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TITELTHEMA<br />
37<br />
DOS<br />
AND<br />
D O N’T S<br />
1 TASCHENGELD<br />
WOHER DIE KNETE<br />
KOMMEN KANN<br />
Text Manuela Prill<br />
Sollten Kinder Taschengeld bekommen? Experten<br />
sind sich einig: Ja, denn so lernen sie frühzeitig<br />
den Umgang mit Geld und dessen Wert<br />
kennen. Wer sich entscheiden muss, ob er seine<br />
Euros auf einmal für Süßigkeiten oder Spielzeug<br />
auf den Kopf haut oder doch lieber anspart für<br />
das teure Computergame, der wird sich seine<br />
Kohle später im besten Fall auch gut einteilen<br />
können. Eine rechtliche Grundlage über die Höhe<br />
des Taschengeldes gibt es nicht, doch Jugendämter<br />
oder das Deutsche Jugendinstitut (DJI) geben<br />
regelmäßig Tabellen als Richtschnur heraus. Sie<br />
empfehlen, das Taschengeld bis zu einem Alter<br />
von neun Jahren wöchentlich zu geben. Ab zehn<br />
Jahren kann man den Kindern das Geld monatlich<br />
zur Verfügung stellen, weil sie dann längere Zeiträume<br />
überblicken und einteilen können.<br />
Auch wenn es Eltern manchmal schwerfällt: Über<br />
das Taschengeld sollte der Nachwuchs frei verfügen<br />
und alleine entscheiden dürfen, was er sich<br />
dafür kauft, ob es nun Gummibärchen sind oder<br />
Glitzerstifte. Für die Anschaffung von Kleidung,<br />
Handy, Schulsachen etc. kann man mit Jugendlichen<br />
zusätzlich ein Budgetgeld vereinbaren,<br />
das entweder die Eltern verwalten oder auf das<br />
die Kids über ein eigenes Girokonto zugreifen<br />
können. Das DJI empfiehlt etwa für Kleidung und<br />
Schuhe zwischen 30 und 50 Euro monatlich. Die<br />
Höhe von Taschen- und Budgetgeld richtet sich<br />
natürlich nach den persönlichen Verhältnissen<br />
von Familien. Ist die finanzielle Situation angespannt,<br />
sollte man offen mit seinen Sprösslingen<br />
darüber sprechen. Damit vermeidet man Frust<br />
und Vorwürfe à la „Aber die andern bekommen<br />
viel mehr!“. Auf der anderen Seite tun reichere<br />
Eltern ihren Kindern keinen Gefallen, wenn sie<br />
ständig Geld nachschießen, sobald Ebbe in der<br />
Taschengeldkasse ist.<br />
2<br />
NEBENJOB<br />
Durch nichts lernt man den Wert des Geldes<br />
besser kennen, als wenn man es selbst<br />
verdient hat. Ab 13 Jahren dürfen Kinder<br />
erste Jobs annehmen, wie Zeitungen austragen,<br />
beim Nachbarn das Unkraut jäten,<br />
Nachhilfe geben oder Haustiere betreuen.<br />
Allerdings nur maximal zwei Stunden am<br />
Tag, nicht vor der Schule und nach 18 Uhr.<br />
Für Jugendliche zwischen 15 bis 17 Jahre,<br />
die noch der Schulpflicht unterliegen, gelten<br />
die gleichen Regeln, allerdings dürfen<br />
sie zusätzlich vier Wochen in den Ferien<br />
arbeiten. Jugendliche, die nicht mehr zur<br />
Schule gehen, dürfen nur zwischen sechs<br />
und 20 Uhr beschäftigt werden. Ausnahme:<br />
Wer bereits 16 ist, darf in der Gastronomie<br />
bis 22 Uhr jobben. Für alle Minderjährigen<br />
wichtig: Die Eltern müssen dem Nebenjob<br />
zustimmen. Was erlaubt ist und was nicht,<br />
ist durch das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
festgeschrieben.<br />
Unter 6 Jahre: 0,50 bis 1 €/Woche<br />
6 Jahre: 1 bis 1,50 €/Woche<br />
7 Jahre: 1,50 bis 2 €/Woche<br />
8 Jahre: 2 bis 2,50 €/Woche<br />
9 Jahre: 2,50 bis 3 €/Woche<br />
10 Jahre: 15,50 bis 18 €/Monat<br />
11 Jahre: 18 bis 20,50 €/Monat<br />
12 Jahre: 20,50 bis 23 €/Monat<br />
13 Jahre: 23 bis 25,50 €/Monat<br />
14 Jahre: 25,50 bis 30,50 €/Monat<br />
15 Jahre: 30,50 bis 38 €/Monat<br />
16 Jahre: 38 bis 45,50 €/Monat<br />
17 Jahre: 45,50 bis 61 €/Monat<br />
ab 18 Jahre: 61 bis 76 €/Monat<br />
Quelle: dji.de/themen/jugend/taschengeld.html