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PERSPEKTIVEN - Dr. Loew

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werden das Anliegen der ‚Erlebnis- und<br />

Infotage‘ in dieses politische Gremium<br />

tragen.<br />

Der Höhepunkt der Abschlussveranstaltung<br />

war die Enthüllung des gemeinschaftlichen<br />

Kunstwerks. Dabei handelt<br />

es sich um eine rund zwei Meter hohe<br />

Lichtsäule, die von allen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern gemeinsam gestaltet<br />

wurde. Das Kunstobjekt wird in den<br />

nächsten Monaten auf Wanderschaft<br />

durch die Einrichtungen gehen. Besonders<br />

große Aufmerksamkeit wird es erfahren,<br />

wenn es am 05.10.05 im Bezirksrathaus<br />

in Ansbach aufgestellt wird.<br />

Zum Ende der Veranstaltung äußerten<br />

viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

den Wunsch, dass eine Folge-Veranstaltung<br />

möglichst bald ausgerichtet wird.<br />

Mit Sicherheit wird es in einigen Jahren<br />

wieder ein vergleichbares Event geben,<br />

bei dem auf dem Erreichten aufgebaut<br />

werden kann.<br />

Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

und Rummelsberger Dienste, die diese<br />

Veranstaltung zu dem großen Erfolg verholfen<br />

haben: Frau Dietrich, Frau Merino-Kühn,<br />

Frau Löhr, Frau Fogle, Frau<br />

Oswald, Frau Völkl, Herrn Brandl, Frau<br />

Walton, Frau Heinzl, Frau Hewig (alle<br />

‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘) und Herrn Schneider, Herrn<br />

Neubert, Frau Brückel (‚Rummelsberger<br />

Dienste‘).<br />

Joachim Rauscher<br />

Lebenswelt<br />

mal ganz anders<br />

Ein erlebnispädagogisches Projekt in<br />

der Behindertenpädagogik<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird<br />

der Begriff „Erlebnispädagogik“ mit verhaltensauffälligen<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

verbunden.<br />

Im Rahmen seiner Zusatzqualifikation<br />

zum Erlebnispädagogen beim KAP-<br />

Institut in Regensburg plante Herbert<br />

Englhart, Heilerziehungspfleger bei<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, ein<br />

‚ganz anderes‘ Projekt, nämlich Erlebnispädagogik<br />

mit Menschen mit geistiger<br />

Behinderung.<br />

So wanderten drei Bewohner aus<br />

dem Birgländer Hof drei Tage mit ihrem<br />

Erlebnispädagogen H. Englhart<br />

den Anton-Leidinger Wanderweg von<br />

Schwend nach Poppberg über Alfeld,<br />

Waller, Kucha, Moritzberg, Ottensoos<br />

und Schnaittach. Höhepunkt und Ab-<br />

schluss des Projektes war ein Treffen<br />

der Bewohner mit einer Gruppe erziehungsschwieriger<br />

Mädchen und deren<br />

Erzieherin S. Hagl der Caritas Jugendhilfe<br />

Schnaittach. Gemeinsam bauten<br />

sie ein Floß und fuhren dann auf dem<br />

Happurger Baggersee.<br />

Während ihrer Erlebnispädagogen-Ausbildung<br />

lernten sich Herr Englhart und<br />

Frau Hagl kennen und tauschten sich<br />

häufig über ihre Erfahrungen in der Behindertenpädagogik<br />

und der Kinder- und<br />

Jugendhilfe aus. So entstand die Idee,<br />

dieses erlebnispädagogische Projekt mit<br />

ihren jeweiligen Gruppen zu starten.<br />

Die Zielsetzung bestand einerseits darin,<br />

dass die Behinderten eine andere Lebensart<br />

kennenlernen wie z.B. Kochen<br />

im Freien, Schlafen mit Schlafsack, Isomatte<br />

und Zelt. Andererseits sollten sie<br />

auch Umwelterfahrungen machen wie<br />

z.B. beobachten und füttern der Tiere,<br />

pflücken von Obst. Weiterhin ging es<br />

um das tägliche Begehen der geplanten<br />

Wegstrecke und das Suchen und Finden<br />

der Wandermarkierung. Außerdem<br />

bestand die Möglichkeit des Kontaktes<br />

zur hiesigen Bevölkerung.<br />

Die Begegnung mit den Jugendlichen<br />

stand u.a. unter der Zielsetzung, dass<br />

diese ein besseres Verständnis und<br />

mehr Toleranz gegenüber behinderten<br />

Menschen zeigen, respektvoller mit der<br />

‚Andersartigkeit‘ von Menschen umgehen<br />

und sie im Alltag weniger stigmatisieren<br />

und ausgrenzen.<br />

Im Vorfeld musste einiges erledigt werden:<br />

Wanderweg erkunden, Übernachtungsmöglichkeiten<br />

aussuchen, kurze<br />

Wanderwege mit den Bewohnern trainieren,<br />

Material für Trekking und Floß<br />

besorgen. . .<br />

Zur Vorbereitung absolvierten die behinderten<br />

Teilnehmer zusätzliche Übungseinheiten,<br />

in denen lebenspraktische<br />

Dinge geübt wurden, wie z.B. in den<br />

Schlafsack schlüpfen, Zelt auf- und abbauen,<br />

Wanderzeichen kennenlernen<br />

und sich danach orientieren.<br />

Ausschlaggebend für die Wahl des<br />

Anton-Leidinger-Weges war, dass er keine<br />

steilen Abhänge, eine überwiegend<br />

breite Wegführung und eine gute Markierung<br />

hat, was sich als angemessen<br />

für die behinderten Menschen erwies.<br />

Sie haben nämlich u.a. erhebliche Probleme<br />

in der Motorik, v.a. im Gleichgewichtssinn<br />

und in der Bewegungskoordination.<br />

Zudem sollte ihr Selbstvertrauen<br />

in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt<br />

werden, weshalb ein für sie begehbarer<br />

Weg ausgesucht wurde.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

„ ... und dann passiert es so, wie ich<br />

es will!“<br />

Bild oben: Zwei Seminarteilnehmer<br />

stellen im Plenum die Ergebnisse<br />

ihres Workshops vor.<br />

Bild Mitte: Schirmherr Richard<br />

Bartsch nahm aktiv an den Erlebnistagen<br />

teil.<br />

Lebenswelt mal ganz anders<br />

Bild unten: Auch Erlebnispädagogik<br />

kann anstrengend sein - und alle<br />

haben sich eine Pause verdient.<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 7

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