Beschaffung aktuell 10.2020
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KARRIERE<br />
Der Preis des Profits. Wir müssen den Kapitalismus vor<br />
sich selbst retten.<br />
Joseph Stiglitz, Siedler (Random House), München, 2020.<br />
Hardcover, 368 Seiten. 25,00 €. ISBN: 978-3827501363<br />
Revolte. Der weltweite Aufstand gegen die<br />
Globalisierung.<br />
Nadav Eyal, Ullstein Verlag, Berlin, 2020.<br />
Hardcover, 496 Seiten, 29,99 €. ISBN: 978-3550200717<br />
Wir Untoten des Kapitals. Über politische Monster und<br />
einen grünen Sozialismus.<br />
Raul Zelik, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2020.<br />
Softcover, 328 Seiten. 18,00 €. ISBN: 978-3518127469<br />
Seit dem Crash von 2008 ist es nicht gelungen,<br />
den Kapitalismus wirksam zu reformieren.<br />
Ganz im Gegenteil, er droht vollends aus<br />
dem Ruder zu laufen: Die Finanzindustrie<br />
schreibt sich ihre eigenen Regeln; die großen<br />
Tech-Firmen beuten unsere persönlichen<br />
Daten aus; die Machtballung in der Industrie<br />
nimmt zu und der Staat hat seine Kontrollfunktion<br />
praktisch aufgegeben. Nobelpreisträger<br />
Joseph Stiglitz zeigt, wie es dazu kommen<br />
konnte und warum es, was nicht zuletzt<br />
das Beispiel Donald Trump zeigt, dringend<br />
nötig ist, den Kapitalismus vor sich selbst zu<br />
schützen.<br />
Joseph Stiglitz, geboren 1943, war Professor<br />
für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford<br />
und Stanford, bevor er 1993 zu einem Wirtschaftsberater<br />
der Clinton-Regierung wurde.<br />
Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur<br />
Weltbank und wurde 2001 mit dem Nobelpreis<br />
für Wirtschaft ausgezeichnet. Heute<br />
lehrt Stiglitz an der Columbia University in<br />
New York und ist ein weltweit geschätzter<br />
Experte zu Fragen von Ökonomie, Politik und<br />
Gesellschaft. Bei Siedler erschienen unter<br />
anderem seine Bestseller „Die Schatten der<br />
Globalisierung“, „Die Chancen der Globalisierung“,<br />
„Im freien Fall“, „Der Preis der<br />
Ungleichheit“ und zuletzt „Reich und Arm“.<br />
(Quelle: www.randomhouse.de)<br />
Unsere Weltordnung zerfällt – und der<br />
renommierte israelische Journalist Nadav<br />
Eyal hat einen Namen dafür: Revolte. Nationalismus,<br />
Migration, Klimawandel und politische<br />
Verwerfungen – in einer scharfsinnigen<br />
Analyse erzählt Eyal die Geschichte des<br />
21. Jahrhunderts. Seit Jahren reist er auf den<br />
Spuren dieser Entwicklung durch alle Kontinente.<br />
Sein Bestseller ist eine große Erzählung<br />
über eine bedrohliche neue Welt im<br />
Werden.<br />
Nadav Eyal reist ins kollabierte Griechenland,<br />
spricht mit deutschen Neonazis und Dürre-<br />
Opfern in Sri Lanka. Er problematisiert die<br />
sinkenden Geburtenraten bei wachsendem<br />
Wohlstand und erklärt am Beispiel seines<br />
Großvaters und zweier syrischer Jugendlicher<br />
den Wandel der Migration. Rund um den Erdball<br />
wüten dezentrale, führerlose Aufstände<br />
gegen die Idee des Fortschritts – ein breites<br />
und kompromissloses Aufbegehren gegen<br />
die Globalisierung. Eyals dramatische<br />
Gesamtschau macht klar: Wir werden kämpfen<br />
müssen, um unsere freiheitlichen Werte<br />
zu bewahren.<br />
Nadav Eyal, geboren 1979, ist einer der<br />
bekanntesten Journalisten Israels. Er ist der<br />
internationale Chef-Korrespondent von<br />
Channel 13 und hat den Sokolov Award<br />
(israelischer Pulitzer-Preis) erhalten. Er hat als<br />
Chevening-Stipendiat an der London School<br />
auf Economics Politik studiert sowie Jura an<br />
der Hebrew University. Er war außerdem<br />
Fellow beim Aspen China-Israel-Fellowship<br />
und ein Mitglied des Saban Forum der Brookings<br />
Institution in Washington.<br />
(Quelle: www.ullstein-buchverlage.de)<br />
Das Untote scheint sich unserer Gesellschaft<br />
zu bemächtigen – „seelenlose Städte“, ein<br />
Wirtschaftsmodell, das gutes Leben mehr<br />
zerstört als ermöglicht, die Rückkehr der<br />
faschistischen Monster. Raul Zelik fragt, wie<br />
diese Entwicklungen zusammenhängen und<br />
wie sie sich stoppen lassen. Bei dieser Suche<br />
wendet er sich einer weiteren Untoten zu, die<br />
einfach nicht sterben will: der sozialistischen<br />
Idee.<br />
Ohne eine Stärkung des Gemeineigentums,<br />
so Zelik, werden weder der ökologische<br />
Kollaps noch der drohende Sturz in den Autoritarismus<br />
zu verhindern sein. Die vielfältige<br />
Krise bedarf eines großen emanzipatorischen<br />
Gegenentwurfs. Zelik skizziert, wie sich die<br />
Linke neu erfinden kann, worin ein sozialistisches<br />
Projekt bestehen muss und woher die<br />
gesellschaftliche Macht kommen soll, um<br />
eine derartige Transformation umzusetzen.<br />
Raul Zelik, 1968 in München geboren, ist<br />
Schriftsteller und Politikwissenschaftler und<br />
publiziert seit vielen Jahren zu den sozialen<br />
Konflikten in Lateinamerika. Bis 2013 lehrte<br />
er als Associate Professor an der National -<br />
universität Kolumbiens in Medellín. Seit 2016<br />
ist er Mitglied im Bundesvorstand der Partei<br />
„Die Linke“.<br />
(Quelle: www.suhrkamp.de)<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 10 65