PERSPEKTIVEN - Dr. Loew

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8 _Dr. Loew FACHLICH Rückblickend auf die ca. 50 km lange Wanderung ist zu sagen, dass die Gruppe am ersten Tag auf der 15 km langen Strecke von Schwend nach Waller zügig unterwegs war und das Ziel früh erreicht wurde. Dabei konnten zwischendurch eine große (Mittagessen in Gasthof) und kleinere Pausen eingelegt werden, in denen sie Tiere beobachteten und fütterten. In Waller wurde die Gruppe vom Gastwirt herzlich empfangen. Nach der Begrüßung richteten die Bewohner das Lager ein, ruhten aus und bereiteten das Abendessen zu. Anschließend schlüpfte die Gruppe in ihre Schlafsäcke. Am zweiten Tag wurde die 20 km lange Wegstrecke von Waller nach Moritzberg erst kurz vor Dunkelheit erreicht, da ein Bewohner Blasen an den Füßen bekam und somit das Wandertempo langsamer war. Auf dem Moritzberg wurden noch mit Stirnlampen die zwei Zelte zusammen aufgebaut und anschließend Abend gegessen. Bei all diesen Tätigkeiten benötigten die drei Bewohner Hilfestellungen. Am dritten Tag verabschiedeten sich die Bewohner vom Berggastwirt der Moritzberghütte und machten sich auf den 18km langen Weg nach Schnaittach. Die letzten 6 km wurden mit dem Zug zurückgelegt, da einer der Teilnehmer wegen Blasen an den Füßen nicht mehr laufen konnte. In Schnaittach wurde die Gruppe von den Mädchen des Jugendhilfezentrums und deren Erzieherin mit einem gemeinsamen Abendessen begrüßt. Nach anfänglichen Berührungsängsten, die durch intensive pädagogische Interventionen abgebaut wurden, lernten sich die zwei recht unterschiedlichen Gruppen besser kennen. Am nächsten Tag gab es ein reichhaltiges Frühstück als Stärkung für den bevorstehenden Floßbau und die Floßfahrt auf dem Happurger Baggersee, die als Höhepunkt dieses erlebnispädagogischen Projektes galt. Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen untereinander und der geringen Frustrationstoleranz bezüglich Geduld und Rücksicht nehmen, war das Bauprojekt eine wahre Grenzerfahrung für alle Teilnehmer. Es dauerte einige Stunden, bis das fertige Floß zu Wasser gelassen werden konnte. Die anschließende Floßfahrt auf dem See war dann jedoch Entschädigung für alle vorausgegangenen Schwierigkeiten. Nachdem die Fahrt auf dem Wasser ohne Komplikationen verlief, gab es anschließend eine kulinarische Stärkung an Land. Nach dem gemeinsamen Picknick und einer Abschlussrunde mit dem Floß wurde es gemeinsam wieder auseinander- Dr.Loew PERSPEKTIVEN 2006 gebaut. Das anstehende Abschiednehmen war dann doch sehr rührend. In der kurzen gemeinsamen Zeit, aber mit den vielen gemeinsam gemachten Erfahrungen und Leistungen entwickelte sich ein gutes Gruppengefühl untereinander. Dankesworte gab es von dem Projektleiter H. Englhart an die Jugendlichen und ihre Projektleiterin S. Hagl. Fazit: Bis auf Kleinigkeiten wie ‚Blasen an den Füßen‘ oder die Ausstattung der Schlafsäcke bzw. Isomatte klappte alles recht gut bei der Trekkingtour. Zum einen wurde immer das Tagesziel, auch der lange Weg zum Moritzberg, erfüllt. Andererseits war zwischen den Bewohnern ein zunehmend intensiveres Gemeinschaftsgefühl und ein bei jedem einzelnen wachsendes Selbstvertrauen zu beobachten. Dies verstärkte sich noch mehr im Kontakt mit den Jugendlichen und dem gemeinsamen Erlebnis des Floßbaus