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KEM Konstruktion 09.2020

Trendthemen: Digitalisierung, Antriebstechnik/Elektromotoren; Porträt: Johannes Moosmann, EBM- Papst zu intelligenten und modularen Antriebssystemen; Titelstory: Integriertes Bremsenmonitoring optimiert Prozesse und Wartung

Trendthemen: Digitalisierung, Antriebstechnik/Elektromotoren; Porträt: Johannes Moosmann, EBM- Papst zu intelligenten und modularen Antriebssystemen; Titelstory: Integriertes Bremsenmonitoring optimiert Prozesse und Wartung

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

09 2020<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 28<br />

Intelligente Sicherheit<br />

für vertikale Achsen<br />

KI in der<br />

Automation<br />

Digitalisierung/Interview<br />

Seite 19<br />

Schnelle<br />

Formatwechsel<br />

Antriebstechnik<br />

Seite 26<br />

Robust<br />

und regelbar<br />

Hydraulik<br />

Seite 36<br />

Im Gespräch | „Antriebssysteme bauen sehr kompakt“<br />

Johannes Moosmann, Geschäftsbereichsleiter, EBM-Papst – Seite K|E|M 14 <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 1


GO BEYOND – ENTDECKEN SIE NEUE HORIZONTE FÜR IHRE INDUSTRIE.<br />

Überwinden Sie die Grenzen klassischer Systeme und verlassen Sie die ausgetretenen Pfade derjenigen, die<br />

hinterherlaufen. Mit SICK an Ihrer Seite sind Sie immer einen Fortschritt weiter. Denn intelligente Sensortechnologien<br />

ermöglichen bessere Prozesse und Chancen für Ihre Geschäftsmodelle in der Industrie 4.0. Nutzen<br />

Sie dafür zukunftsweisende SensorApps, Deep Learning und andere KI-Anwendungen sowie Integrations- und<br />

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2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


EDITORIAL<br />

KI verändert uns alle<br />

Künstliche Intelligenz (KI) setzt Impulse – stark für die industrielle Automation,<br />

nur längst nicht allein. Wir wissen, sie wird nahezu all unsere Lebensbereiche<br />

berühren und weiter verändern. Damit können wir einen besonders voraussetzungsreichen<br />

Diskurs über rein technische Debatten hinaus anregen, um uns wichtigen<br />

Chancen und Risiken der Schlüsseltechnologie anzunähern. Denn zweifelsohne ist KI<br />

ein wichtiger Wachstumsmotor für die Industrie. Die Menschen, die Beschäftigten<br />

müssen allerdings im Mittelpunkt stehen, wenn KI-Lösungen die Arbeitswelt neu<br />

sortieren. Und EntwicklerInnen sind gefragt, sich an den Rändern und Übergängen<br />

ihrer Fachgebiete mit Folgeabschätzungen von KI auseinanderzusetzen.<br />

Mit der Frage, was „KI-bedingte Automation“ gerade für Beschäftige bedeutet,<br />

befasst sich der Wirtschaftspsychologe Jens Nachtwei. Im Interview „Technik als<br />

ebenbürtiger, vielleicht sogar überlegener Mitspieler“ (ab S. 19) sagt Nachtwei über<br />

die Verantwortung von EntscheiderInnen in Unternehmen, die KI-Systeme nutzen,<br />

entwickeln oder in Produkten und Dienstleistungen umsetzen:<br />

„Die beneide ich nicht. Aus der zweiten Reihe der akademischen Welt kann man<br />

immer gut über all die psychologischen, ethischen und moralischen Implikationen<br />

von KI debattieren. Aber als EntscheiderIn im Unternehmen muss ich diese<br />

wichtigen Aspekte irgendwie mit Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und Datenschutz<br />

verheiraten – um nur einige zu nennen. Und das kann sich sicher teils wie die Quadratur<br />

des Kreises anfühlen. Die Verantwortung ist hoch, wenn man all diese Felder<br />

bestellen muss. Hier wird es noch viel Orientierungsbedarf für die Praxis geben.“<br />

Auf erfrischend-offene Art wird klar, dass gerade der Blick „aus der zweiten Reihe<br />

der akademischen Welt“, wie Nachtwei es nennt, hilfreich sein kann, um einen<br />

Perspektivenwechsel anzuregen und unverblümt auf die Grenzen unseres eigenen<br />

Wissens und Handelns zu blicken. Zu komplexen Fragen künstlicher Intelligenz<br />

brauchen wir weniger klare und schnelle Antworten als vielmehr ergebnisoffene<br />

sowie zukunftsorientierte Diskurse, die sich unseren Bedürfnissen annähern und in<br />

unserer gesellschaftlichen Vielfalt tragen.<br />

Nico Schröder<br />

Korrespondent<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

nico.schroeder@konradin.de<br />

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Inhalt 09 2020<br />

57. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Intelligente Sicherheit<br />

für vertikale Achsen<br />

Mayr Antriebstechnik bietet nicht nur ein breites Spektrum<br />

an zuverlässigen Sicherheitsbremsen, sondern auch<br />

Lösungskonzepte für ihre vorausschauende Wartung an.<br />

Im Fokus steht dabei das Modul Roba-brake-checker, das<br />

in einer erweiterten Ausführung auch Daten liefert.<br />

Bild: peshkova/stock.adobe.com<br />

19<br />

Welchen Einfluss insbesondere KI-bedingte Automation auf unsere<br />

Lebens- und Arbeitswelt hat, erläutert der Wirtschaftspsychologe<br />

Prof. Jens Nachtwei im Interview.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

Laserschmelzanlage des Fraunhofer IWS für Kupfer-Bauteile .......... 6<br />

Trumpf und das Fraunhofer IPA kooperieren .................................... 8<br />

Lapp ist dem SPE Industrial Partner Network beigetreten ............ 10<br />

Tipps & Termine<br />

Rezepte für besseres Konstruieren dank Physics Driven Design ... 12<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Bild: Blickle Räder+Rollen<br />

Neben einem umfangreichen Portfolio an Serienprodukten liefert<br />

Blickle auch eine Vielzahl an Rädern und Rollen als Sonderlösungen.<br />

Bild: Ejot<br />

50<br />

54<br />

Motiviert durch den automotiven Leichtbautrend<br />

entwickelt Ejot spezielle Befestigungslösungen für<br />

Sandwich-, Waben- und Schaumkernstrukturen.<br />

Johannes Moosmann, EBM-Papst, St. Georgen<br />

„Unsere intelligenten und<br />

modularen Antriebssysteme bauen sehr kompakt“ ...................... 14<br />

Trends<br />

Digitalisierung<br />

Prof. Jens Nachtwei zu KI-bedingter Automation ........................... 19<br />

Digitalisierung als Change-Prozess ................................................ 22<br />

Datenaustausch per Software as a Service ................................... 24<br />

Antriebstechnik<br />

Elektromotoren<br />

Intelligentes Transportsystem steigert die Flexibilität .................... 26<br />

Titelstory<br />

Integriertes Bremsenmonitoring optimiert Prozesse und Wartung ... 28<br />

Wälz- & Gleitlager<br />

Mit Runderneuerung von Drahtwälzlagern Ressourcen sparen ..... 32<br />

Hydrostatische Spindellagerungen für Werkzeugmaschinen ......... 34<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik<br />

AC/DC-Motoren, Frequenzumrichter, Getriebe, Kupplungen &<br />

-bremsen, Linearführungen, Rollenlager, Gleitlager usw. .............. 38<br />

Fluidtechnik<br />

Pneumatik<br />

Durchflusssensor erleichtert das Condition Monitoring ................. 35<br />

Hydraulik<br />

Digitale On-Board-Elektroniken für die Hydraulik ........................... 36<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


28<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik/Konradin Mediengruppe<br />

Maschinenelemente<br />

Montage- & Handhabungstechnik<br />

Unendliche Rotationsfreiheit für Greifer ............................... 42<br />

Intelligente und reinigungsoptimierte Werkstückträger ........ 44<br />

Robotik<br />

Robotiklösungen für KMU .................................................... 45<br />

Einzelbauteile<br />

Technische Bürsten in der modernen Verpackungstechnik ... 46<br />

Schwere Industriestoßdämpfer als Überfahrschutz .............. 48<br />

Walzen, Räder & Rollen<br />

Maßgeschneiderte Sonderlösungen ..................................... 50<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente<br />

Gelenkwellen, Welle-Nabe-Verbindungen, Dichtungen,<br />

Ketten und Riemen, HMIs, Griffelemente, Lineartische,<br />

Greifer, Portalsysteme, Roboter und Zubehör usw. .............. 52<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Verbindungstechnik<br />

Befestigungslösungen für Sandwichstrukturen .................... 54<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ................................................................ 10<br />

Inserentenverzeichnis ........................................................... 58<br />

Vorschau ............................................................................... 58<br />

Impressum ............................................................................ 58<br />

Korrosionsschutz<br />

mit Stil<br />

Ein ansprechendes Oberflächenfinish, das<br />

gleichzeitig exzellent vor Korrosion schützt:<br />

maxon setzt seit über 20 Jahren auf die kathodische<br />

Tauchlackierung. Denn Qualität kennt<br />

keine Kompromisse.<br />

Wir beschichten Ihre metallischen Bauteile in<br />

flexibler Stückzahl hauchdünn und präzise -<br />

selbst bei komplexen Geometrien.<br />

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ktl.maxongroup.de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Fraunhofer IWS setzt Laserschmelzanlage für komplexe Kupfer-Bauteile ein<br />

Grüner Laser<br />

schmilzt reines Kupfer<br />

Bisher gelang es nicht, Kupfer mit Infrarotlasern vollständig aufzuschmelzen,<br />

um daraus Schicht für Schicht komplexe Bauteile zu erzeugen. Deshalb setzt<br />

das Fraunhofer IWS in Dresden nun eine neuartige additive Fertigungsanlage<br />

ein, die das Metall mit einem kurzwelligen grünen Laser defektfrei verarbeitet.<br />

Die neue additive Fertigungsanlage schmilzt reines Kupferpulver vollständig auf<br />

(bt) Damit kann das Fraunhofer-Institut für<br />

Werkstoff- und Strahltechnik IWS nun Reinkupferbauteile<br />

aufbauen, die elektrisch und<br />

thermisch besonders leitfähig sind. Solche<br />

Bild: Fraunhofer IWS Dresden<br />

Komponenten ermöglichen effizientere Elektromotoren<br />

und neue Kühlkörper in der Leistungselektronik.<br />

Auch Anwendungen in der<br />

Spulen- und Induktorenfertigung sind denkbar.<br />

Additiv gefertigte Kupfer-Komponenten<br />

eignen sich für kompakte Geräte mit geringem<br />

Bauraum, hohem Wirkungsgrad und<br />

starker Leistung. Damit lassen sich auch spezielle<br />

individuelle Spulen für elektrische Antriebe<br />

in Satelliten, Kühlungen in Raumfahrtantrieben<br />

herstellen.<br />

Statt Infrarotlicht mit 1064 Nm Wellenlänge<br />

verwendet die neue Laserstrahlschmelzanlage<br />

einen Scheibenlaser mit energiereichem<br />

grünen Licht der Wellenlänge 515 Nanometer.<br />

Bei früheren Versuchen hatte sich gezeigt,<br />

dass infrarote Laserstrahlquellen bis<br />

500 W nicht leistungsstark genug sind, um<br />

Kupfer vollständig aufzuschmelzen. Lediglich<br />

30 % der eingesetzten Energie erreichen den<br />

Kupferwerkstoff – den großen Rest reflektiert<br />

das Metall. Anders beim neuen grünen<br />

Laser mit maximal 500 W: Hier absorbiert<br />

das Kupferpulver mehr als 70 % der eingesetzten<br />

Energie und schmilzt vollständig.<br />

Zwar lassen sich viele Kupferteile heute<br />

schon zerspanen, schmieden oder gießen.<br />

Allerdings eröffnen sich durch den Einsatz additiver<br />

Fertigung Möglichkeiten, hochkomplexe<br />

Geometrien herzustellen, die mit konventioneller<br />

Fertigung nicht möglich sind.<br />

Die Beschaffung der neuen Anlage für das<br />

Fraunhofer IWS war über das Leistungszentrum<br />

„Smart Production and Materials“<br />

möglich.<br />

www.iws.fraunhofer.de<br />

Strategische Neuausrichtung<br />

Norgren schafft neuen Geschäftsbereich Fluid Technologies<br />

Bild: Norgren<br />

Staffelstabübergabe bei Buschjost: Raymond<br />

Kamp (l.) übernimmt die Leitung des Standorts<br />

Bad Oeynhausen von Andreas Pönnighaus<br />

(bt) Technisches Know-how und maßgeschneiderte<br />

Lösungen für individuelle Kundenanwendungen<br />

bereitstellen – das waren<br />

die Ziele, die der Anbieter von Antriebs- und<br />

Fluidtechnik Norgren im Zuge einer strate -<br />

gischen Neuausrichtung angestrebt hat. Mit<br />

der Aufteilung in die drei neuen Geschäftsbereiche<br />

Fluid Technologies, Motion Control<br />

und Commercial Vehicles, denen sämtliche<br />

Standorte und Niederlassungen zugeordnet<br />

wurden, konnte die Unternehmensgruppe<br />

diese Ziele nun erfolgreich umsetzen.<br />

Um den unterschiedlichen Kundenanforderungen<br />

bestmöglich gerecht zu werden, wurde<br />

Fluid Technologies darüber hinaus in die<br />

drei Sparten Energy, Life Science und Process<br />

Control unterteilt. Die drei Einheiten<br />

sind autonom und besitzen eigene Entwicklungs-,<br />

Produktions- und Vertriebsteams.<br />

Während Energy die chemische sowie die Ölund<br />

Gasindustrie bedient, konzentriert sich<br />

Life Science auf die Kunden der Medizin- und<br />

Analysetechnik. Process Control deckt die<br />

gesamte Prozessindustrie ab und beliefert<br />

vom allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau<br />

über die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

bis hin zum Umweltsektor viele verschiedene<br />

Branchen. Hauptstandort dieser<br />

Sparte ist die in Bad Oeynhausen ansässige<br />

Buschjost GmbH.<br />

Mit der strategischen Neuausrichtung ging<br />

bereits die erste personelle Veränderung im<br />

Bereich Process Control einher: Raymond<br />

Kamp wurde zum neuen Geschäftsführer der<br />

Sparte berufen und wird gleichzeitig auch die<br />

Geschäfte von Buschjost leiten.<br />

Das Produktportfolio von Norgren umfasst<br />

die Marken Buschjost, FAS, Herion, Kloehn,<br />

Maxseal und Thompson Valves. Als Teil der<br />

britischen IMI Precision besitzt Norgren ein<br />

Vertriebs- und Service-Netzwerk in rund 50<br />

Ländern.<br />

www.norgren.com<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Konferenz<br />

SMARTE MASCHINEN<br />

IM EINSATZ<br />

EFFIZIENT, SICHER UND<br />

NACHHALTIG MIT KI<br />

1. Dezember 2020<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Smarte Maschinen schaffen Mehrwert – dank<br />

Künstlicher Intelligenz<br />

Gerade in der derzeitigen schwierigen Phase müssen Unternehmen<br />

möglichst effizient, sicher und nachhaltig wirtschaften.<br />

Künstliche Intelligenz bietet hier enorme Chancen für alle, die<br />

die neuen Technologien einzusetzen wissen.<br />

Vor diesem Hintergrund präsentieren die Konradin Mediengruppe<br />

und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und<br />

Automatisierung IPA den Kongress „Smarte Maschinen im Einsatz“,<br />

in dem zahlreiche Forscher und Experten aus Unternehmen –<br />

vom innovativen Start-up über die Träger des Deutschen<br />

Zukunftspreises bis zum Weltkonzern – die Potenziale aufzeigen<br />

und über ihre Erfahrungen mit KI-Lösungen berichten.<br />

Nutzen Sie die exklusive Gelegenheit zum<br />

Networking und melden Sie sich schnell an.<br />

Vor Ort stehen nur wenige Plätze zur<br />

Verfügung!<br />

Frühbucher bis zum 30.<strong>09.2020</strong> bezahlen<br />

nur 610,– € danach 640,– € (zzgl. MwSt.)<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz-2020<br />

ACHTUNG<br />

NEU:<br />

Jetzt auch virtuelle Teilnahme<br />

über Live-Stream<br />

möglich: Frühbucher bis<br />

zum 30.09. bezahlen nur<br />

450,– € danach 490,– €<br />

(zzgl. MwSt.)<br />

Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Forschungspartnerschaft zwischen Trumpf und dem Fraunhofer IPA<br />

Künstliche Intelligenz zur Industriereife bringen<br />

(bt) Trumpf und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA aus<br />

Stuttgart haben bis zum Jahr 2025 eine Forschungskooperation<br />

vereinbart. Ziel ist, Lösungen<br />

für die vernetzte Fertigung mit Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) zur Industriereife zu bringen.<br />

Die Fördersumme für das Projekt beläuft<br />

sich für die nächsten fünf Jahre auf rund<br />

zwei Millionen Euro. Insgesamt sind zehn<br />

Mitarbeiter von Trumpf und dem Fraunhofer<br />

IPA in den Projekten beschäftigt. „Trumpf<br />

möchte seine führende Stellung bei KI weiter<br />

ausbauen. Deshalb investieren wir heute<br />

schon in Zukunftstechnologien, die Unternehmen<br />

zu großen Effizienzgewinnen verhelfen<br />

und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern“,<br />

sagt Thomas Schneider, Geschäftsführer Entwicklung<br />

bei Trumpf Werkzeugmaschinen.<br />

Trumpf und das Fraunhofer IPA arbeiten beim<br />

Thema Smart Factory bereits seit fünf Jahren<br />

zusammen und wollen im Zuge der neuen<br />

Forschungspartnerschaft auch bisherige Projekte<br />

fortführen. „Seit Jahren arbeitet Trumpf<br />

mit uns gemeinsam am Thema vernetzte<br />

Produktion, weil das Unternehmen – ebenso<br />

wie wir – die Entwicklungen rund um Industrie<br />

4.0 als große Chance erkennt. Die nächsten<br />

Jahre werden deshalb so spannend sein,<br />

weil sie alles entscheiden. Wir erwarten,<br />

dass die Corona-Pandemie hier wie ein Kata-<br />

Bild: Trumpf<br />

„Wir investieren heute<br />

schon in Zukunftstechno -<br />

logien, die Unternehmen<br />

zu großen Effizienzgewinnen<br />

verhelfen<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigern.“<br />

Dr.-Ing. Thomas Schneider ist<br />

Geschäftsführer Entwicklung bei<br />

Trumpf Werkzeugmaschinen<br />

lysator wirkt: Diejenigen, die vorbereitet sind,<br />

werden die sich daraus ergebenden Opportunitäten<br />

massiv nutzen können. Nun wird sich<br />

also auch zeigen, ob wir uns mit den Arbeiten<br />

in den gemeinsamen Projekten gut für die<br />

Zukunft vorbereitet haben“, sagt Professor<br />

Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer<br />

IPA. In den nächsten fünf Jahren wollen beide<br />

Partner unter anderem Lösungen für eine<br />

bessere Datenqualität in der Produktion entwickeln.<br />

Denn hochwertige Daten sind die<br />

Voraussetzung, um mit KI eine Effizienzsteigerung<br />

zu erzielen. In diesem Zusammenhang<br />

soll verstärkt das Thema Erklärbarkeit<br />

von KI erforscht werden. Ziel ist, die Arbeitsweise<br />

von neuronalen Netzen nachvollziehbar<br />

zu machen. Für die Blechfertigung sind<br />

solche Ergebnisse von großem Nutzen. Die<br />

Ergebnisse der Datenauswertung können die<br />

Qualität der Produktion steigern und Kosten<br />

und Zeit sparen.<br />

www.trumpf.com<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

Projekt DigiKAM entwickelt Plattform für additive Fertigung<br />

3D-Druck als digitales Gemeinschaftsprojekt<br />

Auf der DigiKAM-Plattform entwickeln Experten<br />

und Anwender gemeinsam 3D-gedruckte Bauteile<br />

(bt) Damit auch mittelständische Unternehmen<br />

ohne eigenes Expertenwissen im<br />

3D-Druck davon profitieren, hat das For-<br />

Bild: Fraunhofer IEM<br />

schungsprojekt DigiKAM (Digitales Kollaborationsnetzwerk<br />

zur Erschließung von Additive<br />

Manufacturing) eine Plattform für die Zusammenarbeit<br />

von Technologieexperten und Anwendern<br />

aus der Industrie konzipiert. Gefördert<br />

wurde es dafür vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund<br />

2 Mio. Euro. Der Fokus der DigiKAM-Plattform<br />

liegt auf der Entwicklungsphase von<br />

3D-Bauteilen. „Additive Fertigung bietet großes<br />

Potenzial in der industriellen Anwendung,<br />

setzt aber umfassendes Technologiewissen<br />

voraus. Speziell kleine und mittlere<br />

Unternehmen sind auf die Kooperation mit<br />

Experten angewiesen. Die DigiKAM-Plattform<br />

soll dies ermöglichen und durch den<br />

Einsatz innovativer 3D-Technologien eine effiziente<br />

kollaborative Bauteil-Entwicklung auch<br />

über Distanzen hinweg unterstützen“, erläutert<br />

Daniel Eckertz, Gruppenleiter am Fraunhofer<br />

IEM, die Motivation des Projektes.<br />

„Unser Anwendungspartner Remmert<br />

GmbH könnte seine Lagersysteme durch<br />

3D-gedruckte Elemente kundenspezifisch<br />

gestalten, beispielsweise durch individuell<br />

angepasste ergonomische Griffe. Über die<br />

DigiKAM-Plattform könnte er den passenden<br />

Entwicklungspartner dazu finden und mit ihm<br />

zusammenarbeiten.“ Für die anschließende<br />

Fertigung der additiv gedruckten Bauteile<br />

setzt die DigiKAM-Plattform auf die Kooperation<br />

mit weiteren Projekten und Anbietern.<br />

Die Plattform fördert so die Vernetzung von<br />

Anbietern und Experten und Anwendern. Dabei<br />

greifen verschiedene Bausteine ineinander<br />

und ermöglichen eine effiziente digitale<br />

Kollaboration der einzelnen Akteure.<br />

www.iem.fraunhofer.de<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Industrie<br />

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09 2020<br />

Erfolg!<br />

9


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Hänchens Geschäftsstrategie im Bereich Hydraulikkomponenten<br />

Erfolgreiche Themen fortführen<br />

(eve) Die Herbert Hänchen GmbH & Co. KG<br />

hat in den letzten Jahren mehrere Produkt -<br />

bereiche seiner Hydraulikkomponenten ausgebaut:<br />

• das Dichtungssystem Servoseal, das<br />

auf Basis des Verbundwerkstoffs H-CFK<br />

basiert<br />

• die maßgeschneiderte Antriebslösung<br />

Ratio Drive<br />

• die Kleimmeinheit Ratio Clamp,<br />

deren Kompetenz auf andere Bereiche<br />

ausgedehnt wird.<br />

Darüber hinaus eröffnen Aufträge unter anderem<br />

für Dichtungsprüfstände zusätzliche<br />

Möglichkeiten als Maschinenbauer. Die Hydraulikzylinder<br />

und andere Produkte der<br />

Fluidtechnik sind weiterhin Schwerpunkte<br />

der Produktion. „Diese erfolgreichen Zukunftsthemen<br />

der letzten Jahre werden wir<br />

verstärkt fortführen“, erklärt Tanja Hänchen,<br />

Sprecherin der Geschäftsführung. „Dies gilt<br />

insbesondere für das Antriebssystem Ratio-<br />

Drive und den Maschinenbau.“<br />

Eingestellt werde der Unternehmensbereich<br />

H-CFK, so Tanja Hänchen. „Selbstverständlich<br />

werden wir alle Lieferverpflichtungen erfüllen.<br />

Und wir sind froh über die Erfahrungen<br />

mit H-CFK, die uns mehr Alternativen für<br />

Innovationen bieten, sowie auch zur Stärkung<br />

unserer bisherigen Produktpalette beitragen<br />

kann“. Dies betrifft die H-CFK-Hydraulikzylinder,<br />

Carbonstangen, Carbonrohre und<br />

weitere Maschinenelemente aus Carbon.<br />

Gleichzeitig ist man bei dem Hydraulikher-<br />

Tanja Hänchen, Sprecherin der Geschäftsführung<br />

steller optimistisch: Einen großen Teil des<br />

Engagements der vergangenen Jahre kann<br />

Hänchen erfolgreich in die Zukunft führen.<br />

Deshalb richtet Tanja Hänchen den Blick nach<br />

vorne: „Wir bauen weiter auf unsere Kernkompetenzen<br />

und investieren insbesondere<br />

in Hydraulikzylinder, Klemmungen und Komplettlösungen<br />

bis hin zu kompletten Prüfständen.<br />

Den Bereich Ratio-Drive haben wir dieses<br />

Jahr personell sogar aufgestockt.“<br />

www.haenchen.de<br />

Bild: Herbert Hänchen GmbH<br />

Lapp ist dem SPE Industrial Partner Network beigetreten<br />

Einheitliche Übertragungsstandards<br />

(ik) Das Stuttgarter Familienunternehmen<br />

Lapp ist dem SPE Industrial Partner Network<br />

e. V. beigetreten. Single Pair Ethernet (SPE)<br />

ermöglicht eine durchgängige Echtzeit-<br />

Datenübertragung bis in die Feldebene,<br />

weshalb Lapp bereits vor zwei Jahren die<br />

Bild: Lapp<br />

Lapp beschließt Beitritt zum SPE<br />

Industrial Partner Network, das<br />

die Geräteschnittstelle T1<br />

Industrial nach IEC 63171-6 sowie<br />

Single-Pair-Ethernet-Kabel nach ISO/<br />

IEC 11801-X befürwortet<br />

ersten Single-Pair-Ethernet-Leitungen vorgestellt<br />

hat. Über die Norm der Steckverbinder<br />

herrscht allerdings bis heute Uneinigkeit.<br />

Mehrere Vorschläge wurden in die Normung<br />

eingebracht und ringen nun um die Gunst der<br />

Anwender. „Wir brauchen jetzt dringend einheitliche<br />

Übertragungsstandards, um die<br />

neue IIOT-Technologie schnell in die Fabriken<br />

zu bringen. Und die Lösung des SPE Industrial<br />

Partner Networks hat nach unserer Ansicht<br />

das größte Potenzial“, betont Georg Stawowy,<br />

Vorstand Innovation und Technik bei<br />

der Lapp Holding AG.<br />

Deshalb unterstützt Lapp mit seiner Mitgliedschaft<br />

das SPE Industrial Partner Network,<br />

das sich für die von der ISO und IEC festgelegte<br />

einheitliche Geräteschnittstelle T1 Industrial<br />

nach IEC 63171-6 sowie SPE-Kabel<br />

nach ISO/IEC 11801-X ausspricht.<br />

www.lappkabel.de<br />

Wir berichten über<br />

ABB Automation .................... 45<br />

ACE Stoßdämpfer .................. 48<br />

ASM PT .................................. 22<br />

Beckhoff ................................. 26<br />

Blickle Räder+Rollen .............. 50<br />

Bosch Rexroth .................. 36, 37<br />

Brand Engineering .................. 12<br />

Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie ....... 8<br />

Buschjost ................................. 6<br />

Cadfem ................................... 12<br />

DMG Mori .............................. 22<br />

DoT ........................................ 50<br />

Dürr ........................................ 22<br />

EBM-Papst ............................. 14<br />

Ejot ......................................... 54<br />

Franke .................................... 32<br />

Fraunhofer IEM ........................ 8<br />

Fraunhofer IPA ......................... 8<br />

Fraunhofer IWS ........................ 6<br />

Ganter .................................... 53<br />

Getriebebau Nord .................. 38<br />

HepcoMotion ......................... 40<br />

Herbert Hänchen .................... 10<br />

Hiwin ...................................... 39<br />

Humboldt-Universität<br />

zu Berlin ................................. 20<br />

Hyprostatik Schönfeld ............ 34<br />

Igus ........................................ 39<br />

Jakob Antriebstechnik ............ 38<br />

Jung Antriebstechnik<br />

u. Automation ........................ 42<br />

Kipp ........................................ 53<br />

Kullen-Koti .............................. 46<br />

KTR ........................................ 41<br />

L‘Oréal .................................... 26<br />

Lapp ....................................... 10<br />

LK Mechanik .......................... 44<br />

Mayr Antriebstechnik ............. 28<br />

Mesago Messe Frankfurt ....... 11<br />

Norgren .................................... 6<br />

OPC-Foundation ..................... 11<br />

Osram Continental ................. 24<br />

Prostep .................................. 24<br />

Remmert .................................. 8<br />

Schenck RoTec ....................... 22<br />

Schmalz .................................. 52<br />

Secad ..................................... 26<br />

Sick ........................................ 35<br />

SMC ................................. 41, 52<br />

Software AG ........................... 22<br />

SPE Industrial<br />

Partner Network ..................... 10<br />

Spectaris ................................ 11<br />

SPN Schwaben Präzision ....... 40<br />

Trumpf ...................................... 8<br />

VDMA ..................................... 11<br />

Zeiss ...................................... 22<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Spectaris, OPC Foundation und VDMA setzen Lads-Standard<br />

