Stadtmagazin Neubrandenburg Oktober 2020
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Sonderveröffentlichung<br />
<strong>Oktober</strong>/<strong>2020</strong><br />
STADTMAGAZIN<br />
Sonderthema<br />
Nachhaltigkeit<br />
Klima- und Umweltschutz ist<br />
vielen Händlern in<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> längst eine<br />
Herzensangelegenheit.<br />
Wau!<br />
Mehr Freiheiten<br />
für Hunde<br />
Heißt es bald „Leinen los“ für<br />
Bello & Co.? Die Stadt diskutiert über<br />
mehrere Hundespielplätze.<br />
Stadtgespräch<br />
Der Marstall setzt<br />
auf viel Kultur<br />
Konzerterlebnis<br />
„Stadt. Land.<br />
Klassik!“ wieder da<br />
Musikwinter<br />
Festspiele MV mit<br />
Alternativ-Programm<br />
© NICOLE WEIHMANN
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Die schönste Art zu hören und zu sehen!<br />
W a n d e r - O p t i k G m b H • N e u b r a n d e n b u r g
Editorial/Inhalt | <strong>Stadtmagazin</strong> | 03<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Der Sommer hat sich noch mal aufgebäumt, um uns nach den jüngsten diffusen<br />
Monaten ein Gefühl von „Alles wird gut!“ mit auf den Weg zu geben. Das sei<br />
uns auch zu wünschen. Aber auch den Tieren. Wie etwa den gut 3000 Hunden<br />
in <strong>Neubrandenburg</strong>, die tagein tagaus bei jedem Wetter an die Luft wollen.<br />
Gern auch mal ohne Leine. Denn so macht toben und sich wälzen und mit den<br />
Artgenossen spielen viel mehr Spaß. Ganz so weit ist es aber vor allem für die<br />
großen Hunde in der Stadt noch nicht ... Mit Zeit und Verantwortung hat auch<br />
ein anderes Thema im aktuellen Stadtmgazin zu tun. Mit der Nachhaltigkeit.<br />
Und da sind die Vier-Tore-Städter auf Zack. Es gibt Biokost und -kleidung und<br />
noch mehr, was Ressourcen und unsere Stadt und die Umwelt schont. Gar nicht<br />
mehr geschont werden will allerdings die Kulturbranche. Wie es dort weitergehen<br />
kann, auch das lesen Sie auf den folgenden Seiten. Viel Vergnügen!<br />
Ihre Carina Göls<br />
Aus dem Inhalt<br />
Wau! „Leinen los“ für Bello & Co. ................................................................................... 06<br />
Luhmann-Villa lässt die Hüllen fallen ............................................................................. 10<br />
Glamour und Halloween sorgen für Einkaufsspaß ...................................................... 12<br />
Impressum<br />
Verleger<br />
Nordkurier Mediengruppe GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Engels-Ring 29<br />
17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Jérôme Lavrut 0395 4575-100<br />
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Verantwortlich für den Inhalt<br />
Sirko Salka 0395 4575-457<br />
Anzeigen<br />
Nordkurier Media GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Engels-Ring 29<br />
17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />
Jörg Skorupski (Leitung) 0395 4575-320<br />
Druck<br />
Nordkurier Druck GmbH & Co. KG<br />
Flurstraße 2<br />
17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Rainer Zimmer 0395 4575-700<br />
Marica Verjaal 0395 4575-500<br />
Redaktion<br />
Mareike Klinkenberg<br />
Rainer Sinowzik<br />
Anzeigenverkauf<br />
Falk Emmaus 0395 4575-125<br />
Peter Heller 03981 2883-22<br />
Thomas Marlow 0395 4575-126<br />
Die Sonderveröffentlichung erscheint am<br />
1. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong> in der Teilausgabe des<br />
Nordkurier mit Resthaushaltsabdeckung,<br />
81 250 Exemplare.<br />
Sonderthema Nachhaltigkeit.............................................................................................. 14<br />
Stadtgespräch: Interview mit den Machern vom Marstall ........................................... 20<br />
In Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er Innenstadt e. V.<br />
„Stadt. Land. Klassik!“ startet wieder durch ................................................................... 22<br />
Neuer Bildband von Martin Kulinna ............................................................................... 24<br />
© SINA ETTMER – STOCK.ADOBE.COM
04 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Stadtgeflüster<br />
Darüber spricht man in <strong>Neubrandenburg</strong><br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er atmen<br />
auf: Die Eiche lebt!<br />
Die Eiche lebt! Anwohner in der<br />
Bergstraße hatten sich Sorgen um<br />
den Baum gemacht, deren welke<br />
braune Blätter in der Krone knisterten.<br />
Nico Fabinski, Geschäftsführer der<br />
beauftragten Pflegefirma von Gala Tief in<br />
Anklam, hat sich den Baum angeschaut.<br />
Dass die Eiche braune Blätter hat, erklärt<br />
er mit einem „Hitzeschock“. „Die Eiche<br />
kommt aus der Baumschule, stand<br />
dort zwischen anderen Bäumen, hatte<br />
Schatten.“ Auf dem Plateau sei sie Wind<br />
und Wetter, Hitze massiv ausgesetzt. Um<br />
sich zu schützen, würde ein Baum dann<br />
einfach die Blätter abwerfen. „Die Eiche<br />
ist nicht tot“, betont er. Sie würde noch in<br />
diesem Jahr neue Blätter austreiben, aber<br />
wohl nicht mehr so viele wie vorher.<br />
© ZVG<br />
Marktplatz leidet stark<br />
unter Verpackungsmüll<br />
Die Stadt <strong>Neubrandenburg</strong> geht dem<br />
Müllaufkommen auf den Grund. In den<br />
vergangenen Wochen, insbesondere bei<br />
heißen Witterungslagen, sei festgestellt<br />
worden, dass der Marktplatz zunehmend<br />
„unter Einwegverpackungen leidet“,<br />
berichtete Oberbürgermeister Silvio Witt<br />
(parteilos) jüngst den Ratsfrauen und<br />
-herren. Deswegen sei der Eigenbetrieb<br />
beauftragt worden, zu vier Zeitpunkten<br />
am Tag zu beobachten, wie die Füllstände<br />
der 14 Müllbehälter auf dem Marktplatz seien. Nach den Worten Witts lässt sich<br />
gerade in den Abendstunden beobachten, dass viele Müllbehälter übervoll seien.<br />
Eine 14-tägige Beobachtungsphase ist laut Rathaus-Sprecherin Seidel mittlerweile<br />
abgeschlossen. Mit folgendem Ergebnis: Ab sofort und bis November werden die<br />
Papierkörbe ein Mal mehr entleert als bisher. Danach gehe man witterungsbedingt<br />
von weniger Abfällen auf dem Marktplatz aus.<br />
„... das Auge isst mit“ bei interkultureller Woche<br />
© ARCHIV<br />
© MIRKO HERTRICH<br />
Nächstenliebe geht durch den Magen. Die<br />
interkulturelle Woche (IKW) in <strong>Neubrandenburg</strong><br />
steht unter dem Motto „...das Auge isst mit“.<br />
Über 40 Veranstaltungen sind bis 6. <strong>Oktober</strong> in<br />
der Stadt geplant, von denen sich viele ums Essen<br />
drehen. Zum Ende der speziellen Woche wird am<br />
Montag, 6.10., die Wanderausstellung „Freiheit<br />
und ich“ beim NB Radiotreff 88,0 eröffnet. Zudem<br />
geht es neben Gerichten verschiedener Nationen<br />
wie etwa usbekisches Plov am Freitag, um Kunst<br />
mit Kindern. Da werden u. a. Stromkästen von<br />
verschönert.<br />
www.interkulturellewoche.de<br />
© SYLVESTER ANTONY<br />
Votum über Kunst am Treptower Tor<br />
wurde verschoben<br />
Nach der Kritik aus der Stadtvertretung über das<br />
Zustandekommen der Auswahl eines Kunstwerks am<br />
Treptower Tor will Oberbürgermeister Silvio Witt noch einmal<br />
auf die Ratsfrauen und -herren zugehen. Er möchte den<br />
Beschluss über das Kunstwerk auf der <strong>Oktober</strong>-Sitzung der<br />
Stadtvertretung zur Entscheidung stellen. Gemeinsam mit der<br />
Stadt hatte die Bürgerstiftung 2019 einen Ideenwettbewerb<br />
ausgerufen zur künstlerischen Gestaltung im Bereich vor dem<br />
Treptower Tor. Die Beschlussvorlage aus dem Rathaus sah jetzt<br />
vor, mit dem „Sitzstein der Wünsche“ von Günter Kaden auf<br />
dem Treptower Platz den drittplatzierten Entwurf zu realisieren.
Neu ab 07. <strong>Oktober</strong><br />
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06 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Report<br />
Wau! „Leinen los“ für Bello und Co.<br />
Text Carina Göls | Fotos Nicole Weihmann<br />
So ein Hundeleben hängt<br />
ja gemeinhin vom anderen<br />
Ende der Leine ab. Dass es<br />
Vierbeiner aber gern auch<br />
mal ohne Geschirr mögen,<br />
das ist bis dato meist nur<br />
Wunsch auf beiden Seiten.<br />
New York hat sie und <strong>Neubrandenburg</strong><br />
vielleicht auch<br />
bald. Hundespielplätze. Nun<br />
gut, in der Vier-Tore-Stadt am<br />
Tollensesee wird aktuell eher<br />
darum gerungen, Freilaufflächen<br />
für Vierbeiner zu schaffen,<br />
vor allem für jene, die es zu<br />
einer gewissen Größe, sprich:<br />
Körperhöhe, ab 40 Zentimetern<br />
gebracht haben. Denn die wollen<br />
toben wie ihre Artgenossen<br />
am Hudson River – und das<br />
auch mal ohne Leine. Doch die<br />
Sache hat ihre Schwierigkeiten.<br />
Laut Hundesatzung gilt in der<br />
Innenstadt, im Kulturpark und<br />
im Wassergewinnungsgebiet<br />
gegenüber der Neustrelitzer<br />
Straße generelle Leinenpflicht.<br />
In allen anderen Stadtteilen<br />
dürfen Hunde mit einer Schulterhöhe<br />
von bis zu 40 Zentimetern<br />
frei laufen. Doch für<br />
große Hunde gibt es dann gar<br />
keine Möglichkeit, kritisieren<br />
Hundebesitzer der Vier-Tore-<br />
Stadt.<br />
Geht es nach dem Willen der<br />
eigens im vergangenen Jahr<br />
gegründeten Bürgerinitiative<br />
(BI) „Hundefreilauffläche“<br />
und auch der Stadtverwaltung,<br />
dann ist das<br />
leinenlose Tollen nicht abwegig<br />
und durchaus schon<br />
in der fortgeschrittenen<br />
Diskussion. Wau!, sagt da auch<br />
Ratsherr Ingo Gille (SPD). Er<br />
weiß durch seine Touren mit<br />
Boxer Zampano, wie es Hund<br />
und Herrchen geht, wenn<br />
dem freien Auslauf Grenzen<br />
gesetzt sind: „Wir haben uns<br />
innerhalb von fünf Wochen<br />
mit vielen Menschen in allen<br />
Stadteilen getroffen, um deren<br />
Vorschläge für die Umsetzung<br />
der Freilaufflächen zu hören.<br />
Wir möchten, dass das alles geprüft<br />
und dann entsprechend<br />
beantragt wird. Bestenfalls<br />
wird es in allen Himmelsrichtungen<br />
und Stadtteilen solche<br />
Hundeplätze geben, vielleicht<br />
sogar noch in diesem Jahr und<br />
zwei weitere im nächsten“, beschreibt<br />
Gille die aktuelle Lage.<br />
Er sieht sich als Vermittler zwischen<br />
der BI und der Verwaltung.<br />
„Die Leinenpflicht gilt<br />
laut Hundesatzung nur in der<br />
Innenstadt, im Kulturpark und<br />
im Wassergewinnungsgebiet<br />
gegenüber der Neustrelitzer<br />
Straße“, erklärt der Stadtvertreter.<br />
Die neuen Auslaufflächen<br />
verbindet er mit dem<br />
Appell an die Besitzer von großen<br />
Hunden, diese dann auch<br />
gezielt und gut zu nutzen. Für<br />
kurze Kommunikationswege<br />
hat sich die Initiative zudem<br />
ein Konzept überlegt: In jedem<br />
Stadtteil soll es zwei Frauchen<br />
oder Herrchen geben, die als<br />
Ansprechpartner für Sorgen<br />
und Anregungen rund um die<br />
Freilaufflächen fungieren.<br />
Bauanträge bereits gestellt<br />
Dabei hat er einen Kompagnon:<br />
Ratsherr Jan Kuhnert (Linke)<br />
hält das Thema „ebenfalls für<br />
wichtig“. Und das ganz ohne<br />
eigenen Hund. „Ich bin froh,<br />
dass die Sache gut angeschoben<br />
ist. Was dann konkret mit<br />
den Flächen in der Gestaltung<br />
passiert, das wird später noch<br />
einmal eine andere Frage sein.<br />
Einfach nur einzäunen wird<br />
auf lange Sicht nicht genügen“,<br />
meint Kuhnert. Er könne sich<br />
vorstellen, dass Parcours und<br />
andere Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
errichtet werden und vor<br />
allem, „dass sich Leute bereit erklären,<br />
die Flächen zu pflegen.<br />
Da muss Rasen gemäht werden,<br />
auch die Kot-Frage darf nicht<br />
vernachlässigt werden.“ Engagierte<br />
Hundehalter gebe es aber,<br />
da sei er sich sicher und auch,<br />
„dass nicht alles auf einmal<br />
