PERSPEKTIVEN - Dr. Loew

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14 _Dr. Loew FACHLICH Am Rande sei erwähnt, dass bereits seit zwei Jahren innerhalb der Gärtnerstrasse in Absprache mit dem Kostenträger eine besondere Variation des PB angeboten wird und zwar in einer Art und Weise, wie sie wohl bundesweit einmalig sein dürfte: Eine Bewohnerin lebt für durchschnittlich 2,5 Tage pro Woche in der Gärtnerstrasse und hat zudem ihre eigene Wohnung in Nürnberg. Sie entscheidet wann sie bei uns und wann in ihrer Wohnung lebt. Nach langjährigen Versuchen und vielen stationären Klinikaufenthalten ist es der betreffenden Bewohnerin gelungen, damit eine Betreuungsform zu finden, die ihr ein selbstbestimmteres Leben ermöglicht. Hier ist dem Bezirk Mittelfranken zu danken, der dies so konsequent unterstützt und ermöglicht hat. Insgesamt erscheint das PB als das folgerichtige Weiterdenken und Weiterführen des Paradigmenwechsels und verdeutlicht bzw. unterstreicht die ‚Entchronifizierung‘ ernsthaft, sowie die sozialpolitische Forderung ‚ambulant vor stationär‘. Im Zuge der o.g. Einführung von sieben Plätzen im PB reduziert Dr.Loew stationäre Plätze in der Gärtnerstrasse. Dem Kostenträger entstehen insgesamt nur geringe Mehrkosten, es werden aber eindeutig mehr Menschen als bisher erreicht. Schon während der Anfangszeiten in der Gärtnerstrasse wurde die Idee bewegt, wie denn eine ambulante Nachbetreuung der Bewohner aussehen könnte und müßte. Die Mitarbeiter interessierten sich sehr für dieses Thema und so entstanden auch Entwürfe zu einem Konzept zur Nachbetreuung für Bewohner, die das intensive Setting im Haus nicht mehr benötigten. Vorteilhaft erschien bei diesen Überlegungen die Nachsorge durch vertraute Bezugsbetreuer und die Schaffung eines Krisenzimmers innerhalb der Wohnform Gärtnerstraße. In Zusammenarbeit mit Direktorin Lisa Volland, Bereichsleiter Matthias Warken und dem Hause Nürnberg flossen die bestehenden konzeptionellen Gedanken in das jetzige Konzept zum Modellprojekt mit ein. Mittlerweile beschäftigt der 4.Stock das gesamte Haus, jeden mehr oder minder stark. Es entsteht eine Dynamik bei allen Beteiligten, so dass kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über den 4.Stock und das PB gesprochen würde. Und das ist gut so. Zum Teil entsteht sogar Konkurrenzdenken, denn es gibt nur sieben Plätze, so dass sich der eine oder die andere Person schon Gedanken macht, ob sie Dr.Loew PERSPEKTIVEN 2006 überhaupt einen Platz erhalten kann. Wichtig bei den Planungen war, dass die ‚Stiftung der Stadt Nürnberg‘ zugestimmt hat, die Vermietung der Räume an die Budgetnehmer selbst zu übernehmen, damit eine klare Trennung von ‚Wohnen‘ und ‚Betreuen‘ gewährleistet ist. Bei den drei externen Plätzen ist die Anmietung einer eigenen Wohnung durch den Budgetnehmer vorgesehen. Im Sinne des PB kann es dann durchaus auch möglich sein in der Gärtnerstrasse zu wohnen, aber von einem anderen Dienstleistungsanbieter als Dr. Loew betreut zu werden. Natürlich ist das Anmieten der Appartements und das ‚Einkaufen‘ der Betreuungsleistungen auch externen Menschen mit seelischer Behinderung möglich. Neben Leistungen aus dem PB besteht im Einzelfall für die Betreffenden Anspruch auf Leistungen der HLU bzw. der Grundsicherung. Vorteilhaft ist gerade zu Beginn