle h i<br />

n e i n s i n k e n … bei 6 … sich s p ü r e n<br />

und genießen … und irgendwann … bei 7 …<br />

hindurchschreiten durch eine Tür … in einen<br />

Raum, in dem ganz wundervolle Arbeit geleistet<br />

wird … für diese innere Befreiung …<br />

für die innere Organisation … für die Lösung<br />

verrutschter Muster … und für die Erweiterung<br />

von Handlungsspielraum … (Gewitterdonner)<br />

während es draußen donnert … 7 …<br />

das braucht es vielleicht … (Gewitterdonner)<br />

genau … mmh … Und Sie haben … viel Erfahrung<br />

damit, in der Luft zu sein … und das<br />

waren immer gute Erfahrungen … und wenn<br />

das Flugzeug gewackelt hat … wussten Sie …<br />

das ist das Normalste auf der Welt, vielmehr<br />

in der Luft, dass ein Flugzeug wackelt … das<br />

hat mit den Luftschichten zu tun – ach Sie<br />

wissen das ja alles viel besser als ich … wenn<br />

es nicht wackeln würde … wär’s ja kein Flugzeug!<br />

… …<br />

Und wenn sich Ihr Unbewusstes so richtig da<br />

reinfindet jetzt … in dieses gute Gefühl von<br />

früher beim Fliegen … kann ein Finger der<br />

rechten Hand sich von allein heben … vermutlich<br />

der ‚Ja-Finger‘ …<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Genau … sehr gut, der Zeigefinger, sehr<br />

schön … sehr gut … und dann brauch einfach<br />

mal den ‚Nein-Finger‘ – welcher wäre<br />

das denn? … Und ‚Ich will nicht antworten‘?<br />

… der kleine Finger … wunderbare Fingersignale,<br />

sehr schön … und dann kann ich ja einfach<br />

mal fragen: ‚Ist das Unbewusste bereit<br />

mitzumachen und daran zu arbeiten, dass<br />

Sie wieder mit Freude fliegen?‘<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Ja, natürlich … und weiß das Unbewusste<br />

auch, was zu tun ist … damit Sie wieder mit<br />

Freude fliegen?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Weiß der Körper, dass er nach der Krebserkrankung<br />

wieder vollkommen gesund ist?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Hat auch die Seele Gewissheit, dass der Körper<br />

wieder komplett gesund ist?<br />

(„Ideomotorisches‚ Nein“)<br />

Will die Seele die Sicherheit haben, dass der<br />

Körper wieder komplett gesund ist?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Kann die Angst verschwinden, wenn die Seele<br />

die Sicherheit hat, dass der Körper wieder<br />

vollkommen gesund ist?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Sehr gut … Während draußen das Gewitter<br />

die Luft reinigt … ist das Unbewusste damit<br />

beschäftigt … auf tiefer seelischer Ebene …<br />

die Heilung … Gesundung … und Gesundheit<br />

… deutlich zu machen … und die Turbulenzen<br />

des Lebens damals … zu verarbeiten …<br />

alles zu bereinigen … stimmt’s?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“) >>


26 Wir sind startklar!<br />

Dialog mit dem Unbewussten beim Zahnarzt 727<br />

Genau … mmh … sehr gut … sehr gut … und<br />

… während Sie sehr dabei sind … vielleicht<br />

aber auch einfach nur dem Regen lauschen<br />

… und nur mit einem Ohr mir zuhören … vollzieht<br />

sich in der Tiefe etwas … was nur … in<br />

der Eigenregie erfolgen kann … nur Sie können<br />

das machen … aber nicht bewusst … nur<br />

unbewusst …Und Sie machen das sehr gut<br />

… und wenn … der erste Schritt erledigt ist<br />

… von dieser Verarbeitung der Turbulenzen<br />

des Lebens … dann kann der ‚Finger für das<br />

Neue‘ – dafür sind noch zwei Finger übrig …<br />

sich eindeutig heben …<br />

(„Ideomotorisches‚ „Finger für das Neue“)<br />

Genau … das war der erste Schritt, das war<br />

der Mittelfinger … gut! Und dieser Mittelfinger,<br />

der ‚das Neue‘ anzeigt, wird sich noch<br />

sieben Mal heben … weil es sieben magische<br />

Schritte braucht … um innerlich deutlich zu<br />

machen … dass diese Turbulenzen vorbei sind<br />

… bereinigt … geklärt … und Sie sicher nach<br />

vorne gehen … sicher nach vorne schreiten<br />

… und sicher nach vorne fliegen … wo auch<br />

immer Sie hinmöchten … und der ‚Finger für<br />

das Neue‘ wird sich noch sechs Mal heben<br />

…… 2 … sehr schön … 3 … 4 … 5 … 6 … sehr<br />

gut … sehr, sehr gut … Die Turbulenzen sind<br />

geglättet … Sie spüren es jetzt … Sie gleiten<br />

dahin … mit jedem Ausatmen sicherer … und<br />

freier … Sie heben ab … und tauchen ein …<br />

und kommen an … in Ihrem neuen Leben …<br />

in einer neuen Welt … mit neuen Eindrücken<br />

… und interessanten Ansichten … sehr gut …<br />

Und wenn Sie jetzt die Sonne aufgehen sehen<br />

… über der Wüste Gobi …Kommt so eine<br />

Ruhe in Sie … gleichzeitig beschwingt … so<br />

eine Wohltat … gleichzeitig lebendig … So<br />

eine Freiheit … und gleichzeitig in so angenehmer<br />

innerer Kontrolle … Dass Sie so frei<br />

aufatmen können … wie schon lange nicht<br />

mehr … Sie haben das Fliegen geliebt … und<br />

Sie lieben das Fliegen immer noch, weil Sie<br />

das Leben lieben … Ihr Leben war erschüttert,<br />

und alles ist wieder geglättet … Die<br />

äußeren Turbulenzen … die sind für Sie unwichtig<br />

… das äußere Rütteln und Schütteln<br />

… lässt Sie völlig kalt … Sie sind innerlich ausgewogen<br />

… Sie sind körperlich gesund … haben<br />

ein gesundes Kind bekommen … und Sie<br />

wissen in der Tiefe auch seelisch … das liegt<br />

alles hinter Ihnen ... und Sie sind gesund …<br />

und schauen in die Zukunft, stimmt’s?<br />

(„Ideomotorisches‚ Ja“)<br />

Mmh, genau … sehr gut … und Sie werden<br />

wieder in voller Freude und Aufregung zum<br />

Flughafen fahren … und der Kleine wird auf<br />

Ihrem Schoß sitzen … und selig sein, weil<br />

er die Freude seiner Mami spürt. Und wenn<br />

Sie die Gebäude des Flughafens in der Ferne<br />

wahrnehmen, steigt die Freude immer noch<br />

mehr. Sie fühlen sich frei und freuen sich auf<br />

das Abheben … und das ist alles nur für Sie …<br />

für sich und den kleinen Jungen … und dann<br />

irgendwo ankommen: Das ist doch Leben!<br />

Und jetzt gehen Sie innerlich einfach dahin,<br />

während Sie hier ruhig sitzen … und mir zuhören<br />

… oder auch nicht zuhören … oder mit<br />

einem halben Ohr zuhören … Sie sind auf<br />

der Fahrt zum Flughafen … der kleine Junge,<br />

Ihr Kind, das Sie sich gewünscht haben und<br />

das Sie so glücklich macht, neben Ihnen oder<br />

auf Ihrem Schoß … und Sie nähern sich dem<br />

Flughafen … und sehen die drei M … und Sie<br />

haben diese ganze schöne Aufregung in sich<br />

… es riecht so schon aufregend nach Treibstoff<br />

… und Sie erklären Ihrem kleinen Sohn<br />

alles … was halt ein Kind schon so versteht:<br />

‚Guck mal, da ist schon eins in der Luft! Wohin<br />

die wohl fliegen? Wie schön! Die sind<br />

schon oben und schweben einfach so dahin<br />

… lassen alles hinter sich … und entdecken<br />

Neues …‘<br />

Und wie von Zauberhand sitzen Sie schon<br />

im Flugzeug … jetzt sind mal die anderen<br />

um Sie bemüht … Sie sind Fluggast … und<br />

Ihr Fokus liegt auf der Freude … und auf dem<br />

Spielzeug, das Ihr Söhnchen bekommt, und<br />

der ist begeistert über die kleinen Sachen<br />

… Zeit vergeht wie im Flug – viel zu schnell<br />

– weil es einfach so schön ist … und ob da<br />

Wolken sind … oder irgendetwas … völlig<br />

egal … die Freude überwiegt … wie früher …<br />

Sie sind nur bewusster … bewusster darüber,<br />

was Sie machen … und wie Sie’s machen …<br />

dass Sie leben … und das macht alles noch<br />

viel schöner! Und jetzt bleiben Sie einfach<br />

ein paar Minuten … da über den Wolken …<br />

in völliger Sicherheit … schwebend … leicht<br />

und frei … mit dem Glück im Herzen … und<br />

mit diesem Selbstverständnis … das wieder<br />

zu Ihnen zurückgekehrt ist … selbstverständlich<br />

… Nachts im Schlaf kann das Unbewusste<br />

immer und immer wieder … in der Tiefe<br />

noch etwas klären … glätten … und nachholen<br />

… um die Seele auf den Stand von heute<br />

zu bringen … heute … wo Sie stabil sind …<br />

gesund … glücklich … erfüllt … in voller Freude<br />

… mitten im Leben stehend … und mit<br />

der Zukunft vor Augen, die Sie mit offenen<br />

Armen erwartet. Und das spüren Sie jetzt …<br />

sehr intensiv!<br />

Sie genießen das Fliegen wieder … und die<br />

Vorfreude fängt jetzt schon an: Winter auf der<br />

Südhalbkugel … da ist Ihr Söhnchen schon<br />

wieder ein paar Monate älter … und versteht<br />

mehr … und er wird sich auch freuen … und<br />

aufgeregt sein … und Sie sagen: ‚Schau mal,<br />

die drei M!‘ … und die Freude zählt … Und<br />

jetzt lassen Sie sich noch die Zeit, die Sie gern<br />

haben … und die das Unbewusste braucht,<br />

um alles rund zu machen und einzuspeichern<br />

… und um nachts Träume anzuregen<br />

… und wie Sie immer noch weiterkommen<br />

… und sich richtig wohlfühlen … Sie merken,<br />

wenn’s genug ist, dann werden Sie … über<br />

sieben Stufen von sieben bis eins … Schritt<br />

für Schritt wieder hierher zurückkehren …<br />

und sich einfach wohl … stark … und gelassen<br />

fühlen … und beschwingt!<br />

Feedback der Klientin einige Monate nach<br />

der Behandlung:<br />

Ich bin wieder aus …. zurück. Und wissen Sie<br />

was? Ich habe das Fliegen genossen. Es war<br />

wunderschön, SEELENRUHIG über den Wolken<br />

zu sein, diese Ruhe, diese Stille, mein<br />

Fernweh ... Es tat so gut, und ich hatte eine<br />

wahre Freude. >


28 Dialog mit dem Unbewussten beim Zahnarzt<br />

Dialog mit dem Unbewussten beim Zahnarzt 729<br />

Klassischerweise beginne ich mit der Technik<br />

der kollabierenden Anker. Dazu etabliere<br />

ich zunächst einen Safe Place und lasse das<br />

positive Gefühl, das der Patient mit diesem<br />

Ort verbindet, stärker werden. Der Patient<br />

soll diesem Gefühl einen Namen geben (z.B.<br />

„Sonne“), und ich ankere dieses Gefühl am<br />

rechten Handgelenk des Patienten. Anschließend<br />

suggeriere ich die Angstsituation, lasse<br />

mir für dieses Gefühl ebenfalls einen Namen<br />

geben (z.B. „Bohrer“) und ankere es an der<br />

linken Schulter des Patienten. Diese Körperstelle<br />

ist von mir weiter weg, sodass ich sie<br />

nicht versehentlich aktivieren kann.<br />

Nachdem ich das Aktivieren beider Anker mit<br />

dem Patienten hinreichend geübt habe, aktiviere<br />

ich, bei gehaltenem positivem Anker,<br />

zusätzlich den negativen, lasse den Patienten<br />

die Situation einen Moment aushalten und<br />

evaluiere das Ergebnis. Wenn das gewünschte<br />

Ergebnis noch nicht erreicht ist, muss der<br />

Vorgang mit einem weiteren positiven Anker<br />

wiederholt werden. Das Vorgehen im Einzelnen<br />

werde ich in meinem Workshop auf dem<br />

DGH-Kongress darstellen, ebenso zu Bruxismus<br />

und Raucherentwöhnung, an dieser<br />

Stelle soll eine grobe Skizzierung der Technik<br />

genügen.In den meisten Fällen ist die Technik<br />

der kollabierenden Anker völlig ausreichend.<br />

Neben der hypnotischen Intervention<br />

ist der Umstand, dass der Patient merkt, dass<br />

der Zahnarzt auf seine Ängste eingeht und<br />

Verständnis zeigt, schon rein psychologisch<br />

hilfreich. Viele Patienten haben Angst, weil<br />

sie die Erfahrung gemacht haben, dass frühere<br />

Behandler ihre Schmerzen ignoriert<br />

oder ihre Ängste mit Worten wie „Stellen Sie<br />

sich nicht so an“ abgetan haben. Insofern<br />

trägt die eine Hypnose-Sitzung auch dazu<br />

bei, Vertrauen aufzubauen, somit eine Kontrolluntersuchung<br />

durchführen zu können<br />

und in der Folge auch Behandlungen durchzuführen,<br />

ggf. dann mit zusätzlicher hypnotischer<br />

Begleitung und mit Schnellinduktionstechniken.<br />

In den wenigen Fällen, in denen das bisherige<br />

Vorgehen nicht ausreicht, kann zusätzlich<br />

nach der Sitzung mit den kollabierenden Ankern<br />

ein weiteres behutsames Vorgehen mit<br />

Hypnose und ohne Zahnarztsituation (Untersuchung,<br />

Behandlung) eingesetzt werden,<br />

beispielsweise durch Imagination der Zahnbehandlung<br />

in einer Hypnose-Sitzung. Dabei<br />

wird bei jeder Situation, die für den Patienten<br />

zu angstbesetzt ist, der positive Anker<br />

aktiviert, um dem Patienten weiterzuhelfen.<br />

Eine Kontrolle durch die Ideomotorik ist dabei<br />

unerlässlich.<br />

Aber als Zahnärzte müssen wir uns darüber<br />

klar sein, dass wir nur die minderschweren<br />

Fälle von Angststörungen auf unserem Stuhl<br />

sitzen haben. Auch diejenigen, die uns extrem<br />

ängstlich erscheinen, waren immerhin<br />

noch in der Lage, unsere Praxis zu betreten.<br />

Die wirklich schweren Fälle von Angststörungen<br />

erscheinen gar nicht erst in unseren<br />

Praxen.<br />

Bruxismus: ran an die Ursachen<br />

Hauptursachen für Bruxismus (Knirschen<br />

oder Pressen mit den Zähnen) sind neben einem<br />

Missverhältnis im Kauorgan (z.B. durch<br />

eine Füllung mit einem Störkontakt) vor allem<br />

psychische Gründe. Für viele Menschen<br />

ist Bruxismus ein Stressventil, über das sie<br />

seelische Belastungen abarbeiten. Eine Therapie<br />

des Bruxismus könnte also theoretisch<br />

an folgenden Punkten ansetzen:<br />

• Die Behandlung der psychischen Ursachen<br />

• Die psychischen Ursachen bestehen lassen,<br />

aber dem Bruxismus ein anderes<br />

Stressventil als Alternative bieten<br />

• Den Bruxismus hinnehmen und die dadurch<br />

entstehenden Schäden (Zahnabrieb,<br />

Kiefergelenksschäden, Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen<br />

u.v.a.) verhindern bzw.<br />

mildern<br />

Die Behandlung der psychischen Ursachen<br />

steht dabei für den Zahnarzt in der Logik zwar<br />

an erster Stelle, jedoch ist das unrealistisch.<br />

Wenn man alle Menschen, die an Bruxismus<br />

leiden, mit ihren Alltagsproblemen zum<br />

Psychotherapeuten schicken wollte, hätten<br />

die ohnehin schon viel zu wenigen Psychotherapeuten<br />

keine Zeit mehr für die wirklich<br />

wichtigen Fälle. Beim nächsten Schritt, dem<br />

Bruxismus ein anderes Stressventil zu bieten,<br />

ist die Schulmedizin machtlos. Hier kommt<br />

die Hypnose ins Spiel, dazu später mehr. Tatsächlich<br />

bleibt im zahnärztlichen Alltag in der<br />

Regel nur das Verhindern oder das Abfedern<br />

der durch Bruxismus entstehenden Schäden,<br />

und zwar durch Anfertigung einer Aufbissschiene,<br />

die der Patient - in der Regel nachts<br />

- trägt. Wir Hypnosezahnärzte haben also die<br />

Möglichkeit, auch bei Punkt 2 einzugreifen.<br />

Dabei nutze ich zweierlei Möglichkeiten:<br />

Als kurzfristige Intervention, z.B. im akuten<br />

Notfall, bietet sich eine metaphorische Geschichte<br />

an, die es ermöglichen soll, nachts<br />

seinen eigenen Bruxismus unbewusst zu<br />

kontrollieren. Dabei arbeite ich gerne mit der<br />

Geschichte vom „Schlaf des Müllers“, dessen<br />

Mühlsteine das Getreide mahlen, die aber<br />

drohen, kaputtzugehen, wenn sie im Leerlauf<br />

arbeiten. Da die Mühlsteine aber das<br />

wertvollste Arbeitsinstrument des Müllers<br />

sind, hat er nachts einen so sensiblen Schlaf,<br />

dass er es sofort merkt, wenn seine Mühlsteine<br />

im Leerlauf mahlen. In diesem Fall wacht<br />

er gerade so weit auf, dass er die Mühlsteine<br />

wieder auseinanderstellen und danach sofort<br />

weiterschlafen kann. Langfristig effizienter<br />

ist jedoch in meinen Augen die Etablierung<br />

eines alternativen Stressventils. Dabei<br />

verwende ich die Technik des 6-Step-Reframings.<br />

Im ersten Schritt lobe ich das Unbewusste,<br />

dass es ihm gelungen ist, den Stress<br />

des Patienten zu verarbeiten. Dann mache<br />

ich darauf aufmerksam, dass durch diese gut<br />

gemeinte Technik allerdings neue Probleme<br />

entstanden sind. Daher frage ich dann das<br />

Unbewusste, ob es sein Ziel, die Stressverarbeitung,<br />

auch mit anderen Mitteln erreichen<br />

könne und lasse es drei Alternativen suchen.<br />

Die drei Alternativen werden in der Trance<br />

per Futur Pacing evaluiert. Besteht eine der<br />

Techniken die Überprüfung, wird der Patient<br />

durch ein weiteres Future Pacing ermutigt,<br />

diese Technik regelmäßig einzusetzen.<br />

Im Alltag stelle ich leider fest, dass die Skepsis<br />

meiner Patienten, sich auf eine Hypnotherapie<br />

ihres Bruxismus einzulassen, sehr<br />

stark ausgeprägt ist. Um den Schrecken vor<br />

den Kosten zu nehmen, habe ich zuletzt begonnen,<br />

zunächst ein niederschwelliges Angebot<br />

anzubieten: Ich lasse meine Patienten<br />

zu Hause die CD „Das Seepferdchen“ von Agnes<br />

Kaiser Rekkas hören. Merken sie, dass sie<br />

mit Hypnose gut klarkommen, können sie im<br />

nächsten Schritt auch ein 6-Step-Reframing<br />

bei mir bekommen.<br />

Raucherentwöhnung mittels Altersregression<br />

Vorab Folgendes: Dass Zahnärzte Raucherentwöhnungen<br />

durchführen, ist nicht unumstritten.<br />

Jedoch ist das Rauchen ein wichtiger<br />

Co-Faktor bei der Entstehung einer Parodontitis,<br />

und da bei uns hinter dem „Zahn“ auch<br />

ein „Arzt“ steht, ist es nach meiner Überzeugung<br />

mehr als legitim, unseren Patienten<br />

beim Abgewöhnen der Nikotinabhängigkeit<br />

mit unseren Hypnosekenntnissen zu helfen.<br />

Es gibt verschiedene Techniken der Raucherentwöhnung<br />

mit Hypnose. Mich hat die<br />

Technik überzeugt, die ich einst bei einem<br />

DGH-Workshop bei Elisabeth von Mezynsky,<br />

ebenfalls Zahnärztin, kennengelernt und<br />

dann für mich modifiziert habe. Dabei werden<br />

zwei Hypothesen vorausgesetzt. Die<br />

eine Hypothese erklärt, wie man zum Raucher<br />

wird, die andere, warum man es bleibt.<br />

Die These, wie man zum Raucher wird, ist<br />

naheliegend. In dem Alter, in dem man sich<br />

emotional zunehmend von seinen Eltern löst<br />

und die Peer-Groups eine größere Bedeutung<br />

gewinnen, gibt einem die Zigarette ein Zugehörigkeitsgefühl<br />

zu einer bestimmten Gruppe.<br />

Die Zigarette also als Hilfe, erwachsen<br />

zu werden und sich von seiner Herkunftsfamilie<br />

zu lösen. Wenn das aber alles wäre,<br />

könnte man mit 30, 35 oder 40 Jahren die<br />

Zigaretten wieder weglegen. Das körperliche<br />

Suchtpotenzial des Nikotins wird oft<br />

überschätzt, denn ansonsten müsste davon<br />

ausgegangen werden, dass auch Passivraucher<br />

irgendwann nikotinabhängig würden.<br />

Somit kommt die zweite Hypothese ins Spiel.<br />

Diese geht davon aus, dass Raucher ein Gefühl<br />

des Alleinseins, das sie einmal in ihrer<br />

Kindheit oder Jugend erlebt hatten, mit ihrer<br />

Zigarette verarbeiten. Der Punkt ist nicht so<br />

einfach, zumal das Gefühl des Alleinseins<br />

eine riesige Bandbreite haben kann. So habe<br />

ich Patienten das Rauchen abgewöhnt, die<br />

von schmerzhaften Erlebnissen im Schullandheim<br />

berichtet hatten, aber auch einem<br />

Patienten, der zu Hause Latein lernen musste,<br />

während seine Kumpels von der Volksschule<br />

draußen Fußball spielten und der sich<br />

in dieser Situation allein fühlte. Dass dieser<br />

Patient von einer glücklichen Jugend sprach,<br />

zeigt, dass das „Alleinsein“ kein traumatisches<br />

Erlebnis sein muss. Das Prinzip dieser<br />

Raucherentwöhnung beruht darauf, dass ich<br />

dem Patienten die Situation, in der er sich<br />

allein gefühlt hat, in Trance imaginieren lasse.<br />

Der Patient, nennen wir ihn beispielhaft<br />

Fritz Müller, stellt sich die Situation, in der er<br />

sich allein gefühlt hat, vor, beispielsweise,<br />

wie er mit dem Lateinbuch zu Hause ist und<br />

sich vom Spiel seiner Kumpels ausgeschlossen<br />

fühlt. Nun stelle ich dem jungen „Fritzchen“<br />

den „Herrn Müller“ an die Seite, also<br />

den Patienten in seinem jetzigen Alter. Der<br />

„Herr Müller“ nimmt in der Vorstellung des<br />

Patienten das junge „Fritzchen“ in den Arm<br />

und drückt ihm gegenüber seine Zuwendung<br />

aus. Nette Anekdote am Rande: Der Patient<br />

mit dem Lateinlernen kam zwei Wochen später<br />

zur routinemäßigen Nachkontrolle in meine<br />

Praxis und sagte: „Also, die Hypnose hat<br />

ja bei mir überhaupt nicht funktioniert.“ Ich<br />

bekam schon einen Schrecken und fragte,<br />

wie er das meine. Seine Antwort: „Also das<br />

mit dem Arm hat ja gar nicht geklappt (Anm.:<br />

die angestrebte Armlevitation war ausgeblieben).<br />

Aber, ich weiß nicht, was Sie mit mir<br />

gemacht haben, seitdem habe ich keine Zigarette<br />

mehr geraucht.<br />

Fazit<br />

Dialoge mit dem Unbewussten, also Hypnosesitzungen,<br />

während derer ich keine Zahnbehandlung<br />

durchführe, sondern auf der<br />

unbewussten Ebene nach Lösungen suche,<br />

machen nicht den Schwerpunkt meiner Hypnose-Tätigkeit<br />

aus. Sie sind aber eine sinnvolle<br />

und hilfreiche Ergänzung zu meinem<br />

Praxisrepertoire und stellen in jedem Fall ein<br />

Alleinstellungsmerkmal dar. Eine genauere<br />

Darstellung meiner Techniken macht in den<br />

„<strong>Suggestionen</strong>“ keinen Sinn. Ich werde sie<br />

aber in meinem Workshop beim nächsten<br />

DGH-Kongress darstellen und trainieren.