realisiert werden kann. Aber es<br />
muss nun endlich losgehen!“<br />
Erste Planungen laufen<br />
Und das tut es: Dass ein Bauantrag<br />
für eine neue Hunde-
Report | <strong>Stadtmagazin</strong> | 07<br />
© HJSCHNEIDER – STOCK.ADOBE.COM<br />
freilauffläche gestellt wurde,<br />
das wurde aus dem Rathaus<br />
bestätigt. „Im Birkengrund direkt<br />
am Mühlendamm wollen<br />
wir dem Wunsch der Bürgerinnen<br />
und Bürger nachkommen<br />
und eine Fläche einzäunen, die<br />
dann als Freilauffläche genutzt<br />
werden kann“, heißt es.<br />
Derzeit werden laut Stadt Kostenvoranschläge<br />
eingeholt,<br />
und auch die naturschutzrechtliche<br />
Genehmigung steht noch<br />
aus. An der bestehenden Hundeauslauffläche<br />
am Reitbahnweg,<br />
die direkt an Bahngleisen<br />
liegt, soll nachgebessert werden.<br />
Dort wurde von Hundehaltern<br />
der Wunsch geäußert,<br />
die Fläche einzuzäunen. Unterhalb<br />
vom Datzeberg gebe es<br />
ebenfalls ein Gelände, das im<br />
nächsten Jahr mit einem Zaun<br />
versehen als Hundefreilauffläche<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden könnte. Auch dieses<br />
Vorhaben sei abhängig von der<br />
Finanzierbarkeit.<br />
Badestellen gewünscht<br />
Neben den Hundefreilaufflächen<br />
am Mühlendamm und<br />
am Datzeberg favorisiert die<br />
Bürgerinitiative vor allem eine<br />
neue Freilauffläche an der Weitiner<br />
Straße stadtauswärts hinter<br />
der Y-Kreuzung. Auf dem<br />
Areal in der Nähe des dortigen<br />
Reiterhofs gebe es auch einen<br />
Teich, wo eine Bademöglichkeit<br />
für Hunde entstehen könnte,<br />
wie Ingo Gille weiß. Ein<br />
weiterer Hundeauslaufplatz<br />
werde an der Mirabellenstraße<br />
auf dem Lindenberg geprüft.<br />
Die Bürgerinitiative wünscht<br />
sich laut Gille von der Stadt<br />
auch ein Entgegenkommen in<br />
der Frage der Hundebadestellen.<br />
Bislang gibt es nur eine<br />
ausgeschilderte und freigegebene<br />
Hundebadestelle zwischen<br />
Jachthafen und Augustabad.<br />
Das Problem: Rentnern<br />
oder nicht Motorisierten sei<br />
es nur schwer zumutbar, etwa<br />
vom Datzeberg zum Augustabad<br />
gehen zu müssen, damit<br />
sich ihre Vierbeiner im See<br />
erfrischen können. Aus Sicht<br />
der Bürgerinitiative sind Freilaufflächen<br />
für Hunde notwendig,<br />
alles andere wäre<br />
eine Gratwanderung zwischen<br />
Tierschutzgesetzen und städtischen<br />
Gesetzen.<br />
Tierpsychologin begrüßt das<br />
Angela Pruß hat da ganz eigene<br />
Erfahrungen in ihrem Beruf<br />
als Tierpsychologin und Hundetrainerin<br />
gemacht. „Freiflächen<br />
sind grundsätzlich begrüßenswert,<br />
sofern es tatsächlich<br />
keine andere Chance für die<br />
Tiere zum freien Toben gibt,<br />
wie das ja in größeren Städten<br />
oft der Fall ist.“ Aber oft würde<br />
man auf diesen Flächen<br />
Hundebesitzern begegnen, die<br />
ihren Hund nicht wirklich führen<br />
können. „Ich wäre grundsätzlich<br />
dafür, dass vor der Anschaffung<br />
eines Hundes eine<br />
Ausbildung absolviert werden<br />
müsste, die den artgerechten<br />
Umgang mit dem Hund lehrt.<br />
Wild oder Katzen müssen auch<br />
geschützt werden. In meiner<br />
Arbeit bringe ich das in erster<br />
Linie den Hundebesitzern bei.<br />
Es ist für den Hund unerlässlich,<br />
mindestens ein Mal täglich<br />
eine Stunde sich altersgerecht<br />
auszupowern und darüber hinaus<br />
etwa zwei Mal eine halbe<br />
Stunde täglich. Aber das bieten<br />
leider die wenigsten Hundebesitzer“,<br />
so die Fachfrau.<br />
Realität sei auch mangels Möglichkeiten,<br />
„dass es Hundebesitzer<br />
gibt, die ihre Hunde<br />
frei laufen lassen und mit dem<br />
Auto nebenher fahren“, hat die<br />
Therapeutin aus Oberkrämer<br />
im Landkreis Oberhavel erfahren.<br />
Fehlende freie Bewegung<br />
und Beschäftigung würde<br />
Hunde rasch unausgeglichen<br />
machen. „Aus eigener täglicher<br />
Erfahrung kann ich ein Lied<br />
davon singen, da ich es in meiner<br />
Arbeit und privat erleben<br />
muss.“ Möglichkeiten aber gebe<br />
es viele, um Hunde glücklich zu<br />
machen, wie zum Beispiel auch<br />
mal eine lange Führerleine. Viele<br />
Hunde liebten es auch, neben<br />
dem Fahrrad herzulaufen.<br />
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08 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Report<br />
Von Carina Göls<br />
Weisheiten<br />
der Kindheit<br />
prägen<br />
Eins vorweg: Isch abe gar keinen<br />
Hund. Getreu der Werbung<br />
mit dem sympathischen<br />
„Cappuccino-Mann“ aus den<br />
90-ern, Bruno Maccallini, oute<br />
ich mich besser vorher und<br />
komme dann zu Wort.<br />
Und noch eine Wahrheit: Ich<br />
hätte gern einen Hund. Endlich<br />
wieder. Denn als Kind gehörten<br />
vor allem Pudel zur Familie,<br />
zum Spielen und Tollen,<br />
zum Kinderleben. Als Tiernarr<br />
per se brauchte es dafür keine<br />
Anleitung oder Ermahnungen.<br />
Die Liebe macht‘s und der<br />
Wunsch, dass es tierischen (allen)<br />
Gesellen gut gehen möge.<br />
Vielleicht hat mich auch ein<br />
Spruch geprägt, den meine<br />
Oma und Mutter gleichermaßen<br />
häufig und das stets mit<br />
etwas brüchiger Stimme sagten<br />
und in mein Herz pflanzten:<br />
„Dass mir der Hund das Liebste<br />
sei, sagst Du, oh Mensch, sei<br />
Sünde. Der Hund ist mir im<br />
Sturm noch treu. Der Mensch<br />
nicht mal im Winde.“ Was sich<br />
damals bereits wahr anhörte<br />
und immer dieses Bild aus<br />
dem Buch „Krambambulie“ in<br />
mir wach ruft, bestätigte man<br />
im Laufe der (Erwachsenen-)<br />
Jahre. Zwar nicht exakt wie<br />
in jener Erzählung von Marie<br />
von Ebner-Eschenbach, die mir<br />
auch im Elternhaus gereicht<br />
worden war, in der ein Hund<br />
Glückliche Hunde machen glückliche Menschen<br />
FRANZISKA WITT ÜBER BOLLE<br />
Bedingungslose Liebe zu „Opi“<br />
Bolle macht das Leben reich<br />
MAX HÜBNER ÜBER MILOW<br />
Bei Wind und Wetter mit<br />
Milow auf Abenteuer-Touren<br />
Die Tage, Wochen, Monate<br />
und Jahre ziehen<br />
ins Land. Aus dem sportlichen<br />
und stattlichen jungen Rüden,<br />
wurde ein langsamer und<br />
sensibler Opi. Die Zeit hat so<br />
ziemlich alles verändert. Alles,<br />
außer die Liebe zu diesem<br />
Tier! Denn diese ist immer<br />
gleich. Tief und rein und vor<br />
allem bedingungslos. Unser<br />
Opi-Hund Bolle, liebt es auch<br />
noch mit seinen 14 Jahren, stets<br />
und ständig an unserer Seite<br />
zu sein. Mit uns durch die<br />
Wälder zu streifen und alles zu<br />
erkunden, ist sein größtes Gut.<br />
Auch wenn es manchmal nicht<br />
ganz leicht ist, gesellschaftliches<br />
Leben und artgerechte<br />
Hundehaltung zu vereinen,<br />
(die Härte mancher Mitbürger<br />
ist dort grenzenlos), würde<br />
ich mich immer wieder für ein<br />
Leben mit Hund entscheiden.<br />
Denn es gibt meinem Leben Inhalte<br />
wie Freiheit, Ruhe finden<br />
und grenzenloses geliebt werden.<br />
Ich würde mir wünschen,<br />
dass sich das Denken der Bürger<br />
in <strong>Neubrandenburg</strong> nur<br />
ein wenig wandelt. Dass Hundehaltern<br />
und ihren Hunden<br />
Respekt erwidert wird und wir<br />
Lösungen finden – und nicht<br />
an Problemen hängen bleiben.<br />
Das ist Bolle (14). Er und sein<br />
Frauchen Franziska Witt sind<br />
seit Jahren ein glückliches,<br />
eingespieltes Team. © PRIVAT<br />
Wenn ich heute gefragt<br />
werde, ob es die richtige<br />
Entscheidung war, dass<br />
ich mir mit meiner Freundin<br />
einen Hund geholt habe, kann<br />
ich das zu 100 Prozent mit<br />
„Ja“ beantworten. Wir haben<br />
uns vor circa zwei Jahren für<br />
einen Cavalier King Charles<br />
Spaniel namens Milow entschieden.<br />
Unsere Tageshighlights<br />
sind die langen Spaziergänge,<br />
wobei das Wetter<br />
nie eine Rolle spielt. Wir versuchen<br />
immer, verschiedene<br />
Routen auszuwählen, sodass<br />
es für Milow und für uns nicht<br />
langweilig wird. Ab und zu<br />
geht es auch mit dem Fahrrad<br />
am Tollensesee entlang,<br />
wobei der kleine Mann im<br />
Körbchen sitzt und sehnsüchtig<br />
darauf wartet, dass er am<br />
Hundestrand baden und spielen<br />
kann. Nach so einem aufregenden<br />
Tag steht zu Hause<br />
als Allererstes die Fellpflege<br />
an, welche ungefähr eine halbe<br />
Stunde pro Tag in Anspruch<br />
nimmt. Danach wird zusammen<br />
gekuschelt, und wir lassen<br />
den Abend gemeinsam<br />
ausklingen.<br />
Ich bin Milow und der beste<br />
Kumpel von meinem Herrchen<br />
Max Hübner.<br />
© PRIVAT
eines Landstreichers aus der<br />
Not an einen rauen gewalttätigen<br />
Jäger verkauft wird und<br />
letztlich jämmerlich zugrunde<br />
geht. Aus Treue ... Denn dem<br />
Hund ist es nicht wichtig, was<br />
für einen Charakter sein Herr<br />
hat, und ob dieser Bäcker, Arzt<br />
oder Ganove ist – für ihn zählt<br />
die Treue.<br />
Ich gebe es zu: Ich beneide<br />
Hundebesitzer. Ich beneide<br />
Hundebesitzer, die es schaffen,<br />
sich ihrem Tier so zuzuwenden,<br />
wie deren bedingungsloser<br />
Liebe es gebührt.<br />
Eine Katze kompensierte den<br />
unerfüllten Wunsch nach<br />
einem Hund bei mir viele rastlose<br />
berufliche Jahre. Doch was<br />
man nicht mit Verantwortung<br />
leisten kann, das sollte man<br />
lassen. Daher: Der Hund blieb<br />
aus. Doch noch sind nicht alle<br />
Weisheiten aus der Kindheit<br />
verklungen. Noch ist Zeit.<br />
NICOLE WEIHMANN ÜBER HENRY<br />
Mit Henry die Heimatstadt<br />
immer wieder neu entdecken<br />
Einen eigenen Hund<br />
haben, das war seit<br />
Kindesbeinen an mein Lebenstraum.<br />
„Wenn du deine eigene<br />
Wohnung hast, kannst du machen,<br />
was du willst!“, sagten<br />
meine Eltern immer, wenn ich<br />
erneut diesen Wunsch aussprach.<br />
Drei Monate, nachdem<br />
ich mit 23 Jahren in meine erste<br />
eigene Wohnung gezogen<br />
bin, trat Henry in mein Leben.<br />
Das damals noch knautschige,<br />
kleine Fellknäuel ist eines<br />
der besten Entscheidungen<br />
in meinem Leben. Durch ihn<br />
habe ich meine Heimatstadt<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> erst richtig<br />
kennengelernt. Immer wieder<br />
neue Wege zum Spazieren haben<br />
wir uns gesucht und letztendlich<br />
wunderschöne Flecken<br />
in und um <strong>Neubrandenburg</strong><br />
entdeckt. Henry begleitet mich<br />
nun seit 9 Jahren durch meine<br />
Höhen und Tiefen. Durch<br />
ihn waren Schicksalsschläge<br />
viel leichter zu ertragen. Seit<br />
18 Monaten hat er noch einen<br />
weiteren Schwarm: meine<br />
Tochter. Sie liebt Henry abgöttisch<br />
und ich bin stolz, dass sie<br />
mit so einem tollen, entspannten<br />
Hund aufwachsen darf.<br />
Das, was ich mir als Kind immer<br />
selbst gewünscht hatte.<br />
Hat sich vor neun Jahren mit<br />
Henry einen Kindheitstraum<br />
erfüllt: Nicole Weihmann. © PRIVAT
10 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Leben<br />
Luhmann-Villa lässt die Hüllen fallen<br />
Die Luhmann-Villa, einst<br />
als Ruine verschrien, am<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er Friedrich-<br />
Engels-Ring hat sich lange<br />
hinter einem Baugerüst<br />
versteckt. Ganz langsam tritt<br />
sie nun wieder ans Tageslicht.<br />
Nicht mehr lange, dann gibt es<br />
sogar noch mehr zu sehen.<br />
Monatelang hingen blickdichte<br />
Bauplanen vor der Luhmann-<br />
Villa schräg gegenüber vom<br />
Treptower Tor. Immer wieder<br />
hörten Passanten die Bauleute<br />
lärmen und die Erwartung<br />
spitzte sich zu. Wie wird die<br />
Luhmann-Villa, die vermeintlich<br />
hässlichste Ruine der Stadt<br />
bisher, am Ende aussehen?<br />
Diese Frage kann noch nicht<br />
vollumfänglich beantwortet<br />
werden, allerdings haben Bauleute<br />
erst kürzlich die zwei<br />
markanten Türmchen freigelegt<br />
