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Jahresbericht 2011 der Martin Stiftung (PDF)

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JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>


INHALTsVERZEICHNIs<br />

inhALtsverZeichnis<br />

Zum An<strong>der</strong>ssein<br />

stehen – LebensAufgAbe<br />

jedes menschen 5<br />

interview mit <strong>der</strong><br />

stiftungsrätin<br />

AnnemArie grether-escher 6<br />

bewohner prägen den neuen<br />

Auftritt <strong>der</strong> mArtin stiftung 8<br />

Buchstaben als Ausdruck<br />

<strong>der</strong> Individualität 8<br />

grünpLus – wirkungsvoLLes<br />

ZusAmmenspieL von mensch,<br />

tier und nAtur 10<br />

Ein idyllisches Plätzchen mitten im<br />

Park Mariahalden 10<br />

För<strong>der</strong>ung von Talenten 10<br />

Kein Tag wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e 11<br />

Erfolge stimmen zuversichtlich 11<br />

miriAm stürmt Athen 13<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

integrAtion in ihrer<br />

schönsten form 14<br />

30 Marktstände aus <strong>der</strong> Region 14<br />

Schauspiel über das Leben und<br />

die Liebe 14<br />

spenden für mehr<br />

LebensquALität 16<br />

biLAnZ per 31.12.<strong>2011</strong> 18<br />

erfoLgsrechnung per 31.12.<strong>2011</strong> 20<br />

ZusAmmen wohnen,<br />

Arbeiten, jAhre feiern,<br />

Abschied nehmen 22<br />

wichtige Adressen 24<br />

3


Zum An<strong>der</strong>ssein stehen –<br />

LebensAufgAbe jedes menschen<br />

die einzigartigkeit je<strong>der</strong> persönlichkeit ist<br />

zentraler gedanke im Leitbild <strong>der</strong> martin<br />

stiftung. er bedeutet, dass je<strong>der</strong> mensch<br />

in seinem wesen grundsätzlich an<strong>der</strong>s ist<br />

als die an<strong>der</strong>en menschen, mit denen er in<br />

gemeinschaft zusammenlebt. seine stellung<br />

in <strong>der</strong> gemeinschaft gewinnt er aus<br />

seiner unverwechselbarkeit. und so bildet<br />

dieses An<strong>der</strong>ssein den kern <strong>der</strong> identität,<br />

die selbstvertrauen und selbstbewusstsein<br />

vermittelt.<br />

Zum An<strong>der</strong>ssein stehen bedeutet, sich mit<br />

seiner Identität, seinen Stärken und Schwächen<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Die Begleitung<br />

<strong>der</strong> Menschen bei dieser Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

bildet den Kern des Auftrags <strong>der</strong><br />

<strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong>. So können sie sich Aussichten<br />

auf neue Möglichkeiten erarbeiten.<br />

Von aussen gesehen mag dieses An<strong>der</strong>s-<br />

sein von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

Schwächen und Schwierigkeiten assoziieren.<br />

Bei genauerem Hinsehen kommen Werte<br />

und Charaktereigenschaften zum Vorschein,<br />

die für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft<br />

vorbildlich und bereichernd sind:<br />

Offenheit, Zuverlässigkeit, Treue, Dank-<br />

barkeit, Ausdauer und Willenskraft sind nur<br />

einige wenige davon, die sich entdecken<br />

lassen.<br />

Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sind herzlich<br />

eingeladen, einzutreten, um Neues und Un-<br />

gewohntes zu entdecken, durchzuatmen,<br />

sich stärken und inspirieren zu lassen, mit<br />

einem Besuch in Erlenbach o<strong>der</strong> einem<br />

Klick auf unsere neue Website www.martin-<br />

stiftung.ch. Mit dem neuen Auftritt wollen<br />

wir noch mehr Menschen mit <strong>der</strong> Lebensfreude,<br />

die das Zusammensein in unserer<br />

<strong>Stiftung</strong> prägt, anstecken und begeistern.<br />

Im Rückblick auf das Jahr <strong>2011</strong> gilt mein<br />

grosser Dank allen, die die <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

auf vielfältige Art und Weise begleitet und<br />

unterstützt haben, mit grossen und mit wertvollen<br />

kleinen Taten, Spenden und Gedanken.<br />

Erwähnen möchte ich dabei insbeson-<br />

<strong>der</strong>e den umsichtigen und stärkenden<br />

<strong>Stiftung</strong>srat, das engagierte Fachteam, die<br />

hartnäckigen Bewohnerinnen und Bewohner<br />

und MitarbeiterInnen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>, die Kundinnen<br />

und Kunden sowie die Freiwilligen,<br />

die Lücken decken und Entlastung bringen.<br />

Jürg Hofer, Direktor<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 5


interview mit <strong>der</strong> stiftungsrätin<br />

AnnemArie grether-escher<br />

Annemarie grether-escher ist vizepräsidentin<br />

des stiftungsrats und vertritt<br />

seit 1991 die grün<strong>der</strong>familie <strong>der</strong> martin<br />

stiftung im gremium. in <strong>der</strong> entwicklungsphase<br />

des neuen erscheinungsbilds<br />

vertrat sie zudem den stiftungsrat im<br />

projektteam.<br />

frau grether-escher, warum braucht die<br />

martin stiftung ein neues erscheinungsbild?<br />

Mit dem neuen Erscheinungsbild geben wir<br />

uns ein einheitliches und frisches Image. Es<br />

soll die gelebte Kultur <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

zum Ausdruck bringen, die mögliche Vielfalt<br />

in <strong>der</strong> gut geführten Organisation. Nach bald<br />

20 Jahren ist <strong>der</strong> alte Auftritt überholt, er<br />

wird nicht konsequent angewendet.<br />

<strong>der</strong> neue Auftritt kostet doch viel geld.<br />

geld, das an<strong>der</strong>s besser eingesetzt wäre?<br />

Wie wir in einem zunehmend kompetitiven<br />

Umfeld unsere Verkaufsprodukte präsentieren,<br />

neues Fachpersonal auf dem Stellenmarkt<br />

akquirieren und uns potenziellen<br />

Bewohnern und ihren Angehörigen zeigen,<br />

ist entscheidend. Der grafische Auftritt unterstützt<br />

die Positionierung.<br />

was bringt <strong>der</strong> slogan «An<strong>der</strong>s mit Aussicht»<br />

