PERSPEKTIVEN - Dr. Loew
PERSPEKTIVEN - Dr. Loew
PERSPEKTIVEN - Dr. Loew
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P E R S P E K T I V E N<br />
Zeitung der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
1. Ausgabe - November 2006<br />
Erlebnispädagogik bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
www.dr.loew.de<br />
Behindertenbeauftragte<br />
Helga Forster<br />
ConSozial-Wissenschaftspreis<br />
gestiftet von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Erlebnis- und<br />
Infotage<br />
Eröffnung Boutique UFER 1<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006
2<br />
_INHALT | IMPRESSUM<br />
I n h a l t<br />
2 - Impressum/Legende<br />
3 - Editorial<br />
_SOZIALPOLITIK<br />
4 - MdB Klaus Hofbauer<br />
besuchte <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
- Helga Forster besucht<br />
die WfbM<br />
- Landesvorsitzende Theresa<br />
Schopper informiert sich im<br />
Federhof<br />
5 - Trägerkonferenz FSJ<br />
6 - „...und dann passiert es so,<br />
wie ich es will!“<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
7 - Lebenswelt mal ganz anders<br />
8 - Ausbildung bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> -<br />
Region Wernberg<br />
- <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> bildet im<br />
Verwaltungsbereich aus<br />
- 10 Jahre Learny<br />
10 - ConSozial-<br />
Wissenschaftspreis 2005<br />
- Neuer Besucherrekord bei<br />
der ConSozial 2005<br />
11 - Wirksame Beziehungsgestaltung<br />
als Basis für Verände-<br />
rung > 2 Jahre Lichtenau:<br />
Fragen an den Therapeutischen<br />
Leiter Ralf Wiener<br />
12 - Offene Tür in einer geschlos<br />
senen Einrichtung > Veranstal-<br />
tungswochenende in Lichtenau<br />
13 - Aufbruchstimmung in Nürn-<br />
berg/Gärtnerstraße ><br />
Persönliches Budget<br />
14 - Gesamtkonferenz 2005 ><br />
Strategie des gesunden Wachsens<br />
steht im Mittelpunkt<br />
15 - AbW auf Erfolgskurs ><br />
10 Jahre Ambulant betreutes Wohnen<br />
16 - Fortbildungen, die Kreise<br />
ziehen > mit allen Sinnen erleben<br />
und erspüren<br />
- 30 Jahre Haus Tannenschleife<br />
17 - 10 Jahre Neukirchen intensiv<br />
_AUS DEN HÄUSERN<br />
18 - Jenseits der Leitplanke ><br />
Musikcafè im Bayerischen Rundfunk<br />
- Tai Chi und Qi Gong<br />
am Herbstfest<br />
- 25 Jahre <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
in Bachetsfeld<br />
19 - Brandschutzübung<br />
im Haus Waidhaus<br />
- Kampf gegen<br />
die Schneemassen<br />
- 30 Jahre Hormersdorf<br />
und Unterachtel<br />
20 - 1. Ebracher Christkindlmarkt<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
21 - Schwandorf feiert<br />
10jähriges Jubiläum<br />
- Tag der offenen Tür<br />
in Weiding<br />
- Herbstfest in Bühling<br />
- Neubau in Kollnburg/<br />
Schreinermühle bezogen<br />
22 - Auf zu neuen UFER1 ><br />
Fashion-Boutique von<br />
Know How sozial e.V.<br />
- Faschingsball<br />
- O‘zapft is! ><br />
Oktoberfest in Weiding<br />
- Wer braucht schon das<br />
Münchner Oktoberfest? ><br />
Fest in Ebrach<br />
30 - Shiatsu-Projekt<br />
_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
23 - Projekt Sport > in Trägerschaft<br />
von Know-How sozial e.V.<br />
24 - Sport bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
wird gross geschrieben<br />
- Bayerische Meisterschaft<br />
im Fußball<br />
- Kickerturnier in Waidhaus<br />
25 - Fußballturnier Weiding<br />
- 2. Integratives<br />
Landesschwimmfest<br />
- Bayerische Mannschaftsmeisterschaften<br />
im Tischtennis<br />
26 - Special National Games 2006<br />