– und damit bewiesen: Es<br />
geht voran!<br />
Dieser Anblick der Luhmann-Villa war vielen Menschen bekannt und<br />
sie störten sich daran. Doch dann wurde sie verhüllt und gelangte in<br />
fachliche Hände.<br />
© PRIVAT<br />
Nach mehr als vier Monate totaler Verhüllung lugt seit Kurzem das<br />
markante Türmchen – saniert – hervor und dürfte vielen Schaulustigen<br />
Lust auf mehr machen.<br />
Bald wieder in altem Glanz<br />
Seit dem Frühjahr tut sich was<br />
in der einst maroden Luhmann-<br />
Villa am <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
Friedrich-Engels-Ring. Erst<br />
hatten Bagger und Co. auf dem<br />
Gelände aufgeräumt, dann war<br />
ab Mai die Villa verhüllt. Marco<br />
Gillmeister, Unternehmer aus<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>, hatte die Villa<br />
gekauft und kündigte an, sie<br />
zu sanieren. Im nächsten Jahr<br />
soll die Villa äußerlich wieder<br />
in neuem Glanz erstrahlen und<br />
als Büro- und Geschäftshaus<br />
dienen.<br />
An diesem Plan hält Marco<br />
Gillmeister auch weiter fest,<br />
wie er im Gespräch mit dem<br />
Nordkurier betont. Und das,<br />
obwohl sich der Zeitplan schon<br />
um etwa acht Wochen verzögert<br />
hat. „Wir haben viermal<br />
mehr Holz beziehungsweise<br />
Material ausgetauscht als geplant“,<br />
erklärt der <strong>Neubrandenburg</strong>er.<br />
Dass dann doch so<br />
viel zu machen ist, sei zunächst<br />
nicht absehbar gewesen. Aber<br />
Marco Gillmeister nimmt es<br />
offenbar gelassen. „So ist das<br />
nun einmal. Es ist ein altes<br />
Haus und niemand kann etwas<br />
garantieren“, meint er. In der<br />
Anfangszeit seien die Bauleute<br />
nur damit beschäftigt gewesen,<br />
Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.<br />
So konnte dann erst<br />
viel später das Dach in Angriff<br />
genommen werden, denn das<br />
Gebälk hatte zuvor für Herausforderungen<br />
gesorgt.<br />
Arbeiten am Dach beginnen<br />
Doch warum hat der Bauherr<br />
bisher nur die Türmchen enthüllen<br />
lassen? Die Antwort ist<br />
denkbar einfach. „Wir wollen<br />
das Dach jetzt vollends schließen.<br />
Doch auf dem Dach war<br />
zum Teil die Rüstung für die<br />
Türmchen verortet. Wir haben<br />
uns Luft für den Rest der Dachdeckerarbeiten<br />
verschafft“,<br />
meint er. Das markante rechte<br />
Tümchen, das in einer früheren<br />
Ansicht nur durch eine Plane<br />
geschützt war, ist jetzt mit<br />
Spitzschiefer gedeckt. „Richtige<br />
Wertarbeit“, urteilt Marco<br />
Gillmeister.<br />
Apropos Wertarbeit: Wer sich<br />
genau erinnert, der weiß, dass<br />
vor dem Verhüllen keine Gaube<br />
zwischen den Türmen existiert<br />
hat. „Aber nach historischem<br />
Vorbild, nach dem ich<br />
gegangenen bin, gehört dort<br />
eine hin“, erklärt der <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
und belegt dies mit<br />
historischen Bildern. Auch hinsichtlich<br />
der Farbe habe er sich<br />
daran orientiert.<br />
Die Fassade sei indes auch<br />
nahezu fertig, sodass sich<br />
Schaulustige freuen könnten,<br />
dass schon bald die nächsten<br />
Hüllen fallen. In den nächsten<br />
Monaten soll es dann an<br />
den Innenausbau gehen. Immerhin<br />
sei das Haus komplett<br />
hohl und müsse erst wieder<br />
hergerichtet werden. Momentan<br />
gebe es dort gar keine<br />
Räume. Außerdem sei die<br />
Rückseite des Hauses auch<br />
noch in Angriff zu nehmen,<br />
wie Marco Gillmeister erklärt.<br />
Durch Schwammbefall müsse<br />
sie weitestgehend abgetragen<br />
und wieder aufgebaut werden.<br />
Paulina Jasmer
Endlich wieder Budenzauber:<br />
Hoffnungs-Rummel <strong>2020</strong><br />
Vermisst und ersehnt – buntes<br />
Budentreiben. Ein Stück<br />
Normalität mit Karussell und<br />
Co. gibt es wieder in diesen<br />
Tagen auf der Festwiese.<br />
Hier dreht sich was! Und das<br />
wurde auch Zeit, werden viele<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er sagen,<br />
denen in Corona-Zeiten Rummel,<br />
Trubel und Budenzauber<br />
fehlten. Noch bis 11. <strong>Oktober</strong><br />
ist das Fest quasi der Hoffnungs-Rummel<br />
für die Vier-<br />
Tore-Städter und ihre Gäste.<br />
Ein Hauch von Euphorie liegt<br />
in der Luft – wenn auch nicht<br />
ganz unbeschwert. Thomas<br />
Pfitzner aus Feldberg präsentiert<br />
seit einigen Tagen mit zahlreichen<br />
Aus- und Schaustellern<br />
einen Rummel im Kulturpark.<br />
Ein Zeitpunkt, zu dem normalerweise<br />
das <strong>Oktober</strong>fest bayerisches<br />
Wies‘n-Feeling in <strong>Neubrandenburg</strong><br />
präsentiert. Doch<br />
sei es drum. Die Schausteller<br />
lechzten nach einem Stück<br />
Normalität. „Es ist unsere erste<br />
Veranstaltung in diesem Jahr“,<br />
sagt Günter Backhaus. Ihm und<br />
seiner Frau – sie kommen aus<br />
Demmin – ginge das alles ziemlich<br />
nahe. Immerhin sei die Familie<br />
schon seit mehr als 135<br />
Jahren im Schaustellergeschäft.<br />
Mit Ungewissheit seien sie bisher<br />
durchs Jahr gegangen und<br />
auch mit einem neuen Kredit.<br />
Doch nun stehen die Zeichen<br />
auf Start, freut sich das Schaustellerpaar<br />
und bietet Losbude,<br />
Heike und Günter Backhaus (v.l.), Robin Thiede und Thomas Pfitzner<br />
haben zum Start die Festwiese Kulturpark vermessen.<br />
© JASMER<br />
Schießstand und Greifer an.<br />
Endlich wieder Arbeit. Endlich<br />
wieder unter Leuten. Endlich<br />
wieder Einnahmen. Ums Geld<br />
geht es auch bei Robin Thiede,<br />
der sich über den Start des<br />
Rummels freut. Mit dem Kinderkarussell<br />
„Drachen“ ist er<br />
gemeinsam mit seiner Mutter<br />
aus Torgelow angereist.<br />
Dabei war und ist unter den<br />
Corona-Auflagen für den Veranstalter<br />
nicht leicht, diese<br />
Leichtigkeit des Rummels fürs<br />
Publikum zu schaffen. Auf eine<br />
Menge Security-Leute – um die<br />
Abstandsregeln zu kontrolliere,<br />
verzichtet Thomas Pfitzner<br />
aber und setzt auf Disziplin der<br />
Besucher.<br />
Rummelzeit ist immer mittwochs<br />
und donnerstags von<br />
14 bis 20 Uhr, freitags von 14<br />
bis 22 Uhr, samstags von 12 bis<br />
22 Uhr, sonntags von 12 bis 20<br />
Uhr. Der Mittwoch ist Familientag<br />
und lockt mit Vergünstigungen.<br />
Jasmer/Göls<br />
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behandelt und anonym ausgewertet. Eine Weitergabe Ihrer Daten erfolgt nicht. Der Verwendung Ihrer Daten können Sie<br />
jederzeit widersprechen, genauso können Sie diese ändern oder ergänzen.
12 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Leben<br />
Glamour und Halloween sorgen für viel Einkaufsspaß<br />
Ein Hauch von „Sex and<br />
the City“ weht durch das<br />
Marktplatzcenter. Danach lockt<br />
das beliebte Grusel-Shopping.<br />
Im <strong>Oktober</strong> geht es im Marktplatzcenter<br />
nicht weniger als<br />
„glamourös“ zu. In Kooperation<br />
mit der Mode- und Life-stylezeitschrift<br />
„Glamour“ veranstaltet<br />
der Einkaufstempel in der Innenstadt<br />
vom 2. bis 10. <strong>Oktober</strong><br />
die erste „Glamour-Shopping-<br />
Week“. Für alle Einkaufsfreunde<br />
gibt es dann Rabatte, Gutscheine,<br />
Geschenke sowie ein<br />
großes Instagram-Gewinnspiel<br />
– so macht Einkaufen noch mehr<br />
Spaß. Wer also gern mal wieder<br />
ganz im Sinne der TV-Kultserie<br />
„Sex and the City“ seine Kreditkarte<br />
beim Shoppen zücken<br />
möchte, findet hierfür fantastische<br />
Angebote. Weitere Infos<br />
gibt es in der <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />
der Zeitschrift und im Marktplatzcenter.<br />
Halloween lockt in die Läden<br />
Nach dem Glamour folgt der<br />
Grusel-Spaß, dazu verwandelt<br />
sich am Samstag, dem 24. <strong>Oktober</strong>,<br />
die City wieder in einen<br />
schaurig-schönen Tummelplatz<br />
für Hexen, Kobolde und andere<br />
Halloweengestalten. Über<br />
150 <strong>Neubrandenburg</strong>er Innenstadthändler<br />
schmücken ihre<br />
Geschäfte und Auslagen und<br />
bereiten allerlei Überraschendes<br />
für das traditionelle Halloween-<br />
Shopping vor. Bis 23 Uhr darf<br />
nach Herzenslust gegruselt und<br />
gestöbert werden.<br />
Mit historischen Instrumenten<br />
untermalen mittelalterlich gekleidete<br />
Spielleute den Einkaufsbummel.<br />
Bei Fackelschein und<br />
Hexentrunk werden die bösen<br />
Geister ausgekehrt. Feuershows<br />
und kostümierte Aufzüge in der<br />
Turmstraße und den angrenzenden<br />
Nebenstraßen werden für<br />
Unterhaltung und Überraschungen<br />
sorgen. Händler, Akteure<br />
und jede Menge guter Geister<br />
laden am 24.10. ein zum nächtlichen<br />
Shoppingvergnügen für<br />
die ganze Familie. sisa<br />
So gruselig schön geht es beim<br />
Halloweeen-Shopping zu.<br />
© GENNADIY POZNYAKOV - FOTOLIA.COM<br />
Ein Ausflug in die Vorweihnachtzeit<br />
Im Lübbersdorfer<br />
Scheunenlädchen hat<br />
Weihnachten längst Einzug<br />
gehalten. Es gibt eine offizielle<br />
Eröffnung im November, aber<br />
schon jetzt lohnt sich ein<br />
Besuch.<br />
Lübbersdorf. Wenn Annekathrin<br />
Halfpap in ihre Weihnachtswelt<br />
taucht, dann macht<br />
sie das ganz in Ruhe, fast in<br />
Stille. Ab und zu schaltet sie<br />
Max Rabe an und dann geht<br />
das Dekorieren los. Davon<br />
können sich Neugierige schon<br />
jetzt überzeugen und im Lübbersdorfer<br />
Scheunenlädchen<br />
vorbeischauen. Dort steht das<br />
Jahr längst auf Weihnachten –<br />
in Weiß, Rot und Rosa. Glitzer,<br />
Kugeln, Laternen, Federn und<br />
Figuren sind arrangiert – noch<br />
früher als es sonst eh schon der<br />
Fall war in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Dass die Lübbersdorferin mit<br />
ihrer Weihnachtswunderwelt<br />
früh dran ist, ist dabei gar<br />
nicht so neu. Schon im <strong>Oktober</strong><br />
wird samstags von 10 bis<br />
16 Uhr geöffnet sein, damit<br />
die Leute schmökern können.<br />
Hinzu kommen die regelmäßigen<br />
Mittwochsöffnungszeiten<br />
von 10 bis 20 Uhr. Dabei steht<br />
ihr Event – die Eröffnung der<br />
Weihnachtswelt für den 7. November<br />
– noch ins Haus.<br />
Dass die Lübbersdorferin so<br />
auf die Tube drückt, hat auch<br />
mit Corona zu tun. „Wir haben<br />
lange überlegt, ob wir diese<br />
offizielle Eröffnung überhaupt<br />
durchführen“, sagt sie. Immerhin<br />
wisse jetzt keiner, was<br />
im November ist. Ein weiterer<br />
Lockdown, noch weitere Beschränkungen?<br />
„Mit diesem<br />
frühen Angebot und auch mit<br />
den Samstagsöffnungszeiten<br />
möchte ich einem möglichen<br />
zweiten Lockdown zuvorkommen“,<br />
so Annekathrin<br />
Halfpap.<br />
Annekathrin Halfpap ist schon im Winterwunderland und hält für<br />
Weihnachten alles bereit.<br />
FOTO: PAULINA JASMER<br />
Doch wie hat die Lübbersdorferin<br />
mit ihrem Scheunenlädchen<br />
die Corona-Beschränkungen<br />
überstanden? „Schon kurz<br />
nach dem Lockdown haben<br />
sich die Leute bei mir gemeldet<br />
und gefragt, ob ich noch lebe“,<br />
berichtet sie mit einem Lächeln<br />
von ihren Stammkunden, die<br />
ihr die Treue gehalten haben.<br />
In den kommenden Monaten<br />
waren sie dann zueinander gekommen,<br />
wenn auch nicht persönlich.<br />
Doch Bestellungen und<br />
Aufträge habe sie schließlich<br />
annehmen können. Die Ware<br />
habe sie dann ausgeliefert beziehungsweise<br />
den Kunden zur<br />
Abholung bereitgestellt.<br />
Für die Weihnachtswelt-Eröffnung<br />
Anfang November hat<br />
Annekathrin Halfpap extra ein<br />
Hygienekonzept erstellt. So<br />
wird es zum Beispiel ein Eingangszelt<br />
geben, wo sich die<br />
Besucher registrieren und Laufrichtungen<br />
einhalten müssen.<br />
Annekathrin Halfpap jedenfalls<br />
hofft, dass bei allen Anforderungen<br />
an alle die wunderbaren<br />
(vor-)weihnachtlichen Gefühle<br />
nicht verloren gehen.