zum Ausdruck?<br />

Das «An<strong>der</strong>ssein» unserer BewohnerInnen<br />

zeigt sich oft als bereichernde Qualität. Die<br />

verschiedenen Wohn- und Arbeitsformen<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> bieten nicht<br />

nur Seeblick. Viel wichtiger ist die enthaltene<br />

Aussicht auf individuelle Entwicklungsmög-<br />

lichkeiten.<br />

gab es dazu auch kritische stimmen?<br />

Eine interne Umfrage brachte mehrheitlich<br />

positive Rückmeldungen. Zu reden gab <strong>der</strong><br />

scheinbare Wi<strong>der</strong>spruch aus <strong>der</strong> Betonung<br />

des «an<strong>der</strong>s» zum Anspruch auf ein möglichst<br />

normales Leben für unsere Betreuten.<br />

Vereinzelt wird auch befürchtet, dass mit<br />

dem Wort Aussicht die geografische Lage<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> zu stark herausgestrichen wird.<br />

was hat sie letztlich überzeugt?<br />

Mir gefällt, dass wir uns damit verpflichten,<br />

die versprochenen Aussichten tatsächlich<br />

zu bieten. Ein guter Slogan darf auch etwas<br />

provozieren. Gespräche darüber sind erwünscht.<br />

Annemarie Grether-Escher vertritt die Grün<strong>der</strong>familie im<br />

<strong>Stiftung</strong>srat.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 7


ewohner prägen den neuen Auftritt<br />

<strong>der</strong> mArtin stiftung<br />

ende 2010 gab <strong>der</strong> stiftungsrat grünes Licht für ein neues<br />

erscheinungsbild mit dem Ziel, die stellung <strong>der</strong> martin<br />

stiftung weiter zu festigen und <strong>der</strong>en vielfalt und Lebendigkeit<br />

noch besser zum Ausdruck zu bringen. ein Ziel, das<br />

aus unserer sicht erreicht wurde: das neue Logo und die<br />

farbenfrohen gestaltungselemente transportieren nicht nur<br />

die werte und stärken <strong>der</strong> martin stiftung nahezu ideal, sie<br />

sind in ihrer vielfalt und individualität auch ein Abbild <strong>der</strong><br />

hier lebenden und arbeitenden menschen – und damit unverwechselbar.<br />

für die Zürcher Agentur heads gab das den<br />

Ausschlag, die bewohnerinnen und bewohner aktiv in die<br />

gestaltung des Logos mit einzubeziehen.<br />

buchstaben als Ausdruck <strong>der</strong> individualität<br />

Das Leben in <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> wird geprägt durch die Bewohnerinnen und Bewohner –<br />

Persönlichkeiten, die nicht <strong>der</strong> sogenannten Norm entsprechen und in ihrer Individualität<br />

unterstützt und geför<strong>der</strong>t werden. Diese Vielfalt soll sich in den einzelnen Buchstaben<br />

des Logos wi<strong>der</strong>spiegeln. Ein Wettbewerb zur Gestaltung von Einzelbuchstaben wurde von<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Begeisterung aufgenommen. Sie reichten mehr<br />

als 150 äusserst kreative Vorschläge ein, welche die Agentur Heads – um die Vielfalt<br />

zusätzlich zu unterstreichen – in sechs Logo-Varianten umsetzte. Die dazwischen gespick-<br />

ten Normbuchstaben stellen das sichere und geborgene Umfeld <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und die<br />

Verankerung in <strong>der</strong> Gesellschaft dar. Alle Logo-Varianten sind auf unserer neuen Website<br />

www.martin-stiftung.ch zu sehen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 8


grünpLus – wirkungsvoLLes<br />

ZusAmmenspieL von mensch,<br />

tier und nAtur<br />

seit juli letzten jahres bietet die martin<br />

stiftung mit grünplus ein neues, nicht auf<br />

Leistung ausgerichtetes Angebot auf dem<br />

biohof an. grünplus schafft Zugang zu<br />

natur, pflanzen und tieren und richtet<br />

sich an menschen mit behin<strong>der</strong>ung, die<br />

eine intensive betreuung benötigen und<br />

sich gerne im freien aufhalten. die gemischte<br />

kleingruppe wird von zwei fachfrauen<br />

begleitet. bereits zeichnen sich<br />

erste erfolge ab.<br />

ein idyllisches plätzchen mitten im park<br />

mariahalden<br />

Das Anwesen Mariahalden zeigt sich an diesem<br />

Frühlingsmorgen von seiner schönsten<br />

Seite. Über dem Wohnhaus und dem Biohof<br />

liegt eine sanfte Ruhe. Die Sonne drückt<br />

langsam durch, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Strassenseite<br />

flimmert <strong>der</strong> Zürichsee. Esel und Alpakas<br />

wirken noch etwas verschlafen, kauen gemächlich<br />

ihr Futter. Sennenhund Odin beschnuppert<br />

neugierig die MitarbeiterInnen<br />

des Biohofs, die sich zielstrebig an die Arbeit<br />

machen.<br />

för<strong>der</strong>ung von talenten<br />

Die beiden Fachfrauen Chantal Bächer (30)<br />

und Fabienne Eggenberger (32), zuständig<br />

für GrünPlus, besprechen das Tagesprogramm.<br />

Um 8.30 Uhr erwarten die beiden<br />

ihre MitarbeiterInnen: eine Frau und fünf<br />

Männer im Alter zwischen 19 und 45 Jahren.<br />

Seit kurzem finden die Besprechungen in<br />

neuer Umgebung statt: Das alte Gärtnerhaus<br />

mitten im idyllischen Park wurde kurzerhand<br />

entrümpelt und als gemütlicher Arbeits- und<br />

Aufenthaltsraum für die Gruppe GrünPlus<br />

eingerichtet. «Wir sind sehr glücklich über<br />

diesen Raum. Nun können wir uns definitiv<br />

nie<strong>der</strong>lassen und den MitarbeiterInnen die<br />

notwendige Kontinuität und Stabilität vermitteln.<br />

Im Provisorium – <strong>der</strong> alten Küche im<br />

Wohnhaus Mariahalden – waren die Platzverhältnisse<br />

halt schon sehr eng», meint Fach-<br />

Hell und fröhlich: <strong>der</strong> neue Aufenthaltsraum von GrünPlus.<br />

frau Chantal, die seit rund vier Jahren in <strong>der</strong><br />

<strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> arbeitet. Zurzeit absolviert<br />

