Alnatura Magazin Oktober 2020
In Zukunft Bio: Wir unterstützen Höfe bei der Umstellung // Mit Wein im Mehrwegssystem das Klima schonen // Ausgewählte Naturkosmetik entdecken - mit Gewinnspiel
In Zukunft Bio: Wir unterstützen Höfe bei der Umstellung // Mit Wein im Mehrwegssystem das Klima schonen // Ausgewählte Naturkosmetik entdecken - mit Gewinnspiel
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<strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
ISSN 1612-7153<br />
Mit Wein im<br />
Mehrwegsystem<br />
das Klima schonen<br />
Ausgewählte<br />
Naturkosmetik<br />
entdecken<br />
Mit<br />
Gewinnspiel<br />
In Zukunft Bio:<br />
Wir unterstützen<br />
Höfe bei der <br />
Umstellung
DIESEN MONAT IM ALNATURA MAGAZIN<br />
Bio-Landbau<br />
schützt<br />
unser Klima<br />
<strong>Alnatura</strong> hilft Höfen<br />
bei der Umstellung auf den<br />
Bio-Landbau.<br />
BIO-BAUERN SCHÜTZEN<br />
UNSER TRINKWASSER<br />
ALNATURA HILFT BAUERN BEI DER<br />
Der Bio-Landbau geht sorgsam mit UMSTELLUNG unserer Umwelt AUF DEN BIO-LANDBAU!<br />
um: Die Artenvielfalt wird erhalten, der Boden,<br />
Der Bio-Landbau geht sorgsam mit unserer Umwelt um: Die Artenvielfalt wird erhalten,<br />
das Grundwasser und das Klima werden geschützt.<br />
der Boden, das Grundwasser und das Klima werden geschützt.<br />
Bereits 2015 haben <strong>Alnatura</strong> und der NABU das<br />
Projekt »Gemeinsam Boden Bereits gut machen« 2015 haben ins <strong>Alnatura</strong> Leben und der NABU das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“<br />
gerufen, das Betriebe finanziell ins bei Leben der Umstellung<br />
gerufen, das Betriebe finanziell bei der Umstellung auf Bio unterstützt.<br />
auf Bio unterstützt. <strong>Alnatura</strong> fördert <strong>Alnatura</strong> das fördert Projekt das Projekt im im Rahmen der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative (ABBI).<br />
Rahmen der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative (ABBI). Mehr unter alnatura.de/abbi<br />
Mehr unter alnatura.de/abbi<br />
ab Seite 6 in diesem Heft oder<br />
per Scan dieses QR-Codes:<br />
QR_Code fehlt noch<br />
GEMEINSAM BODEN GUT MACHEN.<br />
Die <strong>Alnatura</strong> Bio Bauern Initiative
OKTOBER <strong>2020</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> Bio-<br />
Bauern-Initiative<br />
Der Schwaiger-Hof<br />
Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />
Gründer und<br />
Geschäfts führer<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
AB SEITE 6<br />
Rezepte<br />
für die<br />
Herbstsaison<br />
Zu Besuch bei<br />
Dr. Hauschka<br />
AB SEITE 12<br />
Liebe Kundinnen,<br />
liebe Kunden,<br />
immer mehr Menschen erkennen den Wert der<br />
Natur. Wir müssten zum Beispiel viele Milliarden Euro<br />
aufwenden, um die Bestäubungsleistung von Bienen<br />
und Co. zu honorieren. Doch diese und alle anderen<br />
Leistungen der Natur sind kostenlos. Die Pflanzen<br />
und Tiere schicken uns keine Rechnung. Die Natur<br />
erbringt Ökosystemleistungen in den verschiedensten<br />
Formen: Würde ein Wald den Bergort nicht vor<br />
Lawinen schützen, müssten wir Schutzwälle bauen.<br />
Gäbe es keine Korallenbänke, würden Hurrikans in<br />
ihrer Wucht unabgeschwächt auf die Küsten treffen.<br />
Bislang werden in wirtschaftliche Berechnungen<br />
»Sachkapital« und »Humankapital«, nicht jedoch<br />
»Naturkapital« einbezogen. Erst Leistungsketten,<br />
die sicherstellen, dass bei der Ermittlung entstandener<br />
Leistungen (Produkte) auch die Ökosystemleistungen<br />
einbezogen werden, sind wirklich ganzheitlich. Das<br />
gilt es in der Zukunft zu entwickeln. Beispielsweise<br />
müssen bei der Gewinnung von Bio-Lebens mitteln<br />
die Pflege der Natur (Naturschutz) und die Bindung<br />
von CO 2 im Boden (Klimaschutz) enthalten sein.<br />
Es stellt sich in diesem Zusammen hang die Frage:<br />
Sind wir bereit, für Ökosystem leistungen zu zahlen,<br />
und wie viel? Was ist uns ein intaktes Ökosystem<br />
wert? Was muss es uns wert sein?<br />
<strong>Alnatura</strong> richtet sein Handeln konsequent an<br />
seiner Vision »Sinnvoll für Mensch und Erde« aus.<br />
Wir wollen, dass unsere Produktpreise immer<br />
besser alle Ökosystemleistungen enthalten. So<br />
helfen wir der Natur und uns.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Gewinnspiel<br />
auf Seite 36<br />
AB SEITE 24<br />
… und vieles mehr!<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
3
Aktuelles<br />
von <strong>Alnatura</strong><br />
Optimierte<br />
Verpackung<br />
Ohne Verschluss-Clip und mit kürzerer Abzugslänge:<br />
Die Tüten von Dinkelspirelli und -locken sind nun sieben<br />
Zentimeter kürzer, auch entfällt ihr Clip. So sparen wir<br />
jährlich circa 4,7 Tonnen Verpackungsmaterial ein.<br />
(Bezugszeitraum 2019)<br />
Erfahren Sie mehr unter alnatura.de/verpackung<br />
Bio-Ingwer aus Deutschland<br />
Schon entdeckt? Ab sofort gibt es exklusiv in den Super Natur Märkten Bio-Ingwer,<br />
der für <strong>Alnatura</strong> auf der Insel Reichenau im Bodensee angebaut wird. Ob für<br />
Tee, als Heilpflanze oder zum Kochen – die scharfe Knolle ist vielseitig einsetzbar.<br />
Mehr über unseren deutschen Ingwer erfahren Sie ab Seite 20.<br />
Note »sehr gut«<br />
Öko-Test hat für seine Juli-<br />
Ausgabe 21 Reise, darunter auch<br />
8 Bio-Reise, in Bezug auf Schwer -<br />
metalle, Pestizidrückstände, Mineralölbestandteile,<br />
Echtheit (bei Basmatireis)<br />
sowie Sensorik<br />
getestet. Untersucht<br />
wurden jeweils sieben<br />
Produkte aus<br />
den Kategorien Naturreis,<br />
Basmatireis und Parboiled-Langkornreis. Folgende<br />
Noten wurden vergeben: Viermal »sehr gut«, fünfmal<br />
»gut«, achtmal »befriedigend«, zweimal »ausreichend«<br />
und zweimal »ungenügend«. Der <strong>Alnatura</strong> Langkornreis<br />
parboiled erhielt die Note »sehr gut«. Der Test wurde<br />
auch auf oekotest.de veröffentlicht.<br />
Neu: ohne Zucker zusatz<br />
Saure Gurken gehören zu den Klassikern im<br />
<strong>Alnatura</strong> Sortiment. Sie werden – ganz traditionell<br />
– in einem Sud aus Essig, etwas Zucker und<br />
allerlei Gewürzen eingelegt. Nun kommen zwei<br />
neue Sorten hinzu: Cornichons und Gewürzgurken,<br />
die ohne Zuckerzusatz<br />
hergestellt werden (die Zutaten<br />
enthalten von Natur aus Zucker).<br />
Sie sind knackig im Biss und<br />
schmecken angenehm sauerwürzig.<br />
Die Gurken werden<br />
in Deutschland nach Bioland-<br />
Richtlinien angebaut.<br />
Saatgutaktion <strong>2020</strong><br />
Vielen Dank<br />
für Ihre<br />
Unterstützung!<br />
30.000 Euro für den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft<br />
und 9.680 Euro für Mellifera, einen gemeinnützigen<br />
Verein für wesensgemäße Bienenhaltung: Diese Spendensummen<br />
erzielte die diesjährige <strong>Alnatura</strong> Saatgutaktion für die<br />
Förderung des biologischen Landbaus und den Erhalt der Artenvielfalt<br />
in Flora und Fauna. <strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden unterstützen mit<br />
dem Kauf des Saatguts unmittelbar die natürliche Artenvielfalt.<br />
Der Pflanzenteppich, der durch die Aussaat der<br />
Samen entsteht, ist für viele Insekten eine lebenswichtige<br />
Nahrungsgrundlage – besonders für die stark gefährdeten<br />
Bienenvölker. Rechtzeitig zur Aussaat, im<br />
Frühjahr 2021, sind die <strong>Alnatura</strong> Saatguttüten wieder<br />
in den Märkten erhältlich, damit Sie noch mehr Vielfalt<br />
säen können.
Neu im<br />
Sortiment<br />
Tee des Monats<br />
Yogi Tea Kurkuma-Orange<br />
Jetzt neu: Über den Herbst und<br />
Winter stellen wir monatlich wechselnd<br />
unseren Tee des Monats in<br />
den <strong>Alnatura</strong> Märkten vor. Diesen<br />
erhalten Sie im jeweiligen Monat<br />
zum Aktionspreis und können ihn in<br />
allen Märkten mit Café-Bar für einen<br />
Euro pro Tasse beziehungsweise<br />
Becher verkosten. Unser Tee des<br />
Monats <strong>Oktober</strong> ist der Kurkuma-<br />
Orange-Tee von Yogi Tea. Die ayurvedische<br />
Gewürzteemischung mit<br />
kräftigem Kur kuma, mild-fruchtiger<br />
Orange und einem Hauch süßer<br />
Vanille ist würzig und samtig-weich<br />
zugleich. Sie schmeckt auch leicht<br />
gesüßt und mit Milch oder einer<br />
veganen Milchalternative.<br />
Jetzt mit der PAYBACK App direkt<br />
an der Kasse Punkte einlösen<br />
Bei <strong>Alnatura</strong> können Sie jetzt direkt beim Bezahlen an der Kasse<br />
PAYBACK Punkte einlösen. So sparen Sie Zeit und den extra Weg<br />
zum <strong>Alnatura</strong> Service-Punkt. So einfach geht es mit der PAYBACK<br />
App und PAYBACK PAY:<br />
1. PAYBACK PAY in der App öffnen.<br />
2. Auswählen, wie viele Punkte Sie zum Bezahlen einlösen möchten.<br />
3. In der App erscheint ein QR-Code – wie bei jeder PAY-Zahlung. Diesen<br />
einfach scannen und die ausgewählten Punkte werden eingelöst.<br />
4. In der App sehen Sie sofort die Bestätigung – fertig!<br />
Dafür ist es aber notwendig, die PAYBACK App herunterzuladen und<br />
sich zum bargeldlosen Bezahlen mit PAYBACK PAY anzumelden.<br />
Die Punkteeinlösung über die PAYBACK App funktioniert aktuell bei<br />
<strong>Alnatura</strong> sowie bei dm, REWE und Penny. Weitere Informationen unter<br />
payback.de/faq/wo-punkte- einloesen<br />
Unser Herbstwein<br />
In dunklem Purpur-Violett funkelt der trockene 2019<br />
Quintessenz Rot im Glas. Er duftet nach frischen Heidelbeeren,<br />
die sich auch am Gaumen wiederfinden. Fein<br />
dosierte Gerbstoffe und eine zarte Säure verleihen diesem<br />
eleganten Rotwein vom württembergischen Staatsweingut<br />
Weinsberg seine Komplexität. Mit nur zwölf<br />
Prozent Alkohol garantiert der Quintessenz Rot einen<br />
guten Trinkfluss und einen leichten Einstieg in den Herbst.<br />
Die Rebsorte ist eine Neuzüchtung und hat noch keinen<br />
Namen. Viel Zeit, Mühe und wissenschaft liche Perfektion<br />
gehören dazu, um sogenannte pilz widerstandsfähige<br />
Rebsorten (Piwis) zu züchten. Sie benötigen weniger<br />
Pflanzenschutz und leisten so einen Beitrag, um Boden<br />
und Klima zu schonen.<br />
Nach dem Rosé im Frühjahr ist der trockene 2019<br />
Quintessenz Rot der zweite Wein dieser erfolgreichen<br />
Neuzüchtung. Sie finden ihn ab sofort erstmals und<br />
exklusiv in den <strong>Alnatura</strong> Märkten – nur solange der<br />
Vorrat reicht.<br />
»Wein in Umstellung«: Bislang arbei tete<br />
der VDP-Betrieb Staatswein gut Weinsberg<br />
(Mitglied im Verband Deutscher<br />
Prädikatsweingüter) konven tionell und<br />
stellte für das <strong>Alnatura</strong> Projekt vor zwei<br />
Jahren 2,5 Hektar Weinberg auf Bio um.<br />
Deshalb darf der 2019 Quintessenz Rot<br />
noch nicht als Bio-Wein gekennzeich net,<br />
sondern muss als »Wein in Umstellung«<br />
deklariert werden. Die Umstellung auf<br />
biologischen Anbau dauert nämlich insgesamt<br />
drei Jahre.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
5
Bio wie im<br />
Bilderbuch<br />
Wir freuen uns, dass die <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern- Initia tive<br />
gemeinsam mit dem Natur schutzbund Deutschland e. V.<br />
(NABU) Höfen wie dem der Schwaigers die Umstellung<br />
auf Bio möglich macht. Seit 2015 wurden so bereits 68<br />
Betriebe gefördert. Diese bewirtschaften nun insgesamt<br />
rund 13 600 Hektar ökologisch.<br />
Der Milch vieh-<br />
betrieb von<br />
Verena und Hans Schwaiger in der<br />
südbayerischen Jachenau ist ein wahres<br />
Vorzeigeprojekt: idyllische Natur, Almen mit<br />
Wildkräutern und ein Bauerngarten wie im<br />
Bilderbuch. Das Paar hat 2019 auf Bio umgestellt<br />
und wurde dabei durch die <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-<br />
Initiative unterstützt. Was Bio-Landwirtschaft mit<br />
Umweltschutz zu tun hat und wofür sich die<br />
beiden bei den <strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden<br />
bedanken möchten, verraten sie uns im Gespräch.
ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE<br />
Warum haben Sie sich dafür entschieden,<br />
Bio-Landwirtschaft zu betreiben?<br />
Hans Schwaiger: »Es geht uns vor allem um<br />
den Erhalt des artenreichen Grünlandes und<br />
das Wohl unserer Tiere. Ich bin begeisterter<br />
Naturschützer und Vogelkenner und mir ist<br />
es wichtig, dass ein Umdenken stattfindet:<br />
Wir leben mit der Natur, wir brauchen die<br />
Sie wollen auch, dass es<br />
in Zukunft noch mehr<br />
Bio- Betriebe in Deutschland<br />
gibt? Machen Sie mit!<br />
Sobald Sie ein <strong>Alnatura</strong> Produkt<br />
mit der Kenn zeichnung »Gemeinsam<br />
Boden gut machen« kaufen,<br />
fördern Sie aktiv den Bio- Landbau<br />
in Deutsch land. Denn pro gekauftem<br />
Produkt fließt ein Cent in die<br />
<strong>Alnatura</strong> Bio- Bauern-Initiative.<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />
Mehr erfahren Sie<br />
unter alnatura.de/abbi<br />
Stolze Bio-Familie:<br />
Die Schwaigers<br />
führen seit Generationen<br />
einen erfolgreichen<br />
Hof in Südbayern.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong>: Herr Schwaiger,<br />
was macht Ihren Hof zu etwas<br />
Besonderem?<br />
Hans Schwaiger: »Unser Hof wurde bereits<br />
1442 urkundlich erwähnt und ist seitdem<br />
in Familienbesitz. Zurzeit wohnen hier<br />
drei Generationen zusammen: Die Großeltern<br />
Hans und Maria, die einige Ferienwohnungen<br />
auf dem<br />
Gelände betreiben,<br />
wir Eltern und unsere<br />
Kinder Magdalena,<br />
Johannes, Korbinian<br />
und Fabian. Unser<br />
Hof ist ein Naturlandbetrieb<br />
und die<br />
Heimat von 36 Milchkühen, mehreren<br />
Katzen, Hühnern und Hasen. Etwas Besonderes<br />
ist sicher, dass unsere Jungrinder<br />
ihre ersten beiden Sommer komplett auf<br />
unseren Almen verbringen.«<br />
Was bedeutet das für die Tiere?<br />
Verena Schwaiger: »Ich kann als Tierärztin<br />
ganz klar sagen, dass sie fitter und<br />
gesünder sind, denn sie fressen ausschließlich<br />
frische Weidegräser und -kräuter. Sie<br />
sind auch muskulöser und kräftiger als<br />
Tiere, die noch nie auf einer Alm gelebt<br />
haben.«<br />
Natur und Bio-Landwirtschaft hilft eben maßgeblich<br />
dabei, diese Natur zu erhalten.«<br />
Verena Schwaiger: »Man muss sich aus<br />
Verbrauchersicht verinnerlichen, dass man<br />
beim Einkauf nicht nur das Produkt an sich<br />
bezahlt, sondern dass man mit der Wahl des<br />
Produktes immer auch Einfluss auf dessen<br />
Ökobilanz hat. Uns ist es wichtig, Produkte<br />
anzubieten, bei deren Herstellung sorgsam<br />
mit der Umwelt umgegangen wird.«<br />
Dieses Jahr haben Sie den Förderpreis<br />
des Projektes »Gemeinsam Boden gut<br />
machen« gewonnen, das durch die<br />
<strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative gefördert<br />
wird. Was konnten Sie dank des<br />
Preisgeldes realisieren?<br />
Verena Schwaiger: »Wir können dank<br />
des Fördergeldes von <strong>Alnatura</strong> unseren<br />
alten Stall modernisieren. Auch ein Gruppenstall<br />
für die Kälber ist in Planung. Das<br />
freut uns sehr und deshalb möchten wir<br />
uns auch bei den <strong>Alnatura</strong> Kundinnen und<br />
Kunden bedanken! Denn mit jedem Kauf<br />
eines Produktes der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-<br />
Initiative tragen sie dazu bei, dass der Fördertopf<br />
größer wird. Und je mehr Fördergelder<br />
ausgeschüttet werden können, desto<br />
mehr Betrieben wird eine Umstellung<br />
auf Bio ermöglicht.«<br />
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?<br />
Verena Schwaiger: »Zunächst einmal wollen<br />
wir uns auf die Renovierungen und Modernisierungen<br />
der Ställe konzentrieren. Ich<br />
könnte mir vorstellen, irgendwann in Zukunft<br />
zusätzlich ein paar Bienenstöcke zu<br />
halten und Bio-Honig zu produzieren. Und<br />
natürlich würden wir uns freuen, wenn<br />
eines Tages eines unserer Kinder den Hof<br />
weiterführen möchte!«<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Julia Aumüller.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
7
ALLE FÜRS KLIMA<br />
»Viele Böden<br />
zeigen Burnout-<br />
Symptome«<br />
Alles dreht sich ums Klima, den Klimawandel, die<br />
Emission klimaschädlicher Gase. Woher Letztere<br />
kommen, wohin sie gehen, wer sie verursacht,<br />
wie man sie vermeidet. In dieser Serie widmen<br />
wir uns monatlich einem klimarelevanten Ernährungs<br />
thema. Diesmal geht es um den besorgniserregenden<br />
Zustand der Böden weltweit<br />
und wie der Bio-Landbau zur Verbesserung beitragen<br />
kann. <strong>Alnatura</strong> sprach dazu mit Agrarwissenschaftlerin<br />
Dr. Andrea Beste.<br />
lnatura <strong>Magazin</strong>: Frau Dr. Beste, was verbinden Sie<br />
mit dem Begriff Boden und wie kamen Sie dazu, sich<br />
beruflich mit ihm zu beschäftigen?<br />
Dr. Andrea Beste: »Mit Boden verbinde ich einen guten erdigen<br />
Geruch und leckeres Gemüse. Ich habe mich schon in meinem<br />
Geografiestudium auf Landbau spezialisiert. Und der<br />
fängt natürlich beim Boden an. Danach habe ich<br />
in Zusammenarbeit mit der Stiftung Ökologie<br />
und Landbau in Agrarwissenschaften promoviert<br />
und die Spatendiagnose zu einer wissenschaftlichen<br />
Methode weiterentwickelt,<br />
denn die Analyse der Bodenstruktur ist<br />
essenziell für Bäuerinnen und Bauern.«<br />
Warum ist unser Boden so wichtig? Und was unterschätzen<br />
wir hier?<br />
»Der Boden ist eine der wichtigsten Ressourcen für das Leben<br />
von Menschen, Tieren und Pflanzen. Doch der Zustand der Böden<br />
weltweit – auch in Europa – ist besorgniserregend. Viele Böden<br />
zeigen regelrechte Burnout-Symptome und können ihre<br />
Funktionen mit Blick auf die Herausforderungen<br />
des Klimawandels, die Erzeugung gesunder<br />
Nahrungsmittel, den Erhalt von sauberem<br />
Dr. Andrea Beste ist<br />
Agrar wissenschaftlerin<br />
und Diplom- Geografin.<br />
Nach ihrem Studium an der<br />
Johannes- Gutenberg-<br />
Universität Mainz promovierte<br />
sie in Gießen und<br />
gründete im Jahr 2001 das<br />
Büro für Boden schutz und<br />
Ökologische Agrarkultur.<br />
Seit 2008 berät sie zudem<br />
das Europäische Parlament,<br />
den Deutschen Bundestag<br />
und verschiedene Landtage<br />
in den Bereichen Umwelt-,<br />
Agrar- und Lebensmittelpolitik.<br />
Humusreiche Böden<br />
binden nicht nur CO 2 ,<br />
sondern ernähren auch<br />
wichtige Bodenlebewesen<br />
und schützen<br />
gleichzeitig vor Austrocknung<br />
und Überschwemmungen.<br />
8 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Trinkwasser und den Hochwasserschutz nicht mehr erfüllen.<br />
Weist man darauf hin, heißt es oft, mit mehr Rücksicht auf den<br />
Boden könne man die Welt nicht ernähren. Dabei unterschätzen<br />
»Der Boden ist eine der wichtigsten<br />
Ressourcen für das Leben von Menschen,<br />
Tieren und Pflanzen.«<br />
Dr. Andrea Beste<br />
wir bodenschonende, ja sogar bodenaufbauende Agrarpraktiken.<br />
Eine Auswertung von 160 Studien im Jahr 2007 ergab: Der Bio-<br />
Landbau erreicht in den Anbausystemen der Industrieländer Erträge<br />
von durchschnittlich 92 Prozent des konventionellen Anbaus.<br />
Der ökologische Landbau in den Tropen erreicht allerdings sogar<br />
Erträge bis zu 174 Prozent im Vergleich mit konventionellen Anbausystemen.<br />
In den Tropen haben wir im Bio-Landbau hochintensive<br />
Agroforstsysteme – das geht aber im Prinzip auch hier bei uns.«<br />
Wie gesund sind unsere Böden in Deutschland? Und wie<br />
kann man ihren Zustand erkennen?<br />
»Immer wieder gibt es Aussagen, wie im letzten Bodenzustandsbericht,<br />
dass die Mehrheit unserer Böden in Deutschland gut mit<br />
Humus versorgt sei. Das bezweifle ich. Zum einen, weil zwei bis<br />
drei Prozent Humus nicht als ›gut‹ einzustufen sind. Zum anderen<br />
weiß ich aus eigenen Untersuchungen von über 440 Standorten<br />
deutschlandweit, dass man den konventionell bewirtschafteten<br />
Böden ansieht, wie wenig Humus und vor allem Bodenleben noch<br />
in ihnen steckt – sehr wenig. Sie zeigen fast durchgehend eine verdichtete<br />
Bodenstruktur und sind erosionsanfällig. Das sieht bei<br />
ökologisch bewirtschafteten Böden überwiegend anders aus.«<br />
Welche Unterschiede gibt es zwischen konventionell und<br />
ökologisch bewirtschaftetem Boden?<br />
»Konventionelle Böden werden entweder mineralisch gedüngt<br />
oder mit hochstickstoffhaltiger Gülle. Mineraldünger ist nicht nur<br />
ein großer Humusfresser, sondern er schadet auch direkt den für<br />
die Pflanzengesundheit so wichtigen Mykorrhiza-Pilzen im Boden.<br />
Diese sterben nach und nach ab. Die Böden verdichten und emittieren<br />
mehr Lachgas, welches 300-mal klimaschädlicher ist als CO 2 .<br />
Mineraldünger und sehr stickstoffhaltige Gülle machen Pflanzen<br />
außerdem anfällig und schwach, weshalb dann Pestizide als sogenannter<br />
›Pflanzenschutz‹ zum Einsatz kommen. Das ist aber kein<br />
Pflanzenschutz, das ist ein Reparaturansatz für eine zuvor schlecht<br />
praktizierte Pflanzenernährung.«<br />
Wie können wir die positiven Eigenschaften der Böden<br />
besser nutzen?<br />
»Humusreiche Böden bilden eine Schwammstruktur. Mit dieser<br />
kann der Boden bei Starkregen mehr Wasser aufnehmen und<br />
speichern. Es kommt nicht so schnell zu Überschwemmungen und<br />
bei Trockenheit ist länger Wasser für die Nutzpflanzen vorhanden.<br />
Das macht unsere landwirtschaftlichen Systeme widerstandsfähiger<br />
gegenüber den Unwägbarkeiten des Klimawandels. Es ist<br />
also nicht nur vernünftig, sondern absolut notwendig, zu einem<br />
ökologischen Bodenmanagement zu wechseln.«<br />
Was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun – im<br />
heimischen Garten, aber auch beim Lebensmitteleinkauf?<br />
»Nun, biologische Produkte einzukaufen ist schon sehr viel<br />
wert. Im heimischen Garten sollte man natürlich ebenfalls<br />
komplett auf Gift verzichten und, wenn möglich, einen eigenen<br />
Komposthaufen anlegen. Das ist die beste Kreislaufwirtschaft.<br />
Allerdings dürfen auf den Kompost dann auch<br />
nur Bio-Abfälle, sonst sammle ich zum Beispiel über Schalen<br />
Gift im Kompost und dünge damit meine Pflanzen.«<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Julia Aumüller.
WARENKUNDE<br />
Speisepilze<br />
Nicht Tier, nicht Pflanze – Pilz! Selbst die Wissenschaft widmet den<br />
Fungi, so ihr lateinischer Name, ein eigenes Reich. Dicht verwoben<br />
und sich oft kilometerweit ausbreitend, wächst ihr Myzel unter<br />
der Erde. Das, was wir mit größtem Genuss verbinden, sind<br />
lediglich die Fruchtkörper. Diese haben im Spätsommer<br />
und Herbst Saison. Eigentlich. Denn mittlerweile werden<br />
Champignon, Kräuterseitling und Co. auf Holz,<br />
Kompost oder anderem Substrat angebaut und sind<br />
ganzjährig erhältlich. Anders bei Steinpilz und<br />
Pfifferling – sie sind nicht zu kultivieren, bleiben<br />
Wildpilze und damit eine echte Rarität. AW<br />
Kräuterseitling<br />
Dieser Pilz ist eine stattliche Erscheinung mit wohlgeformtem<br />
cremefarbenem Stiel, auf dem ein kleiner brauner<br />
Hut thront. Kräuterseitlinge schmecken charismatischwürzig<br />
und haben ein festes Fleisch, welches auch beim<br />
Garen so bleibt. Das macht sie, halbiert und gebraten<br />
beispielsweise, zum idealen Fleischersatz – und Feinschmeckerpilz.<br />
In vielen Steinpilzgerichten können diese<br />
durch den Kräuterseitling ersetzt werden. Feucht eingewickelt<br />
und im Kühlschrank gelagert, bleiben die Pilze<br />
etwa zehn Tage frisch.<br />
Austernseitling<br />
Seinen Namen verdankt er dem muschelförmigen Aussehen:<br />
Der Austern seitling wächst dicht verwoben, schindelartig<br />
neben- und über einander. Der einzelne Pilz hat einen<br />
kurzen Stiel und einen weißen, gelben oder braunen Hut.<br />
Zartfleischig und aromatisch, wie er ist, schmeckt ein Austernseitling<br />
– gegrillt, gebraten oder paniert – als Beilage, in Pilzpfannen,<br />
Suppen und Saucen. Wichtig aber: Er wird schnell zäh<br />
und ungenießbar; im Gemüsefach des Kühlschranks sollte er<br />
maximal zwei Tage lagern.<br />
Steinpilz<br />
Er ist eine kleine Kostbarkeit – geschmacklich, aber auch wegen des Preises. Der Grund:<br />
Steinpilze sind echte Wildpilze. Sie lassen sich nur in der Natur sammeln und nicht kultivieren.<br />
Glücklicherweise verströmen schon wenige Exemplare ihr charismatisches Pilz aroma, beispielsweise<br />
in sahnigen Saucen zu Pasta oder Gnocchi. Steinpilze schmecken frisch am besten, lassen<br />
sich aber im Kühlschrank bis zu drei Tage lagern. Getrocknet sind sie eine gute Alternative außerhalb<br />
der Saison. Vor dem Kochen die Trockenpilze in Wasser einweichen und den Sud aufgrund des Aromas unbedingt<br />
mit verwenden. Wichtig: Steinpilze sind schwer verdaulich und sollten mindestens 15 Minuten gegart werden.<br />
10 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Shiitake<br />
Die Heimat des Shiitake liegt im ostasiatischen Raum, wo der Pilz bereits seit 2 000 Jahren<br />
kultiviert wird. Noch heute bereichert er vor allem die japanische Küche, beispielsweise in<br />
Wok-Gerichten, zu Asia-Nudeln oder Tofu-Omelett. Der Shiitakepilz hat ein sehr festes,<br />
fast ledriges Fleisch und ein intensives Aroma. Im Kühlschrank aufbewahrt, bleibt<br />
er fünf bis sieben Tage frisch. Perfekt für den Vorrat sind getrocknete Shiitakes,<br />
deren Aroma den frischen Pilzen in nichts nachsteht.<br />
Champignon &<br />
Portobello<br />
Mit ihm begann die Pilzzucht. Am Hofe Ludwigs XIV.<br />
wurde der Champignon erstmals kultiviert. Damals<br />
eine kleine Sensation, denn bis dato wurden Pilze<br />
ausschließlich im Wald und auf Wiesen gesammelt.<br />
Heute, 300 Jahre später, ist der Champignon<br />
weltweit beliebt und vor allem ganzjährig<br />
verfügbar. Man kennt viele Arten. So zum<br />
Beispiel den hellhütigen, mild schmeckenden<br />
Feldchampignon oder den graubraunen,<br />
etwas aromatischeren Gartenchampignon.<br />
Perfekt zum Füllen, etwa mit Pasteten<br />
oder Käsecreme, ist der Riesenchampignon,<br />
Portobello genannt. Er ist auch eine Top-<br />
Empfe hlung für vegane Burger: Einfach<br />
den Pilzhut von beiden Seiten braten und<br />
mit Salat, Sauce und Co. in einem Brötchen<br />
genießen.<br />
Das Gerücht, einmal zubereitete Pilze dürften nicht erneut erwärmt<br />
werden, hält sich hartnäckig. Zu Unrecht. Wird ein frisch<br />
zubereitetes Pilzgericht schnell abgekühlt und im Kühlschrank<br />
maximal einen Tag gelagert, so können Sie es ohne Bedenken<br />
erneut erwärmen – und genießen.<br />
Pfifferling<br />
Die Redewendung »keinen Pfifferling wert sein« stammt aus Zeiten, in<br />
denen dieser zu den häufigsten Pilzen gehörte. Heute ist der kleine, dottergelbe<br />
Pilz eine Rarität. Wie der Steinpilz ist auch er ein Wildpilz. Findet man ihn<br />
im Handel, dann heißt es zugreifen! Sein pfeffrig-würziges Aroma passt perfekt zu<br />
Pasta- und Fleischgerichten, Risotto oder Omelett.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
11
REZEPTIDEEN<br />
Wir machen<br />
den Herbst<br />
haltbar<br />
So viele Farben und Aromen – im Garten, auf<br />
dem Balkon, auf dem Wochenmarkt und in den<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkten. Wir sind ein wenig verliebt in<br />
den Herbst und können uns nicht sattsehen an<br />
frisch geernteten Kürbissen, Pilzen und Co. Damit<br />
