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TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – Oktober 2020

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54 Lokales<br />

„Wahre Kosten“ aufgedeckt<br />

Projekt der Universität <strong>Augsburg</strong> im Auftrag der PENNY Markt GmbH<br />

Was genau kosten unsere Lebensmittel eigentlich? Bezahlen wir<br />

zu viel oder zu wenig? Was ist der „wahre Preis“ unserer Nahrungsmittel?<br />

Diesen Fragen geht Dr. Tobias Gaugler am Institut<br />

für Materials Resource Management der Universität <strong>Augsburg</strong> in seinen<br />

Forschungen auf den Grund. Im Auftrag der PENNY Markt GmbH berechnet<br />

Gaugler die externen Kosten handelsüblicher Lebensmittel.<br />

Im Unterschied zu den aktuellen Lebensmittelpreisen<br />

zeichnen sich die<br />

„wahren Kosten“ von Lebensmitteln<br />

dadurch aus, dass in diese auch Umwelt-<br />

und soziale Folgekosten eingehen,<br />

die bei der Herstellung der Lebensmittel<br />

entstehen. Sie werden von<br />

Lebensmittelproduzenten verursacht,<br />

aber aktuell <strong>–</strong> indirekt <strong>–</strong> von der Gesamtgesellschaft<br />

getragen. So zahlen<br />

die Verbraucher beispielsweise für die<br />

Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft<br />

mit dem Klimawandel und seinen<br />

Auswirkungen; oder sie bezahlen<br />

mit der Wasserrechnung für die Aufbereitung<br />

von Trinkwasser, welches aufgrund<br />

von Düngemitteln belastet ist.<br />

Mittels „True Cost Accounting“ werden<br />

nicht nur die direkten Produktionskosten<br />

in den Preis eines Lebensmittels<br />

eingerechnet, sondern auch dessen<br />

Auswirkungen auf ökologische oder<br />

soziale Systeme in Geldeinheiten umgerechnet.<br />

Diese Bilanzierung von Lebensmittelpreisen<br />

verdeutlicht, welche<br />

Produkte und Produktionsformen sich<br />

langfristig auf die Gesundheit des Planeten<br />

und gleichzeitig den Geldbeutel<br />

der Verbraucher auswirken.<br />

„Unsere Untersuchungen offenbaren<br />

eine teils enorme Differenz zwischen<br />

den aktuellen Erzeugerpreisen und<br />

den wahren Kosten“, resümiert Gaugler<br />

und erläutert weiter: „Die höchsten<br />

externen Folgekosten und damit größten<br />

Fehlbepreisungen gehen mit der<br />

Produktion konventionell hergestellter<br />

Nahrungsmittel tierischen Ursprungs<br />

einher.“<br />

Vergleicht man konventionelle mit<br />

ökologischen Produktionspraktiken,<br />

Lebensmittel<br />

Wahre Preise von<br />

Lebensmitteln<br />

Konventionelles<br />

Produkt<br />

Apfel 8% 4%<br />

Banane 19% 9%<br />

Kartoffel 12% 6%<br />

Tomate 12% 5%<br />

Mozzaella 52% 30%<br />

Gouda 88% 33%<br />

Milch 122% 69%<br />

Fleisch 173% 126%<br />

Bio-Produkt<br />

führen vor allem der Verzicht auf mineralischen<br />

Stickstoffdünger sowie ein<br />

geringerer Einsatz von industriell produziertem<br />

Kraftfutter in allen untersuchten<br />

Lebensmittelkategorien zu<br />

geringeren externen Kosten und Preisaufschlägen<br />

für ökologische Produkte.<br />

So viel höher müssten die Kosten für Lebensmittel<br />

sein, würden die produktionsbedingten Folgekosten<br />

für Umwelt und Gesellschaft mit eingepreist.

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