22.12.2012 Aufrufe

Vortrag zum Thema Lernmanagementsysteme (LMS)

Vortrag zum Thema Lernmanagementsysteme (LMS)

Vortrag zum Thema Lernmanagementsysteme (LMS)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

steinbeis<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 1<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Ulm<br />

4. Jahrgang Ausgabe 4<br />

Musikschrank von Bernd Schoßer<br />

2008<br />

aktuell aktuell<br />

Hergestellt<br />

in der<br />

Meisterschule für<br />

Tischler an der<br />

FSS<br />

Meisterschule<br />

FSS Ulm


2 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

„Auf der Arbeit<br />

beruht die<br />

materielle Existenz<br />

der deutschen Nation,<br />

auf der Arbeit<br />

ihr moralischer Bestand,<br />

auf der Arbeit<br />

ihr Glück und ihr Frieden.“


INHALT Vorwort 4<br />

Laptopwagen für den Unterricht 7<br />

100 km-Lauf der Technischen<br />

Oberschulen Ulm und Stuttgart 9<br />

Ratiopharm – ein Unternehmen<br />

stellt sich vor 10<br />

Besuch aus den Niederlanden bei<br />

den Betonwerkern der FSS 11<br />

Nachhaltige Beratungslehrerausbildung<br />

an der FSS 12<br />

Fördern ja, aber richtig ... 13<br />

Nachgedacht ... 15<br />

Ich hole mir, was ich brauche ... 16<br />

Tensegrity erhält den<br />

Betonwerksteinpreis 2008 17<br />

Stefan Klingele ist Deutschlands<br />

bester Schornsteinfeger 18<br />

Audiovisueller Lebenslauf<br />

„Wer war Ferdinand von<br />

Steinbeis?“ 18<br />

Schülerinnen zu Ersthelferinnen<br />

ausgebildet 19<br />

Theater macht Schule 20<br />

Konzertlesung mit Bundesministerin<br />

Dr. Schavan 21<br />

„Wilde Bühne“ – Theater zur<br />

Gewalt- und Drogenprävention 22<br />

„Erfrischend anders“ 24<br />

Vom Lob der Schule 25<br />

Keine Macht der Gewalt 26<br />

Zahnarztpraxis<br />

Dr. Steinbeis,, Guten Tag! 27<br />

„Wasser ist ein Zaubersaft“<br />

bzw. „Zahnarztpraxis spielerisch“ 28<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 3<br />

Wenn angehende Lehrlinge<br />

zu Unterweisern werden ... 29<br />

KURS 21 oder<br />

„Schulen unternehmen Zukunft“ 30<br />

<strong>Vortrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>Lernmanagementsysteme</strong><br />

an der FSS 33<br />

Umbau und Modernisierung<br />

der Brauerei-Technik 34<br />

Leistungswettbewerb der Bäcker<br />

im 2. Ausbildungsjahr 35<br />

Art-Guides im Ulmer Museum 36<br />

L‘ORÉAL meets FSS Ulm 39<br />

Projektarbeit „Konsoltisch“<br />

an der Meisterschule für Tischler 40<br />

Vorstellung neuer Kolleginnen<br />

und Kollegen 41


4 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Ausgabe 4<br />

Impressum<br />

Steinbeis aktuell<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Ulm<br />

Gewerbliche Schule<br />

Egginger Weg 26<br />

89077 Ulm<br />

Telefon: 0731 161-3800<br />

Telefax: 0731 161-1628<br />

E-Mail: sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />

Internet: www.fss.schule.ulm.de<br />

Herausgeber:<br />

Lorenz Schulte<br />

Wolfgang Ritt<br />

Redaktion:<br />

Niko Karan, Christian Schulz,<br />

Silke Knäpper, Karin Daiß<br />

Bildbearbeitung:<br />

Erwin Wallentowitz<br />

Druck:<br />

Walter Burkhardt<br />

Grafi k und Layout:<br />

Willi Studnitz<br />

aktuell aktuell<br />

Zeitschrift der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Die Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Herausgeber und<br />

der Redaktion wieder.<br />

Hergestellt in der Druckwerkstatt<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Ulm


Vorwort<br />

Wie in den Vorjahren, so haben<br />

wir uns auch in diesem Schuljahr<br />

mit unserer Schulzeitung „steinbeis<br />

aktuell“ wieder das Ziel gesetzt, Sie,<br />

unsere geneigten Leserinnen und<br />

Leser, im Elternhaus, im Betrieb<br />

und in den Einrichtungen unseres<br />

öffentlichen Lebens, aber auch<br />

unsere Kolleginnen und Kollegen,<br />

unsere Schülerinnen und Schüler<br />

sowie alle an der Berufsausbildung<br />

beteiligten Partner unserer Schule<br />

über unsere pädagogische Bildungsarbeit<br />

an der Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule zu informieren.<br />

Unsere Überlegungen hinsichtlich<br />

Neuerungen und Entwicklungen in<br />

der Bildungspolitik, des Qualitätswesens<br />

und dessen Umsetzungen<br />

an unserer Schule möchten wir<br />

weiterhin mit Ihnen, jetzt und in<br />

der Zukunft, konstruktiv und aktiv<br />

diskutieren. Die Ihnen vorliegende<br />

Schulzeitung kann für diesen<br />

Dialog eine gute Basis sein. Wir<br />

bedanken uns für die guten und<br />

wohlgemeinten positiven Rückmeldungen<br />

zu unseren bisherigen<br />

Ausgaben und freuen uns, dass<br />

unsere Schulzeitung ernst genommen<br />

und innerhalb wie außerhalb<br />

unserer Schule wertgeschätzt wird.<br />

Dies geht natürlich nicht, ohne<br />

dass sich Kolleginnen und Kollegen<br />

mit einem großen Engagement für<br />

das Erscheinen dieser Zeitung einsetzen.<br />

Von daher möchte ich allen<br />

danken, die sich auch in diesem<br />

Jahr mit großem Eifer und Geduld<br />

wieder für unsere Schulzeitung<br />

eingesetzt haben. Mir ist bewusst,<br />

dass das Engagement hierfür<br />

<strong>zum</strong>eist außerhalb der Dienstzeiten<br />

und außerhalb des „Kerngeschäfts“<br />

mit den Schülerinnen und Schülern<br />

und außerhalb der Teamzeiten des<br />

Kollegiums erfolgen muss. Umso<br />

erfreulicher ist es, dass der Schulleitung<br />

und dem Redaktionsteam<br />

der Zeitung immer eine große<br />

Anzahl an Artikeln vorgelegt wird.<br />

Erfreulicherweise fanden<br />

aufgrund der Bereitstellung<br />

weiterer Ausbildungsplätze durch<br />

unsere betrieblichen Partner und<br />

infolge einer besseren gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation in diesem<br />

Schuljahr mehr ausbildungsreife<br />

und ausbildungswillige Jugendliche<br />

einen Ausbildungsplatz, so dass<br />

die Schülerzahl in den berufsvorbereitenden<br />

Maßnahmen erstmals<br />

sank. Eine Ausbildung im Betrieb ist<br />

nach wie vor der beste Schutz vor<br />

späterer Arbeitslosigkeit, da nahezu<br />

alle Wirtschaftsunternehmen in<br />

ihrem Einstellungsverhalten auf<br />

Bewerberinnen und Bewerber<br />

setzen, die im Produktions- und<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 5<br />

Dienstleistungsprozess ausgebildet<br />

wurden. Das Kollegium der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

investiert deshalb viel Energie in<br />

sein Qualitätsmanagement und<br />

in seine Qualitätssicherung und<br />

wird nach dem inzwischen abgeschlossenen<br />

Prozess zur Stärkung<br />

der Eigenständigkeit Berufl icher<br />

Schulen ab dem Jahr 2009 in<br />

das Qualitätssystem des Landes<br />

Baden-Württemberg zur „Operativ<br />

Eigenständigen Schule“ einsteigen.<br />

Das maßgebliche Qualitätskriterium<br />

einer Schule jedoch ausschließlich<br />

in der nachhaltigen Arbeitsmarktverwertbarkeit<br />

von Jugendlichen<br />

zu sehen, wie dies von Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft gerne<br />

dargestellt wird, kann so von der<br />

Schulleitung nicht geteilt werden.<br />

Es ist zwar wichtig und richtig,<br />

wenn alles dafür getan wird, dass<br />

die Ausbildung in marktgängigen<br />

Berufen mit Unterstützung der Berufsschulen<br />

unmittelbar in Betrieben<br />

stattfi ndet, um einen nahtlosen<br />

und reibungslosen Übergang von<br />

Ausbildung und Beruf zu gewährleisten.<br />

Es ist aber kein Alleinstellungsmerkmal<br />

des Bildungsauftrags<br />

der Berufsschule, ausschließlich<br />

nur fachgerecht für den Arbeitsmarkt<br />

auszubilden und den<br />

gesellschaftlichen und kulturellen<br />

Bereichen immer weniger Rechnung<br />

zu tragen. In der Debatte um die<br />

duale Berufsausbildung dominieren<br />

deshalb immer mehr auch kritische<br />

Positionen. In jüngerer Zeit werden


6 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

deshalb Fragen der Strukturierung<br />

und der Zertifi zierung der dualen<br />

Berufsausbildung sehr grundsätzlich<br />

diskutiert. Die Einführung<br />

zweijähriger Ausbildungsgänge<br />

und dualer Studiengänge oder<br />

Vorschläge zur Modularisierung<br />

der Berufsausbildung bewegen<br />

dabei die aktuelle Debatte, die<br />

inzwischen nicht unabhängig von<br />

der Entwicklung in den europäischen<br />

Nachbarländern verläuft.<br />

Qualitätsmanagement berufl icher<br />

Schulen basiert auf einem Entwicklungsrahmen<br />

der Bildungspolitik,<br />

der Schulaufsicht und den Leitzielen<br />

eines selbst gegebenen Schulprogramms,<br />

über dessen Inhalt sich<br />

die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

beginnend mit diesem und im<br />

nächsten Schuljahr auseinandersetzt.<br />

Dafür muss die Schule ein<br />

für sich typisches Qualitätsmodell<br />

einführen, in dessen Mittelpunkt<br />

der Qualitätsbereich Unterricht<br />

und die Lernortkooperation steht.<br />

Die Kooperation mit Unternehmen<br />

ist für das Kollegium an der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

schon immer ein systemimmanenter<br />

Bestandteil des Bildungsauftrags.<br />

Dies gilt insbesondere für die<br />

Berufsschule als Partner im Dualen<br />

System der Berufsausbildung mit<br />

unseren vielen Ausbildungsberufen.<br />

Als einen weiteren wichtigen<br />

Kooperationspartner hat die<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

über das Projekt KURS 21 im Herbst<br />

2007, formal initiiert von der IHK<br />

Ulm, die Firma Schwenk Zement<br />

KG gewonnen. In diesem Projekt<br />

– „Schulen unternehmen Zukunft“–<br />

treten Schulen und Unternehmen<br />

während ihrer Lernpartnerschaft in<br />

einen Dialog über Nachhaltigkeit in<br />

der Berufsausbildung. Hierbei wird<br />

die klassische Aneinanderreihung<br />

von Schule und Beruf durchbrochen<br />

und gemeinsam daran gearbeitet,<br />

die Zukunft miteinander zu gestalten.<br />

In dieser Lernpartnerschaft<br />

gewinnen unsere Schülerinnen und<br />

Schüler sowie die beteiligten Lehrerinnen<br />

und Lehrer der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

Einblicke in<br />

die Firma Schwenk Zement KG:<br />

Schule der Zukunft – Zukunft der<br />

Schule – eben durch Praxisnähe.<br />

Dieses <strong>Thema</strong> und viele andere<br />

werden mit der vorliegenden<br />

„steinbeis aktuell“ näher beschrieben,<br />

um auch Ihnen, unserem<br />

verehrten Leserkreis, wieder einen<br />

kleinen Einblick in unsere wichtige<br />

pädagogische Bildungsarbeit<br />

mit unseren Schülerinnen und<br />

Schülern zu geben und um diese<br />

für uns zu dokumentieren. Ich<br />

möchte deshalb auch in diesem<br />

Jahr meine besondere Freude <strong>zum</strong><br />

Ausdruck bringen, dass es uns<br />

wieder gelungen ist, ein weiteres<br />

Zeugnis unserer Arbeit abzulegen.<br />

Ich wünsche Ihnen nun eine<br />

gute Lektüre mit unserer vierten<br />

Ausgabe „steinbeis aktuell“. Über<br />

Ihr konstruktives Feedback sind<br />

wir wie in den vergangenen Jahren<br />

dankbar und freuen uns auf die<br />

persönlichen Begegnungen mit<br />

Ihnen. Dankbar sind wir vor allem<br />

unseren Kolleginnen und Kollegen,<br />

die beständig und mit Ausdauer für<br />

einen guten, abwechslungsreichen,<br />

praxisnahen und hochwertigen<br />

Unterricht an der Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule sorgen. Dankbar<br />

sind wir auch unserem Schulträger,<br />

der trotz seiner Anstrengungen<br />

zur Haushaltskonsolidierung mit<br />

einer Bildungsoffensive II in Ulm<br />

auf seine Berufl ichen Schulen<br />

setzt. Hinsichtlich des Gelingens<br />

dieser Zeitung sind wir besonders<br />

den Kolleginnen und Kollegen<br />

dankbar, die einerseits für einen<br />

hervorragenden Unterricht sorgen<br />

und mit ihren redaktionellen<br />

Beiträgen über diesen und damit<br />

über ihre Arbeit auch schreiben,<br />

den Grafi kern und Layoutern<br />

für das gestalterische und aus<br />

der Sicht der Schulleitung hoch<br />

professionelle Erscheinungsbild<br />

unserer Zeitung sorgen und den<br />

Druckern, die all dies <strong>zum</strong> guten<br />

Ende in unserer Druckwerkstatt so<br />

erfolgreich umzusetzen vermögen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Lorenz Schulte


Laptopwagen für den Unterricht<br />

Gemeinsames Projekt der<br />

Robert-Bosch-Schule und der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

„Wer ein Warum hat, dem ist kein<br />

Wie zu schwer.“ Friedrich Nietzsche<br />

So könnte man das gemeinsame<br />

Projekt der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

mit<br />

der Robert-Bosch-Schule zur<br />

Herstellung von 11 Laptop-Wagen<br />

in Anlehnung an Friedrich<br />

Nietzsche näher beschreiben.<br />

Wozu benötigt man einen<br />

Laptopwagen, wenn man doch<br />

Computerräume eingerichtet hat?<br />

Der Einzug des Computers in<br />

alle Bereiche unserer berufl ichen<br />

Arbeitswelt, und dies nicht nur<br />

im IT-Bereich, erfordert auch in<br />

der Aus- und Weiterbildung in der<br />

Berufsschule, in den Meisterschulen<br />

und auch in den Vollzeitschularten,<br />

angefangen von den berufsvorbereitenden<br />

Schularten bis hin<br />

zur Projektarbeit im Abitur, einen<br />

verstärkten Einsatz des Computers.<br />

Was aber, wenn die räumlichen<br />

Voraussetzungen für noch mehr<br />

Computerräume in der Schule nicht<br />

gegeben sind? Nun, – und jetzt<br />

sind wir beim Warum – Schulungs-<br />

oder reine Computerräume mit fest<br />

installierter Technik gehören bald<br />

der Vergangenheit an, da sie teuer<br />

und unfl exibel sind. Mit mobilen<br />

Lösungen können wir aus jedem<br />

beliebigen Winkel der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

einen<br />

effi zienten Ort des Lernens machen.<br />

Durch die kompakte Gestaltung<br />

passt ein Laptopwagen durch jede<br />

Zimmertüre. Rollen an der Unterseite<br />

des Wagens und stabile Haltegriffe<br />

ermöglichen es, auch über<br />

den Fahrstuhl in unseren Schulgebäuden<br />

die verschiedenen Stockwerke<br />

problemlos zu überwinden.<br />

Die Kosten reduzieren sich bei<br />

diesen mobilen Lösungen deutlich<br />

gegenüber festen Computerräumen,<br />

da keine Um- oder Neubaumaßnahmen,<br />

keine Kabelverlegearbeiten<br />

und keine Installationszeiten mehr<br />

für jeden Raum durchgeführt<br />

werden müssen. Die Technik ist<br />

dank Funk-LAN mit an Bord. Somit<br />

können die Schülerinnen und<br />

Schüler nach dem Verteilen der<br />

Notebooks sofort mit ihrer Arbeit<br />

unabhängig vom Unterrichtsraum<br />

oder von jedem beliebigen<br />

Ort in der Schule loslegen.<br />

Die zündende Idee für die<br />

Herstellung der Laptopwagen kam<br />

von unserer Nachbarschule, der Robert-Bosch-Schule,<br />

die wegen Ihrer<br />

IT-Berufe und den Vollzeitschulen<br />

im IT-Bereich natürlich einen<br />

höheren Bedarf an Laptopwagen<br />

als die Ferdinand-von-Steinbeis-<br />

Schule hat. Das Unterrichten im<br />

Lernfeld und der Unterricht in den<br />

neu geordneten Lehrplänen in den<br />

Vollzeitschularten erfordert immer<br />

mehr das fl exible Arbeiten am<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 7<br />

Computer. Aktuelle Problemstellungen<br />

können sich im modernen<br />

Unterricht nicht immer nach den<br />

freien Kapazitäten in den verfügbaren<br />

Computerräumen richten.<br />

Vorbei sind die Tage, an denen man<br />

mangels Computerräume mühsam<br />

den Quellcode im programmiertechnischen<br />

Unterricht an der<br />

Tafel oder am Tageslichtprojektor<br />

entwickelte, um ihn dann später,<br />

wenn einer der Computerräume<br />

endlich verfügbar war, am Rechner<br />

umzusetzen und zu erproben.<br />

Da sich die beiden gewerblichen<br />

Schulen nicht nur im berufl ichen<br />

Bildungsangebot am Kuhberg,<br />

sondern auch in den Lehrerteams<br />

sehr gut ergänzen, war bald klar,<br />

dass aus dem Warum auch bald ein<br />

Wie werden musste. Die Kollegen<br />

der Elektroabteilung der RBS kamen<br />

sehr schnell mit ihren Überlegungen<br />

über die beiden Schulleitungen auf<br />

die Kollegen unserer Fachschaft<br />

Holztechnik an der FSS zu, um<br />

gemeinsam abzustimmen, wie ein<br />

Laptopwagen aufzubauen sei und<br />

welche Anforderungen er mit welchen<br />

Funktionen erfüllen soll. Bei<br />

der Projektierung der Laptopwagen<br />

wurde festgelegt, dass der Wagen<br />

für 16 liegende Schülernotebooks<br />

mit Mäusen in praktischen Boxen<br />

und einem Lehrernotebook mit<br />

Funktastatur und Funkmaus Platz<br />

bieten muss. Zusätzlich soll zur<br />

Darstellung der Arbeitsergebnisse<br />

ein Beamer eingebaut werden.<br />

Neben der sicheren Lagerung und


8 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

dem Transport der wertvollen<br />

Notebooks musste in die Wagen<br />

die komplette Lade- und WLAN-<br />

Technik integriert werden. D. h.,<br />

um die Vernetzung untereinander<br />

durchführen zu können, wurden<br />

jeweils ein Accesspoint mit USB-<br />

Anschluss für USB-Sticks oder auch<br />

eine USB-Festplatte erforderlich,<br />

3 Netzwerkanschlüsse RJ-45,<br />

weitere Anschlussmöglichkeiten von<br />

Netzteilen und Netzwerkleitungen<br />

<strong>zum</strong> Laden und zur „Softwarebetankung“.<br />

Natürlich muss die ganze<br />

Technik auch mit Energie versorgt<br />

werden. So benötigten wir hierfür<br />

geschaltete Steckdosenleisten, einen<br />

Einschaltstrombegrenzer und – last<br />

but not least – 230-V-Zuleitungen<br />

für die Netzteile der Notebooks.<br />

Modulare Elemente eines<br />

MB-Systembaukastens können in<br />

vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />

<strong>zum</strong> Bau von Vorrichtungen<br />

und Anlagen verwendet werden.<br />

So fand Herr TOL Helmut Weber<br />

von der RBS eine Firma, von der<br />

unterschiedliche Komponenten,<br />

nach Funktionen geordnet und<br />

sinnvoll zusammengefasst,<br />

angeboten wurden. Mit hochfesten<br />

Aluminiumprofi len ließen sich so<br />

beliebige Konstruktionen, eben<br />

auch besonders für unsere Laptopwagen<br />

geeignet, ohne weitere<br />

Oberfl ächenbearbeitung sauber<br />

und schnell aufbauen. Alle Profi le<br />

sind eloxiert und in baureihenspezifi<br />

schen Rastermaßen aufeinander<br />

abgestimmt. Sie sind mit Nuten<br />

versehen, die den Einsatz der Verbindungselemente<br />

ermöglichen und<br />

darüber hinaus noch viele weitere<br />

Funktionen übernehmen können.<br />

Für das Gehäuse und für die<br />

Fächer der Laptopwagen suchten<br />

die Kollegen der FSS nach robusten<br />

und strapazierfähigen Plattenwerkstoffen,<br />

um ein hohes Maß<br />

an Stabilität und Langlebigkeit zu<br />

gewährleisten. Am geeignetsten erschienen<br />

die Kompaktschichtstoffplatten.<br />

Zur Versteifung der Wagen<br />

wurde jeweils in der Mitte eine<br />

Lochblechplatte eingearbeitet, die<br />

gleichzeitig für eine gute Belüftung<br />

während der Ladezyklen sorgen soll<br />

und einer gesicherten Befestigung<br />

der benötigten Elektroinstallation<br />

dient. Für die Beweglichkeit und<br />

für die Laufruhe wurden vier große<br />

Lenkrollen angebracht. Die Abdeckplatte<br />

besteht aus einer Buche-Multiplexplatte<br />

mit Messerdeckfurnier,<br />

in die vier große Griffl öcher <strong>zum</strong><br />

Bewegen der Wagen eingefräst<br />

wurden. Im oberen Bereich der<br />

Wagen wurden zwei Einstellkasten<br />

aus Pappelsperrholz eingearbeitet,<br />

um die Computermäuse und<br />

weiteres Peripheriegerät zu lagern.<br />

Die Arbeiten zur Herstellung<br />

der Laptopwagen waren an<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

im Detail:<br />

Grobzuschnitt der Kompaktschichtstoffplatten<br />

für die<br />

Fächer und für die Seiten der<br />

Wagen auf der Plattensäge<br />

auf Format fräsen, Bohren<br />

der Befestigungslöcher auf<br />

der CNC-Fräsmaschine<br />

Anfräsen der Fasen mit<br />

einer Handoberfräse<br />

Grobzuschnitt der Abdeckplatten,<br />

Multiplexplatten,<br />

auf der Plattensäge<br />

wieder auf Format fräsen,<br />

Ausfräsen der Taschen für<br />

Griffe, Kabeldurchlass und<br />

Steckdosenöffnungen<br />

Profi l anfräsen mit einer<br />

Handoberfräse mit anschließendem<br />

Feinschliff der Flächen mit<br />

der Breitbandschleifmaschine<br />

und den Kanten<br />

Einölen der Platten,<br />

Zwischenschliff und zweites<br />

Ölen in den Bankräumen<br />

Grobzuschnitt der Pappelsperrholzplatten<br />

für die<br />

Einstellkästen auf der Plattensäge<br />

Formatschnitt der Inneneinteilung<br />

für die Einstellkästen und<br />

der Kanten mit anschließendem<br />

Verleimen und Verputzen an<br />

der Kantenschleifmaschine<br />

Formatschnitt der Bodenplatten,<br />

Einschliff der Flächen<br />

mit der Breitbandschleifmaschine<br />

und anschließendem Einölen.<br />

Nach der Fertigstellung wurden<br />

die noch nicht bestückten und<br />

noch nicht elektrifi zierten Laptopwagen<br />

für die Endmontage<br />

an die Kollegen der Elektroabteilung<br />

der RBS übergeben.<br />

Am 5. März 2008 war es dann<br />

endlich soweit. In einer offi ziellen<br />

kleinen Feierstunde bei Brezeln,<br />

Orangensaft, Wasser und den ersten<br />

Ostereiern wurden die Laptopwagen<br />

ihren endgültigen Bestimmungen<br />

übergeben. Die Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule erhielt von den<br />