der Umsetzung, dass die vormaligen Gärtnerstrasse-Bewohner in der räumlichen Nähe des Wohnheimes verbleiben können und so die Atmosphäre und Leistungen des Hauses jederzeit abrufen können. Ein Krisenzimmer in der Wohnform Gärtnerstrasse und die Abrufbarkeit der Nachtbereitschaft bzw. Rufbereitschaft schaffen zudem einen besonderen Schutzraum zur Erprobung der Verselbständigung im Rahmen des PB. Mittlerweile wurden die Bewohner der Gärtnerstrasse und teilweise die gesetzlichen Betreuer von uns über das PB informiert und auch in den örtlichen Fachgremien wie PSAG wurde unser Konzept vorgestellt und positiv unterstützt. Herr Pragst (Dipl.-Soz.-Päd.), der seit fünf Jahren in der Gärtnerstrasse arbeitet, wurde vom Leitungsteam damit betraut, federführend die pädagogische Betreuung der Bewohner im Rahmen des PB durchzuführen. Neben einigem anderem Schriftverkehr war auch daran zu denken, dass bei einem Wechsel eines Bewohners in das PB die Zuständigkeit an den örtlichen Träger der Sozialhilfe, das Sozialamt der Stadt Nürnberg wechselt. Diesbezüglich haben wir mit der dort zuständigen Sachbearbeiterin Frau Müller bereits Kontakt aufgenommen. Da in Nürnberg bezüglich des PB noch wenig Erfahrungen vorliegen, konzentrieren wir uns stark auf den guten und konstruktiven Austausch mit dem Sozialamt und richten unser Augenmerk daher besonders auf die Umsetzung des PB im Sinne des Modellvorhabens. Nach den notwendigen Umbauarbeiten rechnen wir mit einem Beginn des Projektes zum Herbst 2006. Insgesamt gesehen bestehen noch einige Detailfragen, die es noch zu klären gilt und dennoch stehen wir alle in den Startlöchern und sehen dem PB sowohl im Haus als auch außerhalb mit viel positiver Spannung und Freude entgegen. Reinhold Hagel David Pragst Gesamtkonferenz 2005 Strategie des gesunden Wachsens steht im Mittelpunkt Am 14.10.2005 stellten sich Geschäftsführerin Sandra Loew und Direktorin Lisa Volland den Fragen der Journalisten, nachdem diese einen geschäftlichen Überblick über das vergangene Jahr erhalten hatten. Trotz vieler Einschränkungen zogen Loew und Volland eine insgesamt positive Bilanz für den zurückliegenden Zeitraum. Das Jahr 2005 war im Sozialbereich weiterhin von einschneidenden Veränderungen gekennzeichnet. Noch nie war der Kostendruck so hoch, die allgemeinen Rahmenbedingungen so kompliziert und belastend. Das Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Trotz allgemeiner Preissteigerung (Inflation aktuell 2,5%, steigende Energiekosten, usw.) und leerer öffentlicher Kassen, war es der Firmengruppe Dr. Loew Soziale Dienstleistungen auch in den zurückliegenden Monaten wieder gelungen, gesund zu wachsen. Die Zahl der MitarbeiterInnen in Vollzeitbeschäftigung stieg im Zeitraum von Januar 2004 bis August 2005 um 3,74 % von 1124 auf 1166 Stellen. Damit setzt sich ein positiver Trend fort, der nun schon mehrere Jahre anhält. Aber auch die Zahl der Menschen, die die Dienstleistungen der Firmengruppe in Anspruch nehmen, stieg im gleichen Zeitraum von 1414 auf 1461 (+3,32%). Bedingt jedoch durch Kostensteigerungen in allen Bereichen, wirkte sich die damit verbundene Umsatzsteigerung nicht im gleichen Maße auf die Rendite aus. Im Gegenteil: sie blieb hinter den Zahlen des Vorjahres zurück. Der Unternehmensverband mußte hier Einschränkungen erleben.