sie eine Weiterbildung in tiergestützter<br />

Pädagogik, eine Methode, die sie in ihrem<br />

Arbeitsalltag sehr gut einsetzen kann: «Gerade<br />

Themen wie Nähe und Distanz lassen<br />

sich im Umgang mit Tieren gut angehen»,<br />

meint die Fachfrau. Sowohl Chantal als auch<br />

ihre Arbeitskollegin Fabienne legen viel Wert<br />

auf eine individuelle För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mitarbeitenden,<br />

mit Rücksicht auf die Tagesverfassung<br />

des Einzelnen sowie auf die individuellen<br />

Fähigkeiten und Talente.<br />

kein tag wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Für die Mitarbeitenden von GrünPlus beginnt<br />

<strong>der</strong> Arbeitstag immer gleich: mit <strong>der</strong> Fütterung<br />

von Hasen und Hühnern. Und auch die<br />

Esel und Alpakas wollen nachmittags geputzt<br />

und ausgeführt werden. Was dazwischen<br />

geschieht, gestaltet sich so individuell,<br />

wie die MitarbeiterInnen bei GrünPlus sind:<br />

Kreative Arbeiten wie das Kleistern eines<br />

eigenen Stuhls für den Gruppenraum wechseln<br />

sich ab mit Gärtnerarbeiten im Freien<br />

o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Verarbeitung von Produkten<br />

aus <strong>der</strong> Landwirtschaft. So entstehen schon<br />

mal feine Konfitüren o<strong>der</strong> Sirup, die im Hoflädeli<br />

zum Verkauf angeboten werden.<br />

erfolge stimmen zuversichtlich<br />

Auf die Erfolge angesprochen, sind sich die<br />

beiden Fachfrauen rasch einig: «Ganz grundsätzlich<br />

haben wir festgestellt, dass Einzelne<br />

aus <strong>der</strong> Gruppe, die als schwierig im Umgang<br />

galten, sehr viel offener und zugänglicher<br />

sind, wenn <strong>der</strong> Druck wegfällt», meint<br />

Fabienne. «Einen Mitarbeiter, <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit oft verweigerte und durch<br />

aggressives Verhalten auffiel, erleben wir<br />

hier bei GrünPlus meistens als recht fröhlich<br />

und aufgeschlossen. Wie<strong>der</strong>kehrende Arbei-<br />

ten wie das Rasenmähen erledigt er unaufgefor<strong>der</strong>t<br />

– ein grosser Fortschritt für ihn.»<br />

Aber auch die einzige Frau in <strong>der</strong> Gruppe hat<br />

Beachtliches erreicht: Während sie noch vor<br />

wenigen Monaten von einer Fachperson<br />

begleitet werden musste, weil sie sich fürchtete,<br />

den Arbeitsweg alleine zu bewältigen,<br />

hat sie sich – nicht zuletzt durch das Ausführen<br />

<strong>der</strong> Tiere auf dem Gelände – so weit<br />

entwickelt, dass sie heute den steilen Töbeliweg<br />

ins Haupthaus selbständig geht. Erfolge,<br />

die motivieren und zeigen, dass sich Grün-<br />

Plus in die richtige Richtung entwickelt. «Wir<br />

sind noch am Anfang. Die Inhalte des Angebots<br />

sind zwar definiert, aber nun geht es<br />

darum, diese gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen<br />

auszugestalten», meint Fachfrau<br />

Fabienne. Spannende Aussichten, die<br />

zuversichtlich stimmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 11


miriAm stürmt Athen<br />

wenn sie von ihrem hobby spricht, blüht<br />

miriam auf. die sonst eher zurückhaltende<br />

junge frau erzählt mit begeisterung, wie<br />

sie mit 16 jahren ihre Leidenschaft für<br />

den fussball entdeckt hat. wie sie nach<br />

kurzer Zeit zum fussballclub von insieme<br />

Zürich wechselte, nachdem sie in <strong>der</strong><br />

martin stiftung immer bei den schwachen<br />

mitspielen musste. und wie sie schliesslich<br />

entdeckt und in die fussballnationalmannschaft<br />

<strong>der</strong> frauen berufen wurde. um<br />

eine wertvolle erfahrung reicher und mit<br />

edelmetall im handgepäck kehrte miriam<br />

im letzten sommer von den special olympic<br />

world games in Athen zurück – <strong>der</strong><br />

vorläufige höhepunkt einer ungewöhnlichen<br />

sportlerkarriere.<br />

Gemeinsam mit 70 Athletinnen und Athleten<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Schweiz reiste Miriam im<br />

Juni <strong>2011</strong> für zwei Wochen an die Special<br />

Olympic World Summer Games – die olympischen<br />

Sommerspiele für Menschen mit einer<br />

geistigen Behin<strong>der</strong>ung. In Griechenland traf<br />

die Schweizer Delegation auf rund 7500<br />

sportbegeisterte Menschen aus <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt, die sich in zwölf Sportarten massen.<br />