- Haus Schöner klar vorne ><br />
2. Tischtennisturnier<br />
_FERIEN | URLAUB<br />
26 - Marokko<br />
- Ferienmaßnahme Plauen<br />
27 - Gute Zeiten, schlechte Zeiten ><br />
Haus Villenstraße in Spanien<br />
28 - Ferien in Tschechien ><br />
Burgen, Natur und gutes Essen<br />
- Obo-Freizeit in der Toscana<br />
- Urlaub für Einsteiger<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> KREATIV<br />
30 - Die Gesichtsaugen hab ich<br />
angeschaut > Ausstellung im<br />
Bayerischen Staatsministerium<br />
in München<br />
- Farbrausch erhellt das Kran-<br />
kenhaus > Schreinermühle<br />
und Bühling stellen aus<br />
_NACHRUF<br />
31 - Gedenken an<br />
Frau Evelyn <strong>Loew</strong><br />
- Nachruf auf unseren Firmen-<br />
gründer <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> Sen.<br />
_JUBILÄEN | VERMISCHTES<br />
32 - Jubiläen aus den Häusern |<br />
Kurioses und Vermischtes<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen GmbH & Co KG<br />
Gewerbering Süd 12<br />
92533 Wernberg-Köblitz<br />
Tel.: 09604/915 -220<br />
Fax: 09604/915 -222<br />
e-mail: loew@loew.de<br />
www.dr.loew.de<br />
Auflage:<br />
2000 Stück<br />
Verantwortlich:<br />
Sandra <strong>Loew</strong><br />
Redaktion:<br />
Jürgen Huhn<br />
Huhn.Juergen@loew.de<br />
Tel 0151 / 1743 61 16<br />
Gestaltung:<br />
www.expuls.de<br />
Legende<br />
Die Beiträge aus den jeweiligen<br />
Bereichen sind - wenn möglich - wie<br />
folgt gekennzeichnet<br />
Geistig behinderte Menschen<br />
psychisch kranke Menschen<br />
Senioren<br />
Jugendliche
E d i t o r i a l<br />
Ich darf Sie zu ersten Ausgabe unserer neuen <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong><br />
begrüßen. Enstanden aus den ‚alten‘ Publikationen „<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> intern“ und „<strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> extern“, war es das Ziel, für alle Interessierten einen umfassenderen<br />
Einblick in die Arbeit bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zu gewähren. Gleichzeitig haben wir das<br />
Erscheinungsbild unserem gesamten neuen optischen Auftritt angepaßt. Ich<br />
hoffe, Sie finden am Inhalt und der Aufmachung Gefallen.<br />
Einen Jahresrückblick für dieses Editorial zu halten, ist immer wieder auf`s<br />
Neue eine spannende Sache. Werden einem die Höhen und Tiefen eines<br />
Jahres geballt vor Augen geführt. Das Jahr 2005/2006 hat mich beruflich<br />
wie privat sehr gefordert.<br />
Neben dem üblichen und in der Sache schon nicht einfachen Tagesgeschäft,<br />
musste sich der Firmenverbund vielen neuen und daher noch unsicheren<br />
Gegebenheiten stellen. Auf politischer Ebene, auf Kostenträgerebene, auf<br />
fachlicher Ebene – überall werden vermeintlich qualitätsbringende Neuerungen<br />
besprochen und beschlossen, die für die Praxis nicht immer Segen<br />
bringend sind. Der Umgang damit stellt uns vor Hürden, die theoretisch und<br />
praktisch nie durchdacht sind. Das Ökonomische Prinzip, wie es bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Einzug gehalten hat, ist leider nicht überall bekannt! Betriebswirtschaftliche<br />
Prinzipien auf einem freien Wettbewerbsmarkt sind im Sozialbereich noch<br />
Vision/Fiktion oder gar Utopie.<br />
Wie schwierig die Zeiten sind, verdeutlicht sich auch an den mangelnden<br />
Verlässlichkeiten im vertragspartnerschaftlichen Verhältnis zu Kostenträgern,<br />
auf die wir uns – wie früher immer – leider nicht mehr wirklich verlassen<br />
können. Am Beispiel des verlorenen Prozesses mit dem Bezirk Oberfranken<br />