11 hergestellten und vollständig<br />

bestückten und funktionsfähigen<br />

Wagen vier, jeweils einen für die<br />

Abteilung Gesundheit, für die<br />

Abteilung Bautechnik, für die<br />

Fachschaft der Brauer und Mälzer<br />

sowie für die Berufl iche Oberschule.<br />

Wie viele Stunden an den Wagen<br />

in der Schule außerhalb der Unterrichtszeit<br />

und abends von unseren<br />

Kollegen der beiden Schulen<br />

gearbeitet wurde? – Keiner hat es<br />

wirklich erfasst! Die Freude war<br />

allen Beteiligten bei der Übergabe<br />

anzusehen. Die Schulleitungen<br />

lobten das hohe Engagement und<br />

die hervorragende Zusammenarbeit<br />

der Technischen und der Wissenschaftlichen<br />

Lehrer beider Schulen<br />

in unseren Werkstätten und stellten<br />

besonders den Nutzen der Laptopwagen<br />

und natürlich die Kostenersparnis<br />

für den Schulträger, die<br />

Stadt Ulm, in Höhe von ca.40.000 €<br />

abzüglich der Materialkosten,<br />

zugunsten anderer Projekte dar.<br />

Wahrlich – eine gelungene Kooperation<br />

<strong>zum</strong> Wohle eines fl exiblen<br />

und modernen Unterrichts.<br />

An dieser Stelle sei Herrn<br />

Thanner, Herrn Preiß, Herrn<br />

Fiesel, Herrn Schoßer und von der<br />

Nachbarschule, stellvertretend<br />

für die vielen anderen beteiligten<br />

Kollegen, Herrn Weber und Herrn<br />

Pfi ster, nochmals herzlich gedankt.<br />

Lorenz Schulte, Erwin Thanner


100 km-Lauf<br />

der Technischen<br />

Oberschulen<br />

Ulm und<br />

Stuttgart<br />

Irgendwann ist er da, der<br />

Schmerz. Ein Ziehen wütet in den<br />

Muskeln, der Kopf dröhnt, jede<br />

Faser im Körper sendet ein eindeutiges<br />

Signal – stopp, bleib stehen,<br />

hör auf, Schluss jetzt. Aber die<br />

meisten laufen stoisch weiter, zwingen<br />

sich die Schritte aus dem Leib.<br />

Am Freitag, 27. April 2007 um<br />

18.00 Uhr, stellten sich 80 Schülerinnen<br />

und Schüler und einige<br />

Lehrer der Technischen Oberschulen<br />

Ulm und Stuttgart einer ganz<br />

besonderen sportlichen Herausforderung.<br />

Sie wollten die 100<br />

Kilometer von Ulm nach Stuttgart<br />

in 24 Stunden gehend zurücklegen.<br />

Unterwegs durften keine<br />

Schlafpausen eingelegt werden. Die<br />

Regeneration war lediglich auf die<br />

Verpfl egungsstationen beschränkt.<br />

Die Ferdinand-von-Steinbeis-<br />

Schule hat die Gelegenheit genutzt,<br />

den Zweiten Bildungsweg der<br />

Öffentlichkeit vorzustellen. Die Südwestpresse,<br />

Radio 7 und Regio-TV<br />

haben berichtet. Ein besonderer<br />

Dank gilt den Sponsoren, insbesondere<br />

der Firma Gardena und der<br />

Sparkasse Ulm. Als Spendenziele<br />

wurden zwei Schulprojekte ausgewählt:<br />

„Lebensläufe“ der Welthungerhilfe<br />

(gegen Kinderarbeit, für<br />

Kinder-Ausbildung in Indien) und<br />

Hilfe für eine kriegsgeschädigte<br />

Gesamtschule in Sisek/Kroatien.<br />

Auf die Frage, warum sich die<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 9<br />

Teilnehmer solchen Strapazen<br />

freiwillig aussetzen, gab es fast<br />

nur eine Antwort: „Wir wollten<br />

teilhaben an einem gemeinsamen<br />

sportlichen Erlebnis.“ Beharrlichkeit,<br />

Durchsetzungsvermögen und Ausdauer<br />

sind für viele unserer Schülerinnen<br />

und Schüler charakteristisch.<br />

Auch wenn einige das gesteckte Ziel<br />

nicht ganz erreicht haben, gilt das<br />

Wort von Pierre Baron de Coubertin,<br />

dem Begründer der modernen<br />

olympischen Idee: „Das Wesentliche<br />

ist nicht gesiegt, sondern sich<br />

wacker geschlagen zu haben.“<br />

20 Teilnehmer haben das Ziel<br />

erreicht. Die tatsächlich benötigte<br />

Zeit betrug 22 Std. 50 Min. „Diese<br />

Gratwanderung zu spüren, wenn<br />

man ans Limit geht, werde ich<br />

immer in meiner Erinnerung<br />

behalten“, sagte eine Schülerin.<br />

Am Ende fl ossen auch Tränen aus<br />

Rührung über das Erreichte.<br />

Die Siegerurkunde bescheinigt<br />

eine ganz besondere Leistung,<br />

die nur mit größter Willensstärke<br />

bewältigt werden kann.<br />

„Der Schmerz vergeht,<br />

der Stolz bleibt.“<br />

Lorenz Oswald


10 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Ratiopharm –<br />

ein<br />

Unternehmen<br />

stellt sich vor<br />

Zwei Klassen der Abteilung Gesundheit<br />

besichtigen Ratiopharm<br />

Die Klasse G3AR4 und die Klasse<br />

G1MF3 hatten am 29.03.2007 bzw.<br />

am 08.05.2007 die Möglichkeit,<br />

an einer Betriebsbesichtigung der<br />

Firma Ratiopharm teilzunehmen.<br />

Diese außerunterrichtliche Veranstaltung<br />

ließ sich hervorragend<br />

sowohl in den Wirtschaftskunde-,<br />

aber auch in den Medizinunterricht<br />

integrieren. Für die Schülerinnen<br />

war dieser Vormittag daher sehr<br />

eindrucksvoll und informativ.<br />

Empfangen wurden wir an<br />

beiden Tagen im neu erbauten<br />

Ruth-Merckle-Haus und von dort<br />

in die Aula geführt, wo uns die<br />

Verantwortlichen des Veranstaltungsmanagements,<br />

Frau Österle<br />

und Frau Dr. Holla, begrüßten und<br />

uns mit dem Unternehmen bekannt<br />

machten. Sie wiesen auf historische<br />

Daten hin und zeigten uns aktuelle<br />

Entwicklungen der Firma auf. Wir<br />

erfuhren viel über das Unternehmen<br />

selbst, seine Struktur und<br />

Philosophie, vor allem auch zentrale<br />

wirtschaftliche Gesichtspunkte.<br />

Hier bekamen die Schülerinnen<br />

Einblick in die Arbeit eines Industrieunternehmens<br />

und konnten<br />

diese mit ihrer täglichen Arbeit<br />

in den Arztpraxen vergleichen.<br />

Als Auftakt zur Werksführung<br />

sahen wir einen Film über die<br />

Arzneimittelproduktion, der uns die<br />

medizinische Seite<br />

des Unternehmens<br />

darstellte. Da es aus<br />

hygienischen Gründen<br />

nicht erlaubt ist,<br />

die Herstellung der<br />

Arzneimittel zu besichtigen,<br />

zeigte uns<br />

der Film die notwendigen<br />

Informationen<br />

darüber. Nach einer<br />

kurzen Pause, in der<br />

wir mit Getränken<br />

und einem kleinen<br />

Imbiss versorgt<br />

wurden, begann die<br />

Führung durch das<br />

Ratiopharm-Gelände.<br />

Zuerst kamen wir nochmals in das<br />

Ruth-Merckle-Haus, in dem die<br />

Kantine und eine Juniorenfi rma<br />

untergebracht sind. Wir gingen<br />

über den Werkshof, auf dem wir u.<br />

a. die LKW-Andockstationen sehen<br />

konnten, und gelangten <strong>zum</strong> Logistikzentrum.<br />

Dort befi ndet sich ein<br />

vollautomatisches, modernes Hochregallager,<br />

welches die Schülerinnen<br />

besonders beeindruckte, da jedes<br />

Medikament computergesteuert<br />

vom Auftragseingang bis <strong>zum</strong> Versand<br />

auf die Reise geschickt wird.<br />

Zum Schluss konnten wir noch<br />

die Arzneimittelkonfektionierungslinien<br />

von Liquida und Tabletten<br />

genauestens verfolgen. Dazu mussten<br />

wir in ein Produktionsgebäude<br />

und uns Hauben, Überschuhe und<br />

Mäntel anziehen. Über die Schleuse<br />

Schülerinnen der Klasse G3AR4<br />

in einem Produktionsgebäude<br />

der Firma Ratiopharm<br />

und mit sterilisierten Händen<br />

durften wir die Konfektionierung<br />

betreten. Es war hochinteressant<br />

zu beobachten, wie Tabletten, mit<br />

denen die Schülerinnen ja täglich in<br />

Kontakt sind, samt Beipackzettel in<br />

die bekannten Schachteln gelangen.<br />

Auch Hustensaft, der jedem bekannt<br />

ist, wurde in Fläschchen abgefüllt,<br />

verschlossen und verpackt.<br />

Nach diesem erlebnisreichen<br />

und informativen Vormittag<br />

ging es zurück in die Schule.<br />

Verena Griesinger<br />

Schülerinnen der Klasse G1MF3<br />

bei der Firma Ratiopharm in Ulm


Besuch aus den Niederlanden bei den<br />

Betonwerkern der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Im September 2007 erhielt die<br />

Abteilung Bautechnik eine Anfrage<br />

des Niederländischen Unternehmerverbandes<br />

für Ausbauberufe NOA<br />

(Nederlandse Ondernemersvereniging<br />

voor Afbouwbedrijven), ob<br />

ein Besuch der Ausbildungsstätten<br />

für Betonwerkstein- und Terrazzohersteller<br />

an der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

in Ulm mit<br />

fünfzehn Unternehmern möglich<br />

sei. Insbesondere sollte ein zukünftiger<br />

Besuch unserer Meisterschule<br />

ausgelotet werden. Da zu diesem<br />

Zeitpunkt gerade die Meisterstücke<br />

unseres Kurses 2007 im Gebäude<br />

S2 der Schule aufgebaut waren,<br />

sagten wir natürlich gerne zu.<br />

Der Geschäftsführer von NOA,<br />

Rob van Boxtel, besuchte unsere<br />

Schule daraufhin am 9. Oktober<br />

2007, um den Besuchsablauf mit<br />

dem Abteilungsleiter Bautechnik,<br />

Herrn Janisch, abzustimmen.<br />

Am 9. November 2007 empfi ngen<br />

wir dann unsere Besucher um<br />

10:30 Uhr bei Kaffee und Brezeln<br />

aus der schuleigenen Bäckerei<br />

- unserer Abteilung Nahrung sei<br />

hierfür nochmals herzlich gedankt.<br />

Mit einer Powerpoint-Präsentation<br />

informierte Herr Janisch<br />

die Besucher über unsere Meisterschule,<br />

über die Kursgebühren<br />

und Preise für die Unterkünfte<br />

und vor allem über die Lehr- und<br />

Lerninhalte sowie über die<br />

Werkstattausbildung an unserer<br />

Schule. Beim anschließenden<br />

Besuch in unseren Werkstätten<br />

waren der Abteilungsleiter sowie die<br />

Technischen Lehrer unserer Bauabteilung<br />

über die ausgesprochen<br />

lebhafte Resonanz beim Betrachten<br />

der einzelnen Meisterstücke unserer<br />

Schüler sehr überrascht. Die Fragen<br />

unserer Gäste wollten kein Ende<br />

nehmen. Die bisherige Einschätzung<br />

des Kollegiums, dass unsere Schule<br />

den niederländischen Fachleuten<br />

in Sachen Betonwerkstein nichts<br />

Neues mehr zeigen könne, war<br />

weit gefehlt. Ganz im Gegenteil!<br />

Herr Giulio C.E. Tomaello (Ma-<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 11<br />

naging Director der gleichnamigen<br />

Firma) beglückwünschte uns am<br />

Schluss des Besuchstages zu dieser<br />

mit allen modernen Maschinen<br />

ausgestatteten wunderbaren Schule.<br />

Die Ausbildungsmöglichkeiten an<br />

unserer Schule seien hervorragend.<br />

Übrigens gab es ein freudiges<br />

Wiedersehen: Als Dolmetscher<br />

fungierte bei besonders schwierigen<br />

Fachbegriffen ein ehemaliger Ulmer<br />

Meisterschüler, Herr Bußemas aus<br />

Dellbrück-Boke, der jetzt in einer<br />

niederländischen Firma arbeitet.<br />

Sein Meisterstück 2003 war<br />

eine „Karnevalsbütt“ (siehe auch:<br />

www.meisterschule-ulm.de).<br />

W. Janisch<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Auf der Internetseite der „NOA“<br />

erschien kurze Zeit später<br />

folgender Bericht über den Besuch<br />

in Ulm (Ausschnitt):<br />

De tweede dag werd ingevuld met<br />

een zwaar technisch programma in<br />

Ulm. 18 personen werden afgezet<br />

bij de Meisterschule für Betonstein-<br />

und Terrazzohersteller die “Meister”<br />

opleidt. Momenteel zitten er zeven<br />

leerlingen op de terrazzoschool die<br />

voor Meister leren. De opleiding<br />

duurt een jaar. De leerlingen<br />

kunnen op het internaat gehuisvest<br />

worden. De NOA-leden werden te<br />

woord gestaan door de enthousiaste<br />

heer Janisch van de school<br />

en bewonderden de installaties<br />

waarover de school beschikt en<br />

de eindexamenwerkstukken.


12 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Nachhaltige<br />

Beratungslehrerausbildung<br />

an der FSS<br />

Die Idee, im Rahmen der<br />

Ausbildung der neuen Beratungslehrerinnen<br />

und -lehrer<br />

einmal einen ganzen Tag direkt an<br />

eine Berufl iche Schule zu gehen,<br />

hatte zweifellos Ute Garbe von der<br />

Schulpsychologischen Beratungsstelle<br />

in Ulm, denn sie kooperierte<br />

schon mehrfach erfolgreich mit<br />

der FSS, nicht zuletzt bei der<br />

Beratung und Einrichtung des<br />

Sozialtrainingsraums an unserer<br />

Schule. Keine Frage daher auch für<br />

die Schulleitung, dem Anliegen der<br />

Psychologierätin zu entsprechen,<br />

einen kurzen, aber doch intensiven<br />

Einblick ins berufl iche Bildungswesen<br />

zu bekommen. Um deren<br />

variantenreiche Bildungsmöglichkeiten<br />

noch deutlicher werden<br />

zu lassen, planten die beiden<br />

Beratungslehrer der Gewerblichen<br />

Schulen – von der Robert-Bosch-<br />

Schule Herr Thomas Müller, von<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Herr Christian Schulz – für den 14.<br />

November 2007 ein umfassendes<br />

Tagesprogramm, das insbesondere<br />

den Kolleginnen und Kollegen<br />

der Grund- und Hauptschulen,<br />

der Realschulen sowie der Gymnasien<br />

für ihre zukünftige<br />

Beratungsarbeit in nachhaltiger<br />

Erinnerung bleiben dürfte.<br />

Den Einstieg in das Programm<br />

bildete ein <strong>Vortrag</strong> unseres Schulleiters<br />

– Herrn Lorenz Schulte –, der<br />

Grundsätzliches und die Besonderheiten<br />

des berufl ichen Bildungswesens<br />

aufzeigte. Dort liegt nicht nur<br />

die gezielte Vorbereitung auf einen<br />

Beruf, sondern nahezu alle schulischen<br />

Bildungsabschlüsse fi nden<br />

an einer berufl ichen Schule ihren<br />

Ort: vom Hauptschulabschluss bis<br />

<strong>zum</strong> Abitur. Daher ist es gar nicht<br />

überraschend, wenn fast alle Schülerinnen<br />

und Schüler während ihrer<br />

schulischen Laufbahn einmal eine<br />

berufl iche Schule besucht haben.<br />

Deutlich hinweisen konnte Herr<br />

Schulte darauf, wie die berufl iche<br />

Bildung sich im Spannungsfeld<br />

von Schülern, Eltern, Gesellschaft,<br />

Schulträger, Schulverwaltung, Kammern,<br />

Verbänden, Gewerkschaften,<br />

den Arbeitgebern, dem Arbeitsmarkt,<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und Hochschulen behauptet.<br />

Im Anschluss an dieses<br />

Grundsatzreferat bildeten sich<br />

Interessengruppen, die sich detailliert<br />

ganz bestimmten Bereichen<br />

der beiden Schulen zuwandten.<br />

Während Herr Thomas Müller den<br />

Fokus an der Robert-Bosch-Schule<br />

auf die praktische Ausbildung<br />

gelegt hatte, waren an der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

gerade im Umfeld des Berufsvorbereitungsjahres<br />

Einsichten möglich.<br />

So demonstrierte Frau Monika<br />

Schilling innerhalb ihres Unterrichts<br />

und im erzieherischen Umgang mit<br />

ihrer Mädchenklasse einen spezifi<br />

sch sonderpädagogisch ausgerichteten<br />

Ansatz, wozu sie im Anschluss<br />

ausgiebig weiter Auskunft gab und<br />

worüber lebhaft diskutiert wurde.<br />

Herr Anselm Wenzke wiederholte<br />

sogar seinen PowerPoint-<strong>Vortrag</strong><br />

über den Aufbau, die Probleme und<br />

Erfolge des Trainingsraummodells<br />

an der FSS. Der Trainingsraum will<br />

insbesondere im Berufsvorbereitungsjahr<br />

Unterrichtsstörungen<br />

bearbeiten und dadurch eine für<br />

alle am Unterricht Beteiligten Erfolg<br />

versprechende Lernatmosphäre<br />

schaffen. Initiativ baut dieses<br />

Modell die Eigenverantwortung<br />

der Schülerinnen und Schüler auf<br />

und stärkt diese. Erst dadurch kann<br />

auch die selbstkritische Auseinandersetzung<br />

mit dem eigenen<br />

Verhalten gefördert werden.<br />

Keine Frage, dieser Vormittag<br />

hatte vielfältige Aspekte ins<br />

Gespräch und ins Bewusstsein<br />

gebracht, eine kurze Verschnaufpause<br />

war nötig und<br />

verdient. Für das leibliche Wohl<br />

sorgte einmal mehr und gut die<br />

Küche unseres Brauerheims.<br />

Der erste Teil des Nachmittags<br />

war ganz bestimmten Ausrichtungen<br />

der Berufl ichen Schulen<br />

gewidmet, nicht allein dem Berufskolleg<br />

an der RBS, sondern<br />

vorrangig zwei Bereichen an der<br />

FSS, die gemeinhin eher selten an<br />

dieser Schulart zu fi nden sind.<br />

Zum einen zeigten gleich drei<br />

Kollegen – Herr Ikonomow, Herr<br />

Krauß und Herr Riemann – den<br />

Gästen ihre Arbeit im Berufskolleg<br />

Grafi k-Design sowie deren herausragende<br />

Produkte und Leistungen.<br />

Zum anderen informierte Herr<br />

Schulz mit einem Einblick in den<br />

Zweiten Bildungsweg über eine<br />

Möglichkeit, nach der Ausbildung<br />

und Ausübung eines Berufs,<br />

quasi „spät berufen“, nochmals die<br />

Schulbank zu drücken und so die<br />

Mittlere Reife, die Fachhochschulreife<br />

oder sogar die allgemeine<br />

Hochschulreife zu erwerben.<br />

Bevor ein gemeinsamer<br />

Erfahrungsbericht der beiden<br />

Beratungslehrer über wichtige<br />

Aspekte ihrer Beratungsarbeit an<br />

den Gewerblichen Schulen den Tag<br />

abschloss und auf Fragen, Eindrücke<br />

und Rückmeldung eingegangen<br />

wurde, konnte unsere Schule<br />

nochmals punkten – und zwar mit<br />

einem hervorragenden Käsekuchen<br />

aus der hauseigenen Backstube.<br />

Zweifellos ein gelungener und<br />

nachhaltig wirkender Tag, der<br />

gerade das Verständnis füreinander<br />

gefestigt hat und weitere schulübergreifende<br />

Maßnahmen und<br />

Kooperationen in Aussicht stellt.<br />

Christian Schulz


Fördern ja, aber<br />

richtig ...<br />

Wo mehr investiert wird,<br />

muss man auch eine höhere<br />

Rendite erwarten ...<br />

Förderpädagogische Ansätze<br />

sind gerade „in“ und erreichen<br />

gegenwärtig sämtliche Schularten,<br />

u.a. auch die Vollzeitschulen im<br />

berufl ichen Schulwesen. Da ziehen<br />

neue Konzepte ein, die oft vollkommen<br />

zu Recht und in dringend<br />

erforderlicher Weise Überholtes<br />

abzulösen gedenken. Kleine Klassen<br />

im Berufsvorbereitungsjahr, aber<br />

auch im neuen Berufseinstiegsjahr,<br />

fordern uns als Lehrkräfte heraus,<br />

ein breites Methodenmanual hält<br />

Einzug. Das sind zu begrüßende<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 13<br />

Fortschritte, und doch soll auch hier<br />

der kritische Blick hinter die Kulissen<br />

Probleme nicht verschweigen,<br />

sondern sie offen benennen und sie<br />

nutzbar machen zur Verbesserung<br />

schulischer Bemühungen.<br />

Vor diesem Hintergrund erscheint<br />

es sinnvoll, dass schon seit Jahren<br />

auch in Baden-Württemberg<br />

eine vertiefende pädagogische<br />

Diskussion darüber geführt wird,<br />

wie sich das berufl iche Schulwesen<br />

eigentlich den Umgang mit jenen<br />

Jugendlichen vorstellt, bei denen<br />

eine Förderung im BEJ oder im BVJ<br />

des berufl ichen Schulwesens zwingend<br />

erscheint. Denn es kann sich


14 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

hier nicht darum handeln, einen<br />

„Schonraum Schule“ aufrecht zu<br />

erhalten, den die Bildungsforscherin<br />

Brigitte Schumann als „Schonraum-<br />

Falle“ bezeichnet. Solche Einschätzungen<br />

zeigen, dass Korrekturen<br />

und Reformen angebracht sind.<br />

Im BVJ, im BEJ, in der Zweijährigen<br />

Berufsfachschule, aber auch<br />

in der Berufsschule selbst fi nden<br />

sich immer wieder Jugendliche, die<br />

entweder direkt aus den Förderschulen<br />

auf die berufl ichen Schulen<br />

überwechseln oder die, aus der<br />

Hauptschule kommend, ebenfalls<br />

massive Lernbehinderungen,<br />

ADS/ADHS und bisweilen auch eine<br />

nicht geringe Verhaltensoriginalität<br />

aufweisen. Im BEJ und im BVJ<br />

steht den Kolleginnen und Kollegen<br />

letztlich aber nur ein dreiviertel<br />

Schuljahr zur Verfügung, in dem<br />

Potenziale erkannt und Defi zite<br />

ausgeglichen werden können<br />

und die Jugendlichen möglichst<br />

auf eine Berufsausbildung so<br />

vorbereitet werden sollen, dass sie<br />

auch nachhaltig Fuß fassen und<br />

dem System nicht über kurz oder<br />

lang als Sozialfall auf der Tasche<br />

liegen. Das kommt mitunter wirklich<br />

der Quadratur des Kreises nahe.<br />

Was ist also zu tun? Das Ministerium<br />

für Kultus, Jugend und Sport<br />

in Baden-Württemberg hat dem<br />

berufl ichen Schulwesen für das BEJ<br />

seit dem vergangenen Schuljahr<br />

ein interessantes Instrument an die<br />

Hand gegeben, das gegenwärtig<br />

mühsam und unter hohem Aufwand<br />

verbreitet wird. Förder- und<br />

Hauptschülerinnen und -schüler<br />

(erstere nur, wenn sie mittels<br />

der Schulfremdenprüfung den<br />

Hauptschulabschluss erfolgreich<br />

bestanden haben) werden einer<br />

Kompetenzanalyse unterzogen, die<br />

als standardisiertes Verfahren dem<br />

Assessment-Center-Bereich entlehnt<br />

ist. Mittels eines umfangreichen<br />

und durchaus komplizierten<br />

EDV-gestützten Testverfahrens<br />

werden zu Beginn des Schuljahres<br />

die Kompetenzen der Jugendlichen<br />

erhoben, und damit wird selbstre-<br />

dend im gleichen Augenblick auch<br />

der Förderbedarf offenbar. Das ist<br />

als Ergebnis schwarz auf weiß ein<br />

brauchbares Instrument, um den<br />

Ist-Zustand gleich zu Beginn eines<br />

Schuljahres zu erheben und um<br />

dann möglichst zeitnah eine sinnvoll<br />

begrenzte Förderung einsetzen<br />

zu lassen, die die Jugendlichen<br />

ganz gezielt in der verbleibenden<br />

kurzen Zeit möglichst fi t macht<br />

für die Berufs- und Arbeitswelt,<br />

gemäß der aktuellen Stundentafel,<br />

die seit diesem Schuljahr explizit<br />

Unterrichtsstunden für diesen<br />

Bereich ausweist. Dabei geht es<br />

um forderndes Fördern, um klare<br />

Zielvereinbarungen und um harte<br />

Alltagsarbeit. Denn eines ist klar:<br />

Wo gefördert wird, da wird mehr<br />

investiert, und das muss dann<br />

auch wieder abgefordert werden.<br />

Gegenwärtig entstehen am Landesinstitut<br />

für Schulentwicklung<br />

in Stuttgart Handreichungen, das<br />

Berufsbildungswerk Waiblingen hält<br />

Module für die Nahtstelle zwischen<br />

Schule und Beruf bereit und auch<br />

die Pädagogische Hochschule in<br />

Ludwigsburg ist auf diesem Feld<br />

bereits erfolgreich tätig gewesen<br />

und hat, in Gestalt von Prof.<br />

Dr. Martin Weingardt, nach der<br />

Durchführung wissenschaftlicher<br />

Erhebungen im Hinblick auf die<br />

Hauptschule und das BVJ Fördermaterialien<br />

erstellt. Es tut sich also<br />

etwas im berufl ichen Schulwesen,<br />

und man kann die Hoffnung<br />

haben, dass förderpädagogische<br />

Ansätze, wenn sie stringent den<br />

Zielen des berufl ichen Schulwesens<br />

verpfl ichtet sind und neben der<br />

notwendigen Förderung den<br />

für eine berufl ich nachhaltige<br />

Entwicklung der Jugendlichen<br />

eminent wichtigen Gedanken des<br />

Forderns nicht vernachlässigen, eine<br />

sinnvolle Hilfe darstellen können.<br />

Zusammenfassend muss man<br />

festhalten, dass gerade das<br />

berufl iche Schulwesen aktuelle und<br />

nachhaltige Antworten auf lernbehinderte<br />

und verhaltensoriginelle<br />

Schülerinnen und Schüler in ihren<br />

Bildungsgängen zu präsentieren<br />

hat. Der Übergang zwischen<br />

Schule und Beruf, den wir direkt<br />

abzudecken haben, zwingt uns<br />

dazu. Im Berufseinstiegsjahr ist<br />

ein sicherlich steiniger, aber eben<br />

auch interessanter und positiver<br />

Weg beschritten worden, dem man<br />

eine Durchsetzung in der Breite<br />

bei hoffentlich gleich bleibender<br />

Qualität nur wünschen kann.<br />

Selbstverständlich fordert das neu<br />

heraus, da müssen alte Standards<br />

und moderne Entwicklungen neu<br />

überdacht werden, und nicht immer<br />

gelingt alles, schon gleich gar<br />

nicht in der Schulversuchsphase.<br />

Entscheidend ist aber, dass das<br />

berufl iche Schulwesen sein Augenmerk<br />

weiterhin unbeirrbar auf das<br />

Kerngeschäft gerichtet hält, nämlich<br />

die individuelle Förderung der<br />

Ausbildungsreife bei gleichzeitiger<br />

fachlicher und sozialer Forderung<br />

der uns anvertrauten Schülerinnen<br />

und Schüler. Alle Bestandteile<br />

sind gleichgewichtig und relevant,<br />

denn was nutzt am Ende die beste<br />

individuelle Förderung, wenn<br />

fachliche Defi zite oder eine nicht<br />

vorhandene Ausbildungsreife<br />

mangels entsprechender Forderung<br />

nicht korrigiert und ausgeglichen<br />

werden können? Richtig verstanden<br />

ist das Fördern eine Aufgabe aller<br />

Kolleginnen und Kollegen in einer<br />

Klasse, und das ist es bei Lichte<br />

besehen auch schon immer gewesen.<br />

Es ändert sich also eigentlich<br />

allenfalls das Instrumentarium,<br />

und das Methodenmanual gewinnt<br />

spürbar an Breite. Es ändert sich<br />

aber nicht die Aufgabe selbst, sie<br />

bleibt eine vertraute Konstante.<br />

Anselm Wenzke


Arbeitstreffen, Kommissionen,<br />

ein Termin jagt den nächsten,<br />

kaum verbindliche Vorgaben,<br />

stattdessen unstrukturierte<br />

Ideen. Hektische Betriebsamkeit<br />

breitet sich aus. „Es muss sich<br />

etwas bewegen“, „Stillstand ist<br />

Rückschritt“, das Schlagwort der<br />

„nachhaltigen Entwicklung“ macht<br />

die Runde. Alles zunächst einmal<br />

sinnvolle Sentenzen, die auch<br />

mit positiven Inhalten verknüpft<br />

waren, es <strong>zum</strong>indest schienen.<br />

Was bleibt davon übrig, wenn<br />

man sich der Mühe unterzieht<br />

und hinter die Kulissen blickt?<br />

Verbirgt sich nicht allzu häufi g<br />

dahinter leeres Wortgeklingel?<br />

Stoßen uns nicht immer öfter solch<br />

sprachlich monströse<br />

Konstrukte<br />

als inhaltslos leere<br />

Phrasen negativ<br />

auf? Wir kennen<br />

diese Tendenzen<br />

seit Jahren, nicht zuletzt aus dem<br />

sog. Politikerdeutsch. Da wird nicht<br />

selten kommuniziert, ohne dass<br />

bisweilen noch ein substanzieller<br />

Inhalt übermittelt wird. Da werden<br />

Reden gehalten, die morgen<br />

schon nicht mehr der veränderten<br />

politischen und gesellschaftlichen<br />

Großwetterlage standhalten, und<br />

jeden Tag werden Presseerklärungen<br />

herausgegeben, deren<br />

Verfallsdatum dem von schnell verderblichen<br />

Lebensmitteln in nichts<br />

nachsteht. Die negativen Folgen<br />

dieser Entwicklung sind seit langer<br />

Zeit erschreckend sichtbar und<br />

zeitigen Missstände wie mangelnde<br />

Wahlbeteiligung und Politikverdrossenheit<br />

in unserer Gesellschaft.<br />

In zunehmendem Maße ist auch<br />

der Bildungsbetrieb davon nicht<br />

mehr ausgenommen. Bildung<br />

ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe, aber eben auch ein<br />

politisches Diskussionsfeld. Die<br />

PISA-Studien haben – bei aller<br />

aufkommenden Kritik – Deutschland<br />

den Spiegel vorgehalten und<br />

uns wurde schmerzlich attestiert,<br />

dass wir in einigen Bereichen<br />

seit geraumer Zeit wohl stehen<br />

geblieben sind und darum den<br />

Anschluss an die europäische<br />

Spitzengruppe verloren haben.<br />

Niederschmetternd – und das beim<br />

Volk der Dichter und Denker!<br />

Hat man zu schnell reagiert,<br />

in deutscher Gründlichkeit, aber<br />

eben leider auch im Zeichen der<br />

politischen Schnelllebigkeit, die vom<br />

raschen Erfolg lebt und langfristige<br />

Strategien zu sehr vermissen<br />

lässt? Hastig wurden und werden<br />

Schularten<br />

umgekrempelt,<br />

es wird<br />

evaluiert und<br />

es wurden<br />

Prozesse an<br />

den Schulen eingeleitet zur Verbesserung<br />

der Qualität. Durchaus<br />

alles interessante Betätigungsfelder,<br />

deren Sinn und Nutzen an dieser<br />

Stelle auch gar nicht infrage<br />

gestellt werden soll. Zahlreiche<br />

Schwachstellen kann man über<br />

solche Elemente eruieren, doch<br />

die Systemfrage wird dadurch<br />

weder gestellt noch beantwortet.<br />

Zahlreiche Bildungsexperten<br />

stellen in diversen Publikationen<br />

seit Jahren diese Systemfrage,<br />

doch zur Entwicklung neuer und<br />

wirklich tragender Strukturen<br />

benötigt man Zeit, viel Zeit.<br />

Komplexe Systeme müssen auch<br />

komplex durchdacht und ebenso<br />

umfassend diskutiert werden. Kurze<br />

Wahlperioden und der zwanghafte<br />

Aktionismus gemäß der Maxime des<br />

schnellen und verkaufsfördernden<br />

politischen Handelns scheinen<br />

das seit Jahren zu unterbinden.<br />

Nachgedacht ...<br />

Ist das deutsche Bildungssystem<br />

spürbar in die Jahre gekommen<br />

und genügt es den neuen und<br />

modernen gesellschaftspolitischen<br />

Anforderungen nicht mehr? Das<br />

ist zu konstatieren, und es ist<br />

auch längst erkannt worden.<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 15<br />

„Arbeitstreffen, Kommissionen, ein<br />

Termin jagt den nächsten, kaum<br />

verbindliche Vorgaben, stattdessen<br />

unstrukturierte Ideen. Hektische<br />

Betriebsamkeit breitet sich aus ...“<br />

Ach nein – das hatten wir doch<br />

schon einmal, oder? Richtig! Hat<br />

es sich in der Politik als förderlich<br />

und zielführend erwiesen? Leider<br />

nicht. Warum agieren wir dann<br />

genauso auf dem Bildungssektor?<br />

Die Zeit ist schnelllebig geworden<br />

und bisweilen überholen wir uns inhaltlich<br />

selbst. Das schnelle Ergebnis<br />

verbietet die längere Refl exion, die<br />

schrittweise und häufi g nur noch<br />

reagierende Herangehensweise<br />

an Problemfelder vermeidet zusehends<br />

den Blick auf das Ganze,<br />

beherrscht ihn kaum mehr und der<br />

allgegenwärtige, mitunter schon<br />

zwanghafte Kompromiss behindert<br />

und verhindert immer öfter die<br />

dringend notwendigen großen<br />

Lösungen. Sprachlich schlägt<br />

sich das nicht nur in der Politik<br />

nieder, sondern inzwischen auch<br />

in unserem Bereich, der Bildung.<br />

Kommunikation und Handeln sind<br />

immer das Resultat des Denkens,<br />

und an diesem Resultat kann man<br />

die Qualität der Refl exion ablesen.<br />

Vor diesem Hintergrund scheint<br />

es mir sinnvoll zu sein, wenn wir<br />

uns als Lehrkräfte verstärkt und<br />

bewusst Zeit nehmen. Zeit <strong>zum</strong><br />

Denken, zur Analyse, auch <strong>zum</strong><br />

häufi g zu Unrecht als unbequem<br />

empfundenen Querdenken, zur<br />

konstruktiven Kritik und zur<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

eigenen Arbeitsbedingungen, dem<br />

Unterricht und dem Bildungssystem<br />

generell. Sich nicht beeindrucken<br />

zu lassen von allein gut klingenden<br />

Worthülsen, die Inhalte zu prüfen<br />

und das umzusetzen, was Substanz<br />

hat und den Erfordernissen im Hinblick<br />

auf unsere Schülerinnen und<br />

Schüler Erfolg verspricht, scheint<br />

mir das Gebot der Stunde zu sein.<br />

Anselm Wenzke


16 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Ich hole mir,<br />

was ich brauche ...<br />

Es glitzert und blinkt in den<br />

Schaufenstern, eine Rabattschlacht<br />

jagt die nächste, und Lena will<br />

Schritt halten mit ihren Freundinnen.<br />

Das neueste Handy, der<br />

angesagteste MP3-Player und<br />

natürlich Markenklamotten, das<br />

alles ist ein MUSS. Ansonsten<br />

gehört man nicht dazu, ist uncool<br />

und wird <strong>zum</strong> Außenseiter. Schnell<br />

ist die EC-Karte parat und 128 €<br />

und 73 Cent wechseln den Besitzer.<br />

Lena weiß, dass sie soeben ihr<br />

Konto um 67 Euro überzogen hat,<br />

doch sie verdrängt das aufkeimende<br />

schlechte Gewissen. Ihr Treffen<br />

mit Anja und den anderen ist ein<br />

voller Erfolg, der neue MP3-Player<br />

wird gebührend bewundert und<br />

der Espresso im Stehcafé schmeckt<br />

gleich noch einmal so gut. Lena<br />

ist dabei, mitten drin, eine von<br />

den anderen, und sie vergisst, dass<br />

sie ihrem Freund Marco bereits<br />

300 € schuldet und dass sie ihr<br />

Taschengeld bereits für vier Monate<br />

im Voraus ausgegeben hat.<br />

So beginnt es häufi g, schleichend,<br />

aber unaufhaltsam überschätzen<br />

immer mehr Jugendliche<br />

ihre fi nanziellen Möglichkeiten.<br />

Unbemerkt und unkontrolliert<br />

von den Erwachsenen geraten sie<br />

sukzessive in die Schuldenfalle,<br />

weil man es einerseits versäumt<br />

hat, ihnen den richtigen Umgang<br />

mit Geld beizubringen, und weil<br />

die Psychologie des erfolgreichen<br />

Verkaufens andererseits zu<br />

einer perfekt funktionierenden<br />

Maschinerie geworden ist – zielgruppenorientiert<br />

und erfolgreich.<br />

Noch vereinzelt, aber mit<br />

steigender Tendenz, begegnet uns<br />

Lehrkräften auch in den Schulen<br />

dieses Problem - Grund genug<br />

sich diesem <strong>Thema</strong> im Gemeinschaftskundeunterricht<br />

zu stellen.<br />

Einen guten Impuls dazu lieferte<br />

die Fortbildungs- und Informationsveranstaltung<br />

„FIT-mit-GELD“,<br />

die von einem Team in Kooperation<br />

mit der „AG West“ und der „proyect<br />

wogama ltd.“ vorbereitet und an<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

durchgeführt wurde. (Teammitglieder<br />

und Multiplikatoren:<br />

Wolfgang Knapp, Gabriele Dengler,<br />

Iris Rittker und Anselm Wenzke)<br />

In einer inhaltlich und organisatorisch<br />

sehr gelungenen<br />

Veranstaltung diskutierte Wolfgang<br />

Knapp in seiner Eigenschaft als<br />

Projektleiter und Geschäftsführer<br />

der „proyect wogama ltd.“ mit<br />

geladenen Gästen über das <strong>Thema</strong><br />

Umgang mit Geld und Schulden bei<br />

Jugendlichen. Franz Jelli, Leiter der<br />

sozialpädagogischen Familienhilfe<br />

des Oberlinhauses Ulm e.V., brachte<br />

seine Erfahrungswerte ebenso<br />

professionell ein wie Jürgen Wottke,<br />

Bankkaufmann, Diplom-Sozialpädagoge<br />

und Schuldnerberater<br />

bei der Diakonischen Bezirksstelle<br />

Ulm. Abgerundet wurden die<br />

Ausführungen durch Harald Bulling,<br />

Sparkassenfi nanzwirt und Betriebswirt,<br />

der in seiner Eigenschaft als<br />

Geschäftsstellenleiter der Geschäftsstelle<br />

Beimerstetten der Sparkasse<br />

Ulm den konstruktiv kritischen<br />

Blickwinkel der Banken vertrat.<br />

Neben den wertvollen und<br />

interessanten Informationen aus<br />

dem Berufsalltag der Profi s ging<br />

es vor allem um eine Sensibilisierung<br />

der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer bezogen auf das <strong>Thema</strong><br />

