Ausgabe 55 - TQU die Umsetzer
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Veränderte Rahmenbedingungen im Beratungsmarkt<br />
Stimmt <strong>die</strong> Unternehmensstrategie noch?<br />
Die momentane Situation der Beratungsunternehmen<br />
ist durch anspruchvolle Herausforderungen<br />
gekennzeichnet. Die von<br />
den Unternehmen gesetzten Ziele werden<br />
deutlich verfehlt. Entgegen<br />
dem prognostiziertem<br />
Markttrend sind deutliche<br />
Umsatzeinbußen zu<br />
verzeichnen. Gleichzeitig<br />
nimmt der Wettbewerb<br />
zu und der Ruf der<br />
Branche ab. Der stark<br />
fragmentierte Markt mit<br />
über 14.000 Unternehmen<br />
bleibt mit einem Gesamtvolumen<br />
von 12<br />
Mrd. Euro hoch attraktiv.<br />
Auch Beratungsunternehmen<br />
müssen regelmäßig<br />
ihre strategische Umwelt<br />
analysieren, ihre Ressourcen<br />
und Kompetenzen<br />
überprüfen und bewährte<br />
Strategien nach ihrer<br />
Zukunftsfähigkeit hinterfragen.<br />
Das Modell des<br />
Strategischen Managements<br />
von K. Lombriser<br />
und P. A. Abplanalp gibt dafür einen<br />
Handlungsrahmen vor: mit einer Umweltanalyse<br />
in Kombination mit bewährten Methoden<br />
aus der Unterneh-mensanalyse können<br />
strategische Hand-ungsoptionen entwikkelt<br />
werden.<br />
Der Prozess des strategischen Managements<br />
ist in <strong>die</strong> Phasen Informationsanalyse,<br />
Strategieentwicklung, Strategieumsetzung<br />
und Strategiekontrolle gegliedert. Für <strong>die</strong><br />
Analyse wird <strong>die</strong> Geschäftsumwelt in gegenwärtige<br />
und künftig mögliche strategische<br />
Geschäftsfelder (SGF) unterteilt. Diese<br />
Felder sind Ausschnitte des gesamten externen<br />
Betätigungsfeldes eines Unterneh-<br />
mens. Die Geschäftsfelder unterscheiden<br />
sich z. B. durch <strong>die</strong> Entwicklungsaussichten,<br />
<strong>die</strong> dominanten Erfolgsfaktoren oder <strong>die</strong><br />
strukturellen Merkmale voneinander. So las-<br />
Strategische<br />
Ausgangslage<br />
Umweltanalyse Unternehmensanalyse<br />
Strategische<br />
Analyse<br />
Vision/Leitbild<br />
Strategieentwicklung<br />
SEG-Strategien Unternehmensstrategien<br />
Strategieumsetzung<br />
Leadership - Organisation - Systeme - Kultur<br />
Management des Wandels<br />
Feedback Strategiekontrolle<br />
Feedback<br />
sen sich Möglichkeiten und Rahmenbedingungen<br />
erkennen und adressieren.<br />
Folgende Fragen sollte ein Unternehmen<br />
beantworten können: Wie attraktiv ist das<br />
Geschäftsfeld in Zukunft? Welche Position<br />
haben wir in <strong>die</strong>sem Geschäftsfeld? Welche<br />
Position wollen wir in Zukunft einnehmen?<br />
Mit welcher Strategie wollen wir <strong>die</strong>se<br />
Position erreichen?<br />
Die Umweltanalyse erfolgt nicht wie eigentlich<br />
üblich für jedes Geschäftsfeld getrennt,<br />
sondern über das gesamte Leistungsspektrum,<br />
da so viele Parallelen und Gemeinsamkeiten<br />
existieren, dass es anderenfalls<br />
zu Wiederholungen kommen würde. Die<br />
Analyse benötigt mehrere Schritte. Zuerst<br />
werden <strong>die</strong> wichtigsten Stakeholder identifiziert<br />
und ihre Interessen und ihr möglicher<br />
Beitrag beschrieben. Von<br />
Bedeutung ist außerdem<br />
das allgemeine wirtschaftliche<br />
Umfeld und seine<br />
Entwicklung. Anschließend<br />
wird <strong>die</strong> Beratungsbranche<br />
mit ihren Akteuren<br />
analysiert. Auf <strong>die</strong>ser<br />
Basis lassen sich Aussagen<br />
über <strong>die</strong> Wettbewerbsstruktur<br />
der Branche<br />
treffen. Zum Abschluss<br />
werden sich abzeichnende<br />
Entwicklungen und<br />
Trends in der Branche<br />
dargestellt, woraus sich<br />
<strong>die</strong> entscheidenden zukünftigen<br />
Erfolgsfaktoren<br />
für eine erfolgreiche Teilnahme<br />
am Markt ableiten<br />
lassen.<br />
Ein so untersuchtes Unternehmen<br />
profitiert von den<br />
Synergien aus seiner<br />
Struktur, seiner leistungsfähigen Unternehmenskultur<br />
und einer langjährigen Tradition.<br />