mussten wir das schmerzlich erfahren.<br />
Gott sei Dank ist unser „Firmenschiff“ mittlerweile so groß, dass uns ein<br />
bisschen Seegang nicht umwirft – nichtsdestotrotz ist der <strong>Dr</strong>uck, der entsteht,<br />
enorm. In meiner Position habe ich die Pflicht den verschiedensten<br />
Forderungen gerecht zu werden – unseren Betreuten, unseren Mitarbeitern,<br />
unseren Vertragspartnern, unseren Geldgebern und nicht zuletzt unseren<br />
Gesellschaftern gegenüber. Scheinbar widersprüchliche Interessen<br />
gilt es zu vereinen, und ein gedeihliches Miteinander zu finden – nicht immer<br />
einfach! Jedoch machbar – wenn man Erfolge in kleinen Schritten zu<br />
würdigen weiß und Erwartungen demütiger formuliert.<br />
Der Tod unseres Firmengründers <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> sen. ist sicherlich ein großer<br />
Einschnitt in der Geschichte unseres Unternehmens. Viele Mitarbeiter und behinderte<br />
Menschen kannten ihn noch persönlich. Seine Person und sein Wirken<br />
an dieser Stelle ausführlich zu würdigen, würde den Rahmen sprengen.<br />
Sicher ist, daß sein Andenken tief verwurzelt ist in der Firma und ich möchte an<br />
dieser Stelle nochmals an seine herausragende Rolle in Deutschland erinnern,<br />
die er in der Arbeit mit behinderten Menschen einnahm.<br />
Am Ende 2005 waren meine Energien - auch durch die tödliche Krankheit<br />
meiner Mutter - auf Null! Längst wieder aufgetankt und mit dem sicheren<br />
Wissen von wunderbaren und kompetenten Mitarbeitern begleitet zu werden,<br />
sehe ich absolut zuversichtlich in die Zukunft!<br />
Der eingeschlagene Kurs im wirtschaftlichen wie im fachlichen Sinn wird<br />
uns die nächsten Jahre - zwar in stürmischen Gewässern - auf dem richtigen<br />
Weg halten!<br />
Kursänderung wie immer vorbehalten!<br />
Ihre/Eure<br />
Sandra <strong>Loew</strong> - Geschäftsführung<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 3
4<br />
_SOZIALPOLITIK<br />
MdB Klaus Hofbauer<br />
besuchte <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Am 12. August 2005 besuchte der<br />
Bundestagsabgeordnete Klaus Hofbauer<br />
(CSU) die Firmenzentrale von<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen in<br />
Wernberg-Köblitz.<br />
Zusammen mit dem Wernberger Bürgermeister,<br />
Herrn Butz, und den beiden<br />
Gemeinderatsmitgliedern Frau Weidner<br />
und Herrn Most, wollte er sich über den<br />
sozialen Dienstleister informieren und<br />
Anliegen der Unternehmungsgruppe<br />
aufnehmen.<br />
Seitens <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> standen Direktor <strong>Dr</strong>.<br />
Fritz <strong>Loew</strong> jr. und die Bereichsleitungen<br />
Frau Beate Hewig und Herr Joachim<br />
Rauscher Rede und Antwort. Zunächst<br />
erhielten die Gäste grundlegende Informationen<br />
zu Größe, Struktur und Konzept<br />
der Firma.<br />
Als direkt gewählter Abgeordneter für<br />
den Wahlkreis Schwandorf zeigte sich<br />
Herr Hofbauer sehr beeindruckt von der<br />
Mitglied des<br />
Bundestags<br />
Klaus<br />
Hofbauer<br />
großen Anzahl an Arbeitsplätzen, die <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> und die assoziierten Firmen in der<br />
Region bieten. Aufgrund der Dezentralität<br />
der Einrichtung ist es Außenstehenden<br />
häufig nicht klar, wie viele Menschen<br />
hier beschäftigt sind:<br />
Gemeinde Wernberg: über 300<br />
Landkreis Schwandorf: rund 600<br />
Mit besonderer Wertschätzung seitens<br />
Bürgermeister Butz und den Vertretern<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> wurde die gute Integration<br />
