Beschaffung aktuell 10.2020
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AUTOMATISIERUNG<br />
Sicherheitsbremsen für den Robotereinsatz<br />
Servobremsen richtig auswählen<br />
Sicherheitsbremsen halten die Achsen etwa von Industrierobotern zuverlässig und sicher in ihrer Position. Eine falsche<br />
Auswahl, Auslegung und Dimensionierung dieser Bremsen kann zu gravierenden Sach- und Personenschäden führen. Deshalb<br />
ist bereits bei der Auswahl der Bremsen für Servomotoren ein kritischer Blick auf die technischen Details unabdingbar.<br />
Bild: Mayr<br />
Die Roboter sind auf dem Vormarsch.<br />
In allen wichtigen Industriebranchen<br />
wird die Zusammenarbeit von<br />
Mensch und Roboter immer enger. Damit<br />
steigt das Gefährdungspotenzial. Fällt zum<br />
Beispiel während eines Arbeitsvorgangs der<br />
Strom aus, muss der Roboterarm, der den<br />
Arbeitsschritt vornimmt, sofort exakt gehalten<br />
werden. Deshalb ist es wichtig, bereits in<br />
der Konstruktionsphase ein unbeabsichtigtes<br />
Absinken der Last sowie unzulässig lange<br />
Anhaltewege dauerhaft auszuschließen.<br />
Entscheidend dabei sind die richtige Auswahl<br />
der Sicherheitsbremsen sowie deren korrekte<br />
Integration in das Gesamtsystem. Für Servomotoren<br />
sind Sicherheitsbremsen nach dem<br />
Fail-Safe-Prinzip die erste Wahl. Denn diese<br />
Bremsen sind im energielosen Zustand geschlossen.<br />
Sie bringen das geforderte Bremsmoment<br />
also auch bei Not-Stopp, Stromausfall<br />
oder bei einer zum Beispiel durch Kabelbruch<br />
verursachten Unterbrechung der Energieversorgung.<br />
Damit die Sicherheitsbremsen auch in Not-<br />
Stopp-Situationen ausreichend Reibarbeit<br />
leisten und Bewegungen mit definiertem<br />
Bremsmoment abbremsen, ist ein dafür entwickelter<br />
Reibbelag mit dazugehöriger Stahlgegenreibfläche<br />
erforderlich. Während dies<br />
bei Federdruckbremsen üblich ist, stoßen<br />
Permanentmagnetbremsen mit ihren Stahlauf-Stahl-Reibkombinationen<br />
hier hingegen<br />
an ihre tribologischen Grenzen.<br />
Kleine Bremsen mit hoher Leistungsdichte<br />
Mit der Roba-servostop-Baureihe hat Mayr<br />
Antriebstechnik Federdruckbremsen für<br />
Servomotoren entwickelt, die speziell<br />
an die hohen Anforderungen<br />
der Robotik angepasst<br />
sind. Anwender können<br />
dabei wählen zwischen<br />
klassischen Servobremsen<br />
im Motor,<br />
mit Nabe und verzahntem<br />
Rotor oder<br />
aber sogenannten<br />
Pad-Lösungen mit<br />
großem Innendurchmesser.<br />
Letztere<br />
sind speziell<br />
für die Integration<br />
in das Roboter -<br />
gelenk konzipiert.<br />
Aber auch die<br />
klassischen Brem-<br />
Die Roba-servostop-Sicherheitsbremsen<br />
sind mit ihrer<br />
extrem schlanken Bauform<br />
und dem geringen Gewicht<br />
auf die Anforderungen der<br />
Robotik zugeschnitten.<br />
sen lassen sich kundenspezifisch anpassen<br />
und direkt in ein Gelenk integrieren.<br />
Im Motor werden Servobremsen bevorzugt<br />
im A-Lagerschild eingebaut, weil hier das<br />
Festlager sitzt und Temperaturdehnungen<br />
die Bremse nicht gravierend beeinflussen<br />
können. Bremsen von Mayr Antriebstechnik<br />
können aber ohne Einschränkung auch in der<br />
B-Lagerseite des Motors integriert werden.<br />
Denn Temperaturdehnungen und Lagerspiel<br />
haben hier keinen negativen Einfluss auf die<br />
Funktion und Zuverlässigkeit der Bremsen.<br />
Alternativ können Anwender auch auf Anbaubremsen<br />
zurückgreifen, die modular an<br />
den Motor angefügt werden.<br />
Die Roba-servostop-Bremsen zeichnen sich<br />
außerdem durch kompakte Abmessungen<br />
aus. Sie sind nicht nur sehr leicht, sondern<br />
auch im magnetischen Aktuieren extrem<br />
schnell. Gleichzeitig sind sie leistungsdicht<br />
und verschleißfest. Die Bremsen überzeugen<br />
zudem durch eine hohe zulässige Reibarbeit<br />
bei dynamischen Bremsungen.<br />
Kurze Schaltzeiten über die Lebensdauer und<br />
intelligentes Bremsenmonitoring<br />
Für die Sicherheit von Mensch und Maschine<br />
sind kurze Anhaltewege wichtig. Entscheidend<br />
für den Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten<br />
der Bremse. Denn in der Zeit des freien<br />
Falls bis die Bremse schließt und die Verzögerung<br />
einsetzt, beschleunigt sich die Masse<br />
zusätzlich – unter Umständen so extrem,<br />
dass die zulässigen Werte der Bremse überschritten<br />
werden. Anwender sollten daher<br />
bei der Auswahl der Sicherheitsbremsen auf<br />
möglichst kurze, verifizierte Schaltzeiten achten<br />
– und auch darauf, dass diese Schaltzeiten<br />
über die gesamte Lebensdauer der Bremse<br />
eingehalten werden.<br />
Hier sind Monitoring-Lösungen wichtig. Bislang<br />
waren Servobremsen aufgrund der kleinen<br />
Luftspalte gar nicht überwachbar. Mayr<br />
bietet jetzt allerdings eine intelligente<br />
Lösung für sensorloses Bremsenmonitoring.<br />
Das nachrüstbare Modul Roba-brake-checker<br />
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