Ein beeindrucken<strong>der</strong> Anlass, auch für Miriam,<br />

die den weltweiten Sportevent zum<br />

ersten Mal besuchte. Über die Frage, was ihr<br />

am meisten gefallen habe, muss Miriam nicht<br />

lange nachdenken: das olympische Feuer,<br />

das während <strong>der</strong> Eröffnungszeremonie<br />

entzündet wurde. Aber nicht nur deshalb<br />

hat sich die Reise für Miriam gelohnt: Der<br />

Teamgeist, <strong>der</strong> ihr so wichtig ist, wurde<br />

gestärkt. Sie hat Athen und Menschen aus<br />

aller Welt kennengelernt. Und sie hat eine<br />

Bronzemedaille mit nach Hause gebracht.<br />

Obwohl Letzteres, getreu dem Eid <strong>der</strong><br />

Special Olympics, nicht im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht: «Lasst mich gewinnen, doch wenn ich<br />

nicht gewinnen kann, so lasst mich mutig<br />

mein Bestes geben!» Die durchtrainierte<br />

Miriam will auch in Zukunft ihr Bestes geben<br />

und an den nächsten Sommerspielen 2015<br />

Sportlerin Miriam freut sich auf die nächsten Sommerspiele in<br />

Los Angeles.<br />

in Los Angeles nachholen, was ihr in Athen<br />

nicht gelungen ist – ein Tor zu schiessen. Im<br />

Moment hat sie allerdings ein wichtigeres<br />

Ziel: <strong>der</strong> Schritt zu mehr Selbständigkeit in<br />

eine eigene Wohnung. Dicht gefolgt von<br />

einem grossen Wunsch: Ein Treffen mit Alex<br />

Frei, ihrem absoluten Lieblingsspieler.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 13


integrAtion in ihrer schönsten form<br />

was noch vor 30 jahren undenkbar<br />

schien, ist heute mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

selbstverständlich: die bewohnerinnen<br />

und bewohner <strong>der</strong> martin stiftung ge-<br />

hören fest zum erlenbacher dorfbild.<br />

man begegnet ihnen in <strong>der</strong> migros, in <strong>der</strong><br />

badi, an <strong>der</strong> chilbi o<strong>der</strong> im café brändle.<br />

und doch bleibt die integration von menschen<br />

mit behin<strong>der</strong>ung ein dauerthema.<br />

die martin stiftung hat im letzten jahr<br />

zwei ideen umgesetzt, um den kontakt<br />

zur bevölkerung in und um erlenbach<br />

zu för<strong>der</strong>n und zu pflegen und um be-<br />

rührungsängste abzubauen.<br />

30 marktstände aus <strong>der</strong> region<br />

Bei den Vorbereitungen für einen Anlass<br />

steht früher o<strong>der</strong> später immer dieselbe<br />

Frage im Raum: «Wie schaffen wir es, die<br />

Bevölkerung in und um Erlenbach aufs Areal<br />

zu locken?» Eine kreative Idee, mehr und<br />

neue Leute aus <strong>der</strong> Umgebung zu erreichen,<br />

setzte die <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> am letzten Herbstfest<br />

um. Das Projektteam beschloss, den<br />

Markt für die Nachbarschaft aus dem Quartier<br />

zu öffnen. Wer Kunst o<strong>der</strong> kulinarische<br />

Spezialitäten anzubieten hatte, sollte die<br />

Möglichkeit erhalten, die Produkte an einem<br />

Marktstand zu präsentieren. Das Angebot<br />

wurde zum Selbstläufer und erreichte Marktfahrende<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Region Zürichsee.<br />

Am Herbstfest bereicherten schliesslich<br />

30 attraktive Marktstände das Areal – von<br />

Tiroler Spezialitäten und selbstgemachten<br />

Chutneys über Bildtextilien und Schmuck<br />

bis hin zu handbemalten Glasperlen, Wohn-<br />

accessoires und an<strong>der</strong>en Wohlfühlsachen.<br />

Der vergrösserte Markt lockte unzählige<br />

neue Besucherinnen und Besucher aus <strong>der</strong><br />

ganzen Region an. Doch nicht nur <strong>der</strong> Markt<br />

gab ein schönes Bild ab: Das kunterbunte<br />

Treiben von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung,<br />

die Darbietungen im Festzelt, die<br />

Weinlounge mit Seesicht und das vielseitige<br />

Kin<strong>der</strong>programm mit dem grossartigen<br />

Payaso Nuny rundeten einen festlichen<br />

und gänzlich gelungenen Tag ab.<br />

schauspiel über das Leben und die Liebe<br />

Das Weihnachtstheater <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

hat eine lange Tradition: Jeweils in <strong>der</strong><br />

Woche vor den Festtagen wird in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle<br />

ein stimmungsvolles Stück<br />

aufgeführt. Doch am 16. Dezember <strong>2011</strong> war<br />

alles an<strong>der</strong>s: Das Schauspiel wurde auf eine<br />

an<strong>der</strong>e, weitaus grössere Bühne verlegt –<br />

diejenige <strong>der</strong> reformierten Kirche mitten in<br />

Erlenbach. Unter die Haut gingen dabei nicht<br />

nur die grossartige Leistung und die Spielleidenschaft<br />

<strong>der</strong> Schauspielerinnen und<br />

Schauspieler, son<strong>der</strong>n auch die Tatsache,<br />

dass die Kirche bis auf den letzten Platz<br />

besetzt war. Dass es den Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern gelungen ist, mit ihrem Schauspiel<br />

über das Leben und die Liebe so viele<br />

Menschen im Herzen zu berühren, ist Integration<br />

in ihrer schönsten Form.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 14


spenden für mehr LebensquALität<br />

Als gemeinnützige institution erhält die<br />

martin stiftung finanzielle unterstützung<br />

von bund und kanton. geld, das wir umsichtig<br />

und nach betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten im betrieb einsetzen. spenden<br />