der 15 Häuser herausgestellt, die sich<br />
auf dem Gemeindegebiet von Wernberg-Köblitz<br />
befinden. In einer solchen<br />
Umgebung lassen sich die gesetzlichen<br />
Ansprüche und pädagogischen Konzepte<br />
im Kontext von Selbstbestimmung<br />
und Selbstbemächtigung nachhaltig umsetzen.<br />
Der Besuch Herrn Hofbauers wurde<br />
auch genutzt, um Probleme mit ihm zu<br />
diskutieren und ihn zu bitten, sich im<br />
Falle einer Wiederwahl bei den Bundestagswahlen<br />
für deren Lösung einzusetzen:<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Eine Auswahl:<br />
o Kostenträger-Zuständigkeit beim<br />
Wechsel von stationärer zu ambulanter<br />
Betreuung<br />
o Erhalt von Versorgungsverträgen bei<br />
geistiger Behinderung und erheblicher<br />
Pflegebedürftigkeit<br />
o Entbürokratisierung im allgemeinen<br />
und im besonderen in den Bereichen<br />
‚Qualitätssicherung‘ und ‚Dokumentation‘<br />
o Problemfelder des ‚Gesundheitsmodernisierungsgesetzes‘<br />
Der zweistündige Besuch fand seinen<br />
Abschluss mit einer Besichtigung des<br />
Bildungshauses ‚Learny‘. Geschäftsführer<br />
Herr Edgar Reindlmeier informierte<br />
die Gäste über Geschichte, Konzept<br />
und Bildungsangebote. Den großen Erfolg<br />
des Angebots konnte er anhand von<br />
beeindruckenden Zahlen belegen:<br />
o Im Gesamtjahr 2004 nutzten 367<br />
TeilnehmerInnen insgesamt 734<br />
Stunden Kursangebote.<br />
o Im 1. Halbjahr 2005 konnte die relative<br />
Quote sogar noch gesteigert<br />
werden: 208 TeilnehmerInnen belegten<br />
436,5 Stunden.<br />
Mit großer Freude wurde ein besonderes<br />
Angebot Herrn Hofbauers aufgenommen.<br />
Anlässlich einer im nächsten<br />
Jahr von Learny durchgeführten Bildungsreise<br />
nach Berlin wird er die TeilnehmerInnen<br />
im Bundestag begrüßen<br />
und eine Führung durch das hohe Haus<br />
organisieren. Dies ist verbunden mit einer<br />
Bewirtung und einer Übernahme der<br />
Fahrtkosten.<br />
Abschließend sprach <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> eine<br />
Einladung für einen weiteren Besuch<br />
Herrn Hofbauers aus. Er würde sich<br />
freuen, den Abgeordneten in zwei Jahren<br />
erneut begrüßen zu können.<br />
Joachim Rauscher<br />
Helga Forster<br />
besucht die WfbM<br />
Helga Forster, Behindertenbeauftragte<br />
des Landkreises Schwandorf, besichtigte<br />
2006 die größten sozialen Einrichtungen<br />
in ihrem Einzugsgebiet. Dabei<br />
war sie auch zu Gast bei der Unternehmensgruppe<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen,<br />
Bayerns größter privater Anbieter<br />
sozialer Dienstleistungen.<br />
Bei ihrem rund dreistündigen Besuch<br />
zeigte sich Helga Forster beeindruckt<br />
von den sehr differenzierten und professionellen<br />
Angebotsformen, die im<br />
Landkreis rund 400 geistig behinderten<br />
Menschen und psychischen kranken<br />
Menschen zur Verfügung stehen. Es<br />
wurden Fragen wie Finanzierung, Belegungskapazitäten<br />
und zunehmende Angebotsnachfragen<br />
im sozialen Bereich<br />
erörtert. Helga Forster konnte sich bei dieser<br />
Gelegenheit einen Eindruck über die<br />
Gesamteinrichtung mit ihren rund 1500<br />
Kunden in ganz Bayern verschaffen.<br />
Neben einem einführenden Gespräch<br />
im Musik-Café B14 mit Vertretern des<br />
Unternehmens und der Besichtigung<br />
des Bildungshauses für behinderte<br />
Menschen ‚Learny‘, informierte sich die<br />
Behindertenbeauftragte auch in den<br />