30 Hypno-systemische Schuldgefühl-Deponie Interview mit Dr. Yossir Adir 731<br />

Die hypno-systemische<br />

Schuldgefühl-Deponie<br />

Autorin: Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Interview<br />

mit Dr. Yossi Adir<br />

von Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Schuldgefühle quälen viele unserer Patienten,<br />

nicht nur in der Psychotherapie. So<br />

kommen auch den zahnärztlichen Kollegen<br />

manchmal Patienten unter, die sich schuldig<br />

fühlen, weil sie es jahrelang nicht geschafft<br />

haben, zur Untersuchung zu kommen. Angehörige<br />

von Menschen mit medizinischen Herausforderungen<br />

fühlen sich schuldig, weil<br />

sie nicht mehr helfen oder geholfen haben<br />

oder nicht ausdrücklich genug darauf bestanden<br />

haben, eine Vorsorgeuntersuchung<br />

zu machen, die vielleicht schon vor Jahren<br />

Schlimmeres vermieden hätte.<br />

Als kleines Tool zur Entlastung habe ich die<br />

Online-Schuldgefühl-Deponie entwickelt,<br />

die durch zahlreiche Anregungen von Kollegen<br />

aus der Hypnose-Liste erweitert (danke<br />

unter anderem an Anne Lang und Karl-Josef<br />

Sittig) und befruchtet wurde. Hier kann man<br />

das ein oder andere Schuldgefühl loswerden,<br />

das einem schon zu lange oder zu schwer auf<br />

der Seele lastet. Die Seite ist dabei vollkommen<br />

kostenlos, ein ehrenamtliches Projekt.<br />

Die Nutzer müssen keine Daten hinterlassen<br />

und sich nicht anmelden. Es werden auch<br />

keine Daten getrackt, so dass jeder, der die<br />

Seite nutzt, vollkommen anonym bleibt. Damit<br />

auch Menschen die Deponie nutzen können,<br />

die nicht internet-affin sind, verschicke<br />

ich auf Wunsch an Kollegen Postkarten, die<br />

Sie gerne weitergeben können.<br />

Mit einer Briefmarke versehen können diese<br />

dann ganz klassisch an die Deponie geschickt<br />

werden.<br />

Bitte anfordern unter: anke@ankeprecht.de<br />

Hier geht es zur Schuldgefühl-Deponie:<br />

www.schuldgefuehldeponie.de


32<br />

Hypnotherapeutische Arbeit mit Träumen<br />

Hypnotherapeutische Arbeit mit Träumen<br />

733<br />

Im Traum sind wir schöpferisch. Unser<br />

Selbst setzt sich mit unserer Erfahrungswelt<br />

in Beziehung und kreiert neue Möglichkeiten.<br />

Träume als Botschafter des<br />

Unbewussten zeigen uns, wo unser Leben<br />

in Ängsten stecken geblieben ist, was in<br />

unserem Körper geschieht, wie wir unsere<br />

Beziehungen erleben, was wir brauchen<br />

und wer wir sein könnten. Wir erfahren<br />

und wissen Dinge im Traum, die dem Verstand<br />

nicht klar waren.<br />

Nicht nur Künstler wie Salvador Dali oder<br />

Forscher wie August Kekulé ließen sich von<br />

ihren Träumen inspirieren. Nach Michael<br />

Schredl haben auch 8% der „normalen“ Menschen<br />

kreative Träume, die ihnen helfen, ihre<br />

Probleme zu lösen (1). Milton Erickson nutzte<br />

Träume für Heilungsprozesse. „Edward C.“<br />

konnte über seine Probleme nicht sprechen,<br />

die ihn in die Psychiatrie gebracht hatten. In<br />

hypnotisch induzierten Träumen lernte der<br />

Patient, wie man kommuniziert. Dies befreite<br />

ihn aus seiner Psychose (2). In der Beschäftigung<br />

mit Träumen treten wir mit dem Unbewussten<br />

in Dialog. Die Hirnforschung hat<br />

nachgewiesen, dass es neben dem System<br />

Hypnotherapeutische<br />

Arbeit mit Träumen<br />

des bewussten Verstandes ein zweites System<br />

gibt, das Unbewusste, das in Bildern<br />

spricht, sich in Emotionen und somatischen<br />

Markern äußert und dem unsere Intuition<br />

entspringt (3). Das Unbewusste bestimmt<br />

unser Erleben und Handeln wesentlich (4).<br />

Folglich können wir nur dann in Übereinstimmung<br />

mit uns selbst leben, gesund sein<br />

und erfolgreich unsere Ziele verwirklichen,<br />

wenn, wie Maja Storch sagt, Unbewusstes<br />

und Bewusstes miteinander synchronisiert<br />

sind (3). Träume sind der Königsweg zum<br />

Unbewussten (S. Freud, 5) und der Weg zur<br />

Ganzheit (C. G. Jung, 6).<br />

Hypnotherapeutische Arbeit mit Träumen<br />

bietet viele Vorteile. Hypnose hat nach Watkins<br />

& Barabasz eine größere Hebelwirkung,<br />

Details von Träumen zu rekonstruieren und<br />

suggestiv Träume zu bestimmten Problemen<br />

zu kreieren (4). Einen Traum aufgrund des<br />

Traumberichts verstehen zu wollen, kann<br />

leicht zu einem intellektuellen Unterfangen<br />

werden, dem die emotionale Wirkungskraft<br />

fehlt. In Trance sind wir dagegen viel näher<br />

Autor: Dipl.-Psych. Bernhard A. Wicke<br />

an den Gefühlen und innerseelischen Prozessen.<br />

Auch bedarf es in den vielen verschiedenen<br />

Methoden der analytischen Traumdeutung<br />

eines Experten, der den Traum des<br />

Patienten deutet. Dadurch werden Patienten<br />

aber ein Stück weit ihres eigenen Zugangs<br />

zum Unbewussten beraubt.<br />

Deutung von innen heraus<br />

Im Curriculum Klinische Hypnose vermittelt<br />

Walter Bongartz eine Methode, nach der<br />

Ähnlichkeit zwischen dem entscheidenden<br />

Gefühl im Traum und einer aktuellen oder<br />

früheren Lebenssituation zu suchen. Somit<br />

erfolgt eine „Deutung von innen heraus“,<br />

aus der Perspektive des Patienten (7). Hier<br />

erfährt der Patient mehr Selbstwirksamkeit<br />

und kann selbst zum Experten seines Unbewussten<br />

werden.In der Anleitung zur Selbsthypnose<br />

nutzt Brian Alman die Tatsache,<br />

dass wir ohnehin etwa alle 12 Minuten einen<br />

Tagtraum haben, um im Traum eine Zielsuggestion<br />

zu entwickeln (8). In diesem Stadium<br />

kann ich, wenn der Patient von Affekten<br />

überschwemmt wird, stabilisierend intervenieren,<br />

oder ich kann zur Intensivierung des<br />

Prozesses ermutigen, tiefer zu gehen. Rasseln<br />

zeitigt für viele eine energetisierende<br />

Wirkung. Aus diesem Zustand hoher emotio-<br />

• ursachenorientiert arbeiten, analog zur Affektbrücke,<br />

um zum auslösenden Ereignis zu<br />

finden und dies weiter zu bearbeiten<br />

• prozessorientiert tiefer gehen, um einen<br />

unerlösten Gefühlszustand zur Katharsis zu<br />

bringen<br />

• oder insbesondere bei Albträumen lösungsorientiert<br />

diese „zu einem guten Ende“<br />

träumen; wie z.B. in dem Kinderbuch „Antons<br />

Albtraum“ (10).<br />

Im Anschluss an diese meist emotional bewegende,<br />

aufschlussreiche und befreiende<br />

Traumarbeit unterstütze ich den Patienten<br />

darin, im Sinne des Embodiments (3) eine<br />

Haltung oder Bewegung zu finden, die das<br />

erlöste Gefühl am besten ausdrückt.<br />

Fallbeispiel<br />

Erfolgreiche Managerin, Mitte dreißig, sehr<br />

leistungsorientiert, litt seit der Pubertät<br />

unter schweren Depressionen mit Angstzuständen,<br />

die zentral um die Frage nach dem<br />

Sinn des Lebens kreisten; sie sagt über sich,<br />

dass sie, mit Hilfe ihres kühlen Verstandes,<br />

nur funktioniert. Nach mehreren hypnotherapeutischen<br />

Sitzungen zum Spüren ihres<br />

Körpers und der Bearbeitung von belastenden<br />

Themen in der Beziehung zu den Eltern<br />

und der „toten Zeit“ durch ihr Nur-Funktionieren,<br />

schilderte sie folgenden Traum: ich<br />

bin als Lichtpunkt in einem dunklen Raum,<br />

in der Finsternis, eine Stimme ertönt: „Wenn<br />

du stirbst, ist alles vorbei!“- Verzweifelt sagt<br />

sie, nun wisse sie es, das Leben sei sinnlos.<br />

Ich gehe mit ihr in der oben beschriebenen<br />

Weise in den Traum hinein. Zunächst entwickelt<br />

sie starke Angst, kann diese aber im<br />

geschützten Rahmen des Settings aushalten<br />

und beruhigt sich zunehmend.<br />

Ihr Fokus richtet sich auf das Erleben ihrer<br />

selbst als Zentrum und als Licht, welches<br />

sich ausdehnt. Tiefer hineingehend spürt sie<br />

ihre Lebendigkeit, eine Freude des Daseins.<br />

Danach bewegt sie sich zu einer traurig getönten,<br />

aber auch beschwingenden orientalischen<br />

Musik (die sie vorher als ihre Lieblingsmusik<br />

mitgebracht hatte), die sie mit<br />

ihrer Lebendigkeit verbindet. Diese Arbeit<br />

führte zu einer deutlichen Besserung der<br />

Symptomatik, anhaltend erlebt sie sehr viel<br />

mehr Lebensfreude.<br />

Fallbeispiel<br />

Ca. 50-j. Ingenieur, durch ein privates Großprojekt<br />

heillos überfordert, litt unter anhaltender<br />

Angst, Panikattacken und depressiver<br />

Erschöpfung. Er träumte: ich muss zurück,<br />

weil meine Seele noch dort ist, in einem Saal<br />

treffe ich meinen Vater, ich studiere die Karte,<br />

der Weg ist völlig von Bergen verstellt, da<br />

komme ich nie raus, mein Vater deutet auf<br />

die Karte und sagt: „Schau, das geht!“ In der<br />

Traumarbeit erkennt er einen Zusammenhang<br />

zwischen der Erfahrung von Gängelei,<br />

Kritik und Entmündigung durch seinen Vater<br />

in der Kindheit und seinem Versagen im Projekt.<br />

Er grenzt sich ab, tritt mit dem Vater in<br />

Dialog, den er jetzt als hilfreich und unterstützend<br />

erlebt, und der ihn in seinem Weg<br />

bestärkt.<br />

Er spürt deutlich die Befreiung. Nach der<br />

Trancearbeit malt er die ihn umzingelnden<br />

Berge auf einen Block, legt diesen auf den<br />

Boden und schreitet mehrfach mit einer sich<br />

öffnenden Armbewegung und den Worten<br />

„ich gehe meinen Weg“ über den Block hinweg.<br />

In der Folge legte sich die Angst des Patienten<br />

und er konnte sein Projekt meistern.<br />

So hilft Hypnotherapie, die schöpferische<br />

Kraft des Traumes in die Lebenswirklichkeit<br />

zu bringen.<br />

Quellenangaben:<br />

1 Michael Schredl; Aktuelle empirische Traumforschung,<br />

in: Traum und Schlaf, Alfred Krovoza<br />

/ Christine Walde (Hg.); J.B. Metzler Verlag<br />

2018<br />

2 Ernest L. Rossi (Hrsg.); Gesammelte Schriften<br />

von Milton H. Erickson,<br />

Band 5 Innovative Hypnotherapie I, S. 89-<br />

100; Carl Auer 1998<br />

3 Maja Storch, Frank Krause; Selbstmanagement<br />

- ressourcenorientiert; Hogrefe 2017<br />

4 John G. Watkins & Arreed Barabasz;<br />

Advanced Hypnotherapy; Routledge 2008<br />

5 Sigmund Freud; Die Traumdeutung (1900);<br />

Studienausgabe Band II, S. Fischer 1972<br />

6 Carl Gustav Jung; Die Dynamik des Unbewußten,<br />

Gesammelte Werke Achter Band;<br />

Walter-Verlag 1979<br />

7 Walter Bongartz, Curriculum Klinische Hypnose<br />

2001-2002, Mitschrift von Bernhard A.<br />

Wicke<br />

8 Brian M. Alman, Peter T. Lambrou; Selbsthypnose,<br />

Carl Auer 2006<br />

9 Rasseln wird in vielen Kulturen Amerikas,<br />

Afrikas und Asiens zur Tranceinduktion genutzt;<br />

mir brachten es Stan Lifschitz, Carlo<br />

Zumstein und insbesondere Ailo Gaup nahe,<br />

letzterer beim DGH Jahreskongress 2011,<br />

WS 20<br />

10 Ben Furman / Mathias Weber; Antons Albtraum,<br />

Carl Auer 2016


34 Das Schildkröten-Paradigma<br />

Das Schildkröten-Paradigma<br />

735<br />

Das Schildkröten-Paradigma<br />

KEEP CALM vs. Burnout<br />

©<br />

Autorin: Dipl.- Psych. Yvonne König<br />

Das Schildkröten-Paradigma© ist ein originär hypnotherapeutisches Tool, das im Folgenden,<br />

inklusive „Trance-Skript“, vorgestellt wird.<br />

Es handelt sich dabei um eines von drei Tools, die sich in dieser Dreierkombination im<br />

Rahmen der Burnout-Therapie besonders bewährt haben. Die Wurzeln der beiden anderen<br />

Tools finden sich in Überlieferungen traditioneller chinesischer Weisheits- und<br />

Gesundheitslehren, die auf eine mehr als 5ooo Jahre alte Geschichte zurückblicken und<br />

sich als effektive und gesun heitsbewusste Antwort auf die mannigfaltigen Herausforderungen<br />

des postmodernen Lebens herausgestellt haben. Namentlich handelt es sich dabei<br />

um die Tu Na Atem-Meditation nach van Osten und die Befragung des Unbewussten<br />

mit Hilfe des I Ging (Yi Jing). Diese hochinteressante Materie ließ nicht nur Hermann<br />

Hesse und C. G. Jung zueinander finden, sondern ggf. auch uns,z. B. im November zu<br />

dem WS „Weisheiten und Praktiken aus dem alten China kreativ und mit großer Effektivität<br />

in die hypnotherapeutische Arbeit integrieren“.<br />

Neben der Tu Na AM wartet das Yi Jing darauf, bei einer kleinen Einführung, Demonstrationen<br />

und Fallberichten, entdeckt zu werden. Zusätzlich ist dieses dreigliedrige Modul<br />

weiterhin ein zentraler Baustein des T-Kurses „Integrative Hypnotherapie“ am DGH-Fortbildungszentrum<br />

Mitte.<br />

Das Schildkröten-Paradigma<br />

©<br />

– ein „Trance-Skript“<br />

Im Alltag sind wir häufig temporeich unterwegs, nicht selten im 4., 5. oder, besonders sportlich, gar im 6. Gang und gleichzeitig<br />

mit 1 000 Dingen beschäftigt. Wie wohltuend kann es da sein, dem 7. Sinn zu folgen und die Gelegenheit zu nutzen,<br />

um, ganz bewusst, etwas herunterzuschalten.<br />

Etwa vom 4. in den 3.Gang, wie im Stadtverkehr, in der verkehrsberuhigten Zone dann in den 2. und schließlich, nach erfolgreichem<br />

Parken, in den 1. Gang. Nun braucht nur noch die Handbremse aktiviert zu werden, um, am Ziel angekommen,auszusteigen.<br />

Dabei kann es eine gute Idee sein, den Alltag, die Arbeitswoche, was auch immer,einmal hinter sich zu lassen,<br />

bereit für eine paar neue, inspirierende (Trance-)Erfahrungen und bereichernde Begegnungen. Eine gute Gelegenheit einmal<br />

mehr, ganz bewusst im Hier und Jetzt, bei sich selbst anzukommen, auf dem eigenen Platz, thronend, so wie ein milder,<br />

gütiger Herrscher, eine weise, edle Herrscherin, die in dem Ruf stehen, gut für ihr Territorium und die ihnen Anvertrauten zu<br />

sorgen. Dabei einfach geschehen lassen, was von alleine geschieht, um sich weitertragen zu lassen, hinein in eine wunderbare<br />

Landschaft.Vielleicht in der Art einer majestätischen, überaus kraftvollen, weisen Schildkröte, die womöglich am Strand<br />

einer der Galapagos Inseln, durch den angenehm warmen Sand flaniert, um schließlich inne zu halten und das angenehm<br />

warme Inselklima, ganz inRuhe, zu genießen.<br />

Das Schildkröten-Paradigma©<br />

Der Begriff Paradigma steht bekanntermaßen<br />

für ein grundsätzliches Muster/Modell<br />

mit beispielhaftem, im Sinne von nachahmenswertem,<br />

Charakter. Um zu ermessen,<br />

wie die Schildkröte als Symboltier die Trancearbeit<br />

nachhaltig zu bereichern vermag,<br />

macht es Sinn, dieser mehr als 200 Millionen<br />

Jahre alten Spezies ein paar Momente der<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Entschleunigung - Narratives Pacing und<br />

Leading im Ericksonianischen Sinne:<br />

Sozusagen als Erdenbewohnerin der ersten<br />

Stunde fand die Schildkröte ihren Platz in den<br />

Mythen vieler Kulturen und steht für Weisheit,<br />

Urvertrauen, Selbstmeisterung, Beständigkeit<br />

und „Bedachtsamkeit“.<br />

Tatsächlich ist es in China noch heute üblich,<br />

einem Kranken ein Schildkrötenamulett zu<br />

reichen, mit der guten Absicht, der Kranke<br />

möge ihrem Beispiel folgen und sich selbst<br />

bei schweren Verletzungen und Erkrankungen<br />

gut und nachhaltig erholen. In unserer<br />

Kultur findet sich die urzeitliche Protagonistin<br />

eher in der Literatur, in der Rolle der Weisen,<br />

Geruhsamen, wie z. B. in Michael Endes<br />

Werken. Im Europa früherer Jahre flanierten<br />

gar Herren der gehobenen Gesellschaftsschichtmit<br />

einer Schildkröte an der Leine als<br />

Status-Symbol. Der Inbegriff des Savoir-vivre,<br />

so will es scheinen, derLebenskunst, die der<br />

Eile völlig entbehrt.<br />

Therapeutisches Wirkprinzip:<br />

In dem so begünstigten Parasympathikus-<br />

Modus stehen, ganz im Sinne der hypnotherapeutischen<br />

Ressourcenaktivierung, die<br />

Antennen auf Empfang für das Gute und<br />

Schöne sowie für die innere/intuitive Wahrheit<br />

und Weisheit. Aspekte, die alltagsstressbedingt<br />

leicht in den Hintergrund geraten,<br />

obgleich sie gerade in Anforderungs- und<br />

Überforderungssituationen hilfreich sein<br />

können. Das Schildkröten-Paradigma© bietet<br />

sich an, um diese Ressourcen auch klassisch,<br />

hypnotherapeutisch zu aktivieren bzw. zu<br />

stabilisieren. Im ohnehin gesundheitsdienlichen<br />

Trancezustand ermöglicht die Schildkröte<br />

als Modell Klienten, eine Brücke zu<br />

beschreiten von dem Ausgangspunkt mannigfaltigerStressoren,<br />

über inneren Rückzug,<br />

hin zu demPool der individuellen Ressourcen.<br />

Folgt ein Burnout geplagterKlient in Trance<br />

einer großen (also erwachsenen!) Schildkröte,<br />

eröffnet sich ihm die Möglichkeit, durch<br />

die so angestoßenen, inneren Erlebniswelten<br />

wieder mehr in Fühlung zu kommen mit seiner<br />

ureigenen Wesensnatur.<br />

Unbewusst erschließen sich Handlungsspielräume<br />

für notwendige Abgrenzung, Rückzug<br />

und Regeneration durch Ruhen, Sonne tanken,<br />

angemessene Schlafzeiten, artgerechte<br />

Ernährung und die Entdeckung der Langsamkeit,<br />

für die in unseren Breiten, symptomatischerweise,<br />

der Begriff „Entschleunigung“<br />

geschöpft wurde.<br />

Mit dem Schildkröten-Paradigma© auf Trance-Reise<br />

wandert das Unbewusste unwillkürlich<br />

an individuell passenden(Aus-)Wegen<br />

entlang. Zu Beginn der Trance-Sequenz wird<br />

idealerweise der Ist-Zustand des alltäglichen<br />

Erlebens (z. B. im Straßenverkehr) aufgegriffen,<br />

um über die Brücke der Entschleunigung<br />

und dem Ausstieg aus dem Alltagsmuster,<br />

den Blickwinkel für Raum und Zeit zu weiten<br />

und gleichzeitig zur ureigenen, inneren<br />

Wahrheit hin zu vertiefen.<br />

So wie die ausgewachsenen Schildkröten etwa, die in dem Ruf stehen, in sich selbst das weise Wissen alter Zeiten zu beherbergen.<br />

Ein erstaunlicherWissensspeicher, der sie immer wieder unwillkürlich mit ihrer inneren Stärke, Frieden und Selbstvertrauen<br />

verbindet. So folgen diese klugen Tiere stets ihrem inneren Rhythmus, im Einklang mit der sie umgebenden Natur,<br />

den Tageszeiten und Jahreszeiten angepasst. (Ggf. weitere individuelleTrance-Arbeit/Rückführung.)<br />

Quellennachweis:<br />

Literatur<br />

Hsia, A. (1981), Hermann Hesse und China.<br />

Suhrkamp Verlag.<br />

Lauterwasser, A. (2009), Das Geheimnis der<br />

Schildkröten. AT Verlag.<br />

Osten, van R. (2018), Yi Jing - Das Buch vom<br />

Leben. Windpferdverlag.<br />

Osten, van R. (2018), Tu Na - Die innere Alchimie<br />

des Yi Jing I. Seminarskript.<br />

Osten, van R. (2019), Tu Na - Die innere Alchimie<br />

des Yi Jing II. Seminarskript.<br />

Prieß, M. (2019), Burnout kommt nicht nur<br />

von Stress. Südwestverlag.<br />

Ruland, J. (2011), Kraft Tiere begleiten dein<br />

Leben. Schirner Verlag.<br />

Zwack, J. (2015), Wie Ärzte gesund bleiben –<br />

Resilienz statt Burnout. Thieme Verlag.<br />

Abbildungen<br />

Yi Jing Abbildung. Unsicker, P. (2019), 30<br />

Jahre Berliner Mauerfall grenzenlos 33 Jahre<br />

Wall-StreetGallery. Luftfilterverlag, SO 36.


36 Von Löwen und Möwen<br />

Von Löwen und Möwen<br />

737<br />

Von Löwen und Möwen -<br />

Angstbehandlung mit<br />

Hypnose bei Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

In der ambulanten verhaltenstherapeutischen<br />

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />

stellt die Hypnose eine äußerst<br />

wertvolle methodische Ergänzung dar.<br />

Der Einsatzbereich erstreckt sich über ein<br />

breites Spektrum von Angst- und Panikstörungen<br />

über Depressionen, Anpassungsstörungen<br />

und Traumafolgestörungen bis<br />

hin zu Störungen des Sozialverhaltens.<br />

Wenn das Symptom als meist dysfunktionaler<br />

Lösungsversuch verstanden werden<br />

kann, gilt es in der hypnotherapeutischen<br />

Arbeit mit dem Patienten gesunde, adaptive<br />

Ressourcen und Teile zu erwecken,<br />

einzubinden und zu stärken. Der Therapeut<br />

führt einen bewussten Dialog mit<br />

dem Unbewussten des Patienten. In einem<br />

zweiten Schritt soll der Patient selbst<br />

zum Gesprächspartner seines Unbewussten<br />

werden.<br />

Da die Einsatzmöglichkeiten hypnotherapeutischer<br />

Methoden in der Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen äußerst vielfältig sind,<br />

werden im Folgenden exemplarisch Interventionen<br />

in der Arbeit mit jugendlichen<br />

Patienten mit einer Panikstörung sowie einer<br />

9-jährigen Patientin mit Trennungsangst dargestellt.<br />

Behandlung jugendlicher Patienten mit<br />

Panikstörung<br />

Neben der anfänglichen Psychoedukation<br />

zum Störungsbild kommen in der Behandlung<br />

verhaltenstherapeutische Methoden<br />

zur Anwendung, auf welche an dieser Stelle<br />

jedoch nicht weiter eingegangen werden<br />

soll. Es folgt in der Regel die Aufklärung über<br />

und eine Einführung in die Hypnose. In diesem<br />

Zusammenhang schildere ich meinen<br />

Patienten zahlreiche Beispiele für den Einsatz<br />

von Hypnose im Sport. Insbesondere<br />

das Interesse Jugendlicher ist dadurch meist<br />

geweckt.<br />

Elemente, die in der Behandlung einer Panikstörung<br />

zum Einsatz kommen können, sind:<br />

• Vermittlung von Selbstberuhigungs- und<br />

Atemtechniken<br />

• Stabilisierungsübungen wie der „sichere<br />

Ort“<br />

• Anleitung in Selbsthypnose: den angestrebten<br />

Zustand imaginieren (z.B. Entspannung,<br />

Ruhe, Gelassenheit)<br />

• Übungen zur Externalisierung negativer,<br />

angstassoziierter Gedanken<br />

Autor: Dipl.-Päd. Klaus Schlick<br />

• Ankertechnik<br />

• Nutzung von Dissoziationen (Teilearbeit)<br />

• Zukunftsprogression<br />

• Posthypnotische <strong>Suggestionen</strong><br />

Ressourcenaktivierung stellt einen wesentlichen<br />

Bestandteil der Therapie mit Hypnose<br />

dar. Es geht stets darum, Glauben an eigene<br />

Fähigkeiten zurückzugewinnen, auch die unbewussten!<br />

Bei Panikstörungen muss insbesondere<br />

auch das Vertrauen in den eigenen<br />

Körper wiedererlangt werden. Ressourcen<br />

des Patienten können dabei in verschiedene<br />

Übungen eingebaut werden. Aber auch die<br />

Arbeit mit lösungsorientierten und ressourcenstärkenden<br />

Geschichten wie beispielsweise<br />

der „Löwengeschichte“ (Trenkle) bietet<br />

sich an.<br />

Arbeit mit einer 9-jährigen Patientin mit<br />

Trennungsangst<br />

Kinder sind offen für hypnotherapeutische<br />

Ansätze und lieben Spontaneität und Kreativität.<br />

Ich lasse sie häufig ihre eigene therapeutische<br />

Geschichte schreiben. Neben<br />

dem individuellen Zuschnitt der Intervention<br />

erfährt das Kind dabei eine ungeheure Wert-<br />

schätzung! Neben dem Namen der Patientin<br />

arbeite ich auch ihre Ressourcen, Vorbilder<br />

sowie ein Gedicht in die Anleitung ein, die<br />

das Kind nach Hause mitbekommt, um regelmäßig<br />

damit zu üben. Folgende Geschichte<br />

(in Anlehnung an Siegfried Mrochen) kam im<br />

Rahmen der Therapie einer Patientin, Emma,<br />

mit Trennungsangst zum Einsatz:<br />

Hallo Emma, [allumfassend; die Große,<br />

Schöne, Schlaue; die Biene, die Fleißige]<br />

finde eine bequeme Position im Sitzen oder<br />

Liegen und schalte innerlich auf einen Zustand<br />

der körperlichen und geistigen Entspannung.<br />

Wenn Du es zulässt, dann hilft Dir die innere<br />

Verbindung zu Deinem Namen …die Erinnerung<br />

an die Bedeutung Deines Namens …und<br />

es ist in Ordnung, wenn Du Dich gelegentlich<br />

bewegst, und es ist auch in Ordnung, wenn<br />

Du an manchen Stellen aufmerksamer zuhörst<br />

als an anderen. Gehe jetzt bewusst in<br />

eine doppelte Beobachterposition, so, als ob<br />

Du Dir gleichzeitig von innen und von außen<br />

zusehen und Dich spüren kannst…Du merkst,<br />

wie sich hier und da noch etwas bewegt…wie<br />

in Deinem Kopf die Bilder rasch wechseln…<br />

wie Deine Ohren noch auf ganz verschiedene<br />

Geräusche achten…Deine Gedanken hin<br />

und her springen…und so wird es noch eine<br />

Weile dauern…bis Du selbst ganz leicht entscheiden<br />

kanns … und entscheiden wirst…<br />

was in Dir und mit Dir geschieht. Dabei hilft<br />

Dir Dein Atem. Er kann tiefer … langsamer …<br />

und ruhiger werden… und Dir wie ein guter<br />

Freund Bilder und Vorstellungen zeigen, die<br />

Dir helfen werden, entspannter und ruhiger<br />

zu denken … zu fühlen, Dich zu spüren… und<br />

zu genießen, was Du gerade tust. Emma, die<br />

Große, Schöne, Schlaue, die Fleißige …<br />

Das Geheimnis, Emma, liegt im Wechsel von<br />

Kraft und Entspannung… und manchmal<br />

auch in Vorsicht zur rechten Zeit, in den richtigen<br />

Situationen… Und während du das alles<br />

erlebst … merkst du vielleicht schon, wie<br />

sich in Dir etwas zu verändern begonnen hat.<br />

Einige Bereiche Deines Körpers sind bereits<br />

ganz ruhig… und locker… mut-voll... Andere<br />

sind noch etwas unruhig… Du kannst beides<br />

gleichzeitig sein … hier entspannt… und dort<br />

angespannt… hier vorsichtig… und dort mutig...<br />

Du kannst es dir aussuchen…was Du in<br />

Deinem Inneren vergrößern möchtest…<br />

So kannst Du immer besser darin werden<br />

Deine inneren und äußeren Stärken zu spüren…<br />

und zu nutzen… zu merken, wo sie<br />

beginnen… und wie Du sie nutzen kannst…<br />

und wo sie enden … und auslaufen… Dazu<br />

möchte ich Dir ein kleines Gedicht vorlesen<br />

…<br />

Die Möwe (Roswitha Budinger)<br />

Im Hafen sitzt auf einer Stange,<br />

die ewig hungrige Möwe.<br />

Manchmal ist ihr vor den Menschen<br />

bangeda<br />

wär sie gern ein Löwe.<br />

Dort an dem schönen Leuchteturm<br />

mit abendlichem Blinken,<br />

findet sie manchen Wattewurm<br />

und Fische, die schon stinken!<br />

Vom Käpten, der die Krabben fischt,<br />

und Nordsee- Uwe heißt,<br />

da wird ihr täglich aufgetischt,<br />

was über Bord er schmeißt.<br />

Ganz fett gefressen von dem Beifang,<br />

so satt ist sicher kaum ein Löwe;<br />

da überlegt sie eine Zeit lang,<br />

nein, sie bleibt lieber eine Möwe.<br />

Möwen begleiten oft Schiffe eine Zeit lang,<br />

wenn diese den sicheren Hafen verlassen<br />

und begrüßen Schiffe, die in den sicheren Hafen<br />

einlaufen. Mit einer Möwe hast Du eine<br />

gute Begleiterin, ein schönes Tier für Deine<br />

Fantasie gefunden … die Dir helfen kann,<br />

Dein Ziel zu erreichen…die Dich eine Weile<br />

auf Deinem Weg dorthin begleiten kann…<br />

um Dir zu zeigen, wie Du mit schwierigen,<br />

anstrengenden und angstmachenden Situationen<br />

umgehen kannst. Vielleicht kennst du<br />

aus Harry Potter auch die bekannte Schauspielerin<br />

Emma Watson, die deinen Namen<br />

trägt… Möglicherweise hast Du schon lange<br />

verstanden, dass Fußball, die Sportart, die<br />

Du magst, Bewegung und Ausdauer, Schnelligkeit<br />

und Eleganz fördert.<br />

Bei vielem, was du gerne tust… und gut<br />

kannst…Fußball… oder Theater spielen…<br />

und anderem… bei vielem wirst Du entdecken,<br />

dass Du einiges von dem, was Du zum<br />

Beispiel brauchst, um noch mutiger zu werden...<br />

schon lange kannst… manchmal schon<br />

richtig gut!... und es wird dir immer besser<br />

gelingen… das auch in anderen Situationen<br />

zu schaffen… und auch dort die starke sichere<br />

Emma zu sein. Alle Bewegungen Deines<br />

Körpers… die zufälligen und die bewussten…<br />

die Du beim Fußball und beim Theater spielen<br />

schon kannst… werden in Deinem Gehirn<br />

geschaltet… gehen von dort aus…und laufen<br />

dort wieder zusammen… Auch alle Deine<br />

Entscheidungen und Dein Mut…<br />

Dein Gehirn, Emma… schaltet und waltet<br />

mit Deinen Bewegungen… mit Deinen Entscheidungen<br />

und Deinem Mut… Du bist jedoch<br />

die Chefin Deines Gehirns… es wartet<br />

darauf… dass du ihm sagst was es tun soll…<br />

dass es tun kann was du möchtest… damit<br />

du dich richtig wohl fühlst in deinem Leben…<br />

stolz und stark.<br />

Und nun konzentrier‘ Dich wieder auf das,<br />

was in Dir passiert…auf Dein gleichmäßig<br />

schlagendes Herz… Deinen ruhigen Atem,<br />

der noch ein wenig tiefer werden kann… So<br />

wirst du auch heute wieder ein bisschen stärker<br />

und sicherer… und fühlst dich jedes Mal<br />

wohler und sicherer. Eine echte Emma eben!<br />

Wenn Du diese Übung am Tag hörst, kannst<br />

Du deinen Kopf jetzt wieder wach und klar<br />

atmen… und frische Energie in Deine Muskeln<br />

bringen… und mitnehmen, was Du verstanden<br />

und gelernt hast…es gehört dir...<br />

Hörst Du diese Aufnahme vor dem Einschlafen,<br />

dann kannst Du jetzt…wohlig einschlafen…<br />

tief und wohlig schlafen… mit schönen<br />

Träumen… in denen du dich magst und stolz<br />

auf dich bist…und dich morgen früh … ausgeruht<br />

und stark und sicher … auf den neuen<br />

Tag freuen!<br />

Quellen:<br />

Holtz, K-L./ Mrochen, S. (2009): Einführung<br />

in die Hypnotherapie mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Heidelberg: Carl-Auer.<br />

Trenkle, B.: Die Löwengeschichte - Hypnotisch-metaphorische<br />

Kommunikation und<br />

Selbsthypnosetraining. Heidelberg:<br />

Carl-Auer.


38 Webseitengestaltung<br />

Webseitengestaltung<br />

39<br />

5 Dinge, auf die Sie als Arzt, Psychotherapeut<br />

oder Zahnarzt bei der<br />

Gestaltung Ihrer Webseite unbedingt<br />

achten sollten<br />

Autor: Andreas Precht<br />

Die Webseite Ihrer Praxis ist die Nummer<br />

1 unter Ihren Aushängeschildern.<br />

Immer mehr Patienten suchen im<br />

Netz oder verschaffen sich dort einen<br />

zweiten Eindruck. Der entscheidet oft darüber,<br />

ob der Patient zu Ihnen kommt oder<br />

nicht.<br />

Es lohnt sich also, hier zu investieren, damit<br />

Sie besser steuern können, wer zu Ihnen<br />

kommt (und wer lieber nicht). Eine komplett<br />

überfüllte Zahnarztpraxis möchte möglicherweise<br />

keine neuen Patienten, neue Mitarbeiter<br />

aber schon. Ein Psychologe sucht<br />

vielleicht für den Freitag, an dem er privat<br />

praktiziert, Patienten für Hypnose, die bereit<br />

sind, dafür selbst zu zahlen. Das können Sie<br />

mit einer guten Webseite steuern. In diesem<br />

Artikel geht es nicht um zu berücksichtigende<br />

rechtliche Bedingungen (z.B. DSGVO) und<br />

werbliche Einschränkungen bei der Gestaltung.<br />

Stattdessen erfahren Sie:<br />

• Was Sie bei der Wahl des Dienstleisters berücksichtigen<br />

sollten<br />

• Was Sie unbedingt bei der Gestaltung beachten<br />

sollten<br />

• Was unbedingt auf Ihre Webseite muss<br />

(und was nicht)<br />

• Wie Sie es sich und Ihren Patienten leicht<br />

machen<br />

• Warum es sich lohnt, die Webseite professionell<br />

gestalten zu lassen<br />

Die Wahl des Dienstleisters<br />

Üblicherweise werden Sie eine Agentur mit<br />

der Gestaltung Ihrer Webseite beauftragen.<br />

Zur Wahl stehen Werbeagenturen mit breitem<br />

Portfolioo der auf Praxis-Webseiten<br />

spezialisierte Anbieter. Mit wem Sie zusammenarbeiten<br />

möchten, hängt von Ihren Prioritäten<br />

ab: Ist es Ihnen lieber, den schnellen<br />

Draht zur Agentur zu haben? Legen Sie Wert<br />

auf den persönlichen Kontakt? Möchten Sie<br />

auch noch Jahre später auf Ihren Partner<br />

zurückgreifen können, um schnell ein paar<br />

Änderungen, wie zum Beispiel den Tausch<br />

der Fotos des Mitarbeiterteams, durchführen<br />

zu lassen? Dann ist eine Werbeagentur die<br />

richtige Wahl. Gute Agenturen erkennen Sie<br />

daran, dass sie Ihnen ein Loch in den Bauch<br />

fragen – dafür bekommen Sie eine Webseite,<br />

die authentisch Ihre Praxis darstellt, die richtigen<br />

Schwerpunkte setzt, patientenorientiert<br />

aufbereitet und technisch valide realisiert.<br />

(Meist) schneller und (nicht unbedingt)<br />

günstiger geht es mit spezialisierten Anbietern,<br />

die Ärzte und Therapeuten als Zielgruppe<br />

erkoren haben. Da die generellen Anforderungen<br />

an eine Praxis sich weithin ähneln,<br />

haben sie ihre Angebote standardisiert und<br />

passen im Wesentlichen die Designs auf den<br />

jeweiligen Auftraggeber an. Häufig werden<br />

auch aktuelle wechselnde Beiträge zu medizinischen<br />

Themen eingespielt, die jedoch<br />

nicht unbedingt zu Ihrer Praxis passen müssen.<br />

Da diese Anbieter auf standardisierte<br />

Bausteine zurückgreifen, aus denen sie Ihre<br />

Webseite zusammensetzen, bleibt die Authentizität<br />

meist auf der Strecke.<br />

Fallstricke bei der Gestaltung<br />

Nicht alles, was gut aussieht, funktioniert<br />

auch gut. Wenn die Besucher Ihrer Webseite<br />

nicht in wenigen Sekunden die Informationen<br />

finden, die sie suchen, sind sie wieder<br />

weg. Was Sie dagegen tun können: Platzieren<br />

Sie die für Ihre Patienten relevanten Informationen<br />

prominent auf der Startseite.<br />

Dazu gehören:<br />

• Wie Sie erreichbar sind<br />

• Wann Sie geöffnet haben<br />

• Wie man einen Termin vereinbart<br />

• Wie man zu Ihnen kommt<br />

• Ob Sie das Problem lösen können, das der<br />

Besucher hat<br />

Mehr über die Informationswünsche Ihrer<br />

Webseitenbesucher erfahren Sie, wenn Sie<br />

Ihre Seite regelmäßig monitoren:<br />

Welche Seiten werden aufgerufen? Wie lange<br />

bleiben Besucher auf diesen Seiten? Mit<br />

welchen Suchbegriffen kommen Menschen<br />

auf Ihre Webseite? Ihre Internetpräsenz<br />

sollte wie ein gutes Wegeleitsystem aufgebaut<br />

sein. Denn nicht jeder Besucher sucht<br />

nach Prophylaxe, wenn er eine professionelle<br />

Zahnreinigung will. Für den Kreativen<br />

in der beauftragten Agentur bedeutet das<br />

eine besondere Herausforderung: Usability<br />

(deutsch: Benutzbarkeit) ist wichtiger als<br />

kreative Layouts und raffinierte graphische<br />

Lösungen. Achten Sie darauf, dass Ihre Webseite<br />

nicht nur gut aussieht, sondern klare<br />

Orientierung gibt.<br />

Pflicht oder Kür?<br />

Was ist wirklich wichtig für eine gute Webseite?<br />

Auch auf die Gefahr der Wiederholung:<br />

Vor allem eine gute und transparente<br />

Nutzerführung, damit Ihre Besucher finden,<br />

wonach sie suchen. Wenn Sie bereits eine<br />

Webseite haben, können Sie Analysetools<br />

wie Google Analytics nutzen, um herauszufinden,<br />

was Besuchern besonders wichtig ist.<br />

Nicht nur bei der erstmaligen Einrichtung<br />

einer Webseite sollten Sie neben den obligatorischen<br />

Informationen zu Öffnungszeiten,<br />

Erreichbarkeit und Anfahrtsnavigation unbedingt<br />

herausstellen, was Ihre Praxis besonders<br />

macht. Das können einerseits spezielle<br />

Therapiemöglichkeiten sein, wie z.B. Hypnose<br />

oder Spezialisierungen auf bestimmte<br />

Erkrankungen, andererseits aber beispielsweise<br />

die besondere Haltung, mit der Sie<br />

Ihre Leistungen erbringen. In der Marketingsprache<br />

nennt man das USP (Unique Selling<br />

Proposition = einzigartige Verkaufsposition).<br />

Damit ist das gemeint, was Ihre Praxis gegenüber<br />

den anderen abhebt und einzigartig<br />

macht. Die Definition Ihres USP ist alles andere<br />

als einfach. Woher wissen Sie, was der<br />

wahre Grund Ihrer Patienten ist, gerade Ihre<br />

Praxis aufzusuchen? Welche Informationen<br />

sind für sie wirklich relevant? Hier hilft eine<br />

ausführliche und fundierte Marken- und Marketingberatung.<br />

Damit finden Sie nicht nur<br />

heraus, was Sie in den Augen Ihrer Klienten<br />

einzigartig macht, sondern auch, wie Sie das<br />

Ihren Patienten klar machen. So kann Ihre<br />

Webseite dabei helfen, immer genauer die<br />

Patienten zu gewinnen, die zu Ihren Vorstellungen<br />

und Leistungen passen. Oder neue<br />

und passende Mitarbeiter zu gewinnen.<br />

Zeit sparen und dabei gut aussehen<br />

Zeit ist ein knappes Gut. Haben Patienten den<br />

Eindruck, das Praxisteam nimmt sich Zeit für<br />

sie, führt das zu zufriedenen Patienten und<br />

besseren Heilungsergebnissen. Beziehung ist<br />

auf allen Ebenen wichtig. Die Webseite kann<br />

dabei helfen, Zeit für administrative Vorgänge<br />

zu sparen und für die Beziehung zu den<br />

Patienten zu haben. Dabei hilft ein Blick auf<br />

Ihre Arbeitsprozesse – wie viel Zeit kostet Sie<br />

beispielsweise die Terminvereinbarung per<br />

Telefon? Wie viel die Nachfrage nach Folgerezepten?<br />

Oder das Ausfüllen eines Anamnesefragebogens?<br />

All diese Prozesse – und viele<br />

mehr – sind automatisierbar. So kann Ihre<br />

Webseite zum Beispiel ein Modul bereitstellen,<br />

mit dem Ihre Patienten Ihren Wunschtermin<br />

selbst buchen können. Das ist besonders<br />

für Privatsprechstunden interessant. Es ist<br />

sogar möglich, dass Patienten kurz vor dem<br />

Termin noch einmal vollautomatisch an die<br />

bevorstehende Behandlung erinnert werden.<br />

So entstehen weniger Ausfälle. Auch nach<br />

Rezepten kann per Webseite gefragt werden<br />

– statt ihre Arbeitsabläufe immer wieder zu<br />

unterbrechen, reservieren Sie Zeit am Ende<br />

des Arbeitstages, um die Anfragen gebündelt<br />

zu bearbeiten.<br />

Selber machen – der Unterschied<br />

zwischen gut gemeint und gut<br />

gemacht<br />

Jetzt sollte eigentlich klar sein, dass man die<br />

Programmierung und Gestaltung einer Webseite<br />

am besten einer professionellen Agentur<br />

überlässt. Aber gibt es nicht im Internet<br />

zahllose Baukastensysteme, die versprechen,<br />

dass Sie sich in nur wenigen Minuten eine<br />

tolle Webseite zusammenklicken können?Im<br />

Ausnahmefall mag das zu einem zufriedenstellenden<br />

Ergebnis führen. Gleichzeitig<br />

liegt aber die ganze Last der strategischen<br />

Planung und Umsetzung der Webseite bei<br />

Ihnen.<br />

Hand aufs Herz:<br />

Sind sie Experte für Nutzerführung und Suchmaschinenoptimierung?<br />

Das Schreiben von Texten geht Ihnen leicht<br />

von der Hand? Sind Sie ein Nerd, der sich<br />

auch in technische Details tief reinfuchsen<br />

kann? Und haben eine natürliche Begabung<br />

für gutes Design? Sie haben viel Zeit?<br />

Denn aus versprochenen wenigen Minuten<br />

werden meist mehrere (lange) Tage, bis alles<br />

wirklich so stimmt, wie es passt. Nur wenn<br />

Sie diese Fragen durchweg mit Ja beantworten<br />

können, legen Sie selbst Hand an. Allen<br />

anderen ist die professionelle Unterstützung<br />

durch eine routinierte Agentur zu empfehlen.<br />


40<br />

Zweispurige Interventionen in der Hypnotherapie<br />

Zweispurige Interventionen in der Hypnotherapie<br />

741<br />

Zwei sind besser als eine:<br />

Zweispurige Interventionen<br />

in der Hypnotherapie<br />

Autor: Dr. Shaul Navon<br />

Der aktuelle Artikel stellt klinische<br />

Konzepte sechs verschiedener zweispuriger<br />

Interventionen zur Bewältigung<br />

festsitzender und veränderungsresistenter<br />

Situationen in der Hypnotherapie<br />

dar. Sie basieren auf der Annahme, dass<br />

Patienten ihre Probleme gewöhnlich eindimensional<br />

betrachten und daher dazu<br />

neigen, in ihren Einstellungen zu diesen<br />

Problemen rigide zu werden. Zweispurige<br />

Interventionen sind hypnotherapeutische<br />

Prozesse, mit denen diese rigiden und negativen<br />

Wahrnehmungen der Probleme in<br />

positivere und funktionellere psychische<br />

Zustände umgewandelt werden können,<br />

die eine zweidimensionale Sichtweise<br />

ermöglichen, wodurch die Betroffenen<br />

mehr Möglichkeiten haben, sich wirksamer<br />

mit ihren Problemen zu befassen. Wir<br />

stellen ein neues hypnotherapeutisches<br />

Instrument des Illness/Nonillness Models<br />

(Navon 2014) vor. Dieses Werkzeug hilft<br />

als Differenzierungsinstrument, negative<br />

Wahrnehmungen psychischer und emotionaler<br />

Zustände in positive und aussichtsreiche<br />

Wahrnehmungen umzuwandeln.<br />

Monoideismus, Dualität und Widersprüchlichkeit<br />

Monoideismus<br />

Monoideismus ist ein Zustand, in dem der<br />

Geist konzentriert oder die Aufmerksamkeit<br />

auf eine Idee gerichtet ist. Es ist ein Zustand<br />

anhaltender Absorption in eine einzelne<br />

Idee, wie in einer Depression oder Hypnose<br />

(Merriam-Webster Dictionary, 2016). Ein Patient<br />

mit einer Zwangsstörung (OCD) kann<br />

zum Beispiel darauf bestehen, dass seine gesunde<br />

Mutter nur dann nicht stirbt, wenn er<br />

sich täglich 28 Mal die Hände wäscht. Das ist<br />

eine zwanghafte monoideistische Idee, die<br />

nur einen Gedanken oder Glauben zulässt.<br />

Dieser Patient hat keine Alternative dazu,<br />

sich 28 Mal pro Tag die Hände zu waschen.<br />

Die Chance auf Veränderung liegt in der Therapie.<br />

Würde sich der Patient dann zum Beispiel<br />

als Ergebnis nur 3 oder 5 Mal statt 28<br />

Mal am Tag die Hände waschen, würde dies<br />

als positive psychotherapeutische Veränderung<br />

angesehen, die eine neue flexiblere<br />

Alternative der monoideistischen Sichtweise<br />

des Patienten auf das Händewaschen darstellt.<br />

Die Einzelbildansicht des Patienten/des<br />

Problems würde dafür in eine Doppelbildansicht<br />

umgewandelt werden - ein dualer (oder<br />

sogar pluralistischer) Geisteszustand (Navon,<br />

2015). Jede monoideistische Betrachtung<br />

eines Patientenproblems erzeugt in der Therapie<br />

eine festgefahrene Situation. Um eine<br />

solche zu lösen, nutzen wir die zweispurige<br />

Intervention.<br />

Vom Monoideismus zur Dualität<br />

Dualität<br />

Die Philosophie ist von dualen und pluralistischen<br />

Argumenten durchzogen, und widersprüchliche<br />

Elemente haben das philosophische<br />

Denken, Argumentieren und Wissen<br />

beherrscht. Dualitätbedeutet, über zwei Teile<br />

zu verfügen, oft mit gegensätzlichen Bedeutungen,<br />

wie in den Dualitäten von Gut<br />

und Böse, Frieden und Krieg, Auf und Ab,<br />

Schwarz und Weiß.<br />

Widersprüchlichkeit<br />

Dualität schafft Widersprüche. In der klassischen<br />

Logik umfasst ein Widerspruch eine<br />

logische Unvereinbarkeit zweier oder mehrerer<br />

Behauptungen. Widersprüche treten<br />

auf, wenn diese zusammengenommen zwei<br />

Schlussfolgerungen ergeben, die logisch gegensätzlich<br />

sind.<br />

Zweispurige Interventionen<br />

In der Psychotherapie und Hypnotherapie<br />

besteht eine zweispurige Intervention aus<br />

zwei verbundenen Konzepten beziehungsweise<br />

zwei verbundenen frames. Der erste<br />

frame beinhaltet das Problem, welches in der<br />

Erzählung des Patienten zu Beginn der Therapie<br />

als festgefahrenes Problem/Situation<br />

dargestellt wird. Der zweite frame entsteht<br />

durch den alternativen verbalen Ausdruck<br />

des Therapeuten, der das festgefahrene Problem/die<br />

Situation des Patienten verändern<br />

soll. Das Verhältnis dieser beiden Bilder ist<br />

dialektisch. Wir verwenden den Begriff „dialektisch“<br />

in seinem Hegelianischen Sinn, in<br />

dem diese Interventionen aus zwei aufeinander<br />

abgestimmten Gegenbewegungen<br />

bestehen, die als These und Synthese aufgefasst<br />

werden können. Zu Beginn der Therapie<br />

sehen Patienten nur die negativen Aspekte<br />

des Problems und fühlen sich unfähig, eine<br />

Veränderung herbeizuführen. Zweigleisige<br />

Interventionen kreieren eine alternative Geschichte,<br />

die die Wörter und Erzählungen<br />

der Patienten verwendet. Auf diese Weise<br />

erzeugen zweispurige Interventionen eine<br />

erwünschte therapeutische Veränderung,<br />

ohne die subjektive Wahrnehmung des Patienten<br />

zu gefährden. Wir stellen sechs zweispurige<br />

hypnotherapeutische Interventionen<br />

vor:<br />

Split-Screen-Technik<br />

Um Patienten bei der Unterscheidung zwischen<br />

einem negativen und einem positiven<br />

Bild zu unterstützen, verwenden wir die<br />

Split-Screen-Technik nach Spiegel (Spiegel,<br />

1989, 1996, 2010). Diese Technik ist besonders<br />

nützlich, um Patienten dabei zu helfen,<br />

traumatische Situationen aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln zu sehen. Die Technik ermöglicht<br />

es ihnen, sich selbst für das zu würdigen,<br />

was sie taten, um sich persönlich oder<br />

jemanden anderen zu schützen. Es erleichtert<br />

die Umstrukturierungserfahrung und<br />

bietet einen Rahmen, der bei vielen Arten<br />

von Problemen verwendet werden kann. Die<br />

Split-Screen-Technik ist eine typische zweispurige<br />

hypnotherapeutische Intervention.<br />

Der Patient beginnt mit einer Option: dem<br />

negativen „fehlerhaften“ Bildschirm links,<br />

gefolgt von dem alternativen „korrigierten“<br />

positiven Bildschirm rechts. Diese linken<br />

und rechten Bildschirme bilden eine neue<br />

zweigeteilte Erfahrung. Ein 45-jähriger Patient<br />

hatte einen Autounfall. Er befindet<br />

sich jetzt in einem Rehabilitationszentrum,<br />

sitzt im Rollstuhl und wird dort einer intensiven<br />

Physiotherapie unterzogen, um seine<br />

Lauffähigkeit und motorische Unabhängigkeit<br />

wiederherzustellen. Patient: „Jeden Tag,<br />

wenn ich morgens aufwache, sehe ich das<br />

Bild von meinem Autounfall und meiner Verletzung<br />

vor mir. Es macht mich nervös, ich<br />

werde ängstlich und bin sehr angespannt.“<br />

Therapeut (während der Patient in Trance<br />

ist): „Jetzt können Sie zwei Bildschirme vor<br />

sich sehen: einen großen Bildschirm links<br />

und einen großen rechts von Ihnen. Der linke<br />

Bildschirm zeigt das visuelle Bild Ihres Autounfalls<br />

und Ihre Verletzung. Dieses Bild hat<br />

sich noch nicht verändert und zeigt leider<br />

noch keine Besserung. Nun schauen Sie auf<br />

den rechten Bildschirm.<br />

Sehen Sie, wie Sie sich vom engagierten Rehabilitationspersonal<br />

verabschieden. Sehen<br />

Sie, wie sich Ihre Gesundheit zum Besseren<br />

verändert hat…“<br />

Bewusst-unbewusste Dissoziation<br />

Eine weitere zweispurige Intervention in der<br />

Hypnotherapie ist die Induktion einer bewusst-unbewussten<br />

Dissoziation. Im Gegensatz<br />

zum bewussten Verstand sah Erickson<br />

das Unbewusste sowohl mit der linken als<br />

auch mit der rechten Gehirnhälfte in Verbindung<br />

stehend (Erickson und Rossi, Rossi,<br />

1976, S. 277). Erickson verwendete des Öfteren<br />

Stimmtonvariationen, um diese Dissoziation<br />

zu verstärken: „Ich benutze einen spezifischen<br />

Tonfall, um mit dem Bewusstsein zu<br />

sprechen, und einen anderen, um mit dem<br />

Unbewussten zu sprechen…“ (Erikson und<br />

Rossi, 1976, S. 159-160). Ein 30-jähriger Pianist<br />

leidet unter Leistungsangst und Lampenfieber.<br />

Er verzichtet auf Bühnenauftritte und<br />

hat seine Musikkarriere beendet. Therapeut<br />

(während der Trance):<br />

„Während Sie jetzt auf einer Bühne sind und<br />

Klavier spielen, hören Sie auf meine Stimme,<br />

Ihr bewusster Verstand hört auf meine Vorschläge,<br />

während Ihr Unterbewusstsein hilft,<br />

meine Vorschläge zu vertiefen, noch mehr zu<br />

vertiefen, als es der bewusste Verstand tut ….<br />

Ihr Bewusstsein wird sich während des Klavierspielens<br />

auf der Bühne sicher und selbstbewusst<br />

fühlen, und Ihr Unbewusstes wird<br />

Sie von jeglicher Angst und Beklemmung<br />

befreien. So kommen sowohl Ihr Bewusstsein<br />

als auch Ihr Unbewusstes zusammen,<br />

sodass Sie sich leichter entspannen, besser<br />

auf die Musik konzentrieren und besser auf<br />

der Bühne spielen können… bewusst und unbewusst,<br />

denn zwei sind besser als einer… “<br />

Dieses Beispiel zeigt eine zweispurige Intervention,<br />

indem die Aufmerksamkeit des Patienten<br />

parallel auf sein Bewusstsein (erste<br />

Spur) und auf sein Unbewusstes (zweite<br />

Spur) gelenkt wird. In den folgenden Sitzungen<br />

wechselt der Therapeut zwischen den<br />

Konzepten des Bewusstseins und dem des<br />

Unbewusstseins, um die Mitarbeit des Patienten<br />

zu verbessern und seine Leistungsangst<br />

in einen kontrollierteren und ruhigeren<br />

psychischen Zustand umzuwandeln.<br />

Konfusionstechnik<br />

Erickson (1964) schrieb folgendes über<br />

seine Konfusionstechnik: Es werden zwei<br />

Ausdrücke mit widersprüchlicher oder verwirrender<br />

Bedeutung verwendet. So könnte<br />

jemand zum Beispiel leicht deklarieren, dass<br />

Gegenwart und Vergangenheit sich gut zusammenfassen<br />

lassen. Um dieses Beispiel zu<br />

veranschaulichen: „Heute ist heute, aber es<br />

war die Zukunft von gestern, auch wenn es<br />

die Vergangenheit von morgen sein wird.“ So<br />

werden die Vergangenheit, die Gegenwart<br />

und die Zukunft als Referenz für die Realität<br />

von heute benutzt (Erickson, 1964, S.183)).<br />

Eine 30-jährige Frau leidet an Schlafstörungen.<br />

Therapeut (während die Patientin in<br />

Trance ist): „You are right. You have the right<br />

to sleep at night, right. Sleep tight tonight<br />

and all other nights. To wake up at night- it is<br />

not right, but sleep is right and good night is<br />

right. During night, feel heavy or light, both<br />

are right to sleep tight, and know no worry<br />

during night, when you´ll write from left<br />

to right „good night“ even if you are left at<br />

night- that’s right and wake up bright in the<br />

morning light to do what’s right.“ Diese kurze<br />

Vignette der Konfusionstechnik demonstriert<br />

eine weitere zweispurige hypnotherapeutische<br />

Intervention unter Verwendung<br />

von Wörtern mit doppelter Bedeutung und<br />

Homophonie. Die Vorschläge sind gleichzeitig<br />

vernünftig und unvernünftig. Konfusionstechnik<br />

bedeutet hier das Spielen mit<br />

Worten oder das Verdrehen normaler Kommunikation,<br />

die nach und nach ein Verwirrungselement<br />

in die zentrale Bedeutungsfrage<br />

einführt, was zu einer Hemmung der<br />

erforderlichen Antwort führt, welche zwar<br />

ausgelöst wird, sich aber nicht manifestieren<br />

darf(…) ... Es erinnert an Wortspiele aus<br />

der Kindheit wie zum Beispiel „wenn es nicht<br />

nicht regnet, dann regnet es.“(Erickson,<br />

1964,p. 206)<br />

Paradoxe Interventionen<br />

In den 1980er Jahren wurde die paradoxe<br />

Psychotherapie (Weeks & L’abate, 1982)<br />

schnell zu einer der wichtigsten Ansätze in<br />

der Familien- und Psychotherapie. Therapeutennutzen<br />

diese Technik deshalb so gerne,<br />

weil sie schnell ist und sofortige Veränderungen<br />

bewirkt. Paradoxe Psychotherapie<br />

erfüllt alle Bedingungen einer zweispurigen<br />

Intervention. Die Symptome müssen in Bezug<br />

auf Bipolarität, Opposition oder Widerspruch<br />

verstanden werden (Rychlak, 1976).<br />

Das Finden und Hervorheben des Positiven<br />

zu lernen, ist nur der erste Schritt in einem<br />

paradoxen Ansatz. Der zweite Schritt besteht<br />

darin zu lernen, die Symptome umzugestalten<br />

oder neu zu kennzeichnen, um ein positives<br />

therapeutisches Ergebnis zu erreichen.<br />

Einem 30-jähriger Mann, der verwirrt ist und<br />

sich aufgrund dieser Verwirrung nur noch<br />

hilfloser fühlt, könnte gesagt werden, dass<br />

seine Verwirrung einen Zusammenbruch<br />

darstellt, der ihn auf eine baldige Besserung<br />

vorbereiten wird. Diese Aussage als hypnotische<br />

Aufforderung wirkt, indem sie dem<br />

Patienten hilft, seine Verwirrung zu akzeptieren<br />

und ihm so die Last, sich ständig mit diesem<br />

Problem zu befassen, abnimmt. Er wird<br />

dadurch erwarten, sich positiv zu verändern.<br />

Therapeut (während der Patient in Trance<br />

ist): „Ihre Erfahrung, in vielen Bereichen >>


42<br />

Zweispurige Interventionen in der Hypnotherapie Zweispurige Interventionen in der Hypnotherapie 743<br />