und um die Frage, wie Lehrkräfte<br />

sich diesem Problemkreis in der<br />

Schule möglichst präventiv nähern<br />

können. Die Antwort darauf liefert<br />

die „FIT-mit-GELD“-Box, eine<br />

Sammlung von Informationen,<br />

Spielen, Unterrichtsentwürfen,<br />

Psychotests und Medien, die ab<br />

sofort im Bürgerzentrum Weststadt<br />

Haus kostenlos einseh- und für<br />

Unterrichtszwecke entleihbar ist.<br />

Die umfangreiche Materialsammlung<br />

ist in mehreren Schulen im<br />

Vorfeld bereits erfolgreich erprobt<br />

worden und hat sich als besonders<br />

praxisbezogene Hilfestellung<br />

im Unterricht erwiesen.<br />

Die Diskussionen und interessierten<br />

Fragen während dieser<br />

erfolgreichen Veranstaltung haben<br />

bewiesen, dass es uns gelungen<br />

ist, mit diesem <strong>Thema</strong> einen<br />

Problemkreis anzusprechen, der bei<br />

unseren Schülerinnen und Schülern<br />

durchaus im Verborgenen virulent<br />

sein kann. Davor nicht die Augen zu<br />

verschließen, Jugendliche fi t für die<br />

Zukunft zu machen, sie verantwortungsbewusst<br />

in das eigene Leben<br />

zu entlassen, dazu gehört eben<br />

auch, dass der Umgang mit den<br />

eigenen fi nanziellen Möglichkeiten<br />

möglichst frühzeitig erlernt wird.<br />

Wie auf anderen Gebieten der<br />

Erziehung, so kommt auch diesbezüglich<br />

den Schulen eine zunehmend<br />

wichtiger werdende Rolle in<br />

der Bearbeitung und Beratung zu.<br />

Ansprechpartner an der<br />

Schule ist Anselm Wenzke<br />

(Tel.: 0731/161-3819)<br />

Anselm Wenzke


Am 28. November 2007 wählte<br />

wieder eine große Expertenjury des<br />

Fachverbands für das Betonstein-<br />

und Terrazzohandwerk ein Meisterstück<br />

des Jahrgangs 2007 unserer<br />

Meisterschule für Betonstein- und<br />

Terrazzohersteller aus, das zu den<br />

52. Betontagen vom 12. bis 14.<br />

Februar 2008 in Neu-Ulm aufgebaut<br />

und einem internationalen<br />

Fachpublikum mit mehr als eintausend<br />

Teilnehmern vorgestellt wurde.<br />

Der Gewinner ist in diesem Jahr<br />

unser Meisterschüler Alexander<br />

Sohm, der mit seinem Meisterstück<br />

„Tensegrity“ einen konstruktiven<br />

Akzent gesetzt hat. Einen weiteren<br />

Preis erhält unser Meisterschüler<br />

Swen Sworowski aus NRW für<br />

sein „Surfbrett“, das ebenfalls<br />

zur Begrüßung der Teilnehmer<br />

bei den Betontagen vor der<br />

Kongresshalle platziert wurde.<br />

Der Name des Meisterstücks<br />

„Tensegrity“ ist ein Kunstwort<br />

und setzt sich aus den englischen<br />

Wörtern tension (= Spannung) und<br />

integrity (= Ganzheit, Unversehrtheit)<br />

zusammen – was soviel wie<br />

Zusammenhalt durch Spannung<br />

Tensegrity erhält den<br />

Betonwerksteinpreis 2008<br />

bedeutet. Gerade darum handelt<br />

es sich bei diesem einmaligen<br />

Meisterstück, da es ein in sich<br />

geschlossenes statisches System<br />

ist, das sich durch Druck -und<br />

Zugspannungen selbst stabilisiert.<br />

Die Idee hierfür stammte nicht von<br />

Alexander Sohm, sondern von den<br />

Architekten Richard Buckminster-<br />

Fuller und Kenneth Snelson.<br />

Der Betrachter stellt sich die<br />

Frage, wie es möglich ist, dass<br />

einzelne Betonstäbe scheinbar völlig<br />

losgelöst voneinander schweben<br />

können. Genau dieser faszinierende<br />

Effekt war für unseren Meisterschüler<br />

ausschlaggebend, sein Meisterstück<br />

„Tensegrity“ herzustellen.<br />

Zuerst war ein Modell im Maßstab<br />

1:6 notwendig, wobei erste<br />

Standversuche ziemlich erfolglos<br />

waren. Anhand der messbaren<br />

Verhältniswerte war es Herrn<br />

Sohm aber möglich, zunächst<br />

ein Modell in Originalgröße zu<br />

fertigen, mit dem er mehr Erfolg<br />

hatte. Dieser erste Schritt war<br />

notwendig, um die Seillängen für<br />

die Verspannung und die exakten<br />

Winkel der Verspannungsanschlüsse<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 17<br />

zu erarbeiten. Dieses Modell<br />

hatte somit in Originalgröße bereits<br />

eine hohe Standfestigkeit.<br />

Für die farbige Gestaltung legte<br />

Herr Sohm bei seinem Meisterstück<br />

großen Wert darauf, dass die Form<br />

und nicht die Farbe im Vordergrund<br />

steht. Da „Tensegrity“ schon in sich<br />

eine „unruhige“ Form hat, wurden<br />

ausschließlich „ruhige“ Grautöne<br />

gewählt. Jeder Stab erhielt einen<br />

anderen Farbton, wodurch ein Farbspiel<br />

aufsteigend von dunkelgrau<br />

nach hellgrau entstand. Um diese<br />

„ruhigen“ Farben nicht zu stören,<br />

entschied sich Alexander Sohm<br />

gegen eine auffallende Körnung<br />

und für einen sehr schlichten<br />

Quarzsand als Zuschlag für den<br />

Beton. Als Produkt entstand letztendlich<br />

ein Kunstobjekt aus Beton.<br />

Technische Daten: Maße: 2,05m<br />

x 0,60m; Bindemittel: Dyckerhoff-<br />

Flowstone; Oberfl ächenbearbeitung:<br />

feingeschliffen, Sockel als Sichtbeton;<br />

Stahlseile: Jakob AG / CH.<br />

(Meisterstücke 2007 siehe auch:<br />

www.meisterschule-ulm.de).<br />

Wolfgang Janisch


18 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Stefan Klingele<br />

ist Deutschlands<br />

bester<br />

Schornsteinfeger<br />

Stefan Klingele aus Ehrenkirchen<br />

bei Freiburg hat es geschafft: Nachdem<br />

er bereits im September 2007<br />

beim Leistungswettbewerb der<br />

deutschen Handwerksjugend den<br />

Landeswettbewerb im Schornsteinfegerhandwerk<br />

für sich entscheiden<br />

konnte, ging er auch beim Bundesentscheid<br />

im November 2007<br />

in Kaiserslautern als Sieger hervor.<br />

Damit stellt Baden-Württemberg<br />

<strong>zum</strong> dritten Mal in Folge den<br />

Bundessieger. Dies spricht ganz<br />

„Die Projektarbeiten unserer<br />

Technischen Oberschule stehen<br />

im Jahr 2008 unter dem Rahmenthema<br />

„Persönlichkeiten, die in<br />

Ulm Spuren hinterlassen haben“.<br />

Betreut werden sie vom Lehrerteam<br />

Lorenz Oswald und Siegfried<br />

Gmeiner. Die Schüler haben die<br />

Möglichkeit, die von ihnen gewählte<br />

Persönlichkeit in einer klassischen<br />

Textdokumentation oder in einer<br />

selbst laufenden audiovisuellen<br />

Dokumentation vorzustellen.<br />

Für die Schüler habe ich im<br />

Vorfeld der Projektarbeit als<br />

Anschauungsbeispiel eine audiovisuelle<br />

Dokumentation über die<br />

Persönlichkeit Ferdinand von Steinbeis<br />

mit dem Programm FLASH von<br />

Macromedia bearbeitet. Zu dieser<br />

Wahl wurde ich durch den Artikel<br />

unseres Kollegen Anselm Wenzke in<br />

der letzten Ausgabe von „Steinbeis<br />

aktuell“ angeregt, der den Namensgeber<br />

unserer Schule näher vorstellte.<br />

Das Programm FLASH hat den<br />

Vorteil, dass die Präsentation mit<br />

klar für die hervorragende Qualität<br />

der Schornsteinfegerausbildung in<br />

Baden-Württemberg, insbesondere<br />

natürlich für den Ausbildungsbetrieb<br />

Michael Meyering, aber auch<br />

Audiovisueller Lebenslauf<br />

„Wer war Ferdinand von Steinbeis?“<br />

jedem Browser angeschaut werden<br />

kann. Es muss also keine zusätzliche<br />

Software installiert werden.<br />

Die Dokumentation kann auch<br />

im Intranet unserer Schule „aufgeschlagen“<br />

werden. Zu Testzwecken<br />

ist die Dokumentation auch unter<br />

für die kooperative Bildungsarbeit<br />

der Schornsteinfegerinnung<br />

und unserer Landesberufsschule<br />

für Schornsteinfeger.<br />

Der größte Anteil am Erfolg<br />

liegt natürlich bei Stefan Klingele<br />

selbst. Mit viel Fleiß, Sorgfalt<br />

und Gewissenhaftigkeit sowie der<br />

notwendigen Ruhe und Gelassenheit<br />

hat er seine Ausbildung<br />

absolviert und sie mit der<br />

Auszeichnung <strong>zum</strong> besten Schornsteinfeger<br />

Deutschlands gekrönt.<br />

Zurzeit besucht Stefan Klingele<br />

unsere Schornsteinfeger-Meisterschule.<br />

Für die anstehende Meisterprüfung<br />

sowie für seinen weiteren<br />

berufl ichen und privaten Lebensweg<br />

wünschen wir ihm alles Gute.<br />

W. Braun / S. Jung / W. Spada<br />

http://steinbeis.funpic.de im Internet<br />

eingestellt und lässt sich dort<br />

aufrufen. Am Ende der Präsentation<br />

fi ndet sich auch eine Aufl istung der<br />

benutzten Text- und Bildquellen.<br />

Siegfried Gmeiner


Schülerinnen zu<br />

Ersthelferinnen ausgebildet<br />

Nachdem der im letzten Schuljahr<br />

durchgeführte Erste-Hilfe-Kurs von<br />

den Schülerinnen der Klasse G3AR2<br />

sehr gut angenommen wurde und<br />

die Schülerinnen davon auch in<br />

der Abschlussprüfung profi tierten,<br />

entschloss ich mich, einen Erste-<br />

Hilfe-Kurs als festen Bestandteil<br />

in den Lernfeldunterricht der<br />

Medizinischen Fachangestellten<br />

zu integrieren. Wir hatten in<br />

diesem Jahr das große Glück, dass<br />

unsere Schülerin Sabrina Schrauf<br />

gleichzeitig auch Ausbilderin<br />

beim ASB Merklingen ist, sodass<br />

die Klasse G2MF3 den Kurs sehr<br />

professionell und gekonnt von<br />

ihrer Mitschülerin präsentiert<br />

bekam und alle Schülerinnen der<br />

Klasse an zwei Schultagen zu<br />

Ersthelferinnen ausgebildet wurden.<br />

Schwerpunkte am ersten Kurstag<br />

waren neben vielen theoretischen<br />

Grundlagen hauptsächlich die<br />

Helmabnahme beim Motorradfahrer<br />

und die Übung der sog. Stabilen<br />

Seitenlage. Diese ist notwendig,<br />

wenn Patienten oder Verletzte<br />

bewusstlos sind. Sie gewährleistet,<br />

dass die Atemwege frei gehalten<br />

werden und die Patienten nicht aspirieren.<br />

Die Durchführung der Stabilen<br />

Seitenlage war bisher immer<br />

etwas kompliziert, weswegen die<br />

Handgriffe nun vereinfacht wurden<br />

und den Patienten in eine Position<br />

bringen, die der Lage beim Schlafen<br />

gleichkommt. Den Schülerinnen<br />

fi el die „neue“ Stabile Seitenlage<br />

viel leichter, so dass die Handgriffe<br />

auch schnell erlernt waren.<br />

Wenn Patienten oder Verletzte<br />

keine Vitalzeichen (Atmung,<br />

Bewusstsein, Kreislauf) mehr<br />

zeigen, muss sofort mit der<br />

Reanimation oder Wiederbelebung<br />

begonnen werden. Auch hier gibt<br />

es ständig neue Erkenntnisse aus<br />

dem Rettungsdienst. Es zeigte sich,<br />

dass eine effektiv durchgeführte<br />

Herzdruckmassage ein Leben<br />

deutlich verlängert, so dass nun<br />

der Zyklus der Reanimation 2 : 30<br />

beträgt, d. h. nach 2 Beatmungen<br />

folgt 30-mal die Herzdruckmassage.<br />

Diese Übung war ein wichtiger<br />

Programmbestandteil des zweiten<br />

Tages . Auch hier war die Ausbilderin<br />

sehr korrekt und genau.<br />

Sie legte Wert darauf, dass alle<br />

Schülerinnen die Herzdruckmassage<br />

intensiv durchführten. Dabei ging<br />

so mancher Schülerin beinahe die<br />

Puste aus, doch nur auf diese Art<br />

und Weise kann die entsprechende<br />

Routine vermittelt werden.<br />

Neben dem Anlegen von Verbänden<br />

vermittelte die Ausbilderin<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 19<br />

noch Rettungsgriffe und viele<br />

theoretische Grundlagen. Unsere<br />

Schülerinnen sind nun optimal zu<br />

Ersthelferinnen ausgebildet, wovon<br />

sie sowohl in der bevorstehenden<br />

praktischen Prüfung als auch im<br />

privaten Bereich und natürlich<br />

besonders als Medizinische Fachangestellte<br />

profi tieren werden.<br />

Verena Griesinger


20 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

– So ist es zu lesen in Goethes<br />

Faust, denn so jammert Nachbarin<br />

Marthe bei Mephisto,<br />

während Gretchen in einem<br />

anderen Zipfel des Gartens<br />

Sternblumen zupft, er liebt<br />

mich, er liebt mich nicht,<br />

und Faust hingebungsvoll<br />

ihre Hände greift: „Lass<br />

diesen Händedruck dir sagen,<br />

was unaussprechlich ist.“<br />

Auch Schüler sind nur<br />

schwerlich zu bekehren, <strong>zum</strong>al<br />

wenn es ums Lesen von Klassikern<br />

geht, in einer Zeit, in der „du holdes<br />

Theater macht Schule<br />

Himmelsangesicht“ nicht unbedingt<br />

mehr <strong>zum</strong> Repertoire des sprachlich<br />

„Die armen Weiber<br />

sind doch übel dran:<br />

Ein Hagestolz ist<br />

schwerlich zu bekehren.“<br />

gewandten Liebhabers zählt.<br />

Umso erfreulicher die Erfahrung,<br />

die ich mit meiner Klasse der Technischen<br />

Oberschule machen durfte<br />

bei unseren Besuchen im Ulmer<br />

Theater, wo nicht nur das<br />

Stück Faust gegeben wurde,<br />

sondern im Vorfeld auch eine<br />

dramaturgische Einweisung<br />

und eine ausgiebige Führung<br />

hinter die Kulissen.<br />

Und just die oben<br />

angedeutete Gartenszene<br />

hatte sich Dramaturg Michael<br />

Sommer ausgesucht, um den<br />

Schülern in seiner Einführung nahe<br />

zu bringen, wie sich Faust und<br />

Fotograf: Jochen Klenk


Gretchen gefühlt haben mögen bei<br />

ihrem ersten Stelldichein, auch, dass<br />

es damals schon Frauen gab, die das<br />

Ruder selbst in die Hand nahmen.<br />

Denn wo Gretchen züchtig die<br />

Augen niederschlägt, hat Marthe<br />

nebenan die ihrigen deutlich<br />

auf Mephisto, der leider nicht so<br />

heiratswillig ist, wie die frisch Verwitwete<br />

das gerne hätte. Schön also<br />

die Parallelität der beiden „Werbeszenen“,<br />

die gleichzeitig ablaufen,<br />

in unserem konkreten Fall in Szene<br />

gesetzt durch zwei Schülerpaare auf<br />

der Bühne im Foyer des Theaters,<br />

genauer gesagt auf dem Treppchen<br />

davor. Vier Mutige, die sich, so<br />

mein unwillkürlicher Gedanke, im<br />

Theater selbst sicherlich leichter<br />

auf die Bühne locken lassen als<br />

im Klassenzimmer. Und im Laufe<br />

der Szene immer mehr aus sich<br />

herausgehen, <strong>zum</strong> Beispiel, weil die<br />

Mitschüler in den Zuschauerreihen<br />

sie anspornen, oder weil der Dramaturg<br />

der Meinung ist, bei einer<br />

Liebesszene müsse man schon ein<br />

wenig enger zusammenrücken …<br />

Jedenfalls wurde viel gelacht,<br />

und der altehrwürdige Geheimrat<br />

von Goethe zu einem<br />

Menschen aus Fleisch und Blut.<br />

Heruntergeholt vom Sockel des<br />

versteinerten Nationalhelden.<br />

Doch, das Theater Ulm legt<br />

sich mächtig ins Zeug, um dem<br />

jungen Publikum das Theater<br />

(be)greifbar zu machen und ihm<br />

dadurch Zugang zu verschaffen<br />

zu einer Kultur, die jenseits ihrer<br />

Alltagserfahrung liegt. Nicht nur<br />

die Inszenierungen selbst, auch die<br />

gebotenen Einblicke in Technik und<br />

Verwaltung stoßen bei den Schülern<br />

auf reges Interesse, denn ihnen<br />

offenbart sich eine Art Welt in der<br />

Welt, eben die der Bühne mit all<br />

ihren Werkstätten, von der Maske<br />

bis zur hauseigenen Schreinerei.<br />

Die Angebote für Schulen sind<br />

vielfältig. Abgesehen von den<br />

oben erwähnten Dramaturgengesprächen,<br />

Schülervorstellungen und<br />

Führungen gibt es Schreibwettbewerbe<br />

(„Macht uns ne Szene“),<br />

Theaterwettbewerbe („Spielt<br />

euch den Faust“), Tanzprojekte,<br />

Lehrerworkshops, die Möglichkeit<br />

der Teilnahme an Proben (z.B. an<br />

den Hauptproben für die Sinfoniekonzerte),<br />

und vieles mehr. Gerne<br />

kommen die Theaterpädagogen<br />

im Übrigen auch ins Haus. Wobei<br />

das Theaterambiente – wie oben<br />

bereits erwähnt – die Schüler<br />

mehr <strong>zum</strong> Mitmachen animiert<br />

als das Klassenzimmer, schon<br />

durch die „sprechenden Räume“.<br />

Eine besondere Chance bietet<br />

die jüngst ins Leben gerufene<br />

Kooperation unserer Schule mit<br />

der Musiksparte des Theaters Ulm.<br />

Dabei sollen Schüler erstmalig nicht<br />

nur als Darsteller oder Musiker in<br />

den Theaterbetrieb eingebunden<br />

werden – derlei Projekte gab es<br />

schon viele –, sondern auch im<br />

Bereich des Bühnenbildes. Für die<br />

Oper „Die drei Rätsel“ von Detlev<br />

Glanert werden Schüler unseres<br />

Berufskollegs für Grafi k-Design<br />

Vorschläge <strong>zum</strong> Bühnenentwurf<br />

ausarbeiten, die dann teilweise<br />

in unseren Maler- und Tischlerwerkstätten<br />

– ebenfalls von Schülern<br />

– umgesetzt werden sollen.<br />

Auch die Robert-Bosch-Schule<br />

wird dabei mit ins Boot geholt.<br />

Als Ansprechpartnerin unserer<br />

Schule gilt mein Dank heute schon<br />

den Kolleginnen und Kollegen aus<br />

den Abteilungen Grafi k-Design<br />

und Farbtechnik/Holztechnik, den<br />

Kollegen aus der Metallverarbeitung<br />

von der Nachbarschule und nicht<br />

zuletzt dem Schulleiterteam, die<br />

allesamt die Mühen nicht scheuen,<br />

das Projekt zu unterstützen.<br />

Ich bin gespannt.<br />

Für Fragen stehe ich gerne<br />

zur Verfügung: Raum S1-<br />

219, Durchwahl 3836.<br />

Silke Knäpper<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 21<br />

Konzertlesung<br />

mit<br />

Bundesministerin<br />

Dr. Schavan<br />

Im Rahmen der Benefi zaktion<br />

der Ulmer Südwest Presse „Konto<br />

100 000 / Ulmer helft“ gab es am<br />

6. Januar 2008 in der Ulmer Kirche<br />

St. Georg ein ganz besonderes<br />

Dreikönigsgeschenk: eine Orgelkonzertlesung.Bundesbildungsministerin<br />

Dr. Annette Schavan<br />

las Texte <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong>: „ … und es<br />

kamen Weise aus dem Morgenland“,<br />

und unser Kollege Siegfried<br />

Gmeiner brachte festliche Musik<br />

auf der dreimanualigen historischen<br />

Walcker-Orgel zu Gehör. Die<br />

zahlreichen Besucher, darunter<br />

viele Lehrerinnen und Lehrer der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

sowie ehemalige Kollegen, erlebten<br />

Lesekunst und Orgelspiel vom<br />

Feinsten in vollendeter Harmonie.<br />

Orgelwerke aus vier Jahrhunderten<br />

traten in einen wunderbaren Dialog<br />

mit Psalmen und Geschichten<br />

über die heiligen Könige. Der<br />

ergreifenden Choralfantasie „Venite<br />

adoremus“ von Jules Grison folgte<br />

minutenlanger Applaus für die<br />

beiden exzellenten <strong>Vortrag</strong>skünstler.<br />

So konnte Herr Bacherle von<br />

der Südwest Presse mit seinen<br />

Helfern am Ende 2000 Euro für<br />

die Benefi zaktion sammeln, und<br />

die Weihnachtsferien fanden einen<br />

wahrlich krönenden Abschluss.<br />

Karin Springfeld


22 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

„Wilde Bühne“<br />

Theater zur Gewalt- und Drogenprävention<br />

Wer ist die „Wilde Bühne“ und<br />

inwiefern hilft ein ForumTheater bei<br />

der Gewalt- und Suchtprävention?<br />

Diese und weitere Fragen stellten<br />

sich wohl zunächst einmal die<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule.<br />