Zahnärztliche Leitung<br />
Anne Rehmann<br />
Angestellte Zahnärzte<br />
Andrea Kurzidim<br />
Aytaj Gojayeva<br />
Gunther Reichardt<br />
Alfred-Haude-Straße 5<br />
17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />
Telefon:<br />
(0395) 469 07 00<br />
Internet:<br />
www.32-ZiG.de<br />
Mail:<br />
info@nbg.32-ZiG.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Donnerstag<br />
08:00 bis 18:30 Uhr<br />
Freitag<br />
07:00 bis 11:30 Uhr<br />
Anfahrt:<br />
Mit der Buslinie 9<br />
zu den Haltestellen<br />
Unkel-Bräsig-Straße<br />
und Uns Hüsung.<br />
Zahngesundheitszentrum 32-Zähne im Glück GmbH<br />
Interview mit Praxismanagerin Sabine Stephan und<br />
Abrechnungsmanagerin Dörthe Hensel<br />
Welche Aufgaben hat denn eine Praxismanagerin?<br />
Fr. Stephan: Ich kümmere mich um die gesamte<br />
Organisation der Praxis. Dazu gehört die Personalplanung,<br />
Qualitätsmanagement, Materialverwaltung<br />
usw. Ziel ist es dem Chef und den Zahnärztinnen<br />
den Rücken frei zu halten, dass sie sich auf die<br />
Behandlung der Patienten konzentrieren können.<br />
Fr. Hensel: Meine Hauptaufgabe ist die Abrechnung<br />
und Aufstellung sämtlicher Heil- und Kostenpläne.<br />
Ich bin sozusagen auch für den ganzen<br />
Zahlungsverkehr zuständig und nebenbei kümmere<br />
ich mich um die EDV der Praxis.<br />
Was haben Sie gelernt und wie kamen Sie zur<br />
32-Zähne im Glück GmbH?<br />
Fr. Hensel: Ich bin ausgebildete Stomatologische<br />
Assistenz (heutzutage: Zahnmedizinische Fachangestellte)<br />
und habe bei Frau Dr. Reichardt 1991<br />
mit der Praxisgründung als Assistenz angefangen.<br />
2007 habe ich eine Weiterbildung als Praxismanagerin<br />
gemacht. Seitdem arbeite ich schwerpunktmäßig<br />
im Abrechnungsmanagement. Bei der Größe<br />
der Praxis bin ich damit voll ausgelastet.<br />
Fr. Stephan: Meine Ausbildung habe ich als zahnmedizinische<br />
Fachangestellte abgeschlossen.<br />
Über die Zeit habe ich gemerkt, dass mir das nicht<br />
reicht. Ich habe mich deshalb weitergebildet und<br />
bin zusätzlich Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin<br />
und Verwaltungsassistentin. Ich bin seit 6<br />
Jahren in der Praxis. Trotz Corona habe ich dieses<br />
Jahr nochmal mein Wissen aufgefrischt und bin<br />
nun zertifizierte Praxismanagerin.<br />
Das klingt nach viel Arbeit, was machen Sie eigentlich<br />
in Ihrer Freizeit?<br />
Fr. Hensel: Ich liebe das ruhige Leben auf dem<br />
Land als Kontrast zur Arbeit. Beim Gärtnern kann<br />
ich entspannen. Ich nutze die freie Zeit auch, um<br />
zu töpfern und zu schneidern. Da lebe ich meine<br />
kreative Seite aus.<br />
Fr. Stephan: Ich bin eher der Stadtmensch und<br />
brauche Menschen um mich herum. Ich verbringe<br />
meine Freizeit gerne mit der Familie und Freunden.<br />
Mein Sohn spielt aktiv Fußball, da sind wir am<br />
Wochenende viel unterwegs zu den Spielen. Wenn<br />
ich mal Zeit für mich brauche, genieße ich beim<br />
Walken die Natur, gern auch in Begleitung einer<br />
guten Freundin.<br />
Was macht die Arbeit in ihrer Praxis so besonders?<br />
Fr. Stephan: Ganz besonders finde ich, dass wir<br />
trotz der Größe der Praxis wie eine große Familie<br />
sind und jeder gerne zur Arbeit kommt. Wir verstehen<br />
uns wirklich als Team und entwickeln uns<br />
stetig weiter, immer gibt es neue Ideen und Dinge,<br />
die wir verbessern wollen. Nach der Renovierung<br />
letzten Jahres haben wir schöne moderne Räumlichkeiten<br />
in denen wir uns und vor allem auch die<br />
Patienten sich wohl fühlen.<br />
Fr. Hensel: Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind<br />
ein tolles Team in einer schönen Praxis.<br />
Wie stellen Sie sich ihre berufliche Zukunft vor?<br />
Fr. Hensel: Es gibt immer Herausforderungen im<br />
Bereich des Praxismanagement. Diese Dinge zu<br />
meistern und die Praxis weiter zu gestalten, dies<br />
ist unsere berufliche Zukunft. In der 32-Zähne im<br />
Glück GmbH wird es niemals langweilig (lacht).<br />
Herzlichen Dank für das Interview.<br />
Wir suchen:<br />
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14 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Spezial<br />
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Weil es um unsere Erde<br />
und unsere Enkel geht<br />
Die Zeichen stehen auf Wandel. Wer diesen nicht aktiv gestaltet, wird gestaltet.<br />
Wie hiesige Händler und Unternehmen diesen Wandel durch Nachhaltigkeit selbst<br />
in die Hand nehmen, haben wir in Gesprächen aufgespürt.<br />
Sonderthema<br />
Nachhaltigkeit<br />
Klima- und Umweltschutz ist<br />
vielen Händlern in<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> längst eine<br />
Herzensangelegenheit.<br />
r<br />
a<br />
i<br />
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Texte Eckhard Behr | Fotos Ulrike Kielmann<br />
„Nachhaltigkeit ist viel mehr als Bio-Produkte“<br />
w<br />
Biomarkt NB. Inhaber<br />
Michael Kruse und sein<br />
13-köpfiges Team setzen<br />
seit nunmehr elf Jahren auf<br />
einen nachhaltigen Handel mit<br />
Lebensmitteln und vielen anderen<br />
Produkten für Haushalt<br />
und Körperpflege. „Bei uns<br />
können die Kunden auf den 120<br />
Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
aus rund 2500 verschiedenen<br />
Artikeln auswählen“, so 49-jährige<br />
Unternehmer. Nachhaltigkeit<br />
heißt für ihn zuerst: Regionalität<br />
– knapp 30 Prozent der<br />
Produkte, die in den Regalen<br />
und in den Theken zu finden<br />
sind, kommen von Produzenten,<br />
die in einem Umkreis von<br />
150 Kilometern ihre Waren herstellen.<br />
„Wir stärken damit nicht<br />
nur die einheimischen Unternehmen<br />
und ihre Mitarbeiter,<br />
sondern vermeiden lange und<br />
energieintensive Transportwege“,<br />
so Michael Kruse. Nachhaltigkeit<br />
heißt bei ihm im biomarkt<br />
NB auch: „Wir verzichten<br />
von Anfang an auf Plastiktüten,<br />
das Papier, mit dem wir zum<br />
Beispiel frische Ware wie Käse<br />
verpacken, ist kompostierbar,<br />
unsere Arbeitsbekleidung ist<br />
aus Bio-Baumwolle, die Getränke<br />
werden konsequent in Glasund<br />
Pfandflaschen angeboten.<br />
Wir beziehen nur Ökostrom<br />
und bei Lieferanten, die außerhalb<br />
des 150-Kilometer-Radius<br />
angesiedelt sind, achten wir<br />
darauf, dass auch diese nachhaltig<br />
produzieren. Zwei Beispiele<br />
dafür sind Barnhouse,<br />
dessen Krunchy-Produkte aus<br />
Hafer hergestellt werden, der<br />
im Umkreis von 60 Kilometern<br />
des bayerischen Unternehmens<br />
angebaut wird. Oder: Spielberger<br />
bietet seine Nudeln nur<br />
in Papiertüten an.“<br />
Für die <strong>Neubrandenburg</strong>er ist<br />
die Nachhaltigkeit im biomarkt<br />
NB seit Anfang des Jahres auch<br />
optisch sichtbar: „Mit unserem<br />
E-Lastenrad liefern wir die online<br />
bestellten Waren in der<br />
Stadt aus. Dienstags, donnerstags<br />
und freitags ist Christoph<br />
Fredrich in der Stadt unterwegs<br />
und liefert Frisches bis vor die<br />
Haustür. Mit eigenem Fahrzeug<br />
wird auch im Umland<br />
von <strong>Neubrandenburg</strong> bis zu<br />
einer Entfernung von 20 Kilometern<br />
geliefert. Hier sammeln<br />
wir Erfahrungen, inwiefern<br />
sich dabei der Einsatz eines<br />
E-Fahrzeuges lohnt“, erzählt<br />
Michael Kruse.<br />
Noch in diesem Jahr wird endlich<br />
die Unverpackt-Station, die<br />
über eine Crowdfunding-Kampagne<br />
finanziert wurde, im biomarkt<br />
zum Einsatz kommen.<br />
www.biomarkt-nb.de<br />
o<br />
Michael Kruse (li.): „Mit unserem E-Lastenrad<br />
liefern wir online bestellte Waren in der Stadt aus.“
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„Wir sind stolz auf unser Umweltprojekt“<br />
Marktplatz-Center.<br />
Bei Patrick Henke (51),<br />
dem Technical Manager<br />
des Marktplatz-Centers<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>, läuft man<br />
mit dem Thema Nachhaltigkeit<br />
offene Türen ein. „Das ist in der<br />
täglichen Arbeit ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Unternehmensphilosophie<br />
der ECE, die<br />
dieses Center managt“, ist von<br />
ihm auf Anhieb zu hören. Wie<br />
spiegelt sich das im Alltag dieses<br />
Hauses mit seinen 70 Mietern<br />
wider? – „Es sind sehr vielfältige<br />
Aspekte, die das Thema<br />
der Nachhaltigkeit ausmachen.<br />
Zusammengefasst sind sie in<br />
einem Zertifikat der Deutschen<br />
Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB), das wir vor<br />
zwei Jahren nach mehrmonatiger<br />
Prüfung in der höchsten zu<br />
vergebenden Stufe erreicht haben:<br />
Wir haben das Platin-Zertifkat“,<br />
so der Experte. Geprüft<br />
wurden u.a. solche Themen wie<br />
der Energie- und Wasserverbrauch.<br />
„Das sind zentrale Themen<br />
beim Betreiben eines Einkaufs-<br />
und Erlebniscenters. Wir<br />
können da auf sehr gute Entwicklungen<br />
blicken: Der Wasserverbrauch<br />
ist hier im Center<br />
in den zurückliegenden Jahren<br />
um ein Fünftel gesenkt worden,<br />
beim Stromverbrauch sogar um<br />
30 Prozent. Geprüft wurden<br />
aber auch bestimmte nachhaltige<br />
sozio-kulturelle Aspekte wie<br />
Barrierefreiheit oder Familienfreundlichkeit“,<br />
sagt Henke.<br />
Stolz sind er und sein Team der<br />
Haustechniker aber auch bei<br />
einem völlig anderen Thema,<br />
das man auf den ersten Blick<br />
nicht mit einem Einkaufscenter<br />
in Verbindung bringt. „Wir haben<br />
ja ein gut 9000 Quadratmeter<br />
großes Gründach auf dem<br />
Center – mittendrin in der City.<br />
Das ist nicht nur ein Eldorado<br />
für Kleinstlebewesen, hier fühlen<br />
sich auch die verschiedensten<br />
Vogelarten wohl. Aus dieser<br />
Beobachtung ist die Idee entstanden,<br />
rund 20 Nistkästen für<br />
Spatzen, Meisen, Rotschwänzchen,<br />
aber auch für Fledermäuse<br />
unterhalb des Daches anzubringen.<br />
Gemeinsam mit dem<br />
BUND, dem Nabu sowie Ornithologen<br />
aus der Stadt haben<br />
wir diese Aktion umgesetzt. Die<br />
Nistkästen wurden vom Nabu<br />
zur Verfügung gestellt, in verschiedenen<br />
Schulen der Stadt<br />
wurden die Kästen zusammengebaut<br />
und farblich gestrichen.<br />
Wir haben dann mit den Experten<br />
die Nistkästen aufgehängt.<br />
„Wenn wir in den kommenden<br />
Wochen die Kästen reinigen,<br />
werden wir sehen, wie viele in<br />
diesem Jahr genutzt wurden“,<br />
blickt Patrick Henke voraus.<br />
Patrick Henke: „Unser Umweltprojekt haben wir mit mehreren<br />
regionalen Partnern realisiert.“
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Begriffe stehen für die<br />
Mode in den Fashionstores<br />
„Koi“ und „Koi Plus“ in der<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er Turmstraße.<br />
Inhaberin Dana Dohndorf<br />
und ihre vier Mitarbeiterinnen<br />
sorgen außerdem mit ihrer<br />
freundlichen, einfühlsamen<br />
und kompetenten Beratung<br />
dafür, dass sich die Kundinnen<br />
wohlfühlen. Das Schicke, Trendige<br />
