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9 Biel 100km 13. – 14.6.08 Im Dezember kamen die Gedanken, am Jubiläums-L<strong>auf</strong> in Biel teilzunehmen, im Wissen, dass mit Üelu ein erfahrener Coach zur Verfügung stehen würde. (Abgemacht am 20 Jahr Jubiläum all blacks zu später Stunde). Die Gedanken verflachten sich aber wieder, 100km sind schon sehr weit. Auch wenn man über Marathonerfahrung verfügt und den Swissalpine über 78 km gefinisht hat, aber ich hatte Lust <strong>auf</strong> Biel. Lust <strong>auf</strong> die Erfahrung, durch die Nacht zu l<strong>auf</strong>en. Lust <strong>auf</strong> das Gefühl, nach 100 km ins Ziel zu l<strong>auf</strong>en Ende Februar war der Entscheid gefallen und der Coach war gebucht. Habe einen Trainingsplan erstellt mit einer Zielzeit von 11Std. Die Vorbereitung lief gut. Die längsten Trainings waren 2mal 40km. Einmal begleiteten mich Julia und Üelu, die anderen Einheiten spulte ich alleine ab. Auch einen 2 Std. Nachtl<strong>auf</strong> habe ich trainiert, Start um 22.00 Uhr. Der Termin kam immer näher, ich fühlte mich gut vorbereitet. Schon 3 Wochen vor dem Start beschäftigten mich allerlei Gedanken. In welchen Schuhen läufst du, was für Kleider trägst du, wie verpflegst du dich, reichen die Verpflegungsstände? Je näher der Termin kam, umso nervöser, angespannter wurde ich. Die Schuhwahl war getroffen, die Verpflegungsposten habe ich studiert. Freitag der 13te Unglückstag? wir werden es sehen. Am Morgen ausgeschlafen, Schuhe, Kleider, Utensilien bereitgemacht, Mittagessen, ruhen, ruhen, essen. Um 18:00 Üelu holen und ab nach Biel. Monika begleitet uns als Fahrerin und um 21:00 kommt noch unsere Tochter Janine dazu. In Biel das Übliche, Startnummer holen, Coach-Ticket lösen, rumstöbern, trinken, etwas essen. Ich werde immer nervöser, sage kaum was. Monika kennt das. 20:30 zum Auto, startklar machen, noch nervöser, konnte meine Linsen fast nicht montieren. Üelu rauschte ab. Er musste mit dem Konvoi nach Lyss. 21:30, <strong>auf</strong> zum Start. Schaffst Berichte du das? Im Startbereich siehst du alles Mögliche. 22:00 Start, es geht los, wenigstens kein Gedränge. Schön langsam angehen. Zielvorgabe war, mit 6er Schnitt anzul<strong>auf</strong>en. Durch Biel, nicht so viele Leute, vermutlich wegen der EURO. Unterwegs nach Aarberg höre ich von den Zuschauern, dass Holland gewonnen hat. Super, die können schon duschen! Bin schön ruhig unterwegs, als ich zwischendurch mal zurückschaue, sehe ich eine lange Lichterkette, schon beeindruckend. Ich bin ohne Licht unterwegs. Das Wetter ist gut und der Mond ist auch zu sehen, er ist ¾ voll. In Aarberg verlange ich Handschuhe, denn es wird kühler. Ich hatte Üelu gesagt, dass ich nach 2Std. 20 in Lyss sein werde. Bin <strong>auf</strong> die Minute genau eingetroffen. In Lyss rufen 2 all blacks Fans hopp all black (Heidi und Manuel). zwischendurch etwas gruselig Es geht Richtung Oberramsern, die Strecke ist hügelig. Ich kenne das Limpachtal, meine Grossmutter wohnte in Limpach. Die Strecke Wengi- Oberramsern bin ich oft, während meiner Schulzeit in Büren a. A., mit dem Velo gefahren, wenn ich meine Grossmutter besuchte. In Schwarz <strong>auf</strong> <strong>weiss</strong> Oberramsern verpflegt und langes T-Shirt angezogen. Befinden gut. Richtung Jegenstorf gut unterwegs, obwohl ich langsam meine Oberschenkel spüre. In Jegenstorf muss mich Üelu massieren, es sollte nicht das letzte Mal sein. Dank seiner Erfahrung, hat er alle seine Utensilien dabei. Unterwegs nach Kirchberg nehmen die Schmerzen zu, ich denke, wenn das so weitergeht, ist in Kirchberg fertig. Ich kämpfe gegen die Schmerzen. Ankunft in Kirchberg, habe die linke Spur genommen, denn rechts wäre der Ausstieg gewesen. Verpflegt, Massage, muss mich hinsetzen, kann nicht von selbst <strong>auf</strong>stehen, mulmiges Gefühl und jetzt noch <strong>auf</strong> den Ho-Chi- Minh-Pfad. Aber <strong>auf</strong>geben, wenn ich schon die Hälfte geschafft habe, nein. Stirnlampe montiert und ganz l a n g s a m verschwinde ich im Dunkeln für die nächsten 10km. Ich bin alleine unterwegs, ab und zu werde ich überholt. Es läuft mir sehr gut. Die Schmerzen halten sich im Rahmen, wahrscheinlich, weil der Boden sehr weich ist. Die Strecke ist schon einmalig, weil ich <strong>auf</strong> diesem Trail in den Morgen l<strong>auf</strong>e, alleine mit der erwachenden Umgebung, die Vögel fangen an zu singen, ich höre Geräusche die ich sonst nicht wahrnehme. Es ist schön hier zu sein und all dies zu geniessen, aber es müssten nicht gerade 100km sein. Aus dem Träumen erwache ich, als einer ruft „hie bini“ und sofort wird mir bewusst, was hier eigentlich los ist. Es geht weiter nach Biberen. Die Schmerzen werden immer heftiger. Kurz vor Biberen sage ich zu Üelu: so jetzt schaffen wir es. Nach jeder Verpflegungsstation kann ich fast nicht mehr anl<strong>auf</strong>en, aber wenn ich mal in Bewegung bin, geht es. Ich komme mir vor wie eine alte Dampflokomotive. In Biberen verpflegt, massiert und nach einem heftigen Anstieg geht es runter nach Arch. Kann leider bergabwärts nicht mehr joggen, muss gehen, so stark sind die Schmerzen. Ich verlange Cola und Üelu saust los um Cola zu holen, hat prima geklappt. Verpflegung in Arch, anl<strong>auf</strong>en nur mit Zähnebeissen. Die Strecke Arch - Büren a.A. entlang der Aare ist schön. Büren a.A. kommt mir heimelig vor, da ich das Städtchen und die Umgebung kenne. Ruhepause. Verpflegt, mas-
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