Die Antwort fanden alle beim<br />

äußerst gelungenen Projekt von<br />

Schule und Polizei. So lautete<br />

der einhellige Tenor am Ende des<br />

Tages, dass dies ein spannender,<br />

erlebnis- und lehrreicher Schultag<br />

gewesen sei, der sich vom Unterrichtsalltag<br />

in vielerlei Hinsicht<br />

abhob. Wie war das gelungen?<br />

Am Freitag, den 4. April 2008,<br />

bekamen ca. 80 Schülerinnen und<br />

Schüler des BVJ, des BEJ, der 1BFF<br />

sowie der 1BFD die Gelegenheit,<br />

an einer interaktiven Aufführung<br />

der „Wilden Bühne“ teilzunehmen.<br />

Die „Wilde Bühne“ Stuttgart ist<br />

ein soziokulturelles Forum für<br />

ehemalige Drogenabhängige und<br />

seit 18 Jahren erfolgreich in der<br />

Sucht- und Gewaltprävention<br />

tätig. Ziel der „Wilden Bühne“<br />

ist es, Jugendliche und junge<br />

Erwachsene mit Hilfe des Theaters<br />

und starker Bilder anzusprechen<br />

und gemeinsam mit ihnen verschiedene<br />

Handlungsmöglichkeiten in<br />

Konfl iktsituationen zu erarbeiten.<br />

Zunächst besuchten die Schauspieler<br />

der „Wilden Bühne“ die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

in ihren Klassenzimmern. Nach<br />

einer kurzen Vorstellungsrunde der<br />

Moderatoren wurden die Schülerinnen<br />

und Schüler in kleineren<br />

Aufwärmübungen zu Akteuren,<br />

die sich selbst und ihre Körpersprache<br />

näher kennen lernten.<br />

Anschließend trafen sich<br />

alle Klassen zur gemeinsamen<br />

Aufführung in der Aula. Die<br />

„Wilde Bühne“ spielte mehrere<br />

Szenen zu den Themenbereichen<br />

Drogen, Gewalt und Alkohol. Das<br />

Ende der kurzen Theatersequenzen<br />

motivierte die Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>zum</strong> Nachdenken<br />

und Diskutieren. Während der<br />

Aufführung wurden aus den<br />

Schülerinnen und Schülern auch<br />

Regisseure, die den Ausgang einer<br />

Situation durch Regieanweisungen<br />

oder eigenes Spielen veränderten.<br />

Interessant war für mich zu<br />

beobachten, wie konzentriert<br />

und motiviert alle Beteiligten<br />

während der gesamten Zeitspanne<br />

mitarbeiteten. Dies ist wohl auf das<br />

schauspielerische und professionelle<br />

Geschick der Mitglieder der<br />

„Wilden Bühne“ zurückzuführen,<br />

denen es mit großem Feingefühl<br />

gelungen ist, Situationen aus<br />

der Alltagswelt aufzugreifen<br />

und realistisch darzustellen. Die


Jugendlichen fanden sich und<br />

ihre Lebenserfahrungen in den<br />

Stücken wieder, und das Gespielte<br />

war persönlich bedeutsam. Darüber<br />

hinaus verfügen die Spielerinnen<br />

und Spieler über ein Höchstmaß<br />

an Authentizität, in dem sie ihre<br />

lebensgeschichtlichen Erfahrungen<br />

in die Szenen einbringen.<br />

Das fl exible und spontane<br />

Reagieren der Schauspieler auf<br />

Äußerungen unserer Schülerinnen<br />

und Schüler machte das ForumTheater<br />

zu einer lebendigen Gemeinschaftsproduktion.<br />

So bekam neben<br />

zahlreichen Schülerinnen und<br />

Schülern auch Herr Polizeihauptkommissar<br />

Reinhold Muth, Jugendsachbearbeiter<br />

vom Polizeirevier<br />

Ulm-West, die Gelegenheit, sich<br />

informativ an der Aufführung zu<br />

beteiligen und Zweifel oder Ängste<br />

vieler Jugendlichen im Zusammenhang<br />

mit Gewalt anzusprechen.<br />

Sehr aufschlussreich waren die<br />

stolzen Gesichter der Schülerinnen<br />

und Schüler, die nach anfänglichen<br />

Ängsten den Mut fanden, auf<br />

die Bühne zu gehen und aktiv<br />

mitzuspielen. Besonders erfreulich<br />

war, dass es mittels des Theaters<br />

gelungen ist, Schülerinnen und<br />

Schüler unterschiedlichster<br />

Schularten gemeinsam, konstruktiv<br />

und gewinnbringend mit einer<br />

anspruchsvollen <strong>Thema</strong>tik zu kon-<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 23<br />

frontieren und diese einen wesentlichen<br />

Schritt auf ihrem Weg gegen<br />

Gewalt und Drogen zu begleiten.<br />

Abschließend lässt sich sagen,<br />

dass die Aufführung der „Wilden<br />

Bühne“ eine rundum gelungene<br />

Aktion war, die aus Fördermitteln<br />

der Landesprävention des Landeskriminalamts<br />

Baden-Württemberg<br />

(LKA) und des schuleigenen<br />

Fördervereins ermöglicht wurde.<br />

Dieses abteilungsübergreifende<br />

Projekt stellt einen wesentlichen<br />

Bestandteil einer konsequenten<br />

Präventionsarbeit an der FSS dar,<br />

die sich den Herausforderungen<br />

der heutigen Zeit stellt und<br />

ihre Schülerinnen und Schüler<br />

in ihrer Lebenswirklichkeit und<br />

Ganzheitlichkeit ernst nimmt.<br />

Monika Schilling


24 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

„Erfrischend<br />

anders“<br />

Fotoprojekt bei Firma<br />

Höhn in Biberach<br />

Im Oktober 2007 erhielt unsere<br />

Juniorfi rma „start“ durch das<br />

Werbebüro Maus in Ulm den<br />

Auftrag, die Druckerei der Firma<br />

Höhn Print+Medien in Biberach<br />

zu fotografi eren. Unter dem<br />

Arbeitsthema „Kreativ - fokussierte<br />

und impressionistische<br />

Fotografi e einer neuen Druckerei“<br />

arbeiteten drei Schülerinnen und<br />

Schüler der zweiten Klasse des<br />

Berufskollegs für Grafi k-Design,<br />

betreut durch Herrn Krauß, einen<br />

Tag vor Ort in Biberach an der<br />

fotografi schen Realisation. Später<br />

bearbeiteten die Beteiligten die<br />

dabei entstandenen Aufnahmen<br />

im Photoshop noch farblich nach.<br />

Die hier gezeigten Aufnahmen<br />

stammen von Sonja Huber, Julia<br />

Müller und Benjamin Schmid.<br />

Ein Beweis für die Qualität der<br />

geleisteten Arbeit ist die Tatsache,<br />

dass die Firma Höhn Print+Medien<br />

einige der Fotoaufnahmen bereits<br />

als Kundeninformation unter dem<br />

Titel „Überraschendes Ergebnis,<br />

erfrischend anders“ veröffentlichte.<br />

Werner Krauß


Es überrascht vielleicht angesichts<br />

häufi g anzutreffender Kritik an der<br />

Schule, dass gerade diese nach wie<br />

vor der entscheidende Nährboden<br />

ist, auf dem Motivation und Lust<br />

am Lernen wachsen. Das „System<br />

Schule“ muss vielmehr so bedeutungsvoll<br />

sein, dass es Beziehung<br />

ermöglicht und stabilisiert. Diese<br />

Bedeutung entsteht in der Beziehungsarbeit<br />

mit Vorbildern, mit<br />

Hilfe pädagogischer Prinzipien und<br />

ihrer gelungenen Ausgestaltung<br />

im Unterricht. Voraussetzung<br />

dafür sind natürlich die Motivation<br />

<strong>zum</strong> Erwerb von Bildung, der<br />

Wille zur Kooperation zwischen<br />

Lernenden und Lehrenden sowie<br />

– da liegt der Hase im<br />

Pfeffer – die beidseitige<br />

Fähigkeit im Unterricht,<br />

überhaupt Beziehungen zu<br />

gestalten. Da heutzutage<br />

die Klassensituation nicht<br />

mehr formatiert ist und<br />

zu oft zu viel Energie<br />

darauf verwendet wird,<br />

eine Situation herzustellen,<br />

in der Unterricht möglich<br />

ist, misslingt nicht selten<br />

diese Aufgabe einer guten<br />

Beziehungsgestaltung.<br />

Die Neurobiologie<br />

hat erforscht, dass es<br />

biologische Stimuli gibt,<br />

welche erst die Voraussetzung guter<br />

Beziehungserfahrungen schaffen<br />

und damit lernmotivierend wirken.<br />

Dieser „biologische Cocktail“<br />

enthält Dopamin, Opioide und<br />

Oxytozin, die für Leistung, Wohl-<br />

und Freundschaftsgefühle stehen.<br />

Doch die für eine Ausschüttung<br />

erforderlichen neurobiologischen<br />

Prozesse laufen nur ab, wenn<br />

der Einzelne Interesse, soziale<br />

Anerkennung und persönliche<br />

Wertschätzung, also Bedeutsamkeit<br />

erfährt. Wer sich daher nicht als<br />

bedeutsam erfährt, sich nicht<br />

wahrgenommen fühlt, wird<br />

demotiviert, reagiert depressiv und<br />

wird nicht selten auch aggressiv.<br />

Inwiefern können dabei Vorbilder<br />

eine Rolle spielen? Lehrerinnen<br />

und Lehrer als Vorbilder sind <strong>zum</strong><br />

einen Modelle. Was sie tun und<br />

Vom Lob<br />

der Schule<br />

sagen, bildet sich im Kopf ihrer<br />

Schülerinnen und Schüler ab. Zum<br />

anderen erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler von diesen Bezugspersonen<br />

eine Spiegelung – eine<br />

Resonanz – des eigenen Bildes.<br />

Beide Beziehungsformen zusammen<br />

tragen mit dazu bei, was aus<br />

Schülerinnen und Schülern wird.<br />

Es müssen also solche Bezugspersonen<br />

da sein, die sich z.B. für<br />

Ziele begeistern, die wissen, wie<br />

man Probleme löst, die aber auch<br />

Schwächen zeigen dürfen. Dann<br />

werden die Rückmeldungen dieser<br />

Personen dem einzelnen auch Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen.<br />

Welche pädagogischen Prinzipien<br />

müssen beachtet werden? Solche<br />

Pädagogik will „plastisch“ wirken,<br />

d.h. sie zielt durch Übung auf<br />

die Formung des auszubildenden<br />

Menschen. Der Weg <strong>zum</strong><br />

Können und <strong>zum</strong> Glücksgefühl<br />

darüber, es erlangt zu haben,<br />

ist und bleibt nun einmal eine<br />

Durststrecke. Und die begleitet als<br />

Bezugsperson die Lehrkraft durch<br />

Interesse und Nachfrage, Hilfe und<br />

Ansporn. Dass dabei Resonanz<br />

ausgelöst wird, das schafft<br />

jene pädagogische Nähe, in der<br />

Neugier und gegebenenfalls auch<br />

Begeisterung übertragen werden.<br />

Gelungene Beziehungsgestaltung<br />

im Unterricht erfordert natürlich<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 25<br />

nicht allein fachliche Kompetenz,<br />

sondern ein Bündel an Fähigkeiten,<br />

von der starken persönlichen<br />

Ausstrahlung bis zur Wahrnehmung<br />

dynamischer Prozesse innerhalb<br />

einer Klasse. Wichtig ist prinzipiell,<br />

immer eine Balance zwischen<br />

Führung und verstehender Zuwendung<br />

zu halten. Umfassende<br />

Schülerwahrnehmung kann<br />

Bloßstellungen vermeiden helfen<br />

und individuell Mut machen, wird<br />

aber keineswegs auf konstruktive<br />

und zielorientierte Kritik verzichten.<br />

Balance-Halten als Voraussetzung<br />

für gelungene Beziehungsarbeit im<br />

Unterricht mag wie ein Zauberwort<br />

klingen. Auf dem Weg dorthin<br />

muss manche Klippe<br />

überwunden werden.<br />

Wie immer, wenn<br />

es um den eigenen<br />

nachhaltigen Erfolg als<br />

Lehrerin oder Lehrer<br />

geht, stellen sich<br />

Fragen, wenige, aber<br />

grundsätzliche: Bin ich<br />

wirklich da? Habe ich<br />

adäquate Ansprüche?<br />

Zeige ich Freundlichkeit?<br />

Lobe und tadle<br />

ich, beides in guter<br />

Art und Weise? Zeige<br />

ich auch Leistungsschwachen,<br />

welche<br />

positive Vision ich von ihnen habe?<br />

Spreche ich genügend über die Art<br />

gegenseitigen Umgangs und den<br />

Sinn von Regeln und Wertmaßstäben?<br />

Kann ich auch andere pädagogische<br />

Überzeugungen tolerieren?<br />

Wenn wir darauf positiv antworten<br />

können, dann werden wir<br />

persönlich erlebte, gute Vorbilder<br />

sein und an der Entwicklung<br />

lebendiger, verlässlicher Beziehungen<br />

in der Schule und an der<br />

Lust am Lernen mitwirken. Das<br />

bereitet nachhaltig den Nährboden<br />

für ein Lob der Schule.<br />

Christian Schulz<br />

Lesen Sie weiter bei:<br />

Joachim Bauer, Lob<br />

der Schule. Hamburg. 2007


26 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Keine Macht<br />

der Gewalt<br />

Benjamin hatte sich gefreut, das<br />

neue Handy war sein ganzer Stolz<br />

gewesen. Er hat es nicht mehr,<br />

man hat es ihm abgenommen,<br />

und er konnte nichts dagegen<br />

tun. Klar, er war schon immer<br />

kleiner und schwächer gewesen,<br />

er wusste, dass er keine Chance<br />

hatte. Das kannte er schon, und<br />

doch war es auf einmal wieder da:<br />

Dieses miese Gefühl unterlegen<br />

zu sein, missbraucht zu werden,<br />

und stärker noch als der Schmerz,<br />

den der Schlag in die Magengrube<br />

verursachte hatte, tat es innen weh.<br />

Gedemütigt, geschlagen, bestohlen<br />

– und die Angst, so etwas noch<br />

einmal erleben zu müssen, ist<br />

seitdem noch stärker da. Das Handy<br />

ist und bleibt weg. Jemanden<br />

„abziehen“, so nennen das die<br />

Jugendlichen und in aller Regel ist<br />

dieser Begriff mit Gewalt verbunden<br />

– physischer und psychischer.<br />

Auch das ist <strong>Thema</strong> an den<br />

öffentlichen Schulen des Landes,<br />

und die Ferdinand-von-Steinbeis-<br />

Schule ist mittels einer Auftaktveranstaltung<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

dem Landeskriminalamt Stuttgart<br />

im November 2007 tätig geworden:<br />

Junge Menschen zu informieren,<br />

ihnen die Zusammenhänge und<br />

Folgen von Gewalt vor Augen zu<br />

führen und ihnen die strafrechtlichen<br />

Konsequenzen bewusst zu<br />

machen. Darum ging es, als die Polizei<br />

mit insgesamt sieben Beamten<br />

in Zivil die Klasse der Zweijährigen<br />

Berufsfachschule betrat und<br />

ungefähr zwei Stunden lang ein<br />

ansprechendes und abwechslungsreiches<br />

Programm gestaltete.<br />

Die Veranstaltung fesselte die Jugendlichen.<br />

Es ging um ihr Erleben<br />

im Alltag, um das, was sie auf den<br />

Straßen Ulms und in der Umgebung<br />

miterlebten, was sie bisweilen<br />

am eigenen Leib bereits erfahren<br />

mussten oder was ihnen <strong>zum</strong>indest<br />

vom Hörensagen aus ihren Cliquen<br />

geläufi g ist. Intensive Diskussionen<br />

über körperliche und seelische<br />

Gewalt, über Sachbeschädigung,<br />

Bedrohung oder auch über Opfer-<br />

Täter-Beziehungen ergaben sich in<br />

der kurzweiligen Veranstaltung von<br />

selbst. Geschickt wurden Merksätze<br />

durch die Beamten im aktiven<br />

Zusammenspiel mit der Klasse erarbeitet,<br />

und auf diese Weise entstand<br />

eine inhaltliche Struktur, die zu<br />

einem sinnvollen Veranstaltungsergebnis<br />

führte. Folgende gedankliche<br />

Abfolge sorgte für Nachdenklichkeit<br />

und Refl exionsphasen:<br />

- Gewalt entsteht im Kopf.<br />

- Was Gewalt ist, das entscheidet<br />

das Opfer und nicht der Täter.<br />

- Wer nicht einschreitet, der<br />

lässt das Opfer allein und<br />

stärkt dem Täter den Rücken.<br />

Bilder, ein Filmausschnitt und<br />

Materialien <strong>zum</strong> Mitnehmen komplettierten<br />

das Angebot der Polizei.<br />

Ob „Happy-slapping“ (Schlägereien<br />

oder Mobbingszenen, die mittels<br />

der Handykamera aufgenommen<br />

werden und dann beispielsweise<br />

über das Internet eine schnelle Verbreitung<br />

erfahren), Beleidigungen<br />

oder Demütigungen, alles wurde<br />

thematisiert, und das interessierte<br />

Nachfragen der Schülerinnen und<br />

Schüler machte überdeutlich, dass<br />

durch diese Veranstaltung ein<br />

Nerv getroffen wurde und dass<br />

Gesprächsbedarf vorhanden ist.<br />

Genau das sollten wir nutzen:<br />

Da ist ein <strong>Thema</strong>, das unsere<br />

jugendlichen Schülerinnen und<br />

Schüler interessiert, weil es sie<br />

betrifft – bisweilen auch in beiden<br />

Rollen, als Opfer und als Täter.<br />

Gegenwärtig werden Polizeibeamte<br />

aus Ulm darin geschult, ähnliche<br />

Veranstaltungen anzubieten und an<br />

den Schulen durchzuführen, so dass<br />

wir in Zukunft einen direkteren<br />

Zugriff auf das polizeiliche Knowhow<br />

auf diesem Gebiet haben<br />

werden. Man kann diesem Projekt<br />

nur einen guten und erfolgreichen<br />

Einsatz in der Breite wünschen und<br />

die Kolleginnen und Kollegen dazu<br />

animieren, hiervon auch Gebrauch<br />

zu machen. Die Fächer Religion,<br />

Gemeinschaftskunde in der Berufsschule<br />

oder auch im Berufsvorbereitungsjahr,<br />

aber auch beispielsweise<br />

das Fach Projekt- mit Sozialkompetenz<br />

im Berufseinstiegsjahr bieten<br />

gute fachliche Rahmenbedingungen<br />

und Anknüpfungspunkte für<br />

eine solche Veranstaltung.<br />

Anselm Wenzke


Zahnarztpraxis<br />

Dr. Steinbeis, Guten Tag!<br />

Seit Januar 2008 steht den<br />

angehenden Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten unser neuer<br />

Zahnarztpraxisraum mit modernster<br />

Technik zur Verfügung. Der<br />

Praxisraum wurde speziell auf<br />

die Erfordernisse des praktischen<br />

Teils des Lernfeldunterrichts in<br />

Behandlungsassistenz abgestimmt.<br />

An einer voll funktionsfähigen<br />

Behandlungseinheit üben die<br />

Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

nun praktische Assistenz-,<br />

Demonstrations- und Prophylaxe-<br />

übungen an einem geduldigen<br />

„Dummypatienten“. Über eine<br />

intraorale Kamera können Mundaufnahmen<br />

auf einem speziellen<br />

Monitor vergrößert dargestellt und<br />

von der ganzen Schülerinnengruppe<br />

begutachtet und beurteilt werden.<br />

Vom Planungskonzept des<br />

Praxisraumes bis zur endgültigen<br />

Fertigstellung und Abnahme<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 27<br />

verging nur ein Jahr. Viele<br />

verschiedene Handwerker<br />

waren damit beschäftigt,<br />

die baulichen und technischen<br />

Voraussetzungen<br />

für den Umbau eines<br />

normalen Klassenzimmers in<br />

einen Zahnarztpraxisraum<br />

zu schaffen. Der Umbau ist<br />

hervorragend gelungen. Ein<br />

herzlicher Dank gilt deshalb<br />

allen Beteiligten, insbesondere<br />

der städtischen Abteilung<br />

Bildung und Sport für<br />

die Bereitstellung der Mittel<br />

und den Mitarbeitern des<br />

städtischen Gebäudemanagements<br />

für die konstruktive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die angehenden<br />

Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

und die unterrichtenden<br />

Kolleginnen und Kollegen freuen<br />

sich nun sehr über ihren neuen<br />

modernen und funktionsfähigen<br />

Praxisraum und üben voller Freude<br />

und Motivation an der Behandlungseinheit.<br />

Die Schülerinnen<br />

der Klasse G3ZF1 hatten bereits<br />

eine erste Bewährungsprobe bei<br />

einem Großprojekt (siehe dazu den<br />

Bericht von Frau Leinauer-Wolff).<br />

Beate Jung


28 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Unser diesjähriges Projektmotto:<br />