wir die Ernte auch noch in der kalten Jahreszeit<br />
genießen können, konservieren wir sie einfach.<br />
Und wenn der Herbst erst einmal im Glas ist,<br />
lassen sich damit allerlei Gerichte und die (winter-)<br />
abendliche Brotzeit delikat verfeinern.<br />
12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Pilzpesto<br />
ZUTATEN FÜR 1 GLAS à 180 g<br />
40 g <strong>Alnatura</strong> Mandeln<br />
250 g Kräuterseitlinge (alternativ braune<br />
Champignons)<br />
2 Schalotten<br />
1 Knoblauchzehe<br />
2 EL <strong>Alnatura</strong> Olivenöl + etwas für das<br />
Glas<br />
½ TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz<br />
½ TL <strong>Alnatura</strong> Thymian gerebelt<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mandeln in einer beschichteten Pfanne<br />
ohne Öl bei mittlerer Hitze 5–8 Min. unter<br />
gelegentlichem Wenden rösten. Aus der<br />
Pfanne nehmen und abkühlen lassen.<br />
Inzwischen Pilze putzen und in etwa<br />
1 cm große Stücke schneiden. Schalotten<br />
schälen und grob hacken. Knoblauch<br />
schälen und fein hacken.<br />
Pilzstücke in einer beschichteten Pfanne<br />
ohne Fett bei hoher Hitze 8–10 Min. braten,<br />
bis Wasser ausgetreten ist und die Pilze zu<br />
bräunen beginnen. Dann Olivenöl, Schalotten<br />
und Knoblauch zugeben und bei mittlerer<br />
Hitze 2 Min. mitbraten, dabei immer<br />
wieder umrühren. Salz und Thymian hinzufügen<br />
und 1 weitere Min. braten.<br />
Die Pilzmasse leicht abkühlen lassen, mit<br />
den Mandeln in einen Blitzhacker geben<br />
und zu einer feinen Masse pürieren. Das<br />
Pesto noch warm in ein abgekochtes Glas<br />
füllen, dabei leicht mit dem Glasboden auf<br />
die Arbeitsfläche stoßen, sodass Luftblasen<br />
entweichen können. Das Pesto mit Olivenöl<br />
bedecken, verschließen und im Kühlschrank<br />
aufbewahren. Luftdicht verschlossen hält<br />
es sich dort 3–4 Wochen.<br />
Zubereitungszeit: 25 Min.<br />
Nährwerte pro Glas: Energie 508 kcal, Fett<br />
42 g, Kohlenhydrate 6 g, Eiweiß 21 g<br />
Kürbisschiffchen<br />
ZUTATEN FÜR 8 STÜCK<br />
¼ kleiner Hokkaidokürbis<br />
400 g <strong>Alnatura</strong> Frischer Pizzateig<br />
180 g Pilzpesto, selbst gemacht (alternativ<br />
125 g <strong>Alnatura</strong> Champignon –<br />
vegane Pastete auf Hefebasis)<br />
75 g <strong>Alnatura</strong> Emmentaler gerieben<br />
ZUBEREITUNG<br />
Kürbis waschen, entkernen und in dünne<br />
Spalten schneiden. Diese dann in kleinere<br />
Rechtecke schneiden. Backofen auf 200 °C<br />
Umluft vorheizen. Pizzateig entrollen und<br />
in 8 gleich große Rechtecke schneiden.<br />
Teigstücke mit je 1 EL Pilzpesto oder -pastete<br />
bestreichen. Kürbisstücke leicht gefächert<br />
mittig darauf verteilen. Die beiden<br />
Ecken der schmalen Seiten jeweils leicht anheben,<br />
zusammendrücken und verzwirbeln,<br />
sodass Schiffchen entstehen.<br />
Die Schiffchen mit etwas Abstand auf einem<br />
mit Backpapier ausgelegten Backblech<br />
verteilen, den Käse darüberstreuen und im<br />
Backofen (Mitte) 15 Min. backen. Die<br />
Schiffchen warm servieren.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min. + 15 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Stück: Energie 257 kcal,<br />
Fett 14 g, Kohlen hydrate 23 g, Eiweiß 8 g<br />
HALTBAR MACHEN<br />
Einlegen in Öl<br />
Lebensmittel in Öl einzulegen,<br />
ist eine alte Konservierungsmethode.<br />
Man macht sich zunutze,<br />
dass Öl luftdicht abschließt<br />
und Sauerstoff den<br />
meisten verderbenden Mikroorganismen<br />
nicht mehr zur<br />
Verfügung steht. Aber eben<br />
nur den meisten. Daher werden<br />
weitere, die Konservierung<br />
unterstützende Maßnahmen<br />
empfohlen – beispielsweise<br />
das vorherige Erhitzen,<br />
Salzen oder Trocknen der<br />
Lebensmittel. Auch sind die<br />
anschließende Lagerung im<br />
Kühlschrank und ein Verbrauch<br />
binnen dreier Wochen<br />
ratsam. Wenn man all dies<br />
beachtet, steht dem Genuss<br />
nichts mehr im Wege. Besonders<br />
geeignet ist gebratenes,<br />
gegrilltes oder anderweitig<br />
gegartes Gemüse wie Auberginen,<br />
Pilze, Paprika und Zucchini.<br />
Getrocknete Kräuter<br />
und ein aromatisches natives<br />
Öl verfeinern den Geschmack.<br />
Statt mit Emmentaler schmecken die<br />
Schiffchen auch mit Thymian, Honig<br />
und Ziegenkäse.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
13
Sauer eingelegte<br />
Zucchini<br />
REZEPTIDEEN<br />
ZUTATEN FÜR 1 GLAS à 350 ml<br />
1 mittelgroße Zucchini<br />
¼ TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
80 ml <strong>Alnatura</strong> Weißweinessig<br />
40 ml Wasser<br />
HALTBAR MACHEN<br />
Säuern mit Essig<br />
Vor allem eine reiche Gurkenernte,<br />
aber auch Mais, Blumenkohl<br />
oder Zucchini werden<br />
durch das Einlegen in<br />
Essig haltbar gemacht. Das<br />
Grundprinzip: Essig senkt<br />
den pH-Wert und hemmt so<br />
das Wachstum von Mikroorganismen.<br />
Für ein Kilogramm<br />
Gemüse empfiehlt<br />
sich ein Sud aus 0,5 Liter<br />
Essig (Säuregehalt mindestens<br />
fünf Prozent) und<br />
0,25 bis 0,5 Liter Wasser.<br />
Heiße Flüssigkeit macht das<br />
Gemüse etwas weicher.<br />
Damit sich das Aroma gut<br />
entfalten kann, sollte das<br />
sauer Eingelegte an einem<br />
kühlen, dunklen Ort mindestens<br />
eine Woche, besser<br />
sogar mehrere ziehen. Um<br />
die Haltbarkeit zu erhöhen,<br />
können Sie das Gemüse<br />
vor dem Säuern salzen oder<br />
zuckern. So sind in Essig<br />
eingelegte Lebensmittel<br />
mehrere Monate haltbar.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Schraubglas und Deckel auskochen. Zucchini waschen<br />
und die Enden abschneiden. Zucchini mit einem Sparschäler<br />
längs in dünne Streifen schneiden, in einer Schüssel<br />
mit Salz mischen und 10 Min. ziehen lassen.<br />
Inzwischen Knoblauch mit einem Messerrücken andrücken<br />
und die Schale abziehen. Rosmarinzweig waschen,<br />
gründlich trocknen und in der Mitte durchtrennen.<br />
Essig und Wasser mischen. Die Zucchinistreifen mit<br />
Knob lauch und Rosmarin in das sterilisierte Glas füllen,<br />
mit der Essig-Wasser- Mischung übergießen und verschließen.<br />
Vor dem Verzehr mindestens 1 Woche im Kühlschrank<br />
ziehen lassen. Dort hält sich die sauer eingelegte<br />
Zucchini circa 2 Monate.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
Nährwerte pro Glas: Energie 37 kcal, Fett 0 g,<br />
Kohlenhydrate 3 g, Eiweiß 2 g<br />
Mehr Rezepte für Sie!<br />
Pinterest-App runterladen,<br />
in der App auf die Kamera<br />
neben der Suchleiste tippen,<br />
Smartphone auf den<br />
Pincode (oben) richten<br />
und Code scannen.<br />
14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Bulgursalat mit Zucchini und Trauben<br />
ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN<br />
100 g <strong>Alnatura</strong> Bulgur<br />
200 ml Wasser<br />
½ TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz<br />
125 g <strong>Alnatura</strong> Mozzarella<br />
40 g Rucola<br />
80 g rote Weintrauben, möglichst<br />
kernlos<br />
1 Glas eingelegte Zucchini, selbst<br />
gemacht (alternativ 3 EL<br />
Zitronensaft, 3 EL Wasser,<br />
1 kleine Zucchini spiralisiert)<br />
2 EL <strong>Alnatura</strong> Olivenöl<br />
1 EL <strong>Alnatura</strong> Blütenhonig<br />
ZUBEREITUNG<br />
Bulgur mit Wasser und ¼ TL Salz in einem<br />
Topf aufkochen. Anschließend 10 Min. auf<br />
kleiner Stufe und bei geschlossenem Deckel<br />
köcheln lassen.<br />
Inzwischen Mozzarella abtropfen lassen<br />
und fein zerzupfen. Rucola waschen, abtropfen<br />
lassen, gegebenenfalls harte Stängel<br />
entfernen. Trauben waschen und halbieren,<br />
eventuelle Kerne entfernen.<br />
Von den eingelegten Zucchini 6 EL Sud<br />
abnehmen und in einer Schüssel mit Olivenöl,<br />
Blütenhonig und ¼ TL Salz verquirlen.<br />
Bulgur zugeben und alles miteinander verrühren.<br />
Eingelegte Zucchini leicht abtropfen<br />
lassen und mit Mozzarella, Rucola und<br />
Trauben zum Bulgur geben. Vorsichtig vermengen,<br />
auf Teller verteilen und servieren.<br />
Der Bulgursalat schmeckt frisch<br />
zubereitet und noch lauwarm ebenso<br />
wie gekühlt und gut durchgezogen.<br />
Statt Trauben passen auch Apri kosenoder<br />
Birnenstücke in den Salat.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie<br />
488 kcal, Fett 20 g, Kohlenhydrate<br />
51 g, Eiweiß 20 g<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
15
Sauerkraut<br />
ZUTATEN FÜR 1 GLAS à 700 ml<br />
600 g Weißkohl<br />
1 Schalotte<br />
2 TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz<br />
ZUBEREITUNG<br />
Die äußeren Blätter des Weißkohls entfernen,<br />
Kopf halbieren und Strunk herausschneiden.<br />
Die Hälften waschen und in<br />
feine Streifen schneiden oder hobeln. Schalotte<br />
schälen und in feine Ringe schneiden.<br />
Weißkohlstreifen, Schalottenringe und<br />
Salz in eine Schüssel geben und mit den<br />
Händen kräftig durchkneten, bis der Weißkohl<br />
weicher ist und Flüssigkeit austritt.<br />
So lange kneten, bis sich ausreichend Lake<br />
gebildet hat.<br />
Die Krautmasse sehr dicht in ein abgekochtes<br />
Glas schichten und festdrücken, da-<br />
mit sich keine Luftblasen bilden. Das Ganze<br />
mit einem Gewicht beschweren, sodass das<br />
Kraut vollständig mit Lake bedeckt ist. Sollte<br />
die Flüssigkeit nicht ausreichen, noch etwas<br />
Wasser hinzufügen. Dann das Glas locker<br />
verschließen und auf einen tiefen Teller stellen,<br />
sodass beim Fermentieren überschüssige<br />
Flüssigkeit austreten kann. An einem dunklen<br />
Ort bei Zimmertemperatur (18–22 °C)<br />
4–6 Wochen fermentieren. Das Kraut hält<br />
sich anschließend im Kühlschrank mindestens<br />
1 Monat.<br />
Zubereitungszeit: 20 Min.<br />
Nährwerte pro Glas: Energie 386 kcal,<br />
Fett 10 g, Kohlenhydrate 55 g,<br />
Eiweiß 16 g<br />
Es gibt spezielle Fermentations<br />
gewichte aus Glas.<br />
Für den Start reicht es,<br />
wenn ein mit Wasser befüllter<br />
Gefrierbeutel oder ein<br />
Teller, der mit einer Konservendose<br />
oder einem Stein<br />
beschwert wird, das Kraut<br />
abdeckt und nach unten<br />
drückt.<br />
Übrigens: Vanille mildert<br />
das schwe flige Kohlaroma.<br />
Geben Sie einfach vor dem<br />
Verkneten 2 Msp. gemahlene<br />
Bourbonvanille zum<br />
Kraut.<br />
16 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
REZEPTIDEEN<br />
Pitataschen mit Sauerkraut<br />
und Speck<br />
HALTBAR MACHEN<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
150 g Champignons<br />
80 g <strong>Alnatura</strong> Bacon<br />
250 g Sauerkraut, selbstgemacht<br />
(alternativ <strong>Alnatura</strong> Sauerkraut)<br />
½ kleines Bund Petersilie<br />
4 <strong>Alnatura</strong> Pita<br />
4 EL <strong>Alnatura</strong> Frischkäse Natur<br />
Zubereitungszeit: 20 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie<br />
386 kcal, Fett 10 g, Kohlenhydrate<br />
55 g, Eiweiß 16 g<br />
ZUBEREITUNG<br />
Champignons putzen und – je nach<br />
Größe – vierteln oder achteln. Bacon in feine<br />
Streifen schneiden. Eine Pfanne ohne Fett<br />
erhitzen und die Pilze darin 5 Min. bei hoher<br />
Hitze rundum braun anbraten. Aus der<br />
Pfanne nehmen und den Bacon hineingeben.<br />
Bei mittlerer Hitze 5 Min. kross anbraten,<br />
dabei gelegentlich wenden. Am<br />
Schluss nochmals für 1 Min. die Pilze zugeben<br />
und alles kurz schwenken.<br />
Inzwischen Sauerkraut in einem Sieb abtropfen<br />
lassen, dann in einem Topf leicht<br />
erwärmen. Petersilie waschen, Blättchen<br />
abzupfen und klein hacken. Die Pitataschen<br />
im Toaster portionsweise auftoasten und<br />
die Innenseiten mit je 1 EL Frischkäse ausstreichen.<br />
Sauerkraut mit 2 /3 der Petersilie vermengen.<br />
Die Pitataschen mit Sauerkraut, Pilzen<br />
und Bacon befüllen und mit der restlichen<br />
Petersilie bestreut servieren.<br />
Fermentieren<br />
Beim Fermentieren bauen<br />
Mikroorganismen organische<br />
Substanzen ab, der<br />
pH-Wert sinkt und entzieht<br />
Verderbniserregern die<br />
Lebens grundlage. Ganz<br />
neben bei entstehen Säuren,<br />
Aromen und Co.; Lebendkulturen<br />
wie Milchsäurebakterien<br />
vermehren sich.<br />
So wird aus Milch Joghurt,<br />
aus Getreide Bier und aus<br />
Weißkohl eben Sauerkraut.<br />
Und auch weitere Lebensmittel<br />
eignen sich für diese<br />
Methode der Haltbarmachung.<br />
Probieren Sie<br />
es mal mit Chinakohl und<br />
Fenchel, Radieschen, gelber<br />
Bete oder rotem statt<br />
weißem Kohl. Letzterer<br />
schmeckt besonders gut,<br />
wenn etwas geriebener<br />
Apfel und Ingwer mit ins<br />
Glas kommen.<br />
Für eine vegane Variante den Bacon durch 90 g Räuchertofu<br />
ersetzen. Diesen in feine Streifen schneiden und in 1 EL Bratöl<br />
in einer Pfanne bei mittlerer Hitze 5 Min. rundum kross anbraten.<br />
Frischkäse durch vegane Frischecreme ersetzen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
17
Aus unserem<br />
Sortiment *<br />
Brinkers Food<br />
Bio-Schokoaufstrich »So Vegan So Fein« Weiße<br />
Kokoscreme vegan oder Nuss-Nougat** vegan<br />
Palmölfrei, glutenfrei und mit Zutaten aus fairem Handel<br />
hergestellt: Diese Schokoaufstriche sind eine Alternative<br />
zu herkömmlichen Schokocremes. Die Nuss-<br />
Nougat-Creme ist nun auch im 600-Gramm-<br />
Glas erhältlich – perfekt für die ganze Familie<br />
oder den Brunch im Freundeskreis. Die Creme<br />
Weiße Kokos creme schmeckt nach weißer<br />
Schokolade mit einem Hauch Kokos. Knusprige<br />
Kokosraspeln geben dem<br />
Aufstrich Biss.<br />
»So Vegan So Fein« Weiße<br />
Kokoscreme 270 g 3,29 €<br />
(1 kg = 12,19 €)<br />
»So Vegan So Fein«<br />
Nuss-Nougat 600 g 6,99 €<br />
(1 kg = 11,65 €)<br />
Leksands<br />
Schwedisches Bio-Vollkorn-Knäckebrot**<br />
Dieses Knäckebrot wird ausschließlich aus schwedischem<br />
Bio-Roggen und Wasser aus herstellereigener<br />
Quelle gebacken, wodurch es seinen unverkennbaren<br />
Geschmack erhält. Es zeichnet sich durch einen hohen<br />
Ballaststoffgehalt aus und wird ohne den Einsatz fossiler<br />
Energiequellen hergestellt. Die Dreiecksform und<br />
Verpackung sind charakteristisch für die Knäckebrot-Spezialitäten<br />
des Familienbetriebs Leksands.<br />
200 g 2,29 € (100 g = 1,15 €)<br />
Nu+pro<br />
Natural Bio-Proteinshake Cacao Cinnamon** vegan<br />
oder Vanilla** vegan<br />
Dieser Proteinshake verlässt sich komplett auf Zutaten aus<br />
der Natur. Er versorgt den Körper mit Proteinen, Ballaststoffen<br />
und Mineralien – rein pflanzlich und ohne Zusatz<br />
von Aromen und Molken proteinen. Stattdessen stecken<br />
in ihm Eiweiße aus Sonnen blumenkernen und Erbsen.<br />
Mit süßem Vanille extrakt oder kräftigem Kakao sowie<br />
würzigem Zimt für einen leicht herben Genuss.<br />
je 200 g 7,99 € (100 g = 4,– €)<br />
Rotbäckchen<br />
Immunstark Bio-Mehrfruchtsaft<br />
vegan<br />
Dieser Bio-Mehrfrucht-Direktsaft besteht<br />
aus rotem Traubensaft, Apfel-, Aroniaund<br />
Holundersaft sowie Acerolamark<br />
und -fruchtpulver. Das natürliche<br />
Vitamin C aus der Acerola trägt zu einer<br />
normalen Funktion des Immunsystems<br />
bei. Hergestellt wird dieser Saft mit viel<br />
Liebe und Sorgfalt aus den erlesensten<br />
Zutaten – in bester Rotbäckchen-<br />
Qualität.<br />
750 ml 3,79 € (1 l = 5,05 €)<br />
18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Seite handelt es sich um Anzeigen.<br />
Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.