ihres Lebens verwirrt zu sein, hat Sie zum<br />

Spezialisten für Verwirrung im Leben gemacht.<br />

Sie haben einige Jahre gebraucht, um<br />

diese Erfahrung zu sammeln. Deshalb sind<br />

Sie erst jetzt dazu bereit, ausgereift und vorbereitet,<br />

den nächsten Schritt zu gehen und<br />

neue Erfahrungen zu sammeln, indem Sie Ihr<br />

Leben verändern, bessere Entscheidungen<br />

treffen und Ihr Leben effizienter leben. „Die<br />

erste Spur ist die hier gegenwärtige negative<br />

Interpretation und die subjektive Wahrnehmung<br />

des Patienten seiner Verwirrung. Während<br />

der Patient im Zustand der „Verwirrung“<br />

verweilt, stellt der Therapeut eine zweite<br />

Spur vor - eine neue, positive Auffassung der<br />

Verwirrung des Patienten. Somit wird die negative<br />

Wahrnehmung des Patienten in eine<br />

neue, optimistischere und positivere Sicht<br />

auf seine Verwirrung und Hilflosigkeit umgewandelt.<br />

Zukunftsfragen und Zukunftskarten<br />

In einem interessanten Artikel mit dem Titel<br />

„Feed-Forward: Future Questions, Future<br />

Maps“, beschrieb Peggy Penn (1985) eine<br />

neuartige Technik basierend auf der Vorstellung,<br />

dass es Familien/Patienten frei stehe,<br />

verschiedene Alternativen zu ihren Dilemmata<br />

in der Zukunft zu konstruieren oder<br />

sich vorzustellen. Zukunftsfragen fördern<br />

pragmatisch in Verbindung mit positiven<br />

Konnotationen die Erprobung neuer Lösungen,<br />

Vorschläge für alternative Maßnahmen,<br />

Lernprozesse, das Verwerfen bisheriger Vorstellungen<br />

und sprechen spezifische Wachstumsmodelle<br />

des Patienten an (Penn, 1985).<br />

Insbesondere bei der Bewältigung körperlicher<br />

Erkrankungen sind Zukunftsfragen<br />

ein hilfreiches Konzept, da in diesen Fällen<br />

meist alle Gedanken an eine Zukunft auf Eis<br />

liegen. Die Fragen kontrastieren und trennen<br />

die festgefahrenen Lösungen des Patienten,<br />

um ihn zu befreien und so seine mögliche<br />

Genesung oder Stabilisierung zu beschleunigen.<br />

Die Zukunftsfragetechnik hilft körperlich<br />

kranken Patienten beim Entwerfen<br />

einer individuellen Karte ihrer Zukunft. Diese<br />

Technik ist eine typische zweispurige Intervention,<br />

da sie beide Gegensätze in einem<br />

dualen Ansatz enthält: Gegenwart versus<br />

Zukunft, Festsitzen versus Voranschreiten,<br />

Leiden versus Hoffnung, Krankheit versus<br />

Genesung. So kann die Zukunftsfragen- und<br />

Zukunftskartentechnik in der Hypnotherapie<br />

eingesetzt werden. Es folgt ein Beispiel von<br />

der Anwendung dieser Technik bei einem<br />

Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankung:<br />

Therapeut (während der Patient in Trance<br />

ist): „Ich höre und verstehe jetzt, wie Sie die<br />

Ursachen Ihrer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

beschreiben. Wenn Sie sich früher als erwartet<br />

erholen, was für einen Unterschied<br />

würde das für Sie machen?“ Patient: „Wenn<br />

ich mich früher erhole, werde ich schneller<br />

wieder arbeiten gehen können und würde<br />

wieder lebendig werden.“ Therapeut: „Was<br />

werden die ersten Anzeichen Ihrer Genesung<br />

sein?“ Patient: „Die ersten Anzeichen meiner<br />

Genesung werden mich geistig und körperlich<br />

verbessern und optimistischer stimmen,<br />

wieder lebendiger zu werden. “Therapeut:<br />

Wann haben Sie angefangen, Ihre Genesung<br />

auf diese Art zu erklären? Patient: „Vor ein<br />

paar Tagen, nachdem ich die Übungen meines<br />

Rehabilitationsprogramms erfolgreich<br />

absolviert habe.“ Therapeut: „Wenn sich Ihr<br />

kardiovaskulärer Zustand noch weiter verbessert,<br />

wie wird sich dieser Zustand erkennbar<br />

machen?“ Patient: „Es wird so aussehen,<br />

als hätte Gott mich gesegnet und mir mehr<br />

Leben für meine Jahre und mehr Jahre, um<br />

zu leben gegeben sowie Glück.“ (…) Zukunftsfragenwährend<br />

der Hypnosegenerieren<br />

einen fruchtbaren Dialog zwischen Patient<br />

und Therapeut, um eine Änderung von<br />

Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen<br />

des Patienten in Bezug auf seine<br />

Krankheit zu erzeugen. Diese Veränderung<br />

erleichtert die zukünftige Wiederherstellung<br />

oder Stabilisierung des Patienten.<br />

Illness/Nonillness Behandlungsmodell<br />

Die erste Version einer zweispurigen Intervention<br />

wurde als Teil des Illness/Nonillness-<br />

Modells beschrieben (Navon,2005a, 2005b,<br />

2015, 2016; Waxman, 2005). Dieses Modell<br />

wurde für die Verwendung im Kontext der<br />

Psychotherapie bei körperlich kranken Patientenausgearbeitet.<br />

Später wurde das Illness/Nonillness-Modell<br />

in das Illness/Nonillness-Modell<br />

für Hypnotherapie umgeändert<br />

(Navon, 2014). Während der Hypnotherapie<br />

verwenden körperlich kranke oder behinderte<br />

Patienten in der Regel sowohl eine Krankheitssprache<br />

(Illness) als auch eine Nicht-<br />

Krankheitssprache (Nonillness). Die Dialektik<br />

zwischen diesen beiden Sprachformen basieren<br />

auf drei Regeln:<br />

Dualität<br />

Zwei Arten des verbalen Ausdrucks –Illnessgespräch<br />

und Nonillnessgespräch – koexistieren<br />

im verbalen Ausdruck körperlich kranker<br />

Patienten während der Hypnotherapie.<br />

Widerspruch<br />

Illness/Nonillness sind außerdem in ein Widerspruchsverhältnis<br />

verwickelt. In der Tat<br />

dient das Präfix (Vorsilbe) „non“ dazu, das darauffolgende<br />

Wort zu negieren. Ein Patient<br />

kann entweder die Sprache der Illness oder<br />

irgendeine andere Sprache, die nicht die<br />

Sprache der Illness ist, benutzen, wobei die<br />

beiden Begriffe klar differenziert sind.<br />

Komplementarität<br />

Des Weiteren ergänzen sich Illness und Nonillness.<br />

Dies bedeutet konkret, dass das<br />

Krankheitsbild (Illnessmotiv) einem Nonillnessmotiv<br />

folgt und umgekehrt. Eine<br />

solche Verschiebung findet statt, weil eine<br />

Beziehung zwischen Illness und Nonillness<br />

besteht, d.h. sie miteinander verbunden, abhängig<br />

und komplementär sind. Diese drei<br />

Hauptregeln bilden eine dual-dialektische<br />

Konzeptualisierung – eine neue theoretische<br />

Konzeptualisierung in der Psychotherapie<br />

(Navon, 2014). Das Illness- und Nonillnessmodell<br />

verwendet außerdem ein neuartiges<br />

und grundlegendes Werkzeug, welches auch<br />

als Differenzierung/Integration bekannt ist.<br />

Dies hier ist das Beispiel eines Patienten mit<br />

Diabetes mellitus. Therapeut (während der<br />

Patient in Trance ist): „Erzählen Sie mir, wie<br />

Ihre Krankheit verläuft?“ Patient: „Ich hatte<br />

genug davon, Tag für Tag mit dieser gemeinen<br />

Krankheit fertig zu werden und dagegen<br />

anzukämpfen. Ich fühle michgefangen ...<br />

festgefahren ... ich fühle mich schwach und<br />

müde ... ich muss mir selbst zweimal täglich<br />

Insulin spritzen ... ich konzentriere mich die<br />

ganze Zeit auf meinen Körper ... ich bin mir<br />

nicht sicher, was mir die Zukunft bringt…<br />

wann habe ich eine Pause von meinem Leiden?<br />

... ich widme dem Essen zu viel Energie...<br />

ich habe soziale Probleme ... ich bin bereits<br />

ein Außenseiter ... anders als gesunde<br />

Leute ... ich muss mir in festen Abständen<br />

Spritzen geben und ich hasse es ... ich bin<br />

verzweifelt ... wie wird es enden?“<br />

Durch Differenzierungsarbeit hilft der Therapeut,<br />

die Aussagen des Patienten in Ausdrücke<br />

der Illness und der Nonillness zu<br />

klassifizieren: Patient: „Ich habe genug“<br />

(Nonillness); „diese gemeine Krankheit zu<br />

bewältigen und gegen sie anzukämpfen“<br />

(Illness);“ich fühle mich schwach und müde“<br />

(Illness); „ich spritze mir zweimal am Tag<br />

Insulin“(Illness); „ich konzentriere mich die<br />

ganze Zeit auf meinen Körper“ (Illness); „ich<br />

bin mir unsicher, was meine Zukunft mir<br />

bringen wird.“(Nonillnes); „wann werde ich<br />

von meinem Leiden eine Atempause haben<br />

können?“ (Nonillness); „ich widme dem Essen<br />

zu viel Energie“(Illness); „ich habe soziale<br />

Probleme“ (Nonillness); „ich bin bereits<br />

einAußenseiter “(Nonillness); „anders als<br />

gesunde Menschen“ (Nonillness); „ich muss<br />

mir selbst Injektionen in festgelegten Intervallen<br />

geben“(Illness); „und ich hasse es“<br />

(Nonillness); „ich bin verzweifelt … wie wird<br />

es enden?“(Nonillness). Um körperlich kranken<br />

Patienten bei der Unterscheidung zwischen<br />

Illness und Nonillness zu helfen, kann<br />

der Therapeut jede der oben beschriebenen<br />

zweispurigen Techniken anwenden.<br />

Diskussion<br />

Der vorliegende Artikel ist ein erster Versuch,<br />

ein klinisches Behandlungsprotokoll zu beschreiben,<br />

das zweispurige Vorgehensweisen<br />

in der Hypnose zusammenfasst. Die Konzeptualisierungen<br />

der sechs vorgestellten<br />

Interventionen zielen darauf ab, Sackgassen<br />

und festgefahrene Probleme zu überwinden<br />

sowie Sackgassen als therapeutische Ergebnisse<br />

zu vermeiden.Ein Wirkschwerpunkt der<br />

zweispurigen Interventionen scheint darin<br />

zu liegen, dass die Pathologie der Patienten<br />

zu Beginn der Hypnotherapiedurch einen<br />

einzigen Bezugsrahmen (Frame) beschrieben<br />

wird, der nur eine Wahl bzw. eine Option<br />

anbietet. Nachdem der Therapeut einen<br />

alternativen Frame eingeführt hat, existieren<br />

nun zwei von ihnen. Diese zwei Frames oder<br />

zwei Alternativen stehen in einer dualen,<br />

widersprüchlichen und komplementären Beziehung<br />

zueinander. Also ändert der Patient<br />

seine Ansichten in Bezug auf das präsente<br />

Problem, wenn der Therapeut Alternativen<br />

zu den Problemen des Patienten bietet. Die<br />

Existenz von zwei Frames ermöglicht es dem<br />

Patienten, zwischen den beiden zu fluktuieren.<br />

Zuvor, zu Beginn der Therapie, erlebte<br />

der Patient das Problem als alles, als vollständig,<br />

als „Realität“ ohne Alternativen. Jetzt hat<br />

der Patient die Möglichkeit, frei zu wählen.<br />

Das neuartige Differenzierungswerkzeug<br />

im Illness/Nonillness-Modell (Navon 2005a,<br />

2005b,2014) bezieht die Kunst, in den Erzählungen<br />

des Patienten nach dualen Alternativen<br />

zu suchen mit ein, basierend auf den<br />

Prinzipien der Dualität und der Komplementarität.<br />

Das Präfix „non“ wie bei „no-pain”/”Nonillness”<br />

schafft eine positive Konnotation<br />

für den Patienten. Dieser Ausdruck der „Nonillness“<br />

ähnelt der Art und Weise, wie Ärzte<br />

den verbalen Ausdruck „keine Anomalie<br />

festgestellt“ verwenden, welcher darauf hinweist,<br />

dass es dem Patienten gut geht und er<br />

keine medizinischen Probleme hat. Darüber<br />

hinaus macht die zweispurige Intervention<br />

Patienten zu aktiven Teilnehmern des hypnotherapeutischen<br />

Prozesses, ohne sie dabei<br />

zu zwingen, ihre Wahrnehmung der Realität<br />

hinter sich zu lassen. (…)Zu Beginn der Hypnotherapie<br />

glauben die Patienten generell,<br />

dass ihre Probleme ausschließlich negativ<br />

sind. Sie sehen das Problem nur aus einer Perspektive<br />

und fühlen sich demzufolge „festgefahren“<br />

und zu hilflos, um eine Veränderung<br />

herbeiführen. Der Therapeut befreit die Patienten<br />

davon und ermöglicht es ihnen, ihre<br />

Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster zu<br />

verändern. Zweispurige Interventionen helfen<br />

Patienten, zwischen Verhaltensmustern<br />

zu unterscheiden und ermöglichen es ihnen<br />

zu wählen, wodurch neue Meisterschaft und<br />

Kontrolle über das Leben entsteht. Durch<br />

den Einsatz der diagnostischen Perspektive<br />

des medizinischen Modells können Kliniker/<br />

innen Nonillnessgespräche in die medizinische<br />

Begegnung miteinbringen, wodurch<br />

Veränderungen in der Art und Weise, wie der<br />

Patient seine Krankheit wahrnimmt, herbeigeführt<br />

werden (Waxman, 2005). Aus Sicht<br />

klinischer Erfahrung und der Praxis, könnte<br />

die zweispurige Intervention als ein wesentlicher<br />

Nutzen bei festgefahrenen und resistenten<br />

Patienten angesehen werden. Jedwede<br />

Nutzen wie diese sollten Gegenstand<br />

weiterer Untersuchungen sein.<br />

Die ausführliche Bibliografie ist bei der Redaktion<br />

auf Wunsch erhältlich.<br />

Anfragen bitte an anke@ankeprecht.de<br />

Erstveröffentlichung im American Journal of<br />

Clinical Hypnosis, 60: 348-356, 2018.<br />

Der vorliegende Artikel ist gekürzt.<br />

Übersetzung: Linus Jörger


44 Hypnosebehandlung bei Schluckauf<br />

Hypnosebehandlung bei Schluckauf<br />

745<br />

nicht durch äußere oder innere Faktoren beeinflussen<br />

…<br />

Version mit Fehler: … ohne Schluckauf … ,<br />

denn genau hier fing der Schluckauf im Fallbeispiel<br />

wieder an<br />

Sie spüren jetzt genau wie ruhig Ihr Atem<br />

fließt … wie hervorragend Ihr Zwerchfell die<br />

Lunge bewegt … ohne Schluckauf … ganz<br />

entspannt.<br />

Hypnosebehandlung<br />

bei Schluckauf<br />

Autor: Dr. med. Thomas Lange<br />

Richtige Version der Suggestion<br />

Sie spüren jetzt genau wie ruhig der Atem<br />

fließt … wir hervorragend Ihr Zwerchfell die<br />

Lunge bewegt … ohne Ihr Hinzutun … ganz<br />

entspannt. Sehr gut.<br />

Wunderbar ruhige Atemzüge. Sehr schön.<br />

Und Sie sind in vollkommener Ruhe und Aufmerksamkeit<br />

bei sich … tief entspannt.<br />

Posthypnotische Suggestion<br />

Und diese Entspannung hält über sehr lange<br />

Zeit- dauer an!<br />

Hypnoseausleitung<br />

Fallbeispiel: Der Patient, 50 Jahre alt,<br />

leidet an einer Karzinomerkrankung,<br />

u. a. mit Metastasen im Abdomen. Neben<br />

körperlicher Schwäche beklagte er einen<br />

heftigen, zum Teil lang anhaltenden Singultus,<br />

ver- bunden mit rezidivierendem<br />

Erbrechen. Ursache für den ausgeprägten<br />

Singultus könnten die intraabdominellen<br />

Metastasen sein.<br />

Während eines Hausbesuches beim Patienten<br />

setzte der Singultus in dem Moment ein,<br />

als sich nach seinem Befinden erkundigt wurde,<br />

bei der Frage: »Wann trat der Schluckauf<br />

letztmalig auf?« Dies wies möglicherweise<br />

auf eine (zusätzliche) psychische Komponente<br />

hin. Aus diesem Grund wurde dem<br />

Patienten vorgeschlagen, diese psy- chische<br />

Komponente mit Hypnose zu behandeln. Er<br />

war einverstanden, sodass wir beim nächsten<br />

Hausbesuch die im Weiteren aufgeführte<br />

Hypnose durchführten. Bei dem danach erfolgenden<br />

Hausbesuch berichte- te der Patient,<br />

dass der Schluckauf wesentlich seltener<br />

auftreten sei und bei Weitem nicht mehr<br />

so lang anhalte.<br />

Wenn der Schluckauf beginne, schaue er<br />

dann immer auf den Punkt an der Wand,<br />

den wir zum Einleiten der Hypnose genutzt<br />

hatten, und der Singultus wäre recht rasch<br />

wieder vorüber.<br />

Ein schöner Erfolg!<br />

û Ziel: Entspannung des Zwerchfells<br />

Î Technik: Induzieren tiefer Hypnose und<br />

Suggestion der Entspannung des Zwerchfells<br />

und gesamten Bauchraumes<br />

Beachte: Im Fallbeispiel wurde in tiefer<br />

Hypnose, als schon eine völlige Beruhigung<br />

eingetreten war, das Symptom wieder beim<br />

Namen genannt. Prompt trat es wieder auf.<br />

Merke: Vermeide tunlichst, den Namen des<br />

Symptoms/die Diagnose o. ä. während der<br />

Hypnose (und auch danach) auszusprechen!<br />

Hypnoseanleitung<br />

Einleitung über Augenfixation<br />

Nehmen Sie bitte zur Einleitung dieser Hypnose<br />

einen kleinen Gegenstand, z. B. diesen<br />

Stift ganz locker zwischen Daumen und Zeige-<br />

und Mittelfinger und setzen sich bequem<br />

hin. Mit vorerst offenen Augen sitzen Sie nun<br />

angenehm zurückgelehnt da und halten diesen<br />

kleinen Gegenstand … wie in Gedanken<br />

versunken … Wahrscheinlich schauen Sie<br />

schon auf einen Punkt … Schauen Sie nun<br />

für eine Weile auf diesen Punkt, mit weichem<br />

und entspannten Blick … nur auf diesen<br />

Punkt … Lassen Sie das Auge auf diesem<br />

Punkt ruhen … wie ein Vogel, der sich nach<br />

langem Flug erholt … ein wenig in der Sonne<br />

döst … und sein Gefieder durchwärmen<br />

lässt … Noch werden Sie alles Mögliche im<br />

Raum wahrnehmen: zu Ihrer Rechten … zu<br />

Ihrer Linken … über Ihnen … und zu Ihren<br />

Füßen. Aber Ihr Blick ruht, und Sie atmen ruhig<br />

… entspannt … und regelmäßig. Ja, sehr<br />

schön … ! Allmählich wird dieser Punkt etwas<br />

verschwimmen … er wird vielleicht wandern<br />

… und dunkler werden oder auch heller. Das<br />

ist alles ganz normal, ein normales visuelles<br />

Phänomen.<br />

… und irgendwann werden Sie durch diesen<br />

Punkt hindurchschauen … Und die Augenlider<br />

werden schwerer … und schwerer …<br />

schwerer … und schwerer … und ermüden<br />

und sinken herunter … Und ein tiefer Atemzug<br />

wird die Hypnose einleiten … Ja, sehr<br />

schön! … So gelöst, dass die Finger sich<br />

gleich<br />

völlig von allein öffnen werden … wie ferngesteuert<br />

auseinandergezogen … und der<br />

Stift gleitet aus Ihren Fingern …<br />

Hypnosevertiefung durch tiefe, ruhige Atmung<br />

und Vorstellung vom Schweben des<br />

Körpers<br />

Und Sie atmen weiter tief …<br />

Beim Einatmen wölbt sich der Bauch nach<br />

oben und beim Ausatmen sinkt er von ganz<br />

allein wieder hinab …<br />

… nach oben … und wieder hinab …<br />

… nach oben … und wieder hinab …<br />

Und jetzt machen Sie noch etwas ganz besonderes<br />

mit der Atmung: Sie lassen beim<br />

Ausatmen Ihren Körper schweben … Sie<br />

brauchen nicht zu wissen … und auch nicht<br />

zu und Vorstellung vom Schweben verstehen,<br />

wie das geht … Sie brauchen es sich nur<br />

zu denken: „Ich lasse meinen Körper schweben“<br />

… und er schwebt einfach auf Ihrem<br />

Atemstrom dahin …<br />

Sehr gut. Sehr gut … sehr schön …<br />

Zweite Stufe Hypnosevertiefung durch<br />

Atempacing,<br />

d. h. Text im Rhythmus der Atemzüge gesprochen<br />

Er schwebt dahin … und Sie mit ihm … Er<br />

schwebt dahin … und Sie mit ihm … Er<br />

schwebt dahin … und Sie mit ihm … Er<br />

schwebt dahin … und Sie mit ihm …<br />

Und ohne besondere Wünsche und ohne besonderes<br />

Wollen sinken Sie mit jedem Dahinschweben<br />

tiefer und tiefer in Trance …<br />

und ich werde Sie gleich an den Schultern<br />

berühren … an der rechten und an der linken<br />

Schulter sodass auch die Schultern zurück<br />

sinken … und die Brust sich weitet … und die<br />

Atmung frei fließen kann … Und der Körper<br />

schwebt dahin … und Sie mit ihm … und ich<br />

berühre Sie an der rechten Schulter … und<br />

tiefe Ruhe kommt über Sie …<br />

Sehr schön. Sehr gut. Und der Körper schwebt<br />

dahin … und Sie mit ihm … und ich berühre<br />

Sie an der linken Schulter … und tiefe Ruhe<br />

kommt über Sie … Sehr schön. Sehr gut.<br />

Dritte Stufe der Hypnosevertiefung durch<br />

Zählen von 1 bis 7<br />

Und während ich von 1 bis 7 zähle, sinken Sie<br />

noch tiefer schwebend dahin …<br />

… einfach nur sein …<br />

… einfach nur schön …<br />

… eins … zwei … drei … vier … fünf … und<br />

sechs … und alles ist erlaubt. In Hypnose ist<br />

alles erlaubt … in Hypnose ist alles richtig …<br />

alle Gefühle sind willkommen … alle Gedanken<br />

… alle Bilder … alles ist gut …<br />

Und Sie sinken nicht in tiefe Hypnose bevor<br />

nicht meine Finger Sie an der Stirne berührt<br />

haben und die Zahl 7 erklungen ist …<br />

Vierte Stufe der Hypnosevertiefung durch<br />

Berührung an der Stirn<br />

Es ist ganz einfach. Und ich berühre Sie hier,<br />

an der Mitte der Stirne mit 2 Fingern, ganz in<br />

Ruhe, ganz leicht, ganz ruhig und … Sieben!<br />

<strong>Suggestionen</strong> für Entspannung<br />

des Zwerchfells<br />

Gut. Und das ist genau der Zeitraum, in dem<br />

der Körper sich erholt … und der Geist sich<br />

regeneriert … und die Seele auftankt. Alle<br />

Muskeln sind wunderbar entspannt. Auch<br />

Ihr Zwerchfell. Dieser kräftige Muskel, der<br />

Ihnen beim Atmen hilft … Er zieht sich beim<br />

Einatmen zusammen und erschlafft beim<br />

Ausatmen. Er arbeitet regelmäßig … ruhig<br />

… mehrfach in der Minute … und lässt sich<br />

Vielleicht nach zwei Minuten äußerer Zeit,<br />

ganz an- derer innerer Zeit werden Sie merken,<br />

dass es genug ist. Und ein tiefer Atemzug<br />

wird dann ankündigen, dass alles Wichtige<br />

geschehen ist und das innere Sys- tem<br />

sich schon bald wieder zurück orientiert in<br />

die Außenwelt und in das äußere Hier und<br />

Jetzt. Sie zählen im Stillen von sieben bis eins<br />

zu- rück und … während Ihr Zwerchfell tief<br />

entspannt bleibt … werden Sie beginnen sich<br />

zu recken und zu strecken und durchzuspannen<br />

und zu straffen. Genau.<br />

Und die Füße bewegen sich … die Arme strecken<br />

sich … die Augen öffnen sich … und Sie<br />

sind wieder hier … wach und frisch …


46<br />

Selbstheilungskräfte aktivieren – Immunsystem stärken<br />

Selbstheilungskräfte aktivieren – Immunsystem stärken<br />

747<br />

Selbstheilungskräfte<br />

aktivieren – Immunsystem<br />

stärken<br />

Hypnotherapeutische Interventionen<br />

bei Autoimmunerkrankungen<br />