und Wertige zeigt sich in<br />
der Individualität der Damenmode,<br />
in den Kleidern, Blusen,<br />
Jacken, Tops, aber auch<br />
den Jeans für alle Lebenslagen<br />
sowie den zahlreichen Accessoires,<br />
in die sich die Kundinnen<br />
immer wieder neu verlieben.<br />
Zur unternehmerischen<br />
Tätigkeit gehört für Dana<br />
Dohndorf ebenso, dass sie das<br />
Thema der Nachhaltigkeit seit<br />
Jahren vorantreibt. Mode und<br />
ein guter Umgang mit den<br />
SEIT 2009<br />
www.biomarkt-shop.de<br />
Dana Dohndorf: „Wir unternehmen sehr viel, damit sich unsere Kundinnen bei uns wohlfühlen.“<br />
natürlichen Ressourcen sowie<br />
den Produzenten dieser Mode<br />
sind für Dana Dohndorf zwei<br />
Seiten einer Medaille. „Im Koi<br />
steht jetzt gut die Hälfte der<br />
angebotenen Mode unter dem<br />
Aspekt der Nachhaltigkeit. Ich<br />
arbeite mit Firmen zusammen,<br />
BIOMARKT NB · Friedländer Straße 1 · 17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />
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Wir sind Mitglied:<br />
Unsere Region<br />
im Pfandglas!<br />
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die sich um den umweltschonenden<br />
Anbau von Rohstoffen<br />
für die Mode, um menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen<br />
und die Wiederverwendbarkeit<br />
der Mode engagieren“,<br />
bringt die gebürtige <strong>Neubrandenburg</strong>erin<br />
ihre Geschäftsphilosophie<br />
auf den Punkt. Sie<br />
achtet beim Einkauf auf Textil-<br />
Siegel und Zertifikate, die für<br />
Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit<br />
stehen, zum<br />
Beispiel das Siegel GOTS, das<br />
derzeit als anspruchsvollstes<br />
und unabhängigstes Siegel im<br />
Modemarkt gilt.<br />
Zur Umsetzung ihrer Geschäftsphilosophie<br />
gehört auch<br />
die Zusammenarbeit mit Firmen,<br />
die sich Gleiches auf die<br />
Fahnen geschrieben haben.<br />
Zum Beispiel das Schweizer<br />
Unternehmen NILE. „Dieses<br />
Unternehmen wirtschaftet<br />
ökologisch, sozialverantwortlich<br />
und wirtschaftlich. Das<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
dieser Firma zeigt sich auch<br />
darin, dass sie all ihre Zulieferer<br />
seit Ausbruch der Corona-Pandemie<br />
bezahlt, auch<br />
wenn es durch den Lockdown<br />
in Europa über Wochen hinweg<br />
keinen Absatz der Mode<br />
in Europa gab.“ – Ein anderer<br />
zukunftsorientierter Geschäftspartner<br />
von Dana Dohndorf ist<br />
das spanische Unternehmen<br />
Ecoalf. „Diese Firma arbeitet<br />
nach dem Motto: Es gibt keinen<br />
Planeten B, weshalb es darauf<br />
ankommt, so wenig natürliche<br />
Ressourcen wie möglich<br />
zu verbrauchen – Materialien,<br />
Energie und Transport.“ Ecoalf<br />
hat vor fünf Jahren begonnen,<br />
über eine eigene Stiftung<br />
zusammen mit Fischern die<br />
Meeresabfälle vom Grund der<br />
Ozeane zu entfernen. Dabei<br />
geht es u.a. um die PET-Kunststoffflaschen.<br />
Diese werden<br />
von Ecoalf zu Pellets und Flocken<br />
umgewandelt, um daraus<br />
ein zu 100 Prozent recyceltes<br />
Produkt zu erhalten, aus dem<br />
trendige Jacken zu produzieren,<br />
die im Koi zu erhalten sind<br />
und sich großer Nachfrage erfreuen.<br />
Mode von Ecoalf wird auch aus<br />
PET-Flaschen hergestellt.
Report | <strong>Stadtmagazin</strong> | 17<br />
Hier hat die Zukunft des Wirtschaftens begonnen<br />
Biotherm Service<br />
GmbH. Die <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
Niederlassung<br />
des in Hagenow ansässigen<br />
Unternehmens hat die Zukunft<br />
des Wirtschaftens beginnen lassen.<br />
Niederlassungsleiter Maik<br />
Teichert (51): „Unser Ziel ist es,<br />
durch die sinnvolle Nutzung<br />
nachwachsender Rohstoffe, von<br />
fester Biomasse in Form von<br />
Altholz, Landschaftspflegematerial,<br />
Garten- und Parkabfällen,<br />
Waldrestholz einen möglichst<br />
großen Beitrag zu leisten bei der<br />
Verdrängung von fossilen Energieträgern<br />
durch erneuerbare<br />
Energien. Wir in <strong>Neubrandenburg</strong><br />
haben daran einen großen<br />
Anteil und sind darüber hinaus<br />
das ‚Versuchslabor‘ des Unternehmens.“<br />
Auf dem mehrere Tausend<br />
Quadratmeter großen Firmengelände<br />
in der Warliner Straße<br />
wird gebrauchtes Holz – in der<br />
Fachsprache „Altholz“ – angenommen,<br />
in die einzelnen Altholzkategorien<br />
separiert und<br />
den Kundenwünschen entsprechend<br />
aufbereitet, d. h.. das<br />
Holz wird zu Holzhackschnitzeln<br />
zerkleinert, deren Größen<br />
für den Kunden passen. Besonders<br />
unbelastetes, sauberes Holz<br />
wird an die Spanplattenhersteller<br />
geliefert. Das restliche Holz<br />
wird in Altholz verbrennenden<br />
Kraftwerken thermisch verwertet<br />
– zu Dampf und Strom.<br />
Maik Teichert weiß noch mehr<br />
zu berichten, denn seit einigen<br />
Jahren wird in der Niederlassung<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> ein besonderer<br />
Kreislauf geschlossen:<br />
„Die auf den Wertstoffhöfen in<br />
der Region Mecklenburgische<br />
Seenplatte gesammelten oder<br />
von Gärtnereien sowie Gartenbesitzern<br />
persönlich angelieferten<br />
Garten- und Parkabfälle werden<br />
bei uns aufwendig und in<br />
einem langen Reifungsprozess<br />
zu bioterra®, einer Premium-<br />
Pflanzenerde, verarbeitet.“ Und<br />
der Experte ergänzt: „Unsere<br />
Erde wird nicht im industriellen<br />
Maßstab hergestellt, wir nehmen<br />
nur Rohmaterial aus der<br />
Region an (Pflanzenabschnitte,<br />
Gras, abgeschnittene Äste, Blätter),<br />
das frei von Kunststoffen<br />
ist. Das Material wird zerkleinert<br />
und bekommt dann viele<br />
Monate Zeit, um ohne Zusätze<br />
wie Kompostierungsbeschleuniger,<br />
zu einer Pflanzenerde zu<br />
reifen, die frei ist von Samen<br />
und austriebsfähigen Pflanzenresten.<br />
Selbstverständlich verzichten<br />
wir auch auf den Zusatz<br />
von Torf. Wir stellen altmodisch<br />
eine schwere, dunkle Erde her,<br />
die niemand missen möchte, der<br />
sie einmal probiert hat.“<br />
Maik Teichert: „Unsere Erde<br />
möchte niemand missen, der sie<br />
einmal probiert hat.“<br />
Damit auch Hobbygärtner, die<br />
etwas weniger benötigen, die<br />
Erde nutzen können, wird sie<br />
auch in 40 l-Säcken, bald aber<br />
auch in der kleineren Einheit zu<br />
20 l angeboten. Geöffnet ist die<br />
Niederlassung von Montag bis<br />
Freitag zwischen 7 und 16 Uhr.<br />
trade Sustainability Ecofashion Fairwear fair fashion<br />
Fairtra
18 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Verbrauchertipps<br />
Shopping-Tipps<br />
Das süßeste „Gemüse“ der Saison lockt Naschkatzen<br />
Es ist wieder da – das für viele<br />
beliebteste „Gemüse“ im<br />
Herbst/Winter. Rund und<br />
braun, weich und herrlich saftig<br />
kommt sie in der neuen Saison<br />
wieder daher: die Marzipankartoffel.<br />
Frisch eingetroffen sind<br />
die süßen Marzipanbällchen<br />
bei Kati Borkam bei „Hussel“<br />
im <strong>Neubrandenburg</strong>er Markplatz-Center.<br />
Und damit auch<br />
gleich die ersten Liebhaber der<br />
falschen Kartoffel. „Die Kunden<br />
warten jedes Jahr und freuen<br />
sich, wen es wieder unsere Lübecker<br />
Marzipankartoffeln gibt.<br />
Aber ich könnte sie das ganze<br />
Jahr über verkaufen“, sagt die<br />
Filial-Chefin über ihren <strong>Oktober</strong>-Tipp.<br />
Was ist das Geheimnis<br />
der saisonalen Dauerbrenner?<br />
Schließlich gehen die Knöllchen<br />
seit mehr als 22 Jahren bei<br />
ihr über den Ladentisch. „Es<br />
kommt tatsächlich auf die Qualität<br />
an. Unsere Marzipankartoffeln<br />
haben 90 Prozent Marzipananteil<br />
und mit zehn Prozent<br />
darin vergleichsweise wenig<br />
Zucker. Und für den tollen Geschmack<br />
sorgen auch die mehr<br />
als 40 Prozent gemahlener Mandeln“,<br />
verrät sie. Die Süßigkeit<br />
sei vor allem bei Erwachsenen<br />
beliebt. Neben den Kartöffelchen<br />
reihen sich Pralinen, Hohlkörper,<br />
Schaumzucker, Gebäck,<br />
von der Chefin arrangierte Präsentkörbe,<br />
in denen auch die<br />
Marzipankartoffeln nicht fehlen,<br />
und vieles mehr in Reigen<br />
der süßen Sehnsüchte.<br />
Läutet im bei Hussel die Marzipankartoffel-Saison ein: Kati Borkam.<br />
© (2): CARINA GÖLS<br />
Im <strong>Oktober</strong>: Ingwer<br />
Anheizen mit der „Tollen Knolle“<br />
Ingwer ist eines der ältesten<br />
Gewürze der Welt, ursprünglich<br />
auf dem asiatischen<br />
Kontinent beheimatet. Mit<br />
seinem fruchtig, frischen Aroma<br />
und seiner feinen Würze,<br />
gepaart mit einer leichten<br />
Schärfe ist die Knolle ein Allrounder<br />
in der Küche. Ingwer<br />
eignet sich zum aromatisieren<br />
von herzhaften und süßen<br />
Speisen und bringt ordentlich<br />
Schwung in frische Drinks,<br />
Tee, Salate und Dressings.<br />
Die Wurzel birgt viel Vitamin<br />
C, E sowie Vitamin B3,<br />
B5 und B6 in sich. Zusätzlich<br />
enthält er Folsäure, Thiamin,<br />
Niacin und Riboflavin.<br />
Natürlicherweise enthält<br />
die Knolle auch unzählige<br />
Mineralstoffe wie Eisen,<br />
Kalzium, Zink, Magnesium<br />
und Kalium die den Kreislauf<br />
in Schwung halten und den<br />
Blutdruck regulieren können.<br />
Also, wer sein Immunsystem<br />
natürlich ankurbeln möchte,<br />
kann dies gerade in der kalten<br />
Jahreszeit mit dieser tollen<br />
Knolle tun. Aktuell führen wir<br />
gelegentlich sogar Bio-Ingwer<br />
aus MV!<br />
Biomarkt-Tipp<br />
von Benjamin Reich<br />
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Die Affen sind los!<br />
Und wollen nur spielen<br />
Sind die niedlich! Auch wenn<br />
man den Namen wohl nie richtig<br />
aussprechen wird, sind die<br />
Monchhichis in den Kinderzimmern<br />
beliebter denn je. Sie erleben<br />
ein Revival, das an ihre Erfolge<br />
vor 30 Jahren erinnert, als<br />
die Daumen lutschenden Spielzeug-Äffchen<br />
aus Japan auch<br />
hierzulande Kultstatus erlangten.<br />
Ob das an Corona und dem<br />
Bedürfnis nach mehr Kuscheln<br />
in der Krise liegt, das weiß Daniel<br />
Samuel nicht. Er will eigentlich<br />
nur spielen, Pardon: Spielen<br />
lassen. Denn mit seinem „Fantis<br />
Spielwelt“ im <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
Marktplatz-Center hat<br />
der Prenzlauer nicht nur eine<br />
Filiale in der Vier-Tore-Stadt geschaffen,<br />
sondern macht nach<br />
eigenem Bekunden Spielzeug-<br />
Kaufen (wieder) zum Erlebnis.<br />
Wer meint, die Monchhichis<br />
hätten sich nicht verändert, der<br />
irrt. Auf den ersten Blick sind sie<br />
noch immer die süßen Nuckler.<br />
„Inzwischen gibt es ganze Familien,<br />
die Monchhichis haben<br />
große und kleine Artgenossen<br />
bekommen.“ Was früher nur als<br />
braunes Äffchen daher kam, das<br />
sei nun mit Dirndl überm Fell,<br />
als Eskimo, als Oma und Opa<br />
und anderen Typen zu haben.<br />
Aber nuckeln können alle.<br />
Daniel Samuel freut sich über die<br />
Rückkehr der Monchhichis.