verwenden wir gezielt, um unseren bewohnerinnen<br />

und bewohnern im Alltag<br />

mehr selbständigkeit und Lebensqualität<br />

zu ermöglichen. mit ihrer spende helfen<br />

sie uns, projekte zu realisieren, die sonst<br />

nicht möglich wären. dafür danken wir<br />

ihnen von herzen.<br />

Ein Projekt liegt uns weiterhin beson<strong>der</strong>s<br />

am Herzen: wöchentliche Turnstunden für<br />

unsere SeniorInnen unter Anleitung einer<br />

kompetenten Fachfrau. Grosszügige Zuwendungen<br />

tragen dazu bei, dass die älteren<br />

BewohnerInnen <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> noch<br />

lange in Bewegung bleiben. Mit weiteren<br />

Spenden konnten wir zudem eine neue<br />

Sitz-Liege-Wanne finanzieren sowie die<br />

Restfinanzierung einer Krankennotrufan-<br />

lage in unseren beiden SeniorInnen-Wohngruppen<br />

mit Pflegebedarf sichern.<br />

Aus Platzgründen verdanken wir Spenden<br />

erst ab einem Betrag von CHF 1000. Was<br />

aber keinesfalls bedeutet, dass wir tiefere<br />

Beträge nicht zu schätzen wissen – ganz im<br />

Gegenteil. Wir freuen uns über jede einzelne<br />

Zuwendung. Denn jede Spende zeigt, dass<br />

Sie uns vertrauen und unsere Arbeit wertschätzen.<br />

Auch dafür ganz herzlichen Dank.<br />

Allgemeine spenden in chf<br />

Alfred & Berta Zangger-Weber <strong>Stiftung</strong>, Zürich 5 000<br />

Antonietta Tomamichel, Zürich 1 000<br />

Childguard-<strong>Stiftung</strong>, Deutschland 5 000<br />

David Rosenfeld’sche <strong>Stiftung</strong>, Zürich Mülligen 1 000<br />

Ernst & Theodor Bodmer <strong>Stiftung</strong>, Zürich 7 000<br />

Frauenverein Männedorf 1 200<br />

Gemeinde Herrliberg 3 000<br />

Gemeinnütziger Frauenverein Bassersdorf 1 000<br />

Hülfsgesellschaft, Zürich 4 000<br />

Immobiliengesellschaft Fadmatt AG, Zürich 5 000<br />

Kath. Kirchgemeinde Küsnacht 1 000<br />

Mario Cunti, Gipser- und Stukkaturgeschäft, Küsnacht 1 000<br />

Rita und Guido Heule, Herrliberg 5 000<br />

SK Genossenschaft, Küsnacht 221 965<br />

UBS, Zürich 1 000<br />

Walser Vorsorge AG, Rüschlikon 10 000<br />

Zweckgebundene spenden in chf<br />

Andreas Wüest, Oberrüti 1 000<br />

Astrid Roth-Siegenthaler, Hausen am Albis 5 000<br />

Christian Bühler, Zürich 2 500<br />

Else Märchy, Zürich 1 000<br />

Geschwister Gut-<strong>Stiftung</strong>, Zürich 10 000<br />

Hedi Zeiter-Tomamichel, Zürich 2 000<br />

Heinrich & Erna Wal<strong>der</strong>-<strong>Stiftung</strong>, Zürich 16 357<br />

J. Pleizier, Roden, Nie<strong>der</strong>lande 1 350<br />

Martha Bock <strong>Stiftung</strong>, Winterthur 2 000<br />

Ref. Kirchgemeinde Meilen 4 800<br />

Thomas und Barbara Mathys-Baur, Erlenbach 1 820<br />

todesfallspenden Im Gedenken an Walter Albert Berner,<br />

Gino Delmenico, Robert Meier-Suter, Konrad Keller<br />

Die <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> wird von <strong>der</strong> ZEWO als gemeinnützige<br />

Institution anerkannt.<br />

Spenden-Konto: PC-Konto 80-2598-1<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 16


iLAnZ per<br />

31. deZember <strong>2011</strong><br />

bilanz <strong>2011</strong> 2010<br />

Flüssige Mittel 2 010 129 440 458<br />

Wertschriften und Festgel<strong>der</strong> 274 450 320 880<br />

For<strong>der</strong>ungen gegenüber Betreuten 452 056 368 217<br />

Übrige For<strong>der</strong>ungen 103 361 132 088<br />

Vorräte 89 787 106 318<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 2 047 291 2 493 042<br />

Ausstehende Betriebsbeiträge 400 000 91 897<br />

umLAufvermögen 5 377 074 3 952 899<br />

Sachanlagen/Liegenschaften 11 160 932 10 228 923<br />

Sachanlagen/Bauprojekte 432 601 1 513 422<br />

Mobile Sachanlagen 11 697 812 109<br />

Fahrzeuge 112 922 258 915<br />

Informatik 85 968 104 088<br />

Finanzanlagen 32 492 32 386<br />

AnLAgevermögen 12 653 612 12 949 843<br />

Aktiven 18 030 686 16 902 741<br />

Verbindlichkeiten 1 006 811 471 805<br />

Verwaltetes Kapital BewohnerInnen 112 402 106 660<br />

Bankvorschuss auf Zeit 0 172 135<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 566 062 334 216<br />

kurzfristiges fremdkapital 1 685 275 1 084 817<br />

Darlehensschulden 1 839 407 1 830 475<br />

Langfristiges fremdkapital 1 839 407 1 830 475<br />

fremdkApitAL 3 524 682 2 915 292<br />

Organisationskapital 8 535 579 8 036 291<br />

Fondskapital 5 960 204 5 952 902<br />

pAssiven 18 020 464 16 904 485<br />

jahresergebnis 10 222 –1 744<br />

totAL pAssiven 18 030 686 16 902 741<br />

organisationskapital stand 1.1.11 int. transfer Zuweisungen entnahmen stand 31.12.11<br />

Betriebskapital <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> 4 411 612 96 085 1 744 4 505 953<br />

<strong>Stiftung</strong>skapital 1 945 000 1 945 000<br />

Reserven Arbeitsprämien 96 085 –96 085 0<br />

Bau- und Renovationsfonds 1 256 112 454 276 1 710 389<br />

IT-Fonds 0 100 000 100 000<br />

Spenden 327 482 –332 282 302 252 23 215 274 237<br />

total organisationskapital 8 036 291 121 994 402 252 24 959 8 535 579<br />

spendenfonds stand 1.1.11 int. transfer Zuweisungen entnahmen stand 31.12.11<br />