‚Wernberger Werkstätten‘ der Firma <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> über die Belange der behinderten<br />
Menschen. Gesprächspartner waren<br />
hier Joachim Rauscher, Thomas Schießl<br />
und Peter Regler vom Leitungsteam sowie<br />
Kathrin Blasco vom Werkstattrat der<br />
behinderten Mitarbeiter.<br />
Zum Abschluß besuchte Helga Forster<br />
ein Haus für behinderte Menschen.<br />
Hausleiter Siegi Kühn und therapeutischer<br />
Leiter Thomas Hammer stellten<br />
das integrationsfördernde Betreuungskonzept<br />
vor. Gemeindenähe und den<br />
individuellen Bedürfnissen angepaßte<br />
Angebote stehen dabei im Mittelpunkt.<br />
JuH<br />
Landesvorsitzende<br />
Theresa Schopper<br />
besucht Auerbach<br />
Zu einem Informationsgespräch im Federhof<br />
hatte sich die Landesvorsitzende<br />
des Bündnis 90/die Grünen, Theresa<br />
Schopper, am 18.10.2006 angekündigt.<br />
Begleitet wurde sie von, Birgit Klier, Geschäftsführerin<br />
der Grünen - Kreisverband<br />
Amberg-Sulzbach, Peter Eckart,<br />
Kreisrat der Grünen Landkreis Amberg<br />
Sulzbach, Bernhard Krieger, Ortsprecher<br />
des Bündnis90/Grünen Auerbach<br />
und Georg Gsell, 2 Bürgermeister von<br />
Auerbach<br />
Die Heimleiterin Alexandra Lippert und<br />
die therapeutische Leiterin Petra Witt<br />
sowie Geschäftsfüherin Sandra <strong>Loew</strong><br />
und Direktorin Lisa Volland standen für<br />
ein ausführliches Gespräch über die<br />
Einrichtung, die pädagogisch-therapeutischen<br />
Konzepte, und zu Fragen der<br />
Sozialpolitik zur Verfügung.<br />
Nach einem kurzen Abriß über die historische<br />
Entwicklung der Unternehmens-
gruppe und der damit verbundenen<br />
zunehmenden Ausdifferenzierung der<br />
Angebote, wurden auch die Häuser Auerbach<br />
und Ranna und deren Konzept<br />
vorgestellt.<br />
2. Bürgermeister Georg Gsell äußerte<br />
seine große Zufriedenheit bezüglich der<br />
„sehr guten Arbeit“ von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> und betonte,<br />
daß die Einrichtung in der Region<br />
ein hohes Renommée besitze. Natürlich<br />
gehe es auch um Arbeitsplätze und so<br />
konnte sich Gsell freuen, als Alexandra<br />
Lippert der Runde mitteilte, daß<br />
eine Außenwohngruppe mit fünf neuen<br />
Plätzen geplant sei. Gerüchte über die<br />
Schließung vom Federhof konnte Sandra<br />
<strong>Loew</strong> mit einem klaren „wir werden in<br />
Auerbach bleiben“ entkräften. Dahingegen<br />
werde aber das Haus Ranna ersetzt,<br />
sobald ein geeignetes Objekt gefunden<br />
sei, ergänzte Direktorin Lisa Volland, da<br />
sich in den räumlichen Strukturen von<br />
Ranna das individuelle Wohnkonzept<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> nicht umsetzen lasse.<br />
Eines der zentralen Themen der Informationsrunde<br />
war aber die allgemeine<br />
Finanzierungsproblematik im Sozialbereich,<br />
speziell die schwierige Regelung<br />
im Vergleich Stationäre Unterbringung<br />
zur Ambulanten Betreuung. Letztere<br />
sei oftmals besser und kostengünstiger,<br />
werde aber aufgrund der komplexen<br />
Rechtslage, die unterschiedliche Kostenträger<br />
festlegt, nicht gewährt. Die<br />
mögliche Umsetzung von stationären<br />
Plätzen auf ambulante Betreuung sei<br />
bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> jederzeit und schnell zu<br />
realisieren, werde aber aus oben genannten<br />
Gründen nicht forciert betrieben.<br />
Lisa Volland ergänzte, daß auch<br />
das langersehnte SGB XII mit seinen<br />
Ausführungsbestimmungen nicht die<br />
erhoffte Lösung gebracht habe. Theresa<br />
Schopper erwähnte an dieser Stelle,<br />