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20 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Interview<br />
„Es soll weitergehen!“ Im Marstall stehen<br />
die Zeichen auf Daumen hoch. Eigentlich.<br />
Abgesagt. Viele Veranstaltungstermine auf der Tafel vorm <strong>Neubrandenburg</strong>er Marstall sind mit roter Kreide<br />
durchgestrichen. Bezeichnend auch für die durch Corona durchkreuzten (Lebens-)Pläne der Betreiber des<br />
Kulturzentrums, Daniela und Peter Them in der Stadt, wie sie in einem Gespräch mit Carina Göls beschreiben.<br />
Wie geht es Ihnen?<br />
Daniela Them: So und so. Es gibt<br />
immer wieder mal Tiefpunkte.<br />
Etwa, wenn ich das „Last<br />
Time“- Konzert so wie jetzt zum<br />
dritten Mal verschieben musste<br />
und eigentlich immer noch nicht<br />
weiß, ob es stattfinden kann.<br />
Das frustriert mich. Inzwischen<br />
haben einige Leute auch ihre<br />
Karten aus dem Vorverkauf erstattet<br />
haben wollen. Es braucht<br />
Kraft und tiefe Zuversicht, dass<br />
es wirklich wieder besser wird.<br />
Aber wir stehen das durch.<br />
Peter Them: Eigentlich sollte dieses<br />
Jahr für unser Haus ein ganz<br />
besonderes werden, der Kalender<br />
war voll, es waren viele tolle<br />
Veranstaltungen geplant, super<br />
Künstler, Tagungen und vieles<br />
mehr hätten uns und den Gästen<br />
Freude gemacht. In den vergangenen<br />
Jahren war es immer<br />
bergauf gegangen. Doch nun<br />
wurde es im Grunde auch ein<br />
besonderes Jahr, im negativen<br />
Sinne.<br />
Wann haben Sie gespürt,<br />
dass es ernst und auf längere<br />
Sicht nicht besser wird?<br />
Peter Them: Am 12. März ging<br />
gar nichts mehr. Da begannen<br />
die Corona-Maßnahmen, mussten<br />
Konzerte abgesagt werden.<br />
Wir fühlten uns hilflos und hatten<br />
dennoch die Hoffnung, dass<br />
es irgendwie doch wieder weitergehen<br />
könnte. Doch es kam<br />
eher immer schlimmer. Unsere<br />
Türen mussten fürs Publikum,<br />
die Künstler und für Hochzeitsgesellschaften<br />
geschlossen<br />
bleiben. Viel Vorfreude kippte<br />
in Enttäuschung, Verzweiflung<br />
und dem Fragen nach dem wie<br />
weiter?<br />
Daniela Them: Es waren ja<br />
nicht nur die großen Dinge,<br />
die die Leute nicht mehr hatten.<br />
Selbst der kleine Tanztee,<br />
der sich vor allem bei den Älteren<br />
sehr etabliert hat, selbst<br />
der durfte und darf nicht mehr<br />
stattfinden unter den Corona-Auflagen.<br />
Mit den Wochen<br />
spürte man, dass die Menschen<br />
sozial isoliert wurden.<br />
Immer stärker. Inzwischen<br />
kommen einige, die sich sonst<br />
zum Tanztee trafen, allein hierher<br />
und suchen Gesellschaft,<br />
jemanden zum Zuhören und<br />
Reden. Das berührt mich sehr.<br />
Wir haben ja immer versucht,<br />
irgendwie wieder auf die Beine<br />
zu kommen, aber die Hygieneauflagen<br />
und unseren kulturellen<br />
Angeboten lassen sich nicht<br />
ohne Weiteres umsetzen. Das<br />
lähmt.<br />
Können Sie Beispiele<br />
nennen?<br />
Peter Them: Die Tagungen beispielsweise.<br />
Wenn ich da 60<br />
Leute eineinhalb Meter auseinandersetzen<br />
soll, wie soll das<br />
gehen? Man muss da einfach<br />
realistisch sein. Und meine<br />
größte Sorge und mein größtes<br />
Unglück wäre, wenn sich bei<br />
uns jemand infiziert. Da muss<br />
sich eben alles unterordnen.<br />
Daniela Them: Wir haben ja die<br />
ersten Freiluftveranstaltungen<br />
in unserer zehnjährigen Marstall-Geschichte<br />
gehabt, aber<br />
das wird mit Blick auf die Temperaturen<br />
nicht mehr gehen<br />
und passt auch nicht zu allen<br />
Events.<br />
Hatten Sie denn in all der<br />
Zeit nie Sorge, sich selbst<br />
mit dem Virus zu infizieren?<br />
Daniela Them: Nein, für solche<br />
Ängste war in unseren Köpfen<br />
kein Platz. Und die Infektionszahlen<br />
in unseren Breiten<br />
sind ja sehr gering und geben<br />
eigentlich keinen Anlass.<br />
Peter Them: Natürlich halten<br />
wir uns auch privat an die Hygieneregeln,<br />
aber regelmäßig<br />
Hände waschen und so – und<br />
das hat man auch vor Corona<br />
gemacht.<br />
Es soll weitergehen im Marstall. Diese Botschaft senden Daniele und Peter Thems den Mitstreitern und<br />
Gästen des beliebten <strong>Neubrandenburg</strong>er Kulturhauses.<br />
© CARINA GÖLS<br />
Gab es Kurzarbeit oder<br />
Entlassungen?<br />
Daniela Them: Ja, wir haben<br />
zwei fest angestellte Mitarbeiter,<br />
für die seit April Kurzarbeit<br />
beantragt wurde. Da es<br />
für die Planungen <strong>2020</strong> wie gesagt<br />
bis zum Lockdown so gut<br />
lief, hatten wir sogar geplant,<br />
im Juni Leute einzustellen.
Interview | <strong>Stadtmagazin</strong> | 21<br />
Wie kompensieren Sie<br />
die finanziellen Verluste?<br />
Haben Sie staatliche Hilfe<br />
bekommen?<br />
Daniela Them: Ja, zum Teil haben<br />
wir Hilfe bekommen. Aber<br />
das reicht natürlich über einen<br />
so langen Zeitraum nicht. Ganz<br />
ehrlich? Ich verzehre gerade<br />
meine Rente. Das, was uns in<br />
alten Tagen ermöglichen sollte,<br />
den Standard zu halten, darauf<br />
müssen wir jetzt zurückgreifen.<br />
Peter Them: Und wir haben<br />
Projekte wie die Sanierung<br />
eines weiteren Teils des Marstalls<br />
auf unserem Grundstück<br />
auf Eis legen müssen. Da wollten<br />
wir damit beginnen, das<br />
Gebäude so herzurichten, dass<br />
etwa Herbst- und andere Märkte<br />
angeboten werden können,<br />
mit eigenen Flair durch unseren<br />
Hof und das Haus. Wann wir<br />
das realisieren können, wissen<br />
wir nicht.<br />
Was steht im<br />
Veranstaltungskalender,<br />
das nicht gestrichen ist?<br />
Daniela Them: Wir freuen uns<br />
seit dem letztem Jahr auf den<br />
12. November, auf einen Bluesabend<br />
mit Andreas Bock mit<br />
hochkarätiger Begleitung. Am<br />
19. November dann noch Dirk<br />
Zöllner und Tino Standhaft mit<br />
ihren beiden Gitarrenvirtuosen,<br />
Gojko Mitic, mit Gesang, Anekdoten<br />
und Videosequenzen aus<br />
seinen legendären Filmen, der<br />
am 2. Dezember bei uns sein<br />
könnte. Wir ringen in diesen<br />
Tagen darum, die Verträge zu<br />
unterschreiben. Wenn das wieder<br />
nicht sein darf, dann haben<br />
wir ein finanzielles Problem<br />
mehr. Aber eigentlich stehen<br />
die Zeichen auf Daumen hoch,<br />
oder? (blickt ihren Mann lachend<br />
an)<br />
Wie soll es weitergehen?<br />
Wird es im Herbst und Winter<br />
wieder mehr oder einen<br />
anderen Marstall geben?<br />
Daniela Them: Einen ganz<br />
anderen Marstall wollen wir<br />
nicht. Und das Publikum gewiss<br />
auch nicht. Wir arbeiten an<br />
einem Konzept für den Winter.<br />
Da spielt beispielsweise Silvester<br />
eine Rolle. Die Leute fragen<br />
schon, wir wollen und müssen<br />
Antworten finden, sonst sind<br />
beide Seiten verunsichert.<br />
Peter Them: Auf uns alle stürmt<br />
gegenwärtig eine gewaltige<br />
Flut an Informationen aus den<br />
verschiedensten Kanälen ein.<br />
Es gibt viele, die meinen, wir<br />
könnten schon wieder Großveranstaltungen<br />
machen, weil sie<br />
das aufgeschnappt haben. Ist<br />
es aber in der ursprünglichen<br />
Form nicht. Wir müssen einen<br />
Weg finden, der uns einen Neustart<br />
erlaubt, den Leuten gefällt<br />
und mit den aktuellen Gesetzen<br />
harmoniert.<br />
Können Sie etwas Positives<br />
aus diesem Jahr mitnehmen?<br />
Daniela Them: Wenig. Dieses<br />
Jahr hat uns einfach nur gebeutelt<br />
und an unsere Grenzen<br />
gebracht. Ich weiß, dass wir<br />
mit der Pandemie nicht allein<br />
dastehen, es hat ja auf die eine<br />
und andere Weise nahezu jeden<br />
getroffen. Und in anderen<br />
Ländern wie Spanien, Italien<br />
war es drastischer. Positiv ist<br />
vor allem der enge Kontakt zu<br />
unseren Künstlern. Wir versuchen,<br />
gemeinsam Konzepte für<br />
Veranstaltungen zu realisieren,<br />
die den Vorstellungen unserer<br />
Gäste und den aktuellen Hygienebestimmungen<br />
entsprechen.<br />
Worüber wir auch nachdenken<br />
werden, sind die Freiluftveranstaltungen,<br />
ob man daraus<br />
nicht mehr machen kann. Ansonsten<br />
möchten wir gern, dass<br />
es bald ein großes Stück ,Wie-<br />
Früher‘ gibt, dass wir zurückfinden<br />
in das, was mein Mann<br />
und ich aufgebaut haben.<br />
Apropos Zukunft - Welche<br />
Botschaft geben Sie Ihren<br />
Gästen?<br />
Peter Them: Ganz klar, wir machen<br />
weiter. Behaltet Eure Karten,<br />
sie bleiben gültig. Denkt<br />
beim Planen von Feiern an uns.<br />
Und schaut immer wieder auf<br />
unsere Internetseite. Dort gibt<br />
es immer den aktuellen Stand.<br />
www.im-marstall.de<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.<br />
Solange der Vorrat in der Apotheke reicht, nur haushaltsübliche Mengen (keine Bestellungen)<br />
1) Apothekenabgabepreis gemäß Lauertaxe, Stand 01.09.<strong>2020</strong> ist der verbindliche Abrechnungspreis<br />