Die angehenden Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

der Klasse G3ZF1 im dritten<br />

Ausbildungsjahr gestalteten am<br />

14. Februar 2008 einen Vormittag<br />

für die Klasse 2a der Grundschule<br />

Oberelchingen im Rahmen des<br />

Projektkompetenzunterrichts.<br />

Folgende Themenschwerpunkte<br />

wurden in verschiedenen Stationen<br />

erarbeitet: „Wasser als<br />

faszinierendes Lebenselement“,<br />

„Wasser – Sinne“, „Wasser sparen<br />

– Umwelt schonen“, „Wassertöne“,<br />

„Wasserzustände“, „Wasserkreislauf“,<br />

„Wasser kann klettern“,<br />

„Wasser hat eine Haut“, „Wasser<br />

als Lösungsmittel“ und „Was<br />

geht unter, was schwimmt?“<br />

Ein weiterer Höhepunkt dieses<br />

Vormittags war natürlich die Station<br />

„Zahnarztpraxis Dr. Steinbeis“:<br />

Hier hatten die Schülerinnen und<br />

Schüler die Gelegenheit, eine<br />

Praxiseinheit spielerisch kennen zu<br />

lernen. Sie durften die Knöpfe am<br />

Behandlungsstuhl ausprobieren<br />

„Wasser ist ein Zaubersaft“<br />

bzw. „Zahnarztpraxis spielerisch“<br />

– es war fast wie „Aufzug fahren“.<br />

Ein anderer Knopfdruck, und<br />

ein Becher füllte sich mit Wasser.<br />

Ja und dann die Wasserspritze<br />

– ein paar Jungens veranstalteten<br />

sogar eine kleine Wasserschlacht!<br />

Beeindruckend war auch der<br />

„Wassersauger“.<br />

„Funktioniert ja wie<br />

ein Staubsauger“,<br />

sagte Mirza, ein<br />

besonders begeisterungsfähiger<br />

Junge.<br />

Ein bisschen mulmig<br />

wurde es den Zweitklässlern<br />

schon,<br />

als sie den Bohrer<br />

an ihrem Finger<br />

fühlten. „Obercool!“<br />

fanden sie dagegen<br />

die intraorale<br />

Kamera. Bevor<br />

Luise, Emily und<br />

Carolyn die Station<br />

wechselten, sagten<br />

sie: „Ich möchte<br />

jetzt immer in die<br />

Praxis Dr. Steinbeis<br />

kommen…!“<br />

Die Klasse 2a war<br />

eine sehr interessierte, engagierte<br />

und lebhafte Klasse, so dass die<br />

angehenden „Zahnmedizinischen<br />

Fachfrauen“ großen Spaß mit<br />

ihren Sprösslingen hatten. Das<br />

Feedback zeigte wieder einmal,<br />

dass die aufwändige Projektarbeit<br />

der Klasse G3ZF1 auf große<br />

Anerkennung bei allen Beteiligten<br />

gestoßen war. Nachdem um 13:00<br />

Uhr alle „Spuren“ beseitigt waren,<br />

sagten die „Zahnis“ abschließend:<br />

„Heute haben wir eine tolle<br />

Erfahrung gemacht!“<br />

Corinna Leinauer-<br />

Wolff und Manfred Kohn


Wenn angehende Lehrlinge<br />

zu Unterweisern werden …<br />

„Lernen und sich wohl fühlen mit<br />

gutem Benehmen in gelungener<br />

Atmosphäre“ lautet das pädagogische<br />

Leitbild der Sägefeldschule<br />

Ulm-Wiblingen. Dem stand gegenüber<br />

die Realität in Form von<br />

eintönigen, tristen Fluren dieser<br />

Grund- und Hauptschule aus den<br />

50er-Jahren. Mit dem Entschluss,<br />

die Flure mit den Hauptschülern<br />

in Eigenleistung farblich neu zu<br />

gestalten, entstand das Problem,<br />

dass die handwerklich unerfahrenen<br />

Schüler mit dieser Aufgabe sicher<br />

überfordert gewesen wären. Bevor<br />

die farbliche Gestaltung in Form<br />

von bunten Punkten, entworfen von<br />

dem Ulmer Maler Alfred Bradler, in<br />

Angriff genommen werden konnte,<br />

sollten zunächst nämlich die<br />

Flurwände weiß gestrichen werden.<br />

Schulleiterin Brigitte Dieckmann-<br />

Frank hatte die Idee, im Rahmen<br />

eines Schularten übergreifenden<br />

Projektes Hilfe aus dem Berufsfeld<br />

Farbtechnik und Raumgestaltung<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

zu holen. So kam es, dass eine<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 29<br />

Schülergruppe unserer Berufsfachschule<br />

Farbtechnik unter der<br />

Leitung von Herrn TL Bogenrieder<br />

im April 2007 einige Tage lang den<br />

Hauptschülerinnen und -schülern<br />

mit Rat und Tat zur Seite stand<br />

und sie im Streichen der Wände<br />

unterwies. Geschäftiges Treiben<br />

herrschte im Schulgebäude, und es<br />

war eine Freude, den Eifer der jungen<br />

„Handwerker“ zu beobachten.<br />

Die farbliche Gestaltung mit<br />

gelben, blauen und orangefarbenen<br />

Punkten nach dem Entwurf von<br />

Herrn Bradler übernahmen dann<br />

die Hauptschüler selbst. Schließlich<br />

war das Ziel der gesamten Aktion<br />

nicht nur ein in frischen Farben<br />

leuchtender Flur, sondern vor allem<br />

die Genugtuung für die Schüler,<br />

ihr Schulgebäude selbst gestaltet<br />

zu haben und künftig auch eigenverantwortlich<br />

damit umzugehen.<br />

Unsere Schüler der einjährigen<br />

Berufsfachschule wiederum konnten<br />

ihre inzwischen erworbenen Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten beweisen<br />

und ihre Fähigkeiten im Unterweisen<br />

der Hauptschüler erproben.<br />

Niko Karan


30 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

KURS 21 oder<br />

„Schulen unternehmen Zukunft“<br />

KURS 21 ist das Kürzel für Kooperationsnetze<br />

zwischen Unternehmen<br />

der Region und Schulen unter dem<br />

Leitgedanken der Nachhaltigkeit<br />

Im Projekt KURS 21 – „Schulen<br />

unternehmen Zukunft“ – treten<br />

Schulen und Unternehmen während<br />

ihrer Lernpartnerschaft in einen<br />

Dialog über Nachhaltigkeit. Sie<br />

durchbrechen die klassische<br />

Aneinanderreihung von Schule und<br />

Beruf und arbeiten gemeinsam<br />

daran, die Zukunft zu gestalten.<br />

In dieser Lernpartnerschaft<br />

gewinnen Schüler und Lehrer<br />

durch reale Begegnungen einen<br />

langfristig angelegten Dialog,<br />

durch die Auseinandersetzung mit<br />

wirtschaftlichen und Arbeitswelt<br />

bezogenen Fragestellungen<br />

unter dem Gesichtspunkt, was<br />

man voneinander und miteinander<br />

lernen kann, Einblicke in Unternehmen.<br />

Schule der Zukunft – Zukunft<br />

der Schule durch Praxisnähe.<br />

Die Kooperation mit Unternehmen<br />

ist für die Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule schon immer ein<br />

systemimmanenter Bestandteil<br />

ihres Bildungsauftrags. Dies gilt<br />

insbesondere für unsere Berufsschule<br />

als Partner im Dualen System<br />

der Berufsausbildung mit unseren<br />

vielen Ausbildungsberufen.<br />

So kooperieren wir seit vielen<br />

Jahren neben anderen Partnern<br />

auch mit der Firma Schwenk<br />

Zement KG in der Berufs- und<br />

Meisterausbildung für die Betonstein-<br />

und Terrazzohersteller/-innen<br />

und für die Betonfertigteilbauer/-innen.<br />

Das Projekt KURS 21<br />

ermöglicht nun beiden Seiten eine<br />

noch engere Zusammenarbeit,<br />

die über die bisher praktizierte<br />

Kooperation hinausgeht.<br />

Allgemeine Ziele:<br />

Praxisnähe und eine<br />

noch intensivere Anschaulichkeit<br />

des Unterrichts<br />

Stärkung der Wirtschaftskompetenz<br />

unserer Schüler<br />

und Auszubildenden<br />

Fundierte Berufsorientierung<br />

für Vollzeitschüler in den<br />

berufsvorbereitenden Klassen<br />

Verbesserung der<br />

Ausbildungsreife<br />

Erleichterung des Übergangs<br />

Schule - Ausbildung - Beruf<br />

So vereinbarten wir bei unseren<br />

ersten Kooperationsgesprächen im<br />

Hause der Firma Schwenk Zement<br />

KG und in der Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule folgende Inhalte<br />

für eine konkrete Zusammenarbeit:<br />

Informationsveranstaltungen<br />

der Firma Schwenk Zement KG mit<br />

Hinweisen auf ein BA-Studium<br />

Vorträge und Beratung über<br />

Berufe für unsere Vollzeitschüler<br />

im Berufseinstiegsjahr, in der<br />

zweijährigen Berufsfachschule<br />

Bautechnik (Mittlerer Bildungsabschluss)<br />

oder für ein<br />

BA-Studium für die Schülerinnen<br />

und Schüler in der Technischen<br />

Oberschule (Allgemeine oder<br />

Fachgebundene Hochschulreife)<br />

Beratung durch Ingenieure für<br />

die Schülerinnen und Schüler der


Technischen Oberschule hinsichtlich<br />

Anforderungen, Ablauf des<br />

Studiums und Berufsaussichten<br />

Vorstellung des Bewerbungsverfahrens<br />

und der Auswahlverfahren<br />

bei der Firma Schwenk Zement KG<br />

für die Schülerinnen und Schüler<br />

der zweijährigen Berufsfachschule<br />

und des Berufseinstiegsjahrs,<br />

von der Bewerbung über ein<br />

Assessment-Center bis <strong>zum</strong><br />

Bewerbungsgespräch.<br />

Sehr konkrete Einzelprojekte<br />

wurden mit der Firma Schwenk<br />

Zement KG auch für unsere<br />

Berufs- und für unsere Meisterschüler/-innen<br />

Betonstein- und<br />

Terrazzohersteller/-innen sowie<br />

für die Betonfertigteilbauer/-innen<br />

vereinbart und durchgeführt:<br />

Austausch von Informationen<br />

über Betonrezepturen<br />

Werksbesichtigungen unter<br />

Erarbeitung der Produktkette<br />

vom Steinbruch über den<br />

Brennofen bis <strong>zum</strong> Lkw<br />

Exkursion in ein Zementlabor<br />

der Firma Schwenk Zement KG für<br />

die Meisterschüler/-innen, z. B. zu<br />

den Themen „Test von Mahlfeinheiten“<br />

und zur Qualitätsprüfung<br />

Praktische Vorführungen<br />

im Analyselabor der Firma<br />

Schwenk Zement KG<br />

Die Firma Schwenk Zement KG<br />

und die Schulleitung der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

stellten bereits<br />

bei ihren ersten Kooperationsgesprächen<br />

fest, dass die Zusammenarbeit<br />

nach der Ratifi zierung<br />

der Kooperationsvereinbarung<br />

für beide Seiten eine „Win-Win-<br />

Situation“ darstellen wird.<br />

Konkret wurden bereits vor<br />

und natürlich nach der offi ziellen<br />

Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags<br />

am 19.06.07 mit der<br />

Firma Schwenk Zement KG, vertreten<br />

durch Herrn Prokurist Bernhard<br />

Kaiser, und der Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule, vertreten durch<br />

Herrn Oberstudiendirektor Lorenz<br />

Schulte, die unten aufgeführten Kooperationen<br />

mit der Firma Schwenk<br />

und Schüler/-innen der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

durchgeführt.<br />

Weitere Geburtshelfer für das<br />

Zustandekommen des Kooperationsvertrages<br />

waren die IHK Ulm,<br />

vertreten durch Herrn Werner<br />

Six, und das Institut Unterneh-<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 31<br />

men & Schule (UnS), vertreten<br />

durch Herrn Thomas Weise.<br />

Im Detail fanden nachfolgende<br />

Kooperationen statt:<br />

Die Betonmeisterklasse FBBW<br />

2007 besuchte am 07.05.2007 das<br />

Zementwerk Allmendingen und<br />

erlebte nach einer Werksbesichtigung<br />

Beton- und Zementprüfungen<br />

nach den modifi zierten<br />

DIN-Normen/Euro-Normen.<br />

Herrn Dr. unter der Weide und<br />

Herrn Zimmermann sei an dieser<br />

Stelle ausdrücklich gedankt für<br />

die hervorragende Einführung.<br />

Am 18.06., am 02.07. und am<br />

23.07.2007 besuchten die Klassen<br />

der zweijährigen Berufsfachschule<br />

Bautechnik und die 12. Klassen der<br />

Technischen Oberschule mit ihren<br />

Lehrern den Firmenstammsitz der<br />

Schwenk Zement KG in Ulm. Sie<br />

erlebten jeweils ein dreistündiges<br />

Bewerbungsverfahren im Assessment-Center<br />

unter der Leitung von<br />

Frau Eberhardt, Verantwortliche<br />

für die kaufmännische Ausbildung,<br />

Herrn Kaiser, Prokurist und<br />

Personalleiter, und Herrn Dr. Haas,<br />

Technischer Leiter des Werks in


32 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Allmendingen. Die Schwerpunkte<br />

hierbei waren die teamorientierte<br />

Ergebnisfi ndung und dessen<br />

Präsentation, das Kennenlernen von<br />

Auswahlkriterien für eine Berufsausbildung<br />

bzw. die Vorstellung des<br />

Unternehmens Schwenk Zement<br />

KG und sein Ausbildungswesen.<br />

Besonderes gegenseitiges Interesse<br />

fanden die Schüler/-innen und die<br />

Firma Schwenk im Rahmen des allgemeinen<br />

Ingenieurmangels für ein<br />

BA-Studienangebot bei Schwenk:<br />

Bachelor of Arts (BWL) und Bachelor<br />

of Engineering (Maschinenbau)<br />

im Verbund mit der Berufsakademie<br />

in Heidenheim. Hierbei wurde auch<br />

allgemein über ein Studium an einer<br />

Berufsakademie mit den beiden<br />

Teilen Studium und betriebliche<br />

Ausbildung informiert. Das große<br />

Informationsbedürfnis zeigte sich<br />

vor allem an den regen Diskussionen<br />

und den vielen Fragen der<br />

Schüler/-innen unserer Technischen<br />

Oberschule im Anschluss an die sehr<br />

umfassenden Ausführungen mit<br />

den Vertretern der Firma Schwenk.<br />

Diese Informationsveranstaltungen<br />

sollen jährlich auch<br />

den künftigen Schüler/-innen<br />

eines jeden Schuljahrgangs<br />

angeboten werden.<br />

Die Betonmeisterklasse FBBW<br />

2008 besuchte am 29.01.2008<br />

zusammen mit einer Realschulklasse<br />

aus Ehingen das Zementwerk in<br />

Allmendingen. Am 27.02.2008<br />

besuchte die gleiche Klasse zusammen<br />

mit ihrem Schulleiter und dem<br />

Abteilungsleiter Bautechnik die<br />

Firmenzentrale am Hindenburgring<br />

in Ulm, um über die Firmengeschichte<br />

und die Eigenschaften der<br />

im Stammhaus der Firma verlegten<br />

historischen Terrazzoböden<br />

informiert zu werden. Herr Tröster,<br />

Archivar der Firma Schwenk,<br />

gewährte der Klasse hierbei<br />

einzigartige Einblicke, nicht nur<br />

die einzigartigen Böden und ihre<br />

Beschaffenheit waren zu bestaunen,<br />

sondern auch die Dokumente<br />

und Sammlungen der Firma, die<br />

überraschenderweise im direkten<br />

Zusammenhang mit der Gründung<br />

unserer heutigen Meisterschule für<br />

Betonstein- und Terrazzohersteller<br />

stehen. Demzufolge reichen die<br />

Ursprünge des Unternehmens in<br />

das Jahr 1847 zurück, als Eduard<br />

Schwenk in Söfl ingen mit der<br />

Zementproduktion begann. Die<br />

erste Produktionsstätte befand sich<br />

damals in einer ehemaligen Klostermühle.<br />

Es folgten zehn Jahre später<br />

Öfen in Allmendingen und Gerhausen.<br />

Nachdem Eduard Schwenk<br />

1869 verstorben war und seine<br />

Witwe Marie das Unternehmen<br />

weiter ausbaute, trat 1874 ihr Sohn<br />

Carl in das Unternehmen ein, der<br />

1876 die ersten Betonfertigprodukte<br />

vorstellte. Am 16. Juli 1889 öffnete<br />

ein neues Werk in Allmendingen,<br />

zwölf Jahre darauf folgte das Werk<br />

in Mergelstetten. 1937 erwarb das<br />

Unternehmen das nordbayrische<br />

Zementwerk in Karlstadt. In diese<br />

Zeit fällt auch die Verbindung<br />

der Firma Schwenk zur heutigen<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

und somit auch zur Gründung der<br />

Meisterschule für das Betonstein-<br />

und Terrazzohandwerk. Der Leiter<br />

der Deutschen Terrazzo-Verkaufsstelle<br />

Ulm GmbH, Herr Direktor<br />

Frey, und der damalige Schulleiter<br />

der Ulmer Gewerbeschule, Herr<br />

Gewerbeschuldirektor Dr. Klaiber,<br />

richteten damals 4- bis 6-wöchige<br />

Fachkurse für Kunststein, Terrazzo,<br />

Mosaik, Steinputz und Kunstmarmor<br />

sowie den verwandten Gebieten<br />

an der Gewerbeschule ein. Der<br />

Bezug zur eigenen Schule und die<br />

weiteren Ausführungen von Herrn<br />

Tröster, auch in der Sammlung<br />

der Familie Schwenk, waren eine<br />

Sternstunde für die interessierten<br />

Schüler/-innen und ihre Lehrer.<br />

Auch im nächsten halben Jahr,<br />

nach Redaktionsschluss dieser<br />

Schulzeitung, stehen wieder weitere<br />

Kooperationen mit der Firma<br />

Schwenk an. Für April 2008 sind<br />

wieder Besuche der Klassen 2BFB1<br />

und der TO12 mit dem Ziel zur<br />

Teilnahme an einem Bewerbungsverfahren<br />

im Assessment-Center<br />

und Informationsveranstaltungen<br />

für ein BA-Studium bei der Firma<br />

Schwenk Zement KG geplant.<br />

In den Nachbereitungen<br />

bewerteten alle Teilnehmer die<br />

gemeinsamen Veranstaltungen<br />

in der Partnerschaft zwischen<br />

Schwenk Zement und der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

als äußerst gewinnbringend für<br />

beide Seiten. Aus diesem Grund<br />

bedanken wir uns von Seiten der<br />

Schulleitung im Namen unserer<br />

Schüler/-innen recht herzlich bei<br />

der Firma Schwenk Zement KG.<br />

L. Schulte, H. Dehm, W. Janisch


Prof. Dr. Michael Henninger, PH<br />

Weingarten, an der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

Ulm<br />

Im Rahmen einer Fortbildung<br />

<strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Lern-Management-Systeme<br />

(<strong>LMS</strong>), welche in Kooperation<br />

zwischen dem Landesinstitut für<br />

Schulentwicklung Baden-Württemberg<br />

(LS-arimis-Projekt) sowie dem<br />

Unterstützungssystem Multimedia<br />

des Alb-Donau-Kreises (USM) und<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Ulm durchgeführt wurde, hielt<br />

Prof. Michael Henninger von der<br />

PH Weingarten am 7. November<br />

2007 einen <strong>Vortrag</strong>, in dem er<br />

ausgesuchte Anwendungsbereiche<br />

des <strong>LMS</strong> Moodle im Kontrast zu<br />

einem weiteren <strong>LMS</strong> vorstellte. Der<br />

Medienwissenschaftler zog das<br />

Auditorium von 30 anwesenden<br />

Pädagoginnen und Pädagogen<br />

aller Fachrichtungen in den Bann<br />

seiner Ausführungen. Er zeigte<br />

auf, welchen Nutzen ein <strong>LMS</strong> für<br />

Lehrerinnen und Lehrer haben kann<br />

und in welchem Spannungsfeld<br />

die Entwicklung dieser Systeme<br />

steht (wissenschaftliche Aspekte,<br />

Anwenderbedürfnisse, privatwirtschaftliche<br />

Notwendigkeiten<br />

aus Sicht der Software-Entwickler<br />

und der Vermarktung sowie der<br />

Konkurrenz der Produkte) und<br />

wie individuell die Entscheidung<br />

über den Einsatz dieser modernen<br />

Technik im Unterricht sein sollte.<br />

Im Anschluss an Prof. Henningers<br />

spannendes und sehr<br />

kompetentes sowie provokatives<br />

Referat fand eine lebhafte und<br />

streitbare Diskussion unter den<br />

Teilnehmern statt. Viele kritische,<br />

auch ablehnende Standpunkte<br />

wurden formuliert. Zustimmung<br />

und positive Erfahrungsberichte<br />

mit dem <strong>LMS</strong> Moodle fanden<br />

Eingang in die Gesprächsrunde.<br />

Nach drei Stunden engagierter<br />

Auseinandersetzung wurde die<br />

Veranstaltung beendet. Einige<br />

Anwesende hatten einen<br />

langen Heimweg (Mannheim,<br />

Friedrichshafen, Stuttgart).<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 33<br />

<strong>Vortrag</strong> <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>Lernmanagementsysteme</strong> (<strong>LMS</strong>)<br />

an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Was bleibt? Der Mehrwert dieser<br />