Als ich vor 11 Jahren in der Klinik<br />

Oberammergau (damals Rheumazentrum)<br />

zu arbeiten begann, fand ich im<br />

Verlauf meiner Einarbeitungszeit einen<br />

aus meiner Sicht hochinteressanten Ansatz<br />

von G. Jungnitsch vor. Er baute auf<br />

den Visualisierungsübungen von Simonton<br />

auf, der mit Brustkrebspatientinnen<br />

im Endstadium gearbeitet hatte. Dessen<br />

Arbeit zur Visualisierung, wie das Immunsystem<br />

mit Krebszellen umgehen könnte,<br />

passte Jungnitschan Autoimmunerkrankungen<br />

aus dem Rheuma-Formenkreis an<br />

(z.B. Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew<br />

etc.).<br />

Jahre vor meiner hypnotherapeutische Ausbildung<br />

war ich – von Entspannungsansätzen<br />

wie dem Autogenen Training oder der<br />

Progressiven Relaxation kommend – von den<br />

Möglichkeiten fasziniert, ausgleichend auf<br />

das Immunsystem einzuwirken. Zumal ich<br />

selbst positive Erfahrungen hatte mit der Beeinflussung<br />

eigener Allergien (Heuschnupfen)<br />

durch selbst entwickelte Vorsatzformeln<br />

des Autogenen Trainings. Die von Jungnitsch<br />

bzw. Kopp berichteten Verbesserungen der<br />

Blutsenkungsgeschwindigkeit oder der Entzündungsaktivität<br />

über die Medikamentenwirkung<br />

hinaus waren für mich weitere Motivatoren,<br />

diesen Ansatz wieder für Patienten<br />

nutzbar zu machen. Jungnitschs Ansatz baute<br />

auf 6 Gruppensitzungen auf, deren Kernthemen<br />

„Visualisierung der gesunden Kräfte<br />

des Körpers“, „Visualisierung des Krankheitsprozesses<br />

und seiner Beeinflussung durch<br />

die gesunden Kräfte“ und „Visualisierung<br />

eines Lebens mit bewältigter Erkrankung“<br />

waren. Diesen Ansatz praktizierte ich in der<br />

Klinik Oberammergau als freiwilliges Gruppenangebot<br />

für Patienten. Im Zuge meines<br />

eigenen zunehmenden und zeitintensiven<br />

Engagements in der Interdisziplinären<br />

Multimodalen Schmerztherapie sowie von<br />

Schwierigkeiten bei der Patientenauswahl<br />

(Zuweisung durch Ärzte auch von Patienten<br />

mit schwerwiegenden traumatischen Erfahrungen<br />

ohne eigenes Vorgespräch) wurde es<br />

aber immer schwieriger, diese Gruppen im<br />

Rahmen der Klinik anzubieten.<br />

Autor: Dipl.-Psych. Andreas Kruse<br />

Meinen dreistündigen Ansatz, inzwischen<br />

überarbeitet mit meinen eigenen hypnotherapeutischen<br />

Kenntnissen, hatte ich 2019<br />

auf dem Kongress in Bad Lippspringe vorgestellt.<br />

Die Induktionen können bei Interesse<br />

beim Autor nachgefragt werden (Versand<br />

als pdf). Im Rahmen meiner schmerzpsychotherapeutischen<br />

Ausbildung lernte ich bei<br />

Jungnitsch einen auf eine Stunde komprimierten<br />

Ansatz kennen, den ich bei Interesse<br />

immer wieder im Einzelgespräch mit Patienten<br />

anwende. Im ersten Teil des Gespräches<br />

erarbeite ich mit dem Patienten seine Vorstellung<br />

der eigenen Immunerkrankung (bei<br />

mehreren Gesprächen gebe ich das nach<br />

dem ersten Gespräch als Hausaufgabe mit).<br />

Ich bin immer wieder überrascht, welch kreative<br />

Imaginationen da entstehen: die fehlgeleiteten<br />

Abwehrkräfte als giftgrüne Monsterchen<br />

(wie Eumel), die am Gelenkknorpel<br />

knabbern; der Ganzkörperschmerz als brennendes<br />

Feld; Rheuma als Sand im Getriebe.<br />

Ebenso können erste Ideen von Interventionen<br />

der gesunden Abwehrkräfte entwickelt<br />

werden, um in Trance individualisierte Angebote<br />

machen zu können: die Malerkolonne,<br />

die die giftgrünen Monsterchen in einer ganz<br />

angenehmen Farbe anmalt (hier: ein warmes<br />

Gelb-Rot); die Feuerwehr, die zum Löschen<br />

anrückt; die Putzkolonne, die den Marmorboden<br />

reinigt und anschließend mit vielen<br />

pflegenden Substanzen behandelt und imprägniert.<br />

Nach dem Sammeln erster Ideen oder Visualisierungen<br />

beginne ich mit der Trancearbeit.<br />

Induktion<br />

Beispielsweise:<br />

• Weg der Luft nachspüren<br />

• Ateminduktion (Bewegungen in Brust,<br />

Bauch, Schultern, vielleicht sogar Ellbogen<br />

und Fingern)<br />

• Wechselatmung (links ein, rechts aus,<br />

rechts ein, links aus …)<br />

• Wunsch zwischen den Händen, der sich<br />

ausbreitet<br />

Vertiefung – z.B. Zählen von 1 – 10<br />

Trancearbeit<br />

… und sich nun zu erlauben, dass ein Bild,<br />

eine Vorstellung der Erkrankung entstehen<br />

kann … eine Vorstellung, wie die Erkrankung<br />

aussieht, was sie im Körper (oder dem betroffenen<br />

Körperteil) macht … vielleicht wie<br />

[mit dem Patienten erarbeitete Vorstellung]<br />

…<br />

… um dann alle inneren Kräfte und Möglichkeiten<br />

zu sammeln, all die gesunden und<br />

klugen Kräfte und Möglichkeiten dorthin zu<br />

bringen, wo sie wirken sollen … es sind so<br />

viele, so unzählbar viele gesunde und kluge<br />

Kräfte … sie kommen von überall her an den<br />

Ort der Erkrankung … und beginnen früher<br />

oder später, auf die fehlgeleiteten Kräfte<br />

einzuwirken, sie zu verändern … und zu erleben,<br />

wie diese Veränderung vor sich geht,<br />

was früher oder später beginnt, anders zu<br />

werden … [hier bietet es sich an, im Sinne<br />

einer fraktionierten Trance den Patienten zu<br />

fragen, was er gerade erlebt als Vorstellung<br />

seiner Erkrankung und deren Veränderung<br />

bzw. Beeinflussung durch die gesunden,<br />

wohlfunktionierenden Abwehrkräfte, um<br />

das in die eigene Tranceanleitung einzubauen]…<br />

… und es kann so guttun, den gesunden,<br />

klugen, wohl funktionierenden Kräften und<br />

Möglichkeiten bei der Veränderung der eigenen<br />

Erkrankung zuzuschauen, dies gleichsam<br />

teilnehmend mitzuerleben … wieder<br />

und wieder kommen sie herbei, unermüdlich,<br />

ausdauernd, treu … sie werden nicht<br />

müde … früher oder später beginnt die<br />

heilsame Wirkung sichtbar oder erlebbar zu<br />

werden … und sich zu erlauben, sich dann<br />

irgendwann in der Zukunft wahrzunehmen<br />

mit veränderter Erkrankung … stark und<br />

kräftig … vielleicht bleiben Spuren übrig,<br />

geglättet, nicht störend … eigene Ziele und<br />

Möglichkeiten leben … Dinge die wichtig<br />

sind … und wie gut das tut, eigene Möglichkeiten<br />

einzusetzen, auszuschöpfen und zu<br />

leben …<br />

…und sich selbst und den eigenen, klugen,<br />

treuen Kräften Anerkennung zu schenken für<br />

das Geleistete … Dankbarkeit und Freude …<br />

und dem eigenen Körper ein herzliches Dankeschön<br />

zu sagen … „Danke, dass du so treu<br />

all die Jahre für mich gearbeitet hast“…<br />

Posthypnotische <strong>Suggestionen</strong><br />

… und all die angenehmen Empfindungen,<br />

die jetzt vielleicht zu spüren sind … vielleicht<br />

eine tiefe Ruhe, ruhige und gleichmäßige Atmung<br />

[aufnehmen, was von außen sichtbar<br />

ist] … all das ist ganz real, wirklich so wie Sie<br />

es jetzt spüren. Sie sind ein Teil von Ihnen,<br />

von Ihren Erlebnismöglichkeiten, Sie spüren<br />

es jetzt ja gerade. Und je öfter Sie diese Hypnose<br />

wiederholen, desto besser wird es.<br />

Abschluss<br />

Und während ich nun gleich von 10 bis 1<br />

[wenn am Anfang eine Vertiefung stattfand]<br />

rückwärts zähle, kommen Sie ganz mit Ihrem<br />

Tempo in die Realität dieses Raumes zurück,<br />

vielleicht mit einem zunehmend kräftigeren<br />

Dehnen, Räkeln und Strecken. Und ganz am<br />

Ende dann öffnen SieIhre Augen, auf jeden<br />

Fall um eine Erfahrung reicher.<br />

Ausleitung – 10 – 9 – 8 …<br />

Die Nachbesprechung fokussiert zum einen<br />

auf die Imagination der Erkrankung und den<br />

Umgang der gesunden und klug funktionierenden<br />

Abwehrkräfte damit. Zum anderen<br />

liegt das Augenmerk auf dem selbstverantwortlichen<br />

Weiterüben, beispielsweise mit<br />

einer Aufnahme, die von der Hypnose angefertigt<br />

wurde. Das ist mit den Möglichkeiten<br />

aktueller Smartphones problemlos möglich.<br />

Literatur:<br />

Jungnitsch, G.: Rheumatische Erkrankungen.<br />

Fortschritte der Psychotherapie, Bd. 18. Hogrefe<br />

2003<br />

Kopp, E.: Visualisierungsverfahren in der<br />

Behandlung von Patienten mit chronischer<br />

Polyarthritis: Psychologische und somatische<br />

Effekte. Roderer 1998<br />

Simonton et al.: Wieder gesund werden.<br />

Rowohlt 1999


48<br />

Selbstheilungskräfte für Corona und Co. Selbstheilungskräfte für Corona und Co. 749<br />

Die folgende Hypnoseanleitung wurde<br />

zur Stärkung der Selbstheilungskräfte<br />

entwickelt und leistet bei Infektionskrankheiten<br />

gute Dienste. Durch Corona<br />

ist sie nun ganz aktuell. Tauchen Sie direkt<br />

in die Anleitung ein:<br />

Induktion<br />

Ich möchte Sie im Folgenden einladen zu<br />

einer Trance, mit der Sie Ihr Immunsystem<br />

stärken und aktivieren können. Die wichtigste<br />

Regel bei einer Trance oder bei einer Hypnose<br />

ist die Ungehorsamkeitsregel:<br />

„Machen Sie bloß nicht, was ich Ihnen sage<br />

– es sei denn, es tut Ihnen gut!“ Und wenn es<br />

Ihnen guttut, dann können sie nun dort, wo<br />

Sie gerade sind, eine angenehme Position<br />

einnehmen, so, wie es Ihnen guttut … vielleicht<br />

im Sitzen, vielleicht im Liegen … und<br />

sich darauf einstellen, in eine tiefe Trance<br />

zu gehen, in eine tiefe, regenerierende und<br />

heilsame Trance … und mit jedem Einatmen<br />

nehmen Sie Sauerstoff auf, der dann in Ihrem<br />

Körper verteilt wird ... bis in jede Zelle<br />

kommt … mit jedem Ausatmen … atmen Sie<br />

Kohlendioxid, Verbrauchtes aus … lassen los<br />

… geben es ab. … Und sich erlauben, mit jedem<br />

Ausatmen … ein ganz klein wenig tiefer<br />

… in diese heilsame und regenerierende<br />

Trance hineinzusinken, ganz auf Ihre Weise.<br />

… Ganz so, wie es Ihnen guttut ….<br />

Und dann möchte ich Sie als erstes bitten,<br />

sich beim Atmen vorzustellen, dass Sie<br />

wechselnd ein- und ausatmen …also durch<br />

das linke Nasenloch einatmen, durch das<br />

rechte ausatmen, und dann durch das rechte<br />

einatmen, durch das linke ausatmen … links<br />

ein, rechts aus … rechts ein, links aus … links<br />

Selbstheilungskräfte für<br />

Corona und Co.<br />

Autor: Dipl.-Psych. Andreas Kruse<br />

ein, rechts aus … rechts ein, links aus … links<br />

ein, rechts aus … rechts ein, links aus … hin<br />

und her … im Wechsel … schwingend … auf<br />

Ihre Weise … mit dem einen Nasenloch einatmen,<br />

mit dem anderen ausatmen … mit<br />

dem anderen einatmen, mit dem einen ausatmen<br />

… Ganz genau, gut so.<br />

Vertiefung<br />

Und während Sie sich weiter vorstellen,<br />

wechselnd ein- und auszuatmen, werde ich<br />

von 1 bis 10 zählen … und vielleicht können<br />

Sie sich erlauben, diese Schritte innerlich<br />

nachzuvollziehen, sich erlauben, da innerlich<br />

mitzugehen … und mit jedem Schritt ein<br />

wenig mehr in eine tiefe, regenerierende,<br />

eine heilsame Trance hinein begeben.<br />

1 – den ersten Schritt haben Sie längst schon<br />

gemacht<br />

2 – jedes Ding hat zwei Seiten … und<br />

3 – aller guten Dinge sind drei ... weiter zu<br />

4 – vier Seiten an einem Tisch, vier Ecken<br />

und Kanten an einem Bild … und die<br />

5 – erinnert daran, auch mal fünf gerade<br />

sein zu lassen, fünf Finger an einer Hand …<br />

und die<br />

6 – kann man umdrehen und damit spielen<br />

7 – sieben auf einen Streich, sieben Tage hat<br />

die Woche … und die<br />

8 – sind zwei Nullen, die übereinandergestellt<br />

wurden, loslassen und damit spielen …<br />

und die<br />

9 – ist eine auf den Kopf gestellte 6 … jonglieren,<br />

spielerisch … und mit der<br />

10 – sind Sie an einem Punkt angelangt, von<br />

dem Sie sich entfernen können<br />

Wohlfühlort<br />

Und ich möchte Sie einladen … in Ihrer Vorstellung<br />

… eine Vorstellung entstehen zu<br />

lassen … von Ihrem Ort der Gesundheit, des<br />

Wohlbefindens, Ihrem Ort der Sicherheit, wo<br />

Sie sich ganz sicher und geborgen fühlen …<br />

voller Vitalität und Kraft… Es kann ein Ort<br />

sein, wo Sie schon einmal waren, … oder ein<br />

Ort, den es nur in Ihrer Fantasie gibt … Und<br />

ich weiß nicht, was Ihr persönlicher Ort von<br />

Gesundheit, Sicherheit und Geborgenheit,<br />

Vitalität und Kraft ist … vielleicht ist es irgendwo<br />

am Meer oder auf der See, … auf einem<br />

Berg … bei einem Spaziergang oder einer<br />

Wanderung in einem Wald, vielleicht im<br />

Frühling, … oder ein ganz anderer Ort. … Es<br />

kann so guttun, da mal den Blick schweifen<br />

zu lassen … zu schauen, was man so wahrnehmen<br />

kann an diesem Ort der Gesundheit,<br />

Sicherheit, Vitalität und Kraft … Die Farben<br />

und Formen dort, … sich umschauen … und<br />

genießen.<br />

Auch mal zu spüren, was an diesem Ort so zu<br />

fühlen ist, … vielleicht eine ganz angenehme<br />

Wärme, … wie wenn warm die Sonne auf einen<br />

scheint, … angenehme Gefühle auf der<br />

Haut … oder auch im Körper, in den Muskeln<br />

und Gelenken … Sich erlauben, auch mal zu<br />

lauschen, zu hören, … was an diesem Ort<br />

für Geräusche zu hören sind … vielleicht das<br />

Geräusch von Wasser … oder Wind … oder<br />

eine wohltuende Stille … eine Ruhe, die man<br />

gleichsam mit jedem Atemzug tief in sich<br />

aufnehmen kann … Und häufig hat so ein<br />

Ort auch einen ganz charakteristischen Geruch<br />

oder Geschmack … und auch dem mal<br />

nachzuspüren … es tut so gut … sich an die-<br />

sem Ort der Gesundheit, des Wohlbefindens,<br />

der Geborgenheit, der Vitalität und Kraft innerlich<br />

aufzuhalten … alles wahrzunehmen,<br />

was dort wahrzunehmen ist …<br />

Und vielleicht gibt es dort eine Stelle an diesem<br />

Ort, die gleichsam dazu einlädt, sich<br />

dort mal niederzulassen … niederzulassen …<br />

um das Wohltuende dieses Ortes noch mehr<br />

zu genießen. … Und während Sie sich dort so<br />

niederlassen … können Sie sich erlauben …<br />

dass der Geist in einen wohltuenden und tief<br />

regenerierenden Schlaf fallen kann, … dabei<br />

alles vergessen darf, was vergessen werden<br />

darf … und ein anderer Teil von Ihnen mir<br />

zuhört … mir zuhört, während ich zu Ihrem<br />

Immunsystem spreche …<br />

Trancearbeit<br />

und Sie einlade … ein Bild, eine Vorstellung<br />

der Erkrankung, der Bedrohung entstehen zu<br />

lassen … eine Vorstellung, wie diese Viren,<br />

Bakterien, die von außen kommen, … was<br />

die im Körper machen … eine Vorstellung<br />

davon entstehen lassen. … Und ich weiß<br />

nicht, welche Vorstellung da bei Ihnen entsteht,<br />

… vielleicht ist es eine Vorstellung,<br />

… von Schmutz, der einen wunderschönen<br />

prächtigen Raum verdreckt … oder ob es eine<br />

Vorstellung ist von Gürteltieren, die die wunderschöne<br />

Natur rücksichtslos zertrampeln<br />

… oder etwas anderes … oder vielleicht eine<br />

Vorstellung von Kraken, die ein herrliches<br />

Riff bedrohen, ein farbenprächtiges, richtig<br />

tolles Riff … oder vielleicht eine Vorstellung<br />

von bällchenartigen Wesen in einer ganz<br />

hässlichen Farbe, die überall hinrollen und<br />

diese prächtige Umgebung einfach versiffen<br />

… oder eine ganz andere Vorstellung. … um<br />

dann alle inneren Kräfte und Möglichkeiten<br />

zu sammeln, all die gesunden und klugen<br />

Kräfte, die Immunabwehr, die inneren Möglichkeiten<br />

dorthin zu bringen, wo sie wirken<br />

werden … es sind so unzählbar viele gesunde<br />

und kluge Kräfte … so viele, so unzählbar<br />

viele … und das zu erleben, wie sie gleichsam<br />

von überall her kommen … von einer<br />

klugen inneren Kraft geführt … herkommen<br />

an den Ort der Erkrankung … und wie diese<br />

gesunden und klugen Kräfte beginnen, früher<br />

oder später, auf diese Eindringlinge einzuwirken,<br />

… sie gleichsam zu bekämpfen …<br />

und dabei alle Möglichkeiten mitzunehmen,<br />

die von außen angeboten werden … Medikamente<br />

und Ernährung … Ruhephasen, die<br />

man sich schenkt … alles das, was von außen<br />

kommt, mitzunehmen und einzusetzen<br />

… und zu erleben, wie diese unzählbar viele,<br />

gesunden klugen Kräfte … diese Eindringlinge<br />

bekämpfen … Und ich weiß nicht, welche<br />

Vorstellungen da in Ihnen entstehen, … wie<br />

diese gesunden und klugen Kräfte, die in so<br />

unzählbarer großer Zahl vorhanden sind, so<br />

unendlich viele … gut entwickelt über den<br />

Lauf der Menschheitsgeschichte … so viele<br />

kluge und heilsame Kräfte … wie die mit den<br />

Eindringlingen kämpfen. … Vielleicht sind es<br />

Putzfrauen und Putzmänner, die diesen wunderschönen<br />

Raum, diesen herrlichen Raum<br />

beginnen zu säubern … mit Besen und Lappen,<br />

heilkräftigen Substanzen … Vielleicht<br />

sind es Ritter ... in glänzender Rüstung, die<br />

mit scharfen Schwertern und Lanzen beginnen,<br />

gegen diese Gürteltiere zu kämpfen, sie<br />

zu vernichten … Vielleicht sind es kluge und<br />

kräftige Fische, die von überall herkommen,<br />

um diese Kraken, diese Quallen zu fressen,<br />

zu verschlingen … Oder vielleicht sind es<br />

Fresszellen, deren Lieblingsspeise diese bällchenartige<br />

Wesen sind … und dabei zuzuschauen,<br />

wie die Fresszellen diese Bällchen<br />

verschlingen, eines nach dem anderen …<br />

oder es entstehen ganz andere Vorstellungen,<br />

Bilder in Ihnen … und Bilder haben<br />

einen großen Einfluss auf unseren Körper …<br />

Es kann so guttun, all diesen gesunden und<br />

klugen, wohfunktionierenden Kräften und<br />

Möglichkeiten bei der Reinigung des eigenen<br />

Körpers zuzuschauen … dies gleichsam<br />

teilnehmend mitzuerleben … wieder und<br />

wieder kommen sie herbei … unermüdlich,<br />

ausdauernd, treu … immer wieder neue,<br />

neue heilsame Kräfte, … die die anderen,<br />

die schon eine Weile gearbeitet haben und<br />

müde werden, ersetzen … mit immer neuen<br />

Möglichkeiten, immer besseren Möglichkeiten,<br />

diese Eindringlinge zu bekämpfen. …<br />

Und sie werden nicht müde, sie verrichten<br />

ihr heilsames Werk, … und früher oder später<br />

beginnt die heilsame Wirkung sichtbar<br />

und erlebbar zu werden … Es wird deutlich,<br />

wie die klugen und hilfreichen Kräfte mehr<br />

und mehr die Oberhand gewinnen … und<br />

sich zu erlauben, sich dann irgendwann in<br />

der Zukunft wahrzunehmen … mit besiegter<br />

Erkrankung … stark und kräftig … voller<br />

Stolz auf die eigenen inneren Möglichkeiten,<br />

die so klug eingreifen … und dort in der Zukunft<br />

eigene Ziele und Möglichkeiten leben<br />

… Dinge, die wichtig sind … und wie gut das<br />

tut, eigene Möglichkeiten einzusetzen, auszuschöpfen<br />

… zu leben …<br />

… und all die angenehmen Empfindungen,<br />

die jetzt vielleicht zu spüren sind … vielleicht<br />

eine tiefe Ruhe, … eine ruhige und gleichmäßige<br />

Atmung … vielleicht eine angenehme<br />

Wärme … all diese angenehmen Empfindungen<br />

sind Zeichen für die Reinigung des<br />

Körpers. … Sie zeigen, dass die Vernichtung<br />

der besiegten Eindringlinge läuft … dass der<br />

Körper sich zu wehren weiß … dass er jegliche<br />

Eindringlinge von außen früher oder<br />

später besiegt … Und all diese angenehmen<br />

Empfindungen sind ganz real, die sind wirklich<br />

so, wie Sie es jetzt spüren … wie wenn<br />

Ihr Körper da zu Ihnen spräche: „Schau doch<br />

her, wie ich mich schützen kann! Du spürst<br />

es doch gerade!“<br />

Und je öfter Sie diese Trance wiederholen,<br />

desto kräftiger und wirkungsvoller werden<br />

diese Kräfte. Und sich dann selbst und<br />

den eigenen, klugen, treuen Kräften … Anerkennung<br />

zu schenken für das Geleistete …<br />

Dankbarkeit und Freude … und dem eigenen<br />

Körper, den eignen Abwehrkräften gleichsam<br />

ein herzliches Dankeschön zu sagen<br />

… „Danke, dass du so treu all die Jahre für<br />

mich gearbeitet hast“ … „Danke, dass ihr all<br />

die Jahre so treu mich beschützt habt!“ Und<br />

sich dann zu erlauben, an den Ort Ihrer Gesundheit,<br />

des Wohlbefindens, den Ort der Vitalität<br />

und Kraft zurückzukehren … sich dort<br />

umzuschauen … zu erleben – was ist da zu<br />

erleben? … vielleicht auch was anders geworden<br />

… vielleicht ist es heller geworden,<br />

leichter oder strahlender<br />

Herausführung bzw. Beendigung<br />

… und sich dann langsam von diesem Ort<br />

und der Trance beginnen zu verabschieden<br />

… Und während ich nun gleich von 10 bis 1<br />

rückwärts zähle, kommen Sie ganz mit Ihrem<br />

Tempo in die Realität dieses Raumes zurück,<br />

um sich zunehmend zu dehnen, zu räkeln<br />

und zu strecken … und ganz am Ende dann<br />

die Augen zu öffnen, … um eine Erfahrung<br />

reicher … in diese Realität zurückzukommen.<br />

Ausleitung<br />

10 – Sie beginnen Ihren Rückweg<br />

9 – von einer interessanten Reise<br />

8 – auf Ihre Weise zurückkehren<br />

7 – Schritt für Schritt<br />

6 – immer wacher werden<br />

5 – immer klarer,<br />

4 – beginnen, sich zu bewegen<br />

3 – mehr und mehr<br />

2 – wie gut dieses Bewegen, dieses Aktivieren<br />

doch tut<br />

Und 1 – in Ihrem Tempo die Augen wieder<br />

öffnen, und frisch, erholt und gestärkt in die<br />

Realität dieses Raumes, in die Realität Ihres<br />

Lebens zurückkehren.