Internationaler Standard<br />

EINE MESSE.<br />

EIN ZIEL.<br />

IHR ERFOLG.<br />

(ge) Vor kurzem verkündete die OPC-Founda -<br />

tion im Rahmen ihrer Hauptversammlung die<br />

Gründung der Joint Working Group „Lads –<br />

Laboratory Agnostic Device Standard“, der<br />

neben der OPC-Foundation die Industrieverbände<br />

Spectaris und VDMA angehören. Die<br />

OPC-Foundation ist eine internationale Organisation,<br />

die den OPC UA-Standard entwickelt<br />

und fördert. Die offene Kommunikationsplattform<br />

bildet die Basis für die herstellerübergreifende<br />

Kommunikation und Interoperabilität<br />

in industriellen Automatisierungsprozessen.<br />

Das Ziel von Lads ist die Schaffung<br />

eines herstellerübergreifenden, offenen<br />

Standards für Analysen- und Laborgeräte, der<br />

umfassend die verschiedenen Kundenbranchen<br />

und ihre jeweiligen Workflows abbildet,<br />

nachhaltig anwendbar ist und auch künftigen<br />

Anforderungen der Digitalisierung und Automatisierung<br />

gerecht wird.<br />

Derzeit gibt es dafür keine umfassende, effiziente<br />

und robuste Lösung. „Bereits seit<br />

2016 arbeitet Spectaris in seiner Arbeitsgruppe<br />

‚Vernetzte Laborgeräte‘ an einer Antwort<br />

Dynamisches Differenzkalorimeter<br />

Bild: Spectaris<br />

auf die Herausforderung. Mit der Gründung<br />

einer Working Group zusammen mit der<br />

OPC-Foundation und dem VDMA beginnt<br />

nun die Einbindung aller internationalen und<br />

nationalen interessierten Stakeholder“, so<br />

Mathis Kuchejda, Vorsitzender des Fachverbandes<br />

für Analysen-, Bio- und Labortechnik.<br />

www.opcfoundation.org<br />

www.spectaris.de<br />

www.vdma.org<br />

4.– 6. NOVEMBER 2020<br />

BAD SALZUFLEN<br />

www.fmb-messe.de<br />

Bild: Mesago/Malte Kirchner<br />

Virtuelle Plattform<br />

Physische Messe SPS 2020 in Nürnberg abgesagt<br />

Die Mesago Messe Frankfurt gab bekannt, dass<br />

die Fachmesse SPS 2020 in einem rein virtuellen<br />

Format stattfindet<br />

(ik) Aufgrund der durch die Corona-Pandemie<br />

maßgeblich veränderten Rahmenbedingungen<br />

und den weiterhin bestehenden Reiserestriktionen<br />

hat die in Stuttgart ansässige<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH entschieden,<br />

die Fachmesse SPS 2020 in einem rein<br />

virtuellen Format stattfinden zu lassen.<br />

„Wir bedauern sehr, die diesjährige SPS<br />

2020 in Nürnberg absagen zu müssen“, so<br />

Martin Roschkowski, President Mesago<br />

Messe Frankfurt GmbH. „Anfang Sommer<br />

sahen die Vorzeichen sehr gut aus und wir<br />

sind fest davon ausgegangen, dass die Messe<br />

im November in Nürnberg stattfindet. Un-<br />

ser zu dem Zeitpunkt geplantes Schutz- und<br />

Hygienekonzept wurde positiv aufgenommen<br />

und mit vielen Messebeteiligten weiterentwickelt.<br />

Das hat uns wieder gezeigt, wie<br />

gut die SPS-Community zusammenarbeitet<br />

und dafür möchten wir uns herzlich bedanken.“<br />

Zu den Hauptgründen für die Absage<br />

der Veranstaltung gehören die in vielen Gesprächen<br />

geäußerten großen Bedenken der<br />

Beteiligten bezüglich der maßgeblich veränderten<br />

Rahmenbedingungen und die Sorge<br />

um die Mitarbeiter. Die vorgeschriebenen<br />

strikten Abstands- und Hygieneregeln sowie<br />

Reiserestriktionen und eine durch die Pandemie<br />

verursachte unsichere wirtschaftliche Lage<br />

legen nahe, dass die Messe nicht in der<br />

gewohnten Qualität durchgeführt werden<br />

kann. „Die SPS zeichnet sich durch intensive<br />

Fachgespräche und den Austausch zwischen<br />

Ausstellern und Besuchern aus. Aktuell sehen<br />

wir leider kaum eine Möglichkeit, dies<br />

vor Ort in gewohnter Weise möglich zu machen“,<br />

fasst Sylke Schulz-Metzner, Vice President<br />

SPS, zusammen. Die virtuelle Plattform<br />

SPS Connect startet, wie die geplante physische<br />

Messe, am 24.11.2020.<br />

www.sps.mesago.com<br />

Code: 9506<br />

einlösen und<br />

kostenloses<br />

Ticket sichern!<br />

ZULIEFERMESSE<br />

FÜR MASCHINENBAU,<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

UND PRODUKTION<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 11


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Künstliche Intelligenz in der Industrie: Strategien – Potenziale – Use Cases<br />

KI-Kompass für Entscheider<br />

(bt) Endlich ist die Künstliche Intelligenz reif<br />

für die Nutzung in industriellen Prozessen,<br />

Produkten und Diensten. Die Potenziale sind<br />

enorm, doch eine erfolgreiche Integration<br />

von KI-Anwendungen kann nur gelingen,<br />

wenn man das Thema zur Chefsache macht.<br />

Dieser Leitfaden wendet sich an Entscheidungsträger,<br />

die ihr Unternehmen fit für den<br />

Einsatz industrieller KI machen wollen.<br />

Folgende Themen erwarten Sie:<br />

• Kompakter Einstieg in die KI-Technik: Data<br />

Science, Machine Learning, Künstliche<br />

Neuronale Netze<br />

• Das Zusammenspiel von KI, Industrie 4.0<br />

und IoT<br />

• KI in der Industrie: Einsatzszenarien in Produktentwicklung<br />

und Produktion sowie für<br />

produktbasierende Dienste, KI in der<br />

(Edge-)Cloud und auf dem Chip<br />

• Die Rolle der Industrieplattformen:<br />

B2B-Angebote für KI-Apps, Managed Services,<br />

Cloud Infrastructure as a Service<br />

• Fragen der Datensicherheit und Ethik<br />

Wertvolle Einblicke in die Strategien, Angebote<br />

und Use Cases führender Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet<br />

der industriellen KI, wie ABB, Dassault<br />

Systèmes, Siemens, it’s OWL und das Werkzeugmaschinenlabor<br />

der RWTH Aachen, runden<br />

den Inhalt ab.<br />

KI-Kompass für Entscheider<br />

Künstliche Intelligenz in der Industrie: Strategien<br />

– Potenziale – Use Cases<br />

Autor:Ulrich Sendler<br />

Hanser Fachbuch, 288 Seiten;<br />

€ 39,99<br />

ISBN: 978-3-446-46295-3<br />

www.hanser-fachbuch.de<br />

Bild: Hanser<br />

8 Rezepte für besseres Konstruieren dank Physics Driven Design<br />

Physik begreifen – besser konstruieren<br />

Bild: Springer<br />

(bt) Das Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von (Berechnungs-)Experten des Ingenieurbüros<br />

Brand Engineering GmbH und Cadfem<br />

und enthält acht Rezepte zum besseren Konstruieren,<br />

dank Physics-Driven-Design. Dabei<br />

handelt es sich nicht einfach nur um <strong>Konstruktion</strong>svorschriften.<br />

Die Rezepte beruhen<br />

auf jahrelanger Erfahrung im <strong>Konstruktion</strong>sbüro<br />

und basieren auf einem erklärbaren physikalischen<br />

Hintergrund. Warum funktioniert<br />

es besser, eine <strong>Konstruktion</strong> zugdominant<br />

statt biegedominant zu gestalten? Wie verteilt<br />

man die Steifigkeiten am besten, um einen<br />

optimalen Kraftfluss zu erhalten? Was<br />

passiert an Stellen, an denen man eine Strömung<br />

umlenkt und wie kann man das mit geringsten<br />

Verlusten steuern?<br />

Anhand konkreter Beispiele werden Rezepte<br />

ausprobiert und viele Varianten durchgetestet.<br />

Bei diesem spielerischen Ausprobieren<br />

wird erlebbar, wie das Verständnis um die<br />

physikalische Wirkung die Evolution des Designs<br />

steuert. Alle Beispiele wurden mit Ansys<br />

Discovery Live aufbereitet und stehen<br />

zum Download bereit, sodass die Rezepte<br />

selbst ausprobiert und auf eigene <strong>Konstruktion</strong>en<br />

übertragen werden können. Wer die<br />

Physik hinter seinem Design begreift, dem<br />

gelingt es entlang der gewünschten Funktion<br />

besser zu konstruieren.<br />

Physik begreifen – besser konstruieren<br />

8 Rezepte für besseres Konstruieren dank<br />

Physics Driven Design<br />

Autoren: Brand, M., Baur, K., Brunner, S.,<br />

Gebhardt, C., Springer Vieweg, 49,99 Euro,<br />

ISBN 978-3-662-60824-1<br />

www.cadfem.de<br />

BAUGRUPPEN-<br />

LÖSUNGEN<br />

MIT WÄLZLAGERN<br />

ALS KOMPAKT- UND SYSTEMLÖSUNG<br />

Maßgeschneidert auf den kundenspezifischen Anwendungsfall<br />

VORSPRUNG SCHAFFEN<br />

Unbenannt-2 1 01.09.20 11:14<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Themenservice Systems Engineering<br />

So klappt‘s mit der<br />

Mechatronik und Industrie 4.0<br />

Vor dem Hintergrund mechatronischer Systeme,<br />

bei denen ein zunehmender Anteil der<br />

Funktionen in Software angebildet wird, ist<br />

Systems Engineering (SE) die Voraussetzung<br />

für die disziplinübergreifende Produktentwicklung<br />

und wird damit zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil – auch und insbesondere<br />

in KMU. Voraussetzung ist, dass sich<br />

praxistaugliche Lösungen ohne hohen Einführungsaufwand<br />

nutzen lassen. Wichtig ist,<br />

die Belegschaft von Beginn an mit einzubeziehen<br />

und dafür zu sorgen, dass der gewählte<br />

SE-Ansatz akzeptiert und nachhaltig gelebt<br />

wird. „Ich bin überzeugt, dass Systems Engineering<br />

jedem entwickelnden Unternehmen<br />

Vorteile verschaffen kann“, betont etwa Matthias<br />

Knoke, Leiter der Virtuellen Produktentwicklung<br />

bei Miele. Das Unternehmen hat<br />

sich über einen längeren Zeitraum in Pilotprojekten<br />

mit dem SE befasst. „Interessant war,<br />

dass wir festgestellt haben, dass wir einige<br />

SE-Ansätze zwar bereits genutzt haben, diese<br />

jedoch oft als Insellösungen verwendet<br />

wurden. Ziel ist es, einen durchgängigen SE-<br />

Prozess zu realisieren.“ Welcher Ansatz zu<br />

welchem Unternehmen passt, wurde am<br />

Fraunhofer IEM auf Basis von 20 SE-Projekten<br />

untersucht. „Herausgekommen sind verschiedene<br />

Idealtypen, vom Erarbeiten eines<br />

gemeinsamen Bildes der Aufgabe bis hin zur<br />

Integration von Verhaltensmodellierung und<br />

der Simulation der Modelle“, betont Lukas<br />

Bretz, Wissenschaftler am Fraunhofer IEM.<br />

„Es gibt kein One-Size-Fits-All-SE.“ Hintergrundinformationen,<br />

Praxiserfahrungen sowie<br />

aktuelle Meldungen – zusammen mit einem<br />

detaillierten SE-Glossar – liefert unser<br />

Themenservice zum Systems Engineering:<br />

hier.pro/om30L<br />

Bild: Gorodenkoff/Fotolia.com<br />

Senken Sie die Kosten<br />

mit massgeschneiderten<br />

Gewindetrieblösungen<br />

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T: +41 62 765 10 10<br />

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Ein Unternehmen der Festo Gruppe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 13<br />

Passion for Perfect Motion


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Johannes Moosmann, Geschäftsbereichsleiter Industrielle Antriebstechnik bei EBM-Papst<br />

„Unsere intelligenten und modularen<br />

Antriebssysteme bauen sehr kompakt“<br />

Welche Rolle Antriebssysteme als dezentrale und energieeffiziente Einheiten einnehmen und was<br />

industrielle Antriebstechnik von EBM-Papst bereits heute im Sinne digitaler Transformation ermöglicht,<br />

erläutert Johannes Moosmann, Geschäftsbereichsleiter Industrielle Antriebstechnik bei EBM-Papst in<br />

St. Georgen, im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Interview: Nico Schröder und Johannes Gillar, Redaktion <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Moosmann, welche<br />

antriebstechnischen Lösungen entwickeln Sie am<br />

Standort St. Georgen?<br />

Johannes Moosmann: Wir kümmern uns um individuelle<br />

Antriebslösungen basierend auf einem modularen<br />

System für den professionellen industriellen Bereich –<br />

und dies abgegrenzt von automobil- und lufttechnischen<br />

Anwendungen. Unser Schwerpunkt liegt in Antrieben in<br />

Schutzkleinspannung, wobei wir uns aktuell im Leistungsbereich<br />

zwischen 10 und 750 Watt bewegen.<br />

Die Antriebstechnik bei EBM-Papst verteilt sich auf zwei<br />

Standorte in Deutschland. In St. Georgen im Schwarzwald<br />

liegen die Kompetenzen im Bereich Motorentechnik<br />

und entsprechender Elektronikentwicklung. Der Standort<br />

Lauf nahe Nürnberg ist die ehemalige Firma Zeitlauf, die<br />

2013 akquiriert wurde – sie steht für Getriebelösungen<br />

innerhalb der industriellen Antriebstechnik.<br />

„EBM-Papst integriert<br />

bereits viel Hard- und<br />

Software direkt in seine<br />

Antriebssysteme.“<br />

Bremse sowie das Steuern und Regeln des Motors sind<br />

bereits direkt im Motorgehäuse integriert. Was wir auch<br />

anbieten können, ist die Nutzung der vorhandenen<br />

Daten. Über digitale I/Os oder Bussysteme wird der<br />

Motor als messendes System genutzt. Das erfolgt stets<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kunden. Damit können wir<br />

die Grundlage für Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance bieten. Ein Beispiel: Steigt der Strombedarf<br />

im Antrieb, ist dies ein Hinweis, dass ein höheres Drehmoment<br />

innerhalb der Applikation benötigt wird. Die<br />

Ursache hierfür kann im Antrieb oder in der Mechanik der<br />

Applikation liegen, beispielsweise durch eine höhere Reibung<br />

aufgrund von Verschleiß einer Führungsschiene.<br />

Wenn der Kunde diese Daten auswertet, erkennt er<br />

schon frühzeitig, ob in der Applikation ein größerer Verschleiß<br />

vorliegt, oder sogar ein Ausfall zu erwarten ist.<br />

Der Antrieb kann also vor dem Hintergrund der digitalen<br />

Transformation mehr und mehr als Sensor verwendet<br />

werden. Zukünftig können im Idealfall sogar Sensoren in<br />

Applikationen wegfallen, da bereits viele Informationen<br />

im Antrieb vorhanden sind. Auf der einen Seite haben wir<br />

in den Antrieben bereits unterschiedliche Sensor- und<br />

Zustandsinformationen integriert. Auf der anderen Seite<br />

haben wir Schnittstellen wie digitale I/Os oder Bussys -<br />

teme, über die wir diese Informationen an übergeord -<br />

nete Systeme weitergeben können.<br />

Bild: EBM-Papst<br />

Johannes Moosmann,<br />

Geschäftsbereichsleiter Industrielle<br />

Antriebstechnik, EBM-Papst<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Produktfeatures industrieller<br />

Antriebstechnik werden im Sinne digitaler<br />

Transformation wichtig?<br />

Moosmann: EBM-Papst integriert bereits viel Hard- und<br />

Software direkt in seine Antriebssysteme. Funktionen<br />

wie die Erfassung der Rotorlage, das Ansteuern einer<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo im Digitalen besteht derzeit<br />

besonderer Lösungsbedarf?<br />

Moosmann: Wir sehen uns als Befähiger für die Digitalisierung.<br />

Wir haben sogenannte K4- und K5-Systeme mit<br />

integrierten Softwarealgorithmen, mithilfe derer wir<br />

schnell applikationsspezifische Lösungen umsetzen können.<br />

Nichtsdestotrotz definieren wir unseren Systemgedanken<br />

in Bezug auf Motor, Elektronik, Getriebe, Bremsen<br />

und Encoder inklusive der Software. Diese wird<br />

benötigt, um das Antriebssystem optimal auf die Applikation<br />

abzustimmen. Bei Maschinen oder Geräten mit einer<br />

geringeren Anzahl von Antriebsachsen können wir mit<br />

unseren integrierten Antriebssystemen sogar die komplette<br />

Steuerung der Applikation übernehmen. Auf die<br />

sonst übergeordnete SPS kann so verzichtet werden.<br />

Bild: EBM-Papst<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Johannes Moosmann,<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Industrielle<br />

Antriebstechnik,<br />

EBM-Papst,<br />

St. Georgen<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ein Trend in der Automatisierung<br />

ist die dezentrale Antriebstechnik. Wie reagieren<br />

Sie auf diese Entwicklung?<br />

Moosmann: Die Entwicklung und Fertigung von dezentralen<br />

Antriebslösungen ist seit Jahren unsere Kernkompetenz.<br />

Unsere Kompaktantriebe integrieren möglichst<br />

viele Funktionen auf möglichst geringem Bauraum.<br />

Im Zuge von Industrie 4.0 geht ein Trend ganz klar in Richtung<br />

Dezentralisierung. Das heißt, es gibt zentrale Rechner,<br />

welche die Aktoren und Sensoren in der Feldebene<br />

direkt steuern und auslesen. Die einzelnen Einheiten der<br />

Feldebene müssen daher allerdings so autark wie möglich<br />

funktionieren. Dazu passen unsere Kompaktantriebe<br />

weil sie unabhängig die Antriebsaufgabe lösen und lediglich<br />

von einem digitalem Signal oder einem Netzwerk<br />

getriggert werden. Die eigentliche Antriebsaufgabe wird<br />

also unabhängig von der übergeordneten Steuerung ausgeführt<br />

und entlastet somit das Netzwerk deutlich.<br />

Der Entwickler einer Maschine oder eines Automatisierungssystems<br />

kann sich so auf die wesentlichen Aufgaben<br />

einer Applikation konzentrieren und muss sich nicht<br />

um die Ansteuerung des Antriebssystems kümmern.<br />

Wie bereits erwähnt, können wir auch die Ablaufsteuerungen<br />

in den Antrieb integrieren. Ein Motor übernimmt<br />

dann die Masterfunktionalität und steuert damit die<br />

gesamte Applikation.<br />

Drivestudio-Software<br />

INFO<br />

Mittels Drivestudio können Anwender die Antriebstechnik<br />

von EBM-Papst applikationsspezifisch anpassen<br />

Im Demo-Level der Drivestudio-Software kann der Antrieb im<br />

Drehzahl-, Drehmoment- oder Positioniermodus gestartet<br />

werden, und aktuelle Werte werden angezeigt. Im Parametrier-Level<br />

hingegen kann der Anwender bei Bedarf die<br />

Standardeinstellungen des Antriebs in logischer Reihenfolge<br />

menügeführt verändern. Funktionsdiagramme unterstützen<br />

ihn bei allen notwendigen Eingaben, beispielsweise für<br />

Regelkreise, Referenzfahrt oder die Einstellung der<br />

Beschleunigungs- und Bremsrampe. Im Scripting-Level<br />

können Anwender Testläufe beliebiger Fahrsequenzen in<br />

Programmiersprache C frei programmieren.<br />

www.ebmpapst.com/drivestudio<br />

Bild: EBM-Papst<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Als weiterer Trend in der<br />

Antriebstechnik lässt sich die Entwicklung hin zur<br />

Kleinspannung mit 24 V beziehungsweise 48 V beobachten.<br />

Welche Gründe gibt es dafür?<br />

Moosmann: Kompakte, multifunktionale Schutzkleinspannungsantriebe<br />

können direkt und ohne große Wirkungsgradverluste<br />

dort eingesetzt werden, wo das Drehmoment<br />

benötigt wird. Sie eignen sich optimal, da die<br />

Anforderungen in Bezug auf Sicherheitstechnik geringer<br />

sind. Ein weiterer Grund ist sicherlich die Notwendigkeit<br />

einer kostenoptimalen Lösung. So ist zu beobachten,<br />

dass Maschinen- und Anlagenbauer in neueren Generationen<br />

neben einem klassischen Zwischenkreis in Niederspannung<br />

eine zweite Spannungsversorgung in Schutzkleinspannung<br />

vorsehen. Oft werden Kleinantriebe mit<br />

dieser Spannungsversorgung für den Antrieb von Hilfsachsen<br />

wie Formatversteller eingesetzt. Sie ersetzen<br />

damit einen klassischen AC-Servomotor mit abgesetztem<br />

Umrichter, was beachtliche Einsparpotentiale bietet.<br />

Auch steigende Anforderungen an die Energieeffizienz<br />

von elektrischen Maschinen sind eine Motivation. Legt<br />

man einen bürstenlosen Gleichstrommotor auf Basis<br />

einer Synchronmaschine zugrunde, ist die Energieeffizienz<br />

eines solchen Antriebs im Vergleich zu herkömmlichen<br />

AC-Käfigläufermotoren deutlich besser. Die aktuellen<br />

Anforderungen innerhalb der Intralogistik unterstützen<br />

diesen Trend: Ortsfeste Stetigförderer werden vermehrt<br />

durch flexiblere Konzepte ersetzt. Zunehmend<br />

werden fahrerlose Transportsysteme eingesetzt. Diese<br />

werden standardmäßig über fahrzeugintegrierte Batterien<br />

mit Gleichstrom versorgt. Die Verwendung von<br />

Gleichstrommotoren in Schutzkleinspannung ermöglicht<br />

die direkte Versorgung.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Rolle spielen in diesem<br />

Spannungsbereich Servoantriebe mit integrierter<br />

Elektronik?<br />

Moosmann: Antriebe in Schutzkleinspannung mit integrierter<br />

Elektronik spielen in dieser Kombination ihre Stärke<br />

aus. Die Steuerungs- und Regelungsfunktion des<br />

Motors ist hier direkt in den Antrieb integriert und benötigt<br />

nur minimal mehr Bauraum im Vergleich zur Variante<br />

ohne integrierte Elektronik zum Betrieb an einem abgesetzten<br />

Antriebsregler. Daher nennen wir diese Art von<br />

Servomotoren auch Kompaktantriebe. Die Verkabelung<br />

zwischen Regler, Umrichter und Motor entfällt komplett.<br />

Diese Verbindung haben wir bereits innerhalb des Motors<br />

direkt und sehr robust ausgelegt. Auch wird diese Verbindung<br />

bereits während der Produktentwicklung auf die<br />

Markt- und EMV-Anforderungen validiert.<br />

Wie bereits erwähnt, wandern mit Industrie 4.0 und steigender<br />

Dezentralisierung Funktionen zunehmend in die<br />

Feldebene. Unsere Kompaktantriebe mit integrierter<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Elektronik unterstützen diesen Trend. Im Zuge des IIoT<br />

entwickelt sich der Antrieb zum Sensor, der neben eigenen<br />

Zustandsinformationen auch Informationen von weiteren<br />

Komponenten dezentral einlesen kann. Daten können<br />

somit für die Themen Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance genutzt werden.<br />

Vielseitig.<br />

Verlässlich.<br />

Verfügbar.<br />

NEU: Spindelhubgetriebe<br />

der C-Serie mit<br />

50 bis 500 kN Hubkraft<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie unterstützen Sie <strong>Konstruktion</strong>s-<br />

und Applikationsingenieure softwareseitig?<br />

Moosmann: Mithilfe unseres Softwaretools Drivestudio<br />

kann der Antrieb beispielsweise über eine grafische<br />

Oberfläche in Betrieb genommen und parametrisiert<br />

werden. Wird ein Antrieb in die Applikation eindesignt,<br />

können Ingenieure eine auf die Anwendung angepasste<br />

Parametrisierung schnell umsetzen. Die Applikation kann<br />

direkt vor Ort optimiert werden. Hilfestellung bietet hier<br />

die bedienerfreundliche Scope-Funktion. Das Software-<br />

Tool ermöglicht es dem Anwender, die Produkte schon<br />

innerhalb der Entwicklungsphase im Sinne eines multifunktionalen<br />

Antriebs zu optimieren und die volle Integration<br />

zu fahren. Die Drive-Experts von EBM-Papst unterstützen<br />

unsere Kunden schon während der Bemusterung<br />

mit ihrem Antriebs-Know-how. Wir bieten auch 3D-Daten<br />

im STEP-Format an, um die Produkte während der Entwicklungsphase<br />

im CAD-System einzudesignen.<br />

Varianz an Motoren und<br />

Getrieben: EBM-Papst bietet<br />

ein Motorenprogramm für<br />

unterschiedliche Antriebsanwendungen<br />

und Märkte<br />

Bild: EBM-Papst<br />

Spindelhubgetriebe<br />

Kugelgewindetriebe<br />

Trapezgewindetriebe<br />

Die NEFF Klassiker der<br />

C-Serie überzeugen:<br />

• Höhere Leistung<br />

• Längere Einschaltdauer<br />

• Überlegen in rauer Umgebung<br />

• Lebensdauerschmierung<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Einerseits ist Produktvarianz<br />

gefragt, andererseits soll die Technik möglichst günstig<br />

sein. Wie reagieren Sie darauf?<br />

Moosmann: Um den spezifischen Kundenanforderungen<br />

Rechnung zu tragen, setzen wir auf ein sogenanntes<br />

modulares Antriebssystem. Innerhalb eines definierten<br />

Variantenraums werden einzelne Module – Motor,<br />

Elektronik, Getriebe, wie auch Bremsen oder Encoder –<br />

applikationsspezifisch zur Antriebslösung zusammengestellt.<br />

Damit können wir schnell und flexibel selbst einfache<br />

Lösungen von lediglich einem Motor bis hin zur kompletten<br />

Antriebsachse mit allen Modulen kombinieren.<br />

NEFF Gewindetriebe GmbH<br />

Karl-Benz-Str. 24<br />

71093 Weil im Schönbuch<br />

www.neff-gewindetriebe.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 17


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Wesentlich ist hier die Festlegung auf standardisierte<br />

mechanische beziehungsweise elektrische Schnittstellen<br />

für jedes Einzelmodul innerhalb des Antriebssystems.<br />

Damit können immer wieder die gleichen Module verwendet<br />

werden, aber auch bestehende angepasst oder<br />

neue einfach hinzugefügt werden. Das ermöglicht dem<br />

Kunden, schnell spezifische und dennoch validierte Antriebslösungen<br />

einzudesignen und dabei die Kosten im<br />

Blick zu halten.<br />

Vorteilhaft ist auch, dass wir elektronikseitig Software -<br />

systeme entwickelt haben, die einfach parametrisiert<br />

werden können. Damit wird ein weiterer Grad der Individualisierung<br />

ermöglicht, wovon unsere Kunden unmittelbar<br />

profitieren. Insgesamt betrachtet bedeutet unser<br />

Ansatz eine Standardisierung am Anfang der Wertschöpfungskette.<br />

Die applikationsspezifische Individualisierung<br />

der Antriebe erfolgt zum Ende innerhalb der letzten Fertigungsschritte.<br />

„Bei den Motoren<br />

unterscheiden wir<br />

zwischen bürstenlosem<br />

Innenläufer, bürsten -<br />

behaftetem Innenläufer<br />

und bürstenlosem<br />

Außenläufer.“<br />

heitsmoments können hier dynamischere Antriebsaufgaben<br />

umgesetzt werden. Die integrierten Elektroniken<br />

ermöglichen neben Drehzahlregelung, Positionierung<br />

sowie die Kommunikation mit übergeordneten Systemen<br />

viele applikationsspezifische Features. Direkt integriert<br />

sind auch Encodersysteme und eine optionale Bremse.<br />

Passend dazu haben wir für die unterschiedlichen Anforderungen<br />

verschiedene Getriebebaureihen wie Winkelund<br />

Planetengetriebe im Angebot. Über eine derart kompakte<br />

und ausgereifte Integration vielfältiger Funktionen<br />

in einer Antriebseinheit heben wir uns von unseren<br />

Marktbegleitern ab. Kurzum: Unsere intelligenten<br />

Antriebssysteme bauen kompakt und können so direkt<br />

am Ort des Geschehens integriert werden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Möglichkeiten eröffnen<br />