Veranstaltung liegt darin, dass<br />

die Kolleginnen und Kollegen von<br />

kompetenter Seite hörten, wie der<br />

Stand der Forschung im Bereich<br />

der <strong>LMS</strong> ist, welchen Nutzen sie<br />

haben, welcher Arbeitsaufwand auf<br />

sie zukommen kann, wenn sie sich<br />

entscheiden, diese Herausforderung<br />

anzunehmen, und die Gewissheit,<br />

dass ein guter Unterricht nicht<br />

vom Einsatz der neuen Medien<br />

abhängt, sondern immer noch von<br />

der Qualität des Lehrers, seinem<br />

Wissen, seinen pädagogischen<br />

Fähigkeiten und seiner Einsatzbereitschaft.<br />

Nichtsdestotrotz sind<br />

die neuen Medien vorhanden und<br />

sollen auch eingesetzt werden<br />

von denjenigen, die dies wollen.<br />

Michael Zimmer


34 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Umbau und Modernisierung<br />

der Brauerei-Technik<br />

Umstellung der<br />

Dampfversorgung<br />

Die Fernwärme Ulm GmbH stellte<br />

im August 2007 die Energieversorgung<br />

von Fernwärme-Dampf<br />

auf Warmwasser um. Das hatte<br />

zur Folge, dass die bestehende<br />

Anlage der Schule auf eine dezentrale,<br />

eigene Dampfversorgung<br />

umgebaut werden musste, weil wir<br />

in unserem Sudhaus mit Dampf<br />

maischen, kochen und sterilisieren.<br />

Dazu eignete sich am besten der<br />

elektrisch betriebene Schnelldampferzeuger<br />

der Firma Certuss. Dieser<br />

funktioniert wie die Kombination<br />

eines überdimensionalen Wasserkochers<br />

mit einem Dampfkochtopf.<br />

Die benötigte Stromaufnahme von<br />

60 kW stellte das Gebäudemanagement<br />

der Stadt Ulm allerdings vor<br />

ein kleines Problem, da die Haupt-<br />

und Unterverteiler des Hauses für<br />

diese Leistung nicht ausgelegt<br />

waren. So musste ein armdickes<br />

Kabel quer durch das Gebäude gezogen<br />

werden. Nach Anschluss und<br />

Inbetriebnahme funktioniert diese<br />

Lösung absolut problemlos und ist<br />

unseren Anforderungen gewachsen.<br />

Modernisierung der<br />

Wasseraufbereitung<br />

Die Wasserqualität nimmt einen<br />

großen Einfl uss auf die Bierqualität,<br />

weil Farbe, Geruch, Geschmack,<br />

Malz- und Hopfenausbeute,<br />

Gärverlauf, chemisch-physikalische<br />

Eigenschaften und Haltbarkeit des<br />

Bieres vom Wasser maßgeblich<br />

beeinfl usst werden. So entstanden<br />

früher z. B. die hopfenbetonten,<br />

hellen Biere aus der Region Pilsen<br />

nur durch das geologisch bedingte<br />

extrem weiche Wasser von ca.<br />

5°dH (Grad deutscher Härte) dieser<br />

Region. Ein Wasser mit ca. 30°dH,<br />

also mit hohen Mengen an gelöstem<br />

Kalk, verursachte hingegen bei den<br />

bayerischen Brauern die dunklen,<br />

malzaromatischen Münchner Biere.<br />

Da das Ulmer Wasser eine<br />

Gesamthärte von ca. 15°dH<br />

aufweist – davon entfallen ca.<br />

13°dH auf die für das Bierbrauen<br />

schädliche Karbonathärte – sind<br />

wir als Ulmer Brauer gezwungen,<br />

das Wasser nach dem Deutschen<br />

Reinheitsgebot aufzubereiten.<br />

Nachdem unsere drei bestehenden<br />

Anlagen bereits 20 Jahre und<br />

älter waren und umfangreiche<br />

Reparatur- und Ersatzanschaffungen<br />

notwendig geworden<br />

wären, entschlossen wir uns, eine<br />

Komplettlösung zu planen.<br />

Das heißt, dass die drei gängigsten<br />

Komponenten der Wasseraufbereitung,<br />

die Umkehrosmose,<br />

der Ionentauscher und die Kalkfällung<br />

durch Kalkhydrat, in einer<br />

Anlage verwirklicht werden sollten.<br />

Einen kompetenten und großzügigen<br />

Partner hierfür fanden wir<br />

in der Fa. Grünbeck aus Höchstädt<br />

a. d. Donau. In Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrlingen dieses seit<br />

Jahrzehnten in der Wasseraufbereitungsbranche<br />

tätigen Unternehmens<br />

projektierten wir gemeinsam<br />

unsere Wunschanlage mit den<br />

oben dargestellten Komponenten.<br />

Nach umfangreichen Gesprächen<br />

und Vorarbeiten nahmen unsere<br />

Wunschvorstellungen dann soweit<br />

Gestalt an, dass unsere projektierte<br />

Anlage im September 2007 auf der<br />

Internationalen Fachmesse „BRAU“<br />

in Nürnberg ausgestellt werden<br />

konnte. Nach der Auslieferung<br />

an die Ferdinand-von-Steinbeis-<br />

Schule im Januar 2008 nahmen<br />

wir die Anlage in Betrieb.<br />

Wir sind nun in der Lage,<br />

verschiedene Wasserqualitäten<br />

für unsere Bierherstellung<br />

aufzubereiten und mit unseren<br />

Schülerinnen und Schülern verschiedene<br />

Aufbereitungsverfahren<br />

in der Praxis zu erarbeiten.<br />

Über den technischen Fortschritt<br />

freuen wir uns ganz besonders<br />

und bedanken uns hiermit auch<br />

bei unserem Schulträger, der Stadt<br />

Ulm, und bei der Firma Grünbeck<br />

für die gute Zusammenarbeit.<br />

Ulrich Hummel


Schulleitung, Verwaltung<br />

Schulleiter<br />

Oberstudiendirektor Lorenz<br />

Schulte<br />

Stellvertretender Schulleiter<br />

Studiendirektor Wolfgang Ritt<br />

Schulverwaltungsassistenz:<br />

Klaus Große<br />

Sekretariat / Verwaltung:<br />

Sekretariat Schulleitung<br />

Frau Schürch,<br />

Telefon 0731 161-3800<br />

Sekretariat Verwaltung<br />

Frau Unseld,<br />

Telefon 0731 161-3825<br />

Frau Gugler,<br />

Telefon 0731 161-3805<br />

Frau Braig,<br />

Telefon 0731 161-3805<br />

Fax: 0731 161-1628<br />

sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />

Öffnungszeiten des Sekretariats:<br />

Montag bis Freitag<br />

07:00 bis 12:00 Uhr<br />

und Montag, Dienstag, Donnerstag<br />

13:00 bis 15:00 Uhr<br />

Abteilungsleiter:<br />

Abteilung 1 - Bautechnik<br />

Wolfgang Janisch<br />

Abteilung 2 - Nahrung<br />

Bernhard Kebbel<br />

Abteilung 3 -<br />

Farbtechnik/Holztechnik<br />

Matthias Vogt<br />

Abteilung 4 - Körperpfl ege/<br />

Druck- und Medientechnik<br />

Stefan Altstetter (komm.)<br />

Abteilung 5 -<br />

Gesundheitswesen<br />

Beate Jung<br />

Abteilung 6 -<br />

Berufsoberschule<br />

Hartmut Dehm<br />

Am Mittwoch, 30. Januar 2008,<br />

veranstalteten die Bäckerinnungen<br />

zusammen mit der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

in Ulm einen<br />

Leistungswettbewerb für die<br />

Auszubildenden des Bäckerhandwerks<br />

im 2. Ausbildungsjahr.<br />

Die insgesamt 18 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer hatten Weizenkleingebäck,<br />

Brezeln und Zöpfe<br />

aus Hefesüßteig herzustellen und<br />

anschließend dekorativ anzubieten.<br />

Bei der Siegerehrung stellten<br />

die anwesenden Obermeister Kurt<br />

Wiedenmayer aus Neu-Ulm und<br />

Helmut Wind aus Ulm die sehr<br />

guten Leistungen der Auszubildenden<br />

heraus. Ein besonderer Dank<br />

galt unserem Kollegen Hartmut<br />

Jäger und den sechs Juroren,<br />

die die Bewertung vornahmen.<br />

Der schon traditionelle Leistungswettbewerb<br />

ist in mehrfacher<br />

Hinsicht eine sinnvolle Maßnahme<br />

innerhalb der dualen Ausbildung.<br />

Zum einen können sich die<br />

Innungen und die Betriebe über das<br />

Leistungsvermögen ihrer Auszubildenden<br />

ein gutes Bild machen.<br />

Zum anderen bietet sich für die<br />

Auszubildenden die Gelegenheit,<br />

Prüfungserfahrung zu sammeln,<br />

um für die späteren Zwischen- und<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 35<br />

Leistungswettbewerb der Bäcker<br />

im 2. Ausbildungsjahr<br />

Gesellenprüfungen gut gerüstet<br />

zu sein. So trägt die Teilnahme am<br />

Leistungswettbewerb dazu bei, den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

die Angst vor den anstehenden<br />

Prüfungen zu nehmen.<br />

Alle Jugendlichen erhielten<br />

eine Urkunde und einen schönen<br />

Sachpreis. Die drei Erstplatzierten<br />

wurden mit Pokalen geehrt.<br />

1. Platz: Torsten Bopp<br />

(Bäckerei Mangold, Laichingen)<br />

2. Platz: Tina Betz<br />

(Bäckerei Betz, Ulm)<br />

3. Platz: Roman Beketov<br />

(Bäckerei Scheck, Ulm)<br />

Herbert Ziegler


36 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Bei der Eröffnung des Neubaus<br />

im Ulmer Museum am 16.<br />

November 2007 standen 76<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

mitten im Geschehen: Sie erklärten<br />

den Besuchern ausgewählte<br />

Kunstwerke und gaben Auskunft<br />

über das neue Leitsystem. Die<br />

angehenden Grafi k-Designer hatten<br />

sich im Rahmen des Unterrichts in<br />

Kunstgeschichte und Grafi k-Design<br />

auf diese Aktion vorbereitet. Sie<br />

waren an ihrer „Uniform“ zu<br />

erkennen, alle trugen weiße T-Shirts<br />

mit einem Logo und der Aufschrift<br />

„Art-Guides Ulmer Museum“.<br />

Wie kam es zu der<br />

Museumsaktion?<br />

Im Jahr 2007 war jeder in Ulm<br />

auf die Fertigstellung der „Neuen<br />

Mitte“ gespannt. Die drei Bauwerke<br />

auf der alten Neuen Straße verwandelten<br />

komplett die Ulmer Innenstadt.<br />

Künftig sollten das städtische<br />

Museum und die neu errichtete<br />

Kunsthalle Weishaupt über einen<br />

Verbindungssteg zwischen den<br />

beiden Gebäuden erreichbar sein.<br />

Als Designerin bin ich von solchen<br />

beachtlichen Veränderungen<br />

besonders beeindruckt. Deshalb<br />

Art-Guides<br />

im Ulmer Museum<br />

bewegte mich diese Entwicklung<br />

zu einem Projekt mit der gesamten<br />

Schülerschaft des Berufskollegs für<br />

Grafi k-Design. Da ich neben meiner<br />

Tätigkeit an der FSS auch Kuratorin<br />

im Ulmer Museum bin, war ich<br />

direkt mit dem Museumsumbau<br />

beschäftigt. Ab Herbst 2007 sollten<br />

der Öffentlichkeit neue Ausstellungsfl<br />

ächen für die Sammlungen<br />

und ein grafi sches Leitsystem<br />

präsentiert werden. Diese Neuheiten<br />

würden den geeigneten<br />

Rahmen für eine spannende Aktion<br />

außerhalb der Schule bilden.<br />

Aus dem Unterricht<br />

hinein ins Museum<br />

Kunstgeschichtsunterricht fi ndet<br />

im dreijährigen Berufskolleg für<br />

Grafi k-Design in der 2. und 3.<br />

Klasse statt. Den Einstieg in das<br />

Projekt fanden wir durch die Arbeit<br />

am <strong>Thema</strong> „Museum“. Wir beschäftigten<br />

uns mit Sinn und Zweck<br />

solcher Institutionen, um danach<br />

die Besonderheiten des Museums<br />

in Ulm genauer kennen zu lernen:<br />

seine Entstehungsgeschichte, die<br />

Vielfältigkeit der Sammlungen<br />

und die komplizierte räumliche<br />

Situation. Im Ulmer Museum<br />

werden Kunstwerke und historische<br />

Zeugnisse von der Eiszeit bis<br />

heute präsentiert. Das Haus bietet<br />

die Gelegenheit zur Begegnung<br />

mit zahlreichen Highlights, wie<br />

den „Löwenmenschen“ – einer<br />

Figur aus der Steinzeit – mittelalterlichen<br />

Planzeichnungen des<br />

Ulmer Münsters oder Studentenarbeiten<br />

aus der ehemaligen<br />

Hochschule für Gestaltung.<br />

Mir war es besonders wichtig,<br />

dass die Klassen zusammenarbeiteten,<br />

denn während die Schüler<br />

aus der 3. Klasse schon einige<br />

Kenntnisse in Kunstgeschichte<br />

hatten, war die <strong>Thema</strong>tik für die 2.<br />

Klasse zu diesem Zeitpunkt noch<br />

ganz neu. Daher fanden sich für die<br />

Planung Zweiergruppen zusammen<br />

mit jeweils einem Vertreter aus<br />

einer der zwei Klassen. Somit waren<br />

es 25 Teams, die sich gemeinsam<br />

zu 25 Kunstwerken vorbereiteten.<br />

In Absprache mit den Kuratoren<br />

des Ulmer Museums habe ich die<br />

Kunstwerke ausgewählt und in<br />

den Gruppen verlost. Mancher<br />

Schüler war gegenüber dem<br />

ausgelosten <strong>Thema</strong> erstmal


etwas skeptisch, aber rebelliert<br />

hat keiner. Merkwürdigerweise<br />

wurde die mittelalterliche Figur<br />

„Christus auf dem Palmesel“<br />

mehrmals getauscht. Ich habe nicht<br />

verstanden, warum gerade dieses<br />

Kunstwerk spontan als schwierig<br />

oder nicht attraktiv erschien.<br />

In kleineren Gruppen wurden die<br />

Teams von den Museumskuratoren<br />

durch die Abteilungen geführt.<br />

Die Spezialisten erklärten die<br />

Kunstwerke und stellten Material zu<br />

den einzelnen Themen bereit. Für<br />

das Interesse und die Bereitschaft,<br />

das Projekt aktiv zu unterstützen,<br />

bin ich den Kollegen im Museum<br />

und der Direktorin Frau Dr. Brigitte<br />

Reinhardt sehr dankbar. Auf diese<br />

Weise vorbereitet hat jede Gruppe<br />

ein kurzes Referat zu ihrem Kunstwerk<br />

verfasst und vor der Klasse<br />

vorgetragen. Die Ausarbeitungen<br />

waren Grundlage für die Informationen,<br />

die die jungen Art-Guides<br />

den Besuchern am Eröffnungstag<br />

im Museum anbieten sollten.<br />

Zu der fachlichen Vorbereitung<br />

kam eine weitere Herausforderung<br />

hinzu. Als angehende Grafi k-Designer<br />

wollten wir uns in geeigneter<br />

Form im Museum kenntlich<br />

machen. Dazu brauchte ich die<br />

Unterstützung der Kollegen unseres<br />

Berufskollegs Grafi k-Design. Im<br />

Unterricht unseres Kollegen Timo<br />

Nikolaus entwarfen Schülerinnen<br />

und Schüler aus der zweiten Klasse<br />

das Logo für die Art-Guides. Der<br />

beste Entwurf wurde ausgewählt<br />

und in der Siebdruckwerkstatt<br />

unserer Abteilung Farbtechnik<br />

auf 76 T-Shirts gedruckt. Bei<br />

diesem Unternehmen hat unser<br />

Kollege Dieter Gassebner unsere<br />

Schüler angeleitet. Herzlichen Dank<br />

dafür! An dieser Stelle möchte<br />

ich mich auch noch einmal bei<br />

der Schulleitung der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

für die Hilfe<br />

bei der Organisation bedanken.<br />

Da die erste Klasse noch keinen<br />

Unterricht in Kunstgeschichte<br />

hat, haben sich die Schülerinnen<br />

und Schüler dieser Klasse im Fach<br />

Grafi k-Design mit dem <strong>Thema</strong><br />

„Leitsystem“ beschäftigt. Eine<br />

besondere Chance für die Anfängerklasse<br />

war es, einige Wochen nach<br />

Beginn des Schuljahres direkt von<br />

der Grafi kerin Claudia Frey Einzelheiten<br />

zur Entstehung des neuen<br />

Leitsystems fürs Ulmer Museum zu<br />

erfahren. Frau Frey vom Ulmer Büro<br />

‚Bertron.Schwarz.Frey’ war mit<br />

dieser Designaufgabe beauftragt.<br />

Das Projekt „Art-Guides“ wurde<br />

ein voller Erfolg, nicht nur weil<br />

die Museumsgäste über dieses<br />

ungewöhnliche Angebot sehr positiv<br />

überrascht waren, sondern vor allem<br />

weil die Schülerinnen und Schüler<br />

enorm davon profi tierten. Enthusiastisch<br />

berichteten sie danach<br />

über die Erlebnisse im Museum.<br />

Hier einige Auszüge, le- le-<br />

sen Sie bitte selber:<br />

Saskia und Felicia stellten<br />

den „Löwenmenschen“ in der<br />

Archäologieabteilung vor:<br />

Es war ein tolles lehrreiches<br />

Erlebnis: Die Besucher waren<br />

sehr interessiert, die Gespräche<br />

sind angenehm verlaufen, und es<br />

herrschte eine tolle Atmosphäre.<br />

Es kamen sehr viele Leute, die<br />

sich für jedes Detail des „Löwenmenschen“<br />

interessiert haben.<br />

Wir haben einige Komplimente<br />

für unser angeeignetes Wissen<br />

erhalten. Oftmals konnten auch<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 37<br />

wir etwas Neues erfahren.<br />

Felicia 3BKGD2<br />

Ich hätte nicht von mir gedacht,<br />

dass ich auf die Leute zugehe<br />

und sie frage, ob sie etwas über<br />

den „Löwenmenschen“ wissen<br />

wollen. Eigentlich wollten alle<br />

etwas darüber wissen. Mit meiner<br />

Partnerin hat es auch super<br />

geklappt. Ich glaube, es gab viele<br />

positive Eindrücke der Aktion von<br />

den Besuchern. Positiv für mich,<br />

ich habe vor vielen Menschen<br />

geredet, und es kam gut an!<br />

Saskia 3BKGD3<br />

Sabrina stellte den Hagnauer Altar<br />

in der Abteilung für Spätgotik vor:<br />

Anfangs war ich ehrlich gesagt<br />

gar nicht begeistert von diesem<br />

Projekt, vor allem als ich erfahren<br />

habe, dass es sich bei meinem<br />

Objekt um einen Altar handelt.<br />

Da ich mich sonst gar nicht für<br />

so etwas interessiere, war es mir<br />

nicht klar, ob ich Bedeutung und<br />

Wissenswertes über das Christentum<br />

und den Altar rüberbringen<br />

könnte. Aber als ich mich mit dem<br />

<strong>Thema</strong> beschäftigte, war es halb<br />

so schlimm, vor allem die Rückführung<br />

des Kreuzes durch den<br />

Kaiser Heraklius interessierte mich<br />

brennend. Am Tag der Eröffnung<br />

war mir schon etwas mulmig, weil<br />

ich nicht zu den Personen gehöre,<br />

die gerne vor anderen sprechen.<br />

Aber die Freundlichkeit und das<br />

offene Interesse der Besucher<br />

haben mir das alles leicht gemacht.<br />

Am Ende hat mir das Ganze<br />

sogar sehr viel Spaß gemacht!<br />

Sabrina 3BKGD2<br />

Mevhive und Thorsten<br />

präsentierten die „Rathausfi<br />

guren“ aus der Spätgotik:<br />

Mir hat es im Museum sehr gut<br />

gefallen. Es waren nette Leute da,<br />

die sich interessiert haben und<br />

mir Fragen stellten. Sie haben uns<br />

auch von ihrem Wissen viel erzählt,


38 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

wovon wir dann den anderen<br />

Leuten weitererzählen konnten.<br />

Mevhibe, 3BKGD2<br />

Thomas und Andreas referierten<br />

über die Reliquienbüste der<br />

heiligen Maria Magdalena von<br />

Michel Erhart, auch „Schöne<br />

Ulmerin“ genannt. Diese bekannte<br />

Figur entstand um 1480:<br />

Die meisten Besucher kannten<br />

schon „Die schöne Ulmerin“.<br />

Viele von ihnen wussten auch<br />

geschichtlich gut über sie<br />

Bescheid. So wurde aus<br />

meinem <strong>Vortrag</strong> eher ein<br />

Austausch. Ich erzählte, was<br />

ich wusste, die Besucher<br />

ergänzten mit ihrem Wissen.<br />

Thomas 3BKGD2<br />

Katja und Julian<br />

führten in der Abteilung<br />

für Stadtgeschichte:<br />

Wir erläuterten die<br />

Geschichte von Ulm anhand<br />

des großen Stadtmodells<br />

aus dem 17.Jahrhundert.<br />

Die Besucher erzählten uns viel<br />

zu den einzelnen Gebäuden.<br />

Dadurch lernten wir mehr dazu<br />

und konnten den unwissenden<br />

Besuchern immer mehr erklären.<br />

Katja 3BKGD2<br />

Martin und Stephanie stellten<br />

den „Fischkastenbrunnen“<br />

aus der Spätgotik vor:<br />

Für mich war dieses Projekt<br />

eine sehr gute Erfahrung. Die<br />

Zusammenarbeit mit Stephanie<br />

aus der 3. Klasse war sehr gut, wir<br />

haben uns gut ergänzt. Ich fand<br />

mein Exponat sehr interessant.<br />

Martin 3BKGD2<br />

Sarah und Daniel stellten den<br />

„Ulmer Hocker“ vor, zu sehen in der<br />

Abteilung zur Geschichte der ehemaligen<br />

Hochschule für Gestaltung:<br />

Ich fand die Idee und die Umsetzung<br />

sehr gut, mir hat es total viel<br />

Spaß gemacht. Nach zehn Minuten<br />

kamen schon die ersten Leute in die<br />

neu eingerichtete Abteilung und<br />

haben uns bis ins kleinste Detail<br />

ausgequetscht. Nicht nur über mein<br />

Objekt wollten die Besucher etwas<br />

von mir wissen, viele wollten mehr<br />

über die ehemalige HfG erfahren.<br />

Zum Glück habe ich <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong><br />