Reste-Pfannkuchen<br />
mit Banane und Curry<br />
Annas Resteküche<br />
Wenn Anna Besuch von ihrem Patenkind bekommt, kocht sie oft einen Topf Milchreis,<br />
der unter ihrer Bettdecke ausquellen kann, bis die beiden vom Spielplatz zurück sind. Das<br />
spart Energie und sorgt für Freude, wenn der Topf von seinem Schläfchen lauthals aufgeweckt<br />
werden darf. Dazu gibt es immer Apfelmark … Mmh! Vom letzten Nachmittag steht<br />
noch ein angefangenes Glas im Kühlschrank. Zusammen mit den braun gefleckten Bananen<br />
in der Obstschale und einigen Standard-Zutaten werden daraus kurzerhand ein paar<br />
saftige Pfannkuchen – ganz alleine für Anna.<br />
FÜR 4 KLEINE PFANNKUCHEN<br />
3 EL Apfelmark mit 250 ml Haferdrink, 1 Prise Salz<br />
und 1 TL mildem Currypulver verrühren. Zum Schluss<br />
150 g Weizenmehl Type 405 und 1 TL Reinweinstein-<br />
Backpulver untermischen, sodass ein glatter Teig<br />
entsteht.<br />
2 reife Bananen schälen und in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
1 TL Kokosöl in eine Pfanne geben und erhitzen. Eine<br />
kleine Schöpfkelle des Teiges in die Pfanne geben und<br />
nach außen hin verteilen. Der Teig muss nicht bis zum<br />
Pfannenrand verteilt werden. Kleinere Pfannkuchen<br />
erleichtern das Wenden.<br />
Mit Bananenscheiben belegen und bei mittlerer Hitze<br />
etwa 1 Min. backen. Danach wenden und 1 weitere Min.<br />
backen. Ebenso mit dem restlichen Teig verfahren und<br />
nach und nach Pfannkuchen ausbacken.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
Für die entspannte Resteküche gilt immer<br />
»so oder so ähnlich«. Bei diesem und anderen<br />
Rezepten lassen sich Zutaten leicht austauschen<br />
– je nach Reste situation.<br />
Zutaten und mögliche Alternativen<br />
Weizenmehl: Dinkelmehl, Weizenvollkornmehl,<br />
Buchweizenmehl<br />
Haferdrink: Mandeldrink, Sojadrink,<br />
Kokos drink, Hafer-Mandel-Drink<br />
Apfelmark: Apfelmark mit Mango, ein<br />
angebrochenes Apfel-Babygläschen<br />
Curry: Kurkuma, Kakao, Zimt<br />
Bananen: Äpfel, Birnen, Ananas, Mango<br />
Essbares wegwerfen?<br />
Nicht mit Anna!<br />
Wenn trotz guter Planung<br />
Lebensmittelreste übrig<br />
bleiben, lacht das Herz<br />
unserer Kollegin. Lassen<br />
Sie sich von ihr inspirieren,<br />
spontan mit dem zu<br />
kochen, was gerade da ist.<br />
Neben Spaß beim Kombinieren<br />
und etwas Einzigartigem<br />
auf dem Tisch ist<br />
eines sicher: das schöne<br />
Gefühl, damit etwas Sinnvolles<br />
zu tun.<br />
Noch besser schmecken die Pfannkuchen mit verschiedenen<br />
Toppings. Annas absoluter Liebling ist die <strong>Alnatura</strong> Kokos-<br />
Mandel- Creme gepaart mit den <strong>Alnatura</strong> Kokoschips geröstet.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
19
ALNATURA EINBLICKE<br />
Nach den<br />
Tomaten<br />
ist vor den<br />
Tomaten<br />
Wenn dieser Artikel im <strong>Oktober</strong> erscheint, wird<br />
das Obst- und Gemüseangebot von deutschen<br />
Bio-Äckern deutlich an Farbe und Fülle eingebüßt<br />
haben. Der Sommer ist auch für die Optimistischs -<br />
ten unter uns unwiderruflich vorüber. Aber im<br />
<strong>Alnatura</strong> Obst-, Gemüse- und Eier-Team hat man<br />
schon für das nächste Jahr vorgesorgt. Welche<br />
Herausforderungen es zu meistern gilt, um unsere<br />
große Nachfrage nach frischen Bio-Produkten<br />
zu erfüllen, erklärt man mir direkt im Markt<br />
zwischen Äpfeln und Tomaten.<br />
Es ist August und ich warte vor einem Darmstädter <strong>Alnatura</strong><br />
Markt auf das Team, das im Sortimentsmanagement von<br />
<strong>Alnatura</strong> täglich daran arbeitet, dass frisches und möglichst<br />
regionales Bio-Obst und -Gemüse in den Märkten steht. Da ich früh<br />
dran bin, betrete ich schon einmal den Markt und stehe direkt mittendrin<br />
in ihrer Welt. Wie es aussieht, machen sie ihre Sache sehr gut:<br />
Knackige Salate, kleine Tomaten in allen Farben zum Selbst-Zusammenstellen<br />
und pralle Paprika lachen mich besonders an. Ein Schild<br />
verrät die Herkunft: alles aus Deutschland. Hinter diesem großen An-<br />
Jetzt im <strong>Oktober</strong> erfolgt die<br />
Ernte des in Deutschland angebauten<br />
Ingwers. In Handarbeit<br />
werden die Knollen aus der<br />
stets feuchten Erde gezogen.<br />
Daniel Reinhard (links) und Ingo Bernhard von<br />
Reichenau-Gemüse begutachten das Grün der<br />
Ingwerpflanzen. Auf der Bodensee-Insel konnten<br />
dank der Geduld und Experimentierfreude eines<br />
Gärtners die perfekten Bedingungen für den<br />
Exoten geschaffen werden.<br />
gebot steckt vermutlich eine ganze Menge Planung und Arbeit, denke<br />
ich mir. »Absolut, und zahlreiche Gespräche«, bestätigt mir Valentina<br />
Rudert aus dem Sortimentsmanagement, als wir später vor<br />
den Apfelkisten stehen, »denn ohne die direkten Kontakte zu den<br />
Erzeugern wäre es uns gar nicht möglich, diese Vielfalt, die wir hier<br />
sehen, anbieten zu können. Schon gar nicht die großen Anteile an<br />
regionalem Obst und Gemüse.« Angesichts des großen Interesses<br />
an frischer Bio-Ware aus Deutschland und der begrenzten An baufläche<br />
gilt es, sich frühzeitig mit allen Partnern auszutauschen. Daniel<br />
Reinhard, ebenfalls Sortimentsmanager erklärt, worum es dabei geht.<br />
SICHERHEIT UND TRANSPARENZ<br />
»Zunächst einmal müssen wir planen, welche Mengen im nächsten<br />
Jahr benötigt werden. Dabei schauen wir uns natürlich das aktuelle<br />
Jahr inklusive der Wetterlage und anderer<br />
Phänomene an, die Einfluss auf die kommende<br />
Nachfrage haben könnten. Mit<br />
dieser Grundlage im Gepäck sprechen<br />
wir unsere langjährigen regionalen Partner<br />
konkret darauf an, welche Mengen<br />
sie uns bereitstellen können. Für die Bäuerinnen<br />
und Bauern ist es unabdingbar,<br />
dass sie sich auf uns verlassen können.<br />
Nehmen wir zum Beispiel diese Äpfel.<br />
Der Obstbauer kann nach unseren Gesprächen<br />
recht genau einschätzen, wie<br />
viele weitere Bäume er für die nächsten<br />
Jahre pflanzen und wie viele Mitarbeitende<br />
er einstellen sollte.<br />
Wir geben ihm die Sicherheit,<br />
dass er seine<br />
Ernte auch verkaufen<br />
kann – zu einem fairen<br />
Preis.«<br />
20 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
ANZEIGE<br />
Valentina Rudert<br />
und Philipp<br />
Boltze haben in<br />
diesem Sommer<br />
unzählige Tomatensorten<br />
verkostet,<br />
um die<br />
besten für die<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkte<br />
auszuwählen.<br />
FÜR BEWUSSTE<br />
GENIESSER<br />
»Unser großes Ziel ist,<br />
möglichst lange auf<br />
Importware zu verzichten.«<br />
Valentina Rudert,<br />
Sortimentsmanagerin<br />
HERAUSFORDERNDES SAISONENDE<br />
Dennoch können die nachgefragten Mengen nicht allein durch<br />
regionale Partner abgewickelt werden. Kritisch wird es spätestens<br />
zum Ende der deutschen Erntesaison. Dies bringt das <strong>Alnatura</strong><br />
Team jedoch nicht von seinem großen Ziel ab: möglichst lange<br />
auf Importware zu verzichten. Hierbei helfen wieder viele persönliche<br />
Gespräche oder auch eine Bahnreise an den Bodensee.<br />
Christian Weinheimer aus dem <strong>Alnatura</strong> Obst-, Gemüse- und<br />
Eier- Team erklärt: »Süßkartoffeln werden in unseren Märkten<br />
das ganze Jahr über rege nachgefragt. Vor allem im konventionellen<br />
Handel – aber nicht nur – stammen diese selten aus<br />
Deutschland und werden häufig aus Spanien oder Übersee importiert.<br />
Wir konnten Reichenau- Gemüse von der gleichnamigen<br />
Bodensee- Insel als Partner gewinnen, der Bio-Süßkartof feln für<br />
unsere Märkte anbaut. Sollten die Mengen von dort nicht ausreichen,<br />
können wir immerhin auf Ware aus einem direkten Nachbarland<br />
zurückgreifen. Sowohl am Bodensee als auch dort waren<br />
wir vor Ort und haben uns die Anbaubedingungen angesehen.<br />
Wir sind also wirklich ganz nah dran an unseren Partnern und<br />
tippen nicht einfach eine Gemüsebestellung in eine Tabelle ein.«<br />
Die Anbauplanung am Bodensee beschert den <strong>Alnatura</strong> Kundinnen<br />
und Kunden aber nicht nur heimische Süßkartoffeln. Auch<br />
die bunten Mini-Tomaten, die mir vor unserem Gespräch ins Auge<br />
gefallen sind, kommen von dort. Und Sortimentsmanager Philipp<br />
Boltze versichert mir, dass für Nachschub gesorgt ist: Im kommenden<br />
Frühjahr startet dort ein großes Anbauprojekt exklusiv für<br />
<strong>Alnatura</strong>, das ein Ausweichen auf Importware bei Paprika, Tomaten<br />
und Co. weit hinaus zögern wird.<br />
Und wenn Sie immer dachten, dass der Ingwer für Ihre asiatischen<br />
Lieblingsgerichte nur in fernen Ländern wächst, habe ich<br />
ebenfalls gute Nachrichten: Das <strong>Alnatura</strong> Team hat ihn auf der<br />
Bodensee- Insel Reichenau für die Super Natur Märkte ausfindig<br />
gemacht. Es sieht also ganz so aus, als ob es dem großen Ziel<br />
immer ein Stückchen näher kommt. MAG<br />
Die Vital-Öle von BIO PLANÈTE sind reich an mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren und bieten viele weitere wertvolle und leckere Inhaltsstoffe für<br />
erlebnisreiche Tage. Sie schmecken im Müsli zum Frühstück genauso wie<br />
als Nahrungsergänzung im Laufe des Tages.<br />
www.bioplanete.com/lebensfreude
Aus unserem<br />
Frischesortiment *<br />
Andechser Natur<br />
Bio-Joghurt mild Heidelbeere**<br />
Der fruchtig-frische Joghurt mit<br />
3,8 Prozent Fett wird gemäß den<br />
Demeter-Richtlinien mit Vollmilch<br />
von Hörner tragenden Kühen,<br />
den Kulturen L.acidophilus und<br />
B.bifi dum sowie Heidelbeeren<br />
und Rübenzucker aus kon trolliert<br />
bio logisch-dynamischem Landbau<br />
hergestellt. Er hat eine cremige<br />
Konsistenz und einen Fruchtanteil<br />
von elf Prozent. Erhältlich im<br />
500-Gramm-Mehrwegglas.<br />
500 g 1,99 € (1 kg = 3,98 €)<br />
Pasta Nuova<br />
Bio-Tortelloni mit Spinat und Pinienkernen vegan<br />
Die Tortelloni aus Hartweizengrieß enthalten eine<br />
saftige Füllung aus Spinat, Tofu und Pinienkernen. Sie<br />
schmecken zu angebratenen Pilzen und Zucchini oder<br />
einer klassischen Tomatensauce. Die frischen Tortelloni<br />
müssen nur wenige Minuten in siedendem Wasser erhitzt<br />
werden, dann sind sie servierbereit – ideal für die<br />
Alltagsküche.<br />
250 g 2,49 € (100 g = 1,– €)<br />
ÖMA<br />
Bio-Back-Camembert<br />
Eine delikate Mahlzeit, einfach zubereitet: Der cremige<br />
Cam embert ist knusprig paniert, goldbraun vorgebacken<br />
und daher schnell in der Pfanne gebraten. Er wird<br />
aus Bioland-Milch, Käsereikulturen, mikrobiellem Lab<br />
und Bio-Panade hergestellt, hat ein feines, buttriges<br />
Aroma und schmeckt klassisch mit Preisel beeren oder<br />
zum Salat. Verpackt ist er im ressourcen sparenden<br />
Karton mit 25 Prozent Grasanteil.<br />
100 g 2,49 €<br />
Söbbeke<br />
Bio Wilder Bernd**<br />
Der aromatische Schnittkäse wird traditionell aus frischer<br />
Bioland-Milch von Hand im Münsterland gekäst und mit<br />
Eichenrindensud und Dinkelkorn gepflegt. Er reift sechs<br />
bis acht Wochen auf Fichtenbrettern und erhält so seinen<br />
pikanten Geschmack. Der Käse trägt den Namen eines<br />
rauen, aber gutherzigen Helden aus der Region, der die<br />
Bewohner eines Städtchens vor feindlichen Truppen warnte.<br />
Schmeckt auf Brot oder zu einem kräftigen Rotwein.<br />
je 100 g 2,09 €<br />
22 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
BioMare<br />
Bio-Lachs geräuchert<br />
Der Naturland-zertifizierte Lachs wächst in ökologischer<br />
Aquakultur vor der irischen und schottischen Küste<br />
im Atlantik heran. Biologisches Futter sorgt dafür, dass<br />
er zartes und bissfestes Fleisch hat. Er wird sorgfältig<br />
filetiert, von Hand mit Meersalz verfeinert und anschließend<br />
mehrere Stunden im Steinofen schonend<br />
über offenem Buchenholzfeuer geräuchert.<br />
100 g 6,99 €<br />
Vallée Verte<br />
Bio-Roquefort<br />
AOP Roquebelle**<br />
Ein halbfester Schnittkäse aus<br />
Schafmilch mit Blauschimmelaroma<br />
und ausgeprägter Salznote.<br />
Der echte Roquefort reift<br />
mindestens drei Monate lang in<br />
den Kalksteinhöhlen des Mont<br />
Combalou in der französischen<br />
Gemeinde Roquefort-sur-Soulzon.<br />
Die einmaligen klimatischen<br />
Bedingungen und die Zugabe<br />
von Edelpilzkul turen<br />
sorgen für den<br />
charakteristischen<br />
Geschmack.<br />
je 100g 3,99 €<br />
Taifun<br />
Bio-Tofu Curcuma** vegan<br />
Die rein pflanzliche Tofu-Spezialität wird aus<br />
europäischen Bio-Sojabohnen hergestellt<br />
und mit Meersalz, Tomaten, Kurkuma, Schwarzkümmel,<br />
Ingwer und Kardamom verfeinert.<br />
Der leuchtend gelbe Tofu mit rot-schwarzen<br />
Farbakzenten schmeckt mild-würzig und hat<br />
eine orientalische Note. Er ist ideal als Mezze,<br />
kalt zu Chutney oder angebraten in einer<br />
Reispfanne.<br />
200 g 2,79 € (100 g = 1,40 €)<br />
Bastiaansen<br />
Bio-Ziegenkäse<br />
Le Grand Ribeau pierre**<br />
Ein halbfester Schnittkäse aus hundert<br />
Prozent Bio-Ziegenmilch mit natürlichem<br />
Fettgehalt. Der Ziegen-Ribeaupierre mit<br />
seiner cremig-geschmeidigen Konsistenz<br />
ist eine gelungene Verbindung von französischer<br />
Käsekultur und niederländischer<br />
Käsetradition. Durch würzige Rotkulturen<br />
erhält er sein feines Aroma, das sahnigmild<br />
unterlegt ist.<br />
je 100 g 2,79 €<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen.<br />
Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
23
ZU BESUCH BEI DR. HAUSCHKA<br />
Besondere<br />
Rosen<br />
wachsen auf<br />
einer besonderen<br />
Höhe<br />
»Pflanzen entwickeln sich auf<br />
über 3 000 Meter Höhe intensiver –<br />
der Geschmack, der Duft und<br />
die Inhaltsstoffe!«<br />
Homayoun Sanati, Gründer der<br />
Zahra Rosewater Company<br />
24<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
In einer Landschaft,<br />
die von Wassermangel<br />
geprägt ist, gedeihen<br />
üppig blühende Damaszener-Rosen.<br />
Pflückerinnen<br />
ernten die kostbaren<br />
Blüten vorsichtig<br />
per Hand.<br />
Die Rose ist eine Meisterin der Ausgewogenheit,<br />
ihr Öl und Rosenwasser sind daher unverzichtbare<br />
Bestandteile der naturreinen Kosmetikprodukte von<br />
Dr. Hauschka. Von besonderer Qualität sind die<br />
Damaszener-Rosen, die im iranischen Lalehzar-Tal<br />
von der Zahra Rosewater Company für Dr. Hauschka<br />
bio-zertifiziert angebaut werden. Eine Reise in die<br />
Heimat dieser besonderen Rose und zu einem in<br />
vielerlei Hinsicht besonderen Projekt.<br />
Auf den Feldern um das Bergdorf<br />
Mehdi Abad ist es kurz nach Sonnenaufgang<br />
noch ganz still: Frauen<br />
in bunten Kleidern und mit Kopftüchern<br />
pflücken schweigend die frischen, in kräftigem<br />
Pink leuchtenden Rosenblüten. Um<br />
die Hüften haben sie Beutel gebunden, in<br />
denen sie die Blüten sammeln. Es sind kostbare<br />
Rosen, die dort und im nahe gelegenen<br />
Lalehzar-Tal, einer Hochebene im Südosten<br />
des Iran, wachsen: Wildrosen der Sorte<br />
Damaszener, die sich durch einen besonders<br />
hohen Anteil an ätherischem Öl in ihren<br />
Blüten auszeichnen. Rosenernte im Iran –<br />
ein geradezu archaisch anmutendes Bild.<br />
Wenn die Pflückerinnen ihre Beutel gefüllt<br />
haben, schütten sie die Blüten in größere<br />
Baumwollsäcke. Sind sie voll, werden sie<br />
zu einer Destille gebracht. Dort werden aus<br />
den Blüten jenes Rosenöl und Rosenwasser<br />
gewonnen, das die Kosmetikprodukte von<br />
Dr. Hauschka so besonders macht.<br />
HARMONIE FÜR DIE HAUT<br />
Die Wirkung der Rose ist äußerst vielfältig,<br />
je nach Aufbereitung kommt eine andere zur<br />
Geltung. So harmonisieren und vitalisieren<br />
Rosenauszüge die Haut, während Rosenwachs<br />
ihre Feuchtigkeit bewahrt. Rosenöl<br />
und Rosenwasser sind daher unverzichtbare<br />
Bestandteile der hundertprozentigen Naturkosmetik<br />
von Dr. Hauschka. In all ihren Rezepturen<br />
stecken ausschließlich beste Heilpflanzen<br />
und Natursubstanzen, kein Mikroplastik<br />
und keine synthetischen Stoffe,<br />
Silikone, PEGs oder Mineralöle. Sie fördern<br />
die Eigenaktivität der Haut, indem sie<br />
den Stoffwechsel anregen. Damit folgt<br />
Dr. Hauschka als Pionier der Naturkosmetik<br />
seit 1967 den Grundsätzen des WALA Stiftungsunternehmens,<br />
zu der die Kosmetikmarke<br />
gehört. Für WALA stehen Mensch<br />
und Natur im Einklang. Alle Prä parate und<br />
Produkte sollen in erster Linie der Gesundheit<br />
dienen.<br />
Um die Qualität der Inhaltsstoffe sicherzustellen,<br />
baut WALA sie im eigenen Heilpflanzengarten<br />
oder auf dem eigenen<br />
Demeter-Hof an. Was hierzulande nicht<br />
wächst, bezieht das Stiftungsunternehmen<br />
von Partnern weltweit. Dabei arbeitet WALA<br />
mit biologischen und demeter-zertifizierten<br />
