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vitamin_de_Nr86_Herbst_2020_Vorschau

Die neue Ausgabe von "vitamin de", Nr. 86 ist da. Verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck in der Vorschau! Aktuell erscheint "vitamin de" wieder als gedruckte Ausgabe (Print). Sie erhalten das Journal wieder mit der Post. Aufgrund der Corona-Krise kann es zu Verzögerungen beim Post-Versand kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

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Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • Nr. 86 • <strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong><br />

Die Pan<strong>de</strong>mie<br />

› Leben mit <strong>de</strong>m Coronavirus<br />

Deutsche Kunst<br />

› Der Impressionismus<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

› Die Schwäbische Alb


VERSCHOBEN!<br />

Neuer Termin:<br />

15.– 20. August 2022<br />

www.idt-2022.at<br />

Veranstalter:


Fotos: Marco Beck/wikimedia.org (Burg Hohenzollern), Mohammad Yasin Babar ( Corona-Abitur), Robert Wunsch/Warner Music (Robin Schulz), Staatliche Kunstsammlungen Dres<strong>de</strong>n (Impressionismus)<br />

Editorial<br />

Am 8. Mai vor 75 Jahren en<strong>de</strong>te<br />

<strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg (1939 –<br />

1945). Ein Tag, <strong>de</strong>m heute weltweit<br />

Ge<strong>de</strong>nkveranstaltungen gewidmet<br />

waren, die nun ausfallen mussten.<br />

Wegen <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie. Das<br />

Virus stellt viele Menschen vor neue<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen. Die Künstler<br />

haben es beson<strong>de</strong>rs schwer. Freiberufliche<br />

Schauspieler kämpfen zum<br />

Beispiel um ihre finanzielle Existenz.<br />

Auch über 300 000 Abiturienten<br />

in Deutschland mussten ihre<br />

Prüfungen unter erschwerten Bedingungen<br />

schreiben. Was das konkret<br />

be<strong>de</strong>utete, verraten wir euch in<br />

dieser Ausgabe. Nur langsam kehrt<br />

<strong>de</strong>r normale Alltag wie<strong>de</strong>r zurück.<br />

Restaurants, Cafés, Schwimmbä<strong>de</strong>r<br />

und Fitnessstudios öffnen wie<strong>de</strong>r<br />

ihre Türen. Doch klar ist: Nur<br />

ein Impfstoff gegen COVID-19 kann<br />

<strong>de</strong>n Weg in eine von allen erhoffte<br />

Normalität sichern. Deshalb arbeiten<br />

momentan Wissenschaftler<br />

aus aller Welt fieberhaft an einem<br />

Wirkstoff. Ihre Forschungen wären<br />

ohne die Erfindung von Ernst Ruska<br />

(1906 – 1988) kaum möglich.<br />

Er entwickelte nämlich das Elektronenmikroskop.<br />

Sobald ein Mittel<br />

gegen das Virus gefun<strong>de</strong>n wird,<br />

können wir endlich wie<strong>de</strong>r sicher<br />

verreisen – zum Beispiel auf die<br />

Schwäbische Alb. Nächsten Sommer<br />

wer<strong>de</strong>n hoffentlich auch Festivals<br />

wie<strong>de</strong>r möglich sein. Dann<br />

kann man wie<strong>de</strong>r live zu <strong>de</strong>n Tracks<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen DJs tanzen. Robin<br />

Schulz plant schon jetzt einige Auftritte<br />

fürs kommen<strong>de</strong> Jahr. Aber bis<br />

dahin müssen wir geduldig bleiben.<br />

Ein gutes Buch, wie zum Beispiel<br />

aus <strong>de</strong>r Serie „Die drei ???<br />

Kids“, kann die Wartezeit bis zum<br />

Impfstoff überbrücken. Aber auch<br />

mit unserer neuen Ausgabe wird es<br />

sicherlich nicht langweilig. Deshalb<br />

wünschen wir euch viel Spaß beim<br />

Lesen!<br />

<br />

Die Redaktion<br />

Inhalt<br />

Neues aus Deutschland 4<br />

Der an<strong>de</strong>re Blick 6<br />

Leserbriefe 7<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong>: Schwäbische Alb 8<br />

Rezept: Käsespätzle 12<br />

Tradition: Nachnamen 13<br />

Bildung: Abitur <strong>2020</strong> 14<br />

Studium: Servicestelle uni-assist16<br />

Studium: Onlinelehre 17<br />

Porträt: Tom Schilling 18<br />

In & Out: Trends aus Deutschland20<br />

Bibliothek: Jugendbücher 21<br />

Geschichte: 75 Jahre Kriegsen<strong>de</strong> 22<br />

Musik: Robin Schulz 24<br />

Sport: Fitness zu Hause 25<br />

Gesundheit: Impfungen 26<br />

Erfin<strong>de</strong>r: Ernst Ruska 28<br />

Dialog: Badmintonmeisterin 30<br />

Kunst: Impressionismus 31<br />

Psychotest: Krisentyp 34<br />

Beruf: Schauspieler 35<br />

Horoskop: <strong>Herbst</strong>horoskop 36<br />

Fotoquiz: Deutsche Universitäten37<br />

Jetzt bewerben!, Impressum 38<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

für <strong>de</strong>n Deutschunterricht<br />

Alle Texte sind nach <strong>de</strong>n Niveaustufen<br />

<strong>de</strong>s Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens<br />

für Sprachen gekennzeichnet:<br />

*<br />

* *<br />

* **<br />

Leichte Texte (A2)<br />

Mittelschwere Texte (B1)<br />

Schwere Texte (B2 – C1)<br />

Diese Texte unterhalb <strong>de</strong>s B2-<br />

Niveaus sind für Lerngruppen zu<br />

empfehlen, die anstreben, das<br />

Deutsche Sprachdiplom zweiter<br />

Stufe (DSD II) zu erwerben.<br />

Diese Texte auf B2/C1-Niveau<br />

sind für Lerngruppen zu empfehlen,<br />

die anstreben, das Deutsche<br />

Sprachdiplom zweiter Stufe<br />

(DSD II) zu erwerben.<br />

Arbeitsblätter und Audios<br />

Unter <strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong> gibt es zu<br />

Texten <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Ausgabe<br />

Arbeitsblätter und Hörtexte zum<br />

Lese- und Hörverstehen.<br />

» www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Partner von <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>:<br />

Seite 8<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

» Schwäbische Alb<br />

Seite 14<br />

Bildung<br />

» Abitur <strong>2020</strong><br />

Seite 24<br />

Musik<br />

» Robin<br />

Schulz<br />

Seite 31<br />

Kunst<br />

» Impressionismus<br />

* *<br />

* * * **<br />

Goethe-Institut Russland, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa),<br />

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 3


*<br />

Neues aus Deutschland<br />

››<br />

Politik, Gesellschaft, Leben<br />

Oktoberfest fällt aus<br />

Das Oktoberfest wird dieses Jahr 210 Jahre alt. Doch<br />

das größte Volksfest <strong>de</strong>r Welt wur<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

abgesagt. Im letzten Jahr besuchten 6,3<br />

Millionen Menschen das Fest. Die Absage <strong>2020</strong> wird<br />

auch wirtschaftliche Folgen für die bayerische Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

München haben.<br />

Wie<strong>de</strong>r das Triple gewonnen<br />

Der Fußballklub FC Bayern München<br />

ist auch in <strong>de</strong>r Saison 2019/20 <strong>de</strong>utscher<br />

Fußballmeister gewor<strong>de</strong>n. Die<br />

Mannschaft holte zum siebten Mal in<br />

Folge <strong>de</strong>n Titel. Außer<strong>de</strong>m gewann<br />

das Team <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Fußballpokal<br />

und die Champions League. Damit<br />

hat <strong>de</strong>r FC Bayern nach 2013 zum<br />

zweiten Mal das Triple gewonnen.<br />

Neuer Studiengang<br />

Nach <strong>de</strong>m Motto „Vor <strong>de</strong>r Krise ist nach <strong>de</strong>r Krise“ und<br />

passend zur Corona-Pan<strong>de</strong>mie bietet die Schiller-Universität<br />

Jena ab <strong>de</strong>m Wintersemester <strong>2020</strong>/21 einen<br />

neuen Krisen-Studiengang an: „Internationale Organisationen<br />

und Krisenmanagement“.<br />

Ingeborg-Bachmann-Preis<br />

Der Literaturwettbewerb um <strong>de</strong>n Ingeborg-Bachmann-<br />

Preis in <strong>de</strong>r österreichischen Stadt Klagenfurt wur<strong>de</strong> in<br />

diesem Jahr online durchgeführt. Gewonnen hat die<br />

Schriftstellerin und Psychologin Helga Schubert. Mit 80<br />

Jahren ist sie die älteste Preisträgerin in <strong>de</strong>r Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Wettbewerbs.<br />

Rückgang <strong>de</strong>r Artenvielfalt<br />

Der Natur in Deutschland geht<br />

es insgesamt nicht gut. Vor allem<br />

geht die Artenvielfalt von<br />

Schmetterlingen und an<strong>de</strong>ren<br />

Insekten zurück. Das liege an<br />

<strong>de</strong>r intensiven Agrarwirtschaft,<br />

so steht es im Bericht zur Lage<br />

<strong>de</strong>r Natur in Deutschland.<br />

Urlaub zu Hause<br />

Seit Jahren machen die Deutschen am liebsten im<br />

eigenen Land Urlaub. So auch im Corona-Jahr. Die<br />

Pan<strong>de</strong>mie hat diesen Trend noch verstärkt. Die beliebtesten<br />

Reiseziele sind die Ostseeküste und die Bayerischen<br />

Alpen.<br />

Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

Keine große Infektionsgefahr in Schulen<br />

Die Gefahr, sich in <strong>de</strong>r Schule mit <strong>de</strong>m Coronavirus zu infizieren,<br />

ist in Deutschland gering. Zu diesem Ergebnis kommen<br />

Forscher <strong>de</strong>r Technischen Universität Dres<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>s Dresdner Universitätsklinikums. Sie hatten 2 000<br />

Schüler und Lehrer nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reröffnung <strong>de</strong>r Schulen<br />

Mitte Mai in Dres<strong>de</strong>n, Bautzen und Görlitz auf Antikörper<br />

untersucht. Wer Antikörper im Blut hat, <strong>de</strong>r hat bereits eine<br />

COVID-19-Erkrankung überstan<strong>de</strong>n. Die Experten sagen,<br />

dass sie nur bei 0,6 Prozent <strong>de</strong>r Untersuchten Antikörper<br />

fan<strong>de</strong>n. Das heißt, dass von Schulen keine beson<strong>de</strong>re Infektionsgefahr<br />

ausgeht. Deshalb sollten im <strong>Herbst</strong> alle<br />

Schulen wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Regelunterricht beginnen, so die<br />

Forscher. Allerdings müssen in <strong>de</strong>n Schulen die Hygieneregeln<br />

(regelmäßiges Hän<strong>de</strong>waschen und eineinhalb Meter<br />

Abstand) eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau Europas<br />

Deutschlands Vorsitz im Europäischen Rat<br />

Seit <strong>de</strong>m 1. Juli hat Deutschland für sechs Monate <strong>de</strong>n<br />

Vorsitz im Rat <strong>de</strong>r Europäischen Union (EU). Bun<strong>de</strong>skanzlerin<br />

Angela Merkel möchte die sogenannte EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft<br />

nutzen, um Europa in <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

wie<strong>de</strong>r wirtschaftlich und sozial aufzubauen. Deshalb<br />

wur<strong>de</strong> im Juli ein Hilfspaket von 750 Milliar<strong>de</strong>n Euro beschlossen,<br />

um Europa aus <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise zu holen.<br />

Außer<strong>de</strong>m möchte die Bun<strong>de</strong>skanzlerin an strategischen<br />

Zukunftsthemen in <strong>de</strong>r EU arbeiten. Dazu gehören <strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l,<br />

die Migration und die Digitalisierung. Das Motto<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft ist: „Gemeinsam.<br />

Europa wie<strong>de</strong>r stark machen.“.<br />

Bun<strong>de</strong>skanzlerin<br />

Angela Merkel<br />

Fotos: FC Bayern München (Logo FC Bayern München), Kieker/pixabay.com (Schmetterling), Alexandra Koch/pixabay.com (Schüler mit Maske), Bergmann/Bun<strong>de</strong>sregierung (Angela Merkel)<br />

4 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


In <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie nutzen<br />

mehr Kin<strong>de</strong>r ihr Smartphone<br />

Mehr online<br />

Smartphonenutzung in <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

Fast alle Eltern (95 Prozent) berichten, dass ihr Kind das Smartphone<br />

während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie stärker nutzt als üblich. Das ergab eine<br />

Studie <strong>de</strong>r Kaufmännischen Krankenkasse Hannover. Aber das ist eine<br />

Ausnahmesituation. Generell achten <strong>de</strong>utsche Eltern darauf, dass ihr<br />

Kind sich bei <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Smartphones an Regeln hält. 63 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Eltern legen handyfreie Zonen o<strong>de</strong>r Zeiten fest. Zu chatten o<strong>de</strong>r<br />

online zu spielen während <strong>de</strong>r Mahlzeiten o<strong>de</strong>r abends im Bett, ist für<br />

die Kin<strong>de</strong>r tabu. Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Eltern beschränkt die Onlinezeiten<br />

auf eine konkrete Anzahl von Stun<strong>de</strong>n pro Tag . Aber nur ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r Eltern (31 Prozent) kontrolliert, was ihr Kind mit <strong>de</strong>m Smartphone<br />

macht. Eine an<strong>de</strong>re Streitfrage ist, ab welchem Alter ein Kind ein eigenes<br />

Smartphone mit Internetzugang haben sollte. Hier die Meinungen<br />

<strong>de</strong>r Eltern zu dieser Streitfrage:<br />

Eltern (in Prozent) Alter <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />

15 Min<strong>de</strong>stens zehn Jahre<br />

61 Min<strong>de</strong>stens elf Jahre<br />

24 Älter als elf Jahre<br />

Quelle: Meinungsforschungsinstitut Forsa/Kaufmännische<br />

Krankenkasse Hannover (KKH)<br />

Soziale Berufe attraktiv?<br />

Neue Studie <strong>de</strong>s<br />

Jugendministeriums<br />

Knapp ein Viertel <strong>de</strong>r Jugendlichen in<br />

Deutschland kann sich vorstellen, in<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbetreuung o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Pflege<br />

zu arbeiten. Soziale Berufe wer<strong>de</strong>n<br />

attraktiver, so das Ergebnis einer<br />

Studie <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjugendministeriums.<br />

Ministerin Franziska Giffey sagt:<br />

„Wir brauchen Nachwuchskräfte für<br />

die Pflege und Kin<strong>de</strong>rbetreuung. Potenziale<br />

für diese Berufe liegen auch<br />

bei Jugendlichen mit Abitur und jungen<br />

Männern.“ Aber die Studie zeige<br />

auch: Mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen<br />

und Karrierechancen seien<br />

wichtig, um Jugendliche für soziale<br />

Berufe zu gewinnen.<br />

Fotos: Christian Wyrwa/KKH (Kin<strong>de</strong>r mit Smartphone), Yerson Retamal/pixabay.com (Pflegeberufe)<br />

Gegen Diskriminierung<br />

Berliner Mohrenstraße wird umbenannt<br />

Die Bewegung „Black lives matter“ in <strong>de</strong>n<br />

USA löste auch in Deutschland eine Debatte<br />

über Rassismus aus. Tausen<strong>de</strong> Menschen<br />

in Deutschland <strong>de</strong>monstrierten im<br />

Juni <strong>2020</strong> gegen Diskriminierung. Nun wollen<br />

die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im<br />

Dezember <strong>2020</strong> die U-Bahn-Station Mohrenstraße<br />

in Berlin umbenennen. Allerdings<br />

sind sich die Politiker <strong>de</strong>s Bezirks Berlin-Mitte<br />

und die BVG noch nicht über <strong>de</strong>n neuen<br />

Namen einig. Die Umbenennung <strong>de</strong>r gleichnamigen<br />

Straße in Berlin-Mitte wur<strong>de</strong> vor<br />

Kurzem schon von <strong>de</strong>r Bezirksverwaltung beschlossen.<br />

Sie heißt jetzt Anton-Wilhelm-<br />

Amo-Straße, nach <strong>de</strong>m ersten schwarzen<br />

Philosophen in Deutschland (1703 – 1753).<br />

„Mohr“ ist ein veraltetes <strong>de</strong>utsches Wort<br />

für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe.<br />

Heute wird dieses Wort als diskriminierend<br />

empfun<strong>de</strong>n.<br />

Abstand, -“-e, <strong>de</strong>r Strecke zwischen zwei Punkten; Distanz<br />

achten, auf etw. (Akk.) aufpassen, vorsichtig sein<br />

an Regeln halten, sich Gesetze/Bestimmungen/Vorschriften befolgen<br />

Arbeitsbedingung, -en, die Situationen, unter <strong>de</strong>nen gearbeitet wird<br />

Artenvielfalt, die verschie<strong>de</strong>ne Tiere und Pflanzen<br />

aufbauen hier: wie<strong>de</strong>rherstellen, erneuern<br />

auslösen bewirken, zur Folge haben<br />

beschränken begrenzen, limitieren<br />

einhalten befolgen, erfüllen, sich nach etw. richten<br />

empfin<strong>de</strong>n wahrnehmen, halten für<br />

ergeben hier: wissenschaftlich dokumentieren<br />

Ergebnis, -se, das Resultat, Fazit, Bilanz<br />

Forscher, -, <strong>de</strong>r Experte, Gelehrter<br />

Gefahr, -en, die Risiko, etw. Schlechtes<br />

gering klein, minimal, nicht groß<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung, die sich um Kin<strong>de</strong>r kümmern/auf Kin<strong>de</strong>r aufpassen, z. B. im Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimas (durch <strong>de</strong>n Menschen)<br />

Motto, -s, das Devise, Losung, Parole<br />

Nachwuchskraft, -“-e, die junger Arbeiter/Spezialist<br />

Pflege, die hier: sich um Kranke und Alte kümmern<br />

überstehen aushalten, überleben, überwin<strong>de</strong>n<br />

umbenennen einen an<strong>de</strong>ren Namen geben<br />

Vorsitz haben, <strong>de</strong>n Chef einer Organisation sein<br />

zurückgehen hier: weniger wer<strong>de</strong>n<br />

Wilhelm Siemers, Daniela Todorovićová<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 5


*<br />

Das o<strong>de</strong>r die<br />

Nutella?<br />

››<br />

Marwas Leben<br />

in Deutschland<br />

In <strong>de</strong>r Rubrik „Der an<strong>de</strong>re Blick“<br />

erzählen junge Menschen aus <strong>de</strong>m<br />

Ausland über ihr Leben in<br />

Deutschland. Marwa Al-Towaie<br />

kommt aus <strong>de</strong>m Jemen und<br />

studiert Medizin in Marburg. Was<br />

ihr in Deutschland und an <strong>de</strong>n<br />

Deutschen aufgefallen ist, erzählt<br />

die 23-Jährige.<br />

Wenn man aus einem so armen<br />

Land wie <strong>de</strong>m Jemen kommt,<br />

scheint ein Studium in Deutschland<br />

wie ein Traum. Diesen Traum darf ich<br />

leben. Ich bin seit dreieinhalb Jahren<br />

in Deutschland. Um hier zu studieren,<br />

musste ich Deutsch lernen und ein Studienkolleg<br />

absolvieren. Deshalb habe<br />

ich Sprachkurse in Darmstadt und später<br />

das Studienkolleg Mettingen besucht.<br />

Nun studiere ich Humanmedizin<br />

im dritten Semester an <strong>de</strong>r Philipps-<br />

Universität Marburg.<br />

Studienkolleg Mettingen<br />

In <strong>de</strong>m Studienkolleg in Nordrhein-Westfalen<br />

können Studieren<strong>de</strong> aus allen Län<strong>de</strong>rn<br />

ihre Feststellungsprüfung machen.<br />

Das heißt, dass sie nach erfolgreicher<br />

Abschlussprüfung an einer <strong>de</strong>utschen<br />

Hochschule studieren dürfen. Weil das<br />

Kolleg durch eine <strong>de</strong>utsch-brasilianische<br />

Stiftung finanziert wird, wer<strong>de</strong>n vor allem<br />

Studieren<strong>de</strong> aus Brasilien genommen.<br />

Im Studienkolleg Mettingen bereiten<br />

sich jährlich ungefähr 400 Stu<strong>de</strong>nten<br />

auf ihr Studium in Deutschland vor.<br />

Medizinstu<strong>de</strong>ntin Marwa<br />

Al-Towaie in Marburg<br />

Der, die, das<br />

Seit vier Jahren lerne ich Deutsch und<br />

je<strong>de</strong>n Tag lerne ich etwas Neues dazu.<br />

Zum Beispiel sind die Artikel – <strong>de</strong>r, die,<br />

das – wie Drillinge für mich, die ich<br />

leicht verwechseln kann. Selbst Deutsche<br />

wissen manchmal nicht genau,<br />

welcher Artikel <strong>de</strong>r richtige ist. Einmal<br />

saß ich mit zwei Mädchen am Frühstückstisch.<br />

Da sagt eines zu mir:<br />

„Kannst du mir bitte das Nutella geben?“<br />

Das an<strong>de</strong>re Mädchen korrigierte:<br />

„Es heißt die Nutella, nicht das Nutella!“<br />

Das löste am Tisch eine große Diskussion<br />

aus und seither frage ich mich,<br />

wer Deutsch wirklich fehlerfrei sprechen<br />

kann. Die meisten Deutschen<br />

nutzen die weibliche Form für die<br />

Schokocreme – die Nutella. Eine verbindliche<br />

Regel gibt es nicht, weil Nutella<br />

als Eigenname nicht im Rechtschreibwörterbuch<br />

Du<strong>de</strong>n steht.<br />

Das Alter <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Noch etwas ist mir an <strong>de</strong>n Deutschen<br />

aufgefallen: Sie leben lange. Neben<br />

<strong>de</strong>m Studium arbeite ich in einem Seniorenheim.<br />

Als ich das erste Mal eine<br />

100-jährige Frau gesehen habe, konnte<br />

ich es nicht fassen. Die alte Dame<br />

konnte sich noch selbst versorgen. Nur<br />

mit <strong>de</strong>m Hören war es schlecht. Später<br />

durfte ich eine 108-jährige Frau kennenlernen.<br />

Sie war zwar nicht mehr gesund,<br />

aber geistig noch fit.<br />

Pünktlichkeit ernst nehmen<br />

Die meisten Deutschen sind pünktlich.<br />

Sie entschuldigen sich, wenn sie einige<br />

Minuten zu spät kommen. Im Jemen<br />

ist das an<strong>de</strong>rs. Bei uns sagt man, man<br />

sei unterwegs, und dabei steht man<br />

noch unter <strong>de</strong>r Dusche. Im Studienkolleg<br />

Mettingen hatte ich eine Lehrerin,<br />

die Pünktlichkeit sehr ernst nahm.<br />

Wenn man zu spät kam und <strong>de</strong>r Unterricht<br />

schon begonnen hatte, wur<strong>de</strong><br />

man als „abwesend“ notiert. Außer<strong>de</strong>m<br />

durften wir im Unterricht nicht ohne<br />

Handzeichen antworten. Wer das tat,<br />

musste am nächsten Tag einen Kuchen<br />

mitbringen. Und so gab es im Unterricht<br />

in Mettingen manchmal leckeren<br />

Kuchen.<br />

<br />

Marwa Al-Towaie<br />

Abschlussprüfung, -en, die En<strong>de</strong>xamen; hier: Examen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Studiums am Kolleg<br />

absolvieren been<strong>de</strong>n<br />

abwesend nicht da/vorhan<strong>de</strong>n sein<br />

auffallen, jmdm. (Dat.) jmd. bemerkt etw.<br />

auslösen verursachen, bewirken, zur Folge haben<br />

Drilling, -e, <strong>de</strong>r drei gleichzeitig geborene Kin<strong>de</strong>r<br />

ernst nehmen beachten, berücksichtigen<br />

fassen hier: verstehen, nachvollziehen, begreifen<br />

fit gesund, in Form<br />

geistig mental, intellektuell, psychisch<br />

Handzeichen, -, das die Hand heben und so zeigen, dass man etw. sagen möchte<br />

Seniorenheim, -e, das Haus, in <strong>de</strong>m alte Menschen leben<br />

Stiftung, -en, die Organisation, die für Projekte Geld gibt; Fonds<br />

verbindlich hier: normativ, endgültig<br />

versorgen, sich sich ernähren/verpflegen<br />

verwechseln irrtümlich vertauschen, durcheinan<strong>de</strong>rbringen<br />

Fotos: Ahmed Al-Mjrsha (Marwa), Clker Free Vector Images (Flagge Deutschland), FDRMRZUSA/wikimedia.org (Flagge Jemen)<br />

6 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Wo und wie oft kaufen junge Leute in Deutschland Lebensmi tel und Kleidung ein? Worauf achten sie<br />

Ich kaufe<br />

regional<br />

und<br />

saisonal<br />

Ich möchte<br />

bequem<br />

einkaufen<br />

Ich kaufe jetzt<br />

an<strong>de</strong>rs ein<br />

Weil ich meine Ernährung umgeste<br />

lt habe, hat sich auch<br />

Meine Lebensmi tel<br />

Lebensmi tel<br />

kaufe ich in <strong>de</strong>n Supermärkten<br />

bei mir in <strong>de</strong>r Nähe. Ich letzten Jahren verän<strong>de</strong>rt. Ich komme<br />

mein Einkaufsverhalten in <strong>de</strong>n<br />

kaufe ich meistens<br />

im Supermarkt E<strong>de</strong>ka. Ich versuche,<br />

regionale und saisonale Produk-<br />

wie Seife, Shampoo und Zahnpasta anfangs nur Lust auf traditione les Es-<br />

gehe zu Rewe, Aldi und Lidl. Produkte aus <strong>de</strong>m Iran. In Deutschland ha te ich<br />

te zu kaufen, also zum Beispiel keine kaufe ich in <strong>de</strong>r Drogerie dm. Der Vorteil<br />

dieser Geschäfte ist, dass ich sie meist Reisgerichte. Jetzt esse ich Reis<br />

sen aus meiner Heimat. Das waren zu-<br />

Äpfel aus Chile, son<strong>de</strong>rn aus Hessen.<br />

Mir ist wichtig, woher meine Lebensmi<br />

tel kommen und welchen Weg sie die gleiche Qualität <strong>de</strong>r Waren bekom-<br />

mehr auf meine Ernährung und meine<br />

bequem erreichen kann und ich immer nur noch einmal pro Woche. Ich achte<br />

von <strong>de</strong>r Ernte über die Produktion bis me.<br />

Gesundheit, weil ich sportlich aussehen<br />

möchte. Ich esse mehr Gemüse<br />

zu mir nach Hause genommen haben.<br />

Bei Kleidung bin ich beschei<strong>de</strong>n und weniger Kohlenhydrate wie Reis<br />

Ich möchte ökologisch einkaufen Meine Ansprüche an Kleidung sind beschei<strong>de</strong>n.<br />

Hauptsache, die Kleidung ne Bio-Produkte zu mir.<br />

und Nu<strong>de</strong>ln. Außer<strong>de</strong>m nehme ich ger-<br />

Ich versuche, auch ökologisch einzukaufen.<br />

Vie leicht kann ich durch mein sitzt gut, ist or<strong>de</strong>ntlich verarbeitet und<br />

Konsumverhalten dazu beitragen, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Sto f stinkt nicht nach Chemie. Ich Ich kaufe frische Lebensmi tel<br />

