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Beschaffung aktuell 10.2020

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MAGAZIN<br />

Einkaufsmanagerindex im August<br />

Weitere Verbesserung<br />

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex<br />

notierte im August mit<br />

52,2 Punkten auf einem 22-Monatshoch<br />

nach 51,0 im Juli. Damit hat sich der Index in<br />

jedem Monat seit April verbessert, als er auf<br />

dem Zenit der Coronavirus-Pandemie auf ein<br />

11-Jahrestief stürzte.<br />

Unterstützt wurde der Anstieg des EMI durch<br />

eine kräftige Steigerung der Produktion, die<br />

im Juli nach achtzehn Monaten erstmals auf<br />

Wachstumsterrain zurückgekehrt war. Spitzenreiter<br />

war hierbei der Vorleistungsgüterbereich<br />

gefolgt vom Konsumgüterbereich,<br />

während die Hersteller von Investitionsgütern<br />

noch etwas hinterherhinkten.<br />

Die Ausweitung der<br />

Produktion ging einher<br />

mit einem deutlichen<br />

Zuwachs bei<br />

den Neuaufträgen.<br />

Zum Wachstum des<br />

Auftragseingangs<br />

trug auch das wiedererstarkte Exportgeschäft<br />

bei. Steigende Verkaufszahlen in<br />

Märkten wie China und der Türkei führten<br />

zum deutlichsten Anstieg der Exportorder<br />

seit April 2018. Das florierende Neugeschäft<br />

spiegelte sich außerdem in einem Anstieg der<br />

Auftragsbestände wider. Dessen ungeachtet<br />

bauten viele Hersteller abermals Arbeits-<br />

plätze ab und begründeten dies mit Maßnahmen<br />

zur Kostensenkung. Nach 22 Monaten<br />

Rückgang wuchs die Einkaufsmenge der Hersteller<br />

im August erstmals wieder an. Das<br />

Plus fiel allerdings nur marginal aus, da<br />

einige Firmen weiterhin bestrebt sind, ihre<br />

Bestände zu reduzieren. (sd)<br />

Bild: IHS Markit/BME<br />

HWWI-Rohstoffindex<br />

Rohstoffe werden teurer<br />

Geschäftsklima der Zulieferindustrie<br />

Erwartungen stabilisieren sich<br />

Die Preise für Metallrohstoffe steigen weiter an.<br />

Auch im August stiegen die<br />

Preise der wichtigsten Rohstoffe<br />

weiter an. Der Teilindex für Energierohstoffe<br />

steigt um 6,7 %<br />

(Euros: +3,4 %) auf 82,3 Punkte<br />

(Eurobasis: +3,4 %) an. Die Mitglieder<br />

der OPEC+ erhöhten im<br />

August ihr Angebot, denn die<br />

selbst auferlegten Fördermengenkürzungen<br />

wurden wieder<br />

gelockert. Insgesamt führte die<br />

Ausweitung des Rohölangebots<br />

der OPEC+ nur kurzfristig zu<br />

Beginn des Monats zu einer<br />

leichten Senkung der Preise.<br />

Der Index für Industrierohstoffe<br />

stieg um 10,1 % (Euro: +6,7 %)<br />

auf 141,3 Punkte (Euro: 132,6<br />

Punkte). Die Entwicklung der<br />

Bild: byjeng/stock.adobe.com<br />

Preise für Industriemetalle spiegelte<br />

die Erholung der chinesischen<br />

Industrieproduktion wider.<br />

Insbesondere die Preise für<br />

Nickel, Zink, Aluminium und Blei<br />

stiegen stark an und verzeichneten<br />

im August trotz anhaltender<br />

Corona-Krise Höchstwerte.<br />

Der Index für Nahrungs- und<br />

Genussmittel stieg um +4,5 %<br />

(Euro: +1,3 %) an. Während der<br />

Teilindex für Getreide im August<br />

fiel, erhöhte sich der Index, der<br />

die Preise für Genussmittel abbildet.<br />

Die Preise für Kaffee, Kakao,<br />

Tee und Zucker stiegen im<br />

August an und spiegelten Unsicherheiten<br />

bezüglich des Angebots<br />

wider. (sd)<br />

Den dritten Monat in Folge<br />

haben sich die Erwartungen der<br />

deutschen Zulieferer verbessert.<br />

Mit einem Saldo von positiven<br />

12,5 Prozent scheint sich dieser<br />

Hoffnungswert zu stabilisieren.<br />

Das positive „Überschießen“ von<br />

Stimmungsindikatoren nach<br />

einer negativen Phase ist typisch<br />

und war auch 2009 zu beobachten.<br />

Dass diese dynamische Entwicklung<br />

auf realen Geschäftsdaten<br />

basiert, ist nicht gesichert:<br />

Die Verbesserung der Erwartungen<br />

beruht überwiegend auf<br />

Meldungen, die lediglich signalisieren:<br />

„Wir hoffen, dass es nicht<br />

schlechter wird.“ Lediglich ca. 30<br />

Prozent der Zulieferer rechnen –<br />

wie im Vormonat – mit besseren<br />

Geschäftsaussichten.<br />

Letztendlich ist dies, wir thematisierten<br />

es schon im Juli, mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit dem<br />

Wiederanlaufen der Fertigung<br />

nach den OEM Werksferien<br />

geschuldet. Lediglich BMW startet<br />

traditionell später, da die<br />

Pause mit den Schulferien in Bayern<br />

verknüpft ist. Sollte die Nachfrage<br />

im Anschluss nachhaltig<br />

anziehen, wäre dies zu begrüßen,<br />

da die Kapazitäten derzeit nur zu<br />

50 bis 75 Prozent ausgelastet<br />

sind. (sd)<br />

Bild: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 10

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