Ihre antriebstechnischen Entwicklungen unter ökologischen<br />

Aspekten – Stichwort Energieeffizienz?<br />

Moosmann: Dadurch dass wir gleichstrombetriebene<br />

Motoren haben und diese inklusive integrierter Elektronik<br />

entwicklungsseitig optimal auslegen, erreichen wir Wirkungsgrade<br />

von über 90 %. Wenn man das mit einem<br />

AC-Käfigläufer vergleicht, ist das um Welten effizienter.<br />

Die zugeführte Energie wird bei unseren Antriebssystemen<br />

fast vollständig in die vorgesehene Arbeit gesteckt.<br />

Die Verluste durch mechanische Reibung und elektrische<br />

Energieführung sind minimal, was gleichzeitig auch der<br />

störenden Wärmeentwicklung entgegenwirkt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Haben Sie aktuelle Beispiele?<br />

Bild: EBM-Papst<br />

Johannes Moosmann,<br />

Geschäftsbereichsleiter Industrielle<br />

Antriebstechnik, EBM-Papst<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Als kurzer Einblick: Welche Komponenten<br />

machen Ihren Antriebsbaukasten aus?<br />

Moosmann: Hauptbestandteile unseres modularen<br />

Antriebssystems sind Motoren, Regelelektronik und<br />

Getriebe. Bei den Motoren unterscheiden wir zwischen<br />

bürstenlosen oder bürstenbehafteten Innenläufern und<br />

bürstenlosen Außenläufern. Der Außenläufer ist der<br />

Motor, bei dem sich der der Rotor außen um den Kern<br />

bewegt. Es ist das Motorkonzept, das wir auch seit Jahrzehnten<br />

in der Lufttechnik verwenden. Vorteil des Außenläufermotors<br />

ist, dass er das Drehmoment auf einem<br />

kompakten Bauraum umsetzen kann und dadurch im Verhältnis<br />

zum Innenläufermotor recht kurz baut. Auch wird<br />

mit einem Außenläufermotor ein besseres Gleichlaufverhalten<br />

erzielt.<br />

Beim Innenläufer dreht sich der Rotor innen und die Bauweise<br />

ist länger als beim Außenläufer, dafür ist der<br />

Durchmesser geringer. Aufgrund des geringeren Träg-<br />

Moosmann: Eine Applikation sind Shuttle-Systeme, bei<br />

denen unsere Antriebssysteme aufgrund der kompakten<br />

Bauweise an verschiedenen Stellen integriert werden.<br />

Ein Highlight sind sicherlich auch batteriebetriebene, fahrerlose<br />

Transportsysteme (FTS). Hier muss man zwei<br />

Aspekte berücksichtigen: Zum einen benötigt man die<br />

48-V-Schutzkleinspannung, bei der keine Spannungswandlung<br />

von der Batterie zu den Motoren nötig ist. Zum<br />

anderen benötigt man bei batteriegetriebenen Systemen<br />

sehr effiziente Motoren, um eine möglichst lange Akkulaufzeit<br />

zu gewährleisten. Gerade bei FTS hat unser<br />

modulares Antriebssystem viele Einsatzmöglichkeiten<br />

wie Hubsysteme oder Fahrantrieb. Zurzeit entwickeln wir<br />

zudem ein kombiniertes Fahr-Lenk-System, das ein omnidirektionales,<br />

also flächenbewegliches Fahren ermöglicht.<br />

Die kompakte und effiziente Lösung besteht aus<br />

Antriebsmotor, Elektronik, Getriebe, Sensorik und Rad.<br />

Das Produkt entstand aus einer Forschungszusammenarbeit<br />

mit dem KIT Karlsruhe und hat die Forschungsphase<br />

durchlaufen. Aktuell sind wir in der Erprobung und dabei,<br />

das System in die Serie zu überführen.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Zum Online-Konfigurator für Antriebslösungen<br />

von EMB-Papst:<br />

hier.pro/JAED4<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


DIGITALISIERUNG<br />

TRENDS<br />

Bild: peshkova/stock.adobe.com<br />

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie, die so ziemlich alle Lebensbereiche berühren und unsere Arbeitswelt weiter verändern wird.<br />

Für Entwicklungen zur Automation birgt KI enormes Leistungspotenzial. EntwicklerInnen bewegen sich dabei in einer neuen Dimension von Verantwortung<br />

Im Gespräch: Wirtschaftspsychologe Prof. Jens Nachtwei über KI-bedingte Automation<br />

„Technik als ebenbürtiger,<br />

vielleicht sogar überlegener Mitspieler“<br />

Entwicklungen künstlicher Intelligenz werden unsere Lebens- und Arbeitswelt maßgeblich verändern<br />

und ziemlich alle Bereiche berühren. Welchen Einfluss insbesondere KI-bedingte Automation hat,<br />

erläutert Wirtschaftspsychologe Jens Nachtwei. Im Interview spricht er über die Verantwortung von<br />

IngenieurInnen und UnternehmerInnen sowie über Folgeabschätzungen für Beschäftigte.<br />

Interview: Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Professor Nachtwei, was halten Sie<br />

als Psychologe vom Begriff „künstlicher Intelligenz“ (KI)?<br />

Jens Nachtwei: Noch immer fällt es nicht leicht, menschliche Intelligenz<br />

sauber zu definieren. Und hierzu gibt es eine jahrzehntelange<br />

Forschungstradition. Zu KI gibt es zwar auch schon seit den 1950er<br />

Jahren akademische Debatten; aber in der Praxis sehen wir<br />

KI-Anwendungen erst seit Kurzem. Entsprechend viel wird darüber<br />

diskutiert, ob wir überhaupt mit KI als Begriff gut aufgestellt sind.<br />

Ich denke, für den Moment ist das vollkommen in Ordnung.<br />

Und vielleicht bleibt es dabei ja und im Lehrplan jeder Grundschule<br />

wird in ein paar Jahren von tierischer, menschlicher und künstlicher<br />

Intelligenz die Rede sein.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Worin unterscheiden sich Konzepte<br />

menschlicher und künstlich-maschineller Intelligenz?<br />

Nachtwei: Für eine Antwort müsste man beide Konzepte wirklich in<br />

aller Tiefe durchdrungen haben. Ich empfehle an dieser Stelle das<br />

Buch „Architects of Intelligence“. Martin Ford hat darin einige der<br />

weltweit führenden KI-Forscher ausführlich interviewt. Deren<br />

Meinungen gehen teilweise recht weit auseinander – da werde ich<br />

als Einzelner keine Lösung anbieten können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Inwieweit lassen sich psychologische<br />

Intelligenzkonzepte und -dimensionen überhaupt auf Maschinen<br />

respektive Computer anwenden?<br />

Nachtwei: Das kommt auf die Abstraktionsebene an. Definiert man<br />

Intelligenz instrumentell, also im Sinne von „um zu“, könnte eine<br />

Anwendung gelingen. Denn in beiden Fällen würde es dann um<br />

eine Informationsverarbeitungsleistung gehen, um bestimmte<br />

Probleme zu lösen. Ansonsten ist es so, dass die Psychologie mit<br />

sogenannten Konstrukten arbeitet. Einfach und am Beispiel formuliert:<br />

Wir lassen Menschen ganz viele Zahlenreihen-Aufgaben lösen<br />

und nennen den Gesamtwert, beispielsweise die Summe der<br />

gelösten Aufgaben, dieses Zahlenreihen-Aufgabenpakets dann<br />

„numerische Intelligenz“. KI nimmt diesen Umweg der Konstrukte<br />

nicht unbedingt – ich muss dem Kind also keinen Namen geben, da<br />

die Ableitung aus einer großen Menge von Daten genügt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mit welcher KI-Definition arbeiten Sie?<br />

Nachtwei: Zum Glück stellen Sie die Frage erst jetzt. Tatsächlich<br />

haben wir uns in letzter Zeit intensiv mit einer Arbeitsdefinition von<br />

KI beschäftigt. Es gibt zig verschiedene definitorische Ansätze.<br />

Aber wir brauchen eine, die wir auch Menschen vorlegen können,<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 19


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

die an unseren Studien teilnehmen. Sie muss wichtige Elemente<br />

verschiedener Definitionen beinhalten, darf nicht zu lang sein und<br />

muss vor allem verständlich sein. Momentan sieht unsere Arbeitsdefinition<br />

so aus:<br />

„Eine Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist ein technisches System,<br />

das selbstständig und zielgerichtet Aufgaben bearbeitet. Die KI<br />

greift dabei auf große Datenmengen zu und kann diese Datenmengen<br />

interpretieren, von den Daten lernen und das Erlernte anwenden.<br />

Die Regeln, denen die KI bei der Bearbeitung von Aufgaben<br />

folgt, sind nicht immer explizit durch den Menschen vorgegeben.<br />

Beispiele sind sowohl einfache Übersetzungssysteme wie DeepL<br />

oder Navigationssoftware wie Google Maps, als auch komplexere<br />

Systeme, wie der Tesla-Autopilot, der große Mengen an Bildmaterial<br />

in Echtzeit analysiert und in die Steuerung des Fahrzeugs einfließen<br />

lässt.“<br />

Bild: privat<br />

„KI wird alle Bereiche<br />

der Arbeitswelt berühren.<br />

Viele davon sind ja<br />

heute schon betroffen.“<br />

Jens Nachtwei leitet an der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin das<br />

Projekt deepR, das sich mit Implikationen<br />

künstlicher Intelligenz für die<br />

Arbeitswelt befasst. Als Professor<br />

für Wirtschaftspsychologie lehrt<br />

Nachtwei an der Hochschule für<br />

angewandtes Management<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie,<br />

um industrielle Automation wettbewerbsfähig<br />

voranzutreiben. Welche Chancen und Risiken birgt KI für die<br />

automatisierte Arbeitswelt?<br />

Nachtwei: Das ist der Kern unserer Forschung: Was bedeutet „KIbedingte<br />

Automation“ für Beschäftigte? Dabei geht es nicht nur um<br />

industrielle Automation. KI wird alle Bereiche der Arbeitswelt berühren.<br />

Viele davon sind ja heute schon betroffen. Als PsychologInnen<br />

interessiert uns natürlich, welche Auswirkungen auf das Erleben<br />

und Verhalten von Menschen zu erwarten oder auch jetzt schon zu<br />

beobachten sind.<br />

Die große Chance liegt darin, dass Tätigkeiten, die nicht sonderlich<br />

erfüllend sind, nicht mehr von Menschen ausgeübt werden müssen.<br />

In meinem Arbeitsbereich kann das Korrigieren von Klausuren<br />

mit freiem Beantwortungsformat ein Beispiel sein, das Entlastung<br />

bietet – spätestens ab der zwanzigsten Klausur, die man zur immer<br />

selben Aufgabenstellung liest, stellt sich einem schon die Frage, ob<br />

das nicht ein Algorithmus tun könnte. Zumal eine entsprechende<br />

KI-Lösung bestimmte implizite Beurteilungsverzerrungen gar nicht<br />

hätte, sofern man sie gut gestaltet und die Referenzdaten sauber<br />

sind. Aber die Beispiele sind vielfältig und ich denke, dass viele<br />

Menschen zumindest mehr oder minder große Teile ihres Jobs nicht<br />

unbedingt lieben, die durch Routinen klar beschreibbar und damit<br />

auch gut automatisierbar sind. Das würde dann Zeit freigeben für<br />

Tätigkeiten im sozialen oder kreativen Bereich – Dinge, die vielen<br />

Menschen mehr liegen als stupide Routinen im Büro oder am Band.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Im Projekt „Research on Universal Basic<br />

Income – Chances, Omissions, Negativities“ beschäftigen Sie<br />

sich auch mit einer Extremvariante von Chancen: der Entkopplung<br />

von Arbeit und Geld.<br />

Nachtwei: Ja, wir schauen uns die psychologischen Aspekte eines<br />

bedingungslosen Grundeinkommens unter der Prämisse an, dass ja<br />

tatsächlich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele Jobs ohne<br />

Wiederkehr entfallen könnten, da sie schlicht durch eine Automation<br />

schneller, fehlerfrei und kostengünstiger erledigt werden können.<br />

Das bietet enorme Chancen, aber eben auch Risiken. Für viele Menschen<br />

ist Arbeit Sinnstiftung und Sozialkontakt: Ich weiß, warum ich<br />

bin – und ich bin nicht allein. Daher ist eine Vollautomatisierung der<br />

Arbeitswelt sicher psychologisch nicht ungefährlich. Zumindest für<br />

eine westlich geprägte Leistungsgesellschaft aktueller Spielart<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Verantwortung tragen Entschei -<br />

derInnen in Unternehmen, die KI-Systeme nutzen, entwickeln<br />

oder in Produkten und Dienstleistungen umsetzen?<br />

Nachtwei: Die beneide ich nicht. Aus der zweiten Reihe der akademischen<br />

Welt kann man immer gut über all die psychologischen,<br />

ethischen und moralischen Implikationen von KI debattieren. Aber<br />

als EntscheiderIn im Unternehmen muss ich diese wichtigen Aspekte<br />

irgendwie mit Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und Datenschutz<br />

verheiraten – um nur einige zu nennen. Und das kann sich sicher<br />

teils wie die Quadratur des Kreises anfühlen. Die Verantwortung ist<br />

hoch, wenn man all diese Felder bestellen muss. Hier wird es noch<br />

viel Orientierungsbedarf für die Praxis geben.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie kann technologischer Wandel Ihrer<br />

Auffassung nach gelingen?<br />

Nachtwei: Hätte ich dafür die Blaupause, gäbe es wahrscheinlich<br />

kein Regal, das all die Preise dafür fassen würde. Ich denke, es ist<br />

ein ganzer Blumenstrauß an Faktoren, der hier auf den Erfolg<br />

einzahlt – darunter eben auch die wissenschaftliche Sicht auf den<br />

Einzelnen in der Arbeitswelt. Im Change Management wird beispielsweise<br />

viel von Widerständen und Ängsten von Mitarbeiter -<br />

Innen gesprochen. Das wird auch in Lehre und Forschung diskutiert<br />

und sollte auf den technologischen Wandel angewandt werden.<br />

Technologisch geht theoretisch fast alles – mit Menschen ist das<br />

anders. Wir sind kein On-off-System. Wir unterscheiden uns<br />

gravierend in unseren Ansichten, Verhaltensweisen und unserem<br />

persönlichen Hintergrund. Dem müssen wir durch mehr Forschung<br />

im arbeits- und organisationspsychologischen Bereich Rechnung<br />

tragen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Im Essay „Psychologie einer automatisierten<br />

Leistungsgesellschaft“ schreiben Sie: „Damit für eine<br />

(Leistungs-)Gesellschaft, Organisationen und Arbeitnehmer der<br />

technologische Wandel gelingen kann, muss die psychologische<br />

Forschung ein Feld bestellen, das momentan von anderen<br />

Disziplinen kultiviert und von Beratern sowie Kongress-Rednern<br />

geprägt wird.“ Nun, was steckt hinter Ihrem Appell?<br />

Nachtwei: Dahinter steckt schlicht: Die Sicht auf die Betroffenen,<br />

und das sind wir alle, ist noch zu trübe. Die Psychologie tritt als Disziplin<br />

an, Erleben und Verhalten von Menschen in allen erdenklichen<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


DIGITALISIERUNG<br />

TRENDS<br />

Kontexten zu untersuchen. Gehen wir also davon aus, dass KI so<br />

ziemlich alle Lebensbereiche weiter durchdringt und vor allem die<br />

Arbeitswelt umkrempeln wird, muss die Psychologie hier ein zentrales<br />

Aufgabenfeld für sich definieren und dieses auch bearbeiten.<br />

Nun ist die Psychologie eine empirische Wissenschaft und tut sich<br />

mit Diskussionen über ungelegte Eier oft schwer. Vieles in Bezug<br />

auf KI und Arbeitswelt ist Zukunftsmusik und es gibt teils nur<br />

wenige Anwendungsfelder, in denen Beschäftigte tatsächlich mit KI<br />

in Kontakt sind. Hinzu kommt, dass die Psychologie, wie viele<br />

andere Disziplinen auch, nicht unbedingt offensiv auf andere Disziplinen<br />

zugeht. Man bleibt oft gern unter sich. Die Komplexität des<br />

Themas erfordert aber den offenen Austausch mit Wirtschaftswissenschaftlern,<br />

Soziologen, Informatikern, Philosophen und anderen<br />

– dieser Austausch ist mühsam, da unterschiedliche Sprachen<br />

gesprochen werden. Und er ist ein Risiko in der akademischen Laufbahn.<br />

Viele wägen ab, ob sie nicht lieber zu ihrem gewohnten, gut<br />

beforschten und engen Thema noch zwei weitere Fachartikel veröffentlichen<br />

anstatt sich auf diesen langwierigen Diskurs mit anderen<br />

Disziplinen einzulassen und als Grenzgänger am Ende vielleicht kein<br />

Journal zu finden, was Beiträge aus einem solchen Schnittstellenthema<br />

veröffentlichen will.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Fragen der Mensch-Technik-Interaktion<br />

wirft KI aus psychologischer Sicht auf?<br />

Nachtwei: Das ist wirklich spannend. Denn Mensch-Technik-Interaktion<br />

wird schon lange psychologisch erforscht. Ich komme<br />

ursprünglich aus der sogenannten Ingenieurpsychologie. Dort geht<br />

es um eben dieses Feld. Allerdings: Bisher haben wir dort vor allem<br />

auf Technik als Tool geschaut. Nicht auf Technik als ebenbürtigen,<br />

vielleicht sogar überlegenen Mitspieler. Die Automationsforschung<br />

ist gut aufgestellt, aber die Mächtigkeit von KI dürfte die eine oder<br />

andere Debatte in diesem Feld verändern. Es wird sicher weiterhin<br />

um Fragen der Akzeptanz, des Vertrauens und ganz allgemein von<br />

Überwachung und Kontrolle gehen. Nur eben nicht mehr mit Fokus<br />

auf den klassischen Autopiloten im Cockpit, sondern auf einen Kollegen<br />

im Büro, der nicht aus Fleisch und Blut ist. Ich denke, dass die<br />

Ingenieurpsychologie hier zukünftig mehr mit der Sozialpsychologie<br />

sprechen wird, um diese „neue Kollegialität“ zu erforschen.<br />

www.psychologie.hu-berlin.de<br />

Weitere Informationen im Sonderband<br />

„Zukunft der Arbeit“, kostenlos und digital unter:<br />

hier.pro/XHqam<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 21


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Jörg Brunke, Geschäftsführer der Schenck RoTec GmbH, über Digitalisierung im Maschinenbau<br />

„Digitalisierung ist ein Change-Prozess“<br />

Die Digitalisierung beeinflusst und verändert auch den Maschinenbau in zunehmendem Maße. Im<br />

Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erläutert Jörg Brunke, Geschäftsführer der Schenck RoTec GmbH,<br />

Darmstadt, wo der Maschinenbau bezüglich der digitalen Transformation heute steht. Sein Fazit:<br />

Die Unternehmen sind nicht mehr in der Experimentierphase, vielmehr kommt die Digitalisierung nun<br />

in eine Reifephase – mit neuen Vermarktungs- und Geschäftsmodellen.<br />

Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Die Maschinenbauer sind in Sachen<br />

Digitalisierung nicht mehr in der<br />

Experimentierphase, sondern mittlerweile<br />

in einer Reifephase – mit neuen<br />

Vermarktungs- und Geschäftsmodellen<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie ist der derzeitige Stand der Digitalisierung<br />

im Maschinenbau hinsichtlich Produkten, Lösungen und<br />

Services? Und wie unterscheidet sich die Situation gegenüber<br />

früher?<br />

Brunke: Es gibt sicher Branchen, die in der Digitalisierung schneller<br />

und weiter sind, als der Maschinenbau. Aber auch hier gibt es digitale<br />

Lösungen – und das nicht erst seit gestern. Früher waren technische<br />

Verbesserungen sehr stark von Sensoren, Messtechnik und<br />

später zunehmend von Elektronik und Mikroprozessoren abhängig.<br />

Ich denke, dass aus heutiger Sicht, ähnlich wie in vielen anderen Bereichen,<br />

die grundlegende Technologie für das Auswuchten weitestgehend<br />

ausgereift ist. Der nächste große Schritt ist die Optimierung,<br />

nicht nur der Maschine, sondern aller Prozesse rund ums Auswuchten.<br />

Und da sind wir bei unseren Produkten mit den Themen<br />

Software und Digitalisierung schon auf dem richtigen Weg: Aus unserer<br />

Sicht lernt der Maschinenbau immer besser die neuen Digital-<br />

Technologien – und damit auch neue Vermarktungs- und Geschäftsmodelle<br />

– zu nutzen. So können nicht nur etablierte Märkte weiterbearbeitet<br />

werden, sondern es ergeben sich zudem Chancen für eine<br />

Differenzierung und den Aufbau eines profitablen digitalen Geschäftsmodells.<br />

Man kann sagen, die Digitalisierung hat im Maschinenbau<br />

eine neue Stufe erreicht, sie kommt nun in ihre Reifephase:<br />

Es gibt weniger Experimente und viel mehr echte, skalierende Problemlöser,<br />

also Produkte, Lösungen und Services mit einem echten<br />

Mehrwert für Kunden.<br />

Bild: Eisenhans/stock.adobe.com<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche strategischen<br />

Herangehensweisen an die digitale<br />

Transformation gibt es im Maschinenbau?<br />

Und welchen Herausforderungen sehen<br />

sich die Unternehmen gegenüber?<br />

Brunke: Bei allen Digitalisierungsmaßnahmen<br />

dürfen wir, und das gilt nicht nur für den<br />

Maschinenbau, nicht den Kundennutzen aus<br />

den Augen verlieren. Hier gibt es eine Vielzahl<br />

an Herausforderungen. Gerade bei strategischen<br />

Planungen unserer Digitalisierungslösungen müssen wir<br />

uns immer wieder fragen, was die Herausforderungen auf Kundenseite<br />

sind und welche Lösungen wir hierfür anbieten können. Darüber<br />

hinaus gibt es auch eine Vielzahl an technologischen und datenschutzrechtlichen<br />

Herausforderungen. Wir haben uns zum Beispiel<br />

von Anfang an gefragt, was der beste Speicherort für die Daten des<br />

Kunden ist. Die Anforderungen auf Kundenseite sind jedoch so unterschiedlich,<br />

dass wir uns entschlossen haben, diese Wahl dem<br />

Kunden zu überlassen und ihm so die größtmögliche Flexibilität zu<br />

bieten. Neben der Technologieauswahl und dem klassischen Verständnis<br />

von Kundenherausforderungen sind auch Fragen zu Partnerschaften<br />

wesentliche Entscheidungen. Schenck RoTec ist als Teil<br />

der Adamos-Initiative in engem Austausch mit anderen Maschinenbauern<br />

und Technologieanbietern. Zentral ist darüber hinaus auch<br />

die Kommunikation im Unternehmen: Für ein klassisches Maschinenbau-Unternehmen<br />

ist die Digitalisierung ein echter Change-Prozess,<br />

der über alle Hierarchieebenen gelebt werden muss.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die Digitalisierung verändert Maschinenbau<br />

und <strong>Konstruktion</strong>. Oft werden dabei allerdings Digitalisierungsstrategien<br />

größerer Unternehmen publik. Heißt das im<br />

Umkehrschluss, dass kleine und mittlere Unternehmen von der<br />

Digitalisierung nicht betroffen sind?<br />

Brunke: Dass Digitalisierungsstrategien größerer Unternehmen<br />

präsenter in den Medien sind, hat wahrscheinlich weniger etwas<br />

mit Digitalisierung als viel mehr mit der Größe von Marketingbud-<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Bild: Schenck RoTec<br />

„Digitale Plattformen sind unverzichtbar<br />

für zukünftige Digitali -<br />

sierungslösungen. Daher hat<br />

Dürr 2017 gemeinsam mit den<br />

Maschinenbauern DMG Mori,<br />

Zeiss, ASM PT und der<br />

Software AG die offene und<br />

herstellerneutrale IIoT-Plattform<br />

Adamos gegründet.“<br />

Jörg Brunke, Geschäftsführer<br />

der Schenck RoTec GmbH<br />

gets zu tun. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen oft vor<br />

dem Problem, dass sie nicht ausreichend finanzielle Mittel und<br />

Know-how für die Digitalisierung zur Verfügung haben. Hier sind<br />

größere Unternehmen klar im Vorteil. Allerdings sind KMU, meiner<br />

Meinung nach, auch in einigen Bereichen im Vorteil: Die Entscheidungsprozesse<br />

sind oftmals etwas schneller und unkomplizierter.<br />

Auf Konzernebene gibt es viel mehr Abstimmungsbedarf und unterschiedlichste<br />

Stakeholder, die man abholen muss. Zudem gibt es in<br />

kleineren Unternehmen oft den Vorteil, dass eine Digitalisierung etwas<br />

einfacher umzusetzen ist. In Konzernen haben sie häufig heterogene<br />

IT-Infrastrukturen, die sie unter einen Hut bringen müssen.<br />

Und zu guter Letzt eröffnen sich durch die Digitalisierung vielen Unternehmen<br />

Chancen, die es vor einigen Jahren noch gar nicht gab.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wenn man über Digitalisierung redet,<br />

kommt man schnell auf neue Geschäftsmodelle zu sprechen.<br />

Insbesondere digitale Plattformen scheinen hier nach Meinung<br />

von Experten vielversprechend. Wie sehen Sie die Chancen für<br />

IIoT-Plattformen im Maschinenbau?<br />

Brunke: Digitale Plattformen sind aus unserer Sicht unverzichtbar<br />

für zukünftige Digitalisierungslösungen. Daher hat Dürr im Jahr 2017<br />

gemeinsam mit den Maschinenbauern DMG Mori, Zeiss, ASM PT<br />

und der Software AG die Plattform Adamos gegründet. Dabei handelt<br />

es sich um eine offene und herstellerneutrale IIoT-Plattform<br />

speziell für den Maschinenbau und seine Kunden. Solche Ökosysteme<br />

in denen neue Geschäftsmodelle und Marktangangsszenarien<br />

unternehmensübergreifend erarbeitet und umgesetzt werden, bilden<br />

aus meiner Sicht die notwendige Basis für Digitalisierungsstrategien.<br />

So können wir gemeinsam mit namhaften Partnern aus der<br />

Industrie die perfekte Ausgangsbasis für Digitalisierungslösungen<br />

im Maschinenbau schaffen: Und aus Sicht eines Maschinenbauers<br />

ist die IIoT-Plattform eine absolut notwendige Technologie für die Erstellung<br />

und den Betrieb von digitalen Produkten und Lösungen. Sie<br />

muss leistungsfähig sein, niedrige Vorleistungskosten ermöglichen<br />

und Lieferant immer neuer, innovativer Basis-Services sein.<br />

www.schenck-rotec.de<br />

Details zu den digitalen Lösungen<br />

von Schenck RoTec:<br />

hier.pro/oP9NP<br />

federnshop.com<br />

Info<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 23<br />

(+49) 07123 960-192<br />

service@gutekunst-co.com<br />

auswählen berechnen anfragen informieren


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Osram Continental verlagert IT-Infrastruktur in die Cloud<br />