Anbauprojekten zusammen und wählt die<br />
Substanzen akribisch aus. Rosenöl und<br />
Rosen wasser bezieht Dr. Hauschka zu einem<br />
großen Teil von der im Iran ansässigen Zahra<br />
Rosewater Company, die die Felder im<br />
Lalehzar-Tal mit Unterstützung der WALA<br />
in Zukunft biologisch-dynamisch bewirtschaften<br />
will.<br />
EIN GRÜNDER MIT VISIONEN<br />
Der inzwischen verstorbene Gründer Ho -<br />
ma youn Sanati hatte in den 1970er-Jahren<br />
rund ein Fünftel des gebirgigen Lalehzar-<br />
Tals von seinem Vater Abdul-Hossein geerbt.<br />
Er bemerkte, dass sich Pflanzen auf<br />
gut 3 000 Meter Höhe intensiver entwickeln<br />
ÜBER DR. HAUSCHKA:<br />
Dr. Hauschka Kosmetik ist einhundert<br />
Prozent zertifizierte<br />
Naturkosmetik und Teil der<br />
bereits seit den 1930er-Jahren<br />
bestehenden WALA Heilmittel<br />
GmbH. Alle Produkte von<br />
Dr. Hauschka sind nach dem<br />
internationalen NATRUE-<br />
Standard zertifiziert. In allen<br />
Rezepturen stecken ausschließlich<br />
beste Heilpflanzen und<br />
Natursubstanzen.<br />
Was nicht selbst im eigenen<br />
Heilpflanzengarten oder auf<br />
dem eigenen Demeter-Hof angebaut<br />
wird, stammt teils aus<br />
Wildsammlungen auf der<br />
Schwäbischen Alb oder von<br />
Partnern auf der ganzen Welt,<br />
die so fair und nachhaltig arbeiten<br />
wie Dr. Hauschka selbst.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
25
Rosenblüten ändern<br />
ihre Farbe mit der<br />
Temperatur, bei kühler<br />
Witterung wie auf<br />
3 000 Metern leuchten<br />
sie intensiver.<br />
DER GRÜNDER<br />
Der 2009 verstorbene Gründer<br />
der Zahra Rosewater Company,<br />
Homayoun Sanati, erzählte<br />
gerne, wie er und seine Frau im<br />
Lalehzar-Tal beim Essen vom<br />
intensiven Geschmack der<br />
Minze überrascht wurden und<br />
daraufhin beschlossen, dort<br />
oben Rosen anzubauen.<br />
Männer bringen<br />
Säcke voller frisch geernteter<br />
Damaszener-<br />
Rosen blüten zum<br />
Wiegen zur Destille.<br />
als in tiefer gelegenen Ebenen, und beschloss<br />
darauf gemeinsam mit seiner Frau,<br />
in der Höhe Damaszener-Rosen anzubauen.<br />
Bereits die ersten Versuche waren überwältigend.<br />
Die Sanatis legten daraufhin ein<br />
20 Hektar großes Rosenfeld an, obwohl die<br />
Landwirtschaft Betreibenden der Region<br />
anfangs dieser neuen Kultur verschlossen<br />
gegenüberstanden. Heute arbeiten 1 500<br />
Bäuerinnen und Bauern mit der Zahra<br />
Rosewater Company zusammen, die zu 50<br />
Prozent der Sanati-Stiftung gehört, die<br />
Homa youn Sanatis Großvater gründete. Die<br />
Anbauenden sind eigenständige Unternehmer<br />
und verpflichten sich in Verträgen,<br />
keine chemischen Düngemittel einzusetzen,<br />
weil Zahra die Felder von der Organisation<br />
Ecocert bio-zerti fizieren lässt. »Die Bäuerinnen<br />
und Bauern davon zu überzeugen,<br />
Rosen ohne Chemie anzupflanzen, ist eine<br />
Herausforderung«, sagt Mehdi Maazallahi,<br />
landwirtschaftlicher Berater der Zahra Rosewater<br />
Company. »Der iranische Staat subventioniert<br />
Chemiedünger und die kleinbäuerlichen<br />
Betriebe wissen anfangs nur<br />
damit umzugehen.« Aufklärung und Schulung,<br />
zum Beispiel durch den biologischdynamisch<br />
arbeitenden Landwirt Hans<br />
Supen kämper von der WALA, sind deshalb<br />
wichtige Grundpfeiler der Zusammenarbeit<br />
mit den Betrieben. Zudem stellt Zahra den<br />
Farmen neben Rosenstecklingen natürliche<br />
Düngemittel aus Kompost kostenlos zur<br />
Verfügung.<br />
KOMPOST AUS PISTAZIENSCHALEN<br />
Heute ist Hans Supenkämper gemeinsam mit<br />
Mehdi Maazallahi auf der Zahra-Rosewater-<br />
Company-Farm in Negar, um den angesetzten<br />
Kompost zu begutachten. Es ist ein heißer<br />
Tag. Die beiden Männer laufen zwischen<br />
den hohen Weidenbäumen, die sich gegen<br />
den strahlend blauen Himmel abheben,<br />
zu dem Platz, wo der Kompost reift. Hans<br />
Supen kämper ist zufrieden. Die kompostierten<br />
Pistazienschalen haben sich vollständig<br />
zersetzt, die entstandene Erde ist feinkrümelig,<br />
nicht zu trocken, nicht zu feucht und<br />
duftet angenehm. Sorgfältig deckt er den<br />
Komposthaufen wieder mit einem Vlies zu,<br />
das eine zu große Verdunstung in der<br />
wüsten ähnlichen Gegend verhindert.<br />
» Unser gemeinsames Ziel<br />
ist es, dass die Menschen gut<br />
ausgebildet wieder in ihre<br />
Dörfer zurückkehren und<br />
mitarbeiten. «<br />
Ralf Kunert, Geschäftsführer<br />
Naturamus GmbH<br />
KOOPERATIVE UND PARTNER<br />
Wie in einer Kooperative sind die Farmen<br />
selbstständig, aber alle miteinander Partner.<br />
Und die Pflückerinnen und Bauern profitieren<br />
von vielen sozialen Leistungen, die die<br />
Zahra Rosewater Company initiiert hat – in<br />
26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
ZU BESUCH BEI DR. HAUSCHKA<br />
einer Gegend, in der das nicht die Regel ist:<br />
Familien in Not bekommen einen Vorschuss,<br />
alte Menschen, die nicht mehr arbeiten<br />
können, erhalten eine Art Rente. Zudem<br />
hat das Unternehmen die Wasserversorgung<br />
in den Dörfern aufgebaut und unterstützt<br />
die Schulen. Ein von Zahra eingerichtetes<br />
Gesundheitszentrum vor Ort gewährleistet<br />
die medizinische Grundversorgung.<br />
Wer zu einer ärztlichen Behandlung nach<br />
Kerman muss, dem wird die Fahrt dorthin<br />
»Für uns ist das ein wichtiges<br />
Projekt, denn wir sorgen mit<br />
diesem nicht nur für die<br />
besondere Qualität unserer<br />
Produkte, sondern handeln<br />
auch gemäß unserer<br />
Wirtschaftsethik.«<br />
Ralf Kunert, Geschäftsführer<br />
Naturamus GmbH<br />
organisiert. Wer heiraten will, bekommt<br />
einen Kredit zu dem sehr niedrigen Zinssatz<br />
von vier anstatt 14 Prozent, wie ihn iranische<br />
Banken nehmen. Außerdem unterstützt<br />
Zahra mehrere Dorfschulen. »Unser<br />
gemeinsames Ziel ist es, dass die Menschen<br />
gut ausgebildet wieder in ihre Dörfer zurückkehren<br />
und mitarbeiten«, sagt Ralf<br />
Kunert, Geschäftsführer der Naturamus<br />
GmbH. Sie wurde 2014 gegründet und ist<br />
für den Rohstoff einkauf zuständig. Das<br />
Konzept geht auf: Die Arbeitslosenquote<br />
in Lalehzar ist die niedrigste in der ganzen<br />
Region: »Für uns ist das ein wichtiges Projekt,<br />
denn wir sorgen mit diesem nicht nur<br />
für die besondere Qualität unserer Produkte,<br />
sondern handeln auch gemäß unserer Wirtschaftsethik.«<br />
Destille die Rosen hin und her, um sie kühl<br />
zu halten. Wenn Destillen in der danebenliegenden<br />
Halle frei sind, werden die Blüten<br />
eilig hinübergebracht. Eingeschlagen in<br />
Planen hieven Mitarbeiter sie zum oberen<br />
Kessel der Destillationsanlage hinauf. Dort<br />
kochen sie drei Stunden lang in Wasser.<br />
900 Tonnen Rosenwasser und ungefähr<br />
150 Kilogramm Rosenblütenöl pro Jahr<br />
sind der teure Ertrag dieser Arbeit, der im<br />
Analyse labor laufend auf seine Qualität<br />
hin untersucht wird. In Zukunft will Mehdi<br />
Maazallahi diesen Ertrag noch steigern,<br />
optimistisch gestimmt durch die vertraglich<br />
auf lange Zeit angelegte Zusammenarbeit<br />
mit der WALA. Neue Felder in Shiraz und<br />
Dharab sollen zum Wachstum beitragen.<br />
Für das Projekt »Hel Kar« in Negar wurden<br />
über 300 Hektar Land gekauft, auf gut<br />
60 Hektar sind Rosen angebaut. Dort wird<br />
bereits seit acht Jahren bio dynamisch gearbeitet.<br />
Die guten Erfahrungen im Rosenanbau<br />
will die Zahra Rosewater Company nun auch<br />
auf andere Bereiche übertragen. Am liebsten<br />
möchte man das komplette Lalehzar-Tal<br />
auf biologische Landwirtschaft umstellen.<br />
Auch wenn im Iran selbst noch kein Markt<br />
für Bio-Produkte existiert, höchstens ansatzweise<br />
in Teheran, glaubt man bei der Zahra<br />
Rosewater Company weiter an das Ziel ihres<br />
Gründers Homayoun Sanati: die sanfte<br />
Bio-Revolution. SL/MF<br />
>> Mehr zu Dr. Hauschka<br />
unter drhauschka.de<br />
Aus den Blütenblättern<br />
wird kostbares<br />
Rosenwasser<br />
und Rosenblütenöl<br />
gewonnen.<br />
Die kostbaren<br />
Damaszener- Blüten<br />
lagern auf sauberen<br />
Hallenböden und müssen<br />
immer wieder gewendet<br />
werden, damit<br />
sie kühl bleiben.<br />
DAS ZIEL – DIE SANFTE<br />
BIO-REVOLUTION IM IRAN<br />
Unterdessen sind die mit Rosen gefüllten<br />
Säcke am Eingang der Destille angekommen.<br />
Es ist ein besonderes Bild, versüßt von<br />
einem die Sinne betörenden Duft, wenn<br />
die Rosen auf den sauberen Hallenboden<br />
geschüttet werden. Die Blüten dürfen nicht<br />
heiß werden, damit sie nicht zu viel des<br />
kostbaren ätherischen Rosenöls abgeben.<br />
Deshalb hat die Ernte am frühen Morgen<br />
begonnen und alle aus dem Lalehzar-Tal<br />
helfen mit, außer sie sind krank oder zu alt.<br />
Immer wieder schaufeln die Mitarbeiter der<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
27
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Im Gleichgewicht<br />
So zart, so sanft! Aber autsch, die Rose<br />
kann auch anders. Gegensätze wie diese<br />
vereint sie spielend. Deshalb wird sie in<br />
der Heilkunde überall dort eingesetzt, wo<br />
ein harmonisches Gleichgewicht gefragt<br />
ist. Kaum ein Produkt von Dr. Hauschka<br />
kommt ohne die Rose aus. Das Schöne:<br />
Jede Aufbereitung lockt ein anderes ihrer<br />
Talente hervor. So bewahrt Rosenwachs<br />
die Feuchtigkeit der Haut, während Rosenauszüge<br />
harmonisieren und wunder bar<br />
vitalisieren.<br />
Ist die Haut in ein Ungleichgewicht<br />
geraten – feuchtigkeitsarm und trocken,<br />
unrein und fettig, empfindlich oder zu<br />
früh alternd –, können die Produkte von<br />
Dr. Hauschka sie wieder in ein gesundes<br />
Hautbild zurückführen.<br />
Rosen Bad<br />
Rosenwasser, ätherisches Rosenöl und Auszüge<br />
aus Rosenblüten verleihen dem Blütenbad<br />
die Vielseitigkeit dieser Pflanze. Die Komposition<br />
mit Mandel- und<br />
Jojobaöl hinterlässt<br />
ein zartes,<br />
geschmei diges<br />
Hautgefühl.<br />
Auch für Babys<br />
geeignet.<br />
100 ml 15,50 €<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Naturkosmetik-Produkte<br />
finden Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
Rosen Tagescreme<br />
Sie pflegt und schützt bei trockener, empfindlicher<br />
und zu Rötungen und erweiterten Äderchen<br />
(Couperose) neigender Haut. Wertvolle<br />
Auszüge aus Edelrosenblüten und Wildrosenfrüchten<br />
harmonisieren und stärken den Aufbau<br />
der Haut.<br />
30 ml 23,50 € (100 ml = 78,33 €)<br />
28 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen.<br />
Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.
Rosen Pflegeöl<br />
Aus kostbarem ätherischem<br />
Rosenöl und feuchtigkeitsbewahrendem<br />
Jojobaöl entsteht ein ausgleichendes<br />
und harmonisierendes<br />
Pflegeöl, das für geschmeidige<br />
Haut sorgt sowie pflegt und verwöhnt.<br />
75 ml 16,50 € (100 ml = 22,– €)<br />
Rosen Deomilch<br />
Die cremige Rosen-Deomilch vereint behutsam aufeinander<br />
abgestimmte Inhaltsstoffe mit mild desodorierender<br />
und pflegender Wirkung. Der alkoholarme Rollon<br />
eignet sich sehr gut für normale bis sensible Haut.<br />
Er enthält weder poren verengende Aluminiumsalze<br />
noch hinterlässt er Flecken auf der Kleidung.<br />
50 ml 12,50 € (100 ml = 25,– €)<br />
Rosen Körperbalsam<br />
Der cremige, reichhaltige Balsam regt die natürliche<br />
Schutzfunktion der Haut an und kräftigt<br />
sie. Rosenwachs, ätherisches Rosenöl sowie<br />
kostbare Auszüge aus Wildrosenfrüchten<br />
und Rosenblüten harmonisieren die Haut.<br />
145 ml 19,– € (100 ml = 13,10 €)<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
29
NATURKOSMETIK*<br />
Kostbares<br />
aus der Natur<br />
Hochwertige Naturkosmetik hat ihren Preis. Zu<br />
Recht? Zu Recht! In ihr stecken wertvolle Rohstoffe<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau oder Wildsammlung,<br />
die mitunter in einem aufwendigen<br />
Herstellungs verfahren zu Kosmetik verarbeitet<br />
werden. Das Ergebnis: Qualität, die man spüren<br />
kann. Wir schauen näher hin, was hochwertige<br />
Naturkosmetik so besonders macht. JAB<br />
Handverlesener Wein aus Bio-Anbau, Bio-Erdbeeren vom<br />
Bauernhof nebenan – Qualität hat ihren Preis. Der Gewinn:<br />
ein hochwertiges Produkt, dessen Qualität man<br />
riecht, schmeckt – oder spürt, wie im Fall von Naturkosmetik.<br />
Für deren Qualität zählt jeder Produktionsschritt. Vom Anbau<br />
über die Ernte bis hin zur Herstellung, viele Stellschrauben bedingen<br />
den Preis von Naturkosmetika. Unterm Strich ist es aber eine einfache<br />
Rechnung: Je höherwertiger die Rohstoffe, je aufwendiger<br />
das Anpflanzen und Ernten der Pflanzen, je mehr Menschen und<br />
komplexe Technik dabei zum Einsatz kommen, desto mehr wird das<br />
Produkt am Ende kosten.<br />
Die Mischung macht’s<br />
Auch entscheidend für die Qualität ist, in welcher Konzentration die<br />
einzelnen Inhaltsstoffe in dem Produkt vorhanden sind. Das verrät<br />
ein Blick auf die Inhaltsstoff-Liste (INCI): Wovon am meisten im Produkt<br />
ist, das steht an erster Stelle, was am zweithäufigsten enthalten<br />
ist, an zweiter Stelle und so weiter. Bei hochpreisiger Naturkosmetik<br />
belegen oft hochwertige Pflanzenöle und -extrakte die vordersten<br />
Plätze.<br />
Logona<br />
Age Protection straffende Tagescreme vegan<br />
Die straffende Tagescreme mit Bio-Sanddorn aktiviert<br />
den Eigenschutz der Haut und stimuliert die<br />
natürliche Vitalfunktion. Die hochwertige Rezeptur<br />
mit dem Zell-vital-Komplex und Hyaluron mildert<br />
Mimikfalten, schützt vor vorzeitiger stress- und<br />
umweltbedingter Hautalterung und spendet intensive<br />
Feuchtigkeit.<br />
30 ml 21,49 € (100 ml = 71,63 €)<br />
Aufwendige Ernte und Weiterverarbeitung<br />
Die Basis für diese Öle und Extrakte bilden bei Naturkosmetik<br />
in der Regel Pflanzen, die aus kontrolliert biologischem Anbau<br />
oder kontrollierter Wildsammlung stammen. Oft werden die<br />
wertvollen Rohstoffe per Hand geerntet und weiterverarbeitet.<br />
Hierfür sind natürlich mehr Ressourcen und Mitarbeitende vonnöten<br />
als bei kon ventionellem Anbau und maschineller Ernte. Technologisch<br />
hochentwickelte Extraktionsverfahren ziehen die kostbaren<br />
Inhaltsstoffe aus der Pflanze heraus und bereiten sie für die Zugabe<br />
in die Kosmetik vor.<br />
30 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Mühle Organic<br />
Rasurbalsam Mann** vegan<br />
Der Rasurbalsam mit Bio-Arganöl und -Aloe-vera<br />
beugt dem Austrocknen der Haut vor und unterstützt<br />
ihre Elastizität sowie Regeneration. Calendula-Extrakte<br />
wirken antiseptisch und beruhigend. Aus der Kamille<br />
gewonnenes Bisabolol hilft der strapazierten Haut bei<br />
der Heilung, während Avocadoölbestandteile den<br />
Säureschutzmantel optimieren.<br />
100 ml 16,99 €<br />
Förster’s<br />
Bambushandschuh**<br />
Dieser Bambushandschuh ist durch die natürlich antibakterielle<br />
Struktur des Bambus besonders hygienisch.<br />
Dank seiner streichelweichen Oberfläche reinigt<br />
er sehr sanft und überzeugt mit einem zarten<br />
Peeling effekt. Die feine Struktur kann auch<br />
für die Intimpflege oder bei sensibler<br />
Haut angewendet werden.<br />
1 St. 8,95 €<br />
Tautropfen<br />
Hyaluron-Gesichts-Reinigungsgel** vegan<br />
Das schäumende Reinigungsgel mit<br />
natürlichem Hyaluron stimuliert nicht nur<br />
den Schutzmantel der Haut, sondern<br />
reinigt sie auch sanft und schonend. Ideal<br />
für die Entfernung von Make-up. Versorgt<br />
die Haut bereits während der Reinigung<br />
mit einer Extraportion Feuchtigkeit.<br />
Entwickelt für die Pflege gegen erste<br />
Anzeichen der Hautalterung – für eine<br />
frische, strahlende Haut.<br />
150 ml 16,99 € (100 ml = 11,33 €)<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen.<br />
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** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
31
NATURKOSMETIK*<br />
Siegel geben Orientierung<br />
Ob NATRUE, BDIH, Ecocert oder Cosmos: All diese Siegel für zertifizierte<br />
Naturkosmetik und Bio-Kosmetik vereinen wesentliche<br />
Kriterien. Dazu gehören der Verzicht auf synthetische Farb-, Duftund<br />
Konservierungsstoffe sowie erdölbasierte Inhaltsstoffe wie<br />
Paraffine. Auch Silikone und gentechnisch veränderte Organismen<br />
sind tabu. Außerdem müssen alle Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs<br />
oder naturnah sein. Je nach Zertifizierungsstufe muss<br />
ein festgelegter Mindestanteil an Inhaltsstoffen aus Bio-Anbau<br />
stammen. Weitere Anliegen sind eine möglichst umwelt- und<br />
ressourcenschonende Herstellung der Produkte und möglichst<br />
umweltschonende oder recycelbare Verpackungen.<br />
Streng, strenger, Demeter<br />
Die Demeter-Richtlinien für Kosmetik gelten weltweit als die<br />
