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Beschaffung aktuell 10.2020

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INTERVIEW<br />

Martina Boxberger, Executive Director Corporate Strategic Sourcing, Merz Pharma GmbH<br />

„Der Einkauf ist durch die Krise deutlich<br />

sichtbarer geworden“<br />

Die Merz Pharma GmbH & Co. KGaA in Frankfurt am Main ist ein international tätiges Unternehmen mit den<br />

Schwerpunkten Aesthetics, Therapeutics und Consumer Care. Mit Martina Boxberger, Executive Director Corporate Strategic<br />

Sourcing, sprach über wertgeschätzte Einkäufer, Rohstoffverfügbarkeit und Vorratshaltung in der Krise.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Frau Boxberger, was ist<br />

für Sie das Spannende am Einkauf?<br />

Martina Boxberger: Ganz klar die enorme<br />

Vielfalt an Aufgaben, die ich hier habe. Ich bin<br />

direkt nach meinem Studium in den Einkauf<br />

gegangen. International zu arbeiten, das hat<br />

mir extrem gut gefallen. Ich habe es auch<br />

immer sehr genossen, so unglaublich viele<br />

Schnittstellen zu den anderen Bereichen im<br />

Unternehmen zu haben und dadurch immer<br />

mitten im Geschehen zu sein. Der Einkauf<br />

bietet die Chance, sehr viele Dinge von Anfang<br />

an mit zu entwickeln, zu gestalten und<br />

zukunftsorientiert voranzutreiben. Das hat<br />

mich von Anfang begeistert und daran hat<br />

sich bis heute nichts geändert.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie ist Ihre Einkaufs -<br />

organisation aufgebaut?<br />

Boxberger: Unser Einkauf gliedert sich in die<br />

Bereiche Direct und Indirect. Direct umfasst<br />

alles, was die Produkte betrifft, also Rohstoffe<br />

und Packmittel, aber auch den Einkauf bei<br />

Lohnherstellern. Der Bereich Indirect ist zuständig<br />

für alles andere: vom Consulting bis<br />

hin zu Marketing Media, Flottenmanagement<br />

und Facility Management. Aber auch<br />

Toilettenpapier. Unsere Mitarbeiter sind entsprechend<br />

eingeteilt, wir haben ein Team von<br />

globalen Lead Buyern im strategischen Einkauf<br />

für den Direct-Bereich und eins für den<br />

Indirect-Bereich. Unser strategischer Einkauf<br />

sitzt in Frankfurt und macht die globalen Ver-<br />

träge, hat allerdings auch Mitarbeiter in den<br />

USA oder in Mexiko. Die Lead Buyer sind also<br />

ein bisschen verteilt, aber es ist immer eine<br />

zentrale und globalisierte Entscheidung. Der<br />

operative Einkauf dagegen sitzt dezentral an<br />

den jeweiligen Standorten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Verschiedene Studien<br />

der letzten Jahre sind zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass der Einkauf in der Pharma -<br />

industrie nur eine untergeordnete Rolle<br />

spielt. Teilen Sie diese Auffassung?<br />

Boxberger: Früher war das sicher so. Ich habe<br />

vor elf Jahren bei Merz angefangen, und da<br />

waren die zentralen Unternehmensfunktionen<br />

tatsächlich weniger bedeutend. Das hat<br />

„Vielleicht braucht es erst eine<br />

Krise, um den Mehrwert zu<br />

sehen , den der Einkauf für das<br />

Unternehmen generiert, um<br />

trotz der Krise im Geschäft<br />

weiterhin erfolgreich zu sein.“<br />

Martina Boxberger<br />

Bild: Merz Pharma<br />

Erfolgreich im Einkauf:<br />

Martina Boxberger

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