50<br />

Berg und Wald – Atemwanderung<br />

Berg und Wald – Atemwanderung<br />

751<br />

Berg und Wald –<br />

Atemwanderung<br />

Eine prophylaktische Hypnoseanleitung für<br />

Personen mit hohem Risiko, an Covid-19 zu<br />

erkranken<br />

Diese Hypnose habe ich für meine<br />

Eltern entworfen und gesprochen.<br />

Meine Eltern waren nicht an Covid-19 erkrankt,<br />

hatten aber beide im Januar/Februar<br />

<strong>2020</strong> eine lebensbedrohliche Pneumokokken-Pneumonie<br />

mit hohem Fieber<br />

und lagen jeweils 2-3 Wochen im Krankenhaus,<br />

woran sich eine Reha anschloss.<br />

Sie waren also höchste Risikogruppe und<br />

diese Atemwanderung sollte eine Corona“prophylaxe“<br />

sein, mit der Zielsetzung<br />

der Steigerung der körperlichen Resistenz,<br />

der guten Durchlüftung der Lungen und<br />

Stärkung der Zuversicht.<br />

Ihr behandelnder Lungenfacharzt, ein guter<br />

Freund der Familie, riet zudem dazu, eine<br />

möglicherweise notwendig werdende maschinelle<br />

Beatmung vorzubereiten im Sinne<br />

einer gesteigerten Toleranz. Eine weitere Intention<br />

meinerseits lag in der Akzeptanz der<br />

sozialen Isolation während des lock-downs,<br />

weshalb ich ihnen auch dazu geraten habe,<br />

die Audio-Datei regelmäßig anzuhören. Da<br />

sie in ihren aktiven Jahren Freunde der Bergwanderung<br />

waren, wählte ich diese Szene.<br />

Sowohl meine Mutter auch mein Vater haben<br />

sich von der Lungenentzündung gut erholt<br />

und sind bis zum heutigen Tag gesund.<br />

Namensgebung für die Hypnose,<br />

Zielsetzung<br />

Du darfst es dir bequem machen und dich<br />

in eine entspannte Position im Sitzen oder<br />

im Liegen begeben … um für die nächsten<br />

etwa 20 Minuten ganz bei dir zu sein. Für<br />

eine Entspannungsreise … eine ‚Berg und<br />

Wald – Atemwanderung‘. Ein kleiner Urlaub<br />

… für Lebensfreude und Stärkung des Immunsystems,<br />

damit du in dieser besonderen<br />

Zeit gut vorbereitet und gestärkt den neuen<br />

Anforderungen begegnen kannst. Vielleicht<br />

möchtest du ein wenig die Außengeräusche<br />

reduzieren …. oder das Licht dämpfen … mit<br />

offenen oder geschlossenen Augen … oder<br />

Augen, die sich von ganz alleine schließen<br />

dürfen, wenn für sie der richtige Zeitpunkt<br />

kommt<br />

Definition Hypnose<br />

Dieser besondere Entspannungszustand …<br />

Trance … öffnet Räume in dir, die nur du<br />

kennst. Und darum wirst auch immer du<br />

selber entscheiden, ob dir die angebotenen<br />

Bilder und Beschreibungen auf dieser<br />

Wanderung entsprechen …. oder ob du sie<br />

passender machen und ein wenig verändern<br />

möchtest. Wie im Traum gibt es dabei kein<br />

logisch oder unlogisch …. du darfst alles<br />

frei gestalten, so, wie es für dich passend erscheint.<br />

Neugierde/Aufgeschlossenheit wecken<br />

Dein bewusstes Denken wird dich dabei immer<br />

begleiten und beschützen, damit dein<br />

Unbewusstes diese Reise sinnlich genießen<br />

kann. Du brauchst dazu nichts zu verstehen<br />

und nichts zu tun … darfst neugierig beobachten<br />

… oder beobachten lassen … wie sich<br />

auch in einer neuen Situation Vertrautes findet<br />

… und im Vertrauten Raum geöffnet wird<br />

für etwas Neues …<br />

Ressourcen ansprechen<br />

Du du hast in deinem Leben schon vieles gemeistert<br />

… Krisen bewältigt … Erfahrungen<br />

gesammelt, auf die du bewusst … und unbewusst<br />

zurückgreifen kannst …<br />

Induktion<br />

Autorin: Dr. Nicola Meißner<br />

Mit jedem Ausatmen entspannt sich dein<br />

Körper mehr und mehr … und je mehr sich<br />

der Körper entspannt, umso wohler kann er<br />

sich fühlen … Ja … schön! Langsames, ruhiges<br />

Ausatmen … und von ganz allein strömt<br />

reiner, frischer Atem wieder ein … von ganz<br />

allein Der Atem ist so wichtig, so dass ihn<br />

unser Körper vollkommen unbewusst ablaufen<br />

lässt … verankert im ältesten Teil unseres<br />

Gehirns … ganz von selber atmet es sich<br />

… So mach dir für eine kleine Weile deinen<br />

Atem bewusst: Atme langsam und gleichmäßig<br />

ein …. und langsam und gleichmäßig aus<br />

…. Beim Einatmen zählst du innerlich bis 3 …<br />

Beim Ausatmen zählst du innerlich bis 4 …<br />

das Ausatmen dauert also ein wenig länger<br />

… Mach eine kleine Pause in der Atemfülle<br />

… und eine kleine Pause in der Atemleere…<br />

sehr schön …. (Pause) Ruhiges, gleichmäßiges,<br />

langsames Atmen … ganz von selber<br />

… Und dein Unbewusstes kann gern dieses<br />

Zählen übernehmen, während du den in-<br />

neren Blick beim Einatmen nach oben zum<br />

Himmelsgewölbe wendest …<br />

Und dich beim Ausatmen mit dem Boden<br />

verbindest, der dich trägt …<br />

Ja …. Einatmen … ausatmen ….<br />

Sehr schön ... du spürst, wie du ruhiger und<br />

ruhiger wirst …Ganz von selbst, ohne Dein<br />

Zutun… Und freu dich, wenn dein Bauch ein<br />

wenig gluckert … das ist ein gutes Zeichen<br />

für Entspannung …<br />

Dissoziation bez. Assoziation an einen<br />

heilsamen Ort<br />

Und während du den Atem nun wieder ganz<br />

frei fließen lässt … breitet sich vor deinem<br />

inneren Auge eine saftig grüne Wiese aus<br />

… Eine Wiese, auf der du eine Wanderung<br />

beginnen kannst…. die dich leichtfüßig auf<br />

einen Weg führt … und später sanft in die<br />

Höhe … auf einen Berg ... Und du gehst …<br />

ja … schwebst geradezu mühelos … immer<br />

weiter nach oben … Und kommst in einen<br />

lichten Wald … ein Bergwald … Mit all deinen<br />

Sinnen nimmst du alles auf: Es riecht so<br />

gut … und besonders da, wo die Sonne den<br />

Waldboden erwärmt hat … Vielleicht hörst<br />

du … Insektenschwirren … Vogelgezwitscher<br />

…und den Wind, der sanft durch die Bäume<br />

rauscht… Schau dich um … blick auch nach<br />

oben … Sonnenstrahlen, durch das angenehme<br />

Grün der Bäume … Unter Deinen Füßen…<br />

das samtig-weiche Moos, das Deine Schritte<br />

elastisch abfedert…<br />

Visualisation und Utilisation<br />

Und im Waldboden … ein Ameisenhaufen …<br />

Emsiges Treiben des gesamten Ameisenstaates<br />

… jeder hat seine ureigene Aufgabe und<br />

Funktion um das Ganze zu bewahren und<br />

das Innerste zu schützen. Gut organisierte<br />

Patrouillen … winzig klein und dennoch voller<br />

Kraft … mit dem Blick fürs Wesentliche …<br />

angemessen und genau im richtigen Tempo<br />

auf äußere Reize reagierend. Sie sorgen dafür,<br />

dass der innere Kern des Staates davon<br />

unbeeinflusst weiter seiner Bestimmung<br />

nachgeht. Perfekt organisiert und spezialisiert<br />

wehren sie alle Eindringlinge ab …<br />

wehren ab, was ihre Gesundheit gefährden<br />

könnte … Und du weißt, dass auch du so<br />

eine Gesundheitspatrouille in dir hast, dein<br />

Immunsystem, das auch auf wundersame<br />

Weise kommuniziert und dich beschützt …<br />

unterstützt, wenn du Abwehr brauchst …<br />

wenn neue, fremde Eindringlinge kommen<br />

… werden diese Helfer da sein für dich …<br />

Und sie werden sich genau richtig dosiert …<br />

richtig angemessen aktivieren … Sie werden<br />

die Gesamtstruktur schonen und nur die Eindringlinge<br />

bekämpfen …<br />

Und du wirst sie darin bestärken können,<br />

Ruhe zu bewahren und maßvoll und kontrolliert<br />

zu bleiben … Mit Leichtigkeit führt<br />

dich der Weg immer weiter nach oben … Du<br />

fühlst dich vital … stark und ganz in deiner<br />

Kraft … Ja, tief atmest du die würzige, gesunde<br />

Luft ein … Deine Lungen füllen sich<br />

lustvoll mit gesunder Luft … deine Lungen,<br />

die auch wie ein Baum sind, wo der Stamm in<br />

die Bronchien führt, die sich weiter aufteilen<br />

und verästeln … hin zu den kleinen Blättern,<br />

den Lungenbläschen, wo sie den Sauerstoff<br />

austauschen …abgeben in deine Blutbahnen,<br />

die deinen ganzen Körper in einem Wegesystem<br />

aus Gefäßen versorgt … So werden<br />

alle Organe, alle Muskeln … mit Sauerstoff<br />

angereichert, animiert … Anima … Luft und<br />

Seele zugleich …<br />

Vertiefen der Trance<br />

Und während du weiter nach oben gehst …<br />

sinkst du noch tiefer in die Entspannung …<br />

warum nicht noch loszulassen …. hinter dir<br />

lassen? Die Landschaft verändert sich, die<br />

Vegetation wird hochalpin … sonnenwarme<br />

Felsen … grüne Gebirgsmatten … Latschenkiefern<br />

… Deren ätherische Öle sind Balsam<br />

für deine Atemwege …sie werden gut angefeuchtet<br />

… versorgt … durchblutet… du<br />

atmest auf … frei … und tiiiief durch … Vielleicht<br />

möchtest du dich ein wenig ausruhen<br />

auf einem der warmen Felsen oder einer der<br />

Wiesenmatten … die sich deinem Körper<br />

ganz und gar anpassen, so dass du weich und<br />

bequem sitzt oder liegst … Du bist schon so<br />

weit gegangen … hast schon so viel geleistet<br />

… du darfst dich ausruhen … mit dem Ausatmen<br />

den letzten Rest unnötigen Ballast loslassen<br />

… alles was du nicht mehr brauchst …<br />

auf eine Wolke packen und wegziehen lassen<br />

… Schön! In dieser klaren, reinen Luft … so<br />

erhaben … so weit über allem … vollkommen<br />

frei!<br />

<strong>Suggestionen</strong> und posthypnotische<br />

<strong>Suggestionen</strong><br />

Du hast den Überblick … sorgst für dich …<br />

ernährst dich gesund und achtest auf guten<br />

Schlaf … Selbstfürsorge … Was du wohl<br />

siehst, wenn du dich aufrichtest und den<br />

Blick über die Weite der anderen Berggipfel<br />

hinab ins Tal schweifen lässt? Felder, Straßen,<br />

Dörfer, Städte, Flüsse und Bachläufe …<br />

deine Mitmenschen, mit denen du hier oben<br />

im Moment nicht zusammen bist … und dennoch<br />

sicher, du bist mit ihnen gut verbunden<br />

… Kann sein, du erkennst du auch eine Chance<br />

für dein Leben … eine Weichenstellung …<br />

Wichtiges und Unwichtiges besser zu unterscheiden<br />

… Klarheit oben, auf dem Berg in<br />

der Bergruhe … um gestärkt zurückkehren zu<br />

können.<br />

Altersprogression und Vision des Zukunftsbildes<br />

Vielleicht möchtest du dir vorstellen, wie<br />

es wohl sein wird, wenn du später auf diese<br />

Zeit zurückblicken wirst … bereichert um<br />

eine weitere wichtige Lebenserfahrung … in<br />

Dankbarkeit für die erstaunlichen Leistungen<br />

… du wirst auch Stolz verspüren, dass es dir<br />

gelungen ist, so gut auf dich zu achten …<br />

Diese Erfahrungen und den Stolz kannst du<br />

dein weiteres Leben in dir tragen, so wie das<br />

Wissen, dass du für deinen Körper sorgst, und<br />

dein Körper für dich … dass dein Atem dich<br />

begleitet … dich atmet … und du – wenn es<br />

die Situation erfordert – auch darauf vertrauen<br />

kannst, dass du geatmet wirst … dass du<br />

es zulassen darfst, dass für dich gesorgt wird<br />

wie du für dich sorgst, dürfen auch andere<br />

dies tun, Menschen, die sich darauf verstehen,<br />

Dir zu helfen… nimm dieses Wissen mit<br />

von der Ruhe auf dem Berg …<br />

Integrationsphase<br />

Pause<br />

Ausleitung<br />

Nimm diese Erfahrung mit, wenn du nun<br />

ganz langsam und in deinem Tempo wieder<br />

den Abstieg und den Rückweg beginnst …<br />

ob du wie ein Adler noch einmal die Flügel<br />

ausbreitest, tief Luft holst und dich getragen<br />

vom Aufwind ins Tal gleiten lässt … oder wieder<br />

durch den Waldpfad absteigst … auf welchem<br />

Weg auch immer und in welcher Zeit<br />

auch immer … das bestimmst du. Lass diese<br />

Bilder noch in dir nachwirken, bevor du erholt<br />

und gestärkt mit einem tiefen Atemzug<br />

hierher zurückkehrst, von deiner entspannenden<br />

Wald-Atemreise.


52<br />

Das lächelnde Herz<br />

Das lächelnde Herz<br />

753<br />

Hypnose fürs Herz<br />

nach Covid-19 Infektion<br />

Das lächelnde Herz<br />

Autorin: Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas<br />

Noch im Februar tanzte sie am Strand<br />

in Griechenland, kurz danach infizierte<br />

sich die Klinikärztin in DGH-Weiterbildung<br />

mit dem Coronavirus. Sie heilte<br />

die Erkrankung zuhause aus, aber es<br />

brauchte lang. Irgendwann wurde auch<br />

der Test endlich wieder negativ. Was sie<br />

nur beunruhigte, war ein leichter Schmerz<br />

auf dem Herzen. EKG und Herzenzyme<br />

zeigten aber normale Werte. So bekam<br />

sie eine Fernhypnose für ihr Herz. Das<br />

Herz erholte sich und das Symptom verschwand<br />

allmählich. Vorsichtig beginnt<br />

sie, wieder normal zu leben und zur Arbeit<br />

zurückzukehren. (Stand Mai <strong>2020</strong>)<br />

Liebe … (Name) … das ist eine Hypnose für<br />

dich … aber vor allen Dingen für dein Herz<br />

… für dein liebes Herz … für dein geliebtes<br />

Herz … liebenswertes Herz … dein Herz, was<br />

Liebe braucht … Und so lehn dich zurück …<br />

atme durch … atme auf … und lass bei jedem<br />

Ausatmen mehr nach … die Augen geschlossen,<br />

innerlich zurückgelehnt, so sinkst<br />

du einfach wohlig tiefer … tiefer und tiefer<br />

… ohne Ansprüche an dich … ohne Anstrengung<br />

für dich … ja, mit voller Erlaubnis gibst<br />

du dich der Ruhe hin … und bist ganz bei dir.<br />

Gut! Und du, die du sonst so quicklebendig<br />

bist und spontan … erfinderisch und verspielt<br />

… und doch auch ernst, professionell, diszipliniert<br />

und zuverlässig … für dich ist jetzt<br />

einfach alles da … Raum … Zeit … Ruhe …<br />

Weite … und du nimmst dir großzügig, was<br />

und so viel du brauchst.<br />

Atme ruhig und gelassen, nach einer Zeit, die<br />

nicht einfach war, die du gemeistert hast, die<br />

aber immer noch nachwirkt ... so ist dir auch<br />

deutlich geworden, dass es nicht nur um deine<br />

allgemeine Gesundung und Kräftigung<br />

geht, sondern um das Wohlergehen deines<br />

Herzens … denn, dein Herz gibt dir eindeutige<br />

Signale … und lässt dich wissen:<br />

‚Ich brauche noch etwas. Hör mir zu! Schenk<br />

mir Aufmerksamkeit und sei bei mir!‘<br />

Und du … feinsinnig, musisch und sensibel …<br />

hast du aufgehorcht … hast den Schmerz des<br />

Herzens ernstgenommen, bist ihm nachgegangen,<br />

hast dich untersuchen lassen. Und<br />

… der Befund … lautet: ‚gesund‘<br />

Und trotzdem, du fühlst dein Herz auf besondere<br />

Art und Weise … und so geh jetzt zu ihm<br />

hin … wende dich deinem Herzen zu! Zieh<br />

alle Aufmerksamkeit von außen ab … aus<br />

der Außenwelt in deinen Körper hinein, wie<br />

wenn du alle Antennen einziehst, die noch<br />

nach draußen gerichtet waren, die ziehst du<br />

ein … und ziehst auch alle Aufmerksamkeit<br />

aus deinen Zehenspitzen, aus den Füßen …<br />

durch die Fußgelenke die Waden hoch, durch<br />

die Knie, durch die Oberschenkel, durch die<br />

Hüften, durch den Bauch … hin zum Herzen.<br />

Und durch die Fingerspitzen und Hände …<br />

durch die Handgelenke und Unterarme …<br />

durch die Ellbogen … Oberarme und Schultergelenke,<br />

Brustraum … hin zum Herzen.<br />

Alles zentriert auf dein Herz ... und die Gedanken<br />

ruhen. Und mit jedem Atemzug<br />

schenkst du deinem Herzen liebevolle Aufmerksamkeit:<br />

Beim Einatmen wird es innerlich weit und<br />

frei … dein Herz erhält mehr Raum … Beim<br />

Ausatmen schmiegt sich der Körper zärtlich<br />

ans Herz an … und es verspürt Halt …Einatmen<br />

… weit und frei … mehr Raum … Ausatmen<br />

… anschmiegen … und Halt verspüren<br />

… Weite und Raum … Anschmiegen … An-<br />

lehnen … und fühlen ‚Ich bin da‘ …Weite und<br />

Raum … Anschmiegen … Anlehnen … und<br />

fühlen ‚Ich bin da‘ …Sehr gut. Sehr schön!<br />

Und vielleicht wirst du bemerken, wie das<br />

Herz sich beruhigt und sicherer und sicherer<br />

wird. Es fühlt, du bist bei ihm, nimmst<br />

es ernst und gibst ihm die Bedeutung, die es<br />

verdient. Und mit jedem Raumgeben beim<br />

Einatmen … und Anschmiegen beim Ausatmen<br />

… weiß dein Herz, wie dankbar du<br />

bist, dass es so unermüdlich seine Arbeit für<br />

dich tut und das schöne rote, sauerstoffreiche<br />

und nährstoffbeladene Blut durch deine<br />

Adern pumpt … seit Beginn deines Lebens …<br />

tags im Wachen, nachts beim Schlafen. Und<br />

es schlägt schneller und kraftvoller, wenn du<br />

dich mehr bewegst, wenn du läufst, wenn<br />

du tanzt, singst oder wenn du dich beeilen<br />

musst. Immer angemessen, so wie es dein<br />

Körper braucht … und manchmal auch deine<br />

Seele. Es schlägt schneller, wenn du aufgeregt<br />

bist … es schlägt ruhig, wenn du entspannt<br />

bist. Wenn du zwei Stufen auf einmal<br />

nimmst, um die Treppe hochzurasen, pumpt<br />

es kräftig das Blut vorwärts, und du spürst<br />

dein Herz klopfen als Zeichen von ungemeiner<br />

Kraft und Vitalität. Und dann wieder wird<br />

es ganz ruhig … wie jetzt … Ja, und vielleicht<br />

kennt es dich sogar besser als du dich selber<br />

… So leg nun deine Arme um dein Herz …<br />

und horche hin, was es dir noch sagen mag,<br />

jetzt … (Pause) Sehr gut. Und du nimmst mit<br />

allen Sinnen wahr ... und du antwortest in<br />

deinen Worten. (Pause)<br />

‚Mein liebes Herz, ich bin dir so unendlich<br />

dankbar dafür, dass du mir die Treue hältst!<br />

Und jetzt haben wir beide gemeinsam sogar<br />

dieses Virus überstanden. Und das haben wir<br />

doch wirklich gut gemacht! Und nun passen<br />

wir beide sehr gut auf uns auf. Ich passe sehr<br />

gut auf mich auf und somit auch auf dich.<br />

Und das tu ich, weil ich dich liebhabe und<br />

dich schätze, und du dich jetzt tief, tief erholen<br />

und zur Ruhe kommen sollst.<br />

Du bist ein ganz wesentlicher Teil von mir,<br />

den ich sehr liebe … und so werde ich jetzt<br />

diese Liebe heilsam durch dich hindurchströmen<br />

lassen … wie warmes Licht und feiner<br />

Regen … wie lauer Wind und zartes Streicheln<br />

... Und du entspannst dich und fühlst<br />

dich einfach nur noch wohl.<br />

So werde ich, mein liebes Herz, jetzt einfach<br />

still sein und in der Stille mit jedem Atemzug<br />

meine warme aufrichtige Liebe durch dich<br />

strömen lassen, damit es dir gut geht. Du,<br />

mein wertvolles Herz.‘ (Pause)<br />

Und du, meine liebe … (Name) machst das<br />

jetzt so lang, wie´s für dich richtig und angemessen<br />

ist. Du spürst das. Du spürst, wann<br />

du deinem Herzen genug gegeben hast,<br />

wann es genug bekommen und sich für heute<br />

genug erholt hat … und wann du bereit<br />

bist, aus der Hypnose wieder zurückzukommen<br />

und dich deinem normalen Tag zuzuwenden.<br />

Und dein Herz lächelt.


54<br />

Rezensionen & Neuerscheinungen<br />

Rezensionen & Neuerscheinungen<br />

755<br />

Rezensionen &<br />

Neuerscheinungen<br />

Autoren: Dr. med. dent. Peter Dünninger // Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Patrick McCarthy:<br />

>> Wie man Angst in nur vier Sitzungen<br />

heilt.<br />

Carl Auer, Heidelberg 2019<br />

Der Titel klingt schon einmal ziemlich selbstbewusst.<br />

Normalerweise hätte mich das<br />

schon etwas gegen den Autor voreingenommen.<br />

Nachdem ich aber im letzten Jahr von<br />

einem Artikel über McCarthys Teekannen-<br />

Test so begeistert war (<strong>Suggestionen</strong> 2019),<br />

ging ich mit einiger Vorfreude ans Lesen.<br />

Und siehe da, es lohnte sich!<br />

Eigentlich steht das Wichtigste schon in der<br />

Einleitung: McCarthy wird darin als „Taxifahrer-Therapeut“<br />

bezeichnet. Welche Frage<br />

stellt der Taxifahrer zuerst? „Wo wollen Sie<br />

hin?“ Wo der Fahrgast herkommt, ist ihm relativ<br />

egal. Und das ist auch das Hauptmerkmal<br />

von McCarthys Psychotherapie: absolut<br />

lösungsorientiert. Auch das mit den vier<br />

Sitzungen, wird glaubhaft versichert, soll<br />

funktionieren. Es geht also schnell, aber damit<br />

noch nicht automatisch einfach. Wenn<br />

der Autor seine Interventionen an den vier<br />

Sitzungstagen schildert, nebst den notwendigen<br />

Vorbereitungen und aller Faktoren, die<br />

es dabei zu bedenken gilt, wird schnell klar,<br />

welche immense Routine und Erfahrung in<br />

diese nur vordergründig so kurze Therapie<br />

einfließen.<br />

McCarthy bezeichnet sich auch ausdrücklich<br />

nicht als Hypnotherapeuten. Vielmehr sieht<br />

er sich mehr wie ein Dirigent, der selber keine<br />

einzige Note spielt, aber das Orchester<br />

dazu bringt, eine Melodie hervorzubringen.<br />

Schönes Bild. Er legt allerdings größten Wert<br />

auf das Erzeugen einer möglichst hohen<br />

Erwartungshaltung und dabei hilft schon<br />

gleich der erwähnte Teekannen-Test, der in<br />

aller Breite geschildert wird, nichts anderes,<br />

als ein sehr fantasievoller Suggestibilitätstest,<br />

der gleichzeitig die Neugier und Erwartungshaltung<br />

erheblich steigert.<br />

Die vier Therapiesitzungen werden bis in die<br />

kleinste Formulierung explizit dargestellt<br />

und analysiert. Jede für sich ist ein Kunstwerk.<br />

Insbesondere die letzte Intervention<br />

„Der besondere Ort der Glückseligkeit“ lohnt<br />

schon alleine den Kauf des Buches. Die Anwendung<br />

sollte auch über den Einsatz bei<br />

Angst hinaus für eine ganze Reihe anderer<br />

Probleme gut möglich sein.<br />

Alles in allem: ziemlich genial! Ich glaube,<br />

dass jede(r) Therapeut(in) von diesem Buch<br />

profitieren kann und sei es nur wegen des ästhetischen<br />

Genusses der Kunstfertigkeit der<br />

Interventionen. > Es tut so weh!<br />

Lösungen für einen heilsamen Umgang<br />

mit chronischem Schmerz<br />

fischer & gann in Kamphausen,<br />

Bielefeld 2019.<br />

Der Anästhesist und Schmerzmediziner Jelitto<br />

beleuchtet in seinem Buch sehr detailliert<br />

die ganz individuellen Bedeutungsebenen<br />

von chronischem Schmerz.<br />

Nach der Differenzierung von akutem (körperliches<br />

Korrelat durch Verletzung etc.) vs.<br />

chronischem Schmerz (keine unmittelbar<br />

für den Schmerz verantwortliche körperliche<br />

Beschädigung) und der Klarstellung, dass<br />

eine chronische Schmerzerkrankung dennoch<br />

eine ganz reale Erkrankung sei, führt<br />

er durch Fallbeispiele, anhand derer er unterschiedliche<br />

Entstehungs- und Lösungsgeschichten<br />

darstellt. Schmerz als Erinnerung,<br />

unbewusste Selbstbestrafung, posttraumatisches<br />

Symptom, Schmerz als Reaktion auf<br />

unterdrückte Emotionalität.<br />

Auch sensibilisiert er für Krankheitsgewinne,<br />

durch die Schmerz unbehandelbar wird,<br />

so dass man sich die Behandlung in diesen<br />

Fällen auch sparen sollte, solange der Zielkonflikt<br />

(z.B. Schmerzfreiheit vs. Rente) nicht<br />

gelöst ist.<br />

Etwas unklar ist zu Beginn der Lektüre, an<br />

wen sich das Buch denn nun wendet.<br />

Den Schmerzmediziner? Die Allgemeinmedizinerin?<br />

Den Schmerzpatienten?<br />

Abschließend kann bestätigt werden, dass es<br />

für alle dieser Gruppen hilfreich sein kann.<br />

Patienten können ihren Horizont erweitern<br />

und sich öffnen für die Idee, dass es nicht darum<br />

geht, den richtigen Behandler zu finden,<br />

der den Schmerz dann endlich „wegmacht“,<br />

sondern dass ihr Schmerz sie über etwas informiert,<br />

das zu verstehen sich lohnt. ÄrztInnen<br />

werden ermutigt, Schmerz umfassender<br />

anzuschauen, nämlich zu dem Menschen<br />

gehörend, der unter ihm leidet. Dass gerade<br />

Nichtschmerzmedizinern abrechnungstechnisch<br />

für eine beziehungsbasierte Behandlung<br />

sehr enge Grenzen gesetzt sind, kritisiert<br />

Jelitto zu Recht.<br />

So ergänzt er seinen Text nicht nur durch<br />

eine praktische Übersicht möglicher Abrechnungsziffern,<br />

sondern auch durch ein umfangreiches<br />

Glossar und, in die Kapitel eingefügt,<br />

Hintergrundwissen über physische<br />

Faktoren der Schmerzleitung und -Inhibierung.<br />

Hypnose wird im Buch nur einmal genannt:<br />

Als Möglichkeit, akute Schmerzen zu lindern.<br />

Ihre breiten Einsatzmöglichkeiten in der Behandlung<br />

von chronischen Schmerzen, finden<br />

leider keine Erwähnung. Dabei bieten<br />

sich ja gerade da, wo man Schmerzen als Teil<br />

des Menschen akzeptiert, ihre Bedeutung<br />

herausfinden möchte, die eigene Integrität<br />

wiederherzustellen versucht, zahlreiche<br />

Anwendungseinladungen. Erwähnt sei nur<br />

die ideomotorische Arbeit, die durch die gut<br />

nachvollziehbaren Beispiele im Buch Anregungen<br />

erhält. Mir als Psychologin hat das<br />

Buch Mut gemacht, mich auf Menschen mit<br />

chronischem Schmerz einzulassen und sie<br />

auf dem Heilungsweg zu unterstützen. > Wie strick ich mir ein dickes Fell.<br />

Das Workbuch für Frauen.<br />

Trias, Stuttgart 2019<br />

Das Buch richtet sich explizit an Frauen. Und<br />

es ist rosa. Oh, oh! Böse Falle! Um allen möglichen<br />

Fettnäpfchen von vorneherein auszuweichen,<br />

beriet ich mich vorsichtshalber mit<br />

meiner Fachfrau für Gender- und politische<br />

Korrektheitsfragen, meiner Tochter. „Ich soll<br />

hier ein Buch besprechen, das ausdrücklich<br />

für Frauen geschrieben ist und einen<br />

quietschrosa Einband hat, ist sowas überhaupt<br />

in Ordnung?“ „Wer hat´s geschrieben?“<br />

„Eine Frau.“ „Dann ist es natürlich völlig<br />

korrekt!“ „Und wenn´s ein Mann geschrieben<br />

hätte?“ „Dann wär´s selbstverständlich sexistisch<br />

und total verwerflich!“<br />

Dermaßen beruhigt, wenn auch verwirrt, begann<br />

ich zu lesen. Und siehe da, das Buch war<br />

gut! Es ist Gott sei Dank keines der üblichen<br />

„Denke positiv und alles wird besser“- Bücher,<br />

die noch nie funktioniert haben. Es ist auch<br />

keine leichte Nachttisch-Lektüre. Es ist in der<br />

Tat ein Arbeitsbuch und es schreckt auch vor<br />

unangenehmen Themen nicht zurück.<br />

Wenn man die überaus zahlreich angebotenen<br />

Übungsaufgaben ernst nimmt, wird<br />

es tatsächlich anstrengend, und der Leser<br />

(die Leserin) muss sich eigenen Fehlern und<br />

Unzulänglichkeiten durchaus stellen. Dies<br />

allerdings immer mit dem wohlwollenden<br />

Grundtenor, dass Imperfektionen normal<br />

und erlaubt sind. Im ganzen Duktus und<br />

besonders bei den Aufgaben zeigt sich die<br />

langjährige Erfahrung der Autorin, die dabei<br />

auch nicht davor zurückscheut, ihre eigenen<br />

Schwächen offen darzulegen.<br />

Um das Selbstwertgefühl der Leserinnen zu<br />

steigern, wird mit allen Methoden und Tricks<br />

gearbeitet, die die moderne Psychotherapie<br />

zu bieten hat: Verhaltenstherapie, (Selbst-)<br />

Hypnose, Ankern, Klopfen, Akupressur, Modelllernen,<br />

Ressourcenarbeit, Resilienzstärkung,<br />

Future-Pace, Achtsamkeitstraining und<br />

sicher noch einem Dutzend anderer, die ich<br />

übersehen habe.<br />

Wer dieses Buch durcharbeitet und keinen<br />

positiven Effekt für sich erzielt, muss schon<br />

ein im negativen Sinne sehr dickes Fell haben.<br />

Wem kann man das Buch empfehlen?<br />

Sicher den angesprochenen Patientinnen<br />

(obwohl ich den starken Verdacht habe, es<br />

könnte auch bei Männern funktionieren!),<br />

aber auch allen Therapeut/innen, die sich<br />

aus der gebotenen Fülle von Interventionen<br />

und Übungsaufgaben jede Menge wertvolle<br />

Anregungen und Tipps für die eigene Arbeit<br />

werden herausziehen können. > Klienten kennenlernen – Diagnosen<br />

dynamisch utilisieren.<br />

Carl Auer, Heidelberg <strong>2020</strong>.<br />

Klajs ist Ericksonianer durch und durch. Sein<br />

Ansatz basiert auf Ericksons Art zu denken,<br />

und so beschreibt Klajs im ersten Kapitel<br />

sein Verständnis von Diagnose als Teil des<br />

therapeutischen Prozesses. Dass psychiatrische<br />

Diagnosen eher Therapeuten zur Verständigung<br />

oder Institutionen zum Einordnen<br />

dienen, oder aber einem Klienten zum<br />

Erhalten bestimmter Leistungen, aber nicht<br />

unbedingt der Heilung, führt er ausführlich<br />

und nachvollziehbar aus.<br />

Deshalb schlägt Klajs eine radikal pragmatische<br />

Utilisierung der Diagnose vor, mit dem<br />

Ziel einer strategischen Veränderung in die<br />

Zukunft hinein. Sie soll Chancen anstatt Defizite,<br />

Potential anstelle einer Symptomatik<br />

im Fokus haben und die Therapie flexibel begleiten.<br />

Bereits das Suchen nach einer Diagnose<br />

und die Ausrichtung der Fragen wirke<br />

suggestiv und verändernd und bedürfe besonderer<br />

Sorgfalt. Klajs unterteilt seine Betrachtung<br />

der ericksonianischen Diagnose in<br />

fünf Bereiche. Im ersten achtet er auf wichtige<br />

Diagnosekriterien wie bevorzugte Wertesysteme<br />

des Klienten, aber auch darauf, wie<br />

er Erlebnisse verarbeitet. Wie geht er mit der<br />

Wirklichkeit um, wo verzerrt er sie?<br />

Der zweite Bereich befasst sich mit Trancephänomenen,<br />

die sich im Alltag des Klienten<br />

als sich wiederholende Manifestationen des<br />

Unbewussten zeigen – und wie sie in der<br />

Therapie utilsiert werden können. Der dritte<br />

zeigt die Bedeutung des Systems, in dem der<br />

Klientlebt und sich erlebt. Doppelbindungen,<br />

Hierarchien sowie Dynamiken zwischen Familienmitgliedern<br />

oder in Partnerschaften<br />

erhalten er dabei Aufmerksamkeit.<br />

Im vierten Bereich beschäftigt er sich mit den<br />

Ressourcen, die dem Klienten zur Verfügung<br />

stehen, individuell und im therapeutischen<br />

Prozess. Schließlich beschäftigt sich der Autor<br />

mit der Motivation des Klienten, Faktoren,<br />

die einer Heilung zuarbeiten oder sie<br />

verhindern können.<br />

Fazit:<br />

Auch einer altgedienten Hypnotherapeutin<br />

öffnet dieses Buch auf über 300 Seiten an<br />

einigen Stellen noch einmal die Augen. Das<br />

Buch ist didaktisch super aufgebaut und<br />

führt systematisch durch die Kriterien, angereichert<br />

mit zahlreichen Fallbespielen, die<br />

der Autor in mehreren Jahrzehnten Ericksonianischer<br />

Arbeit gesammelt hat. Das Buch<br />

ist eine Fundgrube für jeden, der Hypnose<br />

nicht nur als „Extra“ nutzen möchte, sondern<br />

die sich tiefer in die Denk- und Handlungsweise<br />

Milton Ericksons einfinden will.