vorher noch gelernt, weil es mich<br />

selber auch mehr interessiert.<br />

Sarah 3BKGD2<br />

Natalja und Peter präsentierten<br />

das „Bildnis des Eitel Besserer“,<br />

von Martin Schaffner 1516 gemalt,<br />

gezeigt in der Barockabteilung:<br />

Das Publikum reagierte sehr<br />

unterschiedlich, zwischen skeptisch<br />

bis total begeistert. Manche<br />

Besucher haben sich wirklich für<br />

„Eitel Besserer“ interessiert, wer<br />

er war und warum sein Bildnis<br />

so ungewöhnlich ist. Die Zeit<br />

ist sehr schnell vergangen. Am<br />

Anfang habe ich gedacht, es wird<br />

mir langweilig werden in diesen<br />

zwei Stunden, aber es war anders.<br />

Es waren lebendige Dialoge,<br />

mit jedem Menschen anders.<br />

Natalja 3BKGD2<br />

Die Stimmung war gut, die<br />

Menschen waren neugierig. Es<br />

ergab sich eine lebhafte Diskussion<br />

über den Gemütszustand von<br />

„Eitel Besserer“. Es war eine<br />

schöne Erfahrung. Ich war recht<br />

euphorisch <strong>zum</strong> Schluss, weil das<br />

„Experiment“ gut lief und keiner<br />

unzufrieden gehen musste.<br />

Peter 3BKGD3<br />

Enerel und Ann-Kathrin<br />

stellten das Bild „Orange Blue“<br />

von Ellsworth Kelly aus der<br />

Sammlung Kurt Fried vor:<br />

Obwohl ich in der Dauerausstellung<br />

war und an dem Abend<br />

nur fünf Besucher<br />

vorbeikamen fand ich<br />

die Aktion erfolgreich.<br />

Ich empfand es auch als<br />

etwas Besonderes, als ob<br />

wir Experten bzw. Kenner<br />

wären. Am schönsten fand<br />

ich, dass wir die Schule<br />

repräsentiert haben. Darauf<br />

war und bin ich stolz.<br />

Enerel 3BKGD3<br />

Schön war auch die Sache<br />

mit den T-Shirts, vor allem<br />

weil wir zeigen konnten,<br />

wo wir herkommen,<br />

mit dem Aufdruck auf<br />

dem Rücken: Ferdinand-von-<br />

Steinbeis-Schule Ulm, Staatliches<br />

Berufskolleg für Grafi k-Design.<br />

Michelle 3BKGD2<br />

Marcela Quijano


Dass bedeutende national bzw.<br />

international bekannte haarkosmetische<br />

Firmen im Unterricht<br />

von Herrn Ventimiglia ein- und<br />

ausgehen, ist mittlerweile – auch<br />

für die Schulleitung – nichts Neues.<br />

Doch seit Bestehen des Fachbereichs<br />

Körperpfl ege war es noch<br />

nicht gelungen, die Firma L´Oréal an<br />

der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

in Ulm begrüßen zu dürfen.<br />

L´Oréal ist seit Jahren<br />

weltweit Marktführer in der<br />

haarkosmetischen Branche.<br />

Somit konnte also am 24.09.2007<br />

für die Klasse K3FR1A die<br />

Seminarschulung mit der Coiffeur-<br />

Trainerin Meike Schröder und dem<br />

Team von Monika Witt-Mayer aus<br />

Blaubeuren, einst selbst Coiffeur-<br />

Trainerin für L´Oréal, beginnen.<br />

Die Auszubildenden waren natürlich<br />

gespannt, welche Unterschiede<br />

sich zu anderen Firmen zeigen<br />

sollten. Jede Firma verkörpert<br />

ihre eigene Philosophie. Dies war<br />

unseren angehenden Friseurinnen<br />

und Friseuren sonnenklar. Ein Schüler<br />

meinte, man müsse den eigenen<br />

Horizont stets erweitern und offen<br />

für Neues sein. Sich jetzt auf eine<br />

Firma festzulegen, das sei defi nitiv<br />

zu früh. Trainerin und Lehrer<br />

konnten dem nur zustimmen.<br />

L´ORÉAL<br />

meets FSS Ulm<br />

Der Vormittag sollte theoretisch<br />

gehalten werden, wobei auch<br />

hier der Bezug <strong>zum</strong> Salonalltag<br />

nie verloren ging. Das große<br />

<strong>Thema</strong> waren „L´Oréals farbverändernde<br />

Produkte“!<br />

Der Nachmittag dagegen forderte<br />

von den Azubis fachliches Denken<br />

und Körpereinsatz. An vorher<br />

organisierten Modellen sollten<br />

sowohl unterschiedliche Produkte<br />

der Firma L´Oréal getestet als auch<br />

kreative Farbtechniken umgesetzt<br />

werden. Für die Modelle, aber vor<br />

allem für unsere Auszubildenden<br />

sollte dieser Tag ein weiteres,<br />

ganz besonderes Erfolgserlebnis<br />

sein. Es war aber auch ein Tag,<br />

der hervorragend bewies, dass die<br />

Kooperation zwischen Industrie,<br />

Wirtschaft und Schule absolut<br />

harmoniert und stets realisierbar ist.<br />

F. Ventimiglia<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 39


40 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Projektarbeit „Konsoltisch“<br />

an der Meisterschule für Tischler<br />

Mit einem Möbeltyp, der zur Zeit<br />

des Barock und Rokoko in jedem<br />

fürstlichen Hause anzutreffen war,<br />

den aber heute kaum noch ein<br />

Möbelhaus anbietet, setzten sich<br />

die Meisterschüler/-innen an der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in<br />

Ulm im Rahmen einer Projektarbeit<br />

auseinander: dem „Konsoltisch“.<br />

Konsoltische können nicht frei<br />

im Raum aufgestellt werden,<br />

sondern müssen aufgrund ihrer<br />

Form und/oder Konstruktion an<br />

einer Wand platziert werden. Als<br />

Wandtische übernehmen sie keine<br />

spezielle Funktion, sondern dienen<br />

lediglich dazu, die Einrichtung im<br />

Wohn- oder Schlafbereich oder<br />

im Flur reizvoll zu ergänzen.<br />

Deshalb konnte beim Entwerfen<br />

der Tische der Aspekt Funktionsgerechtigkeit<br />

weitgehend unberücksichtigt<br />

bleiben. Dieser Aspekt<br />

sollte auch bewusst keinen allzu<br />

großen Raum einnehmen, denn in<br />

der Aufgabenstellung zu dem Projekt<br />

ging es vor allem darum, sich<br />

von der Vorstellung zu trennen,<br />

dass ein Tisch aus einer Tischplatte<br />

und vier Füßen besteht bzw. ein<br />

Tischgestell aufweist. Das heißt,<br />

die Aufgabenstellung verlangte in<br />

erster Linie von den Schüler/-innen,<br />

in einem Ideenfi ndungsprozess<br />

nach neuen Lösungen für den „Unterbau“<br />

der Tischplatte zu suchen.<br />

Die Resultate zeigten, wie<br />

vielfältig die Ideen waren,<br />

die die Meisterschüler/-innen<br />

dazu entwickelt haben.<br />

Zwar konnte sich der Schüler<br />

Patrick Walter noch nicht ganz von<br />

der herkömmlichen Vorstellung, wie<br />

ein Tisch auszusehen hat, lösen,<br />

dennoch besticht sein Tisch mit der<br />

halbrunden Tischplatte und den<br />

drei sich nach unten verjüngenden<br />

Füßen durch seine schlichte und<br />

dennoch elegante, zeitlose Form.<br />

Der ebenfalls halbrunde Tisch<br />

von Katharina Kiechle mit einem<br />

axial angeordneten „Stabwerk“,<br />

bestehend aus senkrechten<br />

Ahornleisten und dazwischen<br />

angeordneten farbigen Würfeln,<br />

wirkt leicht und verspielt und<br />

verrät die weibliche Handschrift.<br />

Halbrunde Tischplatten eröffnen<br />

die Möglichkeit, den Schwung<br />

der Tischplatte im Unterbau<br />

aufzugreifen. Dies hat der Schüler<br />

Thomas Eberhart genutzt und einen<br />

Tisch „aus einem Guss“ konzipiert,<br />

der dennoch – weil sein gewölbter<br />

Unterbau angeschrägt ist – voller<br />

Spannung und Dynamik ist.<br />

Sehr dynamisch wirkt auch der<br />

Tisch von Solveigh Fröhling, trotz<br />

der rechteckigen Grundform. Die<br />

Spannung wird erzeugt durch die<br />

jeweils voneinander abgewandten<br />

Viertelellipsen, die aus dem Unterbau,<br />

den sie als Kubus aufgefasst<br />

hat, ausgeschnitten wurden. Ihr<br />

Tisch überzeugt zudem durch die<br />

klare Abgrenzung der Funktionsteile:<br />

Gestell, Platte und Auszug.<br />

Ausgehend von dem Gedanken,<br />

dass ein Konsoltisch immer an der<br />

Wand platziert ist und demnach die<br />

Wand selbst als „Stütze“ genutzt<br />

werden kann, haben sowohl Bernd<br />

Schoßer als auch Holger Feik das<br />

Gestell zur senkrechten Scheibe<br />

reduziert, die selbst keine Standfestigkeit<br />

mehr hat und deshalb<br />

an der Wand aufgehängt werden<br />

muss. Auch die Tischplatte wird als<br />

Scheibe aufgefasst. Die waagerechte<br />

Scheibe wird optisch in die senkrechte<br />

Scheibe eingeschoben. Beide<br />

Möbelstücke – als Tische kaum<br />

mehr zu erkennen – faszinieren<br />

durch den Hell-Dunkel-Kontrast<br />

(Wechsel Nussbaum / Ahorn bzw.<br />

Makassar / 2 Streifen HPL weiß)<br />

und durch die aufgrund der<br />

Anordnung der Streifen entstandene<br />

Betonung der Horizontalen.<br />

Die Abbildungen dieser und<br />

weiterer Konsoltische und anderer<br />

Projektarbeiten sowie Informationen<br />

zur Meisterschule für<br />

Tischler in Ulm fi nden Sie unter<br />

www.fss.schule.ulm.de<br />

Ambrosius Erd


I M P O R T P R O D U K T E<br />

Rheinland (Aachen) Herkunft Baden (Karlsruhe)<br />

Christiane Molls Name Karin Daiß<br />

1,78 Größe 1,52<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 41<br />

Architektur, Bautechnik, Holztechnik Was uns studiert Germanistik, Geographie,<br />

Internettechnologie macht: Ethik<br />

Bautechnik, Mathematik, Was uns lehrend Deutsch, Wirtschaftskunde,<br />

Fachtechnologie macht: Gemeinschaftskunde, Geschichte<br />

mit Gemeinschaftskunde,<br />

Computeranwendung,<br />

Projekt- und Sozialkompetenz<br />

Sohn Simon, Lachen, Flexibillität Was uns ausmacht: Pünktlichkeit, Witz<br />

Schokolade und Keks Was uns glücklich macht: Grüne Gummibärchen<br />

Offenheit Was uns beliebt macht: Direktheit<br />

Motorrad, PDA Was uns fehlt: Terrassenbepfl anzung,<br />

Milch im Kühlschrank<br />

Warten Was uns krank macht: Kaffeeentzug<br />

Von S1 zu S4 und zurück Was uns fi t macht: Von S1 zu S4 und zurück<br />

Rheinischer Sauerbraten Was uns satt macht: Kartoffelgratin und<br />

mit Kartoffeln und Rotkohl Kopfsalat<br />

Duden, DIN Was uns schlau macht: Literaturgeschichten<br />

Ungerechtigkeit Was uns sprachlos macht: Unehrlichkeit<br />

Lügen Was uns wütend macht: Verantwortungslosigkeit<br />

Hausaufgabenvergesserliste Was uns furchterregend macht: Hausaufgabenvergesserliste<br />

Post-It, Tipp-Ex, Wasser, Was uns auf dem Schreibtisch Kaffee, Rotstift, Locher,<br />

Tee glücklich macht: Büroklammern<br />

„Die Welt ist nur so groß Motto: „Wer leuchten will –<br />

wie das Fenster, das wir ihr öffnen“ muss brennen“


42 – Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />

Mein Name ist René Willmann.<br />

Seit Januar 2008 bin ich mit<br />

meiner Fächerkombination<br />

Ausbautechnik und evangelische<br />

Religionslehre im Referendariat.<br />

Meine Stammschule ist die<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule,<br />

an der ich in meinem Hauptfach<br />

Ausbautechnik tätig bin. Um auch<br />

im Berufl ichen Gymnasium Erfahrungen<br />

sammeln zu können, bin<br />

ich mit meinem Nebenfach Religion<br />

der Robert-Bosch-Schule zugeteilt.<br />

Als gelernter Tischler und<br />

Architekt hatte ich bereits früher<br />

als Honorarkraft bei einem freien<br />

Träger unterrichtet und dabei zunehmend<br />

Gefallen am Lehrerberuf<br />

gefunden. Schließlich entschloss ich<br />

mich zu einem Aufbaustudium <strong>zum</strong><br />

Diplom-Gewerbelehrer. Im Rahmen<br />

dieses Studiums durfte ich hier an<br />

der FSS bereits mein Schulpraktikum<br />

in den Abteilungen Holztechnik<br />

und Bautechnik absolvieren.<br />

Als „alter Ulmer“ bin ich natürlich<br />

sehr froh, einen Platz an der Schule<br />

bekommen zu haben, an der ich<br />

mich schon während meines Praktikums<br />

sehr wohl fühlte. Die Kollegen<br />

haben mich alle sehr offen, freundlich<br />

und hilfsbereit aufgenommen.<br />

Mein Name ist Sonja Stock.<br />

Seit März 2008 unterrichte ich<br />

als nebenberufl iche Technische<br />

Lehrerin in der Nahrungsabteilung.<br />

Ich wurde am 7. Mai 1968 in Ulm<br />

geboren und bin hier auch zur<br />

Schule gegangen. An der Elly-<br />

Heuss-Realschule absolvierte ich die<br />

Mittlere Reife und begann meine<br />

Ausbildung zur Konditorin im Café<br />

Ströbele. Meine Berufsschulzeit<br />

verbrachte ich <strong>zum</strong> Teil bei meinen<br />

jetzigen Kollegen an der FSS.<br />

Nach Abschluss meiner Ausbildung<br />

arbeitete ich in verschiedenen<br />

Hotels, unter anderem in München,<br />

am Lago Maggiore, in Arosa, auf<br />

Sylt, in Flims Laax und Düsseldorf.<br />

1993 ging ich nach Heidelberg<br />

an die Meisterschule und danach<br />

war ich 3 Jahre im Mövenpick<br />

Hotel Neu-Ulm als Chef Patissier<br />

tätig. 1996 eröffnete ich meinen<br />

eigenen Betrieb. Ich betreibe in<br />

Ulm eine Liefer-Konditorei.<br />

Ich bin verheiratet und<br />

habe zwei Kinder im Alter<br />

von 7 und 10 Jahren.<br />

Ich heiße Bernd Schoßer und bin<br />

seit Oktober 2007 in der Abteilung<br />

Holztechnik als Technischer Lehrer<br />

tätig. Vor zwölf Jahren begann<br />

ich meine 3-jährige Ausbildung<br />

als Schreiner und besuchte die<br />

Gewerbliche Schule in Ravensburg.<br />

Danach leistete ich meinen<br />

Zivildienst im Körperbehinderten-<br />

Zentrum Oberschwaben (KBZO)<br />

in Biberach. Während dieser Zeit<br />

stellte ich fest, dass mir die Arbeit<br />

mit Kindern und Jugendlichen<br />

sehr am Herzen liegt. Da mir das<br />

Schreinern als Beruf und als Hobby<br />

immer Spaß machte, arbeitete ich<br />

6 Jahre bei einem 3-Mann-Betrieb<br />

in meiner Heimat am Federsee.<br />

2007 bis 2008 besuchte ich an der<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule<br />

die Meisterschule für Tischler und<br />

bekam zwei Monate danach an der<br />

Schule die Möglichkeit, Lehrlinge<br />

zu unterrichten – eine neue<br />

Herausforderung, die in guter Zusammenarbeit<br />

mit netten Kollegen<br />

mittlerweile richtig Spaß macht.<br />

Neben meiner Arbeit bin ich in verschiedenen<br />

Vereinen aktiv, gerne in<br />

der Natur unterwegs, treibe Sport<br />

und begeistere mich für Musik.


Mein Name ist Peggy Kaim-<br />

Qasem. Ich bin Diplom-Pfl ege- und<br />

Gesundheitswissenschaftlerin und<br />

habe im September 2007 mein<br />

Referendariat an der Ferdinandvon-Steinbeis-Schule<br />

begonnen.<br />

Mit meiner Fächerkombination<br />

Gesundheit/Pfl ege bin ich in der<br />

Abteilung Gesundheit bei den<br />

Medizinischen Fachangestellten im<br />

Einsatz. Nach meiner langjährigen<br />

berufl ichen Tätigkeit als Kinderkranken-<br />

und OP-Schwester habe<br />

ich an der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg Pfl ege- und<br />

Gesundheitswissenschaften mit<br />

dem Hauptfach Gesundheitspädagogik<br />

studiert. Neben dem<br />

Fach Gesundheit unterrichte<br />

ich in der Berufsfachschule für<br />

Altenpfl ege das Fach Pfl ege an<br />

der Matthias-Erzberger-Schule in<br />

Biberach. Ich freue mich darauf,<br />

meine Erfahrungen aus dem<br />

Beruf, gepaart mit den fundierten<br />

Erkenntnissen aus dem Studium, an<br />

junge Menschen weiterzugeben.<br />

Ich lebe mit meiner Familie (drei<br />

Kinder) in Biberach und fi nde<br />

den Ausgleich <strong>zum</strong> Berufsalltag<br />

Schule im Ausdauersport oder<br />

in einem schönen Buch.<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule – 43<br />

Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />

Mein Name ist Monika Weiß und<br />

ich arbeite seit September 2007<br />

an der Ferdinand-von-Steinbeis-<br />

Schule. Als Sonderschullehrerin<br />

bin ich hauptsächlich im Berufsvorbereitungsjahr<br />

(BVJ) sowie im<br />

Berufseinstiegsjahr (BEJ) tätig. In<br />

diesem Schuljahr unterrichte ich<br />

die Fächer Mathematik, Deutsch,<br />

Sozialtraining, Gemeinschaftskunde<br />

und Wirtschaftskunde.<br />

Ich heiße Michaela Riemann, bin<br />

49 Jahre alt und habe eine Ausbildung<br />

zur Friseurmeisterin und<br />

Grafi k Designerin. Nach mehreren<br />

Jahren Tätigkeit am Computer<br />

in der Mediengestaltung bin ich<br />

nun zusätzlich seit September<br />

2007 als technische Lehrerin<br />

in der Abteilung Körperpfl ege<br />

angestellt. Ich unterrichte TP im<br />

BVJ, BEJ und in Friseurklassen im<br />

zweiten Lehrjahr. Diese Aufgabe<br />

ist eine neue Herausforderung<br />

und bereitet mir viel Freude.<br />

Ich heiße Falk Schwab und<br />

bin seit September 2007 an der<br />

FSS als Studienreferendar für<br />

Holztechnik und Geschichte mit<br />

Gemeinschaftskunde tätig.<br />

Nach meiner Ausbildung <strong>zum</strong><br />

Tischler/Schreiner absolvierte ich<br />

die Fachschule für Holztechnik<br />

in Stuttgart mit dem Abschluss<br />

<strong>zum</strong> staatl. gepr. Holztechniker,<br />

Handwerks- und Industriemeister.<br />

Als Techniker arbeitete ich zwei<br />

Jahre in München im Bereich<br />

Branchensoftwarelösungen für<br />

Holz verarbeitende Betriebe,<br />

bevor ich mein Lehramtsstudium<br />

an der TU Kaiserslautern mit<br />

den Fächern Holztechnik,<br />

Politik und Sport aufnahm.<br />

Meine Freizeit verbringe ich<br />

mit verschiedenen Sportarten<br />

und „tüftle“ gerne mit Holz.<br />

Der Wunsch nach dem Lehrerberuf<br />

reifte bei mir während<br />

meiner Ausbildung und hat sich im<br />

Zuge meiner Weiterbildung an der<br />

Fachschule vertieft. Ich freue mich<br />

sehr darauf, nach dem Studium<br />

Erfahrungen im praktischen<br />

Schuldienst sammeln zu dürfen.<br />

Durch die offene und freundliche<br />

Art meiner Kolleginnen und<br />

Kollegen fühle ich mich bereits<br />

sehr wohl an unserer Schule.


Garderobe von Achim Seeger Barschrank mit blauer Säule von<br />

Andreas Schmidberger<br />

Schmuckschatulle von<br />

Solveigh Fröhling<br />

arbeiten arbeiten<br />

an der<br />

Ferdinandvon-<br />

Steinbeis-<br />

Schule Ulm<br />

Säulenschrank „Q 42“ von Uwe Straub<br />

Barschrank von Jan Feller<br />

Sideboard von Martin Hohäuser Gläser- und Barschrank von Rainer Seidel<br />

TISCHLERMeister

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!