Klimawan<strong>de</strong>l zu stoppen. kaufe gern preisgünstig ein. Markenartikel<br />

sind in meinen Augen ein unnöti-<br />

Supermarkt Aldi. Deshalb kaufe ich<br />

Ich studiere und arbeite nebenher im<br />

So kaufe ich kein Obst<br />

und Gemüse, das in ger Luxus. Deshalb kaufe ich meine dort je<strong>de</strong>n Tag frische Lebensmi tel ein.<br />

Plastik eingepackt ist. Kleidung in <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>geschäften C&A Das ist einfach bequem. Früher, als ich<br />

Ich <strong>de</strong>nke, dass je<strong>de</strong>r und Takko sowie in <strong>de</strong>n Onlineshops auf <strong>de</strong>m Dorf gelebt habe, habe ich<br />

ein solches ökologisches<br />

Bewusstsein kaufe ich bei <strong>de</strong>m Schuhdiscounter Großeinkauf gemacht, weil <strong>de</strong>r Super-<br />

Bonprix und Zalando. Meine Schuhe immer nur einmal in <strong>de</strong>r Woche einen<br />

haben so lte. Deichmann.<br />

markt weit entfernt war.<br />

Tamila Aurisch, Sarah Scheuermann, 25 Jahre, Hadi Nasri Nasrabadi, 24 Jahre,<br />

21 Jahre,<br />

Stu<strong>de</strong>ntin, Kirchhain<br />

Stu<strong>de</strong>nt, Marburg<br />

Stu<strong>de</strong>ntin,<br />

Marburg<br />

14 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 85<br />

Grafi k: <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

Tamila, Sarah und Hadi sind Stu<strong>de</strong>nten und müssen mit wenig Geld auskommen.<br />

Deshalb achten sie beim Einkaufen auf <strong>de</strong>n Preis und versuchen, <strong>de</strong>nnoch<br />

ökologisch einzukaufen. Sie repräsentieren jedoch nur einen Teil <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

Die meisten Deutschen haben mehr Geld zur Verfügung. Im Jahr<br />

2018 gab je<strong>de</strong>r Haushalt in Deutschland durchschni tlich 2704 Euro im Monat<br />

für <strong>de</strong>n Konsum aus. Die folgen<strong>de</strong> Grafi k zeigt, wofür das Geld ausgegeben<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

13 %<br />

11 %<br />

Freizeit,<br />

Unterhaltung,<br />

Wohnung (Miete),<br />

Energie, Wohnungsreparatur<br />

Nahrungsmi<br />

tel,<br />

Getränke,<br />

Tabakwaren<br />

Kultur<br />

14 %<br />

Verkehr (Auto,<br />

öffentlicher<br />

Nahverkehr)<br />

achten, auf jmdn./etw. (Akk.)<br />

Anspruch, -“-e, <strong>de</strong>r<br />

ausgeben<br />

auskommen, mit etw. (Dat.)<br />

beschei<strong>de</strong>n<br />

Bewusstsein, das<br />

Drogerie, -n, die<br />

durchschnittlich<br />

entfernt sein<br />

Ernährung, -en, die<br />

Ernte, -n, die<br />

erreichen<br />

Haushalt, -e, <strong>de</strong>r<br />

Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r<br />

Konsumverhalten, das<br />

stinken, nach etw. (Dat.)<br />

umstellen<br />

unnötig<br />

Vorteil, -e, <strong>de</strong>r<br />

zur Verfügung haben<br />

5 %<br />

Bekleidung, Schuhe<br />

23 %<br />

34 %<br />

Angaben in Prozent (%)<br />

Aufmerksamkeit schenken, aufpassen<br />

Niveau, Qualität<br />

hier: zahlen, etw. kaufen<br />

zurechtkommen, fertigwer<strong>de</strong>n<br />

einfach, genügsam, zurückhaltend<br />

hier: Verständnis, Denkweise<br />

Geschäft, das Kosmetik verkauft<br />

gewöhnlich, als Norm, in <strong>de</strong>r Regel<br />

schwer zu erreichen/weit weg sein<br />

Essen und Trinken<br />

das Einbringen/Einholen von <strong>de</strong>m, was auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn wächst<br />

hier: hinkommen, ankommen<br />

hier: Familie, Haus, Wohnung<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimas (durch <strong>de</strong>n Menschen)<br />

wie und wie oft Menschen Produkte kaufen/Geschäfte besuchen<br />

einen starken/unangenehmen Geruch haben<br />

reorganisieren, verän<strong>de</strong>rn<br />

nutzlos, überflüssig<br />

Nutzen, Pluspunkt, Gewinn<br />

etw. haben/besitzen<br />

Ekaterina Markeli<br />

Der ZEIT Studienführer ist die Nr. 1<br />

für die Studienwahl und hilft dabei,<br />

das passen<strong>de</strong> Studium zu fin<strong>de</strong>n.<br />

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BESTE LEN<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 85 15<br />

Alexandra Maria Lara<br />

ukarest, die Hauptstadt Rumäniens,<br />

im Jahr 1983. Valentin<br />

auch die Karriere seiner Tochter.<br />

Ein zweites Zuhause<br />

18 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 85<br />

Alexandra Maria nahm bei ihrem Vater<br />

Unte richt und spielte mit elf Jahren in<br />

ihrem ersten Fernsehfi lm. Mit 16 Jahren<br />

bekam sie die Hauptro le in <strong>de</strong>r Serie<br />

„Mensch, Pia!“ (1996). Zu dieser<br />

Zeit legte sie ihren rumänischen Familiennamen<br />

ab. Alexandra Maria<br />

Lara.<br />

Beste Nachwuchsschauspielerin<br />

In Deutschland wur<strong>de</strong> die <strong>de</strong>utsch-rumänische<br />

Schauspielerin 1998 durch<br />

<strong>de</strong>n zweiteiligen Fernsehfi lm „Die Bubi<br />

Scholz Story“ bekannt. Der Film mit<br />

Benno Fürmann in <strong>de</strong>r Hauptro le zeigt<br />

das Leben <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Boxers Gustav<br />

(„Bubi“) Scholz (1930 – 2000).<br />

Lara spielte <strong>de</strong>ssen Jugendliebe. Für<br />

die Ro le im Kinofi lm „Der Tunnel“<br />

(2001) erhielt die damals 24-Jährige<br />

<strong>de</strong>n „New Face Award“. Der Film han<strong>de</strong>lt<br />

von Stu<strong>de</strong>nten, die 1962 von<br />

Westberlin aus einen Tunnel in das abgetrennte<br />

Ostberlin gruben, um Freun<strong>de</strong>n die<br />

Flucht aus <strong>de</strong>r Deutschen Demokratischen<br />

Republik (DDR) zu ermöglichen.<br />

Aber auch in Nebenro len überzeugt<br />

Alexandra Maria Lara. Ihr Markenzeichen:<br />

ihre melancholische Ausstrahlung.<br />

Erste internationale Erfolge<br />

Hitler (1889 – 1945).<br />

Film mit Francis Ford Coppola Schauspielerische Vielseitigkeit Alexandra Maria Lara mit Elyas<br />

Nach diesem Erfolg bot <strong>de</strong>r amerikanische<br />

Regisseur Francis Ford Coppola Lara ihre Vielseitigkeit. Sie spielt in <strong>de</strong>r Fa l Co lini“ (2019) über einen rätsel-<br />

Immer wie<strong>de</strong>r zeigt Alexandra Maria M’Barek <strong>de</strong>n politischen Thriller „Der<br />

<strong>de</strong>r Schauspielerin 2007 die Hauptro le Komödie „Was nicht passt, wird passend<br />

gemacht“, in <strong>de</strong>r Romanze „Vom<br />

in seinem Film „Youth Without Youth“<br />

(Jugend ohne Jugend) an. Alexandra Suchen und Fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Liebe“ und in Sich selbs treu bleiben<br />

Maria spielt eine junge Frau, die in historischen<br />

I<strong>de</strong>ntitäten reist – an unter-<br />

einen Hackerangri f zum Thema hat. Im schen Film „Control“ über die Post-<br />

<strong>de</strong>r Thri ler-Serie „You Are Wanted“, die Bei <strong>de</strong>n Dreharbeiten zu <strong>de</strong>m biografi -<br />

schiedliche Orte und in unterschiedliche<br />

Epochen. „Ich musste mich mit spielt sie die Frau <strong>de</strong>s öste reichischen Alexandra Maria Lara <strong>de</strong>n britischen<br />

Spielfi lm „Rush – A les für <strong>de</strong>n Sieg“ Punk-Band „Joy Division“ (2007) hat<br />

Sprachen wie Sanskrit, also Altindisch, Rennfahrers Niki Lauda (1949 – Schauspieler Sam Riley kennengelernt.<br />

und Altgriechisch beschäftigen“, beschreibt<br />

sie die Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s „Es hat mich fasziniert, dass die Ehekommen<br />

und leben gemeinsam in Ber-<br />

2019), dargestellt von Daniel Brühl. Sie haben geheiratet, einen Sohn be-<br />

Films. Mit <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit frau auch nach <strong>de</strong>m schweren Unfa l lin. Trotz ihrer Erfolge ist die Schauspielerin<br />

immer beschei<strong>de</strong>n geblieben.<br />

Francis Ford Coppola sei für sie aber ihres Mannes nie versucht hat, ihn von<br />

ein großer Traum in Erfü lun gegan-<br />

diesem gefährlichen Sport abzuhalten“, Sich selbst treu bleiben, ist ihr Mo to.<br />

sagt sie über die Ro le. Zuletzt drehte „Ich habe in <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren nur<br />

Projekte angenommen, die ich wirklich<br />

machen wo lte – ganz egal, ob das kleine<br />

Ro len o<strong>de</strong>r Hauptrollen waren, In<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nt-Filme<br />

o<strong>de</strong>r große Blockbuster“,<br />

sagt die 41-Jährige. Darauf sei sie<br />

gen.<br />

Alexandra Maria Lara in<br />

ihrer Rolle als Traudl Junge<br />

haften Mord.<br />

heute stolz.<br />

Magdalena Sturm<br />

Der Film „Der Untergang“ (2004) dokumentiert<br />

die letzten Tage <strong>de</strong>s Diktators<br />

Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg<br />

(1939 – 1945) im sogenannten Führerbunker.<br />

Hitler wird dargeste lt vom<br />

Schweizer Schauspieler Bruno Ganz<br />

(1941 – 2019). Alexandra Maria Lara<br />

spielt in diesem Film die Ro le <strong>de</strong>r<br />

Traudl Junge, Hitlers Sekretärin.<br />

„Diese Ro le war bislang<br />

meine schwierigste“, sagt Alexandra<br />

Maria. „Ich war natürlich<br />

sehr erschü tert, habe<br />

diese naive, 22-jährige Frau<br />

aber manchmal auch verstehen<br />

können.“ Die Schauspielerin<br />

habe Respekt davor, dass<br />

sich Traudl Junge später sehr<br />

kritisch mit ihrer eigenen Vergangenheit<br />

auseinan<strong>de</strong>rgesetzt<br />

hat. Für ihre einfühlsame Darste<br />

lung wur<strong>de</strong> Alexandra Maria<br />

mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Film- und<br />

Fernsehpreis „Gol<strong>de</strong>ne Kamera“<br />

ausgezeichnet.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 85 19<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch D t h als l Fremdsprache e d • Nr. 85 • Sommer e <strong>2020</strong><br />

Region Ostfriesland<br />

› In <strong>de</strong>r Ruhe liegt die Kraft<br />

Die Pan<strong>de</strong>mie Eine <strong>de</strong>utsche Erfindung<br />

› Coronavirus in Deutschland<br />

› Fußballschuhe für <strong>de</strong>n Sieg<br />

Leserbriefe<br />

An <strong>de</strong>r Nordseeküste – Die Region Ostfriesland<br />

Lei<strong>de</strong>r wusste ich bisher nur sehr wenig über Ostfriesland und habe <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Artikel mit Interesse<br />

gelesen. Da ich auch in einer Küstenstadt lebe, kam mir das Thema vertraut vor. Bei <strong>de</strong>r ostfriesischen<br />

Teekultur habe ich sofort an unsere japanische Teezeremonie gedacht. Alle Artikel zur Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> in<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> inspirieren mich, die verschie<strong>de</strong>nen Regionen mal zu besuchen.<br />

<br />

Fumio Sobajima, Yokohama, Japan<br />

Fotos: <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

Auf <strong>de</strong>r großen Leinwand – Schauspielerin Alexandra Maria Lara<br />

Ich schaue mir viele Filme im Fernsehen, im Internet o<strong>de</strong>r im Kino an. Ich kenne natürlich<br />

viele russische Schauspieler. Deutsche Schauspieler kenne ich lei<strong>de</strong>r kaum,<br />

nur Til Schweiger ist mir bekannt. Für mich war es <strong>de</strong>shalb sehr interessant, mehr<br />

über die vielseitige <strong>de</strong>utsche Schauspielerin zu erfahren. Alexandra Maria Lara hat rumänische<br />

Wurzeln und lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Außer<strong>de</strong>m ist sie in<br />

Deutschland und im Ausland berühmt.<br />

<br />

Julija Rychkowa, Beresniki, Russland<br />

Bequem und ökologisch<br />

* *<br />

Lebensstil<br />

› Einkaufsverhalten junger Leute in Deutschland<br />

bei ihrem Einkauf? <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> hat drei junge Leute aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sland Hessen nach ihrer Meinung<br />

gefragt. Für sie ist wichtig, dass <strong>de</strong>r Einkauf bequem ist. Meistens kaufen sie auch Produkte, die aus<br />

<strong>de</strong>r Region kommen und ökologisch sind.<br />

Fotos: gonghuimin468/pixabay.com (Einkaufen), privat (Tamila, Hadi, Sarah), OpenClipart-Vectors/pixabay.com (I lustration Einkauf)<br />

Monatliche Konsumausgaben in Deutschland 2018<br />

Möbel, Reisen, Gastronomie, Gesundheit,<br />

Bildung, Post und Telekommunikation<br />

Que le: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt (Destatis) <strong>2020</strong>;<br />

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*<br />

Auf <strong>de</strong>r großen Leinwand<br />

› Schauspielerin Alexandra Maria Lara<br />

Sie hat mit <strong>de</strong>m amerikanischen Regisseur Francis Ford Coppola zusammengearbeitet und stand mit<br />

bekannten Schauspielern wie Gérard Depardieu und Keira Knightley vor <strong>de</strong>r Kamera. Alexandra Maria<br />

Lara, so ihr Künstlername, gehört zu <strong>de</strong>n erfolgreichsten Schauspielerinnen Deutschlands.<br />

B<br />

Plătăreanu (1936 – 2019), Schauspieler<br />

und Vizedirektor <strong>de</strong>s Staatlichen<br />

Theaters, fl ieht mit seiner Frau und seiner<br />

vierjährigen Tochter Alexandra Maria<br />

vor <strong>de</strong>m Regime <strong>de</strong>s rumänischen<br />

Diktators Nicolae Ceauşescu (1918 –<br />

1989). Die Familie möchte in West<strong>de</strong>utschland<br />

ein neues Leben beginnen.<br />

Sie zieht nach Freiburg in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

und später nach Berlin, wo Valentin<br />

Plătăreanu die Schauspielschule<br />

Charlo tenbur grün<strong>de</strong>t. Dort beginnt<br />

„Als kleines Mädchen war ich oft in <strong>de</strong>r<br />

Schauspielschule meines Vaters. Ich<br />

habe es geliebt, beim Unterricht zuzusehen“,<br />

erinnert sich Alexandra Maria.<br />

Die Schauspielschule sei ein zweites<br />

Zuhause für sie gewesen. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />

dass auch sie von einer Ka riere als<br />

Schauspielerin zu träumen begann.<br />

Plătăreanu hieß nun Alexandra Maria<br />

Porträt<br />

Im Jahr 2002 begann Alexandra Maria<br />

Laras internationale Ka riere. Zusammen<br />

mit Gérard Depardieu, Isabe la<br />

Rosse lini und John Malkovich war sie<br />

im vierteiligen Fernsehfi lm „Napoleon“<br />

zu sehen. Neben Keira Knightley trat<br />

sie 2002 im Drama „Doktor Schiwago“<br />

auf. Zwei Jahre später gelang ihr <strong>de</strong>r<br />

Durchbruch mit einer ganz beson<strong>de</strong>ren<br />

Ro le. Sie spielte im preisgekrönten<br />

Geschichtsdrama „Der Untergang“<br />

(2004) die Sekretärin Traudl Junge<br />

(1920 – 2002) <strong>de</strong>s Diktators Adolf<br />

Foto: HDWA LSOURCE (Alexandra Maria Lara)<br />

Foto: Newmarket Films IMDb (Alexandra Maria Lara)<br />

abhalten hier: nicht machen la sen, sto pen, blockieren<br />

ablegen hier: än<strong>de</strong>rn, nicht mehr nutzen<br />

auftreten hier: eine Ro le spielen, als Schauspieler arbeiten<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen, sich, mit etw. (Akk.) sich mit etw. beschäftigen/befa sen<br />

Au strahlung, -en, die hier: Charme, A traktivität, Schönheit<br />

beschei<strong>de</strong>n einfach, schlicht, genügsam, zurückhaltend<br />

drehen hier: (einen Film) aufnehmen/machen<br />

Durchbruch gelingt, <strong>de</strong>r jmd. wird erfolgreich/anerkannt<br />

einfühlsam sensibel, aufmerksam, verständnisvo l<br />

erschüttert geschockt, übe rascht, betro fen<br />

faszinieren Freu<strong>de</strong> machen, gefa len<br />

fliehen hier: emigrieren, auswan<strong>de</strong>rn, das Land verla sen<br />

Hackerangriff, -e, <strong>de</strong>r Stehlen von digitalen Informationen; Spionagea tacke auf einen Computer<br />

han<strong>de</strong>ln, von etw. (Dat.) erzählen, darste len<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, -en, die schwierige Aufgabe<br />

in Erfü lung gehen wahr wer<strong>de</strong>n; etw. pa siert so wie erho ft<br />

Markenzeichen, -, das Charakteristikum, Merkmal, Beson<strong>de</strong>rheit<br />

Mo to, -s, das Devise, Losung, Parole<br />

preisgekrönt viele Preise/Auszeichnungen bekommen haben<br />

rätselhaft mysteriös, geheimnisvo l<br />

treu bleiben, sich authentisch/glaubwürdig bleiben<br />

überzeugen hier: gut spielen, Erfolg haben<br />

Bequem und ökologisch –<br />

Einkaufsverhalten junger Leute in Deutschland<br />

Der spannen<strong>de</strong> Artikel hat mir gezeigt, wie die <strong>de</strong>utschen Jugendlichen gewöhnlich<br />

einkaufen. Qualität und Umweltverträglichkeit sind zwei wichtige Kriterien für sie. Ich<br />

<strong>de</strong>nke, dass die Jugendlichen in Rumänien auch so ihre Produkte beim Einkaufen<br />

auswählen. Auch die im Artikel erwähnten Han<strong>de</strong>lsunternehmen sind mir bekannt:<br />

Lidl zählt zu <strong>de</strong>n größten Supermarktketten Rumäniens und Deichmann bietet gute<br />

und günstige Schuhe an.<br />

Cosmin Tugui, Rădăuṭi, Rumänien<br />

<br />

Euer Feedback zum Heft ist uns wichtig. Leserbriefe schickt bitte an unseren<br />

Redakteur Wilhelm Siemers unter: info@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Der Untergang


Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

*<br />

Vielfältiges<br />

Mittelgebirge<br />

››<br />

Die Region<br />

Schwäbische Alb<br />

Die Schwäbische Alb gehört zu<br />

<strong>de</strong>n vielfältigsten Regionen<br />

Deutschlands. Manche<br />

vergleichen das Mittelgebirge<br />

auch mit einem Schweizer Käse,<br />

weil es viele Höhlen, erloschene<br />

Vulkane und Meteoritenkrater<br />

gibt. Die hier leben<strong>de</strong>n Schwaben<br />

haben viele Traditionen,<br />

eine beson<strong>de</strong>re<br />

Küche und einen<br />

einzigartigen<br />

Dialekt.<br />

Berlin<br />

Die Schwäbische<br />

Alb liegt in Süd<strong>de</strong>utschland,<br />

im Bun<strong>de</strong>sland<br />

Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg. Sie<br />

breitet sich südlich<br />

von Stuttgart,<br />

zwischen <strong>de</strong>n Flüssen<br />

Neckar und Donau, aus<br />

und ist eine <strong>de</strong>r vielfältigsten Regionen<br />

Deutschlands. Die regionale Geografie<br />

ist geprägt durch Berge, Höhlen, erloschene<br />

Vulkane und Meteoritenkrater.<br />

Archäologen fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Höhlen<br />

die ältesten Musikinstrumente <strong>de</strong>r Welt<br />

und auch 4 000 Jahre alte Figuren aus<br />

Elfenbein.<br />

Schwäbische Alb<br />

Artenreiches Ökosystem<br />

Die Flora und Fauna <strong>de</strong>r Schwäbischen<br />

Alb ist ganz beson<strong>de</strong>rs. Sie gilt als eines<br />

<strong>de</strong>r artenreichsten Ökosysteme<br />

Deutschlands. Sie ist Lebensraum für<br />

seltene Tiere und Pflanzen, zum Beispiel<br />

für die Heilpflanze Enzian, die<br />

Zaunei<strong>de</strong>chse und <strong>de</strong>n Luchs. Charakteristisch<br />

für die Gegend sind die Wachol<strong>de</strong>rbäume.<br />

Auf <strong>de</strong>r Schwäbischen<br />

Alb gibt es viele Schäfereien. Durch<br />

diese Viehzucht entstand eine beson<strong>de</strong>re<br />

Naturlandschaft.<br />

Kleine Industriezentren<br />

Die Schwäbische Alb ist noch heute<br />

eine ländliche Gegend. Der karge Bo<strong>de</strong>n<br />

hat es <strong>de</strong>n Menschen schwer gemacht,<br />

das Land agrarisch zu nutzen.<br />

Die beginnen<strong>de</strong> Industrialisierung im<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb von<br />

Menschen als Chance gesehen, entwe<strong>de</strong>r<br />

etwas Neues zu entwickeln o<strong>de</strong>r<br />

vom Land in die Städte zu ziehen, um<br />

dort Arbeit zu fin<strong>de</strong>n. So entstan<strong>de</strong>n<br />

kleine Industriezentren, die noch heute<br />

einen guten Ruf in Deutschland haben.<br />

Dazu gehört zum Beispiel die Firma<br />

WMF Group in <strong>de</strong>r Stadt Geislingen an<br />

<strong>de</strong>r Steige, die Haushaltswaren und<br />

Kaffeemaschinen herstellt.<br />

Sehr beliebt bei Touristen<br />

Die Region ist bei Touristen sehr beliebt.<br />

Sie können wan<strong>de</strong>rn, Fahrrad<br />

fahren und die Natur erkun<strong>de</strong>n. Die<br />

Schwäbische Alb ist ein Paradies für<br />

Sportkletterer. Es gibt viele, unterschiedlich<br />

schwere Kletterrouten. Auf<br />

<strong>de</strong>r oberen Donau und auf ihren Nebenflüssen<br />

können Touristen mit <strong>de</strong>m<br />

Kanu fahren. Im Winter ist Skifahren<br />

und Skilanglauf möglich. Beliebt bei<br />

<strong>de</strong>n Touristen sind die schwäbischen<br />

Kleinstädte und Dörfer mit ihren mittelalterlichen<br />

Fachwerkhäusern.<br />

Charakter <strong>de</strong>r Menschen<br />

Die Schwaben gelten in Deutschland<br />

als ein Völkchen für sich. Sie sind sparsam<br />

und erfin<strong>de</strong>risch. Viele Erfin<strong>de</strong>r<br />

kommen von <strong>de</strong>r Schwäbischen Alb.<br />

Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

überdurchschnittlich viele Patente für<br />

Erfindungen angemel<strong>de</strong>t. Der Schwabe<br />

hat <strong>de</strong>n Ehrgeiz, viel Geld zu verdienen.<br />

Die Re<strong>de</strong>wendung „Schaffe, schaffe,<br />

Häusle baue“ ist in ganz Deutschland<br />

bekannt und bezieht sich darauf, dass<br />

<strong>de</strong>r Schwabe durch Fleiß und Sparsamkeit<br />

einen guten Lebensstandard<br />

erreichen möchte.<br />

Schwäbischer Dialekt<br />

Die meisten Schwaben sprechen <strong>de</strong>n<br />

schwäbischen Dialekt. Er gehört zu <strong>de</strong>n<br />

alemannischen Dialekten und unterschei<strong>de</strong>t<br />

sich in Grammatik, Aussprache<br />

und Wortschatz vom Hoch<strong>de</strong>utschen.<br />

So sagen die Schwaben zum<br />

Abschied nicht „Auf Wie<strong>de</strong>rsehen“,<br />

son<strong>de</strong>rn „A<strong>de</strong>“. Für das Adverb<br />

„manchmal“ nutzen sie das Wort „älls“.<br />

Zum Beispiel so: „I han in <strong>de</strong> Heffezopf<br />

älls scho Rosine nei do.“ Frei übersetzt<br />

heißt das: „Manchmal backe ich meinen<br />

Hefezopf mit Rosinen.“<br />

Fotos: Kurverwaltung Bad Urach (Volksfest Schäferlauf in Bad Urach), wikimedia.org (Flagge Deutschland), <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> (Deutschlandkarte)<br />

8 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Burg Hohenzollern<br />

Die Burg Hohenzollern steht weit sichtbar auf einem fast 900 Meter<br />

hohen Berg. Sie ist die Stammburg <strong>de</strong>s preußischen Königshauses<br />

und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kaiserfamilie Hohenzollern. Die erste<br />

mittelalterliche Burg wur<strong>de</strong> im 11. Jahrhun<strong>de</strong>rt gebaut, doch dann<br />

komplett zerstört. Der Neubau begann in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Im Winter 1744/45 wur<strong>de</strong> die Burg von französischen<br />

Truppen besetzt. Nach <strong>de</strong>ren Abzug verfiel sie und war Anfang<br />

<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts nur noch eine Ruine. Der preußische König<br />

Friedrich Wilhelm IV. (1795 – 1861) baute die Stammburg seiner<br />

Ahnen sehr prunkvoll wie<strong>de</strong>r auf. Heute gehört die Burg Georg<br />

Friedrich Prinz von Preußen, <strong>de</strong>r in direkter Linie von Deutschlands<br />

letztem Kaiser, Wilhelm II. (1859 – 1941), abstammt.<br />

Schäferlauf – ein<br />

Volksfest in Bad Urach<br />

Oberes Donautal<br />

Fotos: Paul Henri Degran<strong>de</strong>/pixabay.com (Burg Hohenzollern), Florian Schott/wikimedia.org (Kloster Blaubeuren), Reiner Enkelmann/Geopark Alb<br />

(Oberes Donautal), Staatsministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (Schäfer mit Schafher<strong>de</strong> und Hund)<br />

Brauchtum auf <strong>de</strong>r Alb<br />

Auf <strong>de</strong>r Schwäbischen Alb wer<strong>de</strong>n Traditionen<br />

gepflegt. Dazu gehört das Tragen<br />

von Trachten, zum Beispiel auf<br />

Volksfesten. Trachten entwickelten sich<br />

im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt und zeigten, welcher<br />