strengsten Vorschriften für hochwertige Bio-Produkte. Produkte,<br />
die das orangefarbene Markenzeichen tragen, haben einen<br />
Demeter-Rohstoffanteil von 90 Prozent bei pflanzlichen Bestandteilen.<br />
Die biodynamische Erzeugung mit Einsatz von Präparaten,<br />
die fruchtbare Böden und beste Reifequalität ermöglichen, sowie<br />
die werterhaltende Verarbeitung ohne chemisch-synthetische<br />
Zusatzstoffe, sind dabei zentrale Anliegen.<br />
Ob nun günstig oder hochpreisig: Letztendlich<br />
bleibt es eine individuelle Entscheidung, wie viel<br />
jede und jeder bereit ist, für ein Kosmetikprodukt<br />
zu zahlen. Fakt ist in jedem Fall: Naturkosmetik mit<br />
anerkannter Zertifizierung garantiert, dass keine<br />
synthetischen und gesundheitlich bedenklichen<br />
Stoffe in einem Produkt enthalten sind, und ist<br />
deshalb immer die bessere Wahl – für Mensch<br />
und Umwelt.<br />
Santaverde<br />
Aloe vera cream rich vegan<br />
Die reichhaltige Gesichtscreme<br />
versorgt die Haut mit aufbauenden<br />
Pflegestoffen und wirkt regenerierend.<br />
Reiner Aloe-vera-Saft<br />
und antioxidatives Vitamin E optimieren<br />
die Feuchtigkeitsanreicherung.<br />
Reichhaltige Wirkstoffe aus<br />
Sheabutter und Arganöl nähren<br />
und stärken die Haut. Nacht kerzenöl<br />
beruhigt, lindert Rötungen und<br />
regeneriert die Lipidstruktur.<br />
30 ml 26,99 € (100 ml = 89,97 €)<br />
Martina Gebhardt<br />
Hand & Nail Hand-Lotion**<br />
vegan<br />
Die feuchtigkeitsspendende<br />
Handlotion mit fruchtigem<br />
Orangenduft zieht rasch ein<br />
und fettet nicht. Die Komposition<br />
aus Kamillenblüte, Schafgarbe,<br />
Holunder pflanze und<br />
Rosen blüte pflegt beanspruchte<br />
Hände. Spröde und rissige Haut<br />
wird weich und geschmeidig.<br />
Das Produkt ist Demeterzertifiziert.<br />
100 ml 10,90 €<br />
32 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
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Neu<br />
Speick<br />
Thermal Sensitiv<br />
Hyaluron-Serum** vegan<br />
Das Hyaluronsäure-Serum<br />
unter stützt die Haut dabei, ihre<br />
Feuchtigkeitsdepots aufzufüllen,<br />
und revitalisiert sofort. Rein<br />
pflanzliche Hyaluronsäure, hautschützendes<br />
Ectoin mit Repair-<br />
Effekt, konzentriertes Algenextrakt<br />
und Bio-Aloe-vera-Gel<br />
bringen die Haut wieder ins<br />
Gleichgewicht und beruhigen<br />
sie. Mit der Kraft des kieselsäurehaltigen<br />
Thermal wassers<br />
aus Schlangenbad.<br />
15 ml 18,99 € (100 ml = 126,60 €)<br />
Was bedeutet<br />
anthroposophische Kosmetik?<br />
Nach dem Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner<br />
(1861–1925), bilden Körper, Geist und Seele bei<br />
Gesundheit eine Einheit, bei Krankheit ist diese<br />
verschoben. Naturkosmetik nach anthroposophischem<br />
Prinzip soll die Eigenaktivität der Haut fördern; sie<br />
dazu anregen, sich selbst zu heilen. Nicht nur die oberflächliche<br />
Bekämpfung der Symptome steht im Mittelpunkt,<br />
vielmehr wird die Haut ganzheitlich als Organ<br />
begriffen. Die Basis der Produkte bilden auch hier Rohstoffe<br />
aus überwiegend biologischem oder biologischdynamischem<br />
Anbau oder kontrollierter Wildsammlung.<br />
Wir können<br />
auch Haare.<br />
100 % zertifizierte Premium-Naturkosmetik von<br />
Dr. Hauschka zeigt Wirkung. Auf Deiner Haut, auf<br />
unserem Planeten – und jetzt auch in Deinen<br />
Haaren. Unsere neue Haarpflege-Serie mit Shampoo,<br />
Spülung, Haartonikum und Haaröl nutzt die Kraft der<br />
Heilpflanzen, die wir auch für unsere Gesichts- und<br />
Körperpflege nutzen. Für jedes Haar, ohne Silikone.<br />
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100 % zertifizierte, wirksame Naturkosmetik.<br />
Anders<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
seit 1967.<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
33
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Innovative Gesichtspflege<br />
mit wertvollen Bio-Extrakten<br />
Logona schaut bereits auf über 40 Jahre Expertise<br />
zurück. Die Produkte werden seit jeher unter<br />
höchsten Qualitätsstandards produziert und sind<br />
einhundert Prozent NATRUE-zertifiziert. Die Logona<br />
Gesichts pflege-Produkte schützen und pflegen<br />
die Haut durch den Einsatz von Pflanzenkraft auf<br />
sanfte Weise. In den einzigartigen Formulierungen<br />
verbinden sich Tradition, Innovation und langjährige<br />
Erfahrung mit den neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen zu den natürlichen Funktionsweisen<br />
der Haut.<br />
Intense Lifting Serum vegan<br />
Die hochwertige Rezeptur mit dem Zell-vital-<br />
Komplex und Hyaluron glättet Falten und<br />
wirkt deren Neubildung entgegen. Die Haut<br />
wird von innen aufgepolstert<br />
und spürbar glatter.<br />
30 ml 24,99 € (100 ml = 83,30 €)<br />
Regenerierende<br />
Nachtcreme vegan<br />
Die Nachtcreme mit dem Zellvital-Komplex<br />
und Hyaluron aktiviert<br />
die Zellerneuerung und fördert<br />
die natürliche Repairfunktion der Haut.<br />
Sie mildert Mimikfalten und versorgt<br />
die Haut nachts mit Feuchtigkeit.<br />
30 ml 22,49 € (100 ml = 74,97 €)<br />
Aktiv glättende<br />
Augencreme vegan<br />
Die Augencreme mit rein<br />
natür lichen Extrakten aus der<br />
Bio-Damaszener Rose und<br />
Braunalgen-Extrakt Kalpariane<br />
spendet der sensiblen Haut um<br />
die Augen intensive Feuchtigkeit<br />
und mildert Mimikfältchen. Verträglichkeit<br />
augenärztlich getestet.<br />
15 ml 12,99 € (100 ml = 86,60 €)
Aktiv glättende Feuchtigkeitscreme<br />
vegan<br />
Die Tagescreme mildert erste<br />
Fältchen und versorgt die Haut<br />
den ganzen Tag intensiv mit<br />
Feuchtigkeit. Die hochwertige<br />
Rezeptur stärkt den Eigenschutz-Mechanismus<br />
der Haut<br />
und schützt sie vor freien Radikalen<br />
und Umwelteinflüssen.<br />
30 ml 10,99 € (100 ml = 36,63 €)<br />
Reichhaltige<br />
Reinigungsmilch vegan<br />
Die Formulierung mit rein<br />
natürlichen Extrakten aus der<br />
Bio-Damaszener Rose schützt<br />
den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt der Haut.<br />
Verwöhnt mit einem zarten Rosenduft.<br />
125 ml 9,99 € (100 ml = 7,99 €)<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Naturkosmetik-Produkte<br />
finden Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
35
Naturkosmetik-Gewinnspiel<br />
Mitmachen<br />
und gewinnen!<br />
1 von 5<br />
Santaverde Jahresgewinnen *<br />
mit hochwertigen Pflegeprodukten<br />
im Wert von je mind. 300 €<br />
oder<br />
Unsere Kooperationspartner<br />
1 von 52<br />
Naturkosmetik-Boxen<br />
im Wert von je 50 €<br />
Für eine Teilnahme beantworten Sie bitte die Frage<br />
auf der Gewinnspielkarte und werfen diese (ausgefüllt<br />
und aus geschnitten) in die Gewinnspielbox in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. Unter den Karten mit der<br />
richtigen Antwort werden die Gewinnerinnen und<br />
Gewinner ausgelost und per E-Mail benachrichtigt.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />
*mit mehrmaligen Naturkosmetik-Boxen im Zeitraum vom 01.11.<strong>2020</strong> bis 31.10.2021<br />
Foto: Viscom Fotografie<br />
**nicht alle Produkte in allen Märkten erhältlich<br />
Gewinnspielfrage<br />
Was schätzen Sie, wie viele Naturkosmetik-Produkte **<br />
führt der <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt?<br />
Antwort: 60 500 über 1 500<br />
Vorname, Name<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
E-Mail<br />
Verantwortlich für dieses Gewinnspiel ist die <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Handels GmbH,<br />
Mahatma-Gandhi-Str. 7, D-64295 Darmstadt. Der Teilnahmeabschnitt für dieses Gewinnspiel<br />
kann nur in einem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt abgegeben werden. Eine Teilnahme<br />
ist auch online unter alnatura.de/gewinnspiel möglich. Laufzeit des Gewinnspiels: 01.10.<br />
bis 31.10.<strong>2020</strong>. Eine Teilnahme per Fax, E-Mail oder Post zusendung ist ausgeschlossen.<br />
Pro Person ist jeweils nur eine Teilnahme möglich. Teilnahmeberechtigt sind Personen<br />
ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland. Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und deren Angehörige<br />
von <strong>Alnatura</strong> sowie der teilnehmenden Partner Weleda, Speick, Santaverde,<br />
Tautropfen, Martina Gebhardt und Logona sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die<br />
Gewinnerinnen und Gewinner werden ausgelost und spätestens 14 Tage nach Ende<br />
des Gewinnspiels schriftlich benachrichtigt. Die Gewinne werden im Anschluss von <strong>Alnatura</strong><br />
und Santaverde auf deren Kosten per Post verschickt. Der Rechtsweg und eine<br />
Barauszahlung sind ausgeschlossen.<br />
Durch die Teilnahme am Gewinnspiel willigen Sie ein, dass Ihre mitgeteilten Daten (Name,<br />
Anschrift und E-Mail) von <strong>Alnatura</strong> und Santaverde zur Durchführung und Abwicklung<br />
des Gewinnspiels verarbeitet werden dürfen. Nach Abwicklung des Gewinnspiels werden<br />
die erhobenen Daten gelöscht. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit schriftlich<br />
oder per E-Mail an datenschutz@alnatura.de widersprechen. Dies hat zur Folge, dass<br />
Ihre Daten gelöscht werden. Sie werden dann vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Weitere<br />
Informationen zum Datenschutz finden Sie in den in den Märkten ausliegenden Datenschutzhinweisen<br />
sowie unter alnatura.de/gewinnspiel.
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„MEIN GEHEIMTIPP FÜR<br />
NATÜRLICH GLATTE HAUT.“<br />
Veronica, 33 Jahre<br />
LOGONA-Verwenderin<br />
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BRAUNALGEN-EXTRAKT KALPARIANE]<br />
» Mildert erste Fältchen<br />
» Versorgt die Haut intensiv mit Feuchtigkeit<br />
» Schützt die Haut vor freien Radikalen und<br />
Umwelteinflüssen<br />
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LOGONA – das ist 40 Jahre echte, zertifizierte<br />
Naturkosmetik aus Deutschland von der Kräuterwiese.<br />
Exklusiv in Ihrem Bio-Fachgeschäft.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong> 37
Aktuelles<br />
aus Bio-Welt und<br />
Gesellschaft<br />
PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />
Wasserprojekte<br />
weltweit<br />
unterstützen<br />
Viva con Agua ist ein internationales Netzwerk<br />
von Menschen und Organisationen, das sich für<br />
einen weltweiten menschenwürdigen Zugang zu<br />
sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen einsetzt.<br />
Nach dem Credo »Wasser für alle – alle für<br />
Wasser« macht das Netzwerk mit kreativen und<br />
freudvollen Aktionen auf WASH-Themen (Water,<br />
Sanitation, Hygiene) aufmerksam und sammelt<br />
Spenden für weltweite WASH-Projekte. Durch die<br />
Spenden werden in den unterstützten Projekten<br />
der Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht,<br />
aber auch Handwaschanlagen gebaut und Hygieneworkshops<br />
organisiert. Insbesondere während<br />
der COVID-19-Pandemie werden so die lokalen<br />
Gesundheitssysteme unterstützt.<br />
Gemeinsam mit seinen Projektpartnern hat Viva con Agua schon mehr als drei Millionen Menschen<br />
erreicht und ihnen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygieneeinrichtungen<br />
ermöglicht. Aktuelle Schwerpunktländer sind Äthiopien, Uganda, Südafrika und Nepal.<br />
<strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden können das Engagement von Viva con Agua unterstützen, indem<br />
sie ihre PAYBACK Punkte spenden. Das ist bereits ab einem Stand von 200 Punkten möglich. Einfach<br />
unter payback.de/spendenwelt Projekt aussuchen, Log-in-Daten eingeben und Punkte spenden.<br />
Gentechnik – nein danke!<br />
Eine Studie eines internationalen Forschungsteams zeigt, dass<br />
gentechnisch veränderter (GV) Bt-Mais Pollen produzieren kann,<br />
die für Schmetterlingslarven giftig sind. Wenn das Larvenstadium<br />
der Schmetterlinge zeitlich mit der Maisblüte zusammenfällt, setzt<br />
dies die Insekten einem lebensbedrohlichen Risiko aus. Die Forschenden<br />
betonen, dass die Einführung von GV-Mais in Europa für die Biodiversität<br />
sowie für die Bestäubungsleistung der Insekten gravierende<br />
schäd liche Folgen haben kann (Lövei et al., 16.07.<strong>2020</strong> / SAG, 21.07.<strong>2020</strong>).<br />
Vor 14 Jahren gründeten die Bill and Melinda Gates Foundation und<br />
die Rockefeller Foundation die »Alliance for a Green Revolution in Africa«<br />
(AGRA). Mit Hochertrags-Saatgut, Düngemitteln und Pestiziden wollte<br />
AGRA die Produktivität und die Einkommen von 30 Millionen kleinbäuerlichen<br />
Haushalten in Afrika bis <strong>2020</strong> verdoppeln und die Ernährungsunsicherheit<br />
um die Hälfte reduzieren. Der Produktivitätsschub ist ausgeblieben,<br />
die Zahl der unterernährten Menschen stieg in den 13 Schwerpunktländern<br />
von AGRA während der gut finanzierten Kampagne um<br />
30 Prozent. Agrarökologie dagegen könnte nachhaltig zu verbesserter<br />
Lebensmittelproduktion beitragen, erklärt der ehemalige FAO-Direktor<br />
José Graziano da Silva (IATP, 10.07.<strong>2020</strong> / FAO, 03.04.2018). MH<br />
BUCHTIPP<br />
»Das Sterben der<br />
anderen«<br />
Tanja Busse – eine renommierte Agrar- und Umweltjournalistin<br />
– kennt man bereits durch ihre Bücher<br />
»Die Wegwerfkuh« oder »Die Ernährungsdiktatur«. In<br />
ihrem dritten Werk »Das Sterben der anderen« geht<br />
es um den Rückgang der Artenvielfalt. Dessen Ursachen<br />
und Gründe analysiert die Autorin anhand von Fakten,<br />
Gesprächen, aber auch persönlichen Beobachtungen.<br />
Doch dabei belässt sie es nicht, sondern sucht nach<br />
Lösungsansätzen und stellt Forderungen<br />
– an die Politik, Organisationen<br />
und an die Landwirtschaft.<br />
Schließlich lautet die Unterzeile des<br />
Buches »Wie wir die biologische<br />
Vielfalt noch retten können«. Erschienen<br />
im Blessing Verlag für<br />
18 Euro. AW<br />
38 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />
KLIMASCHUTZ: GEMEINSAM VIEL BEWEGEN<br />
Wie Ernährung und<br />
Klima schutz Hand in Hand<br />
gehen können<br />
Spätestens seit der COVID-19-Krise sind regionale Lieferketten<br />
wieder in aller Munde. Die regionale Produktion von Lebensmitteln<br />
macht das Ernährungssystem jedoch nicht nur krisenfester, sondern<br />
liefert darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zu Umwelt-<br />
und Klimaschutz. Ist es also sinnvoll, auf einen regionalen<br />
und saisonalen Einkauf zu achten, um Emissionen einzusparen?<br />
Zu einem gewissen Grad, ja. Viel wichtiger ist aber die Reduktion<br />
von tierischen Lebensmitteln.<br />
Verschiedene Studien haben die Emissionen von Lebensmitteln<br />
miteinander verglichen, und obwohl der Konsum von regionalen,<br />
saisonalen und verpackungsfreien Lebensmitteln vergleichsweise<br />
gute Klimabilanzen vorweisen kann, ist der größte Vorteil im Vorzug<br />
von pflanzlichen gegenüber tierischen Lebensmitteln zu verzeichnen.<br />
Pflanzliche Alternativprodukte haben in aller Regel einen<br />
geringeren ökologischen Fußabdruck als ihre tierischen Originale.<br />
Das gilt sowohl für konventionelle als auch biologische Produktion<br />
von tierischen Lebensmitteln.<br />
Die hohe Klimabelastung von Tierprodukten setzt sich aus verschiedenen<br />
Faktoren zusammen. Einerseits werden weite Teile des<br />
Regenwaldes gerodet, um Platz für<br />
Weideflächen zu schaffen und Soja<br />
anzubauen, welches anschließend<br />
als Tierfutter für die europäische<br />
Fleischproduktion importiert wird.<br />
Hinzu kommt der enorme Methanausstoß<br />
der Tierhaltung. Der Konsum<br />
von Fleisch und anderen tierischen<br />
Lebensmitteln macht nicht<br />
nur mehr als die Hälfte der Emissionen<br />
in der Essensproduktion, sondern<br />
auch gut ein Sechstel der<br />
weltweiten Emissionen aus. Eine pflanzliche Ernährung ist deshalb<br />
Klimaschutz auf dem Teller!<br />
Gastbeitrag von Clara Hagedorn, ProVeg Politik<br />
Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesellschaftliche<br />
Bündnis für den Klimaschutz. ProVeg ist eine ihrer über 130<br />
Mitgliedsorganisationen. Die Ernährungsorganisation übt<br />
Druck auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus, um eine Reduzierung<br />
der Tierbestände und einen Wandel zu einem nachhaltigen,<br />
pflanzenbasierten Ernährungssystem zu erreichen.<br />
Martina Gebhardt<br />
Happy Aging Face Lotion vegan<br />
oder Happy Aging Cream<br />
Intensive Pflege für reife und anspruchsvolle<br />
Haut ab 40: Die feuchtigkeitsspendende<br />
Gesichtslotion fördert die<br />
Elastizität und Spannkraft der Haut<br />
und lässt sie weich und geschmeidig<br />
erscheinen. Die reichhaltige und<br />
schützende Gesichtscreme für regenerationsbedürftige<br />
Haut sorgt für<br />
natürlichen Schutz vor schädlichen<br />