und der Floßfahrt. Weitere erlebnispädagogische Projekte mit behinderten Menschen und kooperative Unternehmungen mit anderen Gruppen sind von H. Englhart geplant. Herbert Englhart Ausbildung bei Dr. Loew - Region Wernberg Seit Bestehen des Heimbereichs ‚Region Wernberg‘ im Jahr 1995 wurde großer Wert auf Nachwuchsförderung und Weiterqualifizierung gelegt. Dies spiegelt sich auch in der Zahl der Mitarbeiter wieder, die seitdem eine berufsbegleitende Ausbildung absolviert haben: 26 MitarbeiterInnen des Heimbereichs entschieden sich für eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an den verschiedenen Fachschulen (Rummelsberger Anstalten - Ebenried, Barmherzige Brüder - Reichenbach, Regens-Wagner- Stiftung Lauterhofen). Davon befinden sich sechs Teilnehmer derzeit noch in Ausbildung in der Fachschule in Ebenried. Zusätzlich nahmen drei Mitarbeiter die Gelegenheit wahr, eine Ausbildung zum Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen erfolgreich abzuschließen. Andere Mitarbeiter nahmen die Ausbildung zum/zur ErzieherIn oder SozialpädagogIn in Angriff Ein Schwerpunkt u.a. in der ‚HEP‘-Ausbildung ist, die Schüler zu unterstützen, ihre erworbenen fachlichen und persönlichen Kompetenzen in die praktische Tätigkeit zu integrieren und zu reflek- tieren. Hierbei ist ein reger Austausch mit dem Fachpraxis-Dozenten wichtig. Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit zwischen Schüler und dem jeweiligen Mentor im Haus, sowie der Kontakt zu den HEP-Schulen, z.B. durch Wahrnehmen von Mentorentreffen. Auch innerhalb des Heimbereichs finden regelmäßige Treffen statt, die von der Schülerbeauftragten Fr. Hartinger organisiert werden, um den Erfahrungsaustausch zu fördern, z.B. mit gemeinsamer Projektarbeit. Zukünftig ist geplant, dass die Schüler während ihrer Ausbildungszeit innerhalb des Heimbereichs in den verschiedenen Häusern Erfahrungen sammeln können. Rückblickend konnten alle ausgebildeten HEP-Schüler aus dem Heimbereich Region Wernberg bei Dr. Loew übernommen werden und ihre Fähigkeiten als Fachkräfte unter Beweis stellen. Für die Zukunft besteht auch weiterhin das Bestreben, Ausbildungen im Heimbereich zu fördern und zu unterstützen. Schülerbeauftragte: Claudia Hartinger, Hausleitung Region Wernberg Dr. Loew bildet im Verwaltungsbereich aus Seit September sind drei neue Gesichter im Gewerbering Süd 12 zu sehen. Am 04.09.06 haben zwei neue AzuBis in der ZKS und eine neue AzuBi in der GBD ihre Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen. Zu den bisherigen drei Azubis sind also wieder drei dazu gekommen, somit sind die seit Jahren bestehenden sechs Ausbildungsplätze alle besetzt. Damit setzt Dr. Loew auch weiterhin auf das Thema ‚Ausbildung‘ als langfristige Investition für die Zukunft und nimmt auch hier seine Verpflichtung gegenüber gesellschaftlichen Belangen ernst. (Bild siehe rechts oben) 10 Jahre LEARNY Bildungseinrichtung für behinderte Menschen feiert Jubiläum In der Trägerschaft des Vereins „Know How sozial e.V.“ wurde das Bildungshaus LEARNY - eine professionelle Weiterbildungseinrichtung für behinderte Menschen - unter der Leitung von Marion Dietrich 1996 eröffnet. Mit 5 Kursen wurde begonnen, die von 41 Personen genutzt wurden. Die Statistik von 2005 weist 800 Kursteilnehmer mit insgesamt 600 Kursstunden aus.
Das umfangreiche und zielgruppenorientierte Bildungsprogramm (Internetseite: www.know-how-sozial.de) ist in 6 Kategorien unterteilt und umfasst mittlerweile 35 Kurse. z. B. Nachholende Bildungsangebote: Lesen und Schreiben (versch. Stufen); Lebenspraktische Kurse: Internet, Kochen, Backen, gesunde Ernährung; Sprachkurse: derzeit englisch und tschechisch; Gesundheit: Konfliktbewältigung, Gesprächsrunde für Täter und Opfer, Sport: Lauftreff, Tanzen; Kulturelle, musische und kreative Kurse: verschiedene Kreativkurse, Besuch von kulturellen Veranstaltungen; Natur und Gesellschaft: Exkursionen; Projekte: Lauftreff, Theater. Am 21.07.2006 stieg die große Feier zum 10jährigen Jubiläum. Die 1. Vorsitzende des Vereins, Lisa Volland, begrüßte behinderte Kursteilnehmer, Freunde der Einrichtung und zahlreiche Ehrengäste, darunter Dr. Andreas Frank, Referent für„Berufliche Rehabilitation und Schwerbehindertenrecht“ beim bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen, Gaby Kagemann-Harnack, Präsidentin der Gesellschaft für Erwachsenenbildung (Berlin), MdB Franz Hofbauer und 1. Bürgermeister Georg Butz. Dr. Frank überbrachte die persönlichen Grüße von Frau Staatsministerin Christa Stewens. Er betonte, dass ‚LEARNY’ eine innovative und kreative Antwort für Menschen mit Lehrschwierigkeiten auf rasch verändernde Lebenswelten sei. Gerade die modernen technischen Entwicklungen und der soziale Wandel erforderten eine ständige Aktualisierung von Kulturtechniken und Wissensbeständen. Ein anderer wichtiger Aspekt der Integration von Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft sei die gleichwertige Teilhabe am Arbeitsleben. Behinderte Menschen wollen ihren gesellschaftlichen Beitrag aus eigener Kraft einbringen können. Nach dem Gesetz gehört es zu den zentralen Aufgaben der Werkstatt für behinderte Menschen, angemessene Bildung zu bieten und die Weiterentwicklung der Persönlichkeit behinderter Menschen zu fördern. Mit der Bildungsarbeit des Vereins „Know How sozial“ werde diese Gesetzesvorgabe vorbildlich umgesetzt. Zum Schluß seiner Ansprache appellierte Dr. Frank an die Arbeitgeber, bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ihre gesellschaftliche Verantwortung stärker als bisher wahrzunehmen. Kritische Töne fand auch Gaby Kagemann-Harnack, Präsidentin der Gesellschaft für Erwachsenenbildung (Berlin). Auch wenn zur Zeit überall der Rotstift regiere, dürfe Bildung nicht nur Elite-Bildung sein. Eine Gesellschaft, die Teile ihrer Mitglieder ausschließt, sei eine arme Gesellschaft, und zitierte damit die ‚Madrider Deklaration’. Von der „Sonder-Erwachsenenbildung“ zur Erwachsenenbildung für alle Menschen sei die Rede. Angestrebt werde Inklusion, d.h. ein selbstverständliches und vollständiges Dazugehören, die Präsenz und Mitwirkung von Menschen mit Behinderung in allen Gesellschaftsteilen. Als Geburtstaggeschenk brachte Gaby Kagemann- Harnack Samen für einen Ginkgo-Baum mit. Nach asiatischer Philosophie vereint der Ginkgo Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Diese Eigenschaften wünschte sie auch dem Geburtstagkind LEARNY für die nächsten Jahre. Uschi und Oliver, zwei „erfahrene“ Kursteilnehmer präsentieten im Anschluß einen Sketch über „10 Jahre Learny“. Marion Dietrich, die Leiterin der Einrichtung, bedankte sich bei allen Gästen für die guten Wünsche und das viele Lob. Sie selbst ehrte im Anschluß langjährige Kursteilnehmer mit Blumen und Gutscheinen, sowie die Gewinner eines Malwettbewerbs. Am Nachmittag rundete ein „Tag der offenen Tür“ mit Theateraufführungen, Tanzshow, einer Vorschau auf Kursangebote und einer Losaktion das Jubiläumsprogramm ab, bevor dann abends das absolute Highlight, das Konzert von Schmidbauer und Kälberer, trotz herrlichstem Sommerabend eine große Anzahl Fans der Band und von Learny in die TSV-Tunhalle nach Wernberg-Köblitz lockte. weiter auf der nächsten Seite Dr. Loew FACHLICH_ Auszubildende bei Dr. Loew in der Zentralen Koordinierungsstelle: v.l.n.r.Andrea Kern, Ausbilderin Manuela Prösl, Christina Hummer, Michael Putzer, Andrea Schärtl, Ausbilderin Gudrun Turbanisch, Sabrina Winderl, Melanie Haueisen 10 Jahre Learny: Dr. Andreas Frank beglückwünscht Vereinsvorsitzende Lisa Volland. ganz unten: intensives Konzerterlebnis mit Schmidtbauer & Kälberer Dr.Loew PERSPEKTIVEN 2006 9
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Seite 17 und 18: Selbstbestimmung und Mitsprache ent
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