Berufsgruppe o<strong>de</strong>r Konfession<br />

man angehörte. Eine an<strong>de</strong>re Tradition<br />

ist die schwäbisch-alemannische Fastnacht.<br />

Das Beson<strong>de</strong>re an diesem Karneval<br />

ist, dass die Teilnehmer Masken<br />

und Kostüme von Hexen und Hofnarren<br />

tragen. Für Touristen wirkt die Verkleidung<br />

auf <strong>de</strong>n ersten Blick etwas Furcht<br />

einflößend.<br />

Auf <strong>de</strong>r Schwäbischen Alb<br />

gibt es viele Schäfereien<br />

Kloster Blaubeuren<br />

Das Benediktinerkloster Blaubeuren existiert seit fast tausend<br />

Jahren. Das Kloster liegt in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s sogenannten<br />

Blautopfs. Das ist ein kleiner See, <strong>de</strong>r bei beson<strong>de</strong>rem<br />

Sonnenlicht tiefblau aussieht. Nach <strong>de</strong>r Reformation<br />

(1517 – 1648) wur<strong>de</strong> das Kloster zum evangelischen Seminar.<br />

Heute wer<strong>de</strong>n die spätmittelalterlichen Klostergebäu<strong>de</strong><br />

als altsprachliches Gymnasium genutzt.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 9


Besucher <strong>de</strong>r Höhle Vogelherd<br />

Blick ins Lautertal<br />

Schwäbische<br />

Maultaschen<br />

Regionale Küche<br />

In <strong>de</strong>r schwäbischen Küche wer<strong>de</strong>n<br />

viele Teigwaren zubereitet. Es gibt die<br />

berühmten Maultaschen, die mit<br />

Fleisch o<strong>de</strong>r Gemüse gefüllt sind. Einer<br />

Legen<strong>de</strong> nach hat ein Mönch die Maultaschen<br />

erfun<strong>de</strong>n. Er wollte das<br />

Fleischverbot <strong>de</strong>r Fastenzeit umgehen,<br />

in<strong>de</strong>m er das Fleisch in Teig einwickelte,<br />

damit Gott es nicht sehen konnte.<br />

Deshalb wer<strong>de</strong>n Maultaschen im<br />

Schwäbischen auch „Herrgottsbescheißerle“<br />

(Gottbetrüger) genannt. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n Spätzle (dünne Nu<strong>de</strong>ln)<br />

und Schupfnu<strong>de</strong>ln (kurze, dicke Nu<strong>de</strong>ln<br />

aus Kartoffelteig) gegessen. Gern mögen<br />

die Schwaben Linsen. Die Linsen<br />

wer<strong>de</strong>n in einer Brühe gekocht und mit<br />

etwas Essig abgeschmeckt, dann mit<br />

Spätzle und Würstchen serviert.<br />

Der schwäbische Dichter<br />

Eduard Mörike<br />

Eduard Friedrich Mörike (1804 –<br />

1875) war ein <strong>de</strong>utscher Lyriker. Er<br />

schrieb Romane, Novellen und Gedichte,<br />

die auch die schwäbische Region<br />

zum Thema haben. Als Hobbypaläontologe<br />

wan<strong>de</strong>rte Mörike<br />

durch die Schwäbische Alb und<br />

sammelte Fossilien. Das Gedicht<br />

„Der Petrefaktensammler“<br />

thematisiert seine Sammellei<strong>de</strong>nschaft<br />

für Prähistorisches.<br />

Steinzeitkunst<br />

Steinzeitkunst im Archäopark<br />

Vogelherd<br />

Vor 43 000 Jahren ließen sich<br />

während <strong>de</strong>r letzten Eiszeit die<br />

ersten mo<strong>de</strong>rnen Menschen in<br />

Europa nie<strong>de</strong>r. Die Höhlen <strong>de</strong>r<br />

Schwäbischen Alb boten <strong>de</strong>n<br />

Steinzeitmenschen Schutz und<br />

sie hinterließen dort die ältesten<br />

Kunstwerke <strong>de</strong>r Welt. Die Steinzeitkunst<br />

und die Höhle Vogelherd<br />

auf <strong>de</strong>r Schwäbischen Alb<br />

wur<strong>de</strong>n 2017 zum Weltkulturerbe<br />

<strong>de</strong>r UNESCO erklärt. Zu sehen sind diese<br />

Artefakte <strong>de</strong>r Steinzeit im Archäopark<br />

Vogelherd. Besucher können zum<br />

Beispiel auch lernen, wie man in <strong>de</strong>r<br />

Steinzeit Feuer machte und Mammuts<br />

jagte. So gesehen, ist die Schwäbische<br />

Bad Urach<br />

Bad Urach ist eine Kleinstadt am Fuße<br />

<strong>de</strong>r Schwäbischen Alb. Bekannt ist <strong>de</strong>r<br />

Ort wegen <strong>de</strong>r heißesten Thermalquellen<br />

Deutschlands. Vor mehreren Millionen<br />

Jahren gab es in <strong>de</strong>r Gegend aktive Vulkane.<br />

Die heißen Quellen dienen heute<br />

<strong>de</strong>m Kurbetrieb. Urach besitzt einen spätmittelalterlichen<br />

Marktplatz mit hübschen<br />

Fachwerkhäusern aus <strong>de</strong>m 15. und 16.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt sowie ein Resi<strong>de</strong>nzschloss.<br />

Alb eine <strong>de</strong>r vielfältigsten Regionen<br />

Deutschlands. Von <strong>de</strong>r Steinzeit bis zur<br />

Gegenwart fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Tourist viel Interessantes<br />

zum Ent<strong>de</strong>cken.<br />

<br />

Lotta Schnei<strong>de</strong>messer<br />

Fotos: Guido Serino/Archäopark Vogelherd (Besuchergruppe vor Höhle), Ralph Koch/Biosphärengebiet Schwäbische Alb (Lautertal), Plan for Germany (Maultaschen),<br />

Museum Ulm (Steinzeitkunst), Bad Urach Tourismus (Kin<strong>de</strong>r in Bad Urach)<br />

10 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Deutsch lesen<br />

Deutsch lernen<br />

Deutsch können<br />

www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Alles auf einen Klick!<br />

Meteoritenkrater Steinheimer Becken<br />

Das Steinheimer Becken ist vor etwa 14 bis 15 Millionen Jahren<br />

durch einen Meteoriteneinschlag entstan<strong>de</strong>n. Der Meteorit war<br />

etwa 100 – 150 Meter groß und prallte mit einer Geschwindigkeit<br />

von 20 Kilometer (km) pro Sekun<strong>de</strong> auf die Er<strong>de</strong>. Die Explosion<br />

hatte eine Stärke von 18 000 Hiroshima-Atombomben. Der Krater<br />

ist auch heute noch fast kreisrund und hat einen Durchmesser von<br />

etwa 3,8 km. In diesem Becken liegt die Stadt Steinheim. Der Krater<br />

ist heute ein Naturschutzgebiet.<br />

Arbeitsblätter und Hörtexte<br />

aus <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

» für <strong>de</strong>n Deutschunterricht<br />

» kostenlos herunterla<strong>de</strong>n<br />

artenreich voll unterschiedlicher Tiere und Pflanzen<br />

Ehrgeiz, <strong>de</strong>r Eifer, Ambition<br />

einwickeln einpacken, verpacken, einrollen<br />

Elfenbein, das Material aus <strong>de</strong>m Stoßzahn eines Elefanten<br />

erfin<strong>de</strong>risch kreativ, innovativ, einfallsreich<br />

erkun<strong>de</strong>n hier: kennenlernen, sich etw. ansehen<br />

erloschen erkaltet, ausgebrannt, nicht mehr aktiv<br />

Fastenzeit, -en, die Zeitperio<strong>de</strong> vor Ostern, in <strong>de</strong>r kein Fleisch gegessen wer<strong>de</strong>n darf<br />

Fossil, -ien, das totes Tier, das zu Stein gewor<strong>de</strong>n ist<br />

Foto: R. Kälcke/wikimedia.org (Meteoritenkrater Steinheimer Becken)<br />

Furcht einflößend Angst machend<br />

gelten, als etw. (Nom.) angesehen/betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />

geprägt sein, durch etw. (Akk.) beeinflusst/gekennzeichnet sein<br />

guten Ruf haben, einen ein gutes Image haben<br />

Hefezopf, -“-e, <strong>de</strong>r weißes Brot aus einem beson<strong>de</strong>ren Teig<br />

Hofnarr, -en, <strong>de</strong>r Clown, Dummkopf, Komiker<br />

Höhle, -n, die ein Loch im Berg<br />

Kanu, -s, das kleines, leichtes Boot<br />

karg arm, schlecht, nicht fruchtbar<br />

ländlich dörflich, provinziell<br />

Linse, -n, die Gemüse, ähnlich wie Bohnen/Erbsen<br />

mittelalterlich aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Mittelalters (6. bis 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt)<br />

nie<strong>de</strong>rlassen, sich wohnen, ein Zuhause fin<strong>de</strong>n<br />

Sammellei<strong>de</strong>nschaft, -en, die Freu<strong>de</strong> am Zusammentragen von Dingen<br />

Schäferei, -en, die Bauernhof/Betrieb, <strong>de</strong>r viele Schafe hat<br />

Tracht, -en, die traditionelles Kostüm; Kleidung aus alten Zeiten<br />

überdurchschnittlich hier: außergewöhnlich<br />

Viehzucht, -en, die Halten von Nutz- und Haustieren (z. B. Rin<strong>de</strong>r, Schweine, Schafe, Ziegen)<br />

vielfältig vielseitig, verschie<strong>de</strong>nartig<br />

Wachol<strong>de</strong>rbaum, -“-e, <strong>de</strong>r Baum, <strong>de</strong>ssen Früchte als Gewürz genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

Weltkulturerbe, das beson<strong>de</strong>rs wertvolles Kulturobjekt<br />

Leseproben aus <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

» Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

» Jugend und Freizeit<br />

» Schule und Studium<br />

» Leben<br />

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Rezept<br />

*<br />

Käsespätzle<br />

››<br />

Das Lieblingsessen <strong>de</strong>r Schwaben<br />

Ein Schwabe könnte ohne Spätzle nicht leben – so wichtig sind diese Nu<strong>de</strong>ln für <strong>de</strong>n<br />

Südwest<strong>de</strong>utschen. Man kann sie zum Sauerbraten essen, zu Linsen o<strong>de</strong>r einfach mit Soße.<br />

Beson<strong>de</strong>rs beliebt sind aber Käsespätzle. Also Spätzle, die mit Käse überbacken sind. Wie man<br />

dieses Gericht zubereitet, verrät dir <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>.<br />

Zutaten für vier Portionen:<br />

• 400 Gramm (g) Mehl<br />

• 4 Eier<br />

• 1 Teelöffel (TL) Salz<br />

• kaltes Wasser<br />

• 250 g geriebener Käse (am besten<br />

Emmentaler)<br />

• 100 g Butter<br />

• 4 Zwiebeln<br />

Spätzlepresse<br />

Zubereitung:<br />

Für <strong>de</strong>n Nu<strong>de</strong>lteig gib das Mehl, die<br />

Eier und <strong>de</strong>n TL Salz in eine Schüssel.<br />

Vermisch die Zutaten mit so viel kaltem<br />

Wasser, bis ein fester Teig entsteht.<br />

Lass <strong>de</strong>n Teig fünf Minuten stehen, bevor<br />

du ihn weiterverarbeitest. Stell in<br />

<strong>de</strong>r Zwischenzeit einen Topf mit Wasser<br />

auf <strong>de</strong>n Herd, gib etwas Salz hinzu und<br />

lass das Wasser kochen.<br />

Für die Herstellung <strong>de</strong>r<br />

Spätzle brauchst du<br />

eine sogenannte Spätzlepresse.<br />

Du kannst<br />

aber auch eine gewöhnliche<br />

Kartoffelpresse<br />

nehmen. Füll eine kleine<br />

Menge <strong>de</strong>s Teigs in<br />

die Kartoffelpresse und<br />

drück die Nu<strong>de</strong>ln in das<br />

kochen<strong>de</strong> Wasser. Sobald<br />

die Spätzle an <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche schwimmen,<br />

sind sie fertig.<br />

Auflaufform, -en, die Topf/Gefäß, um etw. im Ofen zu backen<br />

drücken pressen, ausquetschen<br />

entstehen hier: wer<strong>de</strong>n, sich formen<br />

gerieben zerkleinert, gehobelt<br />

Herstellung, -en, die hier: Produktion, das Kochen<br />

Linse, -n, die Gemüse, ähnlich wie Bohnen/Erbsen<br />

Oberfläche, -n, die hier: oben auf <strong>de</strong>m Wasser<br />

rösten etw. lange braten/grillen<br />

Sauerbraten, -, <strong>de</strong>r mariniertes, gebratenes Fleisch<br />

Schaumlöffel, -, <strong>de</strong>r Löffel mit Löchern, um etw. aus <strong>de</strong>m heißen Wasser zu holen<br />

schmelzen etw. Festes wird flüssig<br />

Schüssel, -n, die großer Teller, Schale<br />

streuen fallen lassen, werfen, verteilen<br />

Teig, -e, <strong>de</strong>r Substanz, aus <strong>de</strong>r man Brot/Kuchen macht<br />

überbacken im Ofen etw. zubereiten/kochen lassen<br />

Vorgang, -“-e, <strong>de</strong>r Prozess<br />

Hol die Spätzle, zum Beispiel mit einem<br />

Schaumlöffel, aus <strong>de</strong>m Wasser<br />

und leg sie in eine Auflaufform.<br />

Streu ein bisschen Käse über die fertigen<br />

Spätzle. Drück danach eine neue<br />

Portion Spätzle in das kochen<strong>de</strong> Wasser<br />

und hol sie erneut heraus, wenn<br />

sie an <strong>de</strong>r Oberfläche schwimmen. Gib<br />

sie in die Auflaufform über die an<strong>de</strong>ren<br />

Spätzle und streu erneut Käse darüber.<br />

Wie<strong>de</strong>rhol diesen Vorgang so lange, bis<br />

du keinen Teig mehr hast. Streu <strong>de</strong>n<br />

restlichen Käse über die Spätzle in <strong>de</strong>r<br />

Auflaufform und stell sie in <strong>de</strong>n Backofen.<br />

Back nun die Spätzle bei ungefähr<br />

200 Grad Celsius, bis <strong>de</strong>r Käse<br />

geschmolzen ist und die Spätzle goldbraun<br />

sind. Als Letztes musst du die<br />

Zwiebeln in Ringe schnei<strong>de</strong>n. Lass die<br />

Butter in einer Pfanne schmelzen und<br />

röste darin die Zwiebelringe, bis sie<br />

goldbraun sind. Wenn die Spätzle fertig<br />

sind, streu die gerösteten Zwiebeln<br />

darüber. Tipp: Zu Käsespätzle passt ein<br />

gemischter Salat.<br />

<br />

A<strong>de</strong>le Nagel<br />

Spätzle schaben<br />

Eine richtige schwäbische Hausfrau wür<strong>de</strong><br />

nie eine Spätzlepresse benutzen. Sie schabt<br />

die Spätzle in das kochen<strong>de</strong> Wasser. Dazu<br />

legt sie eine kleine Menge Teig auf ein Holzbrett<br />

und schabt mit einem Messer o<strong>de</strong>r<br />

Spätzleschaber längliche Streifen <strong>de</strong>s Teigs<br />

ins Wasser. Wenn du diese Technik beherrschst,<br />

kannst du sehr schnell sehr viele<br />

Spätzle machen. Aber es ist nicht einfach und<br />

du brauchst viel Übung. Wie das geht, kannst<br />

du dir in diesen bei<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os ansehen:<br />

»»<br />

https://bit.ly/3dt6FNG<br />

»»<br />

https://bit.ly/3dGuOjO<br />

Fotos: Takeaway/wikimedia.org (Käsespätzle), GEFU (Spätzlepresse)<br />

12 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Tradition<br />

Müller, Schmidt, Nowak, Yilmaz<br />

››<br />

Nachnamen in Deutschland<br />

Der Nachname ist Teil <strong>de</strong>s Namens eines Menschen. Er drückt die Zugehörigkeit zu einer Familie aus.<br />

In Europa entstan<strong>de</strong>n Nachnamen erst seit <strong>de</strong>m Mittelalter. Unser Autor Max Firgau hat recherchiert,<br />

welche Familiennamen es in Deutschland gibt, woher sie kommen und welche Be<strong>de</strong>utung sie haben.<br />

Nachnamen als Teil <strong>de</strong>s gesamten<br />

Namens gibt es im <strong>de</strong>utschen<br />

Sprachraum seit <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Davor hatten die Menschen nur ihren<br />

Vornamen und manchmal einen sogenannten<br />

Beinamen, zum Beispiel „Karl<br />

<strong>de</strong>r Große“ o<strong>de</strong>r „Heinrich <strong>de</strong>r Seefahrer“.<br />

Ein Beiname kann verschie<strong>de</strong>ne<br />

Be<strong>de</strong>utungen haben: Körperbau (groß,<br />

klein), Haarfarbe (braun, schwarz), Beruf<br />

(Müller, Bäcker), <strong>de</strong>n Vatersnamen<br />

(An<strong>de</strong>rson, Pe<strong>de</strong>rsen) o<strong>de</strong>r einen geografischen<br />

Ort (Franke, Basler). Aus<br />

<strong>de</strong>m Beinamen wur<strong>de</strong> dann <strong>de</strong>r Nachname.<br />

Er blieb in <strong>de</strong>r Familie und wur<strong>de</strong><br />

von Generation zu Generation weitergegeben.<br />

Dass je<strong>de</strong>r Deutsche einen<br />

Vor- und Nachnamen haben soll, wur<strong>de</strong><br />

1875 in Deutschland eingeführt. Dieses<br />

Gesetz gilt bis heute.<br />

Die häufigsten Nachnamen<br />

In Deutschland gibt es über 850 000<br />

unterschiedliche Familiennamen. Das<br />

ist sehr viel. In China gibt es beispielsweise<br />

nur 700. Am häufigsten ist <strong>de</strong>r<br />

Nachname Müller. Über 700 000 Menschen<br />

in Deutschland haben diesen<br />

Nachnamen. Der bekannteste Müller<br />

ist zurzeit <strong>de</strong>r bayerische Fußballspieler<br />

Thomas. Der Nachname kommt vom<br />

Beruf <strong>de</strong>s Müllers, <strong>de</strong>r in einer Mühle<br />

Getrei<strong>de</strong> zu Mehl verarbeitet. Dass <strong>de</strong>r<br />

Name Müller heute so häufig vorkommt,<br />

hat zwei Grün<strong>de</strong>: In Deutschland<br />

gab es im Mittelalter schon viele<br />

Müller. Außer<strong>de</strong>m war <strong>de</strong>r Beruf so<br />

wichtig für die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung,<br />

dass die Müller nicht im Krieg<br />

kämpfen mussten. Auch an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche<br />

Familiennamen stammen von Berufen:<br />

Schmidt kommt vom Schmied,<br />

<strong>de</strong>r mit Metall arbeitet. Der Schnei<strong>de</strong>r<br />

stellt Kleidung her und <strong>de</strong>r Fischer ist<br />

<strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r Fische fängt.<br />

Ausländische Namen in Deutschland<br />

Deutschland ist seit langer Zeit ein Einwan<strong>de</strong>rungsland.<br />

Viele Menschen aus<br />

<strong>de</strong>m Ausland kommen nach Deutschland,<br />

um dort zu arbeiten. Diese Leute<br />

haben auch ihre Familiennamen mitgebracht.<br />

Die häufigsten ausländischen<br />

Nachnamen in Deutschland sind Nowak<br />

und Noack aus Polen sowie Yilmaz<br />

und Kaya aus <strong>de</strong>r Türkei. Daran kann<br />

man sehen, dass die größten Gruppen<br />

von Immigranten aus Polen und <strong>de</strong>r<br />

Türkei kommen. Der häufigste Nachname<br />

in Deutschland, <strong>de</strong>r nicht aus Europa<br />

kommt, ist <strong>de</strong>r vietnamesische Familienname<br />

Nguyen.<br />

<br />

*<br />

Foto: www.jakubmarian.com/www.katapult-magazin.<strong>de</strong> (Europakarte mit Nachnamen)<br />

Die häufigsten<br />

Nachnamen in Europa<br />

a<strong>de</strong>lig aristokratisch<br />

ausdrücken hier: zeigen, beschreiben, aussprechen<br />

<strong>de</strong>utsche Sprachraum, <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>nen Deutsch die offizielle Sprache ist<br />

einführen hier: festlegen, bestimmen<br />

Einwan<strong>de</strong>rungsland, -“-er, das Land, das Immigranten aufnimmt<br />

entstehen hier: sich bil<strong>de</strong>n, aufkommen<br />

gelten hier: existieren, gültig sein<br />

Gesetz, -e, das Recht, Ordnung, juristische Norm<br />

Getrei<strong>de</strong>, -, das Pflanze/Frucht wie Weizen/Roggen/Hafer<br />

herstellen produzieren<br />

Mehl, -e, das pflanzliches Produkt, aus <strong>de</strong>m man Brot/Kuchen macht<br />

Mittelalter, das Epoche zwischen Antike und Neuzeit (6. bis 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt)<br />

recherchieren Informationen sammeln; erforschen<br />

verän<strong>de</strong>rn, sich an<strong>de</strong>rs wer<strong>de</strong>n<br />

Versorgung, -en, die hier: Bereitstellen von Lebensmitteln/Nahrung<br />

vorkommen hier: anzutreffen sein, auftauchen<br />

Zugehörigkeit, -en, die Verbun<strong>de</strong>nheit (z. B. zu einer Familie)<br />

Onomastik - Die<br />

Wissenschaft <strong>de</strong>r<br />

Namen<br />

Die Namensforschung, o<strong>de</strong>r auch<br />

Onomastik genannt, ist ein Teil<br />

<strong>de</strong>r Sprachwissenschaft. Für Namensforscher<br />

sind verschie<strong>de</strong>ne<br />

Fragen interessant: Wie häufig ist<br />

ein Name in einem bestimmten<br />

Gebiet? Woher kommt <strong>de</strong>r Name<br />

und welche Be<strong>de</strong>utung hat er?<br />

Wie verän<strong>de</strong>rn sich Namen im<br />

Lauf <strong>de</strong>r Zeit? Wer<strong>de</strong>n manche<br />

Namen weniger o<strong>de</strong>r mehr? Außer<strong>de</strong>m<br />

überprüfen Namensforscher,<br />

ob <strong>de</strong>r Name psychologische<br />

o<strong>de</strong>r soziale Effekte hat: Es<br />

gibt Studien, die belegen, dass<br />

Menschen mit a<strong>de</strong>ligen Namen,<br />

wie zum Beispiel „von Liechtenstein“,<br />

bessere Chancen auf <strong>de</strong>m<br />

Arbeitsmarkt und auf eine Karriere<br />

haben.<br />

Max Firgau<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 13


Bildung<br />

*<br />

Mein Abitur <strong>2020</strong><br />

››<br />

Prüfungen schreiben während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

Tim Warnecke war Schüler <strong>de</strong>s Gymnasiums Christianeum in Hamburg-Othmarschen. In diesem Frühjahr<br />

hat er während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie seine Abiturprüfungen abgelegt. Hier erzählt <strong>de</strong>r 18-Jährige, wie<br />

er sich vorbereitet hat und wie die Prüfungen aussahen.<br />

Der 6. April sollte eigentlich mein<br />

letzter Schultag vor <strong>de</strong>n Abiturprüfungen<br />

sein. Danach hätte ich mich<br />

auf meine schriftlichen Prüfungen in<br />

Mathematik, Latein und Russisch vorbereitet,<br />

einen Monat später auf meine<br />

mündliche Prüfung in Philosophie.<br />

Doch dann kam alles an<strong>de</strong>rs. Wegen<br />

<strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie wur<strong>de</strong>n schon<br />

im März alle Schulen in Deutschland<br />

geschlossen.<br />

Online fürs Abitur lernen<br />

Bei <strong>de</strong>n Lehrern, Schülern und Eltern<br />

herrschte große Unsicherheit. Keiner<br />

wusste, wie das Abitur <strong>2020</strong> stattfin<strong>de</strong>n<br />

sollte. Zum Glück hat meine Schule<br />

schnell reagiert. Die Abiturienten<br />

konnten auf verschie<strong>de</strong>nen Onlineplattformen<br />

und in Vi<strong>de</strong>okonferenzen<br />

mit <strong>de</strong>n Lehrern speziell für die Prüfungsfächer<br />

üben. Dieser digitale Unterricht<br />

war für mich sogar besser als<br />

<strong>de</strong>r normale Schulunterricht. Ich kann<br />

mich zu Hause besser konzentrieren.<br />

Es war beeindruckend, wie schnell und<br />

unkompliziert meine Schule <strong>de</strong>n Onlineunterricht<br />

organisiert hat.<br />

Strenge Sicherheitsmaßnahmen<br />

Am 28. April war es endlich so weit.<br />

Ich schrieb meine erste schriftliche Abiturprüfung.<br />

In meiner Schule wer<strong>de</strong>n<br />

die Prüfungen immer in <strong>de</strong>r Aula geschrieben.<br />

Das war auch in diesem<br />

Jahr so. Allerdings gab es diesmal<br />

strenge Sicherheitsmaßnahmen: Zwischen<br />

<strong>de</strong>n Tischen war ein Abstand von<br />

min<strong>de</strong>stens eineinhalb Metern vorgesehen.<br />

Das wur<strong>de</strong> genau nachgemessen.<br />

Je<strong>de</strong>r Abiturient musste einzeln die<br />

Aula betreten und sofort zu seinem reservierten<br />

Sitzplatz gehen. Beim Betreten<br />

<strong>de</strong>r Aula musste ich eine Mund-<br />

Nasen-Maske tragen, beim Schreiben<br />

<strong>de</strong>r Prüfungen zum Glück nicht. Die<br />

Schüler, die mit <strong>de</strong>n Aufgaben fertig<br />

waren, mussten die Blätter auf <strong>de</strong>m<br />

Tisch liegen lassen und einzeln die<br />

Aula verlassen. Die komplizierte Situation<br />

wur<strong>de</strong> also gut gelöst.<br />

Kein Hän<strong>de</strong>schütteln beim Abschied<br />

Am 11. Juni hatte ich dann meine<br />

mündliche Prüfung. Zu dieser Zeit gab<br />

es schon wie<strong>de</strong>r Schulunterricht für<br />

alle Schüler. Lehrer und Schüler mussten<br />

keine Masken mehr tragen. Allerdings<br />

sollten alle <strong>de</strong>n Sicherheitsabstand<br />

von eineinhalb Metern einhalten<br />

und sich regelmäßig die Hän<strong>de</strong> waschen.<br />

Da ich bei <strong>de</strong>r mündlichen Prüfung<br />

mit nur drei Lehrern in einem<br />

Raum saß, war es kein Problem, <strong>de</strong>n<br />

Abstand von eineinhalb Metern einzuhalten.<br />

Die Prüfung lief ganz normal<br />

ab, nur auf das Hän<strong>de</strong>schütteln zum<br />

Abschied wur<strong>de</strong> verzichtet.<br />

Ein Jahrgang für die<br />

Geschichtsbücher<br />

Von Lehrern und Eltern habe ich in<br />

letzter Zeit oft <strong>de</strong>n Satz gehört: „Euer<br />

Jahrgang wird in die Geschichte eingehen.“<br />

Wahrscheinlich stimmt das. Die<br />

Abiturienten von <strong>2020</strong> sind <strong>de</strong>r erste<br />

und hoffentlich auch <strong>de</strong>r letzte Jahrgang,<br />

<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

das Abitur schreiben<br />

musste. Trotz aller<br />

Schwierigkeiten hat<br />

mein Abitur <strong>2020</strong><br />

gut funktioniert, ich<br />

verlasse die Schule<br />

mit einer Abiturdurchschnittsnote<br />

von 1,5.<br />

Prüfungen schreiben mit<br />

genug Sicherheitsabstand<br />

Tim<br />

Warnecke<br />

Fotos: Cathy Yeule/123RF (Abitur schreiben), Claas Warnecke (Tim Warnecke)<br />

14 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Abitur in Deutschland<br />