Umwelteinflüssen. Anwendung: Nach<br />
der Reinigung in die noch etwas<br />
feuchte Haut einmassieren. Lotion<br />
und Creme können je nach Bedarf<br />
auch kombiniert werden.<br />
Happy Aging Face Lotion<br />
100 ml 27,99 €<br />
Happy Aging Cream<br />
50 ml 23,99 € (100 ml = 47,98 €)<br />
Weitere Infos: klima-allianz.de oder de.proveg.com<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
39
ZU BESUCH BEI RIEGEL<br />
Wein im Kreislauf<br />
Anstatt leere Einweg-<br />
Weinflaschen im Glas container<br />
zu entsorgen, können<br />
Sie die Pfandflaschen in den<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkten zurückgeben.<br />
Das reduziert die Produktion<br />
von Neuglas und spart CO 2 .<br />
Weintrinkerinnen und Weintrinker kennen das: Ist die<br />
Flasche leer getrunken, entsorgen wir sie im Glas container.<br />
Dadurch wird viel Energie verschwendet und CO 2<br />
freigesetzt. Kaum jemand weiß, dass es auch ein Mehrwegsystem<br />
für Bio-Weine gibt. Über die Vorurteile und<br />
Vorteile von Ein-Liter-Mehrwegflaschen sprach das<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> mit dem Bio-Weinhändler Riegel.<br />
Eine Einwegflasche kostet 25 Cent und emittiert<br />
39 Prozent mehr CO 2 im Vergleich zu<br />
unserer Mehrwegflasche. Was für eine Verschwendung!«<br />
Das erklärt Felix Riegel – er ist<br />
Geschäftsführer von Europas größtem Bio-Weinhändler<br />
Riegel. Mehrweg- Weinflaschen<br />
sind im Durchschnitt vier<br />
Mal in Verwendung, dadurch<br />
verringern sich die Glaskosten pro<br />
Flasche Wein auf knapp acht Cent.<br />
»Das eingesparte Geld stecken<br />
wir in die Qualität der Weine«,<br />
ver spricht Felix Riegel. Denn noch<br />
immer herrscht das Vorurteil,<br />
beim Wein in Liter flaschen handele<br />
es sich um minderwertige<br />
Ware. Und die in den <strong>Alnatura</strong><br />
Märkten erhältlichen sechs verschiedenen<br />
Bio-Weine im Mehrwegsystem<br />
sind in Literflaschen<br />
gefüllt.<br />
Vor der Abfüllung werden<br />
die Pfandflaschen sorgfältig<br />
gereinigt und auf Fehler sowie<br />
unerwünschte Inhaltsstoffe<br />
durchleuchtet.<br />
Neu<br />
GUTES PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS<br />
IN DER LITERFLASCHE<br />
Für die verlässliche Basisqualität dieser Weine<br />
sorgt Einkäufer und Qualitätsmanager<br />
José Serrano. Er arbeitet bereits seit mehr als<br />
20 Jahren für Riegel, kennt und betreut persönlich<br />
sämtliche Weingüter in Frankreich,<br />
Italien, Spanien und Deutschland, die Mehrwegweine<br />
herstellen. Bevor sie in Radolfzell<br />
am Bodensee beim Partner Vinerum vom<br />
Tank in die Mehrwegflaschen gefüllt werden,<br />
durchlaufen sie ein mehrstufiges Prüfsystem:<br />
mindestens zwei sensorische Tests und<br />
Labortests, welche die Analysedaten des<br />
Weins ebenso liefern wie eine Pestizidanalyse.<br />
Weine, die diese Prüfungen nicht bestehen,<br />
werden gar nicht erst angenommen.<br />
»Ich wähle die besten Weinqualitäten zu<br />
günstigen Preisen von südfranzösischen<br />
Weingütern für unseren Le Corbeau«, erklärt<br />
José Serrano. Der Le Corbeau gehört zu<br />
den ersten »Pfandskerlen«, die Riegel bereits<br />
Neben den beiden<br />
Cuvées aus deutschen<br />
Anbauregionen, den<br />
Pfandskerlen, gibt<br />
es noch folgende<br />
Bio-Weine aus Pfandflaschen<br />
in den<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkten:<br />
Becco Chardonnay,<br />
Becco Pinot Grigio und<br />
Becco Montepulciano<br />
aus den Abruzzen<br />
sowie Le Corbeau rot<br />
aus Südfrankreich.<br />
40 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
seit den 1990er-Jahren im Programm hat.<br />
Neu im Sortiment sind die Pfandskerle Weiß<br />
und Rot aus Deutschland: ausgewogene<br />
Cuvées aus verschiedenen Rebsorten, die<br />
guten Trinkfluss versprechen.<br />
MIT PFAND GEMEINSAM GEGEN DEN<br />
KLIMA WANDEL<br />
Das Mehrwegsystem führten die Bio-Großhändler<br />
vor 30 Jahren aus der Überzeugung<br />
ein, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Bio-<br />
Käuferinnen und Bio-Käufer der ersten<br />
Stunde mit ausgeprägtem ökologischem<br />
Bewusstsein verstanden die Idee des Kreislaufsystems<br />
sofort. Leider konnte sie sich<br />
aber im vergangenen Jahrzehnt noch<br />
nicht durchsetzen und der Anteil an Pfandflaschen<br />
beträgt bei Riegel momentan<br />
nur zehn Prozent. Aber mit der aktuellen<br />
CO 2 -Diskussion um den Klimawandel erfährt<br />
das Mehrwegsystem bei Wein wieder<br />
Aufwind. Zu Recht. Eine 2018 aktualisierte<br />
wissenschaftliche Studie der Universität<br />
Gießen bestätigt: Weine in Pfandflaschen<br />
emittieren 39 Prozent weniger CO 2 als<br />
Weine in Einwegflaschen. Für <strong>Alnatura</strong><br />
bedeutete das 2019 konkret eine Einsparung<br />
von sechs Tonnen CO 2 beim Verkauf von<br />
31 000 Ein-Liter- Pfand flaschen anstelle<br />
von Einweg flaschen. Transport und sorgfältige<br />
Reinigung der Flaschen in Becken<br />
mit bis auf 80 Grad erhitzter Natronlauge<br />
sind mit in die Berechnungen der<br />
Studie eingeflossen. Insgesamt hat Riegel<br />
im vergangenen Jahr mit dem Pfandsystem<br />
250 Tonnen CO 2 eingespart.<br />
Felix Riegel,<br />
Geschäftsführer<br />
der Peter Riegel<br />
Weinimport GmbH.<br />
»Eine Einwegflasche kostet<br />
25 Cent und emittiert<br />
39 Prozent mehr CO 2 im<br />
Vergleich zu unserer<br />
Mehrwegflasche.Was für<br />
eine Verschwendung!«<br />
Felix Riegel<br />
Je mehr Pfandflaschen in das Kreislauf system<br />
zurückfließen, desto niedriger ist der CO 2 -Fußabdruck<br />
der Weintrinkerinnen und -trinker.<br />
Auch <strong>Alnatura</strong> Sortimentsmanagerin Natascha<br />
Herrmann zeigt sich beeindruckt von<br />
der besseren Umweltbilanz des Pfandsystems:<br />
»Es ist uns bei <strong>Alnatura</strong> ein wichtiges<br />
Anliegen, das Mehrwegsystem zu unterstützen<br />
und so viele Weine wie möglich in Pfandflaschen<br />
anzubieten. Letztendlich entscheiden<br />
unsere Kundinnen und Kunden, ob sie<br />
bereit sind, dabei mitzumachen.« SUS<br />
So helfen Sie mit:<br />
Achten Sie auf das Mehrwegzeichen<br />
auf den Literflaschen. Wenn Sie diese Weine<br />
kaufen, bezahlen Sie pro Flasche 25 Cent<br />
Pfand. Bei Rückgabe der leeren Weinflasche<br />
in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Markt erhalten Sie das<br />
Pfand wieder zurück. Es gibt auch einen<br />
6er-Träger, der 2,50 Euro Pfand kostet und<br />
in dem Sie die Flaschen bequem<br />
und umweltfreundlich transportieren<br />
können.<br />
HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />
Apeiron<br />
Handcreme Intensivpflege**<br />
vegan<br />
Ein sanfter Alltagsbegleiter mit dezent-frischem<br />
Duft: Diese Handcreme<br />
unterstützt mit Baobab- und Jojobaöl,<br />
Sheabutter, Squalan und Papayaextrakt<br />
die natürliche Schutzfunktion der Haut<br />
und pflegt selbst stark beanspruchte,<br />
rissige und empfindliche Hände zart<br />
und geschmeidig. Sie regeneriert sonnengebadete<br />
Hände und pflegt raue,<br />
angegriffene Winterhände. Ideal auch<br />
bei häufigem Händewaschen und<br />
mehrfach täglich notwendiger Handpflege.<br />
Besonders milde Pflege auch<br />
für Neurodermitis belastete Haut. Zieht<br />
schnell ein und fettet nicht; mit stabilem<br />
Drehverschluss.<br />
75 ml 8,99 € (100 ml = 11,99 €)<br />
Weine im Mehrwegkreislauf<br />
emittieren<br />
39 Prozent weniger<br />
CO 2 als Weine in<br />
Einwe g flaschen.<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
41
KLIMAFREUNDLICH ANS ZIEL<br />
Neues Leben<br />
aus Totholz<br />
DAS NATIONALPARKZENTRUM LUSEN<br />
In der Dauerausstellung »Wege in die<br />
Natur – eine Geschichte von Wald und<br />
Menschen« im Hans-Eisenmann-Haus<br />
erfahren Besucherinnen und Besucher<br />
alles über die Geheimnisse des Nationalparks<br />
Bayerischer Wald. Das Hans-<br />
Eisenmann- Haus ist Teil des Nationalparkzentrums<br />
Lusen bei Neuschönau,<br />
wo noch zahlreiche weitere Attrak tionen<br />
warten. Dazu gehören ein Pflanzenund<br />
ein Tier-Freigelände mit 40 heimischen<br />
Tierarten, darunter Luchs, Fischotter<br />
und Wolf. Besonders spektakulär<br />
ist der 1 300 Meter lange Baumwipfelpfad.<br />
Aus einer Höhe von bis zu 44<br />
Metern über dem Waldboden ergeben<br />
sich völlig neue Ein- und Ausblicke<br />
in und über den Nationalpark<br />
Bayerischer Wald.<br />
Natürlich Urlaub mit Bus und Bahn. In dieser Serie<br />
stellen wir zwölf Naturlandschaften vor, die sich<br />
in der Kooperation Fahrtziel Natur engagieren. In<br />
diesem Monat: der Nationalpark Bayerischer Wald.<br />
Der 1970 gegründete Nationalpark<br />
Bayerischer Wald ist der erste Nationalpark<br />
Deutschlands. <strong>2020</strong> feiert er<br />
seinen 50. Geburtstag und kann auf eine<br />
lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Die<br />
nicht immer konfliktfrei verlief: Als in den<br />
1980er- und 1990er-Jahren viele Fichten<br />
heftigen Stürmen zum Opfer fielen und die<br />
umgestürzten Bäume die Basis für massiven<br />
Borkenkäferbefall legten, gerieten die Verfechter<br />
des Nationalparks unter großen<br />
öffentlichen Druck.<br />
WILDNIS ENTSTEHT<br />
Heute weiß man, dass es sich um natürliche<br />
Prozesse handelt, die dabei helfen, den Nationalpark<br />
zu dem zu machen, was er werden<br />
soll – eine Wildnis, in der Natur Natur<br />
sein darf. Bis 2027 soll diese Zone rund drei<br />
Viertel der Nationalparkfläche umfassen.<br />
»Gerade das Totholz ist wichtig für neues<br />
Leben im Wald«, sagt Robert Stockinger,<br />
der seit 1989 als Ranger im Nationalpark<br />
arbeitet. Viele der geschätzt rund 14 000<br />
Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark leben<br />
in und an den abgestorbenen Bäumen.<br />
»Der Borkenkäfer hat praktisch den<br />
Boden für eine natürliche Waldverjüngung<br />
bereitet«, so Stockinger – und für die Entstehung<br />
eines vielfältigen und artenreichen<br />
Mischwalds. Wie das funktioniert, sieht<br />
man im Nationalpark Bayerischer Wald<br />
auf dem Seelensteig bei Spiegelau, einem<br />
rund 1,3 Kilometer langen Themenweg zur<br />
natür lichen Entwicklung des Bergwalds.<br />
Zwischen umgestürzten Baum ske letten<br />
wachsen hier junge Buchen, Eber eschen,<br />
Tannen und Fichten.<br />
AKTIV IM NATURPARADIES<br />
Für naturverbundene Aktivurlauberinnen<br />
und -urlauber ist der<br />
Nationalpark ein Eldorado. Auf einer Fläche<br />
von mehr als 24 000 Hektar finden sich<br />
hier rund 320 Kilometer gut beschilderte<br />
Wander wege, gut 80 Kilometer gespurte<br />
Langlaufloipen und ein mehr als 200 Kilometer<br />
langes Radwegenetz. Die Nationalparks<br />
Bayerischer Wald und Šumava<br />
(Böhmer wald) sind mit 900 Quadratkilometern<br />
das größte zusammenhängende<br />
Waldschutzgebiet Mitteleuropas.<br />
Der Charaktervogel des Nationalparks ist<br />
das Auerhuhn. Doch auch viele andere Vogelarten<br />
profitieren von der neu entstehenden<br />
Wildnis. Dazu gehören der Dreizehen- und der<br />
Weißrückenspecht, aber auch der Habichtskauz,<br />
die nach dem Uhu zweitgrößte in<br />
Deutschland lebende Eule. Wer mehr über die<br />
Vogelwelt im Nationalpark Bayerischer Wald<br />
erfahren will, sollte Robert Stockinger unbedingt<br />
auf einer seiner frühmorgend lichen<br />
Vogelstimmenexkursionen begleiten. BePi<br />
42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />
Umweltfreundliche Anreise<br />
und mobil vor Ort<br />
Den Nationalpark Bayerischer Wald erreicht<br />
man mit dem Fernverkehr über Regensburg,<br />
Plattling und Passau. Von dort geht es mit<br />
dem Bus oder dem Regionalverkehr zu den<br />
schönsten Ecken im Nationalpark.<br />
Das Gästeservice Umwelt-Ticket (GUTi) wird<br />
bislang von 25 Gemeinden im Bayerischen<br />
Wald angeboten. Damit gilt freie Fahrt im öffentlichen<br />
Nahverkehr im Bayerischen Wald.<br />
Das GUTi erhalten Gäste direkt nach Ankunft<br />
in ihrem Beherbergungs betrieb.<br />
Informationen zur<br />
Anreise finden Sie unter<br />
bahn.de oder in der<br />
DB-Navigator-App<br />
Tautropfen<br />
Feuchtigkeitsspendende Sanddorn-<br />
Augencreme** vegan<br />
Fahrtziel Natur –<br />
CO 2-sparend reisen<br />
Seit 2001 engagieren sich die großen Umweltverbände<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz<br />
Deutschland (BUND), Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU) und Verkehrsclub<br />
Deutschland (VCD) sowie die Deutsche Bahn<br />
in der Kooperation Fahrtziel Natur. Gemeinsam<br />
setzen sie sich für umweltfreundliche<br />
Mobilität, Klimaschutz und nachhaltigen<br />
Naturtourismus ein. Für dieses Engagement<br />
wurde Fahrtziel Natur mehrfach als offizielles<br />
Projekt der UN-Dekade Biologische<br />
Vielfalt ausgezeichnet. Der Nationalpark<br />
Bayerischer Wald ist eines von derzeit 23<br />
Fahrtziel-Natur-Gebieten in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz.<br />
In der nächsten Ausgabe:<br />
Nationalpark Harz<br />
Vitalisierend, reichhaltig, natürlich: Die<br />
sanfte Sanddorn-Augencreme mit einer<br />
Kombination von vier natürlichen Antioxidantien<br />
aus Sanddornöl und hochwertigen<br />
Pflanzenextrakten mildert<br />
Trockenheitsfältchen und Müdigkeitserscheinungen.<br />
Mit Auszügen aus grünem<br />
Tee, Açaí, Gojibeeren und Kakadupflaume<br />
verleiht sie der empfindlichen<br />
Augenpartie ein vitales und frisches Erscheinungsbild.<br />
Jojobaöl, Shea- und<br />
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Feuchtigkeit. Pflegt und schützt die<br />
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43
GESELLSCHAFT<br />
Aufgeben<br />
ist keine Option<br />
Mit zwei spektakulären Aktionen startete Greenpeace in<br />
Deutschland vor 40 Jahren. Eines der Grundprinzipien: Nicht<br />
nur pro tes tieren, sondern auch einschreiten, sich Umweltzer<br />
störern in den Weg stellen. Das ist es, was Greenpeace von<br />
Anfang an aus ge zeichnet hat und auch in Zukunft nötig macht.<br />
Von Weitem sah man nur zwei kleine<br />
Punkte und ein langes weißes<br />
Spruchbanner: Zwei Aktivisten hingen<br />
seit 26 Stunden an einem 35 Meter<br />
hohen Schornstein. Die Geschichte dahinter<br />
ist der reinste Umweltkrimi. Aus dem Fabrikschlot<br />
blies die Chemiefirma Boehringer<br />
mit die giftigsten Stoffe in die Hamburger<br />
Luft, die der Mensch je in die Umwelt<br />
entlassen hat: Dioxine. Es war die zweite<br />
Protestaktion einer neu formierten Umweltschutzgruppe<br />
– gegen den zweiten<br />
aufgedeckten Giftskandal. Wenige Monate<br />
vorher hatten die Aktivistinnen und Aktivisten<br />
alles daran gesetzt, die Verklappung<br />
von verdünnter Schwefelsäure in der Nordsee<br />
zu verhindern, und sich dazu mit der<br />
verantwortlichen Bayer AG angelegt.<br />
Spektakulärer hätte Greenpeace in<br />
Deutschland nicht starten können, vor 40<br />
Jahren im <strong>Oktober</strong> 1980. Und Greenpeace<br />
war mehr als nötig in Deutschland, denn der<br />
Gewissenlosigkeit vieler Firmen, Investoren<br />
und kreditgebender Banken, ebenso wie der<br />
Untätigkeit vieler Politikerinnen und Politiker<br />
musste etwas entgegengesetzt werden!<br />
DAMALS WIE HEUTE STÜTZT SICH DIE<br />
ORGANISATION AUF FÜNF PFEILER:<br />
MISSION: Greenpeace ist eine internationale<br />
Umweltschutzorganisation, die mit gewaltfreien<br />
Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen<br />
kämpft.<br />
44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
AKTIONEN: »Taten statt warten« –<br />
selbst am Ort des Geschehens zu<br />
sein, das gab es so vorher nicht.<br />
Greenpeace dokumentiert, schreitet<br />
gewaltfrei ein, scheut nicht den<br />
Konflikt mit den Umweltsündern.<br />
Dabei war und ist es den Aktiven<br />
wichtig, »Bilder« zu schaffen. Bilder,<br />
die sofort erkennen lassen, worum<br />
es geht, wer Unrecht oder Raubbau verantwortet<br />
und was zu tun ist, um weiteres<br />
Leid zu verhindern.<br />
Später kamen anderweitige Aktivitäten<br />
dazu, so erarbeitet Greenpeace wissenschaftliche<br />
Grundlagen, präsentiert<br />
konkrete Lösungen und kümmert sich<br />
um Umweltbildung. Doch es bleibt<br />
wichtig, den Protest mit direkten<br />
Aktionen sichtbar zu machen, zu<br />
Lande, zu Wasser oder in der Luft.<br />
INTERNATIONALITÄT: Frieden und<br />
Um welt kennen keine Grenzen und<br />
Landesgrenzen schon gar nicht. Daher<br />
war Greenpeace von Anfang an international<br />
aufgestellt und ist es heute mehr denn je.<br />
Bei allen Herausforderungen überwiegt die<br />
Stärke der Zusammenarbeit und gegenseitigen<br />
Unterstützung. Greenpeace Deutsch-<br />
Taten statt warten von Anfang<br />
an: Schornsteinaktion bei der<br />
Chemiefirma Boehringer im Juni<br />
1981. Nur mit Gasmaske und<br />
Schutzanzug halten es die beiden<br />
Aktivisten bei den giftigen<br />
Abgasen aus.