nach der großen deutschen Spezialitätentaxe (sogenannte Lauertaxe) bei Abgabe zu Lasten der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung, die sich gemäß § 129 Abs. 5a SGB V aus dem Abgabepreis des pharmazeutischen<br />
Unternehmens und der Arzneimittelpreisverordnung in der Fassung zum 31.12.2003 ergibt.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass der genannte Preisvorteil aufgrund des Bestehens von Rabattverträgen<br />
zwischen Krankenkassen und Originalhersteller für einen Teil der Verschreibungen nicht erzielt<br />
werden kann.<br />
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Monolog von Lot Vekemans<br />
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Bühnenadaption nach<br />
einer Erzählung von Franz Kafka<br />
Sa., 10.10., 19:30 Uhr I So. 25.10., 16 Uhr<br />
ANTIKE-BAUKASTEN II<br />
Ohne Hoffnung und Verzweiflung .<br />
Ein Abend mit Texten von Heiner Müller.<br />
Fr., 16.10., 19:30 Uhr<br />
ISMENE, SCHWESTER VON<br />
Monolog von Lot Vekemans<br />
Fr. 2. 10, 19:30 Uhr I Sa., 17.10., 19:30 Uhr<br />
KASSANDRA<br />
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Fr. 16.10., 19:30 Uhr I Sa., 17.10., 19:30 Uhr<br />
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22 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Kultur<br />
Die Streicher der Neuen Philharmonie MV bringen zunächst Bach und Grieg zu Gehör, danach kommen die Bläser mit Dvorák zum Einsatz.<br />
© SLK<br />
„Stadt. Land. Klassik!“ startet wieder durch<br />
Das Warten hat ein Ende. Im <strong>Oktober</strong> gastiert die Neue Philharmonie MV nach achtmonatiger Pause erneut in Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Diesmal alles eine Nummer kleiner, dafür mit außerordentlichen Perlen der Klassik – und natürlich Corona-konform.<br />
Wann waren Sie das letzte Mal<br />
auf einem Konzert? Diese früher<br />
völlig banale Frage bringt<br />
das kulturelle Dilemma in<br />
Corona-Zeiten vortrefflich auf<br />
den Punkt. Auftritte von Musikern,<br />
Bands oder gar ganzen<br />
Orchestern sind ein verdammt<br />
rares Gut geworden. Der für<br />
Künstler wie Publikum gleichermaßen<br />
beglückende und<br />
einzigartige Austausch bei<br />
einem Live-Event findet heutzutage<br />
nur selten statt. Auch<br />
fünf Monate nach dem Ende<br />
des Lockdowns kann von Normalität<br />
keine Rede sein. Die<br />
Rückkehr von „Stadt. Land.<br />
Klassik!“ in diesem Herbst ist<br />
daher nicht weniger als eine<br />
kleine Sensation.<br />
Nach zwei ausgefallenen Tourneen<br />
im ersten Halbjahr startet<br />
die Neue Philharmonie MV am<br />
11. <strong>Oktober</strong> in Torgelow - allen<br />
Schwierigkeiten zum Trotz - in<br />
eine turbulente Klassik-Woche.<br />
„In einer Zeit, wo Berührungen<br />
und Nähe nicht mehr<br />
selbstverständlich sind, hat<br />
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die Musik noch mehr als sonst<br />
die Aufgabe, Nähe zu schaffen<br />
und die Menschen zu rühren“,<br />
sagt Claudia Schneider von<br />
der Nordkurier Mediengruppe,<br />
die gemeinsam mit Orchesterleiter<br />
Andreas Schulz die<br />
beliebte Veranstaltungsreihe<br />
organisiert. „Meine Musikerinnen<br />
und Musiker brennen darauf,<br />
endlich wieder in Mecklenburg-Vorpommern<br />
spielen<br />
zu können“, pflichtet ihr der<br />
Chefdirigent bei. „Wir freuen<br />
uns alle schon sehr auf die<br />
Tour“, sagt Schulz, der sowohl<br />
die Orchestergröße als auch<br />
das Programm mit den aktuellen<br />
Corona-Auflagen abstimmen<br />
musste. Aufgrund des<br />
Sicherheitsabstandes von 1,50<br />
Metern dürfen diesmal nur circa<br />
15 Musikerinnen und Musiker<br />
gleichzeitig auf der Bühne<br />
sein. „Meine Herausforderung<br />
war es deshalb, für eine kleinere<br />
Besetzung passende und<br />
qualitativ hochwertige Musikstücke<br />
herauszusuchen.“ Diese<br />
Aufgabe hat der Orchesterleiter<br />
mit Bravour gemeistert. Die<br />
Streicher der Neue Philharmonie<br />
MV interpretieren zunächst<br />
die 2. Orchestersuite von Johann<br />
Sebastian Bach und die<br />
bekannte Holbergsuite des<br />
norwegischen Komponisten<br />
und Pianisten Edvard Grieg.<br />
„Diesmal lernt man andere<br />
Schwerpunkte von der Neuen<br />
Philharmonie kennen“, erklärt<br />
Schulz seine Auswahl.<br />
Nach der Pause kommen die<br />
Bläser zum Einsatz bei der<br />
Serenade d-Moll von Antonin<br />
Dvorák. Dvoráks Sere-<br />
Termine<br />
• 11. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>., 16.00<br />
Uhr, Torgelow, Ueckersaal<br />
• 12. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>, 16.00<br />
und 19.00 Uhr,<br />
Teterow, Kulturhaus<br />
(ausverkauft)<br />
• 13. <strong>Oktober</strong>, 19.00 Uhr,<br />
Anklam,<br />
Sporthalle am Stadtwald<br />
(Eichenweg 6)<br />
• 16. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>, 19.00<br />
Uhr, Röbel (Müritz),<br />
Grundschule Röbel
Kultur | <strong>Stadtmagazin</strong> | 23<br />
nade atmet in jedem Takt ein<br />
bisschen Wiener-Klassik-Luft,<br />
auch sind Referenzen an den<br />
österreichischen Meister Wolfgang<br />
Amadeus Mozart zu<br />
hören sowie böhmische Folklore-Einflüsse<br />
zu erkennen.<br />
Die Mischung verspricht also<br />
besten Hörgenuss. Und so ist<br />
auch dieses Programm wieder<br />
anspruchsvoll und unterhaltsam<br />
zugleich - wie man es von<br />
„Stadt. Land. Klassik!“ mittlerweile<br />
gewohnt ist.<br />
„Jetzt wird es Zeit, Musik<br />
wieder im Saal gemeinsam<br />
zu erleben“, meint Claudia<br />
Schneider. Beim Neustart der<br />
Konzertreihe freut sich die Organisatorin<br />
am meisten „auf<br />
die strahlenden Gesichter der<br />
Musiker beim Einzug, wenn<br />
sie endlich wieder einen Konzertsaal<br />
mit Zuschauern betreten<br />
dürfen“. Wie schwer die<br />
Pandemie-Zeit für sein Orchester<br />
war, darüber weiß Andreas<br />
Schulz zu berichten. „Einige<br />
der noch jungen Musiker hat<br />
Corona schwer getroffen, sie<br />
mussten sich durchkämpfen.<br />
„Viele haben die Zeit mit Üben<br />
verbracht“, so der Orchesterleiter<br />
weiter. „Ich selbst habe<br />
Claudia Schneider und Andreas Schulz, die Organisatoren von „Stadt. Land. Klassik!“<br />
sehr viel am Klavier geübt, für<br />
mich war das tatsächlich eine<br />
schöne Zeit mit großen Glücksgefühlen.“<br />
Für die Freunde von „Stadt.<br />
Land. Klassik!“ sind Glücksgefühle<br />
im <strong>Oktober</strong> garantiert.<br />
Nach dem Tourstart am 11.<br />
<strong>Oktober</strong> im Torgelower Ueckersaal<br />
gastiert die Neue Philharmonie<br />
MV am 12. <strong>Oktober</strong><br />
im Kulturhaus Teterow, am 13.<br />
<strong>Oktober</strong> in der Anklamer Sporthalle<br />
am Stadtwald und am 16.<br />
<strong>Oktober</strong> in der Grundschule<br />
Röbel (Müritz). Die geltenden<br />
Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen<br />
für Veranstaltungen<br />
werden laut Claudia<br />
Schneider gewissenhaft umgesetzt.<br />
Während des Konzertes<br />
muss keine Atemschutz-Maske<br />
getragen werden, „da die<br />
Stühle in 1,5 Metern Abstand<br />
aufgestellt werden“, erläutert<br />
Schneider. „Sobald der Stuhl<br />
aber verlassen wird, muss die<br />
Maske wieder aufgesetzt und<br />
im gesamten Gebäude getragen<br />
werden.“<br />
Karten für die „Stadt.Land.<br />
Klassik!“-Konzerte sind online,<br />
telefonisch unter der kostenfreien<br />
0800 4575-033 und<br />
in den jeweiligen Stadt- bzw.<br />
Tourist-Informationen der<br />
Spielorte erhältlich.<br />
www.stadt-land-klassik.de<br />
© INGMAR NEHLS<br />
Live is life!<br />
Wir brauchen<br />
neue Orgien<br />
Von Sirko Salka<br />
Das alles ist langsam, aber sicher,<br />
niederschmetternd. Seit<br />
Corona-Beginn haben die berühmten<br />
Berliner Clubs und<br />
ihre tanzwütigen Jünger strikte<br />
Partypause. Rauschverbot.<br />
Renommierte Opernhäuser<br />
wie das New Yorker Met sagen<br />
auf Anraten von Gesundheitsexperten<br />
alle Aufführungen<br />
bis weit in den Sommer<br />
2021 ab! Populäre Bands wie<br />
„Die Ärzte“ verschieben ihre<br />
ausverkauften Großtourneen<br />
– optimistisch – in den Spätherbst<br />
kommenden Jahres.<br />
Wenn Corona so weitergeht,<br />
ist es unwahrscheinlich, dass<br />
wir dann bereits wieder auf<br />
Rockkonzerten schwofen und<br />
pogen dürfen. Ein Gedränge<br />
in der Menge, hemmungsloses<br />
Feiern mit Freunden und<br />
Fremden, gemeinsames Lauschen<br />
und Sich-Berauschen<br />
ist auf Großveranstaltungen,<br />
auf den Dancefloors oder in<br />
den Konzertsälen epidemiologisch<br />
nicht drin. Aber live<br />
is life! Keine Schallplatte oder<br />
YouTube-Session kann dieses<br />
einmalige Direkterlebnis zwischen<br />
Musiker und Menge,<br />
DJ und Partycrowd, Orchester<br />
und Klassikfans ersetzen.<br />
Umso bewundernswerter<br />
sind sämtliche Bemühungen<br />
von Veranstaltern, Kultur<br />
jetzt in kleinerem Umfang,<br />
coronakonform neu zu etablieren.<br />
Alle Achtung!