Regelmäßige überregionale Auszeichnungen<br />
dokumentieren seine Wettbewerbsfähigkeit<br />
nach innen und außen.<br />
Handlungsoptionen aus der Strategieanalyse<br />
zielen auf das Professionalisieren<br />
der Vertriebs- und Marketingaktivitäten, das<br />
Stärken der Innovationsfähigkeit, den Aufbau<br />
eines professionellen Wissens- und<br />
Kompetenzmanagements und das Vertiefen<br />
der Beziehungen zu High-Potential Kunden.<br />
Helmut Bayer , Elmar Zeller<br />
und Daniel Eiche<br />
Steinbeis-Hochschule Berlin<br />
Customer-Value<br />
in der Umsetzung<br />
Wie können Angebote bei Kunden Mehrwert schaffen?<br />
Customer Value geht vom Wert des Kunden<br />
für das Unternehmen aus. Eingeschlossen<br />
ist damit <strong>die</strong> unternehmerische Sicht.<br />
Anstrengungen und Ressourcen werden auf<br />
wertvolle Kunden konzentriert. Doch ebenso<br />
wichtig ist <strong>die</strong> Sicht des Kunden, der<br />
sich an seinen eigenen Vorteilen und dem<br />
erlebten Mehrwert des Angebotes orientiert.<br />
Shareholder Value ist für beide Beteiligten<br />
<strong>die</strong> logische Folge des Customer Value. Sie<br />
treiben den Erfolg des Unternehmens. Der<br />
Vorteil für den Kunden und der Wert des<br />
Kunden für das Unternehmen bestimmen<br />
also das Erfolgsportfolio und werden <strong>die</strong><br />
wichtigen Bezüge für gesunden Umsatz und<br />
gesundes Wachstum. Mit dem Customer-<br />
Value-Ansatz sind Unternehmen und Institutionen<br />
bestrebt, ihre Leistung für attraktive<br />
Kunden richtig zu positionieren und zu verwirklichen.<br />
Dafür gibt es eine Reihe von<br />
interessanten Möglichkeiten. Strategisches<br />
Ziel ist nicht Wachstum und Diversifizierung<br />
um jeden Preis, jeden Kunden. Es kann zum<br />
Beispiel auch richtig sein, auf bestehende<br />
oder geplante eigene Leis-tungsbereiche zu<br />
verzichten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse der Wertkunden<br />
nicht treffen oder <strong>die</strong> ein Wettbewerber<br />
besser anbieten kann.<br />
Wertvolle Leistungen (für den Kunden), <strong>die</strong><br />
für wertvolle Kunden (für das Unternehmen)<br />
erbracht werden, sind Ziel und Ergebnis erfolgreicher<br />
Geschäftsstrategien. Dazu sind<br />
eine Reihe von Fragen zu beantworten.<br />
Welche Markstrukturen sind relevant und<br />
wie verändern sie sich? Wie lassen sich<br />
<strong>die</strong> Kunden wirksam segmentieren? Auf<br />
welche Kunden gilt es, <strong>die</strong> Anstrengungen<br />
zu konzentrieren? Wie gelingt es <strong>die</strong><br />
Leistungs-, Projekt-, Prozess- und Kundenkosten<br />
transparent zu erfassen, zu steuern<br />
und rationeller vorzugehen? Welche Systeme<br />
der Leistungserstellung einschließlich<br />
Logistik, Informatik, EDV usw. stützen <strong>die</strong><br />
Leistungs- und Kundensysteme ab? Das<br />
größte Potenzial zur Steigerung der Vorteile<br />
für Kunden und Unternehmen wird im<br />
Communication- und Community-Ansatz (C-<br />
Ansatz) gesehen, da der C-Ansatz <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />
in der Community und <strong>die</strong><br />
Kommunikationsprozesse gegenüber verschiedenen<br />
Anspruchsgruppen gewichtet<br />
und <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Unternehmen,<br />
Leistungen von und für Kunden damit verändert.<br />
Durch den C-Ansatz lassen sich Begrenzungen<br />
des Leistungsansatzes überwinden,<br />
wie , beispielsweise, <strong>die</strong> Übergewichtung<br />
der Kernleistung. Der C-Ansatz erkennt,<br />
dass sich aus der Dynamik bei Kunden und<br />
in verschiedenen Communities völlig neue<br />
Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Er überwindet<br />
<strong>die</strong> einseitige Innensicht des Unternehmens,<br />
da er umfassend auf <strong>die</strong> Kundenbedürfnisse<br />
eingeht. Der C-Ansatz verfolgt<br />
<strong>die</strong> Integration des Kunden in <strong>die</strong> vielfältigen<br />
Communities, <strong>die</strong> <strong>die</strong> konkreten Ansprüche<br />
und <strong>die</strong> Beziehung zu Angeboten und<br />
Unternehmen prägen. Er geht davon aus,<br />
dass Kommunikation erst Wirklichkeit schafft<br />
und damit <strong>die</strong> Leistung begründet. Er berücksichtigt<br />
<strong>die</strong> Eigendynamik der Märkte<br />
und Kunden und akzeptiert, dass viele Prozesse<br />
nur sehr begrenzt zu steuern sind.<br />
Communities (Interessengruppen) sind durch<br />
gemeinsame Interessen, Interaktion, Zugehörigkeit<br />
und Abgrenzung gegenüber weiteren<br />
Gruppen geprägt. Die Identifizierung<br />
mit verschiedenen Communities und <strong>die</strong><br />
Mitwirkung darin beeinflusst auch das Verhalten<br />
als Kunde.<br />
Welche Communities oder Kunden sind<br />
durch bestimmte Angebote zu erreichen?<br />
In Seminaren können, zum Beispiel, <strong>die</strong> eingeladenen<br />
Kunden in kurzer Zeit das aktuelle<br />
Wissen und Können des Anbieters kennenlernen<br />
und <strong>die</strong>ses Wissen in eigenen<br />
Aufgabenstellungen anwenden und so <strong>die</strong><br />
Wertigkeit der Angebote einschätzen. Arbeitskreise<br />
mit einer Gruppe ausgewählter<br />
Kunden bieten <strong>die</strong> Möglichkeit, gemeinsam<br />
Angebote zu entwickeln, <strong>die</strong> zu einer Wertsteigerung<br />
auf beiden Seiten führen können.<br />
Dieter Barwitzki<br />
Steinbeis-Hochschule Berlin<br />
Neues Workbook<br />
im <strong>TQU</strong> Verlag<br />
Risikomanagement<br />
für Medizinprodukte<br />
ISO 14971 in der Praxis<br />
Dieter Barwitzki<br />
Veröffentlichungen des Bundesamtes für<br />
Arzneimittel und Medizinprodukte zeigen<br />
Fehlfunktionen und Schädigungen von Patienten<br />
und Anwendern durch Medizinprodukte<br />
auf und Defizite im Meldeverfahren,<br />
<strong>die</strong>s macht deutlich, wie wichtig Risikomanagement<br />
bei Medizinprodukten ist.<br />
Dem Risikomanagement liegt hier das Medizinproduktegesetz<br />
zugrunde, das (neben<br />
entsprechenden Verordnungen) den Verkehr<br />
mit Medizinprodukten, deren Sicherheit und<br />
Eignung sowie Vorschriften für <strong>die</strong> Gesundheit<br />
und den erforderlichen Schutz der Patienten,<br />
Anwender und Dritter regelt, und <strong>die</strong><br />
drei europäischen Richtlinien über Medizinprodukte<br />
in deutsches Recht umsetzt. Weitere<br />
Grundlagen enthält ISO 14971:2001,<br />
sie umfasst den ganzen Produktlebenszyklus<br />
eines Medizinprodukts. Risikomanagement<br />
bedeutet vor allem auch, Markterfahrungen<br />
für <strong>die</strong> Risikoanalyse zu nutzen. Daher wird<br />
das Produktrisiko einer kontinuierlichen Bewertung<br />
und, falls erforderlich, einer weiteren<br />
Risikominderung unterzogen. Risikomanagement<br />
lässt sich am besten durch ein<br />
integriertes Qualitätsmanagementsystem umsetzen.<br />
ISO 13485:2003 bietet Herstellern<br />
Anleitungen für <strong>die</strong> Entwicklung eines<br />
Qualitätsmanagementsystems, das sicherstellt,<br />
dass <strong>die</strong> Produkte und Dienstleistungen<br />
den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.<br />
Dieses Workbook zeigt einen<br />
Weg für das herstellerspezifische Risikomanagement<br />
bei Medizinprodukten auf.<br />
Ausgehend von den normativen Forderungen<br />
werden Bausteine, Lösungs- und Umsetzungsmöglichkeiten<br />
und Methoden zur<br />
Implementierung des eigenen Risikomanagements<br />
in das bestehende oder noch zu<br />
schaffende Qualitätsmanagementsystem<br />
aufgezeigt. Dazu enthält es Hinweise zum<br />
Medizinproduktebeobachtungs- und -meldesystem,<br />
zu den zuständigen Behörden und<br />
entsprechende Formblätter. Die Vorlage für<br />
<strong>die</strong>ses Workbook wurde im Rahmen des<br />
MBA Stu<strong>die</strong>ngangs Business Excellence<br />
Management der Steinbeis-Hochschule<br />
Berlin erarbeitet.<br />
85 Seiten, Format A5, Spiralbindung, EUR 31.zzgl.<br />
MWSt. und Versand beim <strong>TQU</strong> Verlag<br />
24 README.<strong>TQU</strong> <strong>55</strong> README.<strong>TQU</strong> <strong>55</strong><br />
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