land engagiert sich in internationalen Teams,<br />
koordiniert diese auch, betreut Trainings und<br />
unterstützt finanzschwächere Länderbüros.<br />
UNABHÄNGIGKEIT: Politisch und finanziell<br />
unabhängig zu sein, war von vornherein ein<br />
Muss. Denn nur so kann Greenpeace völlig<br />
frei agieren und Kritik üben. Einzig private<br />
Spenden machen die Arbeit möglich, Geld<br />
von Unternehmen und von staatlichen Stellen<br />
lehnt Greenpeace ab.<br />
MENSCHEN: Greenpeace lebt vom Mitmachen!<br />
Aus einer Handvoll engagierter<br />
Leute ist im Laufe der Jahre eine starke Organisation<br />
geworden. Heute arbeiten rund<br />
300 Frauen und Männer beim deutschen<br />
Greenpeace e. V., Tausende Ehrenamtliche<br />
sind bundesweit aktiv und viele Hunderttausend<br />
Menschen unterstützen den Verein<br />
in Deutschland regelmäßig.<br />
Zwar hat sich die Organisation ständig weiterentwickelt<br />
und immer mal wieder hinterfragt,<br />
doch ihren Grundsätzen blieb sie treu.<br />
Dies war mitentscheidend dafür, dass viele<br />
Skandale aufgedeckt und eine Liste wirklich<br />
wichtiger Erfolge erzielt wurden: vom Ende<br />
des kommerziellen Walfangs bis zum Dumpingverbot<br />
für radioaktiven und toxischen<br />
Müll in den Meeren, vom »Weltpark Antarktis«<br />
über die Entwicklung und Durchsetzung<br />
des FCKW-freien Kühlschranks bis hin<br />
zum Schutz großer Urwaldgebiete in Russland,<br />
Kanada und am Amazonas. Auch etliche<br />
gesetzliche Verbesserungen für Naturund<br />
Umweltschutz hat Greenpeace erreicht.<br />
Als Teil der Umweltbewegung trug<br />
Greenpeace dazu bei, dass ökologisches<br />
Denken und nachhaltiges Handeln ein<br />
wesentlicher Bestandteil der politischen<br />
Diskussion, in vielen Bereichen auch der<br />
betrieblichen Umsetzung und nicht zuletzt<br />
des Alltags vieler Bürgerinnen und Bürger<br />
geworden sind.<br />
AB JETZT GEHT ES UMS ÜBERLEBEN<br />
Seit 1980 hat sich viel getan, doch angesichts<br />
der größten Umweltkrise aller Zeiten<br />
sind alle Erfolge gefährdet. Der vom Menschen<br />
und besonders vom Nichtstun vieler<br />
Politikerinnen und Politiker verursachte Klimawandel<br />
rast in einem Tempo auf uns zu,<br />
dass hier sogar das Wort »Klimapandemie«<br />
passend erscheint. Es geht inzwischen nicht<br />
mehr nur um den Schutz, es geht um den<br />
Erhalt der Lebensgrundlagen und damit<br />
ums pure Überleben!<br />
Neben den geforderten Sofortmaßnahmen<br />
legt Greenpeace fundierte, zukunftsfähige<br />
Konzepte vor: zum Meeres- und<br />
Waldschutz, zur Energie- und Mobilitätswende<br />
und nötigen Revolution in der Landwirtschaft.<br />
Sie müssen schleunigst umge-<br />
setzt werden. Jetzt gilt es auch, Allianzen<br />
zu formen mit allen, die sich engagieren.<br />
Daher lautet das Credo von Greenpeace und<br />
allen, die Greenpeace unterstützen: »Jetzt<br />
erst recht – Aufgeben ist keine Option!«<br />
Gastbeitrag Greenpeace e. V.<br />
Weitere Infos unter greenpeace.de<br />
Das Flaggschiff<br />
»Rainbow Warrior III«<br />
ist welt weit im Einsatz<br />
für Umweltschutz und<br />
Frieden. 1985 zerstörten<br />
Bomben des französischen<br />
Geheimdienstes<br />
die erste »Rainbow Warrior«.<br />
Doch Greenpeace<br />
ließ sich davon nicht<br />
unterkriegen, gemäß<br />
dem Motto: »Einen<br />
Regenbogen kann man<br />
nicht versenken.«<br />
Mutige Aktionen<br />
an den Tatorten von<br />
Umweltzerstörung sind<br />
heute wichtiger denn<br />
je: Tag zehn eines<br />
Protests gegen die<br />
un verantwortliche Ölförderung<br />
des Konzerns<br />
BP in der Nord -<br />
see im Juni 2019.<br />
Flammender Protest<br />
gegen die Kohleverbrennung<br />
am Kraftwerk<br />
Niederaußem bei<br />
Köln im Januar 2019:<br />
Die Erderwärmung<br />
nähert sich der 1,5-<br />
Grad-Marke, die Welt<br />
steht damit kurz vor<br />
der Klimakatastrophe!<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
45
40 JAHRE »ALTERNATIVER NOBELPREIS«<br />
Aminatou Haidar:<br />
Gandhi der<br />
Westsahara<br />
Wer denkt, die Kolonialzeit sei überall längst<br />
vorbei, täuscht sich. Die Wüstenbewohner<br />
der Westsahara, die Sahrauis, fühlen sich<br />
weiterhin so – sie wurden zuerst von den<br />
spanischen Kolonialherren und seit 1976 bis<br />
heute von der marokkanischen Regierung unterdrückt.<br />
Aminatou Haidar erhielt für ihren<br />
beharrlichen, über 30 Jahre währenden fried -<br />
lichen Kampf um die Unabhängigkeit ihrer<br />
Heimat 2019 den »Alternativen Nobelpreis«.<br />
Aminatou Haidars<br />
Thesen<br />
Aminatou Haidar erhielt 2019<br />
den »Alternativen Nobelpreis«.<br />
Sie fordert<br />
· die Einhaltung der Menschen -<br />
rechte in der Westsahara,<br />
· das Ende der Kolonialherrschaft,<br />
der Besatzung<br />
der Westsahara durch<br />
Marokko,<br />
· die Freiheit und Selbstbestimmung<br />
der Sahrauis,<br />
· die Unabhängigkeit ihrer<br />
Heimat Westsahara<br />
· und setzt sich für den gewalt<br />
losen Widerstand und<br />
eine gerechte und friedliche<br />
Lösung des Konflikts ein.<br />
Mein einziges Verbrechen bestand<br />
darin, Sahraui zu sein«, erklärt die<br />
nordafrikanische Menschenrechtlerin<br />
Aminatou Haidar ihre Verhaftung und<br />
Misshandlung. »Mein Verbrechen war, zu<br />
glauben, dass ich und mein Volk ein unantastbares<br />
Recht auf Selbstbestimmung und<br />
Unabhängigkeit haben sowie das Recht<br />
auf Freiheit in unserem Land, Freiheit von<br />
jeglicher Besetzung, Unterdrückung oder<br />
Kolonialisierung. Diese Überzeugung und<br />
dieser Glaube sind ein Verbrechen in der<br />
besetzten Westsahara, sie sind nach marokkanischem<br />
Besatzungsrecht strafbar.«<br />
FOLTER UND ISOLATION<br />
Aminatou Haidar war 20 Jahre alt, als sie<br />
1987 von marokkanischen Behörden verschleppt<br />
und in einem geheimen Straflager<br />
in El Aaiún mit mehr als 300 anderen<br />
Sahrauis eingesperrt wurde. In diesem Gefängnis<br />
blieben sie vier Jahre von der Außenwelt<br />
isoliert, gefesselt und mit verbundenen<br />
Augen in völliger Dunkelheit. Hinzu kamen:<br />
Folter, Todesdrohungen und Vergewaltigungsversuche.<br />
Den Gefangenen wurden<br />
die grundlegend sten Menschenrechte<br />
verweigert. Ohne Anklage, ohne Gerichtsverfahren.<br />
FRIEDLICHER WIDERSTAND<br />
Auch nach ihrer Freilassung – im Rahmen<br />
eines 1991 von der UNO initiierten Friedensvertrags<br />
– kämpfte sie weiter friedlich<br />
für die Rechte ihres Volkes. Sie demonstrierte,<br />
dokumentierte Folter, setzte sich für weitere<br />
Opfer ein und trat in den Hungerstreik. Die<br />
Integrität und Beharrlichkeit ihres friedlichen<br />
Widerstands hat Aminatou Haidar den Beinamen<br />
»Gandhi der Westsahara« eingebracht.<br />
Und nach wie vor setzt sie sich unermüdlich,<br />
trotz Morddrohungen, Angriffen<br />
und Schikanen, die sich gegen sie und ihre<br />
Kinder richten, für eine politische Lösung eines<br />
der längsten ungeklärten Konflikte der<br />
Welt ein. Zugleich versucht Aminatou Haidar<br />
der jungen Generation von Sahrauis den Wert<br />
gewaltfreien Widerstandes zu vermitteln.<br />
46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
Aminatou Haidar<br />
spricht auf einer Solidaritätskundgebung<br />
für die Sahraui Tekber<br />
Haddi, die in den<br />
Hungerstreik trat, um<br />
gegen den Mord an<br />
ihrem 20-jährigen<br />
Sohn zu protestieren.<br />
INTERNATIONALE BEACHTUNG<br />
Ihr Engagement wirkt auch nach außen:<br />
Sie hat einen entscheidenden Anteil daran,<br />
internationale Aufmerksamkeit auf die ungelöste<br />
Westsahara-Frage zu lenken – ein<br />
Thema, das von den Vereinten Nationen, der<br />
EU und den Medien bis heute vernachlässigt<br />
wird. Anfang März dieses Jahres traf sie<br />
Michelle Bachelet, die Hohe Kommissarin der<br />
Vereinten Nationen für Menschenrechte,<br />
und forderte sie auf, konkrete Maßnahmen<br />
zu ergreifen, um die Achtung der Grundrechte<br />
der Sahrauis zu garantieren und eine<br />
Kommission zur Untersuchung aller Menschenrechtsverletzungen<br />
in der Westsahara<br />
einzusetzen. Mit der Verleihung des Right<br />
Livelihood Award an Aminatou Haidar will<br />
die Stockholmer Stiftung zeigen, dass gewaltloser<br />
Widerstand funktioniert, und allen<br />
Mut machen, die für eine gerechte und<br />
friedliche Lösung des Konflikts eintreten. Die<br />
Preisträgerin ist eine beeindruckende Frau.<br />
Obwohl sie physisch und psychisch Un vorstellbares<br />
erleiden musste, strahlt sie eine<br />
sanfte Freundlichkeit und Menschen liebe<br />
aus, die fasziniert und Bewunderung hervorruft.<br />
Sie selbst hält sich für eine ganz<br />
gewöhnliche Frau: »Ich bin nur ein Mensch,<br />
eine Sahraui, die daran glaubt, ein grundlegendes<br />
Recht auf ein Leben in Würde<br />
zu haben, die an ihre bürger lichen, politischen,<br />
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Rechte glaubt und daran,<br />
dass diese von niemandem und unter keinen<br />
Umständen beschnitten werden dürfen.«<br />
SUS<br />
In der nächsten Ausgabe berichten<br />
wir über die schwedische Klimaschutzaktivistin<br />
Greta Thunberg.<br />
Info<br />
Der Right<br />
Livelihood Award<br />
kurz gefasst<br />
Der Right Livelihood Award, eher bekannt<br />
als der »Alternative Nobelpreis«, wird seit<br />
40 Jahren an Menschen verliehen, die erfolgreich<br />
an einer nachhaltigen, gerechten<br />
und friedlichen Zukunft bauen. Die bislang<br />
ausgezeichneten 178 Persönlichkeiten aus<br />
70 Ländern gelten als »Heldinnen und Helden<br />
der Gegenwart« und Pionierinnen und<br />
Pioniere einer besseren Welt. Die schwedische<br />
Right Livelihood Foundation, die den<br />
Award vergibt, sieht ihre Rolle als Sprachrohr<br />
und Schutzschild für die Menschen, die den<br />
Preis erhalten, und unterstützt diese dauerhaft.<br />
In Deutschland kann die Stiftung mit<br />
steuerabzugsfähigen Spenden unterstützt<br />
werden: Dachstiftung<br />
für individuelles Schenken,<br />
IBAN: DE 9743<br />
0609 6701 0370 0802<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong><br />
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Global Organic Textile Standard (GOTS) ausschließlich<br />
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Schwarzer<br />
Brummer<br />
und genialer Höhlenbauer<br />
»Bssssss« – laut brummend fliegt<br />
etwas knapp an deinem Ohr<br />
vorbei. Was war das? Ein<br />
schwarzes Ufo aus dem<br />
All? Eine Minidrohne, ein<br />
fetter Käfer? Nichts von<br />
alledem. Es war die Schwarze<br />
Holzbiene.<br />
Sie ist mit 28 Millimetern die größte<br />
Wildbiene bei uns. Ihr hummelartiger,<br />
schwarzer Körper ist an der Brust und<br />
am Hinterleib gelb behaart. Die Schwarze<br />
Holzbiene ist so auffällig, dass du<br />
sie leicht von anderen Bienen unterscheiden<br />
kannst. Ihren Namen<br />
hat sie aus einem guten Grund: Mit ihren<br />
kräftigen Kauwerkzeugen bohrt sie in stundenlanger<br />
Arbeit fingerdicke, bis zu 30 Zentimeter<br />
lange Gänge in morsches Holz hinein.<br />
In diesen Gängen legt sie Nistzellen an:<br />
In jede Zelle gibt sie ein bisschen Pollenmasse<br />
als Proviant für den Nachwuchs<br />
und bettet ein Ei darauf. Dazwischen<br />
baut sie eine Trenn wand aus Holzstückchen<br />
und Speichel. In den Zellen wachsen<br />
die aus den Eiern schlüpfenden Larven<br />
schnell heran und verpuppen sich. Aus<br />
den Puppen zwängen sich dann im Juli die<br />
flugfähigen Holzbienen.<br />
LEBENSRAUM TOTHOLZ<br />
Von wegen tot! In einem abgestorbenen<br />
Baum, in seinen Ästen und seinem Stamm,<br />
tobt das Leben. Viele Insekten sind sogar<br />
auf Totholz angewiesen. So fressen dort<br />
etwa die Larven des Prachtkäfers und auch<br />
die Schwarze Holzbiene und andere Wildbienen<br />
wie Blattschneidebienen brauchen<br />
totes Holz, um dort für ihren Nachwuchs<br />
Höhlen zu bauen oder in alten Käfer gängen<br />
ihre Eier abzulegen. Totholz ist aber auch<br />
für große Tiere wichtig. Fledermäuse, Käuze<br />
und Siebenschläfer finden hier oft eine<br />
Wohnung.<br />
Die Schwarze<br />
Holzbiene ist die<br />
größte heimische<br />
Wildbiene. Du<br />
kannst sie also<br />
leicht erkennen.<br />
BRINGE LEBEN IN DEN GARTEN!<br />
Wer will schon einen aufgeräumten Garten<br />
mit millimetergenau geschnittenem Gras<br />
oder einen leblosen Steingarten? Insekten<br />
jeden- falls nicht! Frag deine Eltern, ob<br />
du eine sonnige Ecke des Gartens<br />
für Insekten herrichten<br />
kannst. Vielleicht findest<br />
du im Wald<br />
einen Baumstumpf<br />
oder ein<br />
großes<br />
Stück Stamm, das dort verrotten<br />
darf. Hierhinein kann sich die<br />
Schwarze Holzbiene dann ihre<br />
Nisthöhle zimmern. Oder bitte<br />
deine Eltern, Laub und alles,<br />
was sie so im Laufe des Jahres<br />
von Pflanzen abschneiden, auf einen großen<br />
Haufen in deine Insektenecke zu legen.<br />
Hier können sich Insekten, aber auch andere<br />
Tiere wie Igel und Spitzmaus, im Winter<br />
zurückziehen. Den Laubhaufen musst du<br />
dann natürlich bis ins späte Frühjahr liegen<br />
lassen, um die Tiere nicht zu stören, die sich<br />
dort zurückgezogen haben. Schon bald<br />
werden allerlei große und kleine Tiere deine<br />
Insektenecke entdecken und sie nutzen.<br />
Und du kannst sie direkt im Garten beobachten<br />
und erforschen!<br />
Die NAJU (Naturschutzjugend im<br />
NABU) ist die Jugendorganisation<br />
des NABU. Bei uns engagieren sich<br />
Kinder, Jugend liche und junge<br />
Erwachsene bis 27 Jahren in über<br />
tausend Gruppen für den Schutz<br />
von Umwelt und Natur. Ab 24 Euro<br />
im Jahr kannst du Mitglied bei uns<br />
werden. Mehr Infos zu uns findest<br />
du auf NAJU.de<br />
50 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>
VORSCHAU: NOVEMBER<br />
In der<br />
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Weihnachten ist nahe! Mit Klassikern<br />
aus Omas Weihnachtsbäckerei wie<br />
Christstollen, aber auch mit veganen<br />
Zimtsternen und Nussecken wird es<br />
abwechslungsreich auf den<br />
Plätzchentellern.<br />
Rezeptideen:<br />
Ein Lebkuchenhaus bauen<br />
Warenkunde: Nüsse – ideal<br />
zum Backen und Dekorieren<br />
von Plätzchen<br />
Adventskalender<br />
selbst basteln<br />
Dazu finden Sie im nächsten Heft<br />
bunte Zahlen zum Ausschneiden und<br />
eine Anleitung mit Upcycling-Ideen.<br />
Erfahren Sie mehr<br />
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Die <strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkte sind<br />
zertifizierte Naturkost Fach geschäfte und<br />
nutzen zu hundert Prozent Öko-Strom.<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt, Tel. 06151 356-6000, alnatura.de<br />
Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001 Geschäftsführung von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Rüdiger Kasch, Herwarth von Plate Redaktionsleitung<br />
Anja Waldmann, Eva Wohlgemuth, magazin.redaktion@alnatura.de Anzeigen Lena Vollrath, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295<br />
Darmstadt Redaktion Julia Aumüller, Jana Benke (JAB), Matthias Fuchs (MF), Martina Grimm (MAG), Dr. Manon Haccius (MH), Constanze<br />
Klengel, Julia Klewer, Dr. Maren Kratz, Susanne Lang (SL), Daniel Nedelka, Stefanie Neumann, Bernd Pieper (BePi), Susanne Salzgeber (SUS),<br />
Tina Schneyer, Anna Seidel, Julian Stock, Christian Tremper, Anja Waldmann (AW) Verlag mfk corporate pub lishing GmbH, Prinz- Chris tians-<br />
Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 9696-00 Fotos <strong>Alnatura</strong>: 3 Porträt Rehn, 4 Ingwer, 51 Zahlen Adventskalender; Dr. Andrea Beste:<br />
8 Porträt Beste; Oliver Brachat: 10/11, 12–17, 19 Rezept; Brooke Cagle / unsplash: 39; Catrin Cohnen-Deliga: 24, 26 Wiegen u. Porträt Sanati;<br />
Courtesy of Aminatou Haidar: 46/47 Demo; Marc Doradzillo: Titel, 3 Schwaiger-Hof, 6/7, 40/41; ENDALK PHOTOGRAPHY für Viva con<br />
Agua: 38 Spendenprojekt; Julia Friese: Illustration 50; Matthias Fuchs: 5 Weinflasche; Greenpeace: 45 Ölplatt form u. Kohle kraftwerk;<br />
Claudia Guse: Illustrationen 5 Verpackung, 8/9 Boden, 20/21 Tomaten; 30–34; Wolfgang Hain / Green peace: 44; Annika List: Fotos 20/21;<br />
narvikk / iStock: 2; People Wear Organic: 48 Baby; Michael Pscheidl: 42 Kauz; Birgit Rampe: Illustrationen 4 Boden, 19 Anna; Sandra<br />
Schringhammer: 42 Seelensteig, 43 Rachelsteig; Rainer Simonis: 43 Luchs; Hans Supenkämper: 26 Rosenfeld, 27; Jeff Tan / Green peace:<br />
45 Schiff; Lena Thunberg: 46 Porträt Haidar; VISCOM Fotografie: 28/29, 34/35; Frank Weinert: 51 Nüsse u. Lebkuchenhaus<br />
Gestaltung mfk corporate Publishing GmbH Druck Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach, gedruckt auf 100 %<br />
Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel<br />
Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der Perspektive des Verfassers geschrieben.<br />
Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach<br />
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Santaverde ist nach strengsten internationalen Standards für echte Naturkosmetik NATRUE-zertifiziert.