Mobiliarfonds St. Niklaus 82 82<br />

Mobiliarfonds GGM 9 391 9 391<br />

Ferienfonds BewohnerInnen 6 837 110 1 663 5 284<br />

Friesisches Legat 30 000 30 000<br />

Fonds Fachdienst Gesundheit 22 323 6 147 16 176<br />

Zweckgebundene Spenden 31 281 32 977 42 189 22 070<br />

Ferienfonds <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> 34 459 34 459<br />

Spenden Wohn-/Arbeitsgruppen 78 909 21 867 19 551 81 225<br />

total spendenfonds 213 281 0 54 954 69 549 198 686<br />

Abschreibungsfonds stand 1.1.11 int. transfer Zuweisungen entnahmen stand 31.12.11<br />

Immobilien-Eigenfinanzierung 2 173 961 –110 493 90 350 1 973 118<br />

Fahrzeuge-Eigenfinanzierung 93 594 29 494 64 100<br />

Mobilien-Eigenfinanzierung 149 098 20 251 42 563 126 786<br />

Immobilien aus Beiträgen 3 228 170 453 000 155 490 3 525 680<br />

Mobilien aus Beiträgen 3 099 1 043 2 056<br />

Fahrzeuge aus Beiträgen 91 699 21 922 69 777<br />

Informatik aus Beiträgen 0 0<br />

total Abschreibungsfonds 5 739 621 –110 493 473 251 340 862 5 761 517<br />

total fondskapital 5 952 902 –110 493 528 206 410 411 5 960 204<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 19


erfoLgsrechnung<br />

per 31. deZember <strong>2011</strong><br />

erfolgsrechnung nach swiss gAAp fer <strong>2011</strong> 2010<br />

Spenden 354 989 463 869<br />

ertrag aus spenden 354 989 463 869<br />

Beiträge Kanton Zürich 8 586 284 7 994 721<br />

Beiträge IVSE-Verbindungsstellen 2 103 972 2 037 459<br />

Beiträge berufliche Ausbildung 223 374 162 592<br />

An<strong>der</strong>e betriebliche Erträge 238 505 247 084<br />

Ertrag Werkstätten 888 480 913 299<br />

Ertrag Wohnen 7 685 229 7 438 181<br />

ertrag aus erbrachten Leistungen 19 725 844 18 793 335<br />

totAL erträge 20 080 833 19 257 204<br />

Personalaufwand 15 321 602 14 925 984<br />

Werbeaufwand 14 704 16 374<br />

Sachaufwand 1 912 692 1 863 937<br />

Unterhaltskosten 442 565 512 752<br />

Übriger Betriebsaufwand 165 735 118 596<br />

Abschreibungen 448 948 363 206<br />

direkter Leistungsaufwand 18 306 246 17 800 848<br />

Personalaufwand 904 031 666 335<br />

Werbeaufwand 102 855 43 121<br />

Sachaufwand 284 176 229 187<br />

Unterhaltskosten 95 152 50 570<br />

Abschreibungen 62 315 44 991<br />

Administrativer Aufwand 1 448 529 1 034 204<br />

betriebsergebnis 326 058 422 152<br />

Finanzertrag 14 520 12 435<br />

Finanzaufwand 5 496 11 168<br />

Übriger betriebs- o<strong>der</strong> zeitfrem<strong>der</strong> Ertrag 4 331 0<br />

ergebnis vor fondsrechnung 339 413 423 418<br />

Zuweisung zweckgebundene Fonds 54 954 97 680<br />

ergebnis vor Zuweisung An orgAnisAtionskApitAL 284 459 325 738<br />

Zuweisung an freie Fonds 274 237 327 482<br />

jahresergebnis 10 222 –1 744<br />

vollständige rechnungslegung<br />

Die vollständige Rechnungslegung nach Swiss GAAP FER kann, zusammen mit dem Revisionsbericht, im Sekretariat bestellt o<strong>der</strong> von<br />

unserer Website (www.martin-stiftung.ch) heruntergeladen werden.<br />

deckung des jahresergebnisses <strong>2011</strong> 2012<br />

Rückschlag vor Betriebsbeiträgen definitiv 10 680 034 10 033 924 definitiv<br />

Betriebsbeitrag Ausserkantonale geschätzt 2 103 972 2 037 459 definitiv<br />

Betriebsbeitrag Kanton Zürich geschätzt 8 586 284 7 994 721 definitiv<br />

Zu Lasten Betriebskapital <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> geschätzt –10 222 1 744 definitiv<br />

dank an die spen<strong>der</strong>innen<br />

Für die eingegangenen Spenden danken wir allen Spen<strong>der</strong>Innen recht herzlich. Sie ermöglichen uns, die Lebensqualität <strong>der</strong> betreuten<br />

Menschen durch den gezielten Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur und <strong>der</strong> Angebote zu verbessern. Zusätzlich können wir rasch und unbürokratisch<br />

einzelne BewohnerInnen unterstützen.<br />

dank an freiwillige helferinnen<br />

Wie<strong>der</strong> haben rund 30 freiwillige HelferInnen circa 600 unbezahlte Stunden im Dienste <strong>der</strong> BewohnerInnen geleistet. Das Angebot reicht<br />

von freiwilligen Fahrdiensten bis hin zu Sport-, Spiel- und Freizeitaktivitäten. Wir danken allen Freiwilligen von Herzen für ihr tolles und<br />

geschätztes Engagement.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 21<br />

revision<br />

Die Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER (Bilanz, Erfolgsrechnung, Mittelflussrechnung, Rechnung über die Verän<strong>der</strong>ung des Kapitals,<br />

Anhang) wurde von <strong>der</strong> Revisionsstelle Lottenbach Treuhand und Beratung, Rolf Lottenbach, dipl. Wirtschaftsprüfer / Zulassung als<br />

Revisionsexperte, 6353 Weggis, geprüft und ohne Einschränkung zur Abnahme durch den <strong>Stiftung</strong>srat empfohlen. Zudem wird durch die<br />

Revisionsstelle bestätigt, dass die durch sie zu prüfenden Bestimmungen <strong>der</strong> ZEWO eingehalten werden.