daß Sozialpolitiker vielfach nicht das<br />
bekämen, was sie wollten, die politische<br />
Umsetzungskraft fehle im Vergleich zu<br />
anderen Ressorts.<br />
Sandra <strong>Loew</strong> betonte abschließend zu<br />
diesem Thema noch einmal, wie dringend<br />
eine einheitliche Finanzierungslösung<br />
sei. Bis 2010 werde eine jährliche<br />
Steigerung der Fallzahlen von 7,5% im<br />
ambulanten Bereich erwartet. „Wenn<br />
die Gesellschaft Behinderte Menschen<br />
weiter hin ordentlich versorgen will, muß<br />
etwas geschehen!“.<br />
Auf Nachfrage von Theresa Schopper<br />
wurde auch das Thema ‚Dokumentationsaufwand‘<br />
kritisch unter die Lupe genommen.<br />
Sandra <strong>Loew</strong>: „Die Dokumentationspflicht<br />
greift immer mehr um sich,<br />
verursacht extrem hohe Transaktionskosten<br />
und hält qualifizierte Kräfte<br />
vom Arbeiten mit dem einzelnen Menschen<br />
ab.“ Stattdessen forderte die<br />
Geschäftsführerin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, daß<br />
die bestehenden Aufsichtsgremien<br />
mit geschultem Personal aufgestockt<br />
werden, die vor Ort und unangemeldet<br />
die Arbeit in sozialen Einrichtungen<br />
fundiert beurteilen können.<br />
„Die Ergebnisqualität zu beurteilen<br />
ist um ein Vielfaches sinnvoller, als<br />
noch mehr Häkchen auf ein Formular<br />
zu machen, dessen Aussagekraft niemand<br />
wirklich beurteilen kann“, führte<br />
Lisa Volland weiter aus.<br />
Zum Abschluß des sehr angeregten<br />
Gedankenaustauschs konnte sich die<br />
Besuchergruppe um Theresa Schopper<br />
bei einer Hausbesichtigung selbst<br />
ein Bild vom positiven Wohn- und Arbeitsumfeld<br />
im Haus Federhof in Auerbach<br />
machen.<br />
JuH<br />
Trägerkonferenz FSJ<br />
(München) Das Freiwillige Soziale<br />
Jahr (FSJ) wird vom bpa Bayern - der<br />
erste und bisher einzige private Anbieter<br />
des FSJ - seit 1998 für seine<br />
Mitgliedseinrichtungen angeboten.<br />
Die Organisation des FSJ hat der bpa<br />
an den Kooperationspartner Know-<br />
How sozial e.V., mit Sitz der Pädagogischen<br />
Zentralstelle FSJ in Wernberg-Köblitz,<br />
delegiert.<br />
Erstmalig hat in der bpa-Landesgeschäftstelle<br />
in München, die Trägerkonferenz<br />
FSJ in Bayern statt gefunden.<br />
An der Konferenz beteiligten<br />
sich neben dem bpa das Bayerische<br />
Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie und Frauen und<br />
die FSJ-Träger Arbeiterwohlfahrt,<br />
Bayerisches Rotes Kreuz, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Spielmobile e.V.,<br />
Der Paritätische LV, Jesuit European<br />
Volunteers-JEV, Evangelische Jugendsozialarbeit,<br />
Bayerische Sportjugend,<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe, Bund<br />
der Deutschen Katholischen Jugend,<br />
Caritas Verband, und die Lebenshilfe.<br />
Erstmalig wurden von einer Arbeitsgruppe<br />
Qualitätsstandards für die<br />
Durchführung des FSJ schriftlich fixiert<br />
und in der Konferenz entsprechend<br />
diskutiert. Im Ergebnis waren<br />
sich alle Träger einig und somit<br />
konnte die Umsetzung für alle Träger<br />
verbindlich verabschiedet werden.<br />
SOZIALPOLITIK_<br />
Bild oben: Helga Forster besucht die<br />
WfbM bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> - v.l.n.r.: Bereichsleiter<br />
Joachim Rauscher, Behindertebeauftragte<br />
Helga Forster, Werkstattleiter<br />
Peter Regler, Werkstatträtin<br />
Kathrin Blasco, pädagogischer Leiter<br />
Thomas Schießl.<br />
Bild unten: hoher Besuch in Auerbach<br />