56 Neue Abrechnungsmöglichkeiten<br />

Kongressverschiebung<br />

757<br />

Mitteilung: Verschiebung des<br />

diesjährigen Hypnosekongresses<br />

Dipl.-Psych. Dr. Klaus Hönig & Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Neue<br />

Abrechnungsmöglichkeiten!<br />

Kombination von Analytischer und Tiefenpsychologischer Psychotherapie mit Hypnose<br />

Bisher war es von der KV nicht erlaubt,<br />

eine tiefenpsychologische (TP)<br />

oder analytische (AP) Psychotherapie mit<br />

Hypnose, Autogenem Training (AT) oder<br />

Progressiver Muskelrelaxation (PMR) zu<br />

kombinieren und abzurechnen. Die aktuelle<br />

Psychotherapierichtlinie legt deshalb<br />

in §16 (1) immer noch fest: Psychoanalytisch<br />

begründete Verfahren „…stellen<br />

Formen einer ätiologisch orientierten Psychotherapie<br />

dar, welche die unbewusste<br />

Psychodynamik neurotischer Störungen<br />

mit psychischer oder somatischer Symptomatik<br />

zum Gegenstand der Behandlung<br />

machen. Zur Sicherheit ihrer psychodynamischen<br />

Wirksamkeit sind bei diesen Verfahren<br />

übende und suggestive Interventionen<br />

auch als Kombinationsbehandlung<br />

grundsätzlich ausgeschlossen.“<br />

Gemeinsam haben die DGH, DG-E und MEG<br />

eine Resolution an den Unterausschuss Psychotherapie<br />

beim Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

gestellt, die aufgrund dessen<br />

eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema eingerichtet<br />

haben. Diese Arbeitsgruppe gab am<br />

22.03.2019 den wohlwollenden Hinweis,<br />

dass in den Psychotherapierichtlinien zwar<br />

von einem „grundsätzlichen“ Ausschluss<br />

einer Kombinationsbehandlung gesprochen<br />

wird, nur „im juristischen Sprachgebrauch<br />

des Wortes - grundsätzlich - soll damit im<br />

Einzelfall erreicht werden, dass Ausnahmen<br />

im Einzelfall möglich sind“. Auf Nachfrage<br />

bestätigte die KBV diese Rechtsauffassung<br />

am 17.05.19: „Entsprechend kann eine Kombination<br />

von AT, PMR und Hypnose in Kombination<br />

mit AP oder TP im Ausnahmefall möglich<br />

sein. Dies kann unserer Einschätzung<br />

nach nur dann zulässig sein, wenn im individuellen<br />

Fall die psychodynamische Wirksamkeit<br />

der AP oder TP bei der Patientin oder<br />

dem Patienten durch eine Kombination nicht<br />

eingeschränkt ist und den Zielen des Verfahrens<br />

bzw. des methodischen Vorgehens nicht<br />

entgegensteht“.<br />

Daneben gibt es in der Leistungslegende des<br />

EBM eine weitere gültige Abrechnungsvorgabe.<br />

AP bzw. TP dürfen „nicht in derselben<br />

Sitzung“ mit Hypnose, AT und PMR abgerechnet<br />

werden. Es ist aber nicht ausgeschlossen,<br />

diese am selben Behandlungstag oder im selben<br />

Krankheitsfall durchzuführen. Zwischen<br />

der psychotherapeutischen Sitzung und der<br />

Anwendung der Hypnose, AT oder PMR muss<br />

also eine Pause vorhanden sein, wobei die<br />

Dauer der Pause nicht benannt ist.<br />

Was muss konkret bei der Abrechnung mit<br />

der KV beachtet werden?<br />

Die Kombination von AP bzw. TP mit Hypnose,<br />

AT oder PMR kann in Einzelfällen indiziert<br />

sein. Für die Abrechnung mit der KV ist es<br />

wichtig, eine Begründung für den Einsatz der<br />

Methode (Hypnose, PMR oder AT) und die<br />

Zielsetzung zu dokumentieren (z.B. Erwerb<br />

von basalen Fähigkeiten zur Spannungsregulation,<br />

Sammeln von spezifischen Erfahrungen<br />

der Selbstwirksamkeit, Förderung<br />

der Achtsamkeit und Flexibilisierung der<br />

Abwehr, so dass eine psychodynamische Arbeit<br />

in Gang kommen kann, Praktizieren der<br />

Selbstfürsorge um Therapieergebnisse zu sichern<br />

u.v.m.). Zusätzlich sollte festgehalten<br />

werden, warum dieser Methodeneinsatz den<br />

psychodynamischen Wirkfaktoren der Therapie<br />

nicht entgegensteht. Zeitangaben für die<br />

Psychotherapiestunde sowie der Hypnose,<br />

AT oder PMR sollten gemacht werden, um<br />

die dazwischen liegende Pause und die ausreichende<br />

Zeitdauer der einzelnen Methoden<br />

festzuhalten. In vielen Praxisverwaltungssystemen<br />

kann dies schnell und unkompliziert<br />

angegeben werden. Diese Dokumentation<br />

sollte auf Verlangen der KV vorgelegt werden<br />

können.<br />

Es wäre schön, wenn viele von Ihnen diese<br />

neue Abrechnungsmöglichkeit nutzen würden,<br />

um die Bedeutung der Hypnose in der<br />

psychotherapeutischen Praxis gegenüber<br />

den Kassen und der KV zu stärken. Falls es<br />

Schwierigkeiten bei der Abrechnung mit<br />

Ihrer KV gibt, melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle<br />

der DGH. Wir werden diese Fälle<br />

sammeln und versuchen aufzuklären.


58<br />

Projekttage 2021<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

759<br />

Projekttage in Bad Lippspringe<br />

vom 07. bis 08. Mai 2021<br />

Regionale Weiterbildung<br />

der DGH<br />

Krank durch Stress?<br />

HYPNOSE hilft<br />

Stress spielt im Lebensalltag der Menschen,<br />

in unserer klinisch-praktischen Arbeit als<br />

ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen und<br />

im gesamten Gesundheitssystem eine zunehmende<br />

Rolle. So erleben wir auch gerade<br />

in dieser durch die Corona-Pandemie geprägten<br />

Zeit, wie einerseits Einschränkungen<br />

von Kontakten und Veranstaltungen zu einer<br />

wohltuenden Entschleunigung, Stressreduktion<br />

und Erholung führen können. Andererseits<br />

können die Verunsicherung durch das<br />

Geschehen, Herausforderungen in der Organisation<br />

des familiären und beruflichen Alltags,<br />

gesundheitliche und finanzielle Ängste,<br />

das Fehlen sozialer Kontakte, Sorgen über<br />

die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation<br />

und weitere Aspekte mehr Stress verursachen.<br />

Chronischer Stress ist bekanntermaßen ein<br />

Risikofaktor für die Entwicklung psychischer<br />

Störungen und körperlicher Erkrankungen<br />

– und darum kommt der Prävention und<br />

Bewältigung von Stress und Stressfolgeerkrankungen<br />

eine ausgesprochen zentrale<br />

Bedeutung zu. Da kommen die Projekttage<br />

der DGH in Bad Lippspringe vom 7. bis 8.<br />

Mai 2021 zum Thema „Krank durch Stress?<br />

HYPNOSE hilft“ wie gerufen. Unter verschiedenen<br />

Aspekten werden wir uns in Vorträgen<br />

und Workshops mit diesem wichtigen Thema<br />

beschäftigen.<br />

Die Referenten werden mit ihren jeweiligen<br />

Spezialgebieten interessante Fragestellungen<br />

beleuchten und Einblick in ihre Arbeit<br />

geben. So hat bereits Prof. Stefan Reber zugesagt,<br />

uns über neurobiologische Grundlagen<br />

spannende Informationen zu vermitteln<br />

und Zusammenhänge zu erläutern.<br />

Dr. Woltemade Hartman liefert wichtige Beiträge<br />

aus der Ego State-Therapie. Dipl.-Psych.<br />

Silvia Fisch stellt das hypnotherapeutische<br />

Gruppenprogramm zur Stressbewältigung<br />

und die aktuellen Forschungsergebnisse<br />

dazu vor, das sie gemeinsam mit Dr. Michael<br />

Teut von der Charité Berlin entwickelt hat.<br />

Darüber hinaus sind weitere internationale<br />

Referenten angefragt, unser Workshop-Programm<br />

mit ihren spannenden Beiträgen zu<br />

bereichern und dem Ganzen einen – wie<br />

immer – genau richtig anregenden und entspannenden<br />

Rahmen zu geben.<br />

Freuen wir uns darauf, im Mai 2021 mit den<br />

bis dahin vermutlich bereits gut geübten und<br />

vielleicht auch inzwischen wieder weniger<br />

ausgeprägt erforderlichen besonderen „Regeln“<br />

unsere Projekttage zu erleben!<br />

(Zu gelingender Stressbewältigung gehört<br />

auch die Resilienz und Anpassungsfähigkeit<br />

gegenüber gewissen „Unannehmlichkeiten“<br />

… )


60<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

761<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Berlin<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />

Dr. med. Michael Teut<br />

Curriculum <strong>2020</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 + F2 22.-24.01.2021<br />

(Dozent: Dr. med. Michael Teut)<br />

>> F3 + F4 11.-13.06.2021<br />

(Dozent: Dr. med. Michael Teut)<br />

Therapiekurse<br />

>> T1 01.-03.10.2021<br />

Psychosomatik (+10 FE Supervision)<br />

(Dozentin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch)<br />

>> T2 21.-23.01.2022<br />

Angst (+10 FE Supervision)<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner)<br />

>> T3 29.-30.04.2022<br />

Schmerzen (+10 FE Supervision)<br />

(Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-<br />

Janßen)<br />

Supervision<br />

>> 01.-03.07.2022<br />

Kompaktkurs (18 FE)<br />

(Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Agnes<br />

Kaiser-Rekkas)<br />

Curriculum 2021<br />

Grundkurse als Blockveranstaltung<br />

>> 22.-26.09.2021<br />

(Dozenten: Dr. med. Michael Teut und<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch)<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dr. med. Michael Teut<br />

Courbièrestr. 5<br />

10787 Berlin<br />

Tel.: 030 2137842<br />

E-Mail:<br />

michael.teut@dgh-hypnose-berlin.de<br />

Homepage:<br />

www.dgh-hypnose-berlin.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Bremen<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />

Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />

Grundkurse<br />

>> G1 25./26.09.<strong>2020</strong><br />

>> G2 30./31.10.<strong>2020</strong><br />

>> G3 22./23.01.2021<br />

>> G1 19./20.02.2021<br />

>> G2 26./27.03.2021<br />

>> G3 11./12.06.2021<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 04./05.09.<strong>2020</strong><br />

>> F2 09./10.10.<strong>2020</strong><br />

>> F3 06./07.11.<strong>2020</strong><br />

>> F4 04./05.12.<strong>2020</strong><br />

>> F1 03./04.09.2021<br />

>> F2 08./09.10.2021<br />

>> F3 05./06.11.2021<br />

>> F4 03./04.12.2021<br />

Curriculum <strong>2020</strong>/2021<br />

Therapiekurse<br />

>> 05./06.02.2021<br />

T1 - Simulatortechnik, Arbeit mit<br />

Ängsten<br />

>> 05./06.03.2021<br />

T2 - Hypnotische Schmerzkontrolle und<br />

Anästhesie<br />

>> 09./10.04.2021<br />

T3 - Emotio begegnet Ratio<br />

>> 28./29.05.2021<br />

T4 - Matrix-Technik und Mentaltraining<br />

Curriculum 2021/2022<br />

Therapiekurse<br />

>> 21./22.01.2022<br />

T1 - Simulatortechnik, Arbeit mit<br />

Ängsten<br />

>> 25./26.02.2022<br />

T2 - Hypnotische Schmerzkontrolle und<br />

Anästhesie<br />

>> 25./26.03.2022<br />

T3 - Emotio begegnet Ratio<br />

>> 22./23.04.2022<br />

T4 - Matrix-Technik und Mentaltraining<br />

Supervision<br />

Termine bitte bei Frau Chiamulera<br />

erfragen.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />

Rosental 22<br />

28359 Bremen<br />

Tel.: 0421 236069 oder 0171 4792147<br />

Ansprechpartner: Frau Chiamulera<br />

E-Mail: crescom@t-online.de<br />

Homepage:<br />

www.hypnoseinstitut-bremen.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Coesfeld<br />

Leiterin des Westfälischen Instituts für<br />

Hypnose und Hypnotherapie:<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Grundkurse<br />

>> G1 15./16.01.2021<br />

>> G2 05./06.02.2021<br />

>> G3 05./06.03.2021<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 28./29.05.2021<br />

>> F2 25./26.06.2021<br />

>> F3 20./21.08.2021<br />

>> F4 24./25.09.2021<br />

Therapiekurse<br />

>> 11./12.12.<strong>2020</strong><br />

Hypnotherapeutische Techniken zur<br />

Schmerzbehandlung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />

Hüsken-Janßen<br />

>> 19./20.02.2021<br />

HypnoMentale Geburtsvorbereitung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />

Hüsken-Janßen<br />

>> 16./17.04.2021<br />

Hypnotherapie bei Angststörungen<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch, Coesfeld<br />

>> 27./28.08.2021<br />

Hypnotherapeutische Interventionen zur<br />

Behandlung von Depressionen<br />

Dozent: Prof. Dr. rer. nat. Walter Bongartz,<br />

Konstanz<br />

Ego-State-Therapie<br />

Dozent: Woltemade Hartman, PhD, Pretoria/Südafrika<br />

>> 12./13.03.2021<br />

Einführung in die Ego-State-Therapie<br />

>> 02./03.07.2021<br />

Trauer als Ressource in der Psychotherapie<br />

>> 10. – 12.09.2021<br />

Ego State - Teil II<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Westfälisches Institut für Hypnose und<br />

Hypnotherapie<br />

Daruper Straße 14<br />

48653 Coesfeld<br />

Tel.: 02541 880760<br />

Fax: 02541 70008<br />

E-Mail: kontakt@weiterbildungsinstituthypnose.de<br />

Web:<br />

www.weiterbildungsinstitut-hypnose.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Darmstadt<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

Mitte:<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil. Michael Hübner<br />

Grundkurse<br />

>> G1 06./07.02.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Karl G. Möck)<br />

>> G2 20./21.03.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner)<br />

>> G3 24./25.04.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Lars Pracejus)<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 22./23.05.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Karl G. Möck)<br />

>> F2 19./20.06.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Lars Pracejus)<br />

>> F3 25./26.09.2021<br />

(Dozent: Dr. med. dent. Sylvio<br />

Chiamulera)<br />

>> F4 09./10.10.2021<br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner)<br />

Therapiekurse<br />

>> 30./31.01.2021<br />

Einführung in die Kinder- und Jugendhypnose<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Nicole Beck-<br />

Griebeling<br />

>> 13./14.02.2021<br />

Hypnomentale Geburtsvorbereitung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Yvonne König<br />

>> 06./07.03.2021<br />

Selbstfürsorge und Hypnose<br />

Dozent: Dipl.-Psych. Karl G. Möck<br />

>> 08./09.05.2021<br />

Integrative Hypnotherapie<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Yvonne König<br />

>> 29./30.05.2021<br />

Hypnotherapie in der Psychoonkologie<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Yvonne König<br />

>> 05./06.06.2021<br />

Persönlichkeitsstile und -störungen<br />

Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Bernd Schick<br />

>> 11./12.09.2021<br />

Behandlung von Traumafolgestörungen<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Nicole Beck-<br />

Griebeling<br />

Supervision<br />

>> 23.01.2021<br />

bei Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner<br />

in Münzenberg<br />

>> 25.04.2021<br />

bei Dipl.-Psych. Dr. Lars Pracejus in<br />

Darmstadt<br />

>> 20.06.2021<br />

bei Dipl.-Psych. Dr. Lars Pracejus in<br />

Darmstadt<br />

>> 04.09.2021<br />

bei Dipl.-Psych. Karl G. Möck in<br />

Darmstadt<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Lars Pracejus<br />

Geschäftsstelle Zentrum Mitte:<br />

E-Mail: GIPsychologietransfer@gmail.com<br />

Web: www.hypnoseausbildung.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Dortmund<br />

Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

Rhein/Ruhr:<br />

Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />

Curriculum <strong>2020</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> 04.-07.11.<strong>2020</strong> (Blockseminar)<br />

T1 - Hypnose in der Psychosomatik<br />

T2 - Hypnose bei Schmerzen<br />

>> 20.-23.01.2021 (Blockseminar)<br />

T1 - Hypnose in der Psychosomatik<br />

>> 01.-02.11.2019<br />

T3 - Hypnose und ihre Anwendung bei<br />

Ängsten<br />

T4 - Hypnose bei Schlafstörungen<br />

Curriculum 2021<br />

Grundkurse<br />

>> G1/G2 14.-17.04.2021<br />

(Blockseminar)<br />

>> G3 21./22.05.2021<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1/F2 23.-26.06.2021 (Blockseminar)<br />

>> F3/4 01.-04.09.2021 (Blockseminar)<br />

Therapiekurse<br />

>> 03.-06.11.2021 (Blockseminar)<br />

T1 - Hypnose in der Psychosomatik<br />

T2 - Hypnose bei Schmerzen<br />

>> 25.-29.01.2022 (Blockseminar)<br />

T3 - Hypnose und ihre Anwendung bei<br />

Ängsten<br />

T4 - Hypnose bei Schlafstörungen<br />

>> 08.-09.10.2021<br />

T5 - Humor in der Psychotherapie mit<br />

Gastdozent Dr. Peter Hain<br />

Supervision<br />

>> 06.03.2021 (in Münster)<br />

>> 28.08.2021 (in Münster)<br />

>> 01.-05.06.2021 (Blockseminar in<br />

Salzburg)<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />

Zum Guten Hirten 94<br />

48155 Münster<br />

Tel.: 0251 1330506<br />

E-Mail: info@claudia-weinspach.de<br />

Web: www.claudia-weinspach.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Frankurt<br />

Leiter des Klingenberger Instituts für<br />

Klinische Hypnose:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Curriculum <strong>2020</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> T1 und T2 als Block 4<br />

22.-25.10.<strong>2020</strong><br />

T1 Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

T2 Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>> T3 und T4 als Block 5<br />

21.-24.01.2021<br />

T3 Hypnotherapie bei Ängsten<br />

T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />

>> T5 26./27.02.2021<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

Curriculum 2021<br />

Grundkurse<br />

>> G1-G3 als Block 1: 06.-10.01.2021<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 und F2 als Block 2: 04.-06.03.2021<br />

>> F3 und F4 als Block 3: 06.-08.05.2021<br />

Therapiekurse<br />

>> T1 und T2 als Block 4<br />

24.-26.06.2021<br />

T1 Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

T2 Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>> T3 und T4 als Block 5<br />

19.-21.08.2021<br />

T3 Hypnotherapie bei Ängsten<br />

T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />

>> T5 15./16.10.2021<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

>>


62<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Neue Zertifikatsinhaber<br />

763<br />

Neue Zertifikatsinhaber<br />

Stand: Ende Juni <strong>2020</strong><br />

Supervision<br />

Supervision wird jeweils nach einem<br />

Block (sonntags 9.00 -13.00 Uhr) angeboten<br />

(ab Block 2). Am Tag vor T5 findet<br />

eine ganztätige Supervision (9.00 - 17.30<br />

Uhr) statt, nach Seminar T5 samstagnachmittags<br />

(13.30 - 17.30 Uhr) und<br />

am folgenden Sonntagvormittag (9.00 -<br />

13.00 Uhr).<br />

Danach wären dann die Weiterbildungsvoraussetzungen<br />

(Kurse + Supervision)<br />

für das DGH-Zertifikat erfüllt.<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Freiburg<br />

Leiter des Klingenberger Instituts für<br />

Klinische Hypnose:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Curriculum <strong>2020</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> T3 und T4 als Block 5<br />

29.10.-01.11.<strong>2020</strong><br />

T3 Hypnotherapie bei Ängsten<br />

T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />

>> T5 15.01./16.01.2021<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

T3 Hypnotherapie bei Ängsten<br />

T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />

>> T5 05./06.11.2021<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

Supervisionen<br />

Supervision wird jeweils nach einem<br />

Block (sonntags 9.00 -13.00 Uhr) angeboten<br />

(ab Block 2). Am Tag vor T5 findet<br />

eine ganztätige Supervision (9.00 - 17.30<br />

Uhr) statt, nach Seminar T5 samstagnachmittags<br />

(13.30 - 17.30 Uhr) und<br />

am folgenden Sonntagvormittag (9.00 -<br />

13.00 Uhr).<br />

Danach wären dann die Weiterbildungsvoraussetzungen<br />

(Kurse + Supervison)<br />

für das DGH-Zertifikat erfüllt.<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

für Frankfurt und Freiburg:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Klingenberger Institut für Klinische<br />

Hypnose<br />

Färberstraße 3a<br />

78467 Konstanz<br />

Tel.: 07531 6060350<br />

Fax: 07531 6060350<br />

E-Mail:<br />

Web:<br />

bongartz@hypnose-kikh.de<br />

www.hypnose-kikh.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

München<br />

Supervisionen<br />

25.-30.04.2021<br />

in Griechenland mit Erleben des<br />

orthodoxen griechischen Osterfestes<br />

Curriculum 2021<br />

Grundkurse<br />

>> G1-G3 21.-25.07.2021<br />

mit Abendlehreinheiten (in Hessisch<br />

Lichtenau)<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 29./30.10.2021<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes<br />

Kaiser Rekkas<br />

Chorherrstr. 4<br />

81667 München<br />

Tel.: 089 4484025<br />

Fax: 089 48999748<br />

E-Mail: Agnes.Kaiser.Rekkas@gmail.com<br />

Web: www.kaiser-rekkas.de<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Erhalt des DGH-Zertifikats!<br />

Dipl.-Psych.<br />

lic. phil.<br />

Dipl.-Med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. phil.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Arzt<br />

Ärztin<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. soc.<br />

M.Sc. Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych., M.A.<br />

Christine<br />

Isabel<br />

Klaus<br />

Andrea Sonja<br />

Urs<br />

Elisabeth<br />

Susanne<br />

Gudrun<br />

Sigrid<br />

Claudia<br />

Daniel<br />

Thomas<br />

Peter<br />

Lutz<br />

Ulrike<br />

Günter<br />

Marieluise<br />

Franz<br />

Arne Ursula<br />

Susanne<br />

Helge Rena<br />

Aberle<br />

Baglej<br />

Benecke<br />

Christoffel<br />

Egloff<br />

Eißner<br />

Hallmann<br />

Kähler<br />

Kempter<br />

Kielinowski<br />

Kinder<br />

Lange<br />

Lenz<br />

Marten<br />

Mehling<br />

Meng<br />

Meuer<br />

Neugebauer<br />

Oppelt<br />

Päuker<br />

Poesthorst<br />

Groß-Gerau<br />

Basel<br />

Dessau<br />

Bonn<br />

Solothurn<br />

Waldsassen<br />

Hamburg<br />

Warendorf<br />

Radolfzell<br />

Greven<br />

Struppen<br />

Neustadt an der Orla<br />

Roßdorf<br />

Solms<br />

Berlin<br />

Mainz<br />

Heidenheim<br />

München<br />

Gronau<br />

Bonn<br />

Mainz<br />

Curriculum 2021<br />

Grundkurse<br />

>> G1-G3 als Block 1: 03.-07.02.2021<br />

Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

München:<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes<br />

Kaiser Rekkas<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />

Dr. phil.<br />

Simone<br />

Suzana<br />

Kathrin<br />

Maria<br />

Pötter<br />

Ravlic<br />

Riebel<br />

Rime<br />

Sundern<br />

Worms<br />

Mainz<br />

Lechbruck<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 und F2 als Block 2: 25.-27.03.2021<br />

>> F3 und F4 als Block 3: 13.-15.05.2021<br />

Therapiekurse<br />

Curriculum <strong>2020</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1/F2 22.-25.10.<strong>2020</strong><br />

>> F3/F4 11.-14.02.2021<br />

(auf Wunsch der Teilnehmer in<br />

Hessisch Lichtenau)<br />

M.Sc. Psych.<br />

Dipl.-Psych. Sr. M.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Romy<br />

Christiana<br />

Sylvia<br />

Jutta<br />

Angela<br />

Karin<br />

Schleicher<br />

Schlotter<br />

Schmidt<br />

Schröder<br />

Simon<br />

Speh<br />

Berlin<br />

Rottenburg am Neckar<br />

Dortmund<br />

Essen<br />

Wiesbaden<br />

Weinsberg/Grantschen<br />

>> T1 und T2 als Block 4<br />

01.-03.07.2021<br />

T1 Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

T2 Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>> T3 und T4 als Block 5<br />

09.-11.09.2021<br />

Therapiekurse<br />

>> T3/T4 18.-21.02.2021<br />

Psychosomatik und Psychotrauma<br />

(auf Wunsch der Ausbildungsteilnehmer in<br />

Hessisch Lichtenau)<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Prof. Dr. phil.<br />

Gabriele<br />

Nicole<br />

Meike<br />

Günther<br />

Syrbe<br />

Wagner<br />

Wessling<br />

Wüsten<br />

Bünde<br />

Schondorf a. Ammersee<br />

Wentorf bei Hamburg<br />

Reinach BL<br />

Dipl.-Psych. Claudia Zechlin Frankfurt


64 Neue Mitglieder der DGH<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung 765<br />

Neue Mitglieder der DGH<br />

Stand: Ende Juni <strong>2020</strong><br />

Herzlich willkommen in der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.!<br />

Mitgliederversammlung der deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

M. Sc. Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

B. Sc. Psych.<br />

Studentin M. Sc. Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych. Dr.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Arzt<br />

Zahnarzt Dr.<br />

Dr. med.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Soz.päd., KJP<br />

Ärztin<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

M.Sc. Psych.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Ärztin<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Ärztin<br />

M. Sc. Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

M.Sc. Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. soc.<br />

Arzt<br />

Zahnärztin Dr.<br />

Zahnärztin<br />

Dr. med. Dipl.-Psych.<br />

Ärztin<br />

Ärztin<br />

Dipl. Soz.-Päd., KJP<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Maria<br />

Kerstin<br />

Elena<br />

Andreas<br />

Matthias<br />

Yasemin<br />

Evi<br />

Dorothea<br />

Stella<br />

Rainer<br />

Irmtraud<br />

Luigi<br />

Susanne<br />

Christian<br />

Shokoufeh<br />

Roland<br />

Vera<br />

Doris<br />

Sabine<br />

Marcel<br />

Anna Katharina<br />

Henryk<br />

Guido<br />

Franz<br />

Gisela<br />

Sybille<br />

Sarah<br />

Tim<br />

Karin<br />

Nora<br />

Gisela<br />

Claudia<br />

Birte<br />

Nicole<br />

Anke<br />

Judith<br />

Karin<br />

Victoria<br />

Eva<br />

Marieluise<br />

Ludger<br />

Nicola<br />

Elena<br />

Tobias<br />

Lucia<br />

Annika<br />

Sylwia<br />

Imke Greetje<br />

Kathrin Marietta<br />

Andreas<br />

Bettina<br />

Claudia<br />

Athanasopoulou<br />

Bauer<br />

Baur<br />

Bocianski<br />

Böhle<br />

Cal<br />

Diestelkamp<br />

Dohnke<br />

Ewering<br />

Faber<br />

Farrenkopf<br />

Fierro<br />

Fluche-Darley<br />

Freiherr von Welser<br />

Gawellek-Shahsavari<br />

Georgieff<br />

Glomm<br />

Goldenbogen<br />

Groß<br />

Hachmeister<br />

Helbig<br />

Hoffmann<br />

Holzem<br />

Hötschl<br />

Jaeschke-Werbeck<br />

Kalchthaler<br />

Karrasch<br />

Kiparski<br />

Klöpper<br />

Knappe<br />

Knopf<br />

Kopplin<br />

Köster<br />

La Pierre<br />

Laufenberg<br />

Loock<br />

Lutter<br />

Mark<br />

Martin<br />

Meuer<br />

Mittelstädt<br />

Meißner<br />

Moitroux<br />

Neuhauser<br />

Raths<br />

Speller<br />

Szczutowski<br />

Vehring<br />

Wagner<br />

Wiggers<br />

Wolf<br />

Zechlin<br />

Wuppertal<br />

Lahr<br />

Münster<br />

Köln<br />

Unna<br />

Marburg<br />

Bad Kissingen<br />

Memmelsdorf<br />

Köln<br />

Wiesloch<br />

Ettlingen<br />

Hagen<br />

Paderborn<br />

Wessobrunn<br />

Schuttrange (Schëtter)<br />

Berlin<br />

Stuttgart<br />

Stuttgart<br />

Rheine<br />

Leipzig<br />

Leipzig<br />

Basel<br />

Nienburg<br />

Hünibach<br />

Telgte<br />

Villingen<br />

Ulm<br />

Krefeld<br />

Aurich<br />

Dresden<br />

Konstanz<br />

Berlin<br />

Südbrookmerland<br />

Marburg<br />

Julianadorp<br />

Herne<br />

Mammendorf<br />

Dortmund<br />

Nuthetal<br />

Heidenheim<br />

Hattingen<br />

Bad Reichenhall<br />

Aldenhoven<br />

Müllheim<br />

Winningen<br />

Coesfeld<br />

Berlin<br />

Nottuln<br />

Solingen<br />

Hamburg<br />

Männedorf<br />

Frankfurt<br />

Am 15.11.2019 im Best Western Premier Parkhotel, Peter-Hartmann-Allee 4, 33175 Bad Lippspringe.<br />

