Beschaffung aktuell 10.2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MANAGEMENT<br />
Bild: Love the wind/stock.adobe.com<br />
Sich auf seine<br />
Partner verlassen<br />
können hilft dabei,<br />
auch schwierige<br />
Situationen zu<br />
bewältigen.<br />
• Werte: Idealerweise passen auch die Unternehmenskulturen zusammen.<br />
Gute und nachhaltige Beziehungen zu Lieferanten werden aufgrund<br />
der steigenden wirtschaftlichen Unsicherheit in der Zukunft noch entscheidender<br />
sein als bisher. Um solche Beziehungen aufzubauen,<br />
benötigt man den Willen und die passenden Persönlichkeiten im Einkaufsteam,<br />
die interessiert daran sind, solide Partnerschaften mit<br />
Lieferanten auf- und auszubauen. Die Basis für erfolgreiche Lieferantenbeziehungen<br />
sind gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Dies<br />
bedeutet ein kulturelles Umdenken im Einkauf.<br />
Im Idealfall entsteht aus so einer Zusammenarbeit neues gemeinsames<br />
Wissen, das für beide Seiten nützlich ist. Lieferanten sollten frühzeitig<br />
in strategische Projekte eingebunden werden, um die Herausforderungen<br />
in der Zukunft zu meistern.<br />
Kurzum: Es ist entscheidend, den Lieferanten als Partner anzusehen.<br />
Der Autor<br />
lyse der realen Anforderungen und ein Abgleich mit den Eigenschaften<br />
der Geräte zeigte, dass es möglich ist, die Anzahl der auswählbaren<br />
Geräte auf einen Hersteller zu reduzieren. Das Ergebnis war eine<br />
erhöhte Transparenz in dieser Warengruppe und zusätzlich noch erhebliche<br />
Kosteneinsparungen. Der Lieferant konnte sich im Gegenzug<br />
als Partner beweisen und wird auch zukünftig bevorzugt von diesem<br />
Kunden beauftragt werden. Insofern eine Win-Win Situation für beide<br />
Seiten.<br />
Wie es nicht laufen sollte, illustriert das folgende Beispiel aus der<br />
Auto mobilbranche: Die Preise für eine bestimmte Dienstleistung<br />
waren bereits verhandelt, das Unternehmen B bestellte wie besprochen.<br />
Bei Rechnungseingang versuchte das Unternehmen B, dann<br />
nochmals den Preis nach unten zu verhandeln, obwohl keine Mängel<br />
nachzuweisen waren. Dieses Verhalten ist besonders für kleinere Lieferanten<br />
sehr unangenehm, da sie wenig Macht haben, um sie gegen<br />
große Kunden zur Wehr zu setzen – zumal sie oft abhängig von diesen<br />
sind. Gleichzeitig hat dieses Verhalten auch für das Unternehmen B<br />
Nachteile, da ein solcher Lieferant zukünftig sicher keine proaktiven<br />
Vorschläge zur Verbesserung des Angebotes machen wird. Dieser Lieferant<br />
wird, wenn es ihm möglich ist, lieber mit anderen Kunden<br />
zusammenarbeiten . Eine partnerschaftliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
ist hier nicht vorstellbar.<br />
Lukas Matthias Neunteufel-Steyer, Strategischer Einkäufer<br />
WENIGER KLEIDUNG KAUFEN.<br />
GUT FÜR UNSEREN PLANETEN,<br />
GUT FÜR IHR BUDGET.<br />
Was macht also eine gute und nachhaltige Lieferantenbeziehung aus?<br />
• Vertrauen: Beide Seiten müssen sich darauf verlassen können, dass<br />
die verhandelten Bedingungen eingehalten werden.<br />
• Anforderungen: Klare Kommunikation und Formulierung der<br />
Anforderungen an den Lieferanten.<br />
• Transparenz: Transparente Preisgestaltung des Lieferanten .<br />
• Reaktion : Kurze Reaktionszeiten auf beiden Seiten bei<br />
Unklarheiten oder Veränderungen .<br />
• Faktor Mensch: Die zwischenmenschliche Ebene: Kommunikation<br />
zwischen dem Ansprechpartner des Lieferanten und dem<br />
zuständigen Einkäufer auf Augenhöhe, regelmäßiger Austausch,<br />
Wertschätzung.<br />
• Austausch: Regelmäßige Treffen mit dem Lieferanten, auch<br />
Veranstaltungen für Lieferanten, wie z. B. Lieferantentage oder<br />
Preis für Lieferanten.<br />
Wir sind dabei!<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 10 29