Ein Rechtsstreit mit dem Bezirk Oberfranken, der sich noch mehrere Jahre hinziehen kann, belastete das Geschäftsjahr. Der Bezirk sah die Notwendigkeit erbrachter Leistungen nicht mehr für gegeben, bzw. die Leistungen als nicht erbracht und reduzierte den Entgeltsatz ohne Absprache. Dr. Loew hat dies bisher einen hohen sechsstelligen Betrag gekostet, da die Leistungen - orientiert an den Bedürfnissen der Klienten - weiterhin von Dr. Loew erbracht wurden. Dr. Loew versteht sich als modern geführtes Mittelstandsunternehmen und versucht daher seit langem die firmeninternen Prozesse effektiv (und dadurch kostensparend) zu organisieren. Mit Einführung der Balanced Score Card, die auch ein Risikomanagement mit einschließt, schafft sich Dr. Loew ein Steuerungssystem, das sich an strategischen Zielen orientiert. Die Geschäftsleitung wird damit die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft des Unternehmens stellen. M i t a r b e i t e r - E h r u n g e n 2 0 0 5 Auf der Gesamtkonferenz wurden folgende MitarbeiterInnen für ihre langjährigen Verdienste geehrt: Karin Schneider 25 Jahre Konstanze Weihard 25 Jahre Alfred Weihard 25 Jahre Birgit Schmuck 20 Jahre Petra Stiedl 20 Jahre AbW auf Erfolgskurs Annette Weraneck 15 Jahre Anna Norgauer-Dziuba 15 Jahre Rainer Lampert 10 Jahre Georg Lang 10 Jahre Iris Storck 5 Jahre Gerhard Bergmann 5 Jahre Ramona Scheunemann 5 Jahre Reiner Dörr 5 Jahre Für jeden Kunden ein individuelles Versorgungsangebot - das ambulant betreutes Wohnen bei Dr. Loew feierte Jubiläum Mit diesem Angebot wurden vor zehn Jahren bei Dr. Loew Soziale Dienstleistungen neue Wege beschritten. Sechs Plätze waren es zunächst in Weiden, und daraus entstand ein Erfolgsmodell mit mittlerweile 33 Plätzen im Raum Weiden-Neustadt/WN und Schwandorf. „Ihr Leitgedanke ,kein Heim, sondern ein Zuhause’ zeigt, es geht um individuelle Hilfe“, erklärte SPD-Kreisvorsitzende Annette Karlbeider. Und Bürgermeisterin Elisabeth Kraus ergänzte: „Durch Mobbing am Arbeitsplatz oder Finanzprobleme werde das psychische Gleichgewicht leicht erschüttert. Sie helfen diesen Menschen seit zehn Jahren mit großer Kompetenz.“ Dank der Einrichtung „können psychisch kranke Menschen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung leben“, hieß es im Grußwort von MdB Elisabeth Scharfenberg (Sprecherin der Grünen für Pflegepolitik). „Der Hilfebedarf ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. “Deshalb sei ein abgestuftes Versorgungskonzept ungeheuer wichtig, erklärte Leiter Klaus Meierhöfer. Mit dem Ambulant betreuten Wohnen habe Dr. Loew ein Angebot für Menschen geschaffen, die dank einer zeitweisen Betreuung ihr Leben weitgehend selbstständig führen können. So können sie in ihrem sozialen Umfeld bleiben, ihre Fähigkeiten werden wieder aufgebaut und diese Betreuungsform sei kostengünstiger als Krankenhausplätze. „Mehr als hundert Menschen haben wir Dr. Loew FACHLICH_ Bild oben: Jubilare bei der Gesamtkonferenz Bild unten: Sandra Loew und Balanced-Score-Card-Referent Konrad Mayer Dr.Loew PERSPEKTIVEN 2006 15
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