ZusAmmen wohnen, Arbeiten,<br />

jAhre feiern, Abschied nehmen<br />

Die Wohnplätze <strong>der</strong> Institution waren per<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> von 71 Männern und 63<br />

Frauen belegt. Voll- und teilbetreute Wohnangebote<br />

sind auf 5 Wohnhäuser in Erlenbach,<br />

ein Wohnhaus in Stäfa und insge-<br />

samt 8 Wohnungen in <strong>der</strong> Region verteilt.<br />

Der älteste Bewohner ist 78, <strong>der</strong> jüngste<br />

18 Jahre alt, wobei das Durchschnittsalter<br />

aller BewohnerInnen bei 43 Jahren liegt.<br />

14,6 Jahre bleibt ein Bewohner durch-<br />

schnittlich in <strong>der</strong> Institution.<br />

Die <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> bietet zudem 81 Arbeitsplätze<br />

an, verteilt auf 4 Werkstätten, 2 Werk -<br />

gruppen, Schreinerei, Gärtnerei, Gartenunterhalt,<br />

Biohof, Küche, Hausdienst und<br />

Wäscherei. Nebst unseren BewohnerInnen<br />

profitieren 19 externe MitarbeiterInnen<br />

(14 Männer, 5 Frauen) in <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

von einem geschützten Arbeitsplatz.<br />

51 nicht leistungsbezogene Atelierplätze<br />

(Holz-, Textil-, Jugend-, Erlebnis- und Senior-<br />

Innen-Atelier sowie GrünPlus auf dem<br />

Biohof) ergänzen das fein differenzierte<br />

Angebot.<br />

204 FachmitarbeiterInnen (136 Frauen,<br />

68 Männer) teilen sich 141,2 Stellenprozente<br />

(ohne Praktikumsstellen). Viel Wert legt<br />

die Leitung <strong>der</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong> auf ein fundiertes<br />

fachliches Wissen ihres Personals:<br />

31 FachmitarbeiterInnen absolvierten im<br />

Jahr <strong>2011</strong> eine Aus- o<strong>der</strong> Weiterbildung.<br />

In Bezug auf die Vollzeitstellen hält sich<br />

die Fluktuationsrate mit 11,07 % praktisch<br />

auf dem Niveau des Vorjahres (11 %).<br />

BewohnerInnen, MitarbeiterInnen und Fachpersonal<br />

halten uns die Treue – was uns<br />

freut und mit Stolz erfüllt.<br />

bewohnerinnen/mitarbeiterinnen<br />

55 jahre: Herbert Brändli, 45 jahre: Bruno<br />

Bodenmüller, 40 jahre: Yvonne Vögeli, 35<br />

jahre: Renate Bietenha<strong>der</strong>, Bruno Sauter,<br />

Esther Lendi, 25 jahre: Ruth Koblet, Michel<br />

Knecht, Bruno Wal<strong>der</strong>, 20 jahre: Roland<br />

Welte, Margrit Jakob, Lars Textor, 15 jahre:<br />

Gerhard Bächler, Beat Ranft, Yvonne Obrist,<br />

Rudolf Jetter, Monika Ha<strong>der</strong>er, 10 jahre:<br />

Jörg Schny<strong>der</strong>, Karl Gut, Brigitte Friedli<br />

fachmitarbeiterinnen<br />

20 jahre: Rita Holzer, Fritz Vetter, 15 jahre:<br />

Bruno Koch, Verena Schoch, Claudia<br />

Umbricht, 10 jahre: Franziska Daull, Christiane<br />

Deiss Dobler, Gerda Georgy Nuescheler,<br />

Jörg Heiniger, Maya Meier-Eichenberger,<br />

Angelika Scheuermeier, Alice Schraner,<br />

Markus Volkmann, Edith von Rotz, 5 jahre:<br />

Susanne Arnold, Annemarie Ernst-Green,<br />

Verena Frieden, Beate Giese Suter, Elsbeth<br />

Meier-Schmelz, <strong>Martin</strong> Pezelj, Andrea Pierlot,<br />

Katharina Starck, Lilly Trütsch-Fuchs,<br />

Dorothea Tyshing-Germann<br />

Abschied nehmen<br />

Freud und Leid liegen auch in <strong>der</strong> <strong>Martin</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> nahe beieinan<strong>der</strong>. Im letzten Jahr<br />