Das Abitur wird auch Allgemeine Hochschulreife genannt. Mit diesem Schulabschluss darf man in Deutschland an einer<br />

Universität studieren. In <strong>de</strong>r Regel muss man dafür zwölf o<strong>de</strong>r dreizehn Jahre zur Schule gehen und ein Gymnasium<br />

besuchen.<br />

Aufbau <strong>de</strong>r Prüfung<br />

In Deutschland ist die Bildung Aufgabe <strong>de</strong>r 16 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r.<br />

Sie entschei<strong>de</strong>n, wie schwer die Abiturprüfung<br />

sein soll und welche Fächer geprüft wer<strong>de</strong>n. Jedoch<br />

ist <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>s Abiturs in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn ähnlich.<br />

Die Schüler wählen selbst ihre Fächer, in <strong>de</strong>nen sie<br />

die Prüfung ablegen wollen. In <strong>de</strong>n meisten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

müssen die Schüler min<strong>de</strong>stens ein naturwissenschaftliches<br />

Fach wählen wie zum Beispiel Mathematik<br />

o<strong>de</strong>r Chemie, ein geisteswissenschaftliches Fach wie<br />

Deutsch, Literatur o<strong>de</strong>r Fremdsprachen sowie ein sozialwissenschaftliches<br />

Fach wie Wirtschaft o<strong>de</strong>r Geschichte.<br />

Das Abitur besteht, je nach Bun<strong>de</strong>sland, aus drei o<strong>de</strong>r<br />

vier schriftlichen Prüfungen und einer mündlichen Prüfung.<br />

Bei <strong>de</strong>r mündlichen Prüfung präsentiert <strong>de</strong>r Schüler<br />

vor drei Lehrkräften ein bestimmtes Thema.<br />

Benotung<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulzeit verlassen die Abiturienten die<br />

Schule mit <strong>de</strong>r Abiturdurchschnittsnote. In <strong>de</strong>r 11. bis<br />

13. Klasse <strong>de</strong>s Gymnasiums wer<strong>de</strong>n Tests und Prüfungen<br />

aber nicht mit <strong>de</strong>n Noten 1 bis 6, son<strong>de</strong>rn mit einem<br />

Punktesystem von 0 bis 15 bewertet. 15 ist <strong>de</strong>r beste<br />

Wert (Note 1+), 0 <strong>de</strong>r schlechteste (Note 6). Deshalb<br />

ist die Berechnung <strong>de</strong>r Endnote kompliziert.<br />

Viele Schüler nutzen heutzutage<br />

sogenannte Online-Abirechner,<br />

in die sie ihre Punkte eintragen und<br />

sich so die Endnote ausrechnen lassen.<br />

Man kann jedoch sagen, dass<br />

die schriftlichen und mündlichen<br />

Abiturprüfungen ungefähr ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r Endnote ausmachen. Die Noten<br />

aus <strong>de</strong>n einzelnen Fächern <strong>de</strong>r letzten<br />

zwei Schuljahre bil<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren<br />

zwei Drittel <strong>de</strong>r Endnote.<br />

Abiturienten<br />

In Deutschland legen immer weniger Schüler das Abitur<br />

ab. Die Zahl <strong>de</strong>r Abiturienten ist laut <strong>de</strong>m Statistischen<br />

Bun<strong>de</strong>samt in <strong>de</strong>n letzten Jahren gesunken. Die <strong>de</strong>mografische<br />

Entwicklung in Deutschland zeigt, dass immer<br />

weniger Kin<strong>de</strong>r geboren wer<strong>de</strong>n. Deswegen gebe es auch<br />

weniger Schüler, sagen Experten. Das folgen<strong>de</strong> Balkendiagramm<br />

zeigt, wie viele Schüler in Deutschland von<br />

2013 bis 2018 die Allgemeine Hochschulreife erreicht<br />

haben.<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

371 800<br />

333 000<br />

342 300<br />

354 400<br />

345 800<br />

339 300<br />

<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, <strong>2020</strong><br />

Abiturdurchschnittsnote, -n, die mittlere Note aus <strong>de</strong>n Endprüfungen und <strong>de</strong>n Schulleistungen<br />

Abiturprüfungen ablegen Examen/Tests für <strong>de</strong>n höchsten Schulabschluss in Deutschland machen<br />

Abschied, -e, <strong>de</strong>r Trennung, das Weggehen<br />

Abstand, -“-e, <strong>de</strong>r Strecke zwischen zwei Punkten; Distanz<br />

Aufbau, <strong>de</strong>r Struktur, Format<br />

beeindruckend imponierend, großartig<br />

Berechnung, -en, die Kalkulation, das Zusammenzählen<br />

einzeln separat, nicht mit an<strong>de</strong>ren zusammen<br />

entschei<strong>de</strong>n wählen, festlegen<br />

Hän<strong>de</strong>schütteln, das sich gegenseitig die Hand geben<br />

herrschen hier: sein, vorhan<strong>de</strong>n sein<br />

Jahrgang, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Schüler, die in einem bestimmten Jahr die Schule abschließen<br />

Lehrkraft, -“-e, die Lehrer, Pädagoge, Dozent<br />

nachmessen prüfen, vergleichen, kontrollieren<br />

Sicherheitsabstand einhalten, <strong>de</strong>n hier: Distanz zur nächsten Person haben<br />

Sicherheitsmaßnahme, -n, die Regel/Aktion, damit kein Unfall passiert<br />

sinken niedriger wer<strong>de</strong>n, fallen, zurückgehen<br />

verzichten, auf etw. (Akk.) etw. nicht machen/tun, etw. sein lassen<br />

Foto: Alexandra Koch/pixabay.com (Schüler mit Maske)<br />

Mit Mund-Nasen-<br />

Maske zum Abitur<br />

Tim Warnecke, Daniela Todorovićová<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 15


*<br />

Servicestelle<br />

uni-assist<br />

››<br />

Die Tür zum Studium in<br />

Deutschland<br />

Die Servicestelle uni-assist hilft<br />

internationalen Studienbewerbern beim<br />

Start in Deutschland. Die Experten prüfen<br />

die Bewerbungen auf ihre Vollständigkeit<br />

und leiten sie in elektronischer Form an die<br />

Universitäten weiter. Auch Nagasai Boya<br />

aus Puttaparthi in Südindien hat uni-assist<br />

genutzt.<br />

Ich studiere Psychologie an <strong>de</strong>r Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg.<br />

Dabei hat mir uni-assist geholfen“,<br />

berichtet Nagasai. Die 20-Jährige<br />

stand im letzten Jahr unter Zeitdruck.<br />

Erst am 1. Juli hatte sie ihr Zeugnis<br />

vom <strong>de</strong>utschen Studienkolleg Mettingen<br />

bekommen. Am 15. Juli war Bewerbungsschluss<br />

für das Wintersemester<br />

2019/20 an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Hochschulen. „Aber dank uni-assist<br />

hat es geklappt“, sagt die Stu<strong>de</strong>ntin.<br />

Wichtig sei zum Beispiel gewesen, alle<br />

Zeugniskopien im Rathaus beglaubigen<br />

zu lassen und die Dokumente auf<br />

<strong>de</strong>r Webseite von uni-assist hochzula<strong>de</strong>n<br />

und auch als Brief an uni-assist zu<br />

schicken.<br />

In sechs Schritten zum Studium<br />

Nagasai fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Bewerbungsprozess<br />

bei uni-assist gut strukturiert. Er besteht<br />

aus sechs Schritten: sich über<br />

die Voraussetzungen für das Studium<br />

informieren, die Bewerbung planen,<br />

Dokumente<br />

sammeln,<br />

sich online<br />

bewerben,<br />

Gebühren<br />

bezahlen, die Bewerbung abschicken<br />

und verfolgen. „Wenn <strong>de</strong>ine Bewerbung<br />

die formalen Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt, leitet<br />

uni-assist <strong>de</strong>ine Dokumente an die<br />

Universität <strong>de</strong>iner Wahl. Darüber wirst<br />

du per E-Mail informiert. Du bekommst<br />

danach von <strong>de</strong>r Universität eine Zuo<strong>de</strong>r<br />

Absage mit weiteren Informationen“,<br />

erzählt Nagasai. Sie hat eine Zusage<br />

bekommen und ist mit ihrem<br />

Psychologiestudium sehr<br />

zufrie<strong>de</strong>n. „Ich habe schon viel<br />

gelernt. Jetzt verstehe ich die<br />

Motivation <strong>de</strong>r Menschen besser.“<br />

Wirklich empfehlenswert<br />

Weil alles gut funktioniert hat,<br />

ist Nagasai mit <strong>de</strong>m Service von<br />

uni-assist zufrie<strong>de</strong>n. „Ich habe<br />

Absage, -n, die hier: Antwort, dass man einen Studienplatz nicht bekommen hat<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen, die die Aufgabe/das Verlangte schaffen<br />

beglaubigen lassen offiziell von jmdm. (z. B. vom Notar) bestätigen lassen<br />

Bewerbung, -en, die hier: das Einschreiben/Registrieren an einer Universität<br />

Bewerbungsschluss, -“-e, <strong>de</strong>r letzter Tag, um Dokumente abzugeben<br />

bewerten beurteilen, einschätzen, evaluieren<br />

fristgerecht rechtzeitig, pünktlich<br />

Gebühr, -en, die Beitrag; Geld, das man für etw. zahlen muss<br />

hochla<strong>de</strong>n ins Internet stellen; vom Computer ins Internet kopieren<br />

Studienbewerber, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r ein Studium beginnen möchte<br />

unter Zeitdruck stehen wenig Zeit haben<br />

verfolgen hier: beobachten<br />

vertrauen glauben, sich verlassen<br />

Vollständigkeit, die hier: dass alle Dokumente da sind<br />

Voraussetzung, -en, die Basis, Grundlage, Bedingung<br />

weiterleiten weiterschicken, weitersen<strong>de</strong>n<br />

Zeugnis, -se, das Bescheinigung, Zertifikat, Dokument<br />

Zusage, -n, die hier: Antwort, dass man einen Studienplatz bekommen hat<br />

Nagasai Boya studiert<br />

in Halle an <strong>de</strong>r Saale<br />

Zeit und Geld gespart“, sagt sie. Die<br />

Gebühr für die erste Bewerbung pro<br />

Semester betrage bei uni-assist 75<br />

Euro. Je<strong>de</strong> weitere Bewerbung im gleichen<br />

Semester koste dann 30 Euro.<br />

„Ich kann uni-assist nur empfehlen.<br />

Die Servicestelle war für mich die Tür<br />

zum Studium in Deutschland“, sagt<br />

Nagasai.<br />

Onlinehilfe für internationale<br />

Studienbewerber<br />

uni-assist e. V. wur<strong>de</strong> 2003 als Verein<br />

von <strong>de</strong>utschen Hochschulen in Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>r Hochschulrektorenkonferenz<br />

und <strong>de</strong>m Deutschen Aka<strong>de</strong>mischen Austauschdienst<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Die Servicestelle<br />

prüft die Vollständigkeit internationaler<br />

Studienbewerbungen für die Universitäten.<br />

Mittlerweile vertrauen 170 Hochschulen<br />

auf uni-assist, darunter einige <strong>de</strong>r<br />

Elitehochschulen wie die Technische<br />

Universität Dres<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Berliner<br />

Humboldt-Universität. Manche Hochschulen<br />

akzeptieren sogar nur Bewerbungen<br />

durch uni-assist. Die Zeugnisse<br />

<strong>de</strong>r internationalen Studienbewerber<br />

wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r Zentralstelle<br />

für ausländisches Bildungswesen<br />

(ZAB) bewertet. Die Experten von uniassist<br />

prüfen je<strong>de</strong> fristgerechte Bewerbung.<br />

Aus Indien, China, <strong>de</strong>m Iran, <strong>de</strong>r<br />

Türkei und Nigeria kommen die meisten<br />

uni-assist-Bewerber.<br />

Ekaterina Markeli<br />

Foto: Prachi Sharma (Nagasai Boya)<br />

16 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Studium<br />

Onlinelehre funktioniert<br />

››<br />

Vernas Erfahrungsbericht aus <strong>de</strong>r Universität Ulm<br />

Wie läuft das Studium in Deutschland während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie? Funktioniert die Onlinelehre?<br />

Darüber berichtet Verna Farid Gamil. Die 21-Jährige aus Alexandria in Ägypten studiert an <strong>de</strong>r<br />

Universität Ulm Informatik und musste im Sommer beim Schreiben <strong>de</strong>r Prüfungen Hygieneregeln<br />

einhalten.<br />

Seit März fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Universität<br />

Ulm kein Präsenzunterricht mehr<br />

statt. Meine Vorlesungen und Seminare<br />

schaue ich mir online an, bekomme<br />

das Unterrichtsmaterial per E-Mail<br />

o<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong> alles auf <strong>de</strong>r Onlineplattform<br />

„Moodle“. So geht mein Studium regulär<br />

unter irregulären Bedingungen weiter.<br />

Da im März und April meine Prüfungen<br />

ausgefallen waren, musste ich sie<br />

im Juni nachholen. Und im Juli kamen<br />

gleich die nächsten Klausuren – acht<br />

lange und stressige Prüfungswochen.<br />

Mit Maske zur Prüfung<br />

Meine Prüfungen fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Universität<br />

statt, aber ich musste mich an die<br />

Hygieneregeln halten: Ich ging, wie alle<br />

Studieren<strong>de</strong>n, mit einer Mund-Nasen-<br />

Stu<strong>de</strong>ntin bei <strong>de</strong>r<br />

Onlinelehre während<br />

<strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

Maske zur Prüfung. Beim Betreten und<br />

Verlassen <strong>de</strong>s Prüfungssaals musste<br />

ich zu je<strong>de</strong>m eineinhalb Meter Abstand<br />

halten. Auch die Tische stan<strong>de</strong>n im Abstand<br />

von eineinhalb Metern zueinan<strong>de</strong>r.<br />

Bevor die Prüfung begann, wur<strong>de</strong><br />

gefragt, ob jemand Symptome von CO-<br />

VID-19 habe o<strong>de</strong>r Kontakt mit einem<br />

COVID-19-Kranken gehabt hätte. Es<br />

wur<strong>de</strong>n auch die Kontaktdaten <strong>de</strong>r<br />

Prüflinge aufgeschrieben. Erst dann<br />

fing die Klausur an und die Studieren<strong>de</strong>n<br />

durften endlich die Masken absetzen.<br />

Lob für die Onlinelehre<br />

Ich fand die Onlinevorlesungen und<br />

-seminare sehr cool. Die Professoren<br />

und Dozenten haben sich viel Mühe<br />

gegeben, damit die Onlinelehre gut<br />

funktioniert. Manche Lehrkräfte haben<br />

stun<strong>de</strong>nlange Vi<strong>de</strong>os von ihren Vorlesungen<br />

gemacht und alles bis ins<br />

kleinste Detail erklärt. An<strong>de</strong>re waren<br />

nicht so ambitioniert. Dann hatte ich<br />

nur das Skript zur Vorlesung und konnte<br />

Fragen per E-Mail o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Plattform<br />

„Moodle“ stellen. Bei <strong>de</strong>n Onlinevorlesungen<br />

habe ich keine Nachteile<br />

gespürt. An<strong>de</strong>rs war das bei Seminaren<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeit im Labor. Da fehlte mir<br />

<strong>de</strong>r direkte Kontakt zu <strong>de</strong>n Lehrkräften.<br />

Vorteil fürs Lernen<br />

Während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie hatte<br />

ich allgemein das Gefühl, mehr Zeit<br />

zum Lernen zu haben. Zu Hause konnte<br />

ich mich besser mit <strong>de</strong>m Lehrstoff<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Ich war auch bei<br />

Onlinepräsentationen per Vi<strong>de</strong>okonferenz<br />

viel gelassener. Ich hätte nichts<br />

dagegen, wenn auch das nächste Semester<br />

noch online stattfin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

Gera<strong>de</strong> im Winter, wenn das Wetter<br />

schlecht ist, gehe ich nicht gern zur<br />

Uni. Solang die Lehrkräfte ihre Vorlesungen<br />

und Seminare so gut gestalten<br />

und die Studieren<strong>de</strong>n beim Onlineunterricht<br />

aktiv mitmachen, fin<strong>de</strong> ich die<br />

Onlinelehre wirklich sehr gelungen.<br />

<br />

Verna Farid Gamil<br />

*<br />

Fotos: Andrea Piacquadio/Canva (Stu<strong>de</strong>ntin), Universität Ulm (Logo Uni Ulm)<br />

Universität Ulm<br />

Die Universität Ulm wur<strong>de</strong> 1967 als „Medizinisch-Naturwissenschaftliche<br />

Hochschule<br />

Ulm“ gegrün<strong>de</strong>t und ist die jüngste Universität<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württembergs. Die Universität<br />

hatte zum Wintersemester 2018/19 rund<br />

10 000 Studieren<strong>de</strong>. Ihre Forschungsschwerpunkte<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem die<br />

Quantenwissenschaft, Alternsforschung<br />

und Mensch-Maschine-Interaktion.<br />

absetzen herunternehmen, ablegen<br />

Abstand halten auf Distanz achten<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen, sich sich mit etw. beschäftigen/befassen<br />

ausfallen nicht stattfin<strong>de</strong>n, abgesagt sein<br />

Bedingung, -en, die hier: Voraussetzung, Gegebenheit, Umstand<br />

einhalten befolgen, erfüllen, sich nach etw. richten<br />

Forschungsschwerpunkt, -e, <strong>de</strong>r Spezialisierung/Fokus <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Analyse<br />

gelassen ruhig, entspannt, locker<br />

gelungen erfolgreich, geglückt, effektiv<br />

gestalten organisieren, ausarbeiten<br />

Klausur, -en, die schriftliche Prüfung/Examen<br />

Lehrkraft, -“-e, die Lehrer, Pädagoge, Dozent<br />

Mühe geben, sich (Dat.) sich anstrengen/bemühen<br />

nachholen hier: später ablegen/schreiben<br />

Präsenzunterricht, <strong>de</strong>r normale Schulstun<strong>de</strong> mit Lehrer und Schülern<br />

Prüfling, -e, <strong>de</strong>r jmd, <strong>de</strong>r geprüft wird; Examenskandidat<br />

Skript, -e, das hier: Text einer Vorlesung/eines Vortrags<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 17


Porträt<br />

Tom Schilling als Maler<br />

Gerhard Richter im Film<br />

„Werk ohne Autor“<br />

*<br />

Experte für<br />

historische Rollen<br />

››<br />

Der Schauspieler Tom Schilling<br />

Tom Schilling verfügt über ein breites Repertoire an Rollen: Oft spielt <strong>de</strong>r 38-Jährige in Filmen mit, die<br />

von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts han<strong>de</strong>ln, wie in <strong>de</strong>m Spionagefilm „Der gleiche<br />

Himmel“ (2017) und in <strong>de</strong>m Drama „Brecht“ (2019). Gern übernimmt <strong>de</strong>r Schauspieler auch die Rolle<br />

<strong>de</strong>s suchen<strong>de</strong>n jungen Mannes, so wie in <strong>de</strong>m Spielfilm „Crazy“ (2000) o<strong>de</strong>r in „Oh Boy“ (2012).<br />

Tom Schilling hat früh mit <strong>de</strong>r<br />

Schauspielerei begonnen. Bereits<br />

als Jugendlicher stand <strong>de</strong>r 1982 geborene<br />

Ostberliner auf <strong>de</strong>r Bühne <strong>de</strong>s<br />

Berliner Ensembles, eines <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Theater Berlins. Zum Beispiel<br />

spielte er 1997 in <strong>de</strong>m Theaterstück<br />

„Leben <strong>de</strong>s Galilei“ mit, das von <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Dramatiker Bertolt Brecht<br />

(1898 – 1956) geschrieben wur<strong>de</strong>. In<br />

<strong>de</strong>m Stück, unter <strong>de</strong>r Regie von Bernhard<br />

Klaus Tragelehn, geht es um die<br />

Frage nach <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s<br />

Wissenschaftlers.<br />

Schauspielkarriere machen<br />

„Da wusste ich, dass das vielleicht ein<br />

Beruf für mich ist“, sagte Tom Schilling<br />

nach <strong>de</strong>n Dreharbeiten zu „Crazy“. Der<br />

Spielfilm basiert auf <strong>de</strong>m autobiografischen<br />

Roman <strong>de</strong>s Schriftstellers Benjamin<br />

Lebert. Von seinen Eltern wird<br />

Benjamin, gespielt von Robert Stadlober,<br />

in ein süd<strong>de</strong>utsches Internat geschickt.<br />

Dort trifft er seinen Mitschüler<br />

Janosch, dargestellt von Tom Schilling.<br />

Bei<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Freun<strong>de</strong>, bis sie sich in<br />

dasselbe Mädchen verlieben. Mit 1,5<br />

Millionen Besuchern gehörte „Crazy“ zu<br />

<strong>de</strong>n erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen Kinofilmen<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2000. Bis dahin hatte<br />

Schilling noch die I<strong>de</strong>e, Kunst zu studieren.<br />

Aber dann entschied er sich für<br />

eine Schauspielkarriere.<br />

Filme zur <strong>de</strong>utschen Geschichte<br />

Als Schauspieler bevorzugt Schilling<br />

historische Rollen aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus<br />

(1933 – 1945) und<br />

<strong>de</strong>r Nachkriegszeit, als zwei <strong>de</strong>utsche<br />

Staaten – die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

(BRD) und die Deutsche Demokratische<br />

Republik (DDR) – existierten.<br />

In <strong>de</strong>m Filmdrama „Napola – Elite für<br />

<strong>de</strong>n Führer“ (2004) spielt Schilling die<br />

zweite Hauptrolle neben <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Schauspieler Max Riemelt. Der<br />

Film erzählt die Geschichte <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong><br />

Friedrich und Albrecht, die zusammen<br />

eine Eliteschule <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

(NPEA o<strong>de</strong>r auch Napola: Nationalpolitische<br />

Erziehungsanstalt) besuchen.<br />

Albrecht, ein sensibler Schüler,<br />

kommt mit <strong>de</strong>r strengen Disziplin und<br />

<strong>de</strong>m harten Training in <strong>de</strong>r Eliteschule<br />

nicht zurecht und nimmt sich vor <strong>de</strong>n<br />

Augen seines Freun<strong>de</strong>s das Leben.<br />

Soldat und Spion<br />

Ebenfalls im Nationalsozialismus spielt<br />

die TV-Miniserie „Unsere Mütter, unsere<br />

Väter“ (2013). Als junger Soldat<br />

Friedhelm entwickelt sich Schilling vom<br />

schüchternen Jugendlichen zum furchtlosen<br />

Kämpfer im Zweiten Weltkrieg<br />

(1939 – 1945). In <strong>de</strong>m Fernsehfilm<br />

„Der gleiche Himmel“ (2017) ist Schilling<br />

ein DDR-Spion. Dieser soll 1974<br />

Militärgeheimnisse <strong>de</strong>r in Westberlin<br />

stationierten Amerikaner und Briten<br />

ausspionieren. Dafür muss er als Agent<br />

Romeo eine Liebesbeziehung mit einer<br />

Englän<strong>de</strong>rin aufbauen, die bei <strong>de</strong>r britischen<br />

Luftwaffe arbeitet.<br />

Suchen<strong>de</strong> Charaktere<br />

Auch mit Charakteren, die eine starke<br />

Persönlichkeitsentwicklung durchmachen,<br />

wie in <strong>de</strong>r Tragikomödie „Oh<br />

Boy“ (2012), hat Schilling Erfolg. Der<br />

Film erzählt die Geschichte eines Studienabbrechers<br />

in Berlin, <strong>de</strong>r zwei Jahre<br />

lang durch die Stadt wan<strong>de</strong>rt und<br />

sich selbst neu ent<strong>de</strong>ckt. In solch suchen<strong>de</strong>n<br />

Charakteren wird Schillings<br />

schauspielerisches Können <strong>de</strong>utlich: Er<br />

versucht Menschen naturgetreu darzu-<br />

Foto: Walt Disney Germany (Tom Schilling als Gerhard Richter)<br />

18 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


stellen und benutzt dafür keine extreme<br />

Gestik und Mimik. In Interviews<br />

sagt er auch, dass ihm ein nettes Team<br />

wichtiger sei als <strong>de</strong>r Erfolg in Hollywood.<br />

Vater, Tennisspieler und Musiker<br />

Privat ist Tom Schilling Vater von drei<br />

Kin<strong>de</strong>rn und lebt mit seiner Frau Annie<br />

Schilling in Berlin. Das Familienleben<br />

mit <strong>de</strong>m Schauspielberuf zu vereinbaren,<br />

ist für ihn eine Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Um das zu schaffen, dreht Schilling nur<br />

zwei, drei Filme im Jahr. Außer<strong>de</strong>m vermei<strong>de</strong>t<br />

er es, parallel an mehreren<br />

Drehorten zu arbeiten. In seiner Freizeit<br />

spielt er gern Tennis. „Die Konzentration<br />

auf mich selbst ist ein wichtiger<br />

Ausgleich“, sagt er über seine Liebe<br />

zum Tennissport. Auch die Musik ist<br />

wichtig für Tom. Mit zwanzig Jahren<br />

brachte er sich selbst das Gitarre- und<br />

Klavierspielen bei. Mittlerweile hat er<br />

mit seiner Band The Jazz Kids das Album<br />

„Vilnius“ herausgebracht.<br />

Tom Schilling als junger<br />

Bertolt Brecht im<br />

Dokumentardrama „Brecht“<br />

Schilling spielt Brecht<br />

In <strong>de</strong>m zweiteiligen Dokumentardrama<br />

„Brecht“ von Heinrich Breloer spielt<br />

Schilling <strong>de</strong>n jungen Dramatiker Bertolt<br />

Brecht. Damit kehrt er zu seinen Anfängen<br />

als Schauspieler zurück. Als Jugendlicher<br />

hatte Schilling im Berliner<br />

Ensemble bereits in Inszenierungen von<br />

Brecht-Stücken mitgewirkt. Es ist dasselbe<br />

Theater, in <strong>de</strong>m Brecht ab 1949<br />

bis zu seinem Tod sein berühmtes episches<br />

Theater entwickelt hatte. Deshalb<br />

hat Schilling eine beson<strong>de</strong>re Beziehung<br />

zu Brecht und sagt: „Meine<br />

ersten Erfahrungen als Schauspieler<br />

waren schon sehr <strong>de</strong>utlich von seinem<br />

Werk geprägt.“<br />

<br />

Katharina Ferner<br />

Ausgleich, <strong>de</strong>r Balance, Harmonie, Stabilität<br />

beibringen, sich (selbst) etw. selbst lernen, sich selbst unterrichten<br />

bevorzugen favorisieren, lieber mögen, vorziehen<br />

darstellen hier: eine Rolle in einem Film spielen<br />

Dreharbeit, -en, die Filmaufnahmen, einen Film machen<br />

ent<strong>de</strong>cken, sich (selbst) sich selbst kennenlernen/erfahren/fin<strong>de</strong>n/erkennen<br />

Erziehungsanstalt, -en, die Internat, Eliteschule<br />

furchtlos keine Angst vor etw. haben<br />

geprägt sein, von jmdm./etw. (Dat.) beeinflusst/gekennzeichnet sein<br />

han<strong>de</strong>ln, von jmdm./etw. (Dat.) thematisieren, zum Inhalt haben, erzählen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, -en, die schwierige Aufgabe<br />

Leben nehmen, sich, das sich selbst töten, Suizid begehen<br />

Liebesbeziehung aufbauen, eine eine erotische Partnerschaft/Romanze beginnen<br />

Militärgeheimnis, -se, das nicht öffentliches, vertrauliches Dokument <strong>de</strong>s Militärs/<strong>de</strong>r Armee<br />

mitwirken hier: (eine Rolle) spielen<br />

Fotos: Stefan Falke/West<strong>de</strong>utscher Rundfunk (Tom Schilling als Brecht), Walt Disney Germany (Filmplakat)<br />

naturgetreu wie in <strong>de</strong>r Realität, realistisch<br />

Persönlichkeitsentwicklung durchmachen, eine psychisch erwachsen wer<strong>de</strong>n<br />

schüchtern unsicher, ängstlich, vorsichtig<br />

sensibel empfindsam, weich, zart, sentimental<br />

Studienabbrecher, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r vorzeitig die Universität verlässt<br />

veranlassen hier: anordnen, das Kommando geben<br />

Verantwortung, die Verpflichtung, Aufgabe<br />

verfügen, über etw. (Akk.) haben, besitzen<br />

vermei<strong>de</strong>n etw. nicht machen<br />

Filmtipp:<br />

Werk ohne Autor<br />

Der <strong>de</strong>utsche Spielfilm von Florian Henckel von Donnersmarck thematisiert<br />

Teile aus <strong>de</strong>m Leben <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Malers Gerhard Richter, dargestellt<br />

von Tom Schilling. Als Kind muss er 1937 in Dres<strong>de</strong>n mit ansehen, wie seine<br />

Tante in eine Psychiatrie eingeliefert und dort später ermor<strong>de</strong>t wird. Viele<br />

Jahre danach hat <strong>de</strong>r Kunststu<strong>de</strong>nt Gerhard Richter eine Freundin, die<br />

ihn an seine Tante erinnert. Der junge Mann weiß aber nicht, dass <strong>de</strong>r Vater<br />

seiner Freundin Elisabeth damals in <strong>de</strong>r Psychiatrie <strong>de</strong>n Mord an seiner<br />

Tante veranlasst hatte. Auch in diesem Film zeigt Tom Schilling wie<strong>de</strong>r, dass<br />

er ein Experte für historische Rollen ist. Altersfreigabe <strong>de</strong>s Films: ab zwölf<br />

Jahren.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 19


*<br />

Aktuelle Trends<br />

aus Deutschland<br />

Was ist in diesem <strong>Herbst</strong> in Deutschland in Mo<strong>de</strong>? Und welche Dinge sind nicht so<br />

angesagt? Die Schülerin Irina Himici aus Neumünster hat die Antworten auf diese<br />

Fragen. Die 15-Jährige weiß, was gera<strong>de</strong> in und<br />

was out ist.<br />

Skateboard<br />

Viele Schüler in Deutschland fahren<br />

nicht mit <strong>de</strong>m Fahrrad zur Schule,<br />

son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>m Skateboard. Schon<br />

seit 50 Jahren ist das Skateboardfahren<br />

als Sport bei Jugendlichen beliebt<br />

und ist zu einer eigenen Jugendkultur<br />

gewor<strong>de</strong>n.<br />

Vi<strong>de</strong>otutorials<br />

Während <strong>de</strong>r Corona-Pan<strong>de</strong>mie entstan<strong>de</strong>n<br />

viele Vi<strong>de</strong>otutorials. Das sind<br />

kurze Vi<strong>de</strong>os im Internet, in <strong>de</strong>nen<br />

Menschen an<strong>de</strong>ren Leuten etwas beibringen.<br />

Zum Beispiel haben Friseure<br />

Vi<strong>de</strong>os gemacht, in <strong>de</strong>nen sie zeigten,<br />

wie man Haare schnei<strong>de</strong>t, als alle<br />

Friseursalons in Deutschland geschlossen<br />

waren.<br />

Cargohose<br />

Die Cargohose war früher eine Arbeitshose.<br />

Jugendliche tragen die Hose aus<br />

Baumwolle jetzt in <strong>de</strong>r Freizeit. Die<br />

Hose ist in vielen Formen und Farben<br />

zu kaufen. Der Vorteil <strong>de</strong>r Cargohose<br />

sind die vielen Hosentaschen, in die<br />

viel hineinpasst.<br />

Masken nähen<br />

In ganz Deutschland darf man ohne<br />

Maske nicht mit <strong>de</strong>n öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

fahren o<strong>de</strong>r einkaufen gehen.<br />

Masken kaufen kann teuer sein.<br />

Deshalb haben viele Deutsche ein neues<br />

Hobby – Masken nähen. Die selbst<br />

genähten Masken können einfarbig,<br />

bunt o<strong>de</strong>r mit lustigen Sprüchen sein.<br />

angesagt sein mo<strong>de</strong>rn/in Mo<strong>de</strong>/aktuell<br />

ausgeben hier: zahlen<br />

Baumwolle, die pflanzliches Material, um Kleidung zu machen<br />

beibringen, jmdm. (Dat.) jmdn. lehren; unterrichten<br />

einschränken begrenzen, limitieren, verbieten<br />

entstehen hier: produziert/gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

knallig kräftig, grell, intensiv<br />

Langstrecke, -n, die Entfernungen von über 5 000 Kilometern<br />

nähen Teile von Textilien (mit Na<strong>de</strong>l und Fa<strong>de</strong>n) zusammenfügen<br />

öffentlichen Verkehrsmittel, die Bus, Straßenbahn, U-Bahn<br />

Sicherheitsabstand, -“-e, <strong>de</strong>r Distanz zur nächsten Person<br />

Spruch, -“-e, <strong>de</strong>r hier: kurzer, lustiger Satz; Parole<br />

umweltschädlich nicht ökologisch; schlecht für die Natur<br />

Vorteil, -e, <strong>de</strong>r Nutzen, Pluspunkt, Gewinn<br />

Knallige Haarfarben<br />

Jugendliche än<strong>de</strong>rn oft nicht nur ihren<br />

Haarschnitt, son<strong>de</strong>rn auch ihre<br />

Haarfarbe. In <strong>de</strong>n letzten Jahren waren<br />

knallige Haarfarben wie zum Beispiel<br />

pink mo<strong>de</strong>rn. Doch dieses Jahr<br />

hat sich das geän<strong>de</strong>rt. Natürliche<br />

Haarfarben wie blond o<strong>de</strong>r dunkelbraun<br />

sind momentan im Trend.<br />

Autos kaufen<br />

Momentan kaufen die Deutschen<br />

fast keine neuen Autos. Das hat zwei<br />

Grün<strong>de</strong>: Wegen <strong>de</strong>r Coronakrise will<br />

niemand viel Geld ausgeben. Die<br />

finanzielle Unsicherheit ist zu groß.<br />

Außer<strong>de</strong>m wollen die Deutschen keine<br />

umweltschädlichen Benzin- und<br />

Dieselautos mehr haben.<br />

Proteste gegen Corona-<br />

Einschränkungen<br />

Um die Menschen vor COVID-19 zu<br />

schützen, hat die <strong>de</strong>utsche Regierung<br />

das öffentliche Leben eingeschränkt.<br />

Einigen Deutschen gefiel<br />

das nicht. Viele <strong>de</strong>monstrierten dagegen,<br />

oft ohne Maske und Sicherheitsabstand.<br />

Solche Proteste sind<br />

gefährlich für die Gesundheit aller.<br />

Langstreckenflüge<br />

Lange flogen keine Flugzeuge<br />

mehr. Mittlerweile fliegen die ersten<br />

Maschinen wie<strong>de</strong>r durch Europa<br />

und die Menschen beginnen zu<br />

reisen. Nur Langstreckenflüge<br />

sind immer<br />

noch out. Viele glauben,<br />

dass es in dieser Krise<br />

noch zu gefährlich ist,<br />

weit weg zu fliegen.<br />

Irina Himici<br />

In und Out<br />

Fotos: Chakkree Chantakad/pixabay.com (Skateboardfahrer), Alex Krasovsky/pixabay.com (Vi<strong>de</strong>otutorial Haare schnei<strong>de</strong>n), Carhartt WIP/planet-sport.com (Cargohose), Ben Kerckx/pixabay.com (Masken selbst nähen), Claudio<br />

Terrible/pixabay.com (knallige Haarfarben), Open-Clipart-Vectors/pixabay.com (Auto), Annalise Batista/pixabay.com (protestieren<strong>de</strong> Leute), Kit Karges/pixabay.com (Flugzeug)<br />

20 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Fotos: Loewe Verlag (Bens legendäre Skills), Kosmos Verlag (Die drei ??? Kids)<br />

Bibliothek<br />

Onlinespieler<br />

und Detektive<br />

››<br />

Buchtipps für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

Für alle, die Online-Vi<strong>de</strong>ospiele und Detektive mögen, hat <strong>vitamin</strong><br />

<strong>de</strong> zwei Buchtipps: Ben ist ein guter Onlinespieler und möchte seine<br />

Fähigkeiten aus <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>ospielen auch im realen Leben nutzen.<br />

Doch das funktioniert nicht so gut wie im Spiel. In <strong>de</strong>r Buchreihe<br />

„Die drei ??? Kids“ wer<strong>de</strong>n die drei Detektive Justus Jonas, Peter<br />

Shaw und Bob Andrews in ein Autorennen geschickt, um einen Dieb<br />

zu fangen.<br />

Bens legendäre Skills – von Som Goldberg<br />

Ben liebt Online-Vi<strong>de</strong>ospiele. Er spielt „Fortnite“ und auf<br />

<strong>de</strong>m virtuellen Fußballplatz von FIFA ist er <strong>de</strong>r große Held.<br />

Vor allem beherrscht er das neue Spiel „Exploria“. Es ist<br />

das größte und komplizierteste Abenteuer, das je programmiert<br />

wur<strong>de</strong>. Nur im richtigen Leben läuft es bei Ben nicht<br />

so gut. Wäre es nicht cool, seine Fähigkeiten (Englisch:<br />

skills) im wirklichen Leben anzuwen<strong>de</strong>n? Ben probiert es<br />

aus und erlebt ein ganz an<strong>de</strong>res Abenteuer. Das Leben ist<br />

eben kein Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel. Som<br />

Goldberg ist Schriftsteller, Zeichner und selbst ein großer<br />

Onlinespieler. Der von ihm gezeichnete Comicroman ist im<br />

Loewe Verlag erschienen und ist für Jugendliche ab zwölf<br />

Jahren geeignet.<br />

Die drei ??? Kids, Turbo-Rennen – von Boris<br />

Pfeiffer und Kim Schmidt<br />

Die Buchreihe „Die drei ???“ wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>r<br />

1960er-Jahre von <strong>de</strong>m Autor Robert Arthur (1909 –<br />

1969) in <strong>de</strong>n USA erfun<strong>de</strong>n. Seit<strong>de</strong>m gehen die drei<br />

jungen Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob<br />

Andrews auf Verbrecherjagd. Vor 20 Jahren entschloss<br />

sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Kosmos Verlag, die Buchreihe „Die<br />

drei ??? Kids“ herauszugeben. Die Bücher richten sich<br />

an Kin<strong>de</strong>r zwischen sechs und zehn Jahren. Die Geschichten<br />

sind weniger komplex erzählt und auch die<br />

Detektive sind mit zehn Jahren <strong>de</strong>utlich jünger als im<br />

Original. Im Buch „Turbo-Rennen“ schicken die Autoren<br />

Boris Pfeiffer und Kim Schmidt die drei Jung<strong>de</strong>tektive in ein Autorennen. Doch<br />

plötzlich wird die Rennfahrerin Viola beschuldigt, ein teures Testauto gestohlen zu<br />

haben. Wer<strong>de</strong>n „Die drei ???“ <strong>de</strong>n Dieb fin<strong>de</strong>n?<br />

<br />

Elwin Siemers<br />

Abenteuer, -, das ein außergewöhnliches Erlebnis<br />

anwen<strong>de</strong>n benutzen, einsetzen, ausprobieren<br />

beherrschen hier: perfekt können<br />

beschuldigen anklagen; sagen, dass jmd. etw. Falsches gemacht hat<br />

Buchreihe, -n, die mehrere Bücher mit ähnlichem Thema; Serie von Büchern<br />

Dieb, -e, <strong>de</strong>r Krimineller; jmd., <strong>de</strong>r etw. klaut/stiehlt<br />

entschließen, sich sich entschei<strong>de</strong>n/festlegen<br />

erfin<strong>de</strong>n sich aus<strong>de</strong>nken, ausarbeiten<br />

erscheinen hier: veröffentlicht/publiziert wer<strong>de</strong>n<br />

Fähigkeit, -en, die Können, Talent<br />

geeignet sein, für jmdn. (Akk.) passend/brauchbar/richtig sein<br />

Held, -en, <strong>de</strong>r eine mutige Person, Sieger, Star<br />

stehlen wegnehmen; etw., was einem nicht gehört, heimlich an sich nehmen<br />

Verbrecherjagd, -en, die Suche nach einem Kriminellen<br />

Verlag, -e, <strong>de</strong>r eine Firma, die Bücher und Zeitschriften herausgibt/publiziert<br />

*<br />

So fin<strong>de</strong>st<br />

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Studium!<br />

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wie man Schritt für<br />

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<strong>de</strong>m Arbeitsmarkt sind.<br />

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studienfuehrer


*<br />

75 Jahre<br />

Kriegsen<strong>de</strong><br />

››<br />

Deutschland und <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg<br />

Am 8. Mai 1945 unterschreibt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel<br />

(1882 – 1946) die Kapitulation <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Armee (Wehrmacht).<br />

Damit ist <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) in Europa been<strong>de</strong>t.<br />

Die Alliierten, bestehend aus <strong>de</strong>r Sowjetunion, <strong>de</strong>n USA,<br />

Großbritannien und Frankreich, haben das von Adolf Hitler<br />

(1889 – 1945) geführte Deutschland besiegt. Die Diktatur <strong>de</strong>r<br />

Nationalsozialisten ist vorbei.<br />

Als Hans Rosenthal am 25. April<br />

1945 in Berlin Panzer fahren hört,<br />

<strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r 20-Jährige: „Das sind die<br />

Russen, ich wer<strong>de</strong> befreit.“ Als verfolgter<br />

<strong>de</strong>utscher Ju<strong>de</strong> hat sich Hans zwei<br />

Jahre lang in einer Gartenlaube versteckt.<br />

Zur gleichen Zeit kämpft <strong>de</strong>r<br />

16-jährige Hansjürgen Schmidt* in Berlin<br />

gegen die Rote Armee. Er ist Hitlerjunge<br />

und kämpft, bis ihn am 2. Mai<br />

1945 sowjetische Soldaten gefangen<br />

nehmen. So erleben zwei junge Deutsche<br />

das Kriegsen<strong>de</strong> aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Perspektiven.<br />

Der 8. Mai und die Deutschen<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs<br />

entstehen 1949 zwei <strong>de</strong>utsche Staaten:<br />

im Westen die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland (BRD) und im Osten die<br />

Deutsche Demokratische Republik<br />

(DDR). Österreich, das zu Hitler<strong>de</strong>utschland<br />

gehörte, wird wie<strong>de</strong>r ein<br />

unabhängiger Staat. In <strong>de</strong>r DDR wird<br />

<strong>de</strong>r 8. Mai als Tag <strong>de</strong>r Befreiung <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>utschen Volkes vom Hitlerfaschismus<br />

begangen. Obwohl er nicht immer<br />

arbeitsfrei ist, fin<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>s Jahr offizielle<br />

Veranstaltungen statt. Im Gegensatz<br />

dazu ist <strong>de</strong>r 8. Mai in <strong>de</strong>r BRD lange<br />

kein Tag <strong>de</strong>r Erinnerung. Erstmals<br />

1985 bezeichnet <strong>de</strong>r damalige Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

Richard von Weizsäcker<br />

(1920 – 2015) <strong>de</strong>n 8. Mai als Tag <strong>de</strong>r<br />

Befreiung.<br />

Hitlers Aufstieg<br />

Der Zweite Weltkrieg wird 1939 von<br />

Nazi<strong>de</strong>utschland begonnen. Hitlers Ziel<br />

ist ein groß<strong>de</strong>utsches Reich in ganz Europa.<br />

Wie kam es zu dieser Entwicklung?<br />

Die Weltwirtschaftskrise 1932<br />

hat das Land fest im Griff. Es gibt mehr<br />

als sechs Millionen Arbeitslose. Die<br />

Demokratie <strong>de</strong>r Weimarer Republik<br />

(1918 – 1933) ist bedroht. Extreme<br />

Parteien wer<strong>de</strong>n stärker. Adolf Hitler<br />

mit seiner Nationalsozialistischen<br />

Deutschen Arbeiterpartei ( NSDAP) verspricht,<br />

Deutschland wirtschaftlich und<br />

außenpolitisch wie<strong>de</strong>r groß zu machen.<br />

Am 30. Januar 1933 wird er mit<br />

Unterstützung konservativer Politiker<br />

zum Reichskanzler ernannt. Sie glauben,<br />

Hitler kontrollieren zu können.<br />

Das ist ein Irrtum. In kurzer Zeit beseitigt<br />

Hitler die Demokratie.<br />

Deutschland wird zur Diktatur.<br />

Erste Konzentrationslager<br />

(KZ) entstehen, zum<br />

Beispiel 1933 in Dachau<br />

bei München. Hitler profitiert<br />

von <strong>de</strong>r Wirtschaftspolitik<br />

seiner Vorgänger. Die<br />

Arbeitslosigkeit sinkt. Auch<br />

außenpolitisch hat er Erfolge.<br />

Die meisten Deutschen<br />

sind zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Die Pläne Hitlers<br />

Doch Hitler will mehr. Er<br />

behauptet, die Deutschen<br />

brauchten mehr Lebensraum. Den will<br />

er im Osten erobern. Die dort leben<strong>de</strong>n<br />

slawischen Völker hält er für „Untermenschen“.<br />

Er will sie versklaven. Am<br />

meisten hasst Hitler aber die Ju<strong>de</strong>n,<br />

die er vernichten will. Obwohl Hitler offen<br />

über seine Pläne spricht und bereits<br />

1933 mit <strong>de</strong>r Ausgrenzung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n<br />

beginnt, glauben viele, so schlimm<br />

wer<strong>de</strong> es nicht kommen.<br />

Siegreiche sowjetische Soldaten am<br />

Bran<strong>de</strong>nburger Tor in Berlin 1945<br />

Wi<strong>de</strong>rstand gegen Hitler<br />

Geschichte<br />

Es gab auch Deutsche, die gegen die NS-Diktatur<br />

und <strong>de</strong>n Krieg waren. Die Hitlergegner<br />

waren Stu<strong>de</strong>nten, Arbeiter, Soldaten und Offiziere,<br />

Gelehrte, Kommunisten und Sozial<strong>de</strong>mokraten.<br />

Bekannte Wi<strong>de</strong>rstandsgruppen waren<br />

<strong>de</strong>r Kreisauer Kreis, die Rote Kapelle und<br />

die Weiße Rose. Am be<strong>de</strong>utendsten war aber<br />

das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 von<br />

Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg<br />

(1907 – 1944) und weiteren Offizieren. Hitler<br />

überlebte und <strong>de</strong>r Versuch, die Regierung zu<br />

stürzen, scheiterte. Der Krieg ging weiter.<br />

Deutscher Blitzkrieg<br />

Spätestens ab <strong>de</strong>m 1. September<br />

1939 geht es um Leben und Tod.<br />

Deutschland beginnt <strong>de</strong>n Krieg. Die<br />

<strong>de</strong>utsche Wehrmacht überfällt Polen<br />

und siegt in wenigen Wochen. Joseph<br />

Goebbels (1897 – 1945), Reichsminister<br />

für Propaganda, feiert die neue<br />

Kriegsführung als Blitzkrieg. 1940 erobert<br />

die Wehrmacht schnell Dänemark,<br />

Norwegen, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Belgien<br />

und Luxemburg. Auch Frankreich<br />

ist nach nur sechs Wochen besiegt.<br />

Die Wehrmacht scheint unschlagbar.<br />

Die Deutschen sind begeistert.<br />

Krieg gegen die Sowjetunion<br />

Am 22. Juni 1941 überfällt Deutschland<br />

die Sowjetunion. Diesmal funktioniert<br />

<strong>de</strong>r Blitzkrieg nicht. Im Winter<br />

scheitert die Eroberung Moskaus. Die<br />

Wehrmacht muss sich zurückziehen. Im<br />

Dezember 1941 erklärt Hitler auch <strong>de</strong>n<br />

USA <strong>de</strong>n Krieg. Militärisch ist damit<br />

Deutschlands Nie<strong>de</strong>rlage vorgezeichnet.<br />

Allerdings geht die Wehrmacht<br />

1942 erneut in die Offensive. Sie stößt<br />

bis an die Wolga, nach Stalingrad (heute:<br />

Wolgograd) und in <strong>de</strong>n Kaukasus<br />

Foto: Deutsches Historisches Museum (sowjetische Soldaten am Bran<strong>de</strong>nburger Tor)<br />

22 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Im April 1945 reichen sich US-amerikanische<br />

und sowjetische Soldaten auf <strong>de</strong>r<br />

zerstörten Torgauer Elbbrücke die Hän<strong>de</strong><br />

vor. Mit <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlage <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

6. Armee in Stalingrad im Januar 1943<br />

beginnt die Rote Armee, die Deutschen<br />

bis nach Berlin zurückzudrängen.<br />

Zweite Front im Westen<br />

Die USA und Großbritannien rüsten<br />

sich für eine zweite Front im Westen.<br />

Am D-Day, <strong>de</strong>m 6. Juni 1944, lan<strong>de</strong>n<br />

die Alliierten in <strong>de</strong>r Normandie.<br />

Deutschlands Nie<strong>de</strong>rlage ist nun unausweichlich.<br />

Bereits 1943 einigen<br />

sich die Alliierten auf ein gemeinsames<br />

Ziel: Deutschland muss bedingungslos<br />

kapitulieren und soll vollständig besetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Deutsche Verbrechen<br />

Die Entschlossenheit <strong>de</strong>r Alliierten, Hitler<br />

zu besiegen, liegt auch an <strong>de</strong>r Vernichtungspolitik<br />

<strong>de</strong>r Nationalsozialisten.<br />

Der Mord an <strong>de</strong>n europäischen Ju<strong>de</strong>n<br />

beginnt 1939. In<br />

Polen lässt Heinrich<br />

Himmler<br />

(1900 – 1945) als<br />

Chef <strong>de</strong>r paramilitärischen<br />

Schutzstaffel<br />

(SS) Tausen<strong>de</strong><br />

Polen und<br />

Ju<strong>de</strong>n erschießen.<br />

Diese Verbrechen<br />

wer<strong>de</strong>n im Krieg<br />

gegen die Sowjetunion<br />

noch brutaler.<br />

Die SS ermor<strong>de</strong>t<br />

hier bis zu 1,5<br />

Millionen Ju<strong>de</strong>n<br />

und an<strong>de</strong>re Zivilisten.<br />

1941 fällt die endgültige Entscheidung,<br />

alle Ju<strong>de</strong>n Europas zu ermor<strong>de</strong>n.<br />

Himmlers SS baut im besetzen Polen<br />

die drei nur zum Töten bestimmten<br />

Vernichtungslager Belzec, Sobibor und<br />

Treblinka. Auch in <strong>de</strong>n KZs mor<strong>de</strong>t die<br />

SS. In Auschwitz-Birkenau selektiert sie<br />

die Opfer: Arbeitsfähige wer<strong>de</strong>n versklavt,<br />

die Übrigen vergast. Die SS ermor<strong>de</strong>t<br />

nicht nur Ju<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch<br />

Sinti und Roma, Polen, Russen, politisch<br />

An<strong>de</strong>rs<strong>de</strong>nken<strong>de</strong> und Homosexuelle.<br />

Insgesamt fallen etwa 13 Millionen<br />

Menschen <strong>de</strong>utschen Verbrechen<br />

zum Opfer, darunter sind rund sechs<br />

Millionen Ju<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n Kriegsverbrechen<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht zählt<br />

auch die Tötung von drei Millionen<br />

sow jetischen Kriegsgefangenen.<br />

Weg in eine bessere Zukunft<br />

Nach <strong>de</strong>r Eroberung Berlins durch die<br />

Rote Armee ist Hitlers Reich am 8. Mai<br />

1945 untergegangen. Hans Rosenthal<br />

hat <strong>de</strong>n Krieg und <strong>de</strong>n Holocaust in<br />

seinem Versteck überlebt. Sein kleiner<br />

Bru<strong>de</strong>r Gert nicht. Er starb 1942 im KZ<br />

Majdanek. Auch Hansjürgen Schmidt<br />

sieht das Kriegsen<strong>de</strong> vor 75 Jahren als<br />

Befreiung. Es bewahrte ihn vor <strong>de</strong>m<br />

Tod und ermöglichte ihm <strong>de</strong>n Weg in<br />

eine bessere Zukunft. Hans Rosenthal<br />

wur<strong>de</strong> später ein bekannter Fernsehentertainer.<br />

Hansjürgen hat wahrscheinlich<br />

seine Quizsendung „Dalli Dalli“<br />

häufig gesehen.<br />

<br />

Wolfram von Scheliha,<br />

Wilhelm Siemers,<br />

Robert Teschner<br />

Alliierte, -n, <strong>de</strong>r/die Mitstreiter, militärischer Partner, hier: Anti-Hitler-Koalition<br />

Ausgrenzung, -en, die Diskriminierung, Benachteiligung<br />

begehen hier: feiern<br />

beseitigen been<strong>de</strong>n, annullieren<br />

Foto: Allan Jackson/DIZ Torgau<br />

Kriegstote<br />

Der Zweite Weltkrieg gilt als <strong>de</strong>r schrecklichste<br />

Krieg <strong>de</strong>r Geschichte. Min<strong>de</strong>stens<br />

55 Millionen Menschen wur<strong>de</strong>n weltweit<br />

getötet – zumeist Zivilisten. Mit mehr als<br />

27 Millionen Menschen hatte die Sowjetunion<br />

die meisten To<strong>de</strong>sopfer zu beklagen.<br />

Etwa neun Millionen Deutsche<br />

starben im Zweiten Weltkrieg. 36 Prozent<br />

<strong>de</strong>r To<strong>de</strong>sopfer waren Soldaten, 64<br />

Prozent Zivilisten.<br />

* ) Der Name wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r<br />

Redaktion geän<strong>de</strong>rt.<br />

Entschlossenheit, die Entschie<strong>de</strong>nheit, fester Wille<br />

erobern besetzen, einnehmen, okkupieren<br />

fest im Griff haben hier: überfallen, überwältigen<br />

Gartenlaube, -n, die Häuschen im Garten am Stadtrand<br />

gefangen nehmen ergreifen, festnehmen, einsperren<br />

Irrtum, -“-er, <strong>de</strong>r Fehler, etw. Falsches<br />

Nie<strong>de</strong>rlage, -n, die Misserfolg, Fehlschlag<br />

Offensive, -n, die Angriff, Attacke<br />

Opfer, -, das Geschädigter, Leidtragen<strong>de</strong>r<br />

profitieren, von etw. (Dat.) von etw. einen Vorteil/Nutzen haben<br />

rüsten, sich sich für <strong>de</strong>n Krieg fertig machen, sich bewaffnen<br />

scheitern nicht klappen/funktionieren, misslingen, fehlschlagen<br />

unausweichlich unvermeidlich, zwangsläufig<br />

unschlagbar unbesiegbar, am stärksten<br />

vernichten töten lassen, liquidieren<br />

versklaven unterdrücken, unterwerfen<br />

vorstoßen weitermarschieren, vorwärtsgehen<br />

vorzeichnen vorbestimmen, festlegen<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 23


Musik<br />

*<br />

Robin Schulz<br />

››<br />

Der <strong>de</strong>utsche DJ-Superstar<br />

Seine Songs gehören zu <strong>de</strong>n erfolgreichsten in <strong>de</strong>n internationalen Top-100-Listen. Seine aktuelle<br />

Single „Alane“ erreichte Platz 1 in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Dancecharts. Der <strong>de</strong>utsche Discjockey (DJ) Robin<br />

Schulz ist momentan einer <strong>de</strong>r angesagtesten und erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen Musiker.<br />

Die Lei<strong>de</strong>nschaft zur Musik hat Robin<br />

von seinem Vater. Dieser war<br />

bereits in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren ein bekannter<br />

DJ und brachte seinem Sohn<br />

das Auflegen von Schallplatten bei. Im<br />

Alter von 15 Jahren hatte Robin genug<br />

Geld gespart, um sich seinen ersten<br />

eigenen Plattenspieler zu kaufen.<br />

Damit legte er auf Partys auf und<br />

Erfolgreiche DJs aus<br />

Deutschland<br />

Nicht nur Robin Schulz, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>utsche DJs haben international viel<br />

Erfolg. Zum Beispiel:<br />

• Paul van Dyk – Electro; Hitauswahl:<br />

„For an Angel“ (1994), „Wir sind wir“<br />

(2004)<br />

• Felix Jaehn – House; Hitauswahl: „Ain’t<br />

Nobody“ (2015), „Je<strong>de</strong>r für Je<strong>de</strong>n“<br />

(2016)<br />

• Zedd – Electro/House/Dubstep; Hitauswahl:<br />

„Clarity“ (2012), „The Middle“<br />

(2018)<br />

• Paul Kalkbrenner – Dance/Electro; Hitauswahl:<br />

„Sky and Sand“ (2008), „No<br />

Goodbye“ (2019)<br />

experimentierte mit Musik. Nach seiner<br />

Schulzeit in <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Stadt Osnabrück probierte Robin einige<br />

Berufe aus, allerdings ohne Erfolg. Für<br />

ihn gab es nur einen Beruf – Profi-DJ<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Tage und Nächte verbrachte<br />

er damit, Musik zu mixen und tanzbare<br />

Tracks zu entwerfen. Es dauerte aber<br />

lange, bis seine Songs auf <strong>de</strong>m Online-<br />

Musikdienst SoundCloud Aufmerksamkeit<br />

bekamen.<br />

Der Durchbruch mit <strong>de</strong>m<br />

Remix „Waves“<br />

Der Durchbruch gelang ihm<br />

2013. Robin Schulz baute einen<br />

Track, bei <strong>de</strong>m er die Musik <strong>de</strong>s<br />

Songs „Waves“ <strong>de</strong>s nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Rappers Mr. Probz verwen<strong>de</strong>te.<br />

Allerdings fragte Schulz<br />

nicht nach <strong>de</strong>n Nutzungsrechten<br />

<strong>de</strong>s Songs, was illegal ist. Der<br />

Anruf <strong>de</strong>s Managers von Mr.<br />

Probz ließ nicht lange auf sich<br />

warten. Diesem gefiel Schulz‘<br />

Remix allerdings so gut, dass<br />

Robin und <strong>de</strong>r Manager eine<br />

Lösung fan<strong>de</strong>n. Danach ging alles sehr<br />

schnell: In <strong>de</strong>n darauffolgen<strong>de</strong>n Jahren<br />

veröffentlichte <strong>de</strong>r DJ Nummer-eins-<br />

Hits wie zum Beispiel <strong>de</strong>n Song „Sugar“<br />

(2015), <strong>de</strong>r in vielen europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r<br />

Charts stand.<br />

Nichts ist so emotional<br />

Robin Schulz beschränkt sich nicht nur<br />

auf ein Musikgenre. Er macht das, was<br />

ihm Spaß macht. Mal Deep House,<br />

dann wie<strong>de</strong>r Pop. Mit seinem einzigartigen<br />

Mix aus House, Electro und Pop<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jetzt 33-Jährige in Rekordgeschwindigkeit<br />

zum erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen<br />

DJ. Seine Motivation ist es,<br />

neue musikalische Kunstwerke zu erschaffen,<br />

zu <strong>de</strong>nen die Menschen tanzen<br />

wollen. „Nichts ist für mich so<br />

emotional wie Musik. Je<strong>de</strong> Stimmung,<br />

je<strong>de</strong>s Gefühl kann durch Musik entstehen<br />

– das macht sie so faszinierend.<br />

Sie berührt einen und führt Menschen<br />

durch gute o<strong>de</strong>r schlechte Zeiten“,<br />

sagt <strong>de</strong>r DJ.<br />

<br />

Katrin Luft<br />

angesagt mo<strong>de</strong>rn, in Mo<strong>de</strong>, aktuell<br />

an <strong>de</strong>r Spitze stehen ganz vorne sein, zu <strong>de</strong>n Ersten gehören<br />

Auflegen von Schallplatten, das hier: Musik machen als DJ<br />

beibringen, jmdm. (Dat.) jmdn. lehren; unterrichten<br />

berühren hier: zu Herzen gehen, jmdn. nicht kalt lassen<br />

beschränken, sich, auf etw. (Akk.) begrenzt/limitiert sein<br />

Durchbruch, -“-e, <strong>de</strong>r Erfolg, positives Ergebnis<br />

einzigartig einmalig, ungewöhnlich, ohne Beispiel<br />

entwerfen hier: sich aus<strong>de</strong>nken, ausarbeiten<br />

faszinierend attraktiv, interessant, großartig<br />

gelingen, jmdm. (Dat.) jmd. schafft etw./hat Erfolg<br />

Geschwindigkeit, -en, die Schnelligkeit, Tempo<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft, -en, die Freu<strong>de</strong>, Interesse<br />

Nutzungsrecht, -e, das Erlaubnis/juristische Regel, um etw. zu verwen<strong>de</strong>n<br />

Plattenspieler, -, <strong>de</strong>r Apparat, mit <strong>de</strong>m man Schallplatten abspielt/Musik machen kann<br />

Fotos: wallpapershome.com (Robin Schulz), laut.<strong>de</strong> (Robin Schulz beim Auflegen)<br />

24 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Sport<br />

Schluss mit Fitnessstudios<br />

››<br />

Fitness geht auch zu Hause<br />

Immer mehr Deutsche trainieren lieber zu Hause, anstatt in überfüllte Fitnessstudios zu gehen. Die<br />

Studios wer<strong>de</strong>n immer teurer, die Geräte sind oft schon besetzt und es kostet Zeit, ins Studio zu<br />

fahren. Da bietet es sich an, dass man zu Hause allein o<strong>de</strong>r zu zweit – mit einer Freundin o<strong>de</strong>r einem<br />

Freund – trainiert.<br />

Nach <strong>de</strong>r Schule o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Arbeit<br />

hat man oft keine Lust mehr,<br />

ins Fitnessstudio zu gehen. Außer<strong>de</strong>m<br />

weißt du schon, dass viele Menschen<br />

dort sein wer<strong>de</strong>n und du oft um die Fitnessgeräte<br />

kämpfen musst. Deshalb<br />

trainieren immer mehr Menschen zu<br />

Hause. Die Vorteile sind klar: Man spart<br />

Geld und Zeit, weil man nirgendwo hinfahren<br />

muss. Außer<strong>de</strong>m kannst du zu<br />

Hause Fitness machen, wann immer du<br />

möchtest, mit <strong>de</strong>r Musik, die dir gefällt.<br />

Und <strong>de</strong>ine Freundin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>in Freund<br />

kann auch mitmachen.<br />

Innerer Schweinehund<br />

Die Stimme im Kopf, die dich davon<br />

abhält, produktiv zu sein, und dich<br />

überre<strong>de</strong>t, lieber faul auf <strong>de</strong>r Couch zu<br />

liegen, wird „innerer Schweinehund“<br />

genannt. Diese fehlen<strong>de</strong> Motivation ist<br />

verantwortlich dafür, dass <strong>de</strong>in Training<br />

zu Hause nicht immer funktioniert. Du<br />

brauchst <strong>de</strong>utlich mehr Motivation, um<br />

zu Hause zu trainieren, als im Studio.<br />

Deshalb ist es hilfreich, wenn du dir einen<br />

Fitnessplan zusammenstellst.<br />

Sie sollten variiert wer<strong>de</strong>n, damit du<br />

alle Körpermuskeln trainierst. Falls du<br />

I<strong>de</strong>en für Übungen brauchst, kannst du<br />

dir Tipps im Internet suchen. Es gibt<br />

zahlreiche Übungen auf YouTube o<strong>de</strong>r<br />

Smartphone-Apps, die dich beim Training<br />

unterstützen. Achte aber darauf,<br />

wer die Informationen im Internet gepostet<br />

hat. Nimm nur Tipps von Experten<br />

an, <strong>de</strong>nn falsche Übungen können<br />

<strong>de</strong>iner Gesundheit scha<strong>de</strong>n.<br />

Saubere Luft beim Heimtraining<br />

Um zu Hause zu trainieren, brauchst<br />

du gute Trainingsbedingungen. Die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

sagt, dass saubere Luft beim Heimtraining<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtig ist.<br />

Lüfte also regelmäßig.<br />

Bei gutem<br />

Wetter kann auch bei offenem<br />

Fenster trainiert wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

solltest du darauf achten, dass du genug<br />

Platz hast. Falls du Möbel verschieben<br />

musst, tue dies schon vor<br />

<strong>de</strong>m Training, damit du nicht zwischendurch<br />

abbrechen musst. Eine gute Atmosphäre<br />

ist ebenfalls wichtig. Sorge<br />

dafür, dass du während <strong>de</strong>s Trainings<br />

Ruhe hast. Lass dich zum Beispiel<br />

nicht von Telefonanrufen ablenken.<br />

Sind diese Bedingungen gegeben,<br />

steht <strong>de</strong>inem erfolgreichen Heimtraining<br />

nichts mehr im Weg.<br />

<br />

A<strong>de</strong>le Nagel<br />

*<br />

Übungen variieren<br />

Bestimme fixe Tage, an <strong>de</strong>nen du Fitness<br />

machst und trainiere regelmäßig,<br />

am besten drei- bis viermal in<br />

<strong>de</strong>r Woche. Dein Fitnessplan sollte<br />

verschie<strong>de</strong>ne Übungen beinhalten.<br />

Illustration: stories - <strong>de</strong>.freepik.com<br />

Fitnesstracking<br />

Mit Fitnesstracking ist eine Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Fitnessfortschritte gemeint. Mit<br />

<strong>de</strong>n Daten kannst du <strong>de</strong>ine Leistungen<br />

überprüfen und dich weiter motivieren.<br />

Beson<strong>de</strong>rs mo<strong>de</strong>rn sind sogenannte<br />

Activity Tracker – elektronische Geräte,<br />

die <strong>de</strong>ine Fitness- und Gesundheitsdaten<br />

erfassen. Du kannst aber<br />

auch ohne teure elektronische Geräte<br />

<strong>de</strong>inen Erfolg messen. Beispielsweise<br />

kannst du <strong>de</strong>in Gewicht und <strong>de</strong>n<br />

Bizeps-, Bauch- und Brustumfang regelmäßig<br />

messen und notieren.<br />

abbrechen hier: aufhören, eine Pause machen<br />

abhalten, jmdn. von etw. (Dat.) hier: nicht machen lassen, stoppen, blockieren<br />

ablenken hier: stören<br />

Bedingung, -en, die Grundlage, Voraussetzung, Basis<br />

beinhalten enthalten, einschließen<br />

erfassen sammeln, registrieren, aufschreiben<br />

fix vorgegeben, fest eingeplant<br />

Gerät, -e, das hier: Apparat, an <strong>de</strong>m man trainiert/Übungen macht<br />

im Weg stehen verhin<strong>de</strong>rn, unmöglich machen<br />

Leistung, -en, die Resultat, Ergebnis<br />

scha<strong>de</strong>n schlecht sein für jmdn./etw.; Nachteile bringen<br />

überfüllt sehr voll, mit sehr vielen Menschen<br />

verantwortlich zuständig, verpflichtet<br />

verschieben hier: die Position von etw. än<strong>de</strong>rn; von A nach B bewegen<br />

Vorteil, -e, <strong>de</strong>r Nutzen, Pluspunkt, Gewinn<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 25


Gesundheit<br />

Gefährlichen<br />

Krankheiten vorbeugen<br />

››<br />

Wie wichtig sind Impfungen?<br />

„Die Corona-Pan<strong>de</strong>mie zeigt, was Infektionskrankheiten auslösen können. Deshalb muss es bald eine<br />

Impfung gegen das Virus geben“, erklärt Herr Dr. Christian Riethe. Er ist Arzt in <strong>de</strong>r schwäbischen<br />

Kleinstadt Bopfingen. Warum Impfungen so wichtig sind und Leben retten, erzählt <strong>de</strong>r<br />

Allgemeinmediziner im Interview.<br />

*<br />

Herr Dr. Riethe, was<br />

können wir tun, um<br />

uns vor COVID-19<br />

zu schützen?<br />

Wir müssen <strong>de</strong>n Sicherheitsabstand<br />

von<br />

eineinhalb Metern einhalten,<br />

unsere Hän<strong>de</strong> gründlich waschen und<br />

in die Armbeuge niesen und husten.<br />

Nur so können wir eine Ansteckung minimieren.<br />

Außer<strong>de</strong>m muss es nächstes<br />

Jahr eine Impfung gegen das Virus geben,<br />

sonst beschäftigt uns COVID-19<br />

noch Jahre.<br />

Warum sind Impfungen wichtig?<br />

Durch Impfungen konnten schon viele<br />

Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel<br />

Pocken, komplett ausgerottet wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Impfung beugt Ansteckungen vor.<br />

Der Mensch ist dann immun gegen die<br />

Krankheit. Es gibt sehr gefährliche<br />

Krankheiten, wie zum Beispiel Tetanus.<br />

Sie können tödlich sein. Nur durch<br />

eine Impfung wird man erst gar nicht<br />

krank.<br />

Wie funktioniert das Impfen in<br />

Deutschland?<br />

Kin<strong>de</strong>r erhalten <strong>de</strong>utlich mehr Impfungen<br />

als Erwachsene, weil es Krankheiten<br />

gibt, die nur Kin<strong>de</strong>r bekommen.<br />

Windpocken zum Beispiel. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n in gewissen Abstän<strong>de</strong>n dreimal<br />

gegen eine bestimmte Krankheit geimpft.<br />

Dadurch bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Körper ein<br />

sogenanntes Impfgedächtnis. Bei manchen<br />

Krankheiten reicht das ein Leben<br />

lang. An<strong>de</strong>re Impfungen müssen alle<br />

zehn Jahre aufgefrischt wer<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

sollten auch Erwachsene ihren<br />

Impfstatus regelmäßig überprüfen lassen.<br />

Da je<strong>de</strong> Impfung in <strong>de</strong>n Impfpass<br />

eingetragen wird, lässt sich leicht erkennen,<br />

wann die nächste Impfung<br />

notwendig ist.<br />

Aber in Deutschland gibt es keine<br />

Impfpflicht, richtig?<br />

In manchen Berufen, wie zum Beispiel<br />

in Pflegeberufen, gibt es eine Impfpflicht<br />

gegen Masern. Außer<strong>de</strong>m müssen<br />

auch Kin<strong>de</strong>rgarten- und Schulkin<strong>de</strong>r<br />

seit diesem Jahr eine Masernimpfung<br />

haben. Alle an<strong>de</strong>ren Impfungen<br />

sind freiwillig. Die Ständige Impfkommission<br />

(STIKO) veröffentlicht je<strong>de</strong>s<br />

Jahr Impfempfehlungen für Deutschland.<br />

Darin steht, wann man sich gegen<br />

welche Krankheit impfen sollte.<br />

Es gibt Menschen, die gegen<br />

Impfungen sind. Warum ist das so?<br />

Es gibt verschie<strong>de</strong>ne Grün<strong>de</strong>. Manche<br />

Menschen haben zum Beispiel Angst,<br />

dass sie durch eine Impfung krank wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist aber viel wahrscheinlicher,<br />

dass man sich mit einer Krankheit ansteckt,<br />

weil man nicht geimpft ist. Es<br />

gibt Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe.<br />

Bei Totimpfstoffen wer<strong>de</strong>n Bestandteile<br />

von toten Viren geimpft. Lebendimpfstoffe<br />

sind ein bisschen gefährlicher,<br />

<strong>de</strong>nn da wird das abgeschwächte<br />

Virus geimpft. Nur in ganz seltenen Fällen<br />

bricht die Krankheit durch die Impfung<br />

aus. Viele glauben, dass die<br />

Krankheit auch durch Totimpfstoffe<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n kann. Das stimmt<br />

aber nicht. Über das Impfen gibt es lei<strong>de</strong>r<br />

immer noch viele Falschinformationen.<br />

Welcher Teil <strong>de</strong>r Bevölkerung hat die<br />

geringste Immunisierung?<br />

Vor allem die Impfungen gegen Tetanus,<br />

Diphtherie und Keuchhusten sollten<br />

alle zehn Jahre erneuert wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese fehlen aber oft bei Patienten im<br />

Alter von 70 bis 80 Jahren. Deshalb<br />

sind Impfungen bis ins hohe Alter wichtig.<br />

Danke für das Gespräch, Herr Dr.<br />

Riethe.<br />

Das Interview führte<br />

Daniela Todorovićová.<br />

Fotos: Angelo Esslinger/pixabay.com (Impfung), drriethe.<strong>de</strong> (Dr. Riethe), Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (DSD-Sternchen)<br />

26 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Wie funktionieren<br />

Impfungen?<br />

Schutz vor Infektionskrankheiten<br />

Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten<br />

und retten Leben. Viren,<br />

Bakterien, Pilze und Parasiten können<br />

Krankheiten auslösen. Diese wer<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise durch eine Tröpfcheninfektion,<br />

also durch Husten<br />

o<strong>de</strong>r Niesen, von Mensch zu Mensch<br />

weitergegeben.<br />

Fotos: Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung (aktive und passive Immunisierung)<br />

Das Immunsystem<br />

Steckt man sich mit einer Krankheit<br />

an, bil<strong>de</strong>t unser Körper Antikörper gegen<br />

<strong>de</strong>n Krankheitserreger. In sogenannten<br />

Gedächtniszellen wird die Bauanleitung<br />

dieser Antikörper gespeichert.<br />

Steckt man sich erneut mit <strong>de</strong>r gleichen<br />

Krankheit an, weiß unser Körper bereits,<br />

welche Antikörper er herstellen muss.<br />

Die Krankheitserreger wer<strong>de</strong>n sofort bekämpft<br />

und wir sind gegen diese Krankheit<br />

immun.<br />

Immunisierung durch Impfungen<br />

Impfungen ahmen eine natürliche Immunisierung<br />

nach. Impfstoffe enthalten<br />

kleine Bestandteile <strong>de</strong>s Krankheitserregers. Diese wer<strong>de</strong>n uns dann in <strong>de</strong>n Körper gespritzt. Unser Körper bil<strong>de</strong>t<br />

nach einer Impfung Antikörper und speichert die Bauanleitung wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Gedächtniszellen. Eine Immunisierung<br />

durch Impfung ist viel ungefährlicher als eine natürliche Erkrankung. Die Bestandteile <strong>de</strong>s Krankheitserregers sind so<br />

klein, dass sie die Krankheit meist nicht auslösen, aber sich trotz<strong>de</strong>m Antikörper bil<strong>de</strong>n. Es kann vorkommen, dass<br />

man nach einer Impfung Fieber bekommt o<strong>de</strong>r leichte Krankheitssymptome zeigt, aber diese klingen in <strong>de</strong>r Regel<br />

nach ein bis zwei Tagen ab.<br />

abklingen weniger/geringer wer<strong>de</strong>n, nachlassen<br />

Ansteckung, -en, die Infektion, Übertragung einer Krankheit<br />

Armbeuge, -n, die Ecke/Winkel zwischen Ober- und Unterarm<br />

ausbrechen hier: beginnen<br />

auslösen bewirken, zur Folge haben<br />

ausrotten vollständig vernichten/beseitigen, eliminieren<br />

Gedächtniszelle, -n, die das kleinste Teilchen in einem Lebewesen, das sich etw. merken kann<br />

Impfgedächtnis, -se, das immunologische Erinnerung<br />

Impfpflicht, -en, die Gesetz/Notwendigkeit, eine Immunisierung zu machen<br />

Impfung, -en, die Immunisierung<br />

in gewissen Abstän<strong>de</strong>n von Zeit zu Zeit, regelmäßig<br />

Keuchhusten, <strong>de</strong>r Infektionskrankheit mit Husten und Atemnot<br />

Krankheitserreger, -, <strong>de</strong>r Virus, Bakterie, Bazille<br />

Masern, die Infektionskrankheit mit hohem Fieber und großen, roten Punkten auf <strong>de</strong>r Haut<br />

nachahmen imitieren, kopieren<br />

Pocken, die gefährliche Infektionskrankheit mit Fieber und infektiösen Stellen auf <strong>de</strong>r Haut<br />

speichern sichern, lagern<br />

vorbeugen vorsorgen, verhin<strong>de</strong>rn, blockieren<br />

Windpocken, die Infektionskrankheit mit Fieber und kleinen, roten Punkten auf <strong>de</strong>r Haut<br />

Her<strong>de</strong>nimmunität<br />

Durch eine Impfung schützen wir nicht<br />

nur uns selbst, son<strong>de</strong>rn auch unsere Mitmenschen.<br />

Je mehr Menschen gegen eine<br />

hoch anstecken<strong>de</strong> Krankheit immun sind,<br />

umso schwerer breitet sie sich aus. Mediziner<br />

sprechen dann von Her<strong>de</strong>nimmunität,<br />

wenn mehr als 80 Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

immun gegen eine Krankheit sind.<br />

Das ist <strong>de</strong>shalb wichtig, weil es Menschen<br />

gibt, die nicht geimpft wer<strong>de</strong>n können, zum<br />

Beispiel Säuglinge o<strong>de</strong>r Menschen mit einem<br />

schlechten Immunsystem. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

dann durch die Her<strong>de</strong>nimmunität geschützt.<br />

Deshalb wird gegen COVID-19 nur<br />

eine Her<strong>de</strong>nimmunität durch Impfung helfen<br />

können. Laut Angaben <strong>de</strong>r Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) soll es diese Impfung<br />

ab Mitte 2021 geben.<br />

Daniela Todorovićová<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 27


Deutsche Erfin<strong>de</strong>r<br />

*<br />

Winziges sichtbar machen<br />

››<br />

Das Elektronenmikroskop von Ernst Ruska<br />

Mikroskope dienen in <strong>de</strong>r Wissenschaft dazu, winzige Objekte groß darzustellen und zu erforschen.<br />

Ohne das Elektronenmikroskop gäbe es heute nicht so viele Erkenntnisse in <strong>de</strong>r Medizin. Der Erfin<strong>de</strong>r<br />

dieses beson<strong>de</strong>ren Instruments war <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Ingenieur Ernst Ruska (1906 – 1988).<br />

Medizinische Forschung<br />

wäre<br />

heute ohne mo<strong>de</strong>rne<br />

Elektronenmikroskope<br />

un<strong>de</strong>nkbar. Sie<br />

helfen dabei, Viren und<br />

Bakterien zu erforschen.<br />

Auch in <strong>de</strong>r Kriminalistik kommen<br />

Elektronenmikroskope zum Einsatz:<br />

Es reicht ein kleines Stück DNA<br />

vom Tatort, um <strong>de</strong>r Polizei wichtige Informationen<br />

über <strong>de</strong>n Täter zu liefern.<br />

Wer steckt hinter <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s<br />

Supergeräts?<br />

Der Mensch als Augentier<br />

Schon als Junge war <strong>de</strong>r in Hei<strong>de</strong>lberg<br />

geborene Ernst August Friedrich Ruska<br />

fasziniert von Mikroskopen. Sein Vater<br />

besaß ein schönes Exemplar, aber das<br />

durften sein Bru<strong>de</strong>r Hartmut und er<br />

nicht anfassen. Ruskas Begeisterung<br />

für Physik wuchs in <strong>de</strong>r Schule. Ab<br />

1925 studierte er Elektrotechnik in<br />

München und Berlin. Zu dieser Zeit waren<br />

Lichtmikroskope üblich. Sie konnten<br />

bereits kleine Objekte stark vergrößern<br />

(2 000-fach). Aus Ruskas Sicht<br />

waren Mikroskope beson<strong>de</strong>rs wichtig<br />

für die Forschung. „Der Mensch ist ein<br />

Augentier, das erst durch das Sehen<br />

Zusammenhänge versteht“, sagte er in<br />

einem Vortrag.<br />

Vom Lichtmikroskop zum<br />

Elektronenmikroskop<br />

Bereits im Studium war Ruska davon<br />

überzeugt, dass man mit Elektronen,<br />

<strong>de</strong>n negativ gela<strong>de</strong>nen Elementarteilchen<br />

<strong>de</strong>s Atoms, viel stärker vergrößern<br />

kann als mit Licht. Sie haben eine<br />

viel kleinere Wellenlänge als sichtbares<br />

Licht. Der <strong>de</strong>utsche Physiker Hans<br />

Busch (1884 – 1973) hatte 1926 eine<br />

Linse entwickelt, die mit solchen elektromagnetischen<br />

Kräften arbeitete. Auf<br />

dieser I<strong>de</strong>e baute Ruska auf und versuchte,<br />

Elektronenstrahlen punktförmig<br />

zu bün<strong>de</strong>ln. Nach jahrelanger Forschung<br />

gelang es Ruska 1931, einen<br />

Prototypen <strong>de</strong>s Elektronenmikroskops<br />

zu bauen, <strong>de</strong>n er damals Übermikroskop<br />

nannte. Bereits zwei Jahre später<br />

entwickelte er ein Mikroskop, das eine<br />

12 000-fache Vergrößerung ermöglichte.<br />

Die Weiterentwicklung von Ruskas<br />

Elektronenmikroskop wur<strong>de</strong> aber gebremst,<br />

weil es dafür keine Forschungsgel<strong>de</strong>r<br />

mehr gab.<br />

Elektronenmikroskope von Siemens<br />

Daher arbeitete Ruska ab 1937 bei <strong>de</strong>r<br />

Firma Siemens. Zusammen mit seinem<br />

Schwager Bodo von Borries (1905 –<br />

1956) entwickelte er dort das erste serienreife<br />

Elektronenmikroskop. Siemens<br />

grün<strong>de</strong>te ein Laboratorium für<br />

Elektronenoptik in Berlin-Spandau, weil<br />

die Firma das Elektronenmikroskop für<br />

die wichtigste Entwicklung ihrer Zeit<br />

hielt. Zur gleichen Zeit beschäftigte<br />

sich Ruskas Bru<strong>de</strong>r Hartmut mit <strong>de</strong>r<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Elektronenmikroskope in<br />

<strong>de</strong>r Medizin und Biologie.<br />

Fotos: Deutsches Museum (Ernst Ruska), Eric Erbe/wikiimages/pixabay.com (Milbe unter <strong>de</strong>m Elektronenmikroskop),<br />

Dr. Ann-Kathrin Wenke/Universität zu Kiel (neues Elektronenmikroskop an <strong>de</strong>r Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)<br />

Elektronenmikroskopie<br />

einer Milbe<br />

28 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Illustration: Universität Bielefeld (Innenansicht Elektronenmikroskop)<br />

Nobelpreis für Physik<br />

Im Jahr 1934 promovierte Ernst Ruska an<br />

<strong>de</strong>r Technischen Hochschule Berlin. 1944,<br />

mitten im Zweiten Weltkrieg, folgte die Habilitation.<br />

Später grün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Ingenieur das<br />

Institut für Elektronenmikroskopie und wur<strong>de</strong><br />

Professor an <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin<br />

sowie an <strong>de</strong>r Technischen Universität Berlin.<br />

Aber erst im Jahre 1986 – also mehr als 50<br />

Jahre nach seiner Erfindung <strong>de</strong>s Elektronenmikroskops<br />

– erhielt er gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />

Deutschen Gerd Karl Binnig und <strong>de</strong>m<br />

Schweizer Heinrich Rohrer (1933 – 2013)<br />

<strong>de</strong>n Nobelpreis für Physik für diese Leistung.<br />

Nur zwei Jahre später, am 27. Mai 1988,<br />

verstarb Ernst Ruska in Berlin.<br />

Die Tore zum Mikrokosmos<br />

Ernst Ruska hat mit seiner Erfindung viele Erkenntnisse<br />

in <strong>de</strong>n Wissenschaften ermöglicht.<br />

Zufrie<strong>de</strong>n war er mit seiner Forschung<br />

nie. So fragte er 1985 in einer Re<strong>de</strong>: „Das<br />

Lichtmikroskop öffnete das erste Tor zum Mikrokosmos.<br />

Das Elektronenmikroskop öffnete<br />

das zweite Tor zum Mikrokosmos. Was wer<strong>de</strong>n<br />

wir fin<strong>de</strong>n, wenn wir das dritte Tor öffnen?“<br />

Aus heutiger Sicht lässt sich diese Frage<br />

beantworten. Hinter <strong>de</strong>m dritten Tor liegt<br />

die Nanotechnologie.<br />

<br />

Johanna Nimrich<br />

Institutsdirektor Professor Dr. Ralph Lucius<br />

(links) und seine Mitarbeiter, Dr. Philipp Arnold<br />

(Mitte) und Frank Lichte (rechts), freuen<br />

sich über das neue Elektronenmikroskop an<br />

<strong>de</strong>r Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

Das Elektronenmikroskop<br />

Ein Elektronenmikroskop vergrößert ein Objekt mithilfe von Elektronen.<br />

Dafür wird oben im Mikroskop ein Strahl aus Elektronen erzeugt. Er wird<br />

nach unten gelenkt und durch starke elektrische Fel<strong>de</strong>r gebün<strong>de</strong>lt. Der<br />

Elektronenstrahl wird immer dünner und fällt punktförmig auf das untersuchte<br />

Objekt. Der Punkt auf <strong>de</strong>m Objekt strahlt selbst auch Elektronen<br />

ab. Sie wer<strong>de</strong>n mit einem Detektor aufgefangen. Dieser erstellt dann<br />

das Bild <strong>de</strong>s Objekts, welches man auf einem Bildschirm ansehen kann.<br />

Es wer<strong>de</strong>n vor allem zwei Typen von Elektronenmikroskopen genutzt: das<br />

Transmissions-Elektronenmikroskop (TEM) und das Raster-Elektronenmikroskop<br />

(REM).<br />

Zwei Vorteile<br />

Im Gegensatz zum Lichtmikroskop sind die Bil<strong>de</strong>r immer in Schwarz-Weiß.<br />

Farben können Elektronenmikroskope nicht zeigen. Dafür haben sie zwei<br />

klare Vorteile: Mit ihnen können Objekte sehr stark vergrößert wer<strong>de</strong>n,<br />

heutzutage um das 200 000-fache. Außer<strong>de</strong>m wird die Struktur <strong>de</strong>s Objekts<br />

sichtbar gemacht. Heute sind Elektronenmikroskope beson<strong>de</strong>rs in<br />

<strong>de</strong>r Medizin wichtig. Kleinste Objekte wie Zellen, Viren und einige Bakterien<br />

können nur dank<br />

ihnen sichtbar gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Daher<br />

spielen diese Mikroskope<br />

bei <strong>de</strong>r<br />

Erforschung <strong>de</strong>s Coronavirus<br />

und bei <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung eines<br />

Impfstoffs eine wichtige<br />

Rolle. Marktführer<br />

im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Elektronenmikroskope<br />

ist heute nicht<br />

mehr Deutschland,<br />

son<strong>de</strong>rn sind die<br />

USA.<br />

aufbauen hier: beruhen/basieren auf, hervorgehen aus<br />

bremsen stoppen, anhalten<br />

bün<strong>de</strong>ln fokussieren<br />

DNA, die Desoxyribonukleinsäure, genetischer Co<strong>de</strong><br />

entwickeln hier: konstruieren, bauen<br />

Erfin<strong>de</strong>r, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r als Erster etw. Neues entwickelt/baut<br />

erforschen untersuchen, prüfen, analysieren<br />

Erkenntnis, -se, die wissenschaftliches Resultat, Ergebnis, Wissen<br />

fasziniert sein begeistert/sehr erfreut sein<br />

gelingen, jmdm. (Dat.) jmd. schafft etw./hat Erfolg<br />

Habilitation, -en, die wissenschaftliche Publikation/Prüfung, um Professor zu wer<strong>de</strong>n<br />

halten, für etw. (Akk.) betrachten/ansehen als etw.<br />

Impfstoff, -e, <strong>de</strong>r Serum, Vakzine<br />

Leistung, -en, die hier: Resultat, Ergebnis<br />

lenken steuern, manövrieren<br />

liefern geben, bringen<br />

promovieren eine wissenschaftliche Arbeit schreiben und verteidigen, um Doktor zu wer<strong>de</strong>n<br />

serienreif bereit für die Massenproduktion<br />

Strahl, -en, <strong>de</strong>r heller Streifen von Licht, Lichtschein<br />

Wellenlänge, -n, die Frequenz, Schwingungen pro Sekun<strong>de</strong><br />

winzig sehr klein, mikroskopisch klein<br />

Zelle, -n, die kleinstes Teilchen eines Lebenwesens<br />

zum Einsatz kommen genutzt/verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

Zusammenhang, -“-e, <strong>de</strong>r Verbindung, Beziehung, Kausalität<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 29


Dialog<br />

Kayo und die<br />

Badmintonmeisterin<br />

››<br />

Eine Japanerin in Österreich<br />

Kayo ist mit ihrer Familie von Tokio nach Wien gezogen. Dort geht die 16-Jährige seit einigen Wochen<br />

zur Schule. Kayo hat eine gesprächige Mitschülerin kennengelernt, dabei aber vergessen, sie nach<br />

ihrem Namen zu fragen. Von einem Lehrer hat sie erfahren, dass die Schülerin Valerie Gruber heißt und<br />

Badminton spielt. Das ist auch Kayos Hobby! Nun geht sie in <strong>de</strong>n Sportklub <strong>de</strong>s Gymnasiums.<br />

*<br />

Valerie: Na, da schau her! Kayo besucht<br />

uns! Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass du mich fin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>st.<br />

Daniel: Wer bist du? Ich habe dich<br />

hier bei uns noch nie gesehen.<br />

Valerie: Das ist Kayo. Wir haben uns<br />

vor einiger Zeit in <strong>de</strong>r Cafeteria unterhalten.<br />

Sie ist noch nicht so lange in<br />

Wien. Stimmt’s, Kayo?<br />

Kayo: Richtig! Damals bist du einfach<br />

verschwun<strong>de</strong>n. Ich habe lange gebraucht,<br />

bis ich <strong>de</strong>inen Namen erfahren<br />

habe. Und ich weiß jetzt auch,<br />

dass du Badmintonmeisterin bist.<br />

Willst du mir vielleicht <strong>de</strong>inen Freund<br />

vorstellen?<br />

Valerie: Ich bin mal wie<strong>de</strong>r unhöflich,<br />

eh klar. Das ist Daniel,<br />

mein Kollege aus<br />

<strong>de</strong>m Badmintonteam.<br />

Kayo: Freut mich,<br />

Daniel! Spielt ihr immer<br />

nur zu zweit?<br />

Valerie: Aber nein,<br />

wie stellst du dir das<br />

<strong>de</strong>nn vor? Wir sind<br />

normalerweise zu<br />

viert. Sebastian ist gera<strong>de</strong><br />

krank und da<br />

wäre dann noch Clemens,<br />

aber na ja …<br />

Daniel: Hör mir auf<br />

mit <strong>de</strong>m! Du verdirbst<br />

mir meine gute Laune,<br />

Valerie.<br />

Kayo: Was ist <strong>de</strong>nn los? Ihr bei<strong>de</strong> seid<br />

plötzlich so schlecht drauf?<br />

Valerie: Ja, das stimmt! Clemens<br />

spielt nicht mehr so, wie wir uns das<br />

vorstellen. Er interessiert sich schon<br />

länger für alles Mögliche, aber nicht für<br />

Badminton.<br />

Kayo: Mmh, dann bin ich ja vielleicht<br />

genau richtig bei euch.<br />

Daniel: Was? Du spielst Badminton?<br />

Kayo: Ja, in Japan habe ich sogar mal<br />

einen Pokal gewonnen. Wür<strong>de</strong> ich nicht<br />

gut in euer Team passen?<br />

Valerie: Das nenne ich eine Überraschung!<br />

Du kommst genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt, liebe Kayo.<br />

Daniel: Moment! Zwei Mädchen im<br />

aussuchen auswählen, fin<strong>de</strong>n<br />

erfahren gesagt bekommen, informiert wer<strong>de</strong>n<br />

gesprächig kommunikativ, viel re<strong>de</strong>nd<br />

Hör mir auf mit <strong>de</strong>m! Sprich bloß nicht über <strong>de</strong>n!; Ich will nichts über ihn wissen!<br />

passen brauchbar/richtig sein<br />

Pokal, -e, <strong>de</strong>r Cup, Trophäe, Preis beim Sport<br />

schlecht drauf sein schlechte/keine gute Laune haben<br />

Überraschung, -en, die etw. Unerwartetes<br />

unterhalten, sich miteinan<strong>de</strong>r sprechen/re<strong>de</strong>n/diskutieren<br />

ver<strong>de</strong>rben hier: schlechtmachen<br />

verschwin<strong>de</strong>n hier: weglaufen<br />

Vorurteil, -e, das Intoleranz, Vorbehalt<br />

Team? Das kann nicht gut gehen.<br />

Valerie: Daniel, sprich nicht weiter!<br />

Deine Vorurteile brauchen wir hier<br />

nicht.<br />

Daniel: Schon gut, ich meine es ja<br />

nicht so. Kayo, willst du uns zeigen,<br />

wie gut du spielst?<br />

Kayo: Jetzt sofort? ... Okay, gebt mir<br />

fünf Minuten. Ich hole meine Sportsachen.<br />

Daniel, such mir bitte schon einmal<br />

einen passen<strong>de</strong>n Schläger aus. Ich<br />

bin gleich wie<strong>de</strong>r bei euch.<br />

Valerie: Wow, nun bin sogar ich mal<br />

kurz sprachlos. Wer hätte das gedacht?<br />

<br />

Barbara Hanko<br />

Fotos: wallhere.com (Badmintonspielerin), MinistryofJustice/wikimedia.org (Flagge Japan), Bun<strong>de</strong>sministerium für Lan<strong>de</strong>sverteidigung/wikimedia.org (Flagge Österreich)<br />

30 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Kunst<br />

Hamburg<br />

Berlin<br />

Foto: Sammlung Axel Springer/wikimedia.org („Pariser Platz“ von Lesser Ury)<br />

Das Gemäl<strong>de</strong> „Pariser Platz“ (um 1930) von<br />

Lesser Ury zeigt eine typische Stadtlandschaft<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Impressionismus<br />

Kunst in<br />

Deutschland<br />

››<br />

Impressionismus<br />

Der Impressionismus entwickelte sich in <strong>de</strong>n 1860er- und 1870er-Jahren in Frankreich<br />

und breitete sich dann in ganz Europa aus. Der Name dieser Kunstrichtung stammt von <strong>de</strong>m<br />

lateinischen Wort „impressio“, was auf Deutsch „Eindruck“ be<strong>de</strong>utet. Der Impressionismus ist<br />

durch das flüchtige Festhalten eines bestimmten Moments gekennzeichnet.<br />

Der Impressionismus war in <strong>de</strong>r Zeit<br />

<strong>de</strong>r Industrialisierung in Europa<br />

eine revolutionäre Kunstrichtung. Die<br />

Farbe und <strong>de</strong>r subjektive Eindruck <strong>de</strong>s<br />

Künstlers stan<strong>de</strong>n im Vor<strong>de</strong>rgrund. Die<br />

sogenannte Momentaufnahme war typisch<br />

für diese Kunstbewegung. Auch<br />

Epochen und Kunststile in Deutschland<br />

war die Darstellung <strong>de</strong>s Lichts sehr<br />

wichtig. Deshalb wur<strong>de</strong>n die meisten<br />

impressionistischen Werke unter freiem<br />

Himmel gemalt. Möglich wur<strong>de</strong> das<br />

durch die erstmals industriell hergestellten<br />

Farben aus <strong>de</strong>r Tube, wodurch die<br />

Maler viel mobiler sein konnten. Eins<br />

Mannheim<br />

Dres<strong>de</strong>n<br />

Wien<br />

<strong>de</strong>r frühen impressionistischen Gemäl<strong>de</strong><br />

war „Impression, soleil levant“ (auf<br />

Deutsch: „Impression, Sonnenaufgang“<br />

1872) von <strong>de</strong>m französischen Maler<br />

Clau<strong>de</strong> Monet (1840 – 1926). Nach<br />

diesem Bild wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Impressionismus<br />

benannt.<br />

Römische Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst<br />

Kunst <strong>de</strong>r Antike Gotik Barock Romantik Jugendstil Kubismus Neue <strong>de</strong>r Gegenwart<br />

Frühgeschichte Romanik Renaissance Klassizismus Impressionismus Expressionismus Sachlichkeit<br />

*<br />

15 v.Chr. – 500 1200 – 1550 1600 – 1780 1800 – 1840 1890 – 1910 1906 – 1914 ab 1950<br />

ab 40 000 v. Chr. 950 – 1250 1500 – 1600 1750 – 1840 1860 – 1910 1900 – 1930 1920 – 1933<br />

Christliche Kunst<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 31


Max Liebermanns Gemäl<strong>de</strong> „Terrasse im Restaurant<br />

Jacob“ (1902) hängt in <strong>de</strong>r Kunsthalle Hamburg<br />

Das Gemäl<strong>de</strong> „Meer bei La Spezia“<br />

(1914) zählt zu Lovis Corinths<br />

bekanntesten impressionistischen Werken<br />

Der <strong>de</strong>utsche Impressionismus<br />

Der Impressionismus in Deutschland<br />

entwickelte sich in <strong>de</strong>n 1880er- und<br />

1890er-Jahren und hielt bis zum Ersten<br />

Weltkrieg (1914 – 1918) an. Jedoch<br />

unterschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche<br />

Impressionismus vom französischen.<br />

Während die französischen Impressionisten<br />

sehr bunte Farben einsetzten,<br />

nutzten die <strong>de</strong>utschen Künstler eher<br />

mil<strong>de</strong>re Farben. Außer<strong>de</strong>m behielten<br />

die <strong>de</strong>utschen Künstler das zeichnerische<br />

Element stärker bei. Der <strong>de</strong>utsche<br />

Impressionismus blieb anfangs<br />

<strong>de</strong>m Naturalismus nahe. Später vermischte<br />

er sich mit Elementen aus<br />

<strong>de</strong>m Jugendstil und <strong>de</strong>m Symbolismus.<br />

Daraus entstand eine Son<strong>de</strong>rform, die<br />

für <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Impressionismus typisch<br />

ist. Dieser galt als erste mo<strong>de</strong>rne<br />

Kunstströmung in Deutschland und<br />

stellte sich <strong>de</strong>r sogenannten aka<strong>de</strong>mischen<br />

Malerei entgegen, die großen<br />

Wert auf Technik und Ästhetik legte.<br />

Die be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Impressionisten<br />

waren Max Liebermann<br />

(1847 – 1935), Lovis Corinth (1858 –<br />

1925), Max Slevogt (1868 – 1932)<br />

und Lesser Ury (1861 – 1931).<br />

Die Berliner Secession<br />

1898 wur<strong>de</strong> die Künstlergruppe Berliner Secession<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Zahlreiche Künstler schlossen sich dieser<br />

Gruppe an, darunter Lovis Corinth, Max Slevogt<br />

und Lesser Ury. Max Liebermann wur<strong>de</strong> zum Präsi<strong>de</strong>nten<br />

dieser Vereinigung ernannt. Die Berliner Secession<br />

war anfangs eine Protestbewegung gegen<br />

die Ausstellungspolitik im wilhelminischen Kaiserreich,<br />

die mo<strong>de</strong>rnen Künstlern die Präsentation ihrer<br />

Bil<strong>de</strong>r verweigerte. Deshalb organisierte die Künstlergruppe<br />

eigene Ausstellungen. Zu<strong>de</strong>m schaffte es die<br />

Künstlergruppe, Berlin zur neuen Kunsthauptstadt<br />

Deutschlands zu machen.<br />

Terrasse im Restaurant Jacob<br />

Max Liebermann war <strong>de</strong>r Sohn eines<br />

jüdischen Textilfabrikanten. Nach seiner<br />

Ausbildung an <strong>de</strong>r Kunstaka<strong>de</strong>mie<br />

Weimar reiste er nach Paris und Holland,<br />

wo er künstlerische Kontakte<br />

knüpfte. Später wur<strong>de</strong> er Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Berliner Secession, die eine <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten <strong>de</strong>utschen Kunstinstitutionen<br />

in Deutschland um 1900 war. Der<br />

Berliner Impressionismus wur<strong>de</strong> durch<br />

Liebermann, insbeson<strong>de</strong>re durch seine<br />

Inszenierungen <strong>de</strong>s Lichts, geprägt. In<br />

seinen Gemäl<strong>de</strong>n ließ er Sonnenstrahlen<br />

oft durch ein Laubdach fallen und<br />

einzeln bis zum Bo<strong>de</strong>n durchdringen.<br />

Diese Darstellung von Licht ging als<br />

„Liebermann’sche Sonnenflecken“ in<br />

die Kunstgeschichte ein. Das wird auch<br />

bei seinem Gemäl<strong>de</strong> „Terrasse im Restaurant<br />

Jacob“ (1902) sichtbar. Zu sehen<br />

sind Menschen, die auf <strong>de</strong>r Terrasse<br />

eines Restaurants in Hamburg sitzen.<br />

Über ihnen eine Allee. Die Sonne<br />

durchdringt das dichte Laub <strong>de</strong>r Bäume<br />

nur selten und bil<strong>de</strong>t so Sonnenflecken<br />

auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n.<br />

„Sandsturm in <strong>de</strong>r Libyschen Wüste“<br />

(1914) von Max Slevogt befin<strong>de</strong>t sich<br />

in <strong>de</strong>r Galerie Neue Meister in Dres<strong>de</strong>n<br />

Sandsturm in <strong>de</strong>r Libyschen Wüste<br />

Im Alter von 16 Jahren begann Max<br />

Slevogt seine Ausbildung an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste in München.<br />

Im Lauf seiner Karriere entwickelte<br />

Slevogt seinen markanten Malstil.<br />

In seinen Gemäl<strong>de</strong>n sind Komposition<br />

und Farbgebung fest aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt. Außer<strong>de</strong>m verstand er die<br />

Kunst auch als Entfesselung <strong>de</strong>r Fantasie.<br />

Zu seiner Arbeit sagte er einst:<br />

„Das Auge sieht, was es sucht.“ Die<br />

wohl be<strong>de</strong>utendsten Bil<strong>de</strong>r Slevogts<br />

entstan<strong>de</strong>n bei einer Reise nach Ägypten<br />

im Jahr 1914. In 40 Tagen malte<br />

<strong>de</strong>r Künstler 21 Gemäl<strong>de</strong>. Diese Ägyptenbil<strong>de</strong>r<br />

gelten bis heute als <strong>de</strong>r Höhepunkt<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Impressionismus.<br />

Eins dieser Bil<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r „Sandsturm<br />

in <strong>de</strong>r Libyschen Wüste“. Auch<br />

hier wird ein flüchtiger Moment eingefangen.<br />

Zwei Männer auf Kamelen stehen<br />

vor <strong>de</strong>r weiten Wüste. Durch <strong>de</strong>n<br />

Einsatz <strong>de</strong>r Farben wird <strong>de</strong>utlich, wie<br />

die pralle Sonne auf die Wüste scheint.<br />

Fotos: Hajotthu/wikimedia.org („Terrasse im Restaurant Jacob“ von Max Liebermann), Albertinum Dres<strong>de</strong>n/Dgün<strong>de</strong>l/wikimedia.org („Sandsturm in <strong>de</strong>r Libyschen Wüste“ von Max Slevogt,<br />

Kunsthalle Mannheim („Meer bei La Spezia“ von Lovis Corinth)<br />

32 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Meer bei La Spezia<br />

Lovis Corinth stammte aus Ostpreußen<br />

und bekam eine soli<strong>de</strong> Kunstausbildung<br />

in München und Paris. Danach<br />

lebte er in München und dann in Berlin.<br />

Nach<strong>de</strong>m Liebermann als Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r Berliner Secession zurücktrat,<br />

nahm Corinth seinen Platz ein. Seine<br />

Werke waren anfangs vom Realismus<br />

geprägt, später konzentrierte er sich<br />

auf <strong>de</strong>n Impressionismus. Das Gemäl<strong>de</strong><br />

„Meer bei La Spezia“ (1914) zählt<br />

zu Corinths bekanntesten impressionistischen<br />

Werken. Dieses Landschaftsbild<br />

entstand an <strong>de</strong>r ligurischen Küste<br />

während einer Studienreise <strong>de</strong>s Künstlers<br />

nach Italien. Es zeigt die bewegte<br />

See <strong>de</strong>s Mittelmeeres bei La Spezia.<br />

Die vielen Nuancen von weiß und blau,<br />

die sich mit Wellen und Gischt vermischen,<br />

erzeugen die Atmosphäre <strong>de</strong>s<br />

rastlosen Meeres. Diese Momentaufnahme<br />

<strong>de</strong>r Natur basiert vor allem auf<br />

<strong>de</strong>m flüchtigen Eindruck von Farbe und<br />

Unschärfe, weniger auf Form und<br />

Zeichnung. Es ist ein echtes Stimmungsbild<br />

und zeigt eindrucksvoll, wie<br />

nahe sich <strong>de</strong>utscher und französischer<br />

Impressionismus waren.<br />

Pariser Platz<br />

Lesser Ury war <strong>de</strong>r Sohn eines jüdischen<br />

Bäckermeisters und studierte an<br />

<strong>de</strong>n Kunstaka<strong>de</strong>mien in Düsseldorf und<br />

München. Anschließend zog er nach<br />

Berlin und wur<strong>de</strong> Mitglied <strong>de</strong>r Berliner<br />

Secession. Doch er hatte es nicht<br />

leicht. Der einflussreiche Max Liebermann<br />

mochte<br />

Ury nicht und versuchte, <strong>de</strong>ssen Karriere<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn. Erst als Liebermann<br />

nicht mehr Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Künstlergruppe<br />

war, konnte Ury seine Gemäl<strong>de</strong> regelmäßig<br />

in <strong>de</strong>r Berliner Secession<br />

ausstellen. Lesser Ury war für seine<br />

Stadtlandschaften bekannt. Er war fasziniert<br />

vom Leben in <strong>de</strong>r Großstadt Berlin.<br />

Deshalb sind Kaffeehäuser und<br />

Straßenszenen typisch für ihn. Das Gemäl<strong>de</strong><br />

„Pariser Platz“ (um 1930) ist ein<br />

typisches Beispiel für Urys Stadtlandschaften.<br />

Er nutzte eher dunkle Farben,<br />

<strong>de</strong>nen er die Lichter <strong>de</strong>r Großstadt zur<br />

Abendstun<strong>de</strong> gegenüberstellte. Schemenhafte<br />

Gestalten kontrastieren eindrucksvoll<br />

mit <strong>de</strong>m warmen Licht <strong>de</strong>r<br />

Gaslaternen. Ein Großteil seiner Werke<br />

wur<strong>de</strong> 1932 versteigert. Deshalb befin<strong>de</strong>t<br />

sich noch heute die Mehrzahl seiner<br />

Bil<strong>de</strong>r in Privatbesitz.<br />

Fotos: Österreichische Galerie Belve<strong>de</strong>re („Esparsettenfeld bei Znaim II“ von Theodor Hörmann von Hörbach), Gebrü<strong>de</strong>r Mann Verlag („Nachtbeleuchtung“ von Lesser Ury)<br />

Das Bild „Esparsettenfeld bei Znaim<br />

II“ (1893) von Theodor Hörmann von<br />

Hörbach ist zu sehen im Belve<strong>de</strong>re in Wien<br />

Stimmungsimpressionismus<br />

Auch in Österreich setzte sich <strong>de</strong>r Impressionismus durch.<br />

Der sogenannte Stimmungsimpressionismus bezeichnet<br />

die österreichische Freilichtmalerei zwischen 1870<br />

und 1900. Obwohl auch diese Bewegung die Lichtverhältnisse<br />

<strong>de</strong>r Landschaft betonte, kam sie nur selten <strong>de</strong>m<br />

französischen Impressionismus nahe, son<strong>de</strong>rn eher <strong>de</strong>r<br />

nie<strong>de</strong>rländischen Landschaftsmalerei. Wichtige Künstler<br />

<strong>de</strong>s Stimmungsimpressionismus waren unter an<strong>de</strong>rem<br />

Karl Hofmann (1852 – 1926), Olga Wisinger-Florian<br />

(1844 – 1926) und Theodor Hörmann von Hörbach<br />

(1840 – 1895).<br />

abgestimmt zusammenpassend, übereinstimmend<br />

beibehalten an etw. festhalten, bei etw. bleiben<br />

durchdringen hier: durchscheinen, durchleuchten<br />

durchsetzen, sich hier: nach und nach Zustimmung/Anerkennung bekommen<br />

einsetzen hier: nutzen, verwen<strong>de</strong>n<br />

Entfesselung, -en, die hier: Befreiung, Erlösung<br />

flüchtig hier: nur kurze Zeit andauernd/existierend<br />

Gischt, -en, die Schaum auf <strong>de</strong>m Wasser im Meer, Brandung<br />

kennzeichnen charakterisieren, für etw. typisch sein<br />

markant bekannt, leicht zu erkennen<br />

prägen beeinflussen, bestimmen<br />

prall hier: stark, voll<br />

schemenhaft un<strong>de</strong>utlich, nicht gut zu erkennen<br />

Unschärfe, -n, die un<strong>de</strong>utliche Stelle auf einem Foto o<strong>de</strong>r Bild<br />

verhin<strong>de</strong>rn blockieren, stoppen<br />

versteigern auf einer Auktion verkaufen<br />

verweigern nicht zulassen, blockieren<br />

Das Gemäl<strong>de</strong><br />

„Nachtbeleuchtung“<br />

(1889) von Lesser Ury<br />

Merkmale <strong>de</strong>r<br />

impressionistischen<br />

Malerei:<br />

• Die Darstellung <strong>de</strong>s Lichts hat<br />

große Be<strong>de</strong>utung.<br />

• Flüchtige Momentaufnahmen und<br />

Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Eindrücke <strong>de</strong>s<br />

Künstlers<br />

• Wichtigkeit von Farben<br />

• Meist Freilichtmalerei<br />

Daniela Todorovićová, Robert Teschner<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 33


Psychotest<br />

*<br />

Krisenzeiten<br />

››<br />

Welcher Krisentyp bist du?<br />

In diesem Jahr hat das Coronavirus die ganze Welt in eine große<br />

Krise gestürzt. Wie gehst du damit um? Bekommst du in<br />

Krisenzeiten Panik o<strong>de</strong>r bleibst du ruhig? Mache unseren Test und<br />

fin<strong>de</strong> heraus, welcher Krisentyp du bist. Wähle die Antworten, die<br />

am besten zu dir passen!<br />

Fragen<br />

Hast du Angst vor Prüfungen?<br />

A Ja, ich bin da immer sehr nervös.<br />

B Nein, gar nicht.<br />

C Manchmal.<br />

Ins Ausland gehen und neu beginnen<br />

– kannst du dir das<br />

vorstellen?<br />

A Niemals! Ich brauche mein<br />

Zuhause.<br />

B Na klar, das ist ein großes<br />

Abenteuer.<br />

C Nur wenn ich muss.<br />

Neben dir wird ein Mann ohnmächtig.<br />

Was tust du?<br />

A Ich schreie: „Hilfe!“<br />

B Ich rufe einen Krankenwagen.<br />

C Ich leiste Erste Hilfe.<br />

Mein größtes Ziel im Leben ...<br />

A ist nur ein Traum.<br />

B erreiche ich sicher.<br />

C ist es, die Welt ein bisschen<br />

besser zu machen.<br />

Wenn ich falle, ...<br />

A komme ich nur schwer wie<strong>de</strong>r<br />

auf die Beine.<br />

B stehe ich sofort wie<strong>de</strong>r auf.<br />

C ist jemand da, <strong>de</strong>r mich<br />

auffängt.<br />

Mein Motto ist:<br />

A Sicher ist sicher.<br />

B leben und leben lassen.<br />

C Gemeinsam sind wir stark.<br />

Auswertung<br />

Welchen Buchstaben hast du am<br />

häufigsten angekreuzt?<br />

A, B o<strong>de</strong>r C?<br />

A) Der Paniker<br />

Du bist ein ängstlicher Typ, <strong>de</strong>r<br />

schnell Panik bekommt. Unser Tipp<br />

bei schlechten Nachrichten: Zähle<br />

langsam bis zehn! Mache Yoga! Und<br />

<strong>de</strong>nke daran: Krisen machen dich<br />

stärker.<br />

B) Der Optimist<br />

Was auch passiert, du bleibst immer<br />

ruhig. Wenn es dir schlecht geht,<br />

siehst du die Zukunft trotz<strong>de</strong>m positiv.<br />

Herzlichen Glückwunsch! Dir<br />

macht keine Krise Angst.<br />

C) Der Lebensretter<br />

Krisen sind schrecklich, aber du hast<br />

keine Zeit für Panik. Du hilfst <strong>de</strong>n<br />

Kranken und Schwachen. Super,<br />

dass du so solidarisch bist! Die Welt<br />

braucht Menschen wie dich.<br />

Abenteuer, -, das ein außergewöhnliches Erlebnis<br />

Angst haben, vor etw. (Dat.) beunruhigt/nervös sein, sich fürchten<br />

ängstlich unsicher, vorsichtig<br />

auffangen halten, tragen; hier: mental helfen/unterstützen<br />

erreichen hier: etw. schaffen, realisieren<br />

Konservendosen, Nu<strong>de</strong>ln, Wasserflaschen<br />

– wie groß sind <strong>de</strong>ine<br />

Vorräte?<br />

A Oh je! Ich muss einkaufen!<br />

B Na ja, ich kann etwa zwei Wochen<br />

überleben.<br />

C Ich habe so viel, dass ich mit<br />

<strong>de</strong>n Nachbarn teilen kann.<br />

Dagmar Glück<br />

Erste Hilfe leisten, jmdm. (Dat.) schnell einem Kranken/Verletzten helfen<br />

herausfin<strong>de</strong>n erfahren, ent<strong>de</strong>cken<br />

Lebensretter, -, <strong>de</strong>r Befreier, Beschützer<br />

Motto, -s, das Devise, Losung, Parole<br />

ohnmächtig wer<strong>de</strong>n bewusstlos wer<strong>de</strong>n<br />

schreien sehr laut sprechen<br />

stürzen hier: hineinwerfen, bringen<br />

überleben am Leben bleiben, weiterleben<br />

umgehen, mit etw. (Dat.) zurechtkommen mit etw.<br />

Vorrat, -“-e, <strong>de</strong>r Reserve, Rücklage<br />

vorstellen, sich (Dat.) etw. als möglich ansehen/betrachten<br />

Foto: Enrique Meseguer/pixabay.com (junge Frau)<br />

34 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Beruf<br />

Faszinierend und befreiend<br />

››<br />

Der Beruf <strong>de</strong>s Schauspielers<br />

Wie sieht <strong>de</strong>r Weg auf die Theaterbühne aus und wie fühlt man sich als Schauspieler? Darüber<br />

berichtet Joshua Seelenbin<strong>de</strong>r in einem Interview. Der 29-Jährige ist seit 2017 festes<br />

Ensemblemitglied am Staatstheater Braunschweig. Von 2013 bis 2017 absolvierte er seine<br />

Schauspielausbildung an <strong>de</strong>r Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.<br />

Joshua, wie sieht <strong>de</strong>in typischer<br />

Arbeitstag aus?<br />

Ich stehe um sieben Uhr auf, mache<br />

Yoga o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Sport und frühstücke<br />

dann. Meine Texte lerne ich schon,<br />

bevor die ersten Proben im Staatstheater<br />

von zehn bis 14 Uhr stattfin<strong>de</strong>n. In<br />

<strong>de</strong>r Mittagspause gehe ich einkaufen<br />

und koche. Dann übe ich noch mal<br />

meine Texte. Von 18 bis 22 Uhr sind<br />

entwe<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r Proben o<strong>de</strong>r Theatervorstellungen.<br />

Das klingt anstrengend. Aber warum<br />

bist du dann Schauspieler gewor<strong>de</strong>n?<br />

Schon als Jugendlicher fand ich Theaterspielen<br />

faszinierend und befreiend.<br />

Ich kann mich beispielsweise freier<br />

ausdrücken als in meinem Alltag, in<br />

<strong>de</strong>m ich oft in ein enges, gesellschaftskonformes<br />

Korsett gezwängt wer<strong>de</strong>.<br />

Ist <strong>de</strong>r Schauspielberuf also ein<br />

Privileg?<br />

Ja, es ist ein Privileg, in einem Beruf zu<br />

arbeiten, <strong>de</strong>r künstlerisch und menschlich<br />

eine große Abwechslung bietet.<br />

Das mag nach Klischee klingen, aber<br />

ich habe viele kreative und inspirieren<strong>de</strong><br />

Menschen kennengelernt. Ein<br />

Privileg ist es auch, dass ich für das<br />

Schauspielen, das ich so sehr liebe,<br />

bezahlt wer<strong>de</strong>.<br />

Aber in <strong>de</strong>inem Traumberuf musst<br />

du hart arbeiten.<br />

Richtig, die Erwartungen sind groß. Wir<br />

Schauspieler stehen ständig unter <strong>de</strong>m<br />

Druck, körperlich und psychisch topfit<br />

zu sein. Eine Vorstellung mit 800 Zuschauern<br />

wegen einer Erkältung abzusagen,<br />

muss sich je<strong>de</strong>r Schauspieler<br />

gut überlegen. Außer<strong>de</strong>m sind die Arbeitszeiten<br />

immer abends, auch am<br />

Wochenen<strong>de</strong>, wenn an<strong>de</strong>re frei haben.<br />

Das macht es für mich schwierig, Kontakte<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Theaters zu pflegen.<br />

Und wie war <strong>de</strong>in Berufsleben<br />

während <strong>de</strong>r<br />

Corona-Pan<strong>de</strong>mie?<br />

Langweilig und frustrierend.<br />

Für freiberufliche<br />

Schauspieler, die nicht<br />

wie ich an einem Theater<br />

fest angestellt arbeiten,<br />

be<strong>de</strong>utete die Pan<strong>de</strong>mie<br />

eine große finanzielle Krise.<br />

Sie konnten kein<br />

Geld verdienen. Der<br />

Staat müsste sie unterstützen.<br />

Langsam beginnen<br />

die Proben und Vorstellungen unter<br />

strengen Sicherheitsmaßnahmen<br />

wie<strong>de</strong>r. Aber das fühlt sich sehr ungewohnt<br />

und unfrei an.<br />

Was wünscht du dir für <strong>de</strong>inen<br />

Beruf?<br />

Ich wünsche mir, dass Theaterarbeit<br />

mehr Wertschätzung bekommt. Die Bezahlung<br />

an <strong>de</strong>n Theatern ist sehr<br />

schlecht. Auch verdienen Frauen weniger<br />

als Männer. Es sollte eine tariflich<br />

geregelte, gleiche Bezahlung für alle<br />

geben. Außer<strong>de</strong>m sollten sich Theater<br />

um Diversität bemühen.<br />

Das Interview führte Ekaterina Markeli.<br />

Schauspieler Joshua Seelenbin<strong>de</strong>r<br />

*<br />

Abwechslung, -en, die Unterbrechung <strong>de</strong>r Routine; etw. Neues erleben<br />

anfühlen, sich empfun<strong>de</strong>n/wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

ausdrücken, sich hier: sich darstellen/präsentieren<br />

Foto: Thomas M. Jauk/Stage Picture (Joshua)<br />

betroffen sein hier: lei<strong>de</strong>n unter, geschädigt sein<br />

Diversität, die Vielfältigkeit, Verschie<strong>de</strong>nartigkeit<br />

Erwerbstätige, -n, <strong>de</strong>r/die jmd., <strong>de</strong>r eine Arbeit hat<br />

faszinierend attraktiv, interessant, großartig<br />

fest angestellt bei einer Firma für längere Zeit arbeitend<br />

freiberuflich als Freelancer/Kleinunternehmer/Selbstständiger arbeitend<br />

gesellschaftskonform hier: so leben/han<strong>de</strong>ln, wie die Leute es erwarten<br />

inspirierend motivierend, anregend<br />

überlegen, sich sich Gedanken machen, be<strong>de</strong>nken<br />

unter Druck stehen unter Stress stehen<br />

Wertschätzung, die Respekt, Achtung<br />

zwängen in etw. pressen/drücken<br />

Kulturarbeit<br />

Rund 1,3 Millionen Menschen arbeiten<br />

im Kulturbereich. Das sind 3,1 Prozent aller<br />

Erwerbstätigen in Deutschland. Von <strong>de</strong>n<br />

1,3 Millionen Kulturschaffen<strong>de</strong>n sind rund<br />

eine halbe Million Freiberufler. Sie seien<br />

von <strong>de</strong>n Einschränkungen durch die Corona-Pan<strong>de</strong>mie<br />

beson<strong>de</strong>rs betroffen, so das<br />

Bun<strong>de</strong>samt für Statistik. Während in <strong>de</strong>r<br />

gesamten erwerbstätigen Bevölkerung zehn<br />

Prozent als Freiberufler arbeiten, sind es im<br />

Kulturbereich 39 Prozent.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86 35


<strong>Herbst</strong>horoskop<br />

››<br />

Stärke <strong>de</strong>in Immunsystem!<br />

Horoskop<br />

Und schon ist <strong>de</strong>r Sommer wie<strong>de</strong>r vorbei und <strong>de</strong>r <strong>Herbst</strong> steht vor <strong>de</strong>r Tür. Was ist in diesen Zeiten<br />

wichtiger als die Gesundheit? Genau! Nichts. Daher gibt dir <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> Tipps, wie du passend zu <strong>de</strong>inem<br />

Horoskop <strong>de</strong>in Immunsystem stärken kannst.<br />

Waage<br />

23.09. – 22.10.<br />

Du liebst Kaffee. Tee trinkst du nur,<br />

wenn du krank bist. Aber Tee ist immer<br />

gut! Im <strong>Herbst</strong> kannst du statt einer<br />

Tasse Kaffee auch mal einen Becher<br />

grünen Tee trinken. Das stärkt <strong>de</strong>in<br />

Immunsystem.<br />

Wid<strong>de</strong>r<br />

21.03. – 20.04.<br />

Du trinkst gern kalte Getränke. Aber<br />

das ist nicht gut für <strong>de</strong>n Körper. Wenn<br />

es kühler wird, solltest du mehr Tee<br />

trinken. Es gibt sehr viele leckere Sorten.<br />

Du fin<strong>de</strong>st bestimmt eine, die dir<br />

schmeckt.<br />

Krebs<br />

22.06. – 22.07.<br />

Du machst je<strong>de</strong>n Tag Sport und glaubst,<br />

dass dich das gesund hält. Im <strong>Herbst</strong><br />

ist das aber nicht genug. Du brauchst<br />

unbedingt auch Vitamine. Eine ausgewogene<br />

Ernährung ist in dieser Jahreszeit<br />

wichtig.<br />

*<br />

Skorpion<br />

23.10. – 22.11.<br />

Wenn du erkältet bist, nimmst du sofort<br />

Medikamente. Das ist nicht immer<br />

gut. Wichtig ist, dass du dich ausruhst.<br />

Dann wirst du schnell gesund. Trinke<br />

dazu Kräutertee mit Honig. Das wird dir<br />

helfen.<br />

Schütze<br />

23.11. – 20.12.<br />

Im <strong>Herbst</strong> hast du oft schlechte Laune<br />

und isst <strong>de</strong>shalb nur ungesun<strong>de</strong> Sachen.<br />

Dadurch fehlen dir Vitamine. Versuche<br />

lieber, frische Lebensmittel zu<br />

essen. Das ist gesund und verbessert<br />

<strong>de</strong>ine Laune.<br />

Stier<br />

21.04. – 21.05.<br />

Lei<strong>de</strong>r wirst du vor allem im <strong>Herbst</strong> und<br />

Winter oft krank. Das muss nicht sein!<br />

Du kannst zum Beispiel Ingwertee mit<br />

viel Zitrone trinken. Und du musst mehr<br />

Sport machen. Dann bleibst du fit.<br />

Zwilling<br />

22.05. – 21.06.<br />

Im Sommer hast du beim Grillen sehr<br />

oft Fleisch gegessen. Das solltest du<br />

im <strong>Herbst</strong> nicht machen, <strong>de</strong>nn das<br />

schwächt <strong>de</strong>inen Körper. Du kannst<br />

<strong>de</strong>in Immunsystem mit viel Obst und<br />

Gemüse stärken.<br />

Löwe<br />

23.07. – 22.08.<br />

Im Sommer warst du viel draußen.<br />

Durch die Sonne hast du viel Vitamin D<br />

aufgenommen. Jetzt scheint die Sonne<br />

schwächer, aber trotz<strong>de</strong>m versorgt sie<br />

dich mit Vitamin D. Deshalb solltest du<br />

auch im <strong>Herbst</strong> viel draußen sein.<br />

Jungfrau<br />

23.08. – 22.09.<br />

Du probierst immer gleich die neuesten<br />

Gesundheitstrends aus. Aber Achtung:<br />

Du solltest nicht je<strong>de</strong> Woche einem<br />

neuen Trend folgen. Bleibe bei einem,<br />

dann kannst du viel fitter wer<strong>de</strong>n.<br />

Steinbock<br />

21.12. – 19.01.<br />

Dein Immunsystem ist stark. Du <strong>de</strong>nkst<br />

<strong>de</strong>shalb, dass du nicht auf <strong>de</strong>ine Gesundheit<br />

achten brauchst. Das stimmt<br />

nicht. Nimm dir Zeit zum Entspannen.<br />

Du kannst zum Beispiel das Meditieren<br />

lernen.<br />

Wassermann<br />

20.01. – 18.02.<br />

Du achtest zu wenig auf <strong>de</strong>ine Gesundheit.<br />

Du <strong>de</strong>nkst, dass du jung und fit<br />

bist. Aber du musst unbedingt mehr<br />

Gemüse und Obst essen. Ohne Vitamine<br />

wirst du im <strong>Herbst</strong> öfter krank.<br />

Fische<br />

19.02. – 20.03.<br />

Gesundheit ist dir wichtig. Super! Du<br />

isst viel Obst und Gemüse. Noch besser!<br />

Aber du bewegst dich zu wenig an<br />

<strong>de</strong>r frischen Luft. Du musst auch bei<br />

kühlem Wetter spazieren gehen.<br />

Evelin Eichler<br />

achten, auf etw. (Akk.) aufpassen, vorsichtig sein<br />

aufnehmen hier: in sich/in <strong>de</strong>n Körper hineinlassen<br />

ausgewogen im Gleichgewicht, harmonisch, abgestimmt, proportioniert<br />

ausruhen, sich eine Pause machen, sich erholen<br />

Becher, -, <strong>de</strong>r große Tasse<br />

bewegen, sich Sport machen, spazieren gehen<br />

Entspannen, das Erholung, Ruhe<br />

erkältet sein Husten, Schnupfen o<strong>de</strong>r Fieber haben<br />

fit sein in Form/trainiert sein<br />

Ingwertee, -s <strong>de</strong>r Tee mit einem Gewürz/einer Substanz aus China<br />

Kräutertee, -s, <strong>de</strong>r Tee mit verschie<strong>de</strong>nen Gewürzen/Substanzen<br />

Laune, -n, die Gefühle, Emotionen, Stimmung<br />

schmecken, jmdm. (Dat.) einen guten Geschmack/ein gutes Aroma haben<br />

schwächen angreifen, schwach/kaputt machen<br />

stärken stark machen, kräftigen, etw. verbessern<br />

versorgen, mit etw. (Dat.) liefern, geben<br />

Bild: Mohamed Hassan/pixabay.com (Immunsystem stärken)<br />

36 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86


Fotos: Mihael Drmek/wikimedia.org (Bild 1), Swen Reichhold (Bild 2), Pauli-Pirat/wikimedia.org (Bild 3), Alexandru Agache (Bild 4), Gerrit Gutzeit/wikimedia.org (Bild 5), Stefanie Eichler/wikimedia.org (Bild 6)<br />

Fotoquiz<br />

››<br />

Deutsche Universitäten<br />

Im Oktober fängt an <strong>de</strong>n Universitäten in Deutschland das Wintersemester<br />

an. Für welche Universität sich Stu<strong>de</strong>nten entschei<strong>de</strong>n, hängt<br />

manchmal auch von <strong>de</strong>r Architektur <strong>de</strong>r Universitätsgebäu<strong>de</strong> ab. Kennt<br />

ihr die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>utscher Universitäten (Kurzform: Uni)? Schreibt <strong>de</strong>n<br />

Namen <strong>de</strong>r Universität in die abgebil<strong>de</strong>ten Kästchen und schickt das<br />

Lösungswort bis zum 30. November <strong>2020</strong> an unsere E-Mail-Adresse<br />

quiz@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>.<br />

3<br />

Rätsel<br />

5<br />

1<br />

–<br />

1<br />

3<br />

5<br />

Lösungswort: 1 2 3 4 5 6<br />

Auflösung <strong>de</strong>s Quiz <strong>de</strong>r Sommerausgabe <strong>2020</strong><br />

Das richtige Lösungswort war: Lotion<br />

Die Gewinner sind:<br />

• Vepa Atahanov, Aschgabat, Turkmenistan<br />

• Andraž Cedilnik, Ljubljana, Slowenien<br />

Die Gewinner wer<strong>de</strong>n per E-Mail von <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> benachrichtigt und bekommen<br />

ein Jugendbuch.<br />

2<br />

4 –<br />

6<br />

2<br />

4<br />

6<br />

Au-pair<br />

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<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

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als Print-Ausgabe und<br />

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<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erscheint<br />

vier Mal im Jahr<br />

(März, Mai,<br />

September, November).<br />

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Län<strong>de</strong>r (außer Russland) mit<br />

4 Ausgaben: 18 Euro,<br />

inklusive Porto.<br />

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in Russland mit<br />

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Wilhelm Siemers<br />

Danziger Straße 6<br />

10435 Berlin<br />

abo-welt@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

in Russland:<br />

Redaktion <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

Marina Lopatina<br />

ul. Puschkina 67<br />

644010 Omsk<br />

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Tel.: +7 3812-390951<br />

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38 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 86<br />

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Stipendium für ein Masterstudium<br />

Der Deutsche Aka<strong>de</strong>mische Austauschdienst (DAAD) vergibt<br />

je<strong>de</strong>s Jahr Stipendien an Graduierte, die ein Masterstudium<br />

in Deutschland absolvieren möchten. Die Stipendiaten wer<strong>de</strong>n<br />

über die gesamte Laufzeit <strong>de</strong>s Masterstudiums geför<strong>de</strong>rt.<br />

Die DAAD-Lektoren in eurem Land informieren gern<br />

über das Bewerbungsverfahren.<br />

Bewerbungsfrist je nach Land zwischen September und<br />

November <strong>2020</strong><br />

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4. Internationaler Online-Schreibwettbewerb<br />

Deutschsprachige Schülerinnen und Schüler aus aller Welt<br />

zwischen zehn und 18 Jahren sind eingela<strong>de</strong>n, am 4. Internationalen<br />

Online-Schreibwettbewerb teilzunehmen. Hierzu<br />

sollen Märchen-Gedichte o<strong>de</strong>r Balla<strong>de</strong>n zum Thema „Oben<br />

und Unten“ eingereicht wer<strong>de</strong>n. Die Texte müssen min<strong>de</strong>stens<br />

vier Strophen lang sein.<br />

Einsen<strong>de</strong>schluss: 01.10.<strong>2020</strong><br />

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https://www.xn--mrchenland-q5a.<strong>de</strong>/veranstaltungen/<br />

internationale_wettbewerbe.html<br />

Wettbewerb Schulbanken<br />

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<strong>de</strong>utscher Banken können Schüler zwischen 14 und<br />

21 Jahren aus <strong>de</strong>r Europäischen Union teilnehmen. In Teams<br />

von drei bis sechs Schülern lernen die Teilnehmer, wie<br />

Marktwirtschaft und Wettbewerb funktionieren. Die besten<br />

20 Teams wer<strong>de</strong>n zum Finale nach Berlin eingela<strong>de</strong>n.<br />

Anmel<strong>de</strong>schluss: 30. September <strong>2020</strong><br />

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https://schulbanker.<strong>de</strong>/<br />

Forschungs- o<strong>de</strong>r Kunst-Stipendium in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

Die Schweizerische Eidgenossenschaft bietet je<strong>de</strong>s Jahr Forschungs-<br />

und Kunst-Stipendien. Bewerben können sich<br />

postgraduierte Forschen<strong>de</strong> aller Fakultäten aus über 180<br />

Län<strong>de</strong>rn, die einen Forschungsaufenthalt in <strong>de</strong>r Schweiz planen,<br />

beziehungsweise Künstler, die eine Master-Ausbildung<br />

in <strong>de</strong>r Schweiz absolvieren möchten.<br />

Bewerbungsfrist je nach Land zwischen September und<br />

Dezember <strong>2020</strong><br />

»»<br />

https://www.sbfi.admin.ch/sbfi/<strong>de</strong>/home/<br />

bildung/stipendien/bun<strong>de</strong>s-exzellenz-stipendien.<br />

html#1288557895<br />

<strong>Vorschau</strong> » <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> Nr. 87<br />

Natur und Kultur<br />

» Thüringer Wald<br />

Wie einkaufen?<br />

» Online o<strong>de</strong>r im Geschäft?<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Verein „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.“, Berlin,<br />

Assoziation „Nichtkommerzielle Partnerschaft -<br />

Verlag Press.DE“, Omsk (für Russland),<br />

Goethe-Institut Russland.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t von Tillmann Heß<br />

und Robert Teschner.<br />

ISSN: 1818-877X, MM-Reg.: 7716621<br />

Chefredaktion: Robert Teschner<br />

Redaktion: Wilhelm Siemers,<br />

Daniela Todorovićová.<br />

(Institut für Auslands beziehungen)<br />

Grafik: Stefan Zettler<br />

Autoren: Marwa Al-Towaie, Evelin Eichler, Verna<br />

Farid Gamil, Katharina Ferner, Max Firgau,<br />

Dagmar Glück, Barbara Hanko, Irina Himici,<br />

Katrin Luft, Ekaterina Markeli, A<strong>de</strong>le Nagel,<br />

Johanna Nimrich, Lotta Schnei<strong>de</strong>messer, Elwin<br />

Siemers, Wolfram von Scheliha, Tim Warnecke<br />

Fachberatung durch:<br />

Goethe-Institut Moskau,<br />

Institut für Auslandsbeziehungen<br />

Korrektur/Redaktion DaF: Clemens Tragelehn<br />

Übersetzung: Marina Lopatina<br />

Titelfotos: Filippoacci/iStock-1205041003<br />

(Junger Mann mit Mund-Nasen-Maske), rusm/<br />

iStock-874906422 (Luftaufnahme <strong>de</strong>r Burg<br />

Hohenzollern im <strong>Herbst</strong>), Sammlung Axel Springer/wikimedia.org<br />

(Gemäl<strong>de</strong> „Pariser Platz“ um<br />

1930, Öl auf Leinwand, von Lesser Ury)<br />

Abonnement:<br />

Russland: Marina Lopatina<br />

(abo@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>),<br />

Tel.: +7 3812-390951<br />

Weltweit: Wilhelm Siemers<br />

(abo-welt@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>),<br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

Anzeigen: Robert Teschner<br />

(reklama@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>)<br />

Tel.: +7 3812-390951<br />

Regionalredaktionen:<br />

China: Natalie Wagner<br />

Ukraine, Zentralasien: Wilhelm Siemers<br />

Russland: Marina Lopatina<br />

Adresse:<br />

Verlag / Redaktion: Verein <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.,<br />

Danziger Straße 6, D-10435 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

verein@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Sitz Redaktion Russland:<br />

Verlag „Press.DE“, ul. Puschkina 67<br />

644010 Omsk, Tel.: +7 3812-390951<br />

info@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>, www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Druck: OmskBlankIsdat<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Copyright © <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.<br />

In <strong>de</strong>r Zeitschrift <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wird die männliche<br />

Form stets generisch gebraucht und bezieht<br />

folglich die weibliche Form mit ein.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erscheint als Print-Ausgabe. Die in<br />

dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und<br />

Texte sind urheberrechtlich geschützt. Je<strong>de</strong><br />

Vervielfältigung und Verbreitung <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />

o<strong>de</strong>r einzelner Inhalte als Kopien sowie über<br />

das Internet sind untersagt. Von einzelnen Beiträgen<br />

dürfen Kopien für <strong>de</strong>n privaten Gebrauch<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Anfragen an: Verein „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.“<br />

(verein@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>).<br />

Gerichtsstand: Berlin-Charlottenburg<br />

Jugendstil<br />

» Abkehr vom Historismus<br />

Erscheint im Dezember <strong>2020</strong><br />

Fotos: Klaus Dieter von Wangenheim/pixabay.com<br />

(Wartburg/Thüringer Wald), Christian Schrö<strong>de</strong>r/<br />

pixabay.com (Onlineshopping), Heinrich Vogeler/<br />

www.illusionsgallery.com (Jugendstil)


Deutsch für fortgeschrittene Jugendliche<br />

• Intensive Schulung aller vier Fertigkeiten, <strong>de</strong>r Aussprache sowie<br />

<strong>de</strong>s Hör-Seh-Verstehens<br />

• Lan<strong>de</strong>skundliche Porträts von interessanten Personen und<br />

Unternehmen o<strong>de</strong>r Organisationen<br />

• Hohe Lernermotivation durch attraktive authentische Filme<br />

• Breites Onlineangebot<br />

• Gezielte Vorbereitung auf die Prüfungen Goethe- / ÖSD-Zertifikat B1,<br />

Goethe-Zertifikat B2 und C1 und DSD II<br />

Z34918<br />

www.klett-sprachen.<strong>de</strong>/aspekte-junior

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