Beginn: 20:30 Uhr<br />

Tagesordnung:<br />

>> Top 1: Feststellung der ordnungs-<br />

gemäßen Einberufung<br />

>> Top 2: Wahl des Versammlungsleiters<br />

>> Top 3: Wahl des Protokollanten<br />

>> Top 4: Beschluss der Tagesordnung<br />

>> Top 5: Verabschiedung des Protokolls<br />

der letzten Mitgliederversamm<br />

lung<br />

>> Top 6: Bericht des Vorstandes<br />

>> Top 7: Aussprache zum Bericht des<br />

Vorstandes<br />

>> Top 8: Bericht der Kassenprüfer<br />

>> Top 9: Aussprache zum Bericht der<br />

Kassenprüfer<br />

>> Top 10: Bericht des Datenschutz-<br />

beauftragten<br />

>> Top 11: Aussprache zum Bericht des<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

>> Top 12: Entlastung des Vorstandes<br />

>> Top 13: Wahl des Wahlleiters<br />

>> Top 14: Wahl des Vorstandes<br />

>> Top 15: Wahl der Kassenprüfer<br />

>> Top 16: Wahl des Datenschutz-<br />

beauftragten<br />

>> Top 17: Verschiedenes<br />

Top 1<br />

Feststellung der ordnungsgemäßen<br />

Einberufung<br />

er Präsident der DGH, Herr Dr. Klaus Hönig,<br />

eröffnet die Mitgliederversammlung um<br />

20:30 Uhr und stellt deren ordnungsgemäße<br />

und fristgerechte Einberufung mit den „<strong>Suggestionen</strong><br />

Ausgabe 2019“ fest.<br />

Top 2<br />

Wahl des Versammlungsleiters<br />

Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn Sebastian<br />

Knop zum Versammlungsleiter zu wählen.<br />

Herr Knop ist im Falle der Wahl bereit, das<br />

Amt anzunehmen. Er wird einstimmig ohne<br />

Gegenstimme zum Versammlungsleiter gewählt.<br />

Herr Knop nimmt die Wahl an.<br />

Top 3<br />

Wahl des Protokollanten<br />

Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn Dr. Christian<br />

Bernd Hüsken zum Protokollanten zu<br />

wählen. Herr Dr. Christian Bernd Hüsken<br />

ist im Falle seiner Wahl bereit, das Amt anzunehmen.<br />

Herr Dr. Christian Bernd Hüsken<br />

wird einstimmig zum Protokollanten<br />

gewählt. Herr Dr. Christian Bernd Hüsken<br />

nimmt die Wahl an.<br />

Top 4<br />

Beschluss der Tagesordnung<br />

Die Tagesordnung wird wie vorgelegt einstimmig<br />

ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen<br />

beschlossen..<br />

Top 5<br />

Verabschiedung des Protokolls der<br />

letzten Mitgliederversammlung<br />

Der Versammlungsleiter stellt die Ordnungsgemäßheit<br />

des Protokolls – wie publiziert in<br />

<strong>Suggestionen</strong> 2018 – fest. Die Versammlung<br />

beschließt das Protokoll einstimmig ohne Gegenstimmen<br />

oder Enthaltungen.<br />

Top 6<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie, Dr.<br />

Helga Hüsken-Janßen, berichtet von der Arbeit<br />

des Vorstands im vergangenen Jahr:<br />

Der diesjährige Kongress unter dem Thema<br />

„Hypnose-Schmerz lass nach“ ist außerordentlich<br />

gut angenommen worden. Es<br />

handelt sich um ein wichtiges Thema, das<br />

innerhalb betroffener Patientinnen- und<br />

Patientenkreise sowie der interessierten<br />

Fachöffentlichkeit auf eine breite Resonanz<br />

gestoßen ist. Es gab auch in diesem Jahr Probleme<br />

mit der Findung passender Räumlichkeiten<br />

für die Organisation der Tagungsveranstaltung.<br />

Der Bürgermeister der Stadt Bad<br />

Lippspringe, Herr Bee, war auch in diesem<br />

Jahr wiederum sehr motiviert, sich für die<br />

Schaffung von Tagungsräumen einzusetzen.<br />

Es bleibt abzuwarten, welche Unterstützung<br />

von Seiten der Stadt zukünftig gewährleistet<br />

werden kann, da der jetzige Bürgermeister<br />

nach langjähriger Amtszeit zurücktritt.<br />

Auch die Situation in der Kurklinik Martinusquelle<br />

wird sich möglicherweise weiterhin<br />

verändern. In der Vergangenheit ist es zu<br />

Beschwerden von Patientinnen bzw. Patienten<br />

der Klinik gekommen, die sich über vermeintliche<br />

Beeinträchtigungen aufgrund der<br />

Tagungsveranstaltung irritiert zeigten. Es soll<br />

darüber hinaus eruiert werden, ob es möglich<br />

sein könnte, auf Räume des evangelischen<br />

Gemeindezentrums auszuweichen.<br />

Die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie berichtet,<br />

dass eine Rückfrage ergeben habe,<br />

dass Erstbesuche der Tagung meist aufgrund<br />

persönlicher Empfehlung von Kolleginnen<br />

und Kollegen erfolgen.<br />

Im jährlichen Wechsel finden sogenannte<br />

Projekttage in Bad Lippspringe und soge-


66 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

767<br />

nannte Summerschools statt. Die Projekttage,<br />

die im Jahr 2019 in Bad Lippspringe stattfanden,<br />

wurden von ca. 120 Teilnehmern mit<br />

großem Erfolg besucht. Diese wurden am 03.<br />

und am 04.05.2019 unter dem Thema „Stärkung<br />

der Immunkompetenz bei chronischentzündlichen<br />

Erkrankungen“ durchgeführt.<br />

Im Jahre 2021 sollen Projekttage zum Thema<br />

„Stressfolgeerkrankungen“ durchgeführt<br />

werden. Thematisiert wurde die Neustrukturierung<br />

der Therapeutenliste und auch die<br />

Frage, in welchem Umfang Werbefilme in<br />

der Homepage implementiert werden sollen.<br />

Es wurde erläutert, dass die Therapeutenliste,<br />

die unter anderem auf der Homepage<br />

der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und<br />

Hypnotherapie veröffentlicht ist, neu strukturiert<br />

werden soll. Dies vor dem Hintergrund,<br />

dass Patientinnen und Patienten, die nach<br />

Therapeutinnen oder Therapeuten suchen,<br />

ein einheitlicheres Bild präsentiert wird. Im<br />

Kern sollen Therapeutinnen und Therapeuten<br />

drei Behandlungsschwerpunkte und ein<br />

anerkanntes Therapieverfahren angeben,<br />

um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Die<br />

Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie bittet die<br />

anwesenden Kolleginnen und Kollegen, diese<br />

Angaben zeitnah an die Geschäftsstelle zu<br />

melden.<br />

In der Mitgliederversammlung im Jahre 2018<br />

war vorgeschlagen worden, die sogenannte<br />

Summerschool im Jahre <strong>2020</strong> in Würzburg<br />

stattfinden zu lassen. Bedauerlicherweise<br />

konnte vor Ort keine Unterstützung durch<br />

eine Universität oder eine Ausbildungseinrichtung<br />

gefunden werden. Mithin war es<br />

nicht möglich, geeignete Räumlichkeiten zu<br />

einem adäquaten Preis zu akquirieren. Daher<br />

findet die Summerschool der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie im<br />

Jahre <strong>2020</strong> nunmehr in Münster statt.<br />

Hier ist es gegeben, Räumlichkeiten zu einem<br />

recht günstigen Preis zu finden und zwar unter<br />

Beteiligung der Westfälischen Wilhelms<br />

Universität zu Münster, deren psychologischen<br />

bzw. humanmedizinischen Fachbereiche<br />

hier entsprechende Unterstützungsleistung<br />

angeboten haben. Es bestehen<br />

Überlegungen, dem Wunsch der Mitgliederversammlung<br />

nach einer „gerechten“ räumlichen<br />

Verteilung der Fortbildungsangebote<br />

Rechnung zu tragen und demnächst die<br />

Summerschool der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V. im Jahre<br />

2022 in München bzw. Ulm stattfinden<br />

zu lassen. Die Geschäftsstelle nutzt einen<br />

sogenannten „Newsreader“. Es handelt sich<br />

um ein Tool, das internetbasiert eine Informationsrecherche<br />

betreibt dergestalt, dass<br />

ein Überblick gegeben wird über Artikel bzw.<br />

Medienveröffentlichungen, die „Hypnose“<br />

zum Gegenstand haben. Damit ist es möglich,<br />

die Medienpräsenz des Themas „Hypnose<br />

in der Öffentlichkeit“ zeitnah zu eruieren.<br />

Bedauerlicherweise hat diese Überblicksarbeit<br />

ergeben, dass Hypnose meist in Zusammenhang<br />

mit Show- bzw. Bühnenhypnose<br />

und damit in Zusammenhang mit unseriösen<br />

Anwendungsformen einer größeren Öffentlichkeit<br />

dargestellt wird und bei Medienveröffentlichungen<br />

nicht primär wissenschaftliche<br />

Arbeiten zum Thema Hypnose bzw.<br />

Hypnotherapie im Fokus stehen. Dies hat<br />

im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie zu Überlegungen<br />

geführt, inwieweit die Medienpräsenz<br />

bezüglich der Hypnose bzw. Hypnotherapie<br />

e.V. verstärkt werden kann, um die breitere<br />

Öffentlichkeit seriös über Hypnose zu informieren.<br />

Frau Dr. Hüsken-Janßen berichtet weiter,<br />

dass im kommenden Jahr gemeinsam mit<br />

der MEG überlegt werden soll, inwieweit<br />

eine Integration von Lehrinhalten zur Hypnose<br />

und Hypnotherapie in die universitäre<br />

Ausbildung gelingen kann. Sie berichtet weiter,<br />

dass der Kongress im Jahre <strong>2020</strong> zum<br />

Thema „Hypnose - kreativer Dialog mit dem<br />

Unbewussten“ im Zeitraum 19. - 22.11.<strong>2020</strong><br />

in Bad Lippspringe stattfinden wird. Sie berichtet<br />

weiter, dass übergangsweise mit<br />

vereinten Kräften und der dankenswerten<br />

Unterstützung von Herrn Dr. Teut ein Ersatzcurriculum<br />

in Berlin angeboten werden solle.<br />

Die Aktivitäten des Weiterbildungszentrums<br />

Berlin ruhen aufgrund der gesundheitlichen<br />

Situation des Leiters bis auf Weiteres.<br />

Die Schriftführerin der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V.,<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk, berichtet, dass<br />

die Deutsche Gesellschaft für Entspannungsverfahren<br />

Gespräche angestoßen hat, um<br />

gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V. und der<br />

Milton Erickson Gesellschaft berufspolitische<br />

Interessen voranzutreiben. Problematisiert<br />

wurde in manchen Bundesländern eine Abrechenbarkeit<br />

der Ziffer Hypnose, wenn diese<br />

z.B. mit einer verhaltenstherapeutischen Anwendung<br />

am selben Tag zu identischer Uhrzeit<br />

abgerechnet werden solle. Diesbezüglich<br />

und auch zur Aufwertung der Hypnose und<br />

Entspannung und der Abrechenbarkeit von<br />

Hypnose im Rahmen der Tiefenpsychologie<br />

wollen die Verbände gemeinsam aktiv werden.<br />

Die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie,<br />

Dr. med. Agnes Kaiser Rekkas, berichtet von<br />

ihrer Tätigkeit im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

für die Deutsche Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie. Sie berichtet,<br />

dass auch im vergangenen Jahr Hypnose<br />

in „aller Munde“ gewesen sei. Sie weist insbesondere<br />

darauf hin, dass in zahlreichen<br />

Presseveröffentlichungen hypnose- bzw.<br />

hypnotherapeutische Verfahren eine Rolle<br />

gespielt hätten. Um die Pressearbeit besser<br />

zu strukturieren, hat Dr. Christian Lüdke sich<br />

bereit erklärt, gemeinsam mit Frau Dr. Kaiser<br />

Rekkas ein Formular zu erstellen, das bei der<br />

Geschäftsstelle angefordert werden kann.<br />

Top 7<br />

Aussprache zum Bericht des<br />

Vorstandes<br />

Die Kollegin Meyer aus Essen merkt an, dass<br />

es wünschenswert sei, geradere jüngere Semester<br />

zum Thema Hypnose bzw. Hypnotherapie<br />

zu begeistern.<br />

Der Vorstand bekundet, dass er dankbar für<br />

diese Rückmeldung sei.<br />

Er weist darauf hin, dass in Zusammenarbeit<br />

mit Universitäten unter anderem in Form<br />

der Summerschool dem Rechnung getragen<br />

werden soll. Unter Anregung des Kollegen<br />

Wicke wurden Fragen zur Straffung der Therapeutenliste<br />

erörtert.<br />

Der Hintergrund, die Übersichtlichkeit der<br />

Therapeutenliste zu stärken, wird allseits begrüßt.<br />

Es stellt sich die Frage, ob ein Link zur<br />

Homepage des jeweiligen Therapeuten möglich<br />

ist. Die Vizepräsidentin der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. weist darauf hin, dass eine entsprechende<br />

Verlinkungsmöglichkeit bereits besteht.<br />

Die Kollegin Feldhoff aus Karlsruhe weist<br />

darauf hin, dass die Raumsituation in Bad<br />

Lippspringe als schwierig erlebt werde. Die<br />

Kollegin Hoffmann weist darauf hin, dass<br />

es schwer sei, Zimmer in Bad Lippspringe zu<br />

bekommen. In der Mitgliederversammlung<br />

wird nochmals ein Meinungsbild eingeholt,<br />

ob ein Wechsel zu einem anderen Ort gewünscht<br />

sei. Die Mitgliedersammlung spricht<br />

sich dagegen aus. Es wird gewünscht, am<br />

Standort Bad Lippspringe im Rahmen der bestehenden<br />

Möglichkeiten zu wachsen.<br />

Insoweit bestehe eine langjährige Ambiguität<br />

zwischen dem Wunsch, eine möglichst<br />

fruchtbare Kongressatmosphäre sicherzustellen<br />

bzw. erleben zu können und der beschränkten<br />

Raumsituation. Die Mitgliederversammlung<br />

spricht sich indes dafür aus,<br />

den Kongress auch in Zukunft am Standort<br />

in Bad Lippspringe durchführen zu wollen.<br />

In der Versammlung wird eruiert, dass ins-<br />

besondere in Kammerbezirken der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Hessen bzw. Baden-<br />

Württemberg Probleme entstehen, wenn<br />

Verhaltenstherapie und Hypnose im Rahmen<br />

ein und derselben Therapiesitzung abgerechnet<br />

werden soll. Der Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. bietet an, im konkreten Einzelfall gegebenenfalls<br />

Unterstützung zu leisten.<br />

Top 8<br />

Bericht der Kassenprüfer<br />

Die Kassenprüfer stellen das Ergebnis der<br />

Kassenprüfung vor. Die Kassenprüfung wird<br />

als gut bewertet. Die Kassenprüfung hat keine<br />

Unstimmigkeiten ergeben.<br />

Der anliegende Bericht der Kassenprüfer ist<br />

Bestandteil des Protokolls.<br />

Top 9<br />

Aussprache zum Bericht der<br />

Kassenprüfer<br />

entfällt.<br />

Top 10<br />

Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

Der anliegende Datenschutzbericht des Datenschutzbeauftragten<br />

Dr. Peter Dünninger<br />

ist Bestandteil dieses Protokolls.<br />

Top 11<br />

Aussprache zum Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

Es werden keine Einwendungen<br />

erhoben.<br />

Top 12<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Die Kassenprüfer beantragen die Entlastung<br />

des Vorstands. Sie erläutern, welche Rechtsfolgen<br />

mit der Entlastung des Vorstands von<br />

Rechts wegen verknüpft sind und dass insbesondere<br />

die persönliche zivilrechtliche Verantwortlichkeit<br />

der Mitglieder des Vorstands<br />

im Regelfall dann entfällt, wenn bzw. insoweit<br />

diesen die Entlastung erteilt wird. Die<br />

Versammlung beschließt die Entlastung des<br />

Vorstands bei Stimmenenthaltung von vier<br />

Mitgliedern des Vorstands, im Übrigen ohne<br />

Gegenstimme.<br />

Top 13<br />

Wahl des Wahlleiters<br />

Zur Wahlleiterin wird Maria Zarkadas gewählt.<br />

Top 14<br />

Wahl des Vorstandes<br />

Zur Wahl des Präsidenten steht Herr Dr. Klaus<br />

Hönig als Kandidat zur Verfügung. Herr Dr.<br />

Klaus Hönig wird einstimmig ohne Gegenstimme<br />

bei seiner Enthaltung zum Präsiden-<br />

ten der Deutschen Gesellschaft für Hypnose<br />

und Hypnotherapie e.V. gewählt. Die Wahlleiterin<br />

fragt Herrn Dr. Hönig, ob er die Wahl annimmt.<br />

Diese Frage wird von Herrn Dr. Hönig<br />

bejaht. Zur Wahl der Vizepräsidentin steht<br />

Frau Dr. Helga Hüsken-Janßen als Kandidatin<br />

zur Verfügung. Frau Dr. Hüsken-Janßen wird<br />

einstimmig ohne Gegenstimme bei ihrer Enthaltung<br />

zur Vizepräsidentin der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. gewählt. Die Wahlleiterin fragt Frau Dr.<br />

Hüsken-Janßen, ob sie die Wahl annimmt.<br />

Diese Frage wird von Frau Dr. Hüsken-Janßen<br />

bejaht. Frau Dr. Agnes Kaiser Rekkas steht für<br />

eine erneute Amtszeit nicht zur Verfügung.<br />

Die Versammlung bedankt ihr bereits in diesem<br />

Zeitpunkt für die geleistete Arbeit.<br />

Die Versammlung wählt Frau Dr. Katrin Breitbach,<br />

Ärztin aus Bad Bramstedt, zur Vizepräsidentin<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie. Frau Dr. Breitbach<br />

wird bei einer Enthaltung ohne Gegenstimme<br />

zur Vizepräsidentin der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. gewählt. Die Wahlleiterin fragt Frau Dr.<br />

Breitbach, ob sie die Wahl annimmt. Diese<br />

Frage wird von Frau Dr. Breitbach bejaht.<br />

Zur Wahl des Schatzmeisters steht Herr Dr.<br />

Christoph Müller als Kandidat zur Verfügung.<br />

Herr Dr. Christoph Müller wird einstimmig<br />

ohne Gegenstimme bei seiner Enthaltung<br />

zum Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />

gewählt. Die Wahlleiterin fragt Herrn Dr. Müller,<br />

ob er die Wahl annimmt. Diese Frage wird<br />

von Herrn Dr. Müller bejaht. Zur Wahl der<br />

Schriftführerin steht Frau Dr. Nikola Aufmkolk<br />

als Kandidatin zur Verfügung. Frau Dr.<br />

Aufmkolk wird einstimmig ohne Gegenstimme<br />

bei ihrer Enthaltung zur Schriftführerin<br />

der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und<br />

Hypnotherapie e.V. gewählt. Die Wahlleiterin<br />

fragt Frau Dr. Aufmkolk, ob sie die Wahl annimmt.<br />

Diese Frage wird von Frau Dr. Aufmkolk<br />

bejaht.<br />

Top 15<br />

Wahl der Kassenprüfer<br />

Zur Wahl der Kassenprüfer stehen Herr Thomas<br />

Seiffert und Herr Andreas Kruse als Kandidaten<br />

zur Verfügung. Herr Seiffert sowie<br />

Herr Kruse werden einstimmig ohne Gegenstimme<br />

bei ihrer Enthaltung zum Kassenprüfer<br />

der Deutschen Gesellschaft für Hypnose<br />

und Hypnotherapie e.V. gewählt.<br />

Die Wahlleiterin fragt Herrn Seiffert und<br />

Herrn Kruse, ob sie die Wahl annehmen. Diese<br />

Frage wird von Herrn Seiffert und Herrn<br />

Kruse bejaht.<br />

Top 16<br />

Wahl des Datenschutzbeauftragten<br />

Zur Wahl des Datenschutzbeauftragten steht<br />

Herr Dr. Peter Dünninger als Kandidat zur<br />

Verfügung.<br />

Herr Dr. Peter Dünninger wird einstimmig<br />

ohne Gegenstimme bei seiner Enthaltung<br />

zum Datenschutzbeauftragten der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. gewählt.<br />

Die Wahlleiterin fragt Herrn Dr. Dünninger,<br />

ob er die Wahl annimmt.<br />

Diese Frage wird von Herrn Dr. Dünninger<br />

bejaht.<br />

Top 17<br />

Verschiedenes<br />

Es wurde die Situation der „<strong>Suggestionen</strong>“ erörtert.<br />

Es wurde positiv herausgestellt, dass<br />

das Publikationsorgan durchaus über ein professionelles<br />

Layout verfügt und die Inhalte<br />

ein hohes Niveau erreichen. Die Mitgliederversammlung<br />

diskutiert, ob der Schriftleiter<br />

der <strong>Suggestionen</strong> als Anreiz finanzielle<br />

Unterstützung erhalten soll. Hierzu wird folgender<br />

Antrag gestellt. Der Schriftleiter der<br />

„<strong>Suggestionen</strong>“ soll ein Honorar für seine Tätigkeit<br />

erhalten. Der Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie<br />

e.V. wird mit der Umsetzung beauftragt.<br />

Der Antrag wurde zur Abstimmung gestellt.<br />

Er wurde einstimmig mit einer Enthaltung<br />

angenommen. Bezüglich des Datenschutzes<br />

in Bezug auf Patientendaten wurde eine Petition<br />

gestartet unter gesundheitsdaten-in-gefahr.de.<br />

Es wird diskutiert, ob die DGH sich<br />

dieser Petition anschließen soll bzw. ihren<br />

Mitgliedern empfehlen soll, die entsprechende<br />

Petition zu unterschreiben. Im Ergebnis<br />

besteht das Meinungsbild der Mitgliederversammlung<br />

dergestalt, dass es den einzelnen<br />

Mitgliedern freistehe, das zu tun oder zu lassen.<br />

Als Fachgesellschaft handle es sich allerdings<br />

nicht um ein originäres Tätigkeitsfeld der Gesellschaft.<br />

Von daher möchte der Vorstand<br />

der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und<br />

Hypnotherapie von einer entsprechenden<br />

Positionierung absehen.<br />

Eine formale Beschlussfassung zu der Thematik<br />

unterbleibt.<br />

Der Versammlungsleiter schließt die<br />

Versammlung um 22:30 Uhr.


68 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung & Nachruf Irmtraud Teschner<br />

769<br />

Kassenbuchprüfung für das Jahr 2018<br />

bei der deutschen Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie (DGH)<br />

Einladung<br />

zur Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />

An:<br />

• die DGH- Mitgliederversammlung in Bad<br />

Lippspringe<br />

• den Vorstand der DGH<br />

• die Geschäftsstelle der DGH in Coesfeld<br />

Vorbemerkung:<br />

Die Kassenbuchprüfung für das Geschäftsjahr<br />

2018 wurde am 14.11.2019 im Park Hotel in Bad<br />

Lippspringe durchgeführt.<br />

Anwesend waren der Schatzmeister Herr Dr. Christoph<br />

Müller und der Kassenprüfer Herr Dipl.-Psych.<br />

Thomas Seiffert.<br />

ZUR PRÜFUNG:<br />

Die Prüfung für das Kalenderjahr 2018 fand am<br />

14.11.2019 von 11.00 bis 13.00 Uhr im Park Hotel<br />

in Bad Lippspringe statt. Zur Kassenprüfung standen<br />

alle erforderlichen Belege und Kontoauszüge<br />

für das Jahr 2018 zur Prüfung zur Verfügung. Wir<br />

danken dem Schatzmeister für seine Unterstützung<br />

und seine bereitwillige Auskunftserteilung.<br />

Die Buchführung entspricht den Erfordernissen<br />

eines Einnahme/Ausgabenachweises und ermittelt<br />

den Einnahmenüberschuss des Jahres 2018. Die<br />

Buchführung für 2018 wurde mit Hilfe von DATEV<br />

im Steuerbüro Rubel und Kothe erstellt. Auf die<br />

Führung eines Kassenbuches konnte aufgrund der<br />

EDV verzichtet werden. Es waren Ausdrucke aller<br />

mittels EDV durchgeführter Buchungen sowie Buchungsübersichten<br />

(Journal) vorhanden. Bei der<br />

Kassenprüfung konnte festgestellt werden, dass<br />

die Buchungsunterlagen der DGH wiederum vorbildlich<br />

geführt worden sind und keinen Anlass zur<br />

Beanstandung gaben. Von einer optimalen Haushaltsführung<br />

kann gesprochen werden.<br />

ZUR EINZELPRÜFUNG:<br />

Die Prüfung der Handkasse entfällt, da bei der<br />

DGH keine geführt wird. Bei der Prüfung der Buchungsunterlagen<br />

und des Journals konnte festgestellt<br />

werden, dass diese zum Jahresabschluss<br />

(31.12.2018) rechnerisch korrekt waren. Es waren<br />

keine Saldendifferenzen vorhanden. Überprüft<br />

wurde folgendes:<br />

• Kontrolle der Salden<br />

• Kontrolle sämtlicher Einzelbelege<br />

• Reisekostenabrechnungen und Auslagenerstattungen<br />

auf Korrektheit<br />

• Kostenstruktur der DGH<br />

• Überprüfung der Buchungen bei Abweichung<br />

der Salden der Gegenkonten von mehr als 1000<br />

€ zum Vorjahr<br />

Bei der Ausgabenkontrolle der DGH wurde festgestellt,<br />

dass die Kostenstruktur der DGH grundsätzlich<br />

im Vergleich zum Vorjahr beibehalten worden<br />

ist. Empfehlung der Kassenprüfer: Keine. Es kann<br />

von einer soliden Haushaltsführung der DGH gesprochen<br />

werden. Nach der Prüfung der Buchführung,<br />

der Einsicht der Belege, Bankauszüge<br />

und sonstigen Buchungsunterlagen wird die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung bestätigt.<br />

Empfehlung zur Entlastung des Vorstandes für das<br />

Kalenderjahr 2018: Die Entlastung des Vorstandes<br />

durch die Mitgliederversammlung der DGH bewirkt<br />

die Freistellung des Vorstandes von allen Ansprüchen,<br />

die bei sorgfältiger Prüfung aller Unterlagen<br />

erkennbar waren. Die Überprüfung hat für das<br />

Jahr 2018 keine Mängel ergeben. Daher empfehlen<br />

wir der Mitgliederversammlung der DGH, dem<br />

Vorstand der DGH für das Jahr 2018 Entlastung zu<br />

erteilen.


70<br />

Vorschau Kongresstermine<br />

Vorschau Kongresstermine<br />

DGH-Veranstaltungen:<br />

18.-21.11.2021<br />

Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und<br />

Hypnotherapie<br />

Hypnose – kreativer Dialog mit dem<br />

Unbewussten, Bad Lippspringe<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

07.-08.05.2021<br />

Projekttage der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose<br />

und Hypnotherapie<br />

Krank durch Stress? Hypnose hilft,<br />

Bad Lippspringe<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

17.-20.11.2022<br />

Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose<br />

und Hypnotherapie<br />

Süchtig – abhängig – gefangen? –<br />

Hypnose befreit, Bad Lippspringe<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

Weitere nationale und internationale Kongresse:<br />

29.10.-01.11.<strong>2020</strong><br />

Würzburg<br />

Mentales Stärken<br />

www.mentalesstaerken.de<br />

18.-21.03.2021<br />

Kassel<br />

Jahrestagung der MEG<br />

Hypnotherapie in der Psychosomatik:<br />

Psyche und Körper, Individuum und<br />

System<br />

www.meg-tagung.de<br />

10.-13.06.2021<br />

Polen<br />

22. International Congress of<br />

Hypnosis ISH Krakau, Polen<br />

www.hypnosis2021.com<br />

Anders ist eine Variation von richtig<br />

Hypnosystemische Therapie bei Carl-Auer<br />

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DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de l www.hypnose-dgh.de

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