mussten wir uns von folgenden Personen<br />

verabschieden, an die wir uns dankbar zurück-<br />

erinnern:<br />

stefan wyss<br />

17. November 1956 – 2. April <strong>2011</strong><br />

Stefan hat 30 Jahre in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

gearbeitet. Seine grosse Bewun<strong>der</strong>ung<br />

und sein Interesse galten den Indianern.<br />

Auch mit Zirkuswelt und Zoo hat<br />

sich Stefan verbunden gefühlt. Er trug<br />

täglich etwas von diesen Traumwelten<br />

auf sich und hütete Souvenirs wie<br />

Schätze. Wir behalten Stefan als<br />

ruhigen, feinfühligen, sehr fleissigen<br />

und überaus friedfertigen Arbeitskol-<br />

legen in bester Erinnerung. Wir alle<br />

vermissen Stefan sehr.<br />

Werkstatt Im Rain<br />

urs rohr<br />

6. April 1952 – 1. Mai <strong>2011</strong><br />

Urs hat lange Jahre bei seiner Mutter<br />

gelebt. Nach dem Tod seines geliebten<br />

«Mütterchens», wie er sie nannte, zog<br />

er 2005 auf die Wohngruppe Pan. Er<br />

war allen bereits gut bekannt, arbeitete<br />

er doch schon seit vielen Jahren in <strong>der</strong><br />

Werkgruppe und nahm jeweils auf <strong>der</strong><br />

Wohngruppe Pan sein Mittagessen ein.<br />

Sein Charme und sein Humor machten<br />

ihn sehr liebenswert. Urs wusste immer<br />

etwas Lustiges zu erzählen. Mit seiner<br />

Freundin in <strong>der</strong> Cafeteria ein Stück<br />

Torte zu geniessen, war für ihn das<br />

Grösste. Sein glückseliges Strahlen<br />

erfreut jetzt sicher den Himmel.<br />

Wohngruppe Pan<br />

brigitte friedli<br />

11. Juni 1951 – 30. August <strong>2011</strong><br />

Die letzten Jahre hat Brigitte auf<br />

<strong>der</strong> Wohngruppe Montana verbracht,<br />

wo sie mit ihrer fröhlichen Art viel<br />

frischen Wind und Freude verbreitete.<br />

Ihre lockeren Sprüche, das herz-<br />

hafte Lachen und ihre fröhlichen<br />

Lie<strong>der</strong> werden uns noch lange begleiten.<br />

Genau wie uns ihre roten Pippi-<br />

Langstrumpf-Zöpfe und ihre knallroten<br />

Fingernägel noch lange in guter<br />

Erinnerung bleiben werden.<br />

Wohngruppe Montana<br />

konrad keller<br />

22. Dezember 1925 – 3. September <strong>2011</strong><br />

63 Jahre lang hat Koni in <strong>der</strong> <strong>Martin</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> gelebt und gearbeitet und die<br />

Institution begleitet und geprägt. Wir<br />

werden seinen starken Charakter und<br />

sein Durchsetzungsvermögen lange in<br />

Erinnerung behalten. Koni wurde auf<br />

<strong>der</strong> Wohngruppe «<strong>der</strong> Sheriff» ge-<br />

nannt, weil er sehr bestimmend sein<br />

konnte. Aber er hatte auch eine sehr<br />

charmante Seite, die ihn sehr liebenswert<br />

machte. Wir werden Koni ein<br />

ehrendes Andenken wahren.<br />

Wohngruppe Montana<br />

hans-jürg keller<br />

26. Oktober 1932 – 9. Oktober <strong>2011</strong><br />

Hans-Jürg lebte die letzten Jahre auf<br />

<strong>der</strong> Wohngruppe Pan, wo er im Alter<br />

von 79 Jahren verstarb. Hans-Jürg war<br />

ein musischer Mensch mit Sinn für<br />

Schönheit und Eleganz. Seine gepflegte<br />

Erscheinung und sein Interesse für<br />

Natur, Musik und Poesie haben ihn<br />

ausgezeichnet. «Chum guet hei»,<br />

pflegte er zu sagen. Diesen Spruch<br />

und seine Künstlernatur werden wir<br />

immer in guter Erinnerung behalten.<br />

Wohngruppe Pan<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 23


stiftungsrat<br />

Felix Ammann, Präsidium<br />

Erlenbach<br />

Mario De Capitani<br />

Erlenbach<br />

Dr. Rudolf Graf<br />

Herrliberg<br />

Annemarie Grether-Escher<br />

Vizepräsidium, Winterthur<br />

Ursula Gross Leemann<br />

Küsnacht<br />

Jörg Kuhn, Quästor<br />

Esslingen<br />

Regula Munzinger<br />

Erlenbach<br />

Christoph Oggenfuss<br />

Erlenbach (seit 16.12.11)<br />

Claire Wieland<br />

Zürich<br />

Urs Winistörfer<br />

Uesslingen<br />

geschäftsadresse<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Im Bindschädler 10, CH-8703 Erlenbach<br />

Telefon +41 43 277 44 44<br />

Fax +41 43 277 44 45<br />

kontakt@martin-stiftung.ch<br />

www.martin-stiftung.ch<br />

Postcheckkonto 80-2598-1<br />

MwSt.-Nr. 224 397<br />

direktion<br />

Jürg Hofer*<br />

bereichsleitungen wohnen<br />

Gerda Fochs, Wohnbereich Winkel*<br />

Heidi Jucker Meier, Wohnbereich Tobel*<br />

Jris Voegelin, Wohnbereich Lago*<br />

bereichsleitungen Arbeit<br />

Cornelia Berthoud, Hauswirtschaft*<br />

Kurt Epting, Grün & Atelier*<br />

Lukas Kämpf, Produktion*<br />

* Mitglie<strong>der</strong> Leitungsteam<br />

** Mitglie<strong>der</strong> erweitertes Leitungsteam<br />

supportbereiche<br />

Patrick Hiemer, Personal**<br />

Bruno Koch, Agogik*<br />

Cinzia Sartorio, Marketing und Kommunikation**<br />

Beatrix Zeidler, Gesundheit und Pflege*<br />

Thomas Zuber, Finanzen und Dienste (ausgetreten am 30.9.11)*<br />

Urs Winistörfer, Finanzen und Dienste ad interim (1.10.11 – 30.3.12)*<br />

verkauf<br />

André Seewer, Produktemarketing<br />

Tel. +41 43 277 44 22, verkauf@martin-stiftung.ch<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Dr. med. B. Stark-Zeller, Küsnacht<br />

Fachärztin FMH für innere Medizin<br />

Dr. med. Witold Tur, Zürich<br />

Facharzt FHH für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Psychiatriezentrum Männedorf<br />

Reformierte Kirche Erlenbach<br />

Katholische Kirche Küsnacht-Erlenbach<br />

revisionsstelle<br />

Rolf Lottenbach, dipl. Wirtschaftsprüfer, Weggis<br />

impressum<br />

herausgeberin<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong>, Erlenbach<br />

konzept und gestaltung<br />

Heads Corporate Communications AG, Zürich<br />

texte<br />

Jürg Hofer (Rückblick, Seite 5)<br />

Cinzia Sartorio (restliche Texte)<br />

fotos<br />

tm.woRK photography, Zürich (Portraits)<br />

Marco Simonetti, Zürich (Kunstfotos)<br />

Monika Müller, Zürich (Seite 23)<br />

druck<br />

Druckerei A. Schöb, Zürich<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 24


<strong>Martin</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Im Bindschädler 10<br />

CH-8703 Erlenbach<br />

Telefon +41 43 277 44 44<br />

Fax +41 43 277 44 45<br />

kontakt@martin-stiftung.ch<br />

www.martin-stiftung.ch

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