Datenaustausch per Software as a Service<br />

Als junges Joint Venture hat Osram Continental die Chance genutzt und seine gesamte IT-Infrastruktur in die<br />

Cloud verlagert. Das gilt auch für den Austausch von Produktdaten mit Kunden und Zulieferern. Hier kommt die<br />

ebenfalls Cloud-basierte SaaS-Lösung OpenDXM GlobalX von Prostep zum Einsatz. Die Software unterstützte<br />

fast alle Anwendungsfälle der Lichtspezialisten aus dem Stand und reduziert zudem die Gesamtbetriebskosten.<br />

Die SaaS-Lösung bietet aber vor allem die Flexibilität, schnell auf neue Anforderungen reagieren zu können.<br />

Michael Wendenburg, freier Fachjournalist für CAx- und PLM-Themen, Sevilla<br />

Die Zukunft der Automobilbeleuchtung zu gestalten, ist Zielsetzung<br />

der Münchner Osram Continental GmbH. Gemeint ist intelligent<br />

vernetztes Licht, das sich automatisch an die Fahrsituation<br />

anpasst und die Kommunikation zwischen Fahrer, Fahrzeug und<br />

Umwelt verbessert. Vernetzt arbeitet auch die Produktentwicklung –<br />

verteilt über Europa, Amerika und Asien. Das zwei Jahre junge Joint<br />

Venture hat deswegen die Chance genutzt und seine gesamte IT-Infrastruktur<br />

in die Cloud verlagert. Konsequenterweise werden deswegen<br />

auch Produktdaten über den Cloud-basierten Datenaustausch-Service<br />

OpenDXM GlobalX der Darmstädter Prostep AG mit<br />

Kunden und Zulieferern ausgetauscht.<br />

„Von wenigen Anwendungen abgesehen läuft bei uns alles in der<br />

Cloud“, erläutert Catalina Man, Team Lead IT Operations bei Osram<br />

Contintenal und mit ihrem Team unter anderem für den Support der<br />

OpenDXM-GlobalX-Anwender verantwortlich. „Die größte Hürde auf<br />

dem Weg in die Cloud war, das Mindset der Mitarbeiter zu ändern –<br />

wir mussten sie davon überzeugen, dass Cloud-Services genauso<br />

gut funktionieren wie lokal installierte Lösungen.“ Eine Herausforderung<br />

war auch das Thema Sicherheit. „Das kann man nicht allein<br />

dem Cloud-Provider überlassen, sondern braucht ein Team, das sich<br />

um Netzwerk und Infrastruktur kümmert“, so Catalina Man weiter.<br />

„Die begrenzten personellen Ressourcen zur Unterstützung der<br />

Cloud-Umgebung waren deshalb eine weitere Herausforderung.“<br />

Datenaustausch über flexible Plattform<br />

Im Einklang mit der generellen Cloud-Strategie entschied sich<br />

Osram Continental deswegen auch, die Datenaustausch-Plattform<br />

OpenDXM GlobalX aus der Cloud zu nutzen. Für die SaaS-Lösung<br />

(Software as a Service) von Prostep sprachen mehrere Gründe, wie<br />

Catalina Man betont. „Wir benötigten eine schnell einsatzfähige Lösung<br />

für alle Standorte, mit der wir nicht nur CAD-Dateien, sondern<br />

beispielsweise auch Produktvideos fürs Marketing sicher austauschen<br />

können. Wir wollten mit bekannten Providern zusammenarbeiten,<br />

und Prostep kannten wir schon von unserer Muttergesellschaft<br />

Continental. Wir wussten auch, dass das Unternehmen seine<br />

Datenaustausch-Plattform aus der Cloud anbietet und haben dann<br />

unsere Anforderungen diskutiert. Dabei zeigte sich, dass OpenDXM<br />

GlobalX für uns am besten passt, weil die Software sehr flexibel ist<br />

und sich schnell implementieren lässt.“<br />

Installiert ist die SaaS-Lösung in der Cloud des DARZ-Rechenzentrums<br />

in Darmstadt, das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) nach Kritis (Kritische Infrastrukturen) zertifiziert<br />

ist und alle Auflagen der DIN/ISO 9001 und 27001 und der EU-<br />

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfüllt. Durch Architektur, Infrastruktur<br />

und Gebäudetechnik gewährleistet das DARZ den<br />

höchstmöglichen Schutz und eine maximale Verfügbarkeit der Daten.<br />

Alle Standorte von Osram Continental greifen über das Internet<br />

direkt auf die Cloud-Infrastruktur des Darmstädter Rechenzentrums<br />

zu, mit gutem Antwortzeitverhalten, wie Catalina Man bestätigt.<br />

Intelligent vernetztes Licht kann sich automatisch an die Fahrsituation<br />

anpassen und künftig auch Symbol- und Textprojektionen rund um das<br />

Fahrzeug ermöglichen<br />

Bild: Osram Continental<br />

Integration einer OFTP-Anwendung<br />

OpenDXM GlobalX ist grundsätzlich mehrmandantenfähig und wird<br />

auch von zahlreichen anderen Kunden als Multi-Tenant-Anwendung<br />

genutzt. Osram Continental hat sich jedoch für eine eigene Instanz<br />

entschieden. Hintergrund ist der, dass das Unternehmen mit Automobilherstellern<br />

große Datenumfänge über das OFTP2-Protokoll<br />

austauscht. Deshalb hat Prostep für den Kunden die OFTP-Anwendung<br />

rvsEVO von T-Systems in den Datenaustausch-Service integriert.<br />

Sie bereitet die auszutauschenden Daten bei der Auswahl der<br />

entsprechenden Empfänger automatisch für die OFTP2-Kommunikation<br />

auf, ist jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen und aufgrund<br />

von technischen Restriktionen nur in Kombination mit einer<br />

privaten Cloud beziehungsweise einer eigenen einsetzbar.<br />

Abgesehen von der OFTP-Integration nutzen die Anwender die<br />

SaaS-Lösung praktisch ‚out of the box‘, was Updates erleichtert.<br />

„Die Software unterstützte fast alle unsere Anwendungsfälle aus<br />

dem Stand“, berichtet Catalina Man. Eine wichtige Anpassung hat<br />

Prostep für Osram Continental vorgenommen, die bereits in den<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


DIGITALISIERUNG<br />

TRENDS<br />

Bild: Osram Continental<br />

Standardumfang der Anwendung eingeflossen ist. Die Größe der<br />

WebSpaces für einzelne Anwender und Anwendergruppen lässt<br />

sich innerhalb des Speicherkontingents für die lizensierte Nutzerzahl<br />

individuell festlegen und auch wieder verändern. Technisch war das<br />

vorher schon möglich, musste aber durch den Prostep-Support gemacht<br />

werden. Jetzt kann der Kundenadministrator das über die<br />

intuitive Weboberfläche selbst einstellen.<br />

Intuitiv zu bedienende Weboberfläche<br />

Alle wesentlichen Datenaustausch-Funktionen stehen den Anwendern<br />

in einer Html5-basierten Weboberfläche zur Verfügung. Pro -<br />

step hat sie mit Unterstützung externer User-Interface-Design-Spezialisten<br />

intuitiver und ergonomischer gestaltet, damit auch gelegentliche<br />

Anwender die Anwendung ohne regelmäßige Schulungen<br />

„Die Software unterstützte<br />

fast alle unsere<br />

Anwendungsfälle aus<br />

dem Stand.“<br />

Catalina Man,<br />

Team Lead IT Operations,<br />

Osram Contintenal<br />

bedienen können. „Der Bedienkomfort hat sich durch die neue<br />

Oberfläche deutlich verbessert“, sagt Catalina Man. „Am Anfang<br />

hatten die Anwender viele Fragen, weshalb wir uns intensiv darum<br />

gekümmert haben, dass sie das Tool verstehen und sich damit wohlfühlen.<br />

Prostep hat die existierende Dokumentation auf unseren<br />

Wunsch zum Beispiel um leicht verständliche Erklär-Videos ergänzt.“<br />

Obwohl der Datenaustausch-Service hauptsächlich von den Entwicklern<br />

genutzt wird, hat Osram Continental die SaaS-Lösung nicht<br />

direkt in die PLM-Umgebung integriert, was technisch möglich wäre.<br />

„Wir haben entschieden, zunächst die Anwendung für die Nutzer<br />

stabil zu machen“, betont Catalina Man. Die Ingenieure exportieren<br />

ihre CAD-Daten normalerweise aus SAP PLM beziehungsweise<br />

SAP ECTR in ein entsprechendes Verzeichnis, loggen sich über den<br />

Webclient in OpenDXM GlobalX ein, wählen die auszutauschenden<br />

Dateien und den Empfänger aus und laden sie auf die Plattform<br />

hoch. Sowohl die Dateien als auch die Austauschvorgänge werden<br />

dabei verschlüsselt, was für eine hohe Sicherheit sorgt.<br />

SaaS führt zu sinkenden Gesamtbetriebskosten<br />

Der wesentliche Nutzen des SaaS-Modells für Osram Continental<br />

ist, dass das Unternehmen sich weder um die Anschaffung noch<br />

um die Implementierung von Hard- und Software kümmern musste.<br />

Das ermöglichte eine schnelle Produktivsetzung der Datenaustausch-Lösung.<br />

Sie ist bei wachsender und schrumpfender Anwenderzahl<br />

schnell skalierbar. Für IT-Administration und -Support ist kein<br />

bzw. deutlich weniger Personal erforderlich. Die Wartung der IT-Infrastruktur<br />

und Software-Updates sind im Preis inbegriffen, was die<br />

Gesamtbetriebskosten reduziert oder zumindest besser kalkulierbar<br />

macht. Gerade in einem neuen Unternehmen, in dem die gesamte<br />

IT-Organisation erst aufgebaut werden muss, sind interne Ressourcen<br />

knapp. Daher ist eine Cloud-basierte Out-of-the-box-Lösung genau<br />

die richtige Antwort darauf. „Für mich ist der wichtigste Vorteil<br />

der SaaS-Lösung die Flexibilität, schnell auf neue Anforderungen<br />

reagieren zu können“ so Catalina Man abschließend, die mit der Unterstützung<br />

durch Prostep und der Qualität des Supports sehr zufrieden<br />

ist. Zweimal im Jahr nach den Updates gibt es Review Meetings,<br />

in denen die Prostep-Experten die neuen Features erklären<br />

und neue Anforderungen aufnehmen. „Das Team ist sehr flexibel<br />

und setzt unsere Anforderungen schnell um“, resümiert Man. „Das<br />

ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Zusammenarbeit.“<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 25<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Intelligentes Transportsystem von Beckhoff steigert die Flexibilität von L’Oréal in der Kosmetikabfüllung<br />

Hohe Qualitätsanforderungen erfüllt<br />

Im Werk Caudry in Frankreich produziert die L’Oréal-Gruppe Pflegeprodukte, Mascaras und Make-up-<br />

Foundations für den Bereich Division Luxe. Bereits drei Produktionslinien basieren auf dem eXtended<br />

Transport System (XTS) von Beckhoff. Hierzu zählt die neue Abfüll- und Verschließlinie Agile F24, die<br />

einen schnellen Formatwechsel bei einer zeitgleich erhöhten Ausbringung ermöglicht und damit der<br />

Strategie des Unternehmens für mehr Agilität in der Produktion entspricht. Zudem vereint die Anlage<br />

mit einem reduzierten Footprint die Funktionalität von zuvor fünf Maschinen.<br />

Frank Würthner, Branchenmanagement Verpackungstechnik, Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl<br />

Im französischen Caudry produziert die<br />

L’Oréal-Gruppe hochwertige Pflegeprodukte,<br />

Mascaras und Make-up-Foundations für<br />

den Unternehmensbereich Division Luxe<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

L<br />

’Oréal, ein führender Kosmetikhersteller, produziert und vertreibt<br />

weltweit Parfums, Make-up-, Körper-, Hand-, Gesichtsund<br />

Haarpflegeprodukte bekannter Marken. Speziell im wachsenden<br />

Luxussegment stellen Trends, wie zum Beispiel eine zunehmende<br />

Individualisierung und geringe Fertigungsmengen, zusätzliche<br />

Herausforderungen an die Produktion. Um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, setzte sich der Vorstand der L‘Oréal-Gruppe<br />

das strategische Ziel, mehr Agilität in der Produktion zu erreichen.<br />

Neuausrichtung der Produktion durch XTS<br />

Die Fertigungsanlage für Make-up-Foundations im Werk Caudry bestand<br />

bislang aus mehreren Maschinen unterschiedlicher Hersteller,<br />

die in einem konventionellen Materialfluss durch Förderbänder und<br />

Zwischenspeicher verbunden waren. Die wachsende Bandbreite an<br />

Produktvarianten konnte diese Linie jedoch aufgrund ihrer begrenzten<br />

Flexibilität nicht abdecken, ebenso wenig die kostendeckende<br />

Produktion kleinerer Losgrößen. Daher wurde eine grundlegende<br />

Neuausrichtung beschlossen: die Bereitstellung einer innovativen<br />

Linie mit optimierten Herstellungskosten, welche die Produktion aller<br />

Formate bei schnellstmöglichem Formatwechsel sicherstellen<br />

kann. Diese neue Linie Agile F24 wurde beim Kosmetikhersteller<br />

von einem neunköpfigen Team unter der Regie von Franck Lefort,<br />

Projektmanager bei der Division Luxe, geplant.<br />

Das Anforderungsprofil der Anlage<br />

wurde zusammen mit dem Maschinenbauer<br />

Secad entwickelt. Nach Evaluierung verschiedener<br />

Systemlösungen entschied man, die<br />

vorhandenen Maschinen durch eine einzige<br />

Linie basierend auf dem intelligenten Transportsystem<br />

XTS der Beckhoff Automation<br />

GmbH & Co. KG, Verl, zu ersetzen. Die größte<br />

Herausforderung bei der Neuimplementierung<br />

bestand laut Lefort darin, den Fertigungsprozess<br />

von der starren Maschinentaktung<br />

zu lösen: „War dies zuvor mit Förderbändern und Speichern<br />

zwischen den Maschinen gelöst worden, bestand ein Schlüsselvorteil<br />

des XTS in der individuellen Steuerung der Mover.<br />

XTS als Kernelement einer neuen Lösung<br />

Das Anlagenlayout besteht im Kern aus einem XTS mit einer umlaufenden<br />

Länge von 22 m und 40 Movern. Die verschiedenen Stationen<br />

für die Abfüllung der Foundations sind entlang des intelligenten<br />

Transportsystems angeordnet. Dabei besteht die Abfüllung aus<br />

sechs Prozessschritten: das Zuführen der Flaschen, das Befüllen,<br />

das Anbringen von Dosierpumpe, Kappe und Etikett sowie die Entnahme<br />

des fertigen Produkts. Unterstützt wird die Zuführung durch<br />

einen Handlingroboter, der jeweils zwei oder drei leere Flaschen aus<br />

bereitgestellten Trays entnimmt und diese in die Halterung auf einem<br />

Mover setzt. Nachfolgende Arbeitsstationen übernehmen mit<br />

Robotern oder Handlingeinrichtungen die Befüllung, das Einsetzen<br />

einer Dosierpumpe oder je nach Produkttyp einer Pipette, das Verschrauben<br />

des Spenders sowie das Aufsetzen einer Kappe.<br />

Reduzierter Anlagenfootprint und Flexibilität<br />

Ein Schlüsselvorteil des XTS liegt in der individuellen Bewegung der<br />

Mover. So wird jede Flasche auf einem einzelnen Mover durch die<br />

Stationen transportiert. Entsprechend der erforderlichen Bearbeitungsdauer<br />

macht der Mover halt und kann nach dem Ende des Arbeitsschritts<br />

mit der Flasche in Richtung des nächsten Prozess-<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Bild: Beckhoff Automation<br />

Das kompakte XTS<br />

mit 22 m umlaufender<br />

Streckenlänge und<br />

40 Movern reduziert den<br />

Anlagenfootprint um 30 %<br />

Franck Lefort, Projektmanager bei der Division<br />

Luxe von L’Oréal, demonstriert den einfachen<br />

Zugriff auf die zentrale Liniensteuerung an<br />

einem der Multitouch-Control-Panel von<br />

Beckhoff<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

56%<br />

aller Produktrückrufe resultieren<br />

aus produktionsbedingten Fehlern<br />

wie z. B. Kontamination im<br />

offenen Prozess<br />

schrittes beschleunigen. Die Notwendigkeit der Aufteilung unterschiedlich<br />

getakteter Bearbeitungsschritte auf einzelne Maschinen<br />

sowie aufwendiger Schnittstellen und Zwischenspeicher entfallen<br />

dadurch. Stattdessen sind mittels der Lösung die vorherigen fünf<br />

Maschinen in eine einzelne Anlage integriert. Hierdurch und aufgrund<br />

der kompakten Bauweise des intelligenten Transportsystems<br />

wurde der Anlagenfootprint um 30% reduziert.<br />

Durch die softwarebasierte Steuerung mittels Twincat kann das intelligente<br />

Transportsystem anhand entsprechender Parametersätze<br />

unterschiedliche Produktvarianten abbilden.<br />

Ein weiterer Nutzen entsteht in Bezug auf die Fertigung von minimalen<br />

Losgrößen: „XTS ist Kern einer neuen Lösung für das Unternehmen,<br />

der es uns erlaubt, in Sekundenschnelle auf einen anderen<br />

Farbton umzustellen, auf diese Weise die Losgrößen zu reduzieren<br />

und die Kundenanforderungen zu erfüllen“, so Jean Yves Vey, Betriebsleiter<br />

im Werk Caudry. Die für einen Formatwechsel benötigte<br />

Zeit wurde halbiert und die Verfügbarkeit der Anlage erhöht.<br />

PC-based Control als<br />

ganzheitliche Automatisierungslösung<br />

Neben dem XTS werden weitere Automatisierungsaufgaben in<br />

Twincat realisiert, sodass sich für die gesamte Anlage eine einheitliche<br />

und zentrale Steuerungsplattform ergibt. So sind zusätzlich die<br />

Ablaufsteuerung mit SPS-Software und die integrierte Achssteuerung,<br />

eine Cloud-Anbindung und weitere Maschinenfunktionen, wie<br />

Robotik und HMI, in der Beckhoff-Steuerung realisiert. Zusätzliche<br />

Komponenten des Herstellers finden zum Beispiel mit den platzsparenden,<br />

schaltschrankinstallierten HD-Ethercat-Klemmen oder den<br />

Ethercat-P-I/O-Modulen in Schutzart IP 67 Verwendung. Die direkt in<br />

der Nähe der Sensoren und Aktoren positionierbaren Ethercat-<br />

P-Komponenten leiten Kommunikation und Power über nur eine Leitung<br />

weiter und vereinfachen so die Verkabelung. Für den Aufbau<br />

der Linie liefern die Verler zudem 39 Servomotoren AM8000, die zusammen<br />

mit den Ethercat-Servomotorklemmen EL7211 bzw. den<br />

Servoverstärkern AX5000 als Antriebsachsen in verschiedenen<br />

Handlingeinrichtungen dienen. Auch hier wird der Verkabelungsaufwand<br />

durch die One Cable Technology (OCT) reduziert.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 27


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Integriertes Bremsenmonitoring optimiert Prozesse und Wartung<br />

Intelligente Sicherheit<br />

für vertikale Achsen<br />

Sicherheitsbremsen kommen in schwerkraftbelasteten Achsen an verschiedenen Positionen<br />

zum Einsatz. Immer mit demselben Ziel: Personen und Material vor Schäden zu schützen.<br />

Dafür bietet Mayr Antriebstechnik nicht nur ein breites Spektrum an zuverlässigen Bremsen,<br />

sondern auch Lösungskonzepte für ihre vorausschauende Wartung. Im Fokus steht dabei<br />

das Modul Roba-brake-checker, das die Bremsen nicht nur sensorlos überwachen und<br />

versorgen kann. In einer erweiterten Ausführung liefert es darüber hinaus auch Daten.<br />

Das Bremsenmonitoring sorgt für Transparenz im Antriebsstrang und unterstützt eine<br />

effiziente und vorausschauende Maschinenwartung.<br />

Bernd Kees, Produktmanager, Chr. Mayr GmbH + Co. KG, Mauerstetten<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Ob in Werkzeugmaschinen, Handling-Systemen, Montageeinrichtungen,<br />

Hebezeugen, Kranen oder Bühnenwinden –<br />

schwebende Lasten stellen in Maschinen und Anlagen ein erheb -<br />

liches Gefährdungspotenzial dar. Besonders dann, wenn sich Per -<br />

sonen darunter aufhalten. Deshalb ist es wichtig, bereits in der<br />

<strong>Konstruktion</strong>sphase ein unbeabsichtigtes Absinken der Last sowie<br />

unzulässig lange Anhaltewege dauerhaft auszuschließen. Maschinenhersteller<br />

führen daher bereits bei der Projektierung eine Risikoanalyse<br />

für sicherheitskritische Achsen durch und ermitteln den<br />

erforderlichen Performance Level (PL) nach DIN EN ISO 13849-1.<br />

So ergeben sich gerade bei Werkzeugmaschinen oftmals mehrere<br />

Achsen, die abgesichert werden müssen und dies redundant. Dafür<br />

kommen an verschiedenen Positionen Sicherheitsbremsen mit unterschiedlichen<br />

Funktionsprinzipien zum Einsatz. Konkret heißt das<br />

z. B.: Während ein Bremssystem A-Lager-seitig an den Servomotor<br />

angebaut wird, wirken andere Systeme z. B. direkt auf die Linearführung,<br />

auf separate Rundstangen oder Zahnstangen. „Mit unserem<br />

integrierten Bremsenmonitoring können wir damit Rückschlüsse<br />

aus verschiedenen Stellen im Antriebsstrang ziehen“, erklärt<br />

Andreas Merz, Produktmanager bei der Chr. Mayr GmbH + Co. KG,<br />

Mauerstetten. „Damit lassen sich Informationen aus verschiedenen<br />

Achsen abgleichen und Prozesse so weiter optimieren und die<br />

Wartung verbessern.“<br />

Sicherheit wird sichtbar<br />

„Die Bremsen sind prädestinierte Komponenten für die Wartung,<br />

Sicherheit und Anlagenverfügbarkeit und lassen Rückschlüsse auf<br />

den Anlagenbetrieb zu“, erläutert Merz. „Das Monitoring unserer<br />

Sicherheitsbremsen erfolgt sensorlos mit dem nachrüstbaren<br />

Modul Roba-brake-checker.“ Das Modul erkennt durch eine erweiterte<br />

Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe<br />

und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet.<br />

Der Roba-brake-checker leistet neben der Überwachung von Schaltzustand<br />

und kritischer Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung<br />

auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler.<br />

In einer erweiterten Ausführung ist das Modul mit einer zusätz -<br />

lichen Platine mit anwenderspezifischer Schnittstelle (z. B. optisch,<br />

W-Lan, IO Link, OPC UA usw.) ausgestattet. Über diese Schnitt -<br />

stelle kann es Daten zu Schaltzeit, Strom, Spannung, Widerstand,<br />

Leistung und relativem Anzugsstrom liefern. Damit sind auch Ver -<br />

läufe auswertbar, Auffälligkeiten im Bearbeitungsprozess lassen<br />

sich schnell erkennen und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen<br />

ziehen. Sicherheit und Zuverlässigkeit werden sozu -<br />

sagen sichtbar. Wartung wird planbar und durch die permanente<br />

Inspektion kosteneffektiv. Der Anlagenbetreiber bzw. -hersteller<br />

kann die Wartung gezielt und abgestimmt auf seinen Arbeitsprozess<br />

vornehmen. Darüber hinaus ist auch die Integration in Fernwartungssysteme<br />

möglich.<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik/Konradin Mediengruppe<br />

Roba-brake-checker: sensorloses,<br />

vernetztes Bremsenmonitoring für<br />

eine effiziente und vorausschauende<br />

Maschinenwartung<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 29


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Die spielfreie Sicherheitsbremse Roba-guidestop wirkt<br />

direkt auf die bewegten Massen der Vertikalachsen.<br />

Sie bietet damit hohe Sicherheit und minimiert das<br />

Gefährdungsrisiko von Personen<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

Die elektromagnetische Ausführung der Linearbremsen-<br />

Baureihe Roba-linearstop ist für die Überwachung mit<br />

dem Modul Roba-brake-checker zugelassen. Sie ist die<br />

wohl einzige elektromagnetische Stangenbremse auf<br />

dem Markt<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

Intelligente Sicherheit für die Werkzeugmaschine<br />

„Werkzeugmaschinen profitieren von der permanenten Inspektion<br />

der Sicherheitsbremsen durch das Modul Roba-brake-checker, – gerade<br />

auch, wenn Informationen aus verschiedenen Achsen zusammenfließen,“<br />

betont Merz. „Wird z. B. die Grenztemperatur erreicht,<br />

ist dies ein Hinweis auf eine Schädigung der Bremse, auf Bremsenausfall<br />

oder gar eine falsche Auslegung. Der Roba-brake-checker<br />

zeigt zudem, wenn kritische Verschleißwerte erreicht werden.<br />

Dadurch ist eine vorbeugende Wartung möglich. Dies sorgt wie -<br />

derum für eine höhere Anlagenverfügbarkeit.“ Sichtbar sind<br />

zudem Temperaturverlauf und Veränderungen der Parameter über<br />

die Lebensdauer.<br />

Mit bisherigen Lösungen wie beispielsweise der berührungslosen<br />

Lüftüberwachung sehen Anwender nur den Ausfall bzw. das Zerstörungsbild,<br />

wissen aber nicht, wie der Fehler zustande gekommen<br />

ist. Mit dem Roba-brake-checker dagegen, werden Verläufe sichtbar<br />

und Fehleranalysen sind nutzbar bzw. auch übertragbar auf andere<br />

Anlagen eines Anwenders. All diese Daten aus Störung und Normalbetrieb<br />

liefern damit wertvollen Input für zukünftige Verbesserungen<br />

und Optimierungen, z. B. für mehr Anlagensicherheit oder eine<br />

erweiterte Leistungsgrenze.<br />

Achsen, da sie direkt an den Massen angebracht werden, die abgebremst<br />

bzw. gehalten werden sollen. Antriebselemente wie Zahnriemen,<br />

Kupplungen oder Spindelmuttern, die bei anderen Bremssystemen<br />

das Bremsmoment mit übertragen und Einfluss auf die<br />

Sicherheit haben könnten, gibt es hier nicht.<br />

Werden Linearbremsen zudem als zweite Bremseinheit, z. B. zusätzlich<br />

zu einer Motorbremse eingesetzt, sorgt ihr Wirkprinzip – auf<br />

eine Stange oder Schiene – außerdem für eine hochwertige Redundanz<br />

mit Ausschluss gleicher Fehler. Die Einsatzbereiche für Linearbremsen<br />

sind vielfältig. Deshalb bietet Mayr Antriebstechnik ein<br />

breites Spektrum an Linearbremsen in pneumatischer, hydrau -<br />

lischer und elektromagnetischer Ausführung an. „Wir führen als einziger<br />

Hersteller elektrisch öffnende Linearbremsen, die gleichzeitig<br />

auch Sicherheitsbremsen sind“, erklärt Merz. „Anwender auf der<br />

Suche nach Lösungen können sich hier sowohl für Systeme mit<br />

Rundstange als auch mit Führungsschiene an uns wenden.“<br />

Zuverlässige Bremsen für vertikale Achsen<br />

Für Anwendungen mit vertikalen Achsen sind Sicherheitsbremsen<br />

nach dem Fail-Safe-Prinzip die erste Wahl. Denn diese Bremsen erzeugen<br />

die Bremskraft durch Druckfedern und sind im energielosen<br />

Zustand geschlossen. Sichere motorische Antriebe dagegen sind<br />

zwar ebenfalls in der Lage, vertikal bewegte Lasten auch bei Ausfall<br />

der Energiezuführung bis zum Stillstand zu verzögern (SS1-Betrieb),<br />

jedoch ist ohne Energie ein anschließendes Hochhalten der Last<br />

ausgeschlossen.<br />

Zwei bewährte Sicherheitsbremssysteme, die häufig für die Ab -<br />

sicherung linearer Bewegungen zur Anwendung kommen, sind<br />

Bremsen, die entweder auf separate Rundstangen oder aber auf<br />

Führungsschienen wirken. Dazu gehören z. B. die Roba-linearstop-<br />

Bremsen (Rundstange) und die Roba-guidestop-Bremsen (Führungsschiene)<br />

von Mayr Antriebstechnik. Diese Linearbremsen<br />

eignen sich besonders für den Einsatz in schwerkraftbelasteten<br />

Roba-topstop, das modulare<br />

Sicherheitsbremssystem für<br />

A-Lager-seitigen Servomotorenanbau,<br />

hält die z-Achse in jeder<br />

beliebigen Position sicher – auch<br />

bei demontiertem Servomotor<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Keine Kompromisse bei der Sicherheit<br />

Je nach <strong>Konstruktion</strong> ergeben sich weitere Möglichkeiten, Sicherheitsbremsen<br />

zu integrieren oder auch nachzurüsten. Eine mögliche<br />

Position ist direkt zwischen Servomotor und Spindel. Mit dem<br />

Roba-topstop-Bremssystem hat der Hersteller ein eigenständiges<br />

Modul im Angebot, das die Vertikalachse sicher in jeder beliebigen<br />

Position hält, selbst wenn der Motor zur Wartung oder zum Transport<br />

demontiert ist. Die Achse muss nicht mehr zusätzlich ab -<br />

gestützt werden, was beispielsweise den Wechsel des Antriebs -<br />

motors deutlich beschleunigt. Dadurch sinken die Kosten, Stillstandzeiten<br />

für Reparaturen fallen erheblich kürzer aus.<br />

Die Bremse lässt sich aufgrund ihrer angepassten Flanschabmessungen<br />

problemlos und einfach auch in bestehende <strong>Konstruktion</strong>en<br />

integrieren. Die Sicherheitsbremse erfüllt hohe IP-Standards und ist<br />

derzeit bis Schutzart IP65 erhältlich. Damit ist sie bereits jetzt gut<br />

gegen das Eindringen von Fetten oder Ölnebel geschützt. Eine freiwillige<br />

Baumusterprüfung durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />

(DGUV) bestätigt die Bremseinrichtung als „bewährtes<br />

Bauteil“ im Sinne der Kategorie 1 nach DIN EN ISO 13849-1.<br />

Für Achsen mit Zahnstangenantrieb bietet sich die Roba-pinionstop<br />

als zusätzliches Bremssystem an. Diese elektromagnetisch öff -<br />

nende Sicherheitsbremse mit integriertem, gelagertem Ritzel greift<br />

an beliebiger Stelle direkt in die Zahnstange ein und arbeitet so unabhängig<br />

vom Antriebsmotor. Auch sie kann in bestehende Anlagen<br />

nachgerüstet werden.<br />

bec<br />

www.mayr.com<br />

Die elektromagnetische<br />

Bremse Roba-pinionstop<br />

greift mit dem inte -<br />

grierten Ritzel direkt in<br />

die Zahnstange ein<br />

Detaillierte Informationen zum intelligenten<br />

Bremsenmonitoring:<br />

hier.pro/r1sIV<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Franke-Drehverbindungen<br />

lassen sich einfach und<br />

wirtschaftlich runderneuern<br />

Bild: Franke<br />

Mit der Runderneuerung von Drahtwälzlagern Kosten und Ressourcen sparen<br />

Mehr Nachhaltigkeit im Maschinenbau<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind auch im Maschinenbau wichtige Themen.<br />

Maschinen und Komponenten instand zu setzen, anstatt sie zu verschrotten, ist in vielen Fällen<br />

der bessere Ansatz, um Effizienz und Rentabilität einer Produktionsanlage zu erhalten oder gar<br />

zu steigern. Franke-Drahtwälzlager unterstützen den Anwender dabei.<br />

Stephan Kuhn, Leiter technischer Vertrieb, Franke GmbH, Aalen<br />

Drehverbindungen mit integrierten Drahtwälzlagern besitzen<br />

eine lange Lebensdauer. Doch selbst wenn das Drahtwälz -<br />

lager das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, können die auf -<br />

wendig gefertigten Gehäuseteile weiter verwendet werden. Sie<br />

sind den Beanspruchungen des Lagers nicht unmittelbar ausgesetzt<br />

und daher oftmals noch in gutem Zustand.<br />

Bis zu 60 % günstiger als eine Neuanschaffung<br />

Oftmals genügt ein Austausch einzelner Komponenten wie Lauf -<br />

ringe, Wälzkörper und Käfig, um das Lager wieder vollständig funk -<br />

tionsfähig zu machen. Das spart Zeit und Kosten und ist ein wert -<br />

voller Beitrag zur Erhaltung von Ressourcen und zur Schonung der<br />

Umwelt.<br />

Insbesondere bei aufwendigen Gehäuseteilen mit komplizierter<br />

Geometrie oder aus exklusiven Werkstoffen wie beispielsweise<br />

Edelstahl zahlen sich solche Runderneuerungen schnell aus. Schon<br />

bei Standarddrehverbindungen lassen sich durch den Wechsel<br />

des Drahtwälzlagers bis zu 60 % Kosten gegenüber einer Neu -<br />

anschaffung des kompletten Lagers einsparen.<br />

In den Archiven der Franke GmbH, Aalen, sind die speziellen geometrischen<br />

Beschaffenheiten aller je gefertigten Drahtwälzlager gespeichert.<br />

Seit vielen Jahren in digitalen Datenbanken, zuvor in<br />

handschriftlichen Dokumentationen. Die technischen Spezifika -<br />

tionen selbst von Drehverbindungen aus den späten 80er-Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts können herangezogen werden, um das zu<br />

erneuernde Drahtwälzlager 1:1 zu ersetzen.<br />

Bild: Franke<br />

In Datenbanken und Archiven finden sich die Spezifikationen aller<br />

gefertigten Franke-Lager<br />

Bild: Franke<br />

Franke-Drehverbindung mit integriertem Lagerelement.<br />

Das Drahtwälz lager übernimmt die auftretenden Belastungen<br />

und kann bei Verschleiß einfach ausgetauscht werden<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

So funktioniert der Refurbishing-Service<br />

Nähern sich Franke-Drehverbindungen im Einsatz dem Ende der<br />

veranschlagten Lebensdauer, wird das Lager ausgebaut und zur Begutachtung<br />

an den Hersteller gesandt. Dort erfolgt eine erste Sichtprüfung<br />

und Einschätzung der Möglichkeiten zur Runderneuerung.<br />

Wenn der äußere Zustand des Lagers eine Überarbeitung recht -<br />

fertigt, wird das Lager geöffnet und in seine Einzelteile zerlegt.<br />

Schon in diesem Stadium erkennen die Franke-Spezialisten das<br />

vorhandene Recycling-Potenzial und können dem Anwender einen<br />

Kostenvoranschlag unterbreiten.<br />

Gibt der Kunde sein O. K., werden die Teile gereinigt und vermessen.<br />

Dann wird ein neues Lagerelement aus Laufringen, Wälzkörpern<br />

und Käfig gefertigt und in die bestehenden Gehäuseteile eingesetzt.<br />

Nach der Montage wird das Lager nach aktuellen Qualitätsstandards<br />

untersucht und absolviert bei Bedarf Testläufe auf geeigneten<br />

Prüfständen. Werden alle Spezifikationen zuverlässig erfüllt,<br />

geht das Lager an den Nutzer zurück. Dort kann es wieder eingebaut<br />

werden und für Bewegung sorgen, als wäre nichts gewesen.<br />

Nachhaltig, qualitätssicher und kompetent<br />

Zertifizierte Abläufe und Prozesse gewährleisten zu jedem Zeitpunkt<br />

ein Höchstmaß an Qualitätssicherheit und Zuverlässigkeit.<br />

Das gilt in gleichem Maße für Neuprodukte und für Instandset -<br />

zungen. Als Entwicklungspartner geben die Franke-Ingenieure und<br />

-Berater vor Ort gerne darüber Auskunft, welche Möglichkeiten es<br />

Bild: Franke<br />

im Einzelfall gibt, um Drahtwälzlager kostengünstig instand zu<br />

setzen. Gerade in der heutigen Zeit kostensparender und nachhal -<br />

tiger Güterherstellung gewinnt der Gedanke, Bewährtes zu repa -<br />

rieren, anstatt immer wieder neu anzuschaffen, mehr und mehr an<br />

Bedeutung. Drahtwälzlager von Franke sind dafür geradezu ideale<br />

Komponenten.<br />

bec<br />

www.franke-gmbh.de<br />

Detaillierte Informationen zum Refurbishing<br />

von Drehverbindungen:<br />

hier.pro/l2Ywo<br />

Alt gegen neu: Verschlissene<br />

Laufringe werden gegen neue<br />

ausgetauscht<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 33


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Verschleißfrei: hydrostatische Spindellagerungen für Werkzeugmaschinen<br />

Werkstücke präzise bearbeiten<br />

Hydrostatische Spindellagerungen sorgen in Werkzeugmaschinen für hohe Werkstückpräzision,<br />

exzellente Werkzeugstandzeit und hohe Maschinenverfügbarkeit bei geringen Wartungskosten.<br />

Robert Schönfeld, Geschäftsführer, Hyprostatik Schönfeld GmbH, Göppingen, und Maren Röding, Technikpresse, Bleckede/Singapur<br />

In Dreh-, Schleif- oder Fräsmaschinen werden bisher überwiegend<br />

wälzgelagerte Spindellagerungen eingesetzt. Wachsende<br />

Anforderungen hinsichtlich Formgenauigkeit, Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität<br />

und Abtragsleistung führen die wälzgelagerten<br />

Spindeln jedoch immer mehr an ihre Grenzen.<br />

Dreifach gelagerte<br />

hydrostatische Innenschleifspindel<br />

HSK 32<br />

Stellt man wälzgelagerte Spindellagerungen den hydrostatischen<br />

Spindellagerungen gegenüber, erzielen die hydrostatischen Ausführungen<br />

folgende Vorteile:<br />

• Verschleißfreiheit<br />

Hydrostatischen Lager sind berührungsfrei und somit verschleißfrei.<br />

Die Eigenschaften bleiben also unabhängig von der<br />

Gebrauchsdauer, der Belastung und der Drehzahl unverändert<br />

erhalten.<br />

• Rundlauf<br />

Je nach Spindelgröße, Maximaldrehzahl und Aufbau der Spindel<br />

beträgt der Rundlauf hydrostatischer Spindellagerungen und<br />

Rundtische zwischen 0,03 und 0,3 μm, typisch 0,1 μm – und das<br />

unabhängig von der Gebrauchsdauer.<br />

• Dämpfung<br />

Optimal ausgelegte hydrostatische Spindellagerungen weisen<br />

eine vielfach höhere Dämpfung als Wälzlagerspindeln auf. Neben<br />

der längeren Werkzeugstandzeit werden auch bessere Ober -<br />

flächenqualitäten und geringere Formfehler erreicht. Rattern tritt<br />

erst bei wesentlich höheren Zerspanungsleistungen auf.<br />

• Temperaturverhalten<br />

Bei hydrostatischen Lagern entsteht die Reibleistung nur im Öl.<br />

Da dieses sehr schnell bei wenigen benetzten Flächen aus der<br />

Lagerung transportiert wird, bleibt die Lagerung auch bei hohen<br />

Drehzahlen praktisch kalt. Die Kühlung des Lagerfluids findet<br />

außerhalb des Lagers statt.<br />

Bild: Hyprostatik Schönfeld<br />

• Amortisation<br />

Bei hochwertigen Maschinen beträgt der Mehrpreis durch<br />

Einsatz einer hydrostatischen Spindellagerung etwa 2 bis 3 %.<br />

Ist die Maschine automatisiert, ist es sogar noch weniger. Dem<br />

stehen Vorteile durch die höhere Maschinenverfügbarkeit, geringere<br />

Wartung- und Werkzeugkosten, schnellere Bearbeitungs -<br />

zeiten und eine verbesserte Werkstückpräzision gegenüber. Bei<br />

einer Zahnflankenschleifmaschine z. B. wurde eine signifikante<br />

Verbesserung der Schleifleistung durch Vermeidung von Brandflecken<br />

und deutlich geringere Formfehler erreicht, sodass eine<br />

Amortisationszeit von dem Bruchteil eines Jahres erwartet<br />

werden kann. Im Mehrschichtbetrieb ist die Amortisationszeit<br />

noch wesentlich kürzer.<br />

Unterschiede hydrostatischer Spindellagerungen<br />

Üblicherweise werden für hydrostatische Lagerungen zur Regelung<br />

der Ölströme zwischen einer Versorgungspumpe und den Hydrostatiktaschen<br />

Kapillaren, also feste Widerstände eingesetzt. Dies führt<br />

dazu, dass zunehmend belasteten Taschen ein reduzierter, entlas -<br />

teten Taschen ein höherer Ölstrom zugewiesen wird, was zu einer<br />

geringen Steife der Lagerung führt.<br />

Die Hyprostatik Schönfeld GmbH, Göppingen, dagegen verwendet<br />

anstelle der Kapillaren Progressiv-Mengen-Regler (PM-Regler), mit<br />

denen einer zunehmend belasteten Hydrostatiktasche mehr Öl,<br />

einer entlasteten Tasche dagegen weniger Öl zugewiesen wird.<br />

Hierdurch erreicht Hyprostatik gegenüber Lagern mit Kapillaren die<br />

4- bis 5-fache Steife und es kann niedriger viskoses Öl eingesetzt<br />

werden, wodurch die maximalen Drehzahlen etwa um 70 % angehoben<br />

werden können. Auch können, bedingt durch die PM-Regler,<br />

Spindellagerungen überdies bei sehr hohen Drehzahlen voll belastet<br />

werden, was bei Lösungen mit Kapillaren nicht möglich ist. Daneben<br />

werden durch den Einsatz des PM-Reglers Ölstrom, Pumpendruck<br />

und Ölerwärmung deutlich vermindert.<br />

Damit die hydrostatischen Spindellagerungen gegenüber statischen<br />

und auch bei schwingenden Belastungen optimal ausgelegt werden,<br />

arbeitet der Hersteller mit einem eigenen Berechnungsprogramm.<br />

Die ermittelten Daten werden zur Modifikation der Lagergestaltung<br />

und Ölversorgung genutzt, sodass die bestmögliche Dämpfung erreicht<br />

wird. Die hohe Steife und Dämpfung von Hyprostatik-Spindellagerungen<br />

gestattet Wuchtgüten im Bereich G0,04, garantiert<br />

werden kann G0,1 (die kleinste Wuchtgüte nach Norm ist G0,4). bec<br />

www.hyprostatik.de<br />

Detaillierte Informationen zu den hydrostatischen<br />

Spindellagerungen:<br />

hier.pro/Df5fn<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


PNEUMATIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Durchflusssensor FTMg von Sick erleichtert Condition Monitoring<br />

Früh erkannt, Gefahr gebannt<br />

Der Durchflusssensor FTMg der Sick AG, Waldkirch, ermöglicht einen effizienten und störungsfreien Betrieb von<br />

Druckluftsystemen. Er misst Druck, Durchfluss und Temperatur simultan. Deren Werte gibt er in kWh über seine<br />

digitalen Ausgänge aus und macht so Verbräuche transparent.<br />

Helen Zimmermann, Produktmanagerin Durchflussmesstechnik, Global Business Center New Business, Sick AG, Waldkirch<br />

Die hohe Dynamik seines kalorimetrischen Messprinzips<br />

ermöglicht es dem Durchflusssensor FTMg, bei der<br />

Zylinder- und Leckageüberwachung kleinste Veränderungen<br />

am Verbrauchssystem frühzeitig zu erkennen<br />

Der Druckluftkompressor läuft, doch plötzlich steht die pneumatisch<br />

angetriebene Maschine still. Ein lange Zeit nicht bemerkter,<br />

schleichender Druckabfall, hervorgerufen durch undichte Schläuche<br />

oder Verbindungen, ist die Ursache. Mit dem Durchflusssensor<br />

Flow Thermal Meter for gases (FTMg) von Sick lassen sich Leckagen<br />

in pneumatischen Systemen lange vor dem Ausfall einer Maschine<br />

durch Druckverlust erkennen. Der Durchflusssensor kann<br />

• Durchfluss, Druck und Temperatur simultan erkennen,<br />

• die Betriebskosten der Erzeugung, Bereitstellung und Verteilung<br />

von Druckluft minimieren,<br />

• pneumatisch angetriebene Prozesse effizienter gestalten,<br />

Bild: Sick<br />

• Energieströme und -verbräuche kontinuierlich messen und transparent<br />

machen,<br />

• gemessene Leckageverluste in kWh ausgeben,<br />

und ermöglicht so den direkten Vergleich mit der eingespeisten<br />

Druckluftenergie – ganz im Sinne eines DIN-EN50001-gerechten<br />

Energiemanagements. Dies gilt sowohl für die Sensorvariante mit<br />

IO-Link-Anbindung als auch für die mit Ethernet-Schnittstelle, Kommunikationsprotokoll<br />

OPC UA und integriertem Webserver.<br />

Die hohe Dynamik des kalorimetrischen Messprinzips des Sensors<br />

ermöglicht es, bei der Zylinder- und Leckageüberwachung selbst<br />

kleine Veränderungen am Verbrauchssystem früh zu erkennen. Auf<br />

dem Display des Sensors werden sie als flache oder steile Flanken<br />

der Druckkurve dargestellt . Der gemessene Energieverlust wird in<br />

kWh ausgegeben und kann ohne Umrechnung mit der in das Druckluftnetz<br />

eingespeisten Energie saldiert werden. Bei der Messung<br />

minimiert der gerade Messkanal den messtechnisch bedingten<br />

Druckverlust im pneumatischen System.<br />

Den vollständigen Beitrag lesen Sie online: hier.pro/wTj65 eve<br />

www.sick.de<br />

Mehr zum Durchflusssensor<br />

mit Leckagedetektion:<br />

hier.pro/3jNh6<br />

Hydraulik-Leitungstechnik<br />

von Anschluss<br />

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und optimieren Sie Materialflüsse und<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 35


FLUIDTECHNIK<br />

HYDRAULIK<br />

Digitale On-Board-Elektroniken für die Hydraulik<br />

„Robustheit mit Regelbarkeit<br />

sowie Intelligenz kombiniert“<br />

Die neue digitale On-Board-Elektronik von Bosch Rexroth kommt ohne Feldbus aus. Die ersten mit ihr<br />

ausgerüsteten Komponenten sind Proportional-Druckregelventile. Welche Vorteile und Möglichkeiten<br />

sich speziell für analoge Hydraulikventile ergeben, erläutert Dr. Mark C. Krieg, Leitung Entwicklung<br />

Business Unit Industrial Hydraulics bei Bosch Rexroth, im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Interview: Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Dr. Krieg, wie robust und langlebig<br />

müssen Ventile mit On-Board-Elektronik inklusive Bluetooth,<br />

auch im Vergleich zu Systemen ohne On-Board-Elektronik, sein?<br />

Dr. Mark C. Krieg: Seit Längerem gibt es On-Board-Elektronik für<br />

den Ventilbereich, in den allermeisten Fällen war diese bisher mit<br />

analogen Bauteilen aufgebaut. Klar hat eine Elektronik erst einmal<br />

gewisse andere Anforderungen als ein rein hydro-mechanisches<br />

Bauteil. Doch vergleichen wir nun ein Ventil mit Standard-On-Board-<br />

Elektronik – also analog – mit digitaler On-Board-Elektronik, sind die<br />

Anforderungen schon identisch.<br />

Der Kunde wünscht sich die Robustheit und Lebensdauer, die er<br />

von der Hydraulik gewohnt ist. Und grundsätzlich gibt es drei Faktoren,<br />

die sich auf die Lebensdauer einer Elektronik auswirken: Das<br />

sind die Betriebstemperatur und die Alterung von Bauteilen – bei<br />

Kondensatoren beispielsweise, weshalb eine Elektronik grundsätz-<br />

lich nicht so robust wie die Mechanik oder Hydro-Mechanik ist. Der<br />

dritte Aspekt umfasst Umwelteinflüsse jenseits der Betriebstemperatur,<br />

also hauptsächlich mechanische Schwingungsbelastungen.<br />

Was diese Faktoren angeht, testen wir sehr ausführlich, um Qualitätsmängel<br />

auszuschließen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie gelangen Sie zu einem robusten<br />

Gesamtsystem aus mechanischen und elektronischen Komponenten?<br />

Krieg: Zwischen der Hydro-Mechanik und der Elektronik sehen wir<br />

eine Schnittstelle vor, sodass Elektroniken nach Abkündigung separat<br />

getauscht werden können. Auch sind entsprechende Softwareupdates<br />

möglich, was einen starken Vorteil der digitalen On-Board-<br />

Elektronik darstellt. Generell steht die Hydraulik für Robustheit und<br />

Langlebigkeit. Diese Robustheit wollen wir behalten und sie mit der<br />

Regelbarkeit sowie der Intelligenz der Elektronik und Software<br />

kombinieren.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sind softwarebasierte Funktionserweiterungen<br />

– beispielsweise via App – nutzbar, ohne die Hardware<br />

modifizieren zu müssen?<br />

Krieg: Wir nutzen eine App-Steuerung, sodass sich die Software im<br />

Nachhinein je nach Kundenbedarf erweitern lässt und Updates<br />

möglich sind. Zusätzliche Kundenmehrwerte sind beispielsweise<br />

Informationen über den Bauteilzustand und die voraussichtliche<br />

Restlebensdauer. Auch kann im laufenden Prozess Einfluss auf<br />

bestimmte Regelparameter genommen werden.<br />

Proportional-Druckregelventile von Bosch Rexroth sind die ersten mit<br />

digitaler On-Board-Elektronik ausgerüsteten Komponenten. Via Smart<br />

Devices und Bluetooth lassen sie sich parametrisieren und auslesen<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Gibt es neben Basisfunktionen in der<br />

Freeware Funktionen, die hinzubuchbar sind?<br />

Krieg: Ja, wir planen ähnliche Funktionserweiterungen, wie wir sie<br />

bereits bei der Cytro-Connect-Anbindung beim Hydraulikaggregat<br />

Cytro-Box anbieten. Hier ist die Monitor-Funktion als Freeware integriert,<br />

weitere Funktionen wie die Bausteine Maintain (Schwellwertüberwachung<br />

zum Beispiel für Filterwechsel) oder Predict (KI-Algorithmen<br />

mit Empfehlung zum zustandsbasierten Bauteiltausch)<br />

können hinzugebucht werden. Auch für Ventile funktioniert dieser<br />

Ansatz grundsätzlich, wobei das Ventil als Komponente von der Systemintegration<br />

her niedriger zu verorten ist. Ein Hydraulikaggregat<br />

stellt ein alleinstehendes Funktionssystem dar.<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


HYDRAULIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

„Die Robustheit und<br />

Langlebigkeit der<br />

Hydraulik wollen wir mit<br />

der Regelbarkeit sowie<br />

der Intelligenz der Elektronik<br />

und Software<br />

kombinieren.“<br />

Dr. Mark C. Krieg, Leitung Entwicklung<br />

Business Unit Industrial<br />

Hydraulics, Bosch Rexroth<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche technischen Dimensionen fokussieren<br />

Sie in der Betrachtung von „Connected Hydraulics“, wie<br />

Sie es nennen?<br />

Krieg: Zum einen geht es um Konnektivität der Produkte über standardisierte<br />

Kommunikationsschnittstellen wie IO-Link, verschiedene<br />

Industrial-Ethernet-Feldbusse, Bluetooth et cetera, aber künftig<br />

auch OPC UA. Zum anderen geht es um die Verbindung zwischen<br />

den Welten der Hydraulik und der Elektro-Mechanik, Stichwort Elektro-Hydraulik.<br />

Als dritter Punkt ist die Verbindung von realer und virtueller<br />

Welt zu nennen – etwa der digitale Zwilling – mit der wir die<br />

erwähnten Mehrwerte entlang des Produktlebenszyklus bieten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Kundenanforderungen stecken<br />

hinter der aktuellen Digitalstrategie von Rexroth?<br />

Krieg: Der Aspekt, der über allen anderen steht, ist die Produktivität.<br />

Produktivitätssteigerungen sind in verschiedenen Teilen des Produktlebenszyklus<br />

möglich und beginnen bei der Maschinenauslegung/-konstruktion.<br />

Hier unterstützen wir unsere Kunden bei der<br />

Auswahl und Konfiguration unserer Produkte. Aktuell arbeiten wir<br />

daran, statische wie auch dynamische Modelle unserer Produkte<br />

zur Verfügung zu stellen, die sich nahtlos in gängige Softwaretools<br />

und Engineeringsuiten integrieren lassen.<br />

Ziel ist es, den viel diskutierten digitalen Zwilling von Komponenten<br />

als auch Systemen abbilden zu können. Mit diesem digitalen Zwilling<br />

eröffnen sich dann – je nach Detaillierungsgrad – vielfältige weitere<br />

Mehrwerte entlang des Lebenszyklus, beispielsweise die virtuelle<br />

Inbetriebnahme. Ist das Produkt im virtuellen Raum konfiguriert<br />

und in Betrieb genommen, steht dem Plug-and-Produce in der Realität<br />

nichts mehr im Wege. Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

erfolgt der Übergang vom OEM, das heißt vom Maschinen- und<br />

Anlagenbauer zum Maschinenbetreiber, also dem Endkunden.<br />

Beim Endkunden steht die effiziente Nutzung der Maschine in der<br />

Produktion im Fokus. Auch hierfür können wir Mehrwerte anbieten.<br />

So ist es mit den beschriebenen digitalen On-Board-Elektroniken<br />

möglich, auf Störgrößen besser zu reagieren oder bei Material- und<br />

Formwechsel andere Regelparameter, die mit Hilfe des digitalen<br />

Zwillings definiert und erprobt wurden, auf die Maschine zu übertragen.<br />

Nicht-produktive Nebenzeiten können so reduziert werden.<br />

Auch ist die digitale Zustandsüberwachung und die vorausschauende<br />

Wartung ein Mehrwert für den Endkunden, um unerwartete Stillstandzeiten<br />

zu vermeiden. Ist ein Ersatzteil notwendig, kann dieses<br />

rechtzeitig und unkompliziert, wenn gewünscht automatisiert und<br />

vorkonfiguriert beschafft werden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Zusammenfassend und mit Blick auf die<br />

<strong>Konstruktion</strong>sabteilung: An welchen Stellen profitiert das Engineering<br />

stark von neuen digitalen Rexroth-Features?<br />

Krieg: Wichtig sind die datenbasierten Auswahlmöglichkeiten.<br />

Wenn der Konstrukteur in seiner gewohnten Engineeringsuite direkten<br />

Zugriff auf die Hydraulikkomponenten hat und diese einfach in<br />

seinen Schaltplan, seinen Fluidplan, seine mechanische <strong>Konstruktion</strong><br />

oder auch die 1D-Dynamikmodelle zur Vorab-Simulation in seine<br />

Simulation einbinden kann, ist das ein großer Vorteil. Hier arbeiten<br />

wir mit den gängigen Toolanbietern zusammen.<br />

www.boschrexroth.de<br />

Weitere Details zu<br />

Connected Hydraulics:<br />

hier.pro/yRFd3<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 37


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe von Getriebebau Nord für Heavy-Duty-Anwendungen<br />

Industriegetriebe mit hohen Abtriebsdrehmomenten<br />

(bec) Für Anwendungen bis 250 kNm bietet<br />

die Getriebebau Nord GmbH & Co. KG, Bargteheide,<br />

robuste Industriegetriebe an, die<br />

sich durch eine hohe Leistungsdichte, einen<br />

geräuscharmen Lauf sowie hohe Zuverlässigkeit<br />

auszeichnen. Das modulare Baukastensystem<br />

mit seinen vielfältigen Optionen sorgt<br />

für ein hohes Maß an Gestaltungsflexibilität.<br />

Maxxdrive-Industriegetriebe von Nord Drivesystems<br />

bieten hohe Abtriebsdrehmomente<br />

von 15 bis 250 kNm und eignen sich damit<br />

perfekt für den Einsatz in Heavy-Duty-<br />

Anwendungen, z. B. in Rührwerken, Band -<br />

antrieben, Mischern, Mühlen, Trommeln oder<br />

Brechern. Dank des besonders verwindungssteifen,<br />

einteiligen Block-Gehäuses erreichen<br />

sie eine höhere Lagerlebensdauer als Teil -<br />

fugengetriebe und gewährleisten eine effiziente<br />

Kraftumsetzung sowie hohe Toleranz<br />

gegenüber Lastspitzen und Schlägen.<br />

Große reibungsarme Wälzlager sorgen für eine<br />

hohe Radial- und Axial-Belastbarkeit sowie<br />

Langlebigkeit. Hohe Achsgenauigkeit garantiert<br />

zudem einen geräuscharmen Lauf. Nord-<br />

Industriegetriebe werden als Stirnradgetriebe<br />

oder Kegelstirnradgetriebe angeboten<br />

und decken einen Übersetzungsbereich von<br />

5,54:1 bis 400:1 sowie mit Vorgetriebe bis zu<br />

30.000:1 ab. Für die Aufstellung und Befes -<br />

tigung in der Anlage stehen alle sechs Getriebeseiten<br />

zur Verfügung.<br />

Speziell für Anwendungen, in denen geringe<br />

Übersetzungen in Kombination mit hohen<br />

Leistungen gefragt sind, hat Nord die 2-stu -<br />

figen Kegelstirnradgetriebe der Maxxdrive-<br />

XT-Baureihe entwickelt. Die Serie ist standardmäßig<br />

mit einem stark verrippten Block-<br />

Gehäuse und einem integrierten Axiallüfter<br />

ausgerüstet. Durch die vergrößerte Ober -<br />

fläche und die Luftführungshauben wird die<br />

Luftkühlströmung optimiert und eine hohe<br />

thermische Grenzleistung erreicht. So kann in<br />

vielen Fällen auf zusätzliche Kühloptionen<br />

verzichtet werden. Große Wälzlager und<br />

Achsabstände erhöhen die Belastbarkeit und<br />

Lebensdauer der Komponenten.<br />

www.nord.com<br />

Metallbalgkupplung von Jakob Antriebstechnik für High-Speed-Anwendungen<br />

Steckbare Wellenkupplungen<br />

(bec) Um den immer steigenden Anforderungen<br />

bei höheren Leistungen zu folgen, bietet<br />

die Jakob Antriebstechnik GmbH, Kleinwallstadt,<br />

die Metallbalgkupplung KPP an. Ihr<br />

Nenndrehmoment liegt bei über 600 Nm,<br />

das Maximaldrehmoment bei etwa 1200<br />

Nm. Sie muss bei Betriebsdrehzahlen bis<br />

10.000 min -1 und damit enorm hohen dynamischen<br />

Belastungen standhalten. Auch die<br />

Anbindung der Kupplung stellt besondere<br />

konstruktive Anforderungen. Ein spielfreies<br />

Steckprinzip der Nabe ermöglicht auch die<br />

einfache Blindmontage. Die Betriebssicherheit<br />

ist in einem Temperaturbereich von -40<br />

bis +200 °C gewährleistet. Anwenderspezi -<br />

fische Sonderlösungen, spezielle Naben, individuelle<br />

Lösungen für den Metallbalg oder<br />

alternative Werkstoffausführungen sind auf<br />

Anfrage möglich.<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

Bild: Jakob Antriebstechnik<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Einbaufertige Linearachse von Hiwin mit vierreihiger Führung<br />

Optimierte Gleichlaufeigenschaften<br />

Bild: Hiwin<br />

(bec) Die Hiwin GmbH, Offenburg,<br />

ergänzt ihre Linearachsen<br />

mit Kugelgewindetrieb um eine<br />

weitere Baureihe: Die Serie KF<br />

bietet durch eine vierreihige<br />

Führung optimierte Gleichlauf -<br />

eigenschaften bei hohen Anforderungen<br />

an das Laufverhalten<br />

der Achse. Die Achse steht<br />

als einbaufertige Komplettachse<br />

zur Verfügung und ist universell<br />

einsetzbar. Durch zusätzliche<br />

Optionen wie Abdeckung, Endschalter<br />

und zusätzliche<br />

Laufwagen lässt sich die<br />

Achse flexibel an die jeweiligen<br />

Anforderungen<br />

anpassen.<br />

Die hohe Genauigkeit und<br />

Steifigkeit der Linearachsen der<br />

KF-Baureihe wird durch eine Profilschienenführung<br />

im Stahlprofil<br />

mit integriertem Kugelgewindetrieb<br />

erreicht. Die aus Stahl gefertigten<br />

Achsen sind besonders<br />

kompakt, da der Kugelgewindetrieb<br />

im Laufwagen integriert ist.<br />

Sie eignen sich besonders für<br />

Applikationen in denen hohe<br />

Vorschubkräfte und Präzision in<br />

Kombination mit hoher Steifigkeit<br />

erfordert werden. Die Achse Materialstärken bis 4 mm<br />

Verarbeiten Sie verschiedene<br />

steht in den Baugrößen 60 und mit konstanter Spannkraft.<br />

86 zur Verfügung mit Hublängen<br />

von 50 bis 800 mm.<br />

www.hiwin.de info@tuenkers.de<br />

www.tuenkers.de<br />

Schmierfreie Folienumlenkrolle von Igus für die Etikettiertechnik<br />

Mit leichtlaufenden Polymerkugellagern<br />

Parallel-Spannen_2020_4C_103x150.indd 1 06.08.<br />

(bec) Sie lenken Folien oder Etiketten<br />

um: Tragrollen mit Kugel -<br />

lagern. Die Igus GmbH, Köln, bietet<br />

eine schwarze Umlenkrolle<br />

als einbaufertiges System für die<br />

Verpackungs- und Etikettiertechnik<br />

an. Es besteht aus schwarz<br />

eloxierten Aluminiumrohren sowie<br />

wartungsfreien und leichtläufigen<br />

Xiros-Polymerkugellagern.<br />

Die Polymerkugellager sind<br />

schmierfrei, wartungsfrei, hygienisch<br />

und besitzen ein sehr geringes<br />

Losbrechmoment. Durch<br />

diese besonderen Eigenschaften<br />

kommen sie vor allem im Bereich<br />

der Verpackungs- und Lebensmitteltechnik<br />

zum Einsatz. Als<br />

fertig konfektionierte Systeme<br />

mit einem Rohr aus Aluminium,<br />

Carbon oder PVC bewähren sich<br />

die Kugellager als Tragrollen zum<br />

Umlenken von Folien und Etiketten<br />

oder auch zum Fördern von<br />

Gütern.<br />

Durch den Einsatz von verschleißfesten<br />

Hochleistungspoly-<br />

meren sowie dünnwandigen<br />

Rohren sorgen sie im Gegensatz<br />

zu metallischen Lösungen für<br />

eine Gewichtsersparnis von bis<br />

zu 48 %. Ihre Massenträgheit ist<br />

so um 42 % geringer, die notwendige<br />

Energie zum Beschleunigen<br />

damit erheblich kleiner und<br />

die Rollen erreichen die Fördergeschwindigkeit<br />

eher.<br />

Die Idee für das schwarze Design<br />

entstand aus einer konkreten<br />

Anfrage. Mit der schwarzen<br />

Aluminiumrolle hat der Hersteller<br />

jetzt sein Sortiment erweitert.<br />

www.igus.de<br />

Bild: Igus<br />

Erste Hilfe.<br />

Selbsthilfe.<br />

Wer sich selbst ernähren kann,<br />

führt ein Leben in Würde.<br />

brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Stirnradgetriebe von SPN Schwaben Präzision für spezielle Schaltgeräte<br />

Antriebslösungen für die Energietechnik<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

(bec) Ein Mittelspannungsnetz mit bis zu<br />

38.500 V und 12.000 A dient der Verteilung<br />

elektrischer Energie für mehrere Ortschaften,<br />

einzelne Stadtteile oder Eisenbahnen.<br />

Will man die Stromzufuhr – z. B. für Reparaturen<br />

– unterbrechen, sind spezielle Schaltgeräte<br />

erforderlich, um Personen im elek -<br />

trischen Umfeld zu schützen.<br />

Die SPN Schwaben Präzision Fritz Hopf<br />

GmbH, Nördlingen, liefert anwenderspezi -<br />

fische Stirnradgetriebe für solche Schaltge -<br />

räte in der Energietechnik. Wichtige Kriterien<br />

sind hierbei eine hohe Zuverlässigkeit und<br />

Robustheit, damit die Funktion auch bei<br />

großer Hitze oder extremer Kälte sowie nach<br />

langen Stillstandzeiten gewährleistet ist. Bei<br />

einem Stromausfall kann dieser Vorgang<br />

auch manuell durchgeführt werden – durch<br />

eine aufsteckbare Handkurbel, dabei wird der<br />

Antriebsstrang zuvor mechanisch entkoppelt.<br />

Eine gängige Praxis bei SPN ist die Anpassung<br />

von Standardgetrieben oder die Modifizierung<br />

von bestehenden Lösungen an neue<br />

Anwenderanforderungen. So konnten aus<br />

einem Portfolio von bestehenden Lösungen<br />

aus Schaltergetrieben einem neuen Interessenten<br />

die unterschiedlichen Möglichkeiten<br />

aufgezeigt und für Vorversuche und Tests<br />

kurzfristig ein Antrieb zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Mit den Entwicklern des Anwenders konnten<br />

dann die SPN-Profis an die Anpassungen<br />

zum letztlichen Einsatz für alle Anwender -<br />

anforderungen gehen. Unter Beibehaltung<br />

der sich wiederholt bewährten Getriebeübersetzung<br />

mit einer Spezialverzahnung in der<br />

ersten Stufe (Motorwelle mit zwei Zähnen)<br />

wurde das Gehäuse und die Getriebewelle in<br />

den Anschlussmaßen zum Anwenderschalter<br />

hin individuell angepasst.<br />

Das Getriebegehäuse mit Deckel ist wie bei<br />

allen bereits bestehenden Lösungen so ausgeführt<br />

worden, dass es kurzfristig aus Alu-<br />

Plattenmaterial hergestellt werden kann. Die<br />

Schaltwelle (Abtriebswelle) mit Steuerstift<br />

blieb im Bereich zur Getriebeinnenseite<br />

unverändert, sodass auch diese schnell aus<br />

bestehenden, ähnlichen Teilen gefertigt werden<br />

konnte. Langläuferteile wie gehärtete,<br />

zum Teil in der Verzahnung geschliffene Zahnräder<br />

oder die verzahnte Motorwelle wurden<br />

wiederverwendet.<br />

www.spn-drive.de<br />

Schienensystem von HepcoMotion mit fest am Riemen fixierten Laufwagen<br />

Ermöglicht die Übertragung höherer Antriebskräfte<br />

(bec) Mit dem Schienensystem DTS+ ergänzt<br />

HepcoMotion, Feucht, jetzt seine Driven-<br />

Track-System-Reihe (DTS). Das DTS+-System<br />

enthält die Hauptmerkmale des PRT-<br />

Schienensystems sowie des ursprünglichen<br />

DTS und kombiniert diese mit einer hoch -<br />

belastbaren Verbindung vom Laufwagen zum<br />

Antriebsriemen. Im Unterschied zum DTS<br />

sind beim DTS+ die Laufwagen fest am<br />

Riemen fixiert, wodurch höhere Antriebs -<br />

kräfte übertragen werden können. So kann<br />

auch bei höherer Nutzlast und größerer Geschwindigkeit<br />

die Positioniergenauigkeit von<br />

±0,05 mm, die das DTS-System auszeichnet,<br />

beibehalten werden. DTS+ kann Lasten von<br />

bis zu 400 N und Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 1,5 m/s beim Tragen leichterer Lasten<br />

handhaben. Während das ursprüngliche DTS<br />

oft die richtige Wahl für viele Anwendungen<br />

ist, eignet sich das DTS+ für Anwendungen<br />

mit höheren Lasten, in Fällen, wo eine vertikale<br />

Ausrichtung des Systems notwendig ist,<br />

oder wenn der freie Raum innerhalb des Führungssystems<br />

für die Integration von Zusatzausrüstung<br />

benötigt wird. Wie DTS und<br />

DTS2 wird auch DTS+ als Komplettpaket mit<br />

Antriebsrädern und Riemen zusammen mit<br />

allen zusätzlichen mechanischen Teilen geliefert.<br />

Dies begrenzt die <strong>Konstruktion</strong>szeit und<br />

gewährleistet eine schnelle Installation.<br />

www.hepcomotion.com/de<br />

Bild: HepcoMotion<br />

Schutz vor<br />

Corona-Infektion<br />

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40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


SMC entwickelt XLJ-Hochvakuum-Eckventil<br />

Schnellere Evakuierung<br />

(eve) Das neue Hochvakuum-Eckventil der Serie<br />

XLJ der SMC Deutschland GmbH, Egelsbach,<br />

trägt dazu bei, in Vakuumkammern<br />

einen möglichst molekülfreien Raum bzw.<br />

ein Hochvakuum zu erzeugen. Die Besonderheiten<br />

des Hochvakuum-Eckventils sind:<br />

• ein robustes Aluminiumgehäuse<br />

• Features, wie ein Belüftungsventil<br />

Das angebaute Belüftungsventil steigert die<br />

Effizienz des jeweiligen Vakuumsystems: Ist<br />

das Ventil während der Evakuierung bzw.<br />

im Normalbetrieb des Systems noch geschlossen,<br />

öffnet es sich bei ausgeschalteter<br />

Pumpe oder einem Netzausfall und bringt<br />

den Druck im Pumpeninneren wieder auf<br />

atmosphärisches Niveau. So wird verhindert,<br />

dass Hydrauliköl in die Vakuumkammer<br />

fließt. Dank elektrischer Ansteuerung geht<br />

der Einsatz des Hochvakuum-Eckventils<br />

mit einer verbesserten Installationsflexibilität<br />

einher, während das bereits angebaute Belüftungsventil<br />

den Montageaufwand erspart.<br />

Zu den Vorzügen eines Aluminiumgehäuses<br />

gehören ein niedrigeres Gewicht, eine hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit gegenüber aggres-<br />

Bild: SMC Deutschland<br />

siven Medien wie Fluorgas sowie eine exzellente<br />

Wärmeleitfähigkeit. Letztere sorgt für<br />

eine homogene Temperaturverteilung im<br />

Ventilinneren, was die Ablagerung von Prozessgasen<br />

reduziert. Außerdem verzichtet<br />

das Ventilgehäuse gänzlich auf Schwerme -<br />

talle wie Nickel oder Chrom. Das minimiert<br />

die Verunreinigung berührender Medien und<br />

optimiert beispielsweise die Qualität von<br />

Endprodukten, die durch Schwermetalle<br />

kontaminiert werden könnten. Die minimale<br />

Ausgasung des Aluminiumgehäuses verkürzt<br />

dabei die Zeit der Evakuierung oder ermöglicht<br />

den Einsatz einer Vakuumpumpe mit<br />

geringerer Leistung.<br />

www.smc.de<br />

Hysteresekupplung von KTR mit verschleißfreiem Überlastschutz<br />

Als Kupplung oder Bremse einsetzbar<br />

(bec) Die KTR Systems GmbH, Rheine, hat<br />

eine Kupplung entwickelt, die das Dreh -<br />

moment berührungslos über Magnetkräfte<br />

überträgt und bei Überlast verschleißfrei begrenzt;<br />

zudem kann die Kupplung als Bremse<br />

eingesetzt werden. Die Hysteresekupplung<br />

Minex-H ist aktuell in drei Baugrößen für<br />

Überlastmomente von 1,2 bis 6 Nm er -<br />

hältlich. Bei der Minex-H handelt es sich um<br />

eine dauermagnetische Hysteresekupplung,<br />

die das Drehmoment synchron und berührungslos<br />

mit Magnetkräften zwischen dem<br />

Innen- und Außenrotor überträgt.<br />

Die Besonderheit dieser Entwicklung ist<br />

der integrierte Überlastschutz: Sobald das<br />

Betriebsmoment das Auslegungsmoment<br />

Bild: KTR<br />

übersteigt, schlupft die Kupplung durch und<br />

sorgt für eine verschleißfreie Drehmomentbegrenzung.<br />

Bei diesem Vorgang stellt sich<br />

eine Relativdrehzahl zwischen An- und Abtriebsseite<br />

ein, wobei der Hysteresewerkstoff<br />

ständig umgepolt wird und sich erwärmt.<br />

Das Haltemoment bleibt bei Überlast<br />

nahezu konstant, kann aber mit steigender<br />

Relativdrehzahl und der damit verbundenen<br />

Wirbelstromeffekte leicht zunehmen.<br />

Die Kupplung kann zudem als Bremse im<br />

Dauerschlupfbetrieb eingesetzt werden. In<br />

diesem Fall wird eine Rotorseite fixiert, während<br />

die andere Rotorseite die festgelegte<br />

Zugkraft begrenzt.<br />

Bei dem Innenrotor der Minex-H handelt es<br />

sich um eine Edelstahlnabe, auf der die vernickelten<br />

Dauermagnete angeordnet sind. Der<br />

Außenrotor besteht aus einem Aluminiumkörper,<br />

auf dem sich die Hystereseringe<br />

befinden. Die Kupplungsserie ist aktuell in<br />

drei Baugrößen für Überlastmomente von<br />

1,2 bis 6 Nm bei einer maximalen Drehzahl<br />

von 1800 min -1 erhältlich.<br />

www.ktr.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 41


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Schlanke Schwenk-Drehmodule jetzt auch mit Drehdurchführungen zur Anbindung von Pneumatik und Vakuum<br />

Unendliche Rotationsfreiheit für die Greifer<br />

Mit den hoch dynamischen Endlosdrehachsen vom Typ ForTorque FT01 stellte Jung Antriebstechnik<br />

u. Automation (JA²) vor etwa fünf Jahren eine Baureihe von rotativen Aktuatoren vor, die sich zum<br />

Schwenken, Drehen, Schrauben und Takten in der Handhabungstechnik eignen. Jetzt erweitert das<br />

Unternehmen diese Produktbaureihe durch eine Serie mit 2- und/oder 1-Kanal-Drehdurchführungen<br />

zum Anschluss von Pneumatikgreifern und Vakuumsauggreifern.<br />

Julius Moselweiß, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Jung Antriebstechnik u. Automation GmbH, Wettenberg<br />

Anforderungen an die Dynamik und Präzision sowie frei programmierbare<br />

Drehwinkel von 0 bis unendlich. Jung Antriebstechnik u.<br />

Automation ist es sogar gelungen, in dem kleinen Außendurch -<br />

messer der Schwenk-Drehmodule noch einen miniaturisierten Referenzinitiator<br />

mit standardisiertem Anschlussstecker unterzubringen.<br />

Speziell für fluidtechnische Applikationen, in denen es vor allem auf<br />

Kompaktheit ankommt und bewegte Anschlussschläuche für Pneumatikgreifer<br />

und Vakuumsauggreifer stören, bietet das Unternehmen<br />

die ForTorque-Module nun auch mit den Drehdurchführungen<br />

FlowTorque an.<br />

Die hoch dynamischen Endlosdrehachsen ForTorque FT01 gibt es jetzt mit<br />

2- und/oder 1-Kanal-Drehdurchführungen zum Anschluss von Pneumatikgreifern<br />

und Vakuumsauggreifern<br />

Die neuen Module wiegen nur 560 g und sind eine innovative<br />

Lösung für kompakte Anwendungen in der Montage- und<br />

Positioniertechnik sowie Pick-and-Place-Applikationen mit hohen<br />

Dynamikansprüchen.<br />

Drehmomentstarke Aktuatoren<br />

Mit den Schwenk-Drehmodulen vom Typ ForTorque FT01 können<br />

Gewindedeckel aufgeschraubt, Werkstückträger bestückt, Bauteile<br />

zugeführt, Rundtakttische bewegt werden und vieles andere mehr.<br />

Als drehmomentstarke Aktuatoren decken die servoelektrischen<br />

Mehrkämpfer der Jung Antriebstechnik u. Automation GmbH (JA 2 ),<br />

Wettenberg, eine große Bandbreite montage- und handhabungstechnischer<br />

Aufgaben im Lastmassenbereich bis etwa 3000 g ab.<br />

Dabei punkten sie nicht nur mit einem schlanken Außendurch -<br />

messer von gerade einmal 40 mm und einem Gewicht von nur<br />

560 g, sondern auch mit programmierbaren Winkelbeschleuni -<br />

gungen von bis zu 14.500 °/s 2 und Spitzendrehzahlen von 150 rpm.<br />

Da sie außerdem mit hoher Winkelgenauigkeit (


Bild: Jung Antriebstechnik u. Automation<br />

Wiegen nur 560 g: die<br />

ForTorque-Module mit den<br />

FlowTorque-Fluid-Drehdurchführungen.<br />

Sie eignen sich<br />

für kompakte Anwendungen<br />

in der Montage- und Positioniertechnik<br />

sowie Pick-and-<br />

Place-Applikationen mit<br />

hohen Dynamikansprüchen<br />

Leicht, flexibel und energieeffizient<br />

Mit den Fluid-Drehdurchführungen erweitert der Hersteller den<br />

Aktionsradius der Schwenk-Drehmodule seiner Baureihe ForTorque<br />

bis weit hinein in den großen Bereich der pneumatischen und va -<br />

kuumtechnischen Applikationen. Dabei bleibt das Unternehmen<br />

seiner Linie treu, die Sondermaschinenbauer und Automatisierer<br />

mit leichten, flexiblen und energieeffizienten Aktuatoren für den<br />

Einsatz in hochdynamischen Montage- und Handhabungssystemen<br />

zu bedienen.<br />

Aktuell kommen die technischen Vorzüge der ForTorques bereits in<br />

ganz verschiedenen Anwendungen zum Tragen. Dank ihrer hohen<br />

Winkelbeschleunigungen und Drehzahlen sowie der Möglichkeit<br />

der elektronischen Drehmomentbegrenzung und -überwachung<br />

erweisen sie sich beispielsweise als geradezu ideale Kombination<br />

für die Umsetzung sensibler Verschraubungsprozesse. So lassen<br />

sich mit ihrer Hilfe Gewindedeckel mit empfindlichen Elastomerdichtungen<br />

auf Seifenbeutel schrauben oder bruchsensible Kunststoffgehäuse<br />

von Kugelschreibern automatisch zusammendrehen.<br />

Geht es darum, mit hoher Präzision komplexe und ausladende<br />

Greifersysteme zu schwenken oder Werkstücke zu versetzen, so<br />

punktet das ForTorque mit der Fähigkeit, größere Gewichte und<br />

Fremdträgheitsmomente aufzunehmen und winkelgenau zu posi -<br />

tionieren. Dabei kann das Schwenk-Drehmodul seine dynamische<br />

Flexibilität selbst dann voll nutzen, wenn ausladende Bauteile zu<br />

bewegen sind oder die Last außerhalb der rotierenden Achse liegt.<br />

Ein ForTorque lässt sich also auch für Schwenkprozesse mit exzentrischen<br />

Nutzlasten einsetzen.<br />

Komplett mit Controller<br />

Ob mit oder ohne die FlowTorque-Drehdurchführungen: Exakt abgestimmt<br />

auf den Leistungsumfang seiner Schwenk-Drehmodule<br />

bietet JA 2 auch fertig parametrierte Positioniercontroller für die<br />

wichtigsten Feldbussysteme sowie Versorgungseinheiten mit<br />

Beispielschaltplänen an. Alle Controller gibt es zudem mit einer<br />

Safe-Torque-Off-Funktion (STO), und als Zubehör sind Anbau- und<br />

Befestigungsadapter im Standardlieferprogramm.<br />

bec<br />

www.ja2-gmbh.de<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Fluid-Drehdurchführungen:<br />

hier.pro/334y6<br />

Hybrid-Steckverbinder<br />

ALL-IN-ONE<br />

LÖSUNGEN<br />

// Leistung, Signal und Ethernet<br />

// Steckverbinder M16, M23 und M40<br />

// Weniger Kosten, Platz und Gewicht<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 43<br />

www.hummel.com


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Intelligente, reinigungsoptimierte Werkstückträger aus hochwertigen Edelstahlblechen<br />

E-Mobility lässt Reinheitsansprüche steigen<br />

Die Realisierung alternativer Antriebskonzepte für E-Mobility-Anwendungen führt vielerorts zu<br />

erhöhten Anforderungen an die Technische Sauberkeit von Bauteilen und Baugruppen. Dem produk -<br />

tionsintegrierten Beseitigen und Vermeiden partikulärer und filmischer Verunreinigungen fällt hierbei<br />

eine Schlüsselrolle zu. Bereits seit geraumer Zeit fokussiert LK Mechanik daher die Entwicklung<br />

intelligenter Werkstückträger, deren Design sich an den anspruchsvollen Teilereinigungsprozessen<br />

der OEM und Systemzulieferer von Elektronik- und Elektrokomponenten orientiert.<br />

Michael Stöcker, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der LK Mechanik GmbH, Heuchelheim<br />

In weiten Bereichen des Automobil- und Fahrzeugbaus gilt das<br />

Thema Technische Sauberkeit schon seit Jahrzehnten als wett -<br />

bewerbsrelevanter Produktionsfaktor. Die stetige Optimierung der<br />

Teilereinigung gehört daher für die OEM und Zulieferer der Branche<br />

längst zum normalen Betriebsgeschehen. „Mit der steigenden<br />

Nachfrage nach alternativen Antriebslösungen – auch gepusht<br />

durch den E-Bike-Boom – wachsen jedoch insbesondere bei den<br />

Herstellern von Elektronik- und Elektrotechnikkomponenten für<br />

E-Mobility- und Hybrid-Systeme die Anforderungen an die Effizienz<br />

der Reinigungsprozesse“, berichtet Matthias Kroll, Geschäftsführer<br />

der LK Mechanik GmbH, Heuchelheim. Das Unternehmen realisiert<br />

bereits seit vielen Jahren Werkstückträger und Waschkörbe für den<br />

Einsatz in der Automobilindustrie.<br />

Seit geraumer Zeit widmet es sich nun auch der Entwicklung intelligenter<br />

Warenträgersysteme, deren Design sich konsequent an den<br />

speziellen Reinheitsansprüchen der Hersteller von Leistungselektronik,<br />

Energiespeichern, Sensoren, Ladegeräten, Assistenzsystemen<br />

und vielen anderen E-Mobility-Komponenten orientiert. Dabei geht<br />

Bild: LK Mechanik<br />

Mehrebenen-<br />

Werkstückträger<br />

aus elektropoliertem<br />

Edelstahl, exklusiv<br />

entwickelt und<br />

gefertigt für den<br />

Einsatz in einer<br />

Elektroproduktion<br />

es meist um viel mehr als nur die Umsetzung des inzwischen weithin<br />

bekannten Regelwerkes der VDA 19. Denn die Berücksichtigung<br />

der besonderen Teiledimensionen ist hier ein ebenso prägender<br />

Faktor wie die sinnvolle Integration der Teilereinigung in die vielerorts<br />

neu entstandenen Infrastrukturen der Produktionslogistik.<br />

Partikuläre und filmische Unreinheiten beseitigen<br />

Die Werkstückträger für die Elektronik- und Elektrotechnikkomponenten<br />

der E-Mobility-Branche fertigt LK Mechanik grundsätzlich<br />

aus hochwertigen Edelstahlblechen. Die Oberflächen werden stets<br />

elektropoliert. Beim Design der Träger richten die Entwickler des<br />

Unternehmens besonderes Augenmerk darauf, dass die typischerweise<br />

meist filigranen, dünnwandigen und kleinen Bauteile während<br />

der häufig automatisierten Reinigungsprozesse optimal von<br />

den Reinigungsmedien erreicht werden, ohne dabei jedoch Schaden<br />

nehmen zu können. Eine schonende Bauteileaufnahme gehört<br />

daher ebenso zu den positiven Merkmalen der Trägersysteme wie<br />

ein optimales Abtropfverhalten, das eine Bildung von stehenden<br />

Flüssigkeitsnestern verhindert. „Dabei unterstützt die Formgebung<br />

unserer Werkstückträger die optimale Beseitigung sowohl parti -<br />

kulärer als auch filmischer Verunreinigungen“, betont Kroll. Feine<br />

Staub- oder Schmutzpartikel auf den Oberflächen der Bauteile könnten<br />

im späteren Einsatz der steuer- oder leistungselektronischen<br />

Systeme Kurzschlüsse und Fehlfunktionen verursachen, während<br />

filmische Spuren von Schmiermitteln oder Klebstoffen zu Pro -<br />

blemen bei nachfolgenden Beschichtungsprozessen führen oder<br />

die Leitfähigkeit der Komponenten beeinträchtigen.<br />

Expertisen aus Automobilbau und Medizintechnik<br />

LK Mechanik verfügt sowohl über jahrelange Erfahrungen aus<br />

der Herstellung von standardisierten und anwenderspezifischen<br />

Waschbehältern und Werkstückträgern für die Automobilindustrie<br />

als auch über Expertisen aus der Fertigung anspruchsvoller Sterilisierungs-Trays<br />

für die Medizintechnik. Die Erkenntnisse aus beiden<br />

Bereichen lässt das Unternehmen aktuell mit einfließen in die<br />

Entwicklung und Realisierung seiner Warenträgersysteme für die<br />

E-Mobility-Branche.<br />

bec<br />

www.lk-mechanik.de<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Werkstückträger-Magazinen:<br />

hier.pro/MZ33A<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


ROBOTIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

ABB liefert Robotiklösungen für KMU<br />

Nächste Stufe für die Produktion<br />

Der Einsatz kollaborativer Roboter, wie sie die ABB Automation GmbH, Friedberg, anbietet, versetzt<br />

mittelständische Unternehmen in die Lage, die digitale und flexible Fabrik der Zukunft zu schaffen,<br />

die für eine moderne Produktion grundlegend ist.<br />

Jörg Reger, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation, ABB, Friedberg<br />

Der Kollaborative Roboter YuMi von ABB findet Einsatz<br />

beim mittelständischen Unternehmen Deonet, Hersteller von<br />

Werbeartikeln. Die Niederländer bearbeiten so vielfältige<br />

Produktvarianten, die oft in Kleinmengen gefertigt werden<br />

Bereits heute haben produzierende Unternehmen ihre Prozesse<br />

weitgehend automatisiert und nutzen verschiedene Robotertypen,<br />

um ihre Produktion möglichst flexibel zu halten. In der Regel<br />

sind Roboterzellen jedoch abgeschlossen und werden von außen<br />

gesteuert. Will der Mensch den Roboter bestücken oder überprüfen,<br />

muss er den laufenden Prozess anhalten. Schneller und flexib-<br />

Bild: ABB Automation<br />

ler wird die Produktion mit kollaborativen Robotern: Sie lassen sich<br />

an veränderte Produktionsbedingungen anpassen. Sowohl mit einem<br />

großen Industrieroboter als auch mit flexiblen kollaborativen<br />

Robotern können Unternehmen das volle Automatisierungspotential<br />

ausschöpfen. Wichtig ist eine genaue Analyse im Vorfeld:<br />

• Wie präzise muss der Roboter sein, lässt er sich vielseitig einsetzen<br />

und kann er den Arbeiter effektiv unterstützen?<br />

• Wieviel Platz steht zur Verfügung und welche Erweiterungsmöglichkeiten<br />

werden für die Zukunft geplant?<br />

• Welche Sicherheitsrichtlinien müssen erfüllt werden und welche<br />

Lösungen stehen dafür zur Verfügung?<br />

Den vollständigen Beitrag mit den Themen Sicherheitsaspekte<br />

und Steuerung von Cobots lesen Sie online: hier.pro/bZFc2 eve<br />

https://new.abb.com/de<br />

Mehr zu den Robotiklösungen von ABB:<br />

hier.pro/czTY0<br />

Faszination<br />

Präzision.<br />

Präzisionskugelgewindetriebe<br />

Kugelgewindetriebe<br />

Eine Mutter dreht sich über ein Gewinde – mit<br />

unglaublicher Präzision. Es ist diese perfekte<br />

Bewegung, die uns fasziniert. Mit unseren Gewindetrieben<br />

reizen wir das technisch Machbare aus und<br />

bringen unsere Kunden voran. Auf den tausendstel<br />

Millimeter genau. Hipp. Präzision in Bewegung.<br />

Karl Hipp GmbH<br />

Adolph-Kolping-Str. 3<br />

D-72393 Burladingen<br />

Tel. 07475 9519-0<br />

Fax 07475 9519-19<br />

post@karl-hipp.de<br />

www.karl-hipp.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 45


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Technische Bürsten als Komponenten der automatisierten Verpackungstechnik<br />

Für viele Schlüsselfunktionen unverzichtbar<br />

In den vollautomatisierten Linien der modernen Verpackungstechnik übernehmen technische<br />

Bürsten in vielen Prozessstufen wichtige Schlüsselfunktionen. Sie falzen, führen, fördern, glätten<br />

und applizieren, und erweisen sich auch in zahlreichen anderen Fällen als vielseitige Akteure.<br />

Entscheidender Faktor für ihren effizienten Einsatz ist dabei stets die Auswahl der besten Bauform<br />

und des richtigen Besatzes. Als Hersteller von technischen Bürsten stattet Kullen-Koti die<br />

Maschinen- und Anlagen bauer der Verpackungs-, Ident- und Fördertechnik bereits seit vielen<br />

Jahren mit innovativen System- und Produktlösungen für viele verschiedene Aufgaben aus.<br />

Julius Moselweiß, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Kullen-Koti GmbH, Reutlingen<br />

Sie falzen Kartonagen, bringen Etiketten auf, streichen Folien<br />

glatt, bremsen Pakete ab und fördern empfindliche Behälter<br />

und Lebensmittel zur Packstation – diese und viele weitere Auf -<br />

gaben übernehmen technische Bürsten heute in den vollautoma -<br />

tisierten Linien der Verpackungstechnik. Immer wieder erweisen sie<br />

sich hier als ebenso effiziente wie flexible Maschinenelemente, mit<br />

denen sich zahlreiche Handhabungen und Kinematiken rund um das<br />

Verpacken, Transportieren und Auszeichnen ganz unterschiedlicher<br />

Warengruppen einfach und kostengünstig realisieren lassen.<br />

Eine entscheidende Rolle spielt dabei, dass sich jedes Bürsten -<br />

system meist sehr genau und mit überschaubarem Aufwand auf<br />

seine Aufgabenstellung abstimmen lässt. Allein die Möglichkeit, verschiedene<br />

Bauformen von Trägern mit unterschiedlich dichten Besätzen<br />

aus vielen verschiedenen Materialien auszustatten, eröffnet<br />

große Freiräume für die einsatzoptimierte Anpassung und Aus -<br />

legung von Bürstensystemen. Ausgehend von einem breit gefä -<br />

cherten Produktsortiment und mit klarem Blick auf die jeweilige<br />

Anwendung, ist ein renommierter Hersteller wie die Kullen-Koti<br />

GmbH, Reutlingen, daher in der Lage, für fast jede verpackungstechnische<br />

Aufgabenstellung eine geeignete Bürstenlösung zu<br />

konfigurieren und bereitzustellen – auch kurzfristig.<br />

Das Aufbringen von selbstklebenden oder nassklebenden Verschluss -<br />

streifen auf Kartonagen ist eine typische verpackungstechnische<br />

Standardaufgabe für die Leistenbürsten von Kullen-Koti<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Kartonagen schnell aufstellen<br />

Ein großes Anwendungsgebiet der Verpackungstechnik, in dem<br />

Bürstensysteme als Bestandteile verschiedener Vorrichtungen und<br />

Anlagen zentrale Funktionen abdecken, ist die maschinelle Verar -<br />

beitung von Kartonagen. Hier sind es meist Leisten-, Spiral- oder<br />

Walzenbürsten, die die als flache Faltprodukte angelieferten Kartonagen<br />

in vollautomatisierten Durchlaufprozessen fixieren, entfalten<br />

und zu einsatzfertigen Umverpackungen aufstellen. In anderen Ausführungen<br />

kommen Bürsten dieser Bauformen nach dem Befüllen<br />

der Kartonagen zum Einsatz, sobald die selbstklebenden Verschlussstreifen<br />

und Etiketten präzise aufgelegt und angedrückt<br />

werden müssen. Und damit die Pakete auf ihrer intralogistischen<br />

Tour zum Versand nicht neben den Förderbändern landen, werden<br />

sie – wo nötig – von Bürstenplatten abgebremst und von Bürstenstreifen<br />

in der Spur gehalten.<br />

Sensibles schonend fördern<br />

Für die Applikation von Etiketten und Aufgaben der Fördertechnik<br />

werden technische Bürsten auch an vielen anderen Stellen der Verpackungstechnik<br />

eingesetzt. Etwa wenn bruchsensible Glasgebinde<br />

ihr Produktlabel erhalten und dann sicher von der Befüllung zur Auslieferung<br />

durch den automatisierten Prozess geführt werden sollen.<br />

Oder wenn frische, dünnhäutige Lebensmittel besonders schonend<br />

und „unverletzt“ ihren Weg in die Transportverpackungen finden<br />

sollen. Hierbei übernehmen technische Bürsten im wahrsten Sinne<br />

des Wortes eine tragende Rolle. Denn beispielsweise für die feinfühlige<br />

Förderung vieler Obst- und Gemüsesorten sowie von Eiern<br />

gibt es kaum eine bessere Lösung als intelligent gestaltete Walzenbürsten<br />

mit einem spiralförmigen Besatz aus besonders weichen<br />

Fasern.<br />

Nicht wegzudenken sind technische Bürsten auch aus der Verar -<br />

beitung von Verpackungsfolien. Hier sorgen hochwertige Bürstensysteme<br />

von Kullen-Koti beispielsweise für das präzise Auf- und Abwickeln<br />

der Aluminium- oder Kunststofffolien von den Coils sowie<br />

für das kontrollierte Aufziehen, Dehnen und Glätten beim Verpacken<br />

von Waren. Eine weitere Prozessstufe der Folienverpackung, die<br />

ebenfalls von technischen Bürsten abgedeckt wird, ist schließlich<br />

die Befreiung der versandfertigen Verpackung von statischer Auf -<br />

ladung. Bei der Herstellung von elektronischen und mikroelektro -<br />

nischen Produkten ist dies in der Regel einer der letzten Prozessschritte<br />

vor der Auslieferung.<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


50 %<br />

WENIGER<br />

PLATZBEDARF<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Die Zeichnung visualisiert den Einsatz von Streifenbürsten im Rahmen<br />

der Aufstellung gefalteter Kartonagen<br />

STANDARD-SPIRALFEDER SMALLEY ®<br />

WELLENFEDER<br />

Druckventil<br />

Schwimmend<br />

gelagertes Zahnrad<br />

Ölventil<br />

Die Zeichnung thematisiert das Labeln versandfertiger Kartonagen durch<br />

eine Walzenbürste<br />

Partner der Maschinenbauer<br />

Bei der Auslegung und Konfiguration von Bürstensystemen für die<br />

Verpackungstechnik sind eine Vielzahl maßgebender Faktoren zu<br />

berücksichtigen. Welcher Bürstentyp ist grundsätzlich am besten<br />

geeignet für die konkrete Aufgabenstellung? Welche Abmessungen<br />

muss der Grundkörper aufweisen? Welches Material und welche<br />

Geometrie und Dichte sind für den Besatz zu wählen? Sind spezielle<br />

Anforderungen hinsichtlich der Umfangsgeschwindigkeiten, der Vorschubkräfte<br />

oder des Zustellverfahrens zu beachten? Kommt das<br />

Bürstensystem in einer trockenen, feuchten, heißen oder kalten<br />

Umgebung zum Einsatz? Welche Standzeiten sind gefordert? Und<br />

wie kurz oder lang sind die Instandsetzungsintervalle terminiert?<br />

Als Partner der Konstrukteure der Maschinen- und Anlagenbauer<br />

und erfahrener Bürstenhersteller setzt Kullen-Koti diese und etliche<br />

weitere Faktoren bei der Auswahl der idealen Bürstenlösung stets<br />

mit auf die Agenda. Das gilt grundsätzlich für jeden projektierten<br />

Anwendungsfall – auch jene in der Verpackungs-, Förder- und<br />

Identtechnik.<br />

bec<br />

www.kullen.de<br />

www.koti-eu.com<br />

Mit dem interaktiven Produktberater die optimal<br />

passende Bürste finden:<br />

hier.pro/0NFJW<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

ALL SPRINGS ARE NOT EQUAL ®<br />

(ALLE FEDERN SIND NICHT GLEICH)<br />

Federhöhe gegenüber gewöhnlichen Spiralfedern<br />

um 50 % reduziert – bei gleicher Federkraft und<br />

gleichem Federweg. Standardmäßig aus Edelstahl und<br />

Kohlenstoffstahl erhältlich. Sie benötigen individuelle<br />

Teile? Kein Problem. Wir liefern Ihnen die richtige<br />

Feder aus dem gewünschten Werkstoff für Ihre<br />

spezifische Verwendung.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 47


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Schwere Industriestoßdämpfer für Herkulesaufgaben in der Industrie<br />

Dämpfen in allen Dimensionen<br />

Energieaufnahmen von 2350 bis 126.500 Nm/Hub bei Hüben zwischen 50 und 406 mm, die Eckdaten so<br />

mancher schwerer Industriestoßdämpfer sind beeindruckend und auf Wunsch, besonders für Notstopp-<br />

Aufgaben, noch deutlich steigerbar. Die ACE Stoßdämpfer GmbH greift dabei auf mehrere Jahrzehnte<br />

Technologie und Know-how bei allen Baugrößen zurück.<br />

Robert Timmerberg, Fachjournalist (DFJV), plus2 GmbH, Düsseldorf, i. A. der ACE Stoßdämpfer GmbH, Langenfeld<br />

Gerade effektive Massen von bis zu 326.000 kg punktgenau und<br />

ohne Rückpralleffekt abzubremsen, ist eine wahre Herkulesaufgabe.<br />

Konstrukteure von Förder- und Portalanlagen oder von<br />

Regalbediengeräten setzen zum Schutz des Gesamtaufbaus in<br />

den Endlagen häufig auf schwere Industriestoßdämpfer der ACE<br />

Stoßdämpfer GmbH, Langenfeld. Ähnlich wie bei den kleinen und<br />

mittelgroßen Modellen des Unternehmens wird bei dieser Art des<br />

Überfahrschutzes die Kolbenstange beim Abbremsvorgang in den<br />

zylinderförmigen Dämpferkorpus eingeschoben und das sich vor<br />

dem Kolben befindende Hydrauliköl gleichzeitig durch alle Drosselöffnungen<br />

verdrängt.<br />

Durch die proportional zum verfahrenen Hub abnehmende Anzahl<br />

der wirksamen Drosselbohrungen verringert sich nicht nur die Einfahrgeschwindigkeit<br />

konstant, es bleiben auch der vor dem Kolben<br />

entstehende Staudruck und die Gegenkraft gleich. Dies ist neben<br />

den hohen abzubremsenden effektiven Massen ein entscheidender<br />

Vorteil zu anderen auf dem Markt zu findenden Dämpferlösungen.<br />

Während der Abbremsvorgang sich bei Kleinstoßdämpfern von<br />

ACE so schnell vollzieht, dass Konstrukteure, die zum ersten Mal<br />

Schlitten mit Prüfmaterial und ACE-Sicherheitsdämpfern als Aufprallschutz<br />

Bild: ACE Stoßdämpfer<br />

mit ihnen arbeiten, schon mal an ihrer Wirksamkeit zweifeln, benö -<br />

tigen die Schwergewichte bis zu 2,3 s, um Hübe von bis zu 40 cm<br />

zurückzulegen. Auf diese Weise ist es möglich, auch große Lasten<br />

punktgenau sanft zu stoppen.<br />

Freie Wahl – auch bei den großen Dämpfern<br />

Egal, ob selbsteinstellende oder einstellbare Ausführungen, diese<br />

Stoßdämpfer überzeugen durch Robustheit und hohe Einsatzbereitschaft.<br />

Die Baureihe der schweren selbsteinstellenden Typen von<br />

ACE eignet sich ebenso wie die der einstellbaren auch für den<br />

Notstopp-Einsatz. Zu diesem Zweck lässt sich der abzudeckende<br />

Bereich der effektiven Masse sogar noch wesentlich erhöhen. Die<br />

Dämpfer werden für jede Applikation mithilfe des ACE-Berechnungsprogramms<br />

(online: hier.pro/PZacZ) anwenderspezifisch ausgelegt.<br />

Crash-Gefahr und Falscheinstellungen sind somit gebannt.<br />

Die CA-Typen zeichnen sich zudem durch eine sehr große Band -<br />

breite aus. Denn am unteren Ende der Skala sind sie bereits für<br />

effektive Massen ab 0,3 kg und 2350 Nm/Hub ideal einsetzbar. In<br />

diesen Fällen sind selbstverständlich auch Hübe und Eigengewicht<br />

deutlich geringer als bei den Schwerstgewichten.<br />

Stoßdämpfer anwenderspezifisch optimieren<br />

Ihre Funktion und Kraftaufnahmen in den Endlagen eines Prüfstands<br />

veranschaulichen die Arbeit der schweren Industriestoßdämpfer<br />

ebenso wie die der Sicherheitsprodukte von ACE. Diese<br />

sind im vorliegenden Fall versuchsweise am Ende eines 6 m langen<br />

Beschleunigungsweges installiert. Auf jenem bewegt sich ein<br />

Schlitten mit Prüfmaterialien. Die Aufgabe der Dämpfer ist es, die<br />

kinetische Energie von bis zu 32 kJ so abzubremsen, dass Dämpfer<br />

und Material an dem Prüfstand schadensfrei für nachfolgende Messungen<br />

von Crash-Vorgängen zur Verfügung stehen. Dabei lautet die<br />

Aufgabe, dass dies nicht nur wiederholbar, sondern möglichst sicher<br />

sowie variabel einsetzbar und wartungsfrei erfolgen soll.<br />

In einer frühen Phase dieser Anwendung übernahmen Sicherheitsdämpfer<br />

aus den Produktfamilien Tubus TA, TC und TC-S den Schutz<br />

der Endlagen. Da diese aus Co-Polyester-Elastomer gefertigten Festkörperkomponenten<br />

die Masse nicht komplett ohne Rückprall des<br />

Schlittens absorbieren konnten, wählte man im nächsten Schritt die<br />

hydraulischen Sicherheitsstoßdämpfer des Unternehmens, die die<br />

bewegten Massenkräfte über den gesamten Hub gleichmäßig abbremsen<br />

und am Ende des Weges punktgenau verzögern können.<br />

Die Belastungen für die Stoßdämpfer sind dabei sehr hoch. So erfährt<br />

die Druckhülse unmittelbar nach dem Aufprall einen schlagar -<br />

tigen Anstieg des inneren Drucks von 460 bar. Dies führt dazu, dass<br />

auch die Fließgeschwindigkeit des Dämpferöls in kurzer Zeit rasant<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


ansteigt, nämlich auf 750 km/h. Um am Ende zum optimalen Sicherheitsstoßdämpfer<br />

zu gelangen, sind im Vorfeld der weiteren Kooperation<br />

und Installation alle benötigten Rahmenparameter der Versuchsanlage<br />

bei ACE in das firmeneigene Berechnungsprogramm<br />

geflossen. Im Anschluss wurde für die Vielzahl der Massenkräfte<br />

und Aufprallgeschwindigkeiten die ideale Dämpfungskennlinie ermittelt.<br />

Diese wurde dann von den Ingenieuren bei ACE genau auf<br />

die in der Komponenten-Crash-Anlage verwendeten Sicherheitsdämpfer<br />

der Produktfamilien SDH und SCS angepasst.<br />

Bild: ACE Stoßdämpfer<br />

Die Sicherheitsstoßdämpfer stellen nicht nur in diesem Fall eine<br />

kostengünstige Alternative zu den noch leistungsfähigeren Industriestoßdämpfern<br />

von ACE dar. Als tausendfach bewährte Lösungen<br />

sind bestimmte Sicherheitsdämpfer für den Dauereinsatz konzipiert,<br />

sie dienen aber vor allem als zuverlässiger, effektiver Schutz<br />

von <strong>Konstruktion</strong>en im Notstopp. Bei den auch am hier gezeigten<br />

Prüfstand zum Einsatz kommenden Typen aus der Produktfamilie<br />

SCS33 bis SCS64 verwendet ACE Serienbauteile der Magnum-<br />

Stoßdämpfer und erzielt dadurch Standzeiten von bis zu 1000 Lastwechseln.<br />

Die Sicherheitsstoßdämpfer sind in großer Auswahl mit<br />

verschiedenen Hüben und Energieaufnahmen erhältlich. Wie der<br />

Einsatzfall zeigt, kann dabei die Anordnung der Drosselbohrungen je<br />

nach Zweck anwenderspezifisch berechnet und gefertigt werden.<br />

Die SCS-Produktgruppe der Sicherheitsstoßdämpfer von ACE ist<br />

eine Antwort auf die gestiegenen Ansprüche der modernen Antriebstechnik.<br />

Kompakte Stoßdämpferbauformen und immense<br />

Energieaufnahme im Havariefall schützen immer kleiner und schneller<br />

werdende <strong>Konstruktion</strong>en. Die Dämpfungselemente sorgen für<br />

rückprallfreien Energieabbau, bis zu 300 % höhere Energieaufnahme<br />

und bis zu 80 % reduzierte Kosten je Nm Energieaufnahme im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Industriestoßdämpfern von ACE. bec<br />

www.ace-ace.de<br />

ACE-Sicherheits -<br />

stoßdämpfer in der<br />

Endlage des Prüfstands<br />

nach punkt -<br />

genauer Aufnahme<br />

der Massenkräfte<br />

des Schlittens<br />

- frame<br />

Detaillierte Informationen zu Sicherheitsstoßdämpfern<br />

und weiteren Sicherheitsprodukten:<br />

hier.pro/G9A9z<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 49


MASCHINENELEMENTE<br />

WALZEN, RÄDER & ROLLEN<br />

Bild: DoT/Burnout<br />

Outdoor-Grill mit antistatischen Lenkrollen von Blickle<br />

Sonderlösungen in allen Dimensionen gehören zum Arbeitsalltag eines Herstellers von Rädern und Rollen<br />

Mit technischer Raffinesse<br />

Neben einem umfangreichen Portfolio an Serienprodukten liefert Blickle auch eine Vielzahl an Rädern<br />

und Rollen als Sonderlösungen. Profundes Branchen Know-how und hohe Entwicklungskompetenz<br />

sorgen dafür, dass Anwender genau die Produkte erhalten, die auf ihre Ansprüche maßgeschneidert sind.<br />

Der Anteil an anwenderspezifischen Lösungen liegt mittlerweile bei mehr als 40 % vom Gesamtumsatz.<br />

Sonderlösungen gehören für den Hersteller somit zum Alltagsgeschäft.<br />

Mona Juchler, Marketing, Blickle Räder+Rollen GmbH & Co. KG, Rosenfeld<br />

Allein im vergangenen Jahr haben die Blickle-Experten mehr als<br />

1200 Entwicklungsaufträge realisiert. „Unser Ziel ist es, für jede<br />

Anforderung das passende Rad und die perfekte Rolle zu entwickeln<br />

und bereitzustellen. Unsere Kunden formulieren ihre Ansprüche<br />

und wir setzen diese bei uns am Stammsitz um – von der ersten<br />

Zeichnung über die <strong>Konstruktion</strong> bis hin zum fertigen Produkt“,<br />

schildert Martin Wiest, Leiter Produktmanagement bei der Blickle<br />

Räder+Rollen GmbH u. Co. KG, Rosenfeld. Die Komponenten<br />

für das umfangreiche Standardprogramm entstehen hochautoma -<br />

tisiert. „Weil Sonderlösungen oft auf einzelnen Baukastenkomponenten<br />

basieren, lassen sich anwenderspezifische Lösungen ebenso<br />

schnell wie kostengünstig adaptieren und realisieren“, ergänzt er.<br />

Am Rosenfelder Standort befindet sich ein großes Entwicklungszentrum,<br />

in dem die Ingenieure je nach Werkstoffkompetenz ar -<br />

beiten und sich mit viel Fachwissen jedem individuellen Anwendungsfall<br />

annehmen. Dabei dient Blickle als „verlängerte Werkbank“<br />

der Projektpartner und kooperiert mit ihnen auf Augenhöhe:<br />

Die Experten erstellen beim Anwender Problemanalysen und gehen<br />

in der <strong>Konstruktion</strong> ins Detail. „Durch unser umfangreiches Bau -<br />

kastensystem sowie die hochflexible und moderne Kleinserien -<br />

fertigung können wir umgehend reagieren“, sagt Wiest.<br />

Die Sonderlösungen von Blickle haben sich in einer Vielzahl von<br />

Anwendungen bewährt und decken die ganze Bandbreite von Anforderungen<br />

ab – von präzisen und kompakten <strong>Konstruktion</strong>en bis hin<br />

zu Schwerlasttransport-Walzen.<br />

Schwerlast-Antriebswalze mit Polyurethan-Laufbelag Extrathane<br />

Bild: Blickle Räder+Rollen<br />

Maßgeschneiderte Lenkrollen aus<br />

Edelstahl für mobile Outdoor-Küchen<br />

Kochen und Grillen im Freien – und das bei jedem Wetter: Diese<br />

Vision hat sich die DoT GmbH & Co. KG, Bissendorf, mit ihren Outdoor-Küchen<br />

der Marke Burnout auf die Fahnen geschrieben. Der<br />

Hersteller setzt in seiner Produktion auf Premium-Qualität, die eine<br />

langlebige Funktion und hochwertige Optik miteinander vereint. Für<br />

die nötige Mobilität der Küchenelemente sorgen maßgeschneiderte<br />

Lenkrollen von Blickle. Die Anforderungen waren klar definiert:<br />

Die Rollen sollten über geschützte Lager verfügen, in die keine<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


Bild: Blickle Räder+Rollen<br />

„Weil Sonderlösungen<br />

oft auf einzelnen<br />

Baukastenkomponenten<br />

basieren,<br />

lassen sich kundenspezifische<br />

Lösungen<br />

ebenso schnell<br />

wie kostengünstig<br />

adaptieren und<br />

realisieren.“<br />

Martin Wiest,<br />

Leiter Produktmanagement,<br />

Blickle Räder+Rollen GmbH u. Co. KG<br />

Feuchtigkeit eindringen kann. Ablaufmöglichkeiten für Wasser sollten<br />

verhindern, dass bei Frost unter Umständen die Radabdeckung<br />

platzt. Zudem war es ein Wunsch von DoT, dass die Abdeckungen<br />

hochwertig und mit einem Logo des Herstellers gestaltet werden.<br />

Blickle entwickelte für die mobilen Küchenelemente eine Lenkrolle<br />

aus Edelstahl mit Rückenloch. Darin ist ein Rad der Serie Poth mit<br />

thermoplastischem Polyurethan-Laufbelag eingebaut. Dieser ist<br />

antistatisch und schützt somit den Benutzer der Küche vor elektrostatischen<br />

Entladungen. Zudem hinterlässt er auf Fußböden kei -<br />

nerlei Spuren oder Verfärbungen. Der Radkörper besteht aus hochwertigem<br />

Polyamid und kann damit im Gegensatz zu der vorherigen<br />

Lösung aus Aluminium nicht korrodieren. Das sorgt dafür, dass die<br />

hochwertige Optik der Rollen lange erhalten bleibt.<br />

Darüber hinaus stattete der Hersteller die Lenkrollen mit dem Feststeller<br />

Stop Fix aus. Dieser lässt sich mit einem Fußhebel bequem<br />

betätigen und wieder lösen. Auf dem Radkörper der Räder befindet<br />

sich eine nicht mitdrehende Abdeckung, auf der das Logo der Burn -<br />

out-Küchen gut sichtbar und immer perfekt ausgerichtet angebracht<br />

ist. Die Blickle-Rollen haben die hohen Anforderungen von DoT<br />

rundum erfüllt: Sie sehen gut aus, sind leichtgängig und zuverlässig<br />

sowie komfortabel und sicher für den Benutzer.<br />

Schwerlast-Antriebswalze mit<br />

einer Tragfähigkeit von bis zu 100 t<br />

Ein weitere Sonderlösung, die Maßstäbe setzt, ist eine Schwerlast-<br />

Antriebswalze mit dem Polyurethan-Laufbelag Extrathane. Sie trägt<br />

bis zu 100 t, nahezu 25 % mehr im Vergleich zu vier einzelnen<br />

Rädern. Neben der hohen Tragfähigkeit bietet diese Lösung mehr<br />

Sicherheit bei einem geringeren Einbauaufwand für den Anwender.<br />

Durch die optimale Kräfteverteilung ist außerdem eine dünnere<br />

Radachse möglich, was zu einer weiteren Kostenersparnis führt.<br />

Ein skandinavisches Unternehmen, das verschiedene Lösungen<br />

für die Windkraftindustrie liefert, setzt dieses Blickle-Produkt<br />

bei der Herstellung von Turbinentürmen für Windkraftanlagen als<br />

Standard ein.<br />

bec<br />

www.blickle.de<br />

www.burnout.kitchen<br />

Detaillierte Informationen zu Rädern und Rollen<br />

in Sonderausführungen<br />

hier.pro/aYFLH<br />

Wer die Wahl hat...<br />

... wählt Vakuum-Komponenten von Schmalz: Das Vorzugsprogramm<br />

Schmalz Select passt für 80 Prozent aller Standardanwendungen.<br />

Einfach selektiert, Versand am selben Tag, weltweit erhältlich.<br />

WWW.SCHMALZ.COM/SELECT<br />

T: +49 7443 2403-201<br />

Schmalz Select.<br />

J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 51


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

SMC entwickelt Drosselrückschlagventil für feuergefährdete Umgebungen<br />

Für brenzlige Anwendungen<br />

(eve) Das Drosselrückschlagventil AS-X900 der<br />

SMC Deutschland GmbH, Egelsbach, besteht<br />

aus schwerentflammbarem Kunststoff PBT<br />

(Polybutylenterephthalat). Damit erfüllt es Voraussetzungen<br />

vergleichbar mit der Vorschrift<br />

UL94 V-0 zur Brennbarkeit von Kunststoffen<br />

für Teile in Geräten und Anwendungen.<br />

Nach diesem in den USA entwickelten und<br />

mittlerweile weltweit anerkannten Testverfahren<br />

muss ein Werkstück nach einer zeitlich<br />

begrenzten Flammeneinwirkung innerhalb<br />

von rund 10 s selbst erlöschen und nach<br />

höchstens 30 s aufhören zu glühen. Zudem<br />

dürfen während der gesamten Prüfdauer<br />

keine brennenden Teile vom Teststück herabtropfen.<br />

Das Drosselrückschlagventil erweitert die<br />

Produktfamilie von Drosselrückschlagventilen<br />

der Serie AS und setzt zugleich ganz auf ihre<br />

Vorteile: So liegt das neue schwerentflammbare<br />

Ventil in gerader Bauform vor und kann<br />

dadurch vielfältig montiert werden – von der<br />

Direkt- über die Block- bis hin zur DIN-Schienenmontage.<br />

Die Außenanschlüsse für die<br />

Schläuche sind beim Durchmesser in drei<br />

Varianten (6, 8 und 10 mm) erhältlich. Ein<br />

Typenschild, das der Anwender selbst anbringen<br />

kann, hilft nicht nur bei der individuellen<br />

Kennzeichnung: Denn durch dessen Position<br />

an der Drosseleingangsseite können Monteure<br />

die Durchflussrichtung von Ab- und Zuluft<br />

sofort erkennen.<br />

Bild: SMC Deutschland<br />

Die Eigenschaften der Drosselrückschlag -<br />

ventile der Serie AS-X900:<br />

• Medium: Druckluft<br />

• Prüfdruck: 1,05 MPa<br />

• max. Betriebsdruck: 0,7 MPa<br />

• min. Betriebsdruck: 0,1 MPa<br />

• Umgebungs- und Medientemperatur:<br />

-5 bis +60 °C (kein Gefrieren)<br />

• verwendbare Schlauchmaterialien: schwer<br />

entflammbar; doppelwandig/Soft-Polyamid<br />

www.smc.de<br />

Vision- und Handling-Set, Bin-Picker und Sauggreifer von Schmalz<br />

Lösungen für den automatisierten Griff in die Kiste<br />

Bild: Schmalz<br />

(bec) Die J. Schmalz GmbH, Glatten, präsentiert<br />

für die komplexe Aufgabe des automatisierten<br />

Griffs in die Kiste weitere Lösungen,<br />

darunter anschlussfertige Sets, die sich in -<br />

tuitiv installieren lassen sowie einen Saug -<br />

greifer, der sich dank dünner Dichtlippe optimal<br />

an das Werkstück anpasst. Sämtliche Lösungen<br />

eignen sich ideal für Leichtbauroboter<br />

und Cobots. Im Mittelpunkt der Neuentwicklungen<br />

steht das Vison- und Handling-Set<br />

3D-R: Die Komplettlösung umfasst sämtliches<br />

Zubehör für einen effizienten Griff in die<br />

Kiste. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie<br />

sehr schnell in Betrieb genommen werden<br />

kann – ohne umfassende Robotik-Vorkenntnisse<br />

und in weniger als einem halben Tag.<br />

Der Nutzer erhält hierfür alle erforderlichen<br />

Komponenten anschlussfertig geliefert: das<br />

zum Robotertyp passende Anschlussset, den<br />

elektrischen Vakuumerzeuger ECBPi, einen<br />

Greifer samt Verlängerung zur Anbindung der<br />

passenden Sauger sowie das 3D-Kamera -<br />

system und die Software. Über diese lässt<br />

sich das System unkompliziert einrichten und<br />

steuern sowie der Griff in die Kiste einfach<br />

und kollisionsfrei planen. Darüber hinaus hat<br />

Schmalz den separat erhältlichen Bin-Picker<br />

SBPG entwickelt: Auch dieser kommt anschlussfertig,<br />

die Vakuumerzeugung ist bereits<br />

integriert. Mit seinem geringen Eigengewicht<br />

von wenigen hundert Gramm eignet er<br />

sich vor allem für stationäre Handhabungsaufgaben<br />

mit kollaborativen Robotern. Das hohe<br />

Saugvolumen sorgt für einen schnellen und<br />

sicheren Griff auch bei nicht dichten Teilen.<br />

Der Greifer nimmt die Werkstücke zuverlässig<br />

aus dem Behälter – unabhängig davon, ob sie<br />

chaotisch oder vorsortiert abgelegt sind.<br />

www.schmalz.com<br />

Kompatible Werkstückträger und Waschkörbe<br />

sichere Produktionsabläufe<br />

effiziente e Teilereinigung<br />

Präzise<br />

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Kontrollierte Qualität<br />

Identische Fertigung<br />

Teileschonend<br />

Gute Zugänglichkeit<br />

Kostenreduzierung<br />

Sehr gute Restschmutzanalyse<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020<br />

+49 (0) 641 / 96242-0 • www.lk-mechanik.de


Abschließbarer Edelstahl-Steckbolzen mit L-Griff von Ganter<br />

Bolzen mit Schloss gut gesichert<br />

(bec) Steckbolzen verbinden und sichern verschiedene<br />

Bauteile schnell und zuverlässig.<br />

Für höhere Sicherheit gegen unbeabsichtigtes<br />

Lösen oder gar Manipulation hat die Otto<br />

Ganter GmbH & Co. KG, Furtwangen, nun<br />

die abschließbaren Edelstahl-Steckbolzen<br />

GN 314 entwickelt.<br />

Auch wenn Steckbolzen auf den ersten Blick<br />

wenig komplex erscheinen, zeigt Ganter immer<br />

wieder, dass dieser Normelemente-<br />

Typus noch lange nicht ausentwickelt ist. So<br />

lassen sich die kürzlich eingeführten Varianten<br />

GN 113.11 und GN 113.12 mit ihrem einseitigen<br />

L-Griff ideal in beengten Bauräumen<br />

nutzen. Wie gewohnt werden die beiden<br />

Kugeln im Bolzen über den Druckknopf im<br />

Griff entriegelt.<br />

Auf diesen Knopf verzichtet der aktuelle Zuwachs<br />

der Steckbolzen-Familie, der Typ GN<br />

314. Dafür übernimmt er den einteiligen Griff<br />

und integriert ein für bestimmte Anwendungen<br />

extrem wichtiges Feature: Er lässt sich<br />

abschließen. Wichtig ist diese Funktionalität<br />

vor allem in sicherheitsrelevanten Applika -<br />

tionen, denn die Schließung verhindert Ver -<br />

Bild: Ganter<br />

änderungen an temporären oder dauerhaften<br />

Aufbauten. Bühnen, Tribünen, Projektionswände<br />

von Autokinos, Lautsprechertürme<br />

oder auch Produktionsanlagen macht der abschließbare<br />

Steckbolzen manipulationssicher.<br />

Dank der abgestuften Dimensionierung – der<br />

Bolzen deckt Durchmesser von 8 bis 20 mm<br />

und Längen bis 120 mm ab – ist der GN 314<br />

für unterschiedliche Anwendungen geeignet,<br />

deren Absicherung bislang nur kompliziert<br />

machbar war. Zudem produziert der Hersteller<br />

wie gewohnt auch weitere, anwender -<br />

spezifische Sondermaße.<br />

www.ganternorm.com<br />

TOX ®<br />

ElectricDrive<br />

moves<br />

Modulare Spanntechnik von Kipp in noch größerer Vielfalt<br />

Baukastensystem für schnelles und präzise Spannen<br />

(bec) Die Heinrich Kipp Werk KG, Sulz am<br />

Neckar, hat ihr Lieferprogramm im Bereich<br />

modulare Spanntechnik erweitert: Ab sofort<br />

steht ein umfangreiches Baukastensystem<br />

mit mehr als 300 Grund- und Aufbauele -<br />

menten zur Verfügung, mit denen sich die<br />

passenden Spannlösungen individuell zusammenstellen<br />

lassen. Das Sortiment kann<br />

nahezu alle Anforderungen abdecken, die<br />

sich im Werkstückaufbau auf CNC-Bearbeitungsmaschinen<br />

ergeben.<br />

Grundsätzlich sind Paletten, Aufspannwinkel<br />

und -würfel von Kipp jeweils in drei Ausführungen<br />

erhältlich – mit vorbearbeiteten Aufspannflächen,<br />

mit Rasterbohrungen sowie<br />

mit T-Nuten. Die Rastersysteme<br />

M12 bzw. M16 erlauben<br />

sowohl das Positionieren als<br />

auch das Befestigen durch<br />

Passschrauben. Sie werden<br />

mit gehärteten Passbuchsen<br />

der Toleranz F7 und mit vergüteten<br />

Gewindeeinsätzen<br />

geliefert. Die T-Nuten sind<br />

ebenfalls gemäß der<br />

Toleranzklasse H7 ausgelegt; sie ermöglichen<br />

ein positionsgenaues Befestigen von Vorrichtungen<br />

und Spannelementen.<br />

Aufspannwürfel und doppelseitige Aufspannwinkel<br />

sind darüber hinaus in weiteren Baugrößen<br />

verfügbar – das Sortiment umfasst<br />

jetzt Fußgrößen von 300 mm × 300 mm bis<br />

1000 mm × 1000 mm und Bauhöhen bis<br />

1250 mm. Neu im Programm sind Aufspannwürfel<br />

mit 6- und 8-seitigen Aufspannflächen<br />

sowie in Kreuzform. Alle Grundelemente<br />

werden aus dem Material Grauguss GJL300<br />

hergestellt. Sämtliche Paletten, Aufspannwinkel<br />

und -würfel von Kipp entsprechen den<br />

Normen DIN 55 201 und JIS 6337-1980, folglich<br />

lassen sich diese Produkte sowohl<br />

auf Maschinen mit DIN- als auch<br />

mit JIS-Norm nutzen. Damit ergibt<br />

sich vor allem für Anwender, die unterschiedliche<br />

Maschinen im Einsatz<br />

haben, ein enormer Vorteil: Sie sind<br />

bezüglich der Positionierung und<br />

Befestigung von Grundelementen<br />

flexibel und unabhängig.<br />

www.kipp.com<br />

Bild: Heinrich Kipp Werk<br />

Die treibende Kraft<br />

der Industrie.<br />

tox-electricdrive.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 53


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Befestigungslösung TSSD mit passendem Verfahren für Sandwichstrukturen im Flugzeug-Interieur<br />

Innovativer Insert für Leichtbau-Werkstoffe<br />

Motiviert durch den automotiven Leichtbautrend entwickelt Ejot spezielle Befestigungslösungen<br />

für Sandwich-, Waben- und Schaumkernstrukturen. Der Verbindungstechnik-Spezialist brachte mit<br />

dem TSSD und dem dazu gehörigen Fügeverfahren einen innovativen Ansatz zur Marktreife, mit<br />

dem sich Bauteile an diesen Leichtbauwerkstoffen prozesssicher und kostengünstig befestigen<br />

lassen. Der TSSD ist daher insbesondere im Bereich des Flugzeug-Interieurs eine ideale<br />

Verbindungslösung.<br />

Niko Müller, Projektmanager Aerospace, Ejot GmbH & Co. KG, Bad Berleburg<br />

Der TSSD (Thermischer Stoff-Schluss-Dom) von der Ejot GmbH<br />

& Co. KG, Bad Berleburg, ist eine neuartige Fügemethode, die<br />

es ermöglicht, Leichtbau-Werkstoffe schnell und prozesssicher zu<br />

verbinden. Es handelt sich dabei nicht „nur“ um ein Verbindungselement,<br />

sondern um ein komplettes Fügeverfahren. Bei den für den<br />

TSSD geeigneten Materialien handelt es sich in erster Linie um<br />

Sandwichstrukturen, die nach Kernmaterial und den beiden Deckschichten<br />

unterschieden werden. Als Deckschicht werden Holz, Furniere,<br />

GFK- oder auch CFK-Werkstoffe eingesetzt. Beim Kernmate -<br />

rial kann es sich um geschäumte Werkstoffe, wie EPP, PVC oder PUR,<br />

oder bei höheren Steifigkeiten auch um Wabenstrukturen aus Composite-Materialien<br />

oder Papier handeln. Auch Kombinationen dieser<br />

verschiedenen Materialien eignen sich für den Einsatz des TSSD,<br />

der damit ein sehr breites Anwendungsspektrum abdecken kann.<br />

Nur noch ein Prozessschritt<br />

Bis heute werden derartige Materialien in der Luftfahrtindustrie partiell<br />

durch Inserts verstärkt, die wiederum in sehr aufwändigen Prozessen<br />

in den Bauteilen verklebt werden. Solche Verbindungstechniken<br />

sind in der Bauteilvorbereitung (Vorlochfräsen, Anschleifen, Säu-<br />

bern und / oder Auftrag zusätzlicher Aktivatoren) zeitintensiv und im<br />

Prozess sehr aufwändig. Dazu kommen lange Aushärtezeiten einiger<br />

Klebstoffe, so dass eine Weiterverarbeitung oder Belastung der<br />

Verbindungspunkte erst deutlich später möglich ist.<br />

Mit dem TSSD Fügeverfahren haben die Verbindungstechnik-Experten<br />

von Ejot nun eine Möglichkeit entwickelt, diesen sehr aufwändigen<br />

Montageprozess signifikant zu verkürzen und zu vereinfachen,<br />

da die dafür notwendigen Prozessschritte auf einen Einzigen reduziert<br />

werden können.<br />

Formschlüssige Verbindung<br />

Beim Fügeverfahren wird der TSSD nach der Auflage auf dem zu verbindenden<br />

Bauteil auf eine festgelegte Drehzahl beschleunigt und<br />

exakt mit der Kraft belastet, die zur kontinuierlichen Erwärmung der<br />

Deckschicht des Verbundmaterials führt. Diese obere Schicht wird<br />

bei diesem Prozess aufgerieben. Das angeschmolzene TSSD Element<br />

dringt anschließend in das Bauteil ein, „fließt“ in die Hohlkammern<br />

der Zwischenschicht und erzeugt damit eine formschlüssige<br />

Verbindung. Hat der TSSD die Endposition erreicht, werden zusätzlich<br />

Faseranteile des Deckschichtmaterials in den angeschmolzenen<br />

Randbereichen des TSSD eingebettet. Diese sind nach Erstarren<br />

des Thermoplast-Doms fest mit diesem fixiert, um zusätzliche kraft-,<br />

stoff- und formschlüssige Verbindungsmechanismen zu generieren.<br />

Ejot TSSD als Schraubdom mit metallischem Insert – speziell für die Luftfahrt<br />

Bild: Ejot<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Setzprozess des TSSD<br />

mit metallischem Insert<br />

Bild: Ejot<br />

Vorlochbohren entfällt<br />

In der Regel wird beim Einsatz des TSSD Verfahrens kein zusätzliches<br />

Vorloch im Trägerbauteil benötigt. Die Kunststoff-Dome können<br />

dabei sowohl als Schraubdom (ausgelegt für eine Ejot Delta PT<br />

Schraube oder mit Metalleinsatz für luftfahrtübliche NAS-Schrauben)<br />

oder als direktes Verbindungselement eingesetzt werden. Je nach<br />

Ausführung und Kundenwunsch sind sowohl lösbare als auch nicht<br />

lösbare Verbindungen realisierbar.<br />

Das Setzen des TSSD - Verbindungselementes<br />

erfolgt voll- oder halbautomatisch<br />

mit eigens für diesen Prozess entwickelten<br />

Setzspindeln. Die Parameter<br />

Prozesssicherheit und Prozessdokumentation<br />

haben dabei für die Generierung<br />

einer optimalen Verbindung oberste Priorität.<br />

Je nach Anwendungsfall und Bauteilgröße<br />

kann sowohl eine Portalanlage<br />

als auch eine robotergestützte Lösung<br />

eingesetzt werden. Sowohl der zeit- und<br />

kostenoptimierte Montageprozess als<br />

auch die hohe verbindungstechnische Sicherheit prädestinieren das<br />

TSSD-Verfahren damit für den Einsatz im Luftfahrtbereich. bt<br />

www.ejot.de/industrie<br />

Weitere Informationen zum TSSD<br />

(Thermischer Stoff-Schluss-Dom):<br />

hier.pro/Lw5Ga<br />

WELLENFEDERN<br />

JETZT WIRD’S SPANNEND ...<br />

Wellenfedern sind eine Sonderform der herkömmlichen Druckfeder und gewundene, federnde Teile,<br />

die aus Flachdrahtmaterial gefertigt werden.<br />

Komprimierung Bauraum<br />

bei gleicher Kraft<br />

Sonderanfertigungen verschiedener Durchmesser<br />

in allen Varianten und eigene<br />

Herstellung von Flachdraht<br />

FEDERND<br />

LEICHTES<br />

TANZEN AUF<br />

ENGSTEM<br />

RAUM<br />

Das besondere Merkmal dieser Federn ist die Reduktion der Federnhöhe um bis zu 50 Prozent<br />

bei gleichbleibender Federkraft und gleichbleibendem Federnweg.<br />

+ 49 (0) 7422 27 09 - 0<br />

wavesprings@bohnert-federn.de<br />

www.bohnert-federn.de<br />

Ein Unternehmen der KERN-LIEBERS Gruppe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 55


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ANTRIEBSTECHNIK<br />

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BÜRSTEN<br />

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Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

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zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG<br />

www.faulhaber.com/de<br />

Antriebslösungen an der Grenze des technisch Machbaren<br />

mit einzigartiger Zuverlässigkeit und Präzision –<br />

dafür steht FAULHABER. Der Antriebsspezialist ist eines<br />

der innovativsten Unternehmen Deutschlands und bietet<br />

das weltweit umfangreichste Portfolio an Miniaturund<br />

Mikroantriebstechnologien. Vom leistungsstarken<br />

DC-Motor mit 200 mNm Dauerdrehmoment bis zum<br />

filigranen Mikroantrieb mit 1,9 mm Außendurchmesser<br />

umfasst das FAULHABER Standardportfolio mehr als 25<br />

Mio. Möglichkeiten, ein optimales Antriebssystem für<br />

eine Anwendung zusammenzustellen. Dieser Technologiebaukasten<br />

ist zugleich die Basis für Modifikationen,<br />

um auf besondere Kundenwünsche hinsichtlich Sonderausführungen<br />

eingehen zu können.<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

FEDERN<br />

FLUIDTECH<br />

GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />

www.gfd-dichtungen.de<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />

und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />

höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />

Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />

seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />

Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />

in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />

Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />

Lieferprogramm:<br />

– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />

– Metall-O- und C-Ringe<br />

– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

SPANNTECHNIK<br />

SPANNTECHNIK mit<br />

SYSTEM<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH<br />

www.elringklinger-kunststoff.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik ist weltweiter<br />

Technologieführer und Entwicklungspartner für<br />

• Dichtungen • <strong>Konstruktion</strong>selemente<br />

• Module • Baugruppen<br />

aus innovativen Hochleistungs-Kunststoffen.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für nahezu alle Branchen<br />

wie Automotive, Chemie- u. Prozesstechnik, Energie,<br />

Food & Pharma, Maschinenbau, Medical & Life Science,<br />

Luft- und Raumfahrt, Oil & Gas und Optik werden an<br />

5 Standorten entwickelt und gefertigt.<br />

Ein breites Standard-Produktportfolio an Dichtungen<br />

und <strong>Konstruktion</strong>selementen ist bequem über<br />

shop.elringklinger-kunststoff.de erhältlich.<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

D. Mengemann<br />

www.d-mengemann-spanntechnik.com<br />

Seit vielen Jahren sind wir auf dem Gebiet der Werkstückspannung<br />

für kleine und bis zu großen Werkstücken<br />

auf Bearbeitungszentren, Fräsmaschinen und<br />

Portal- oder Lateral-Fräswerke erfolgreich tätig.<br />

Beginnend mit<br />

– Beratung über Entwicklung<br />

– <strong>Konstruktion</strong> bis hin zur Fertigung<br />

werden auch die bisherigen Erfahrungen des Kunden<br />

mit in eine optimale Spannlösung berüchsichtigt.<br />

Sie erreichen uns unter:<br />

Tel. Mobil: 01 72/2 68 22 52<br />

E-Mail: d-mengemann-spanntechnik@t-online.de<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details<br />

zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 57


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen ................................ 27, 56<br />

Bohnert GmbH, Hardt 55<br />

C. Otto Gehrckens GmbH &<br />

Co. KG, Pinneberg ....................... 37<br />

Easyfairs GmbH, Bielefeld 11<br />

D. Mengemann Spanntechnik<br />

GmbH, Frankfurt .......................... 57<br />

Eichenberger Gewinde AG,<br />

CH-BURG AG ............................... 13<br />

ElringKlinger<br />

Kunststofftechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen ................... 57<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG,<br />

Schönaich.....................................<br />

56<br />

Franke GmbH, Aalen .................... 60<br />

Getriebebau NORD GmbH<br />

& Co. KG, Bargteheide 25<br />

GFD-Gesellschaft für<br />

Dichtungstechnik mbH,<br />

Brackenheim ................................ 57<br />

Ferdinand Gross GmbH &<br />

Co. KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 57<br />

Gutekunst & Co. KG,<br />

Metzingen....................................<br />

23<br />

VORSCHAU<br />

Maschinen und Anlagen müssen ausfallsicher sein – mit<br />

den richtigen Komponenten wird die Verfügbarkeit der<br />

24-V DC-Stromversorgung abgesichert<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 57<br />

Heidrive GmbH, Kelheim 31<br />

HepcoMotion Deutschland,<br />

Feucht .......................................... 38<br />

Karl Hipp GmbH<br />

Präzisions-Gewindespindeln,<br />

Burladingen .................................. 45<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal .................................... 51<br />

Hummel AG, Denzlingen 43<br />

häwa GmbH, Wain ....................... 49<br />

Heinrich Kipp Werk GmbH &<br />

Co. KG, Sulz ................................. 21<br />

Knapp Wälzlagertechnik GmbH,<br />

Waiblingen ................................... 12<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen .............................. 56, 59<br />

LK-Mechanik und<br />

Blechverarbeitungs-GmbH,<br />

Heuchelheim................................<br />

52<br />

Maxon Motor GmbH, Sexau 5<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg ...................................... 3<br />

Neff Gewindetriebe GmbH,<br />

Weil im Schönbuch ....................... 17<br />

Neugart GmbH, Kippenheim 33<br />

Engineering-Know-how regelmäßig?<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

KI in der<br />

Automation<br />

09 2020<br />

www.kem.de<br />

Titelstory Seite 28<br />

Intelligente Sicherheit<br />

für vertikale Achsen<br />

Schnelle<br />

Formatwechsel<br />

Digitalisierung/Interview Antriebstechnik<br />

Seite 19<br />

Seite 26<br />

Robust<br />

und regelbar<br />

Hydraulik<br />

Seite 36<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 1<br />

Im Gespräch | „Integration im Antrieb spart Platz“<br />

Online finden Sie uns unter<br />

www.kem.de, auf Twitter unter<br />

@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Phoenix Contact<br />

RCT Reichelt<br />

Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg ............................. 40, 57<br />

J.Schmalz GmbH, Glatten 51<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen....................................<br />

57<br />

SICK AG, Waldkirch ........................ 2<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich, IL...................<br />

47, 57<br />

TOX Pressotechnik GmbH &<br />

Co. KG, Weingarten ..................... 53<br />

Dr. Erich Tretter<br />

Maschinenelemente GmbH & Co.,<br />

Rechberghausen .......................... 41<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH,<br />

Ratingen.......................................<br />

39<br />

Walter Stauffenberg GmbH &<br />

Co. KG, Werdohl .......................... 35<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> liefert monatlich Trend- und Praxiswissen für<br />

die Produktentwicklung. Schwerpunkte liegen auf dem Maschinen-<br />

Anlagenbau, Sonderausgaben beleuchten detailliert auch an-<br />

und<br />

grenzende Branchen und Fachgebiete sowie Sonderthemen wie das<br />

Systems Engineering und die Automobilkonstruktion. Wenn Sie an<br />

einem Probeexemplar interessiert sind, schicken Sie uns doch ein<br />

Mail mit dem Betreff „Probe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>“ an:<br />

kem.redaktion@konradin.de<br />

INFO<br />

Immer mehr Installationen sollen immer höher ver -<br />

fügbar sein. Bei der 24-V DC -Versorgung gibt es hier<br />

einige technische Besonderheiten zu beachten. Dabei<br />

ist eine umfassende Betrachtung unerlässlich – vom<br />

Netzteil über die Absicherungen bis hin zur Potenzialverteilung.<br />

Schnell wird klar, dass ein funktionie -<br />

rendes System aus vielen einzelnen Komponenten besteht.<br />

Jede Komponente trägt ihren Teil zur Erhöhung<br />

der Verfügbarkeit bei. Die richtige Planung der Anlage<br />

sowie die fachgerechte Ausführung sind gleicher -<br />

maßen wichtig für einen reibungslosen Betrieb.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 55 vom 1.10.2019<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>,<br />

Phone +49 711 7252–209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos<br />

nur an qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 84,90 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 84,90 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info<br />

USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 10/2020 erscheint am 27.10.2020<br />

EDA<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020


K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020 59


Bringt Bewegung ins Spiel:<br />

Drehtisch mit Direktantrieb<br />

Franke Drehtische vom Typ LTD mit<br />

integriertem Direktantrieb zeichnen sich durch<br />

höchste Energieeffizienz aus.<br />

Die Standardbaureihe mit vier Durchmessern<br />

von 100 bis 385 mm ist ab Lager lieferbar. Zur<br />

Anpassung an Ihre Anwendung sind darüberhinaus<br />

weitere Durchmesser im Bereich von 60<br />

bis 2000 mm sowie Sonderausführungen<br />

bezüglich Werkstoff, Motorleistung oder<br />

Elektronik auf Anfrage erhältlich.<br />

Ihr Nutzen<br />

• Integriertes System<br />

• Hohe Dynamik, hoher Wirkungsgrad<br />

• Kundenspezifisches Design möglich<br />

• Motor, Messsystem und Regler frei wählbar<br />

Anwendungsbereiche<br />

Drehtische finden in Medizintechnik, Fahrzeugbau,<br />

Navigation, Montage und Automation Anwendung.<br />

LTD-0100 LTD-0215 LTD-0320 LTD-0385<br />

Franke GmbH, Aalen<br />

info@franke-gmbh.de<br />

www.franke-gmbh.de<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2020

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