24 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Kultur<br />
Zauber der Vielfalt schafft Einzigartigkeit<br />
Menschen und ihre Bräuche.<br />
Was sind Traditionen heute<br />
noch wert? Martin Kulinna aus<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> will darauf<br />
mit der Kamera Antworten<br />
geben.<br />
Noch heute jagt er ihm Schauer<br />
über den Rücken – jener<br />
Anblick dieses Fotos: Zwei<br />
Frauen umarmen sich unter<br />
Tränen innig. Sie scheinen<br />
die anderen Menschen neben<br />
sich nicht wahrzunehmen,<br />
nicht die rauchende Frau, die<br />
an ihnen vorbei ins Irgendwo<br />
blickt, und auch nicht das Paar<br />
in vertrauter Geste auf der anderen<br />
Seite. Diese Umarmung<br />
zieht in den Bann. Dieser<br />
Moment im spanischen Wallfahrtsort<br />
El Rocio verewigt<br />
zu haben, das ist für Martin<br />
Kulinna Ausdruck seiner Leidenschaft:<br />
der Fotografie. Und<br />
dazu gehört seit Jahrzehnten<br />
auch das Reisen. Eines seiner<br />
Projekte, aus dem sein jüngstes<br />
Buch, der Bildband „Feste<br />
– Festivals“, entstand, in dem<br />
Kulinna Fotos von Riten und<br />
Wallfahrten versammelt, die<br />
er über Jahre auf seinen Stationen<br />
durch Europa, Asien und<br />
Südamerika aufgenommen<br />
hat: das Jordanovden-Fest in<br />
Bulgarien oder die „Semana<br />
Santa“ zu Ostern auf Teneriffa,<br />
der Berg der Kreuze in Litauen<br />
oder der Blutritt in Weingarten<br />
Die Kamera ist sein Reisebegleiter:<br />
Martin Kulinna<br />
© PRIVAT<br />
(Bayern), der als größte Reiterprozession<br />
Europas gilt – und<br />
eben die Wallfahrt in El Rico.<br />
Geboren in Waren, studierte<br />
Kulinna Landwirtschaft und<br />
arbeitet heute als Unternehmer,<br />
um „mir die Reisen und<br />
das Equipment leisten zu können“.<br />
Denn neben viel Zeit<br />
investiert der 57-Jährige Geld<br />
in sein Hobby. Er vertraut dabei<br />
auf ganz eigene Momente<br />
im Geheimnis der Dunkelkammer:<br />
dem Entwickeln des<br />
Films, den Negativen, den Abzügen<br />
– diesem Prozess, der<br />
die Kunst des analogen Fotografierens<br />
ein Mal mehr für<br />
ihn deutlich macht. Und der<br />
im Grunde auch eine am Leben<br />
gehaltene Tradition seiner<br />
Branche ist: dann, wenn aus<br />
dem kleinen Negativ ein großes<br />
Bild mit Grautönen, Schattierungen<br />
und Detailreichtum<br />
entsteht. Ausschließlich in<br />
Schwarz-weiß fotografiert er.<br />
Und dabei soll es bleiben. „Das<br />
hat für mich eine besondere<br />
Form der Ästhetik. Analog ist<br />
Blick ins Buch. Die schwarzen Ränder um die Fotos dokumentieren das<br />
Negativ, die formatfüllende Fotografie.<br />
© CARINA GÖLS<br />
nicht nur schön, es bringt zurück<br />
zur eigentlichen Fotografie,<br />
Schritt für Schritt.“ Ergo:<br />
Kulinna hat die „Stiftung Photographie<br />
schwarz-weiß“ gegründet<br />
(über diese kann man<br />
seine Bücher beziehen, kontakt@stiftung-photographie.<br />
de), um die analoge Schwarz-<br />
Weiß-Fotografie zu bewahren.<br />
Eine Zeit lang sei er gern nach<br />
Rumänien gereist, um den besonderen<br />
Zauber dieses Landes<br />
auf Film zu bannen. Das Buch<br />
„Hinter den sieben Bergen“<br />
entstand daraus. Auch Kuba,<br />
China, Vietnam, Spanien oder<br />
Peru steuerte er an, um dort<br />
Menschen bei deren landestypischen<br />
Festen und Feiern zu<br />
fotografieren, die in der immer<br />
uniformer werdenden Welt<br />
verloren zu gehen drohen, den<br />
Stolz eines Volkes, einer Wertegemeinschaft,<br />
einer Gruppe<br />
festzuhalten. Dabei hätte beinahe<br />
auch die Walpurgisnacht<br />
in Burg Stargard im neuen<br />
Buch Platz gefunden. „Es hat<br />
aber letztlich nicht mehr gereicht“,<br />
sagt Kulinna, der sich<br />
nicht nur als stiller Betrachter<br />
hinter der Kamera sieht, sondern<br />
empathisch mit jenen ist,<br />
denen er begegnet. Eben jene<br />
Schauer beim Anblick mancher<br />
Momente ... Carina Göls<br />
Martin Kulinna:<br />
Feste. Riten und Wallfahrten.<br />
Mit Texten von André Meier.<br />
dt./eng. Halle, Mitteldeutscher<br />
Verlag, <strong>2020</strong>, 100 S., 25 Euro<br />
Der Mut zur Lücke ist in dem Wörterbuch absolut fehl am Platz<br />
Was passt besser zur<br />
Lektüre des Wörterbuchs<br />
„Mit der Schwalbe<br />
zur Datsche“ von<br />
Antje Baumann als ein<br />
goldbraun gebrutzelter<br />
Broiler (halbes Hähnchen),<br />
den ich mir in<br />
meiner 2-Raum-Wohnung<br />
schmecken lasse?<br />
Möglicherweise eine<br />
Ketwurst (Hot Dog) ein<br />
Schälchen Würzfleisch<br />
(Ragout fin), eine Roster<br />
(Bratwurst), lecker<br />
Letscho (Tomate-Paprika-Gericht)<br />
oder eine<br />
scharfe Soljanka (Gemüsesuppe<br />
mit Wurst)<br />
– fänd ich alles urst ...<br />
Nur leider sucht man<br />
diese DDR-Begriffe –<br />
und Köstlichkeiten – in<br />
dem Buch vergeblich.<br />
Nicht nur kulinarisch<br />
hat der Duden-Verlag<br />
hier Mut zur Lücke,<br />
auch typische Ost-<br />
Ausdrücke wie Feierabendheim,<br />
Theateranrecht,<br />
Nicki (T-Shirt),<br />
Abschnittsbevollmächtigter<br />
(ABV), Bundi,<br />
Brigade, Gruppenrat<br />
oder – eine Schande –<br />
Trabi fehlen ohne Not.<br />
Und das fetzt überhaupt<br />
nicht! Der Rest<br />
ist nette Nostalgie. sisa<br />
Antje Baumann: Mit<br />
der Schwalbe zur Datsche,<br />
Duden, <strong>2020</strong>,<br />
130 S., 12,40 Euro
Kultur | <strong>Stadtmagazin</strong> | 25<br />
Kultur-Tipps<br />
Besondere Johnson-Tage<br />
Die andere Seite mit ihren eigenen<br />
Augen zu sehen – diese Forderung<br />
des Schriftstellers Uwe<br />
Johnson (1934-1984) liefert den<br />
Veranstaltern der Uwe-Johnson-Tage<br />
einen Grundgedanken<br />
für ihr diesjähriges Motto. Um<br />
„Besondere Mischungsverhältnisse<br />
– Uwe Johnson und die<br />
Deutschen in Ost und West vor<br />
und nach 1989“ soll es in den<br />
nächsten Wochen bei der literarischen<br />
Reihe in Güstrow und<br />
<strong>Neubrandenburg</strong> gehen. Das<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>er Programm<br />
widmet sich dem kirgisischen<br />
Autor Tschingis Aitmatow. Für<br />
Literatur der Wolgadeutschen<br />
– steht der 1938 entstandene,<br />
aber erst vor wenigen Jahren<br />
durch Carsten Gansel in russischen<br />
Archiven aufgespürte<br />
Roman „Wir selbst“ von Gerhard<br />
Sawatzky. Auf Lesung mit<br />
Birk Meinhardt zu seinem Buch<br />
„Wie ich meine Zeitung verlor“<br />
über seine Jahre bei einer<br />
großen deutschen Tageszeitung<br />
folgt zum Finale der Johnson-<br />
Tage ein Abend mit Detlef Stapf.<br />
Sein Essay „Der Schmerz des<br />
Westens“, soll Ende <strong>Oktober</strong> als<br />
Buch erscheinen. Das komplette<br />
Programm ist online abrufbar.<br />
www.uwejohnsonpreis.de<br />
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Mit Silikon fantasievolle<br />
Kunstwerke gezaubert<br />
Die Berliner Künstlerin Anke<br />
Eilergehard ist ab <strong>Oktober</strong><br />
mit ihrer Ausstellung „You &<br />
me“ in der <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
Kunstsammlung zu erleben.<br />
Eilergerhard, die ihre Werke<br />
weltweit präsentiert, zeigt ihr<br />
Schaffen erstmals in einer Einzelschau<br />
im Nordosten. Die<br />
Exponate spiegeln die Breite<br />
ihres Talentes und ihrer ungewöhnlichen<br />
plastischen und<br />
ausgefallenen Fantasien wider.<br />
Zu erleben sind Fotografien,<br />
interaktive Skulpturen, Plastiken<br />
aus Silikon und Porzellan.<br />
Diese Sonderausstellung ist bis<br />
zum 29. November <strong>2020</strong> zu sehen.<br />
Am 7. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong> steht<br />
die Künstlerin um 18 Uhr für<br />
ein Künstlergespräch zur Verfügung.<br />
Da die Teilnehmerzahl<br />
begrenzt ist, wird um Anmeldung<br />
unter 03955-55-1290 bzw.<br />
kunstsammlung@neubrandenburg.de<br />
gebeten.<br />
Fritz-Reuter-Str. 13 ∙ 17087 Altentreptow ∙ Tel.: 03961 338 09 39<br />
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Die Berliner Künstlerin Anke Eilergehard<br />
© ZVG
26 | <strong>Stadtmagazin</strong> | Kultur<br />
Dann gibt es eben einen Festspielwinter<br />
Die Festspiele Mecklenburg-<br />
Vorpommern wollen die durch<br />
Corona stark geschmälerte<br />
Saison mit einem neuen Format<br />
halbwegs auffangen.<br />
Kann die kalte Jahreszeit retten,<br />
was der heißen Saison<br />
verloren ging? Die Festspiele<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
wollen es jedenfalls versuchen:<br />
Nachdem der auf Rügen etablierte<br />
Festspielfrühling in diesem<br />
Jahr eines der ersten Opfer<br />
pandemie-bedingter Absagen<br />
und der Festspielsommer deutlich<br />
dezimiert wurde, soll es<br />
nun erstmals einen Festspielwinter<br />
geben.<br />
45 Konzerte sind im Zeitraum<br />
vom 4. November bis zum 16.<br />
März geplant, davon allein ein<br />
Drittel in Ulrichshusen. Das<br />
dortige Schloss- und Landschaftsensemble<br />
gilt seit Jahren<br />
als „Herz“ der Festspiele – übrigens<br />
auch als Austragungsort<br />
stimmungsvoller Advents- und<br />
Neujahrskonzerte, die nun gewissermaßen<br />
in die winterliche<br />
Premierensaison integriert<br />
werden.<br />
Die Konzert-Übersicht zeigt indessen<br />
auch, dass die Auswahl<br />
geeigneter Spielstätten im Lande<br />
überschaubar ist. Viele kleine<br />
Orte, die in der 30-jährigen<br />
Festspielgeschichte schon die<br />
Landkarte außergewöhnlicher<br />
Konzertorte bereicherten, müssen<br />
unter Corona-Bedingungen<br />
außen vor bleiben.<br />
Nicht fehlen dürfen hingegen<br />
bewährte Gastgeber wie zum<br />
Beispiel die Konzertkirche in<br />
<strong>Neubrandenburg</strong>, die sechs<br />
Programmpunkte beisteuert.<br />
Fünf davon sind ihrer beeindruckenden<br />
Orgel gewidmet,<br />
auf der die lettische Orgelbotschafterin<br />
Iveta Apkalna seit<br />
der Einweihung des Instruments<br />
vor drei Jahren immer<br />
wieder ausverkaufte „Heimspiele“<br />
gestaltet. Wobei ein<br />
Das Artemis Quartett bringt im November ungewöhnliche Beethoven-<br />
Bearbeitungen nach Ulrichshusen.<br />
© FELIX BROEDE<br />
Martynas Levickis begleitet im Winter in der Konzertkirche Organistin<br />
Iveta Apkalna mit seinem Akkordeon. © FESTSPIELE MV/MIGLE GOLUBICKAITE<br />
ausverkauftes Haus unter den<br />
Auflagen des Infektionsschutzes<br />
derzeit eben nicht die einst<br />
gewohnten 800 Zuschauer zulässt:<br />
Zwischen Personen, die<br />
nicht zum selben Haushalt<br />
gehören, muss jeweils ein Sitzplatz<br />
frei bleiben.<br />
Um die Nachfrage zu stillen,<br />
sind Konzerte oft gleich<br />
im Doppel- oder Dreierpack<br />
angesetzt. So ist Ausnahme-<br />
Organistin Apkalna in der<br />
Vier-Tore-Stadt im Dezember<br />
zusammen mit dem Trompeter<br />
Gábor Boldoczki, im<br />
Januar dann gemeinsam mit<br />
dem litauischen Akkordeon-<br />
Virtuosen Martynas Levickis<br />
unter den Motto „Orgelglanz<br />
und Tastenstürme“ zu erleben.<br />
Komplettiert wird das <strong>Neubrandenburg</strong>er<br />
Konzert-Angebot<br />
mit dem Finale des Festspielwinters,<br />
das am 16. März<br />
der Weltklasse-Pianist Rudolf<br />
Buchbinder gestaltet.<br />
Auch das Gutshaus in Stolpe<br />
an der Peene mit seinem<br />
urigen Pferdestall und das<br />
Schloss Schwiessel im Mecklenburger<br />
Parkland gehören<br />
zu den Konzertorten im östlichen<br />
Teil des Landes – unter<br />
anderem mit literarisch-musikalischen<br />
Formaten wie Robert<br />
Gernhardts satirischer Weihnachtsgeschichte<br />
„Die Falle“<br />
(18.12. Stolpe, 19.12. Ulrichshusen)<br />
oder der Vergabe des<br />
Publikumspreises 2019 an das<br />
Aris Quartett (10.12., Schwiessel).<br />
Zu den Stars des Festspielwinters<br />
gehören überdies<br />
Publikumslieblinge wie Entertainer<br />
Götz Alsmann (4./5.11.,<br />
Laage) oder Schauspieler Harald<br />
Krassnitzer (12.12., Ulrichshusen).<br />
Die von 150 auf 64 Konzerte<br />
geschmälerte Hauptsaison<br />
der Festspiele Mecklenburg-<br />
Vorpommern – die 30.! die<br />
eigentlich furios hätte gefeiert<br />
werden sollen – ist am Wochenende<br />
mit einem Konzert<br />
des NDR-Elbphilharmonie-<br />
Orchesters in Wismar zu Ende<br />
gegangen. Insgesamt 5614 Besucher<br />
erlebten das großenteils<br />
kurzfristig aufgelegte Live-<br />
Programm mit 60 Konzerten<br />
im August und September sowie<br />
vier besonderen Abenden,<br />
darunter das Eröffnungskonzert<br />
im Juni in <strong>Neubrandenburg</strong>.<br />
Als Reverenz an Künstler<br />
und Publikum riefen die<br />
Festspielmacher zudem einen<br />
„netzspielsommer“ ins Leben,<br />
mit Onlinestreams, an denen<br />
45 Musiker und Ensembles<br />
mitwirkten.<br />
Der Aufruf zu einem privaten<br />
Rettungsschirm für das fast<br />
ohne öffentliche Zuschüsse finanzierte<br />
Festival brachte bislang<br />
gut 850 000 Euro ein. Die<br />
angestrebte Summe von einer<br />
Million Euro soll bis zum Jahresende<br />
erreicht sein, schätzt<br />
Intendantin Ursula Haselböck,<br />
die das Amt gerade erst zum<br />
Ende der Sommersaison übernommen<br />
hat. Vorgänger Markus<br />
Fein wechselt an die Alte<br />
Oper in Frankfurt am Main.<br />
„Danke, dass Sie an uns glauben“,<br />
lautet die Botschaft von<br />
Ursula Haselböck an Besucher,<br />
Förderer und Mitwirkende.<br />
Der Vorverkauf für den Festspielwinter<br />
hat bereits begonnen.<br />
Zu haben sind die Tickets<br />
unter der Telefonnummer<br />
0385 5918585 oder im Internet.<br />
Susanne Schulz<br />
www.festspiele-mv.de.
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