v.l.n.r.: 2. Bürgermeister Georg Gsell,<br />
Landesvorsitzende des Bündnis<br />
90/Die Grünen, Theresa Schopper,<br />
Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong>,<br />
Heimleiterin Alexandra Lippert und<br />
therapeutische Leiterin Petra Witt<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 5
6<br />
_SOZIALPOLITIK<br />
Trägerkonferenz FSJ - Fortsetzung mer Impulse erhalten, wie die gesetz-<br />
Die festgelegten Qualitätsstandards bieten<br />
in Zukunft klare Handlungsvorgaben<br />
für folgende Bereiche:<br />
1. Zusammenwirken von Täger und<br />
Einsatzstelle,<br />
2. Durchführung des FSJ von Seiten<br />
der Einsatzstelle<br />
3. Pädagogische Begleitung des Trägers<br />
Die FSJ-Träger sehen darin eine Qualitätssicherung<br />
für die künftige Durchführung<br />
des FSJ<br />
Wer als bpa Mitgliedseinrichtung Helfer-<br />
Innen im FSJ beschäftigen möchte, hat<br />
für 12 Monate folgende Chancen:<br />
- Jungen Menschen das Selbstverständnis<br />
sozialer Arbeit nahe zubringen<br />
- Nachwuchskräfte für die Einrichtung<br />
zu interessieren<br />
- Das Stammpersonal vor Ort zu unterstützen,<br />
durch Mithilfe bei verschieden<br />
praktischen Tätigkeiten im<br />
Arbeitsalltag<br />
Informationen erhalten Sie bei der:<br />
Pädagogischen Zentralstelle FSJ für den<br />
bpa Bayern, Gewerbering Süd 12, 92533<br />
Wernberg-Köblitz, Tel. 09604/9099969,<br />
eMail: info@fsj.bpa.de<br />
Home: www.fsj.bpa.de<br />
Christa Lederer<br />
„... und dann passiert es<br />
so, wie ich es will!“<br />
Ein Bericht von den „Erlebnis- und Infotagen<br />
für Menschen mit und ohne<br />
Behinderung“<br />
Am 21./22. Juli 2005 war es soweit. Nach<br />
eineinhalbjähriger Vorbereitung durch<br />
die beiden Veranstalter ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
Dienstleistungen‘ und ‚Rummelsberger<br />
Dienste für Menschen mit Behinderung‘,<br />
konnten die ‚Erlebnis- und Infotage für<br />
Menschen mit und ohne Behinderung‘<br />
stattfinden. Als Veranstaltungsort diente<br />
das Tagungszentrum Novum auf dem<br />
Gelände der Rummelsberger Dienste,<br />
Schwarzenbruck.<br />
‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘ und ‚Rummelsberger Dienste‘<br />
hatten sich vorgenommen, eine Mischung<br />
aus Kongress und Festival zu<br />
veranstalten, um die Themen Selbstbemächtigung,<br />
Selbstbestimmung und Teilhabe<br />
nicht ausschließlich intellektuell zu<br />
transportieren, sondern auch zu einem<br />
ganzheitlichen Erlebnis zu machen.<br />
Ganz im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe<br />
sollten die Teilnehmerinnen und Teilneh-<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
lichen Ansprüche im Alltag verwirklicht<br />
und gelebt werden können.<br />
Insgesamt wurden an beiden Tagen 18<br />
Workshops und Kreativkurse veranstaltet,<br />
die von Fachleuten aus dem ganzen<br />
Bundesgebiet durchgeführt wurden:<br />
o Lebensqualität von Menschen mit hohem<br />
Hilfebedarf im Bereich des Wohnens<br />
(Prof. <strong>Dr</strong>. Monika Seifert, kath. Hochschule für<br />
Sozialwesen, Berlin)<br />
o Wir wollen mehr als nur dabei sein!<br />
(Ulrich Niehoff-Dittmann, Lebenshilfe, Marburg)<br />
o Ich weiß doch selbst, was ich will!<br />
(Gerd Hoßbach, Geschäftsführer der Werraland-<br />
Werkstätten, Eschwege)<br />
o Jeder hat Wünsche, Träume, Ziele!<br />
(Stefan Göthling, Geschäftsführer People First,<br />
Deutschland)<br />
o Special love talks<br />
(Gudrun Bernklau, Christa Lederer, <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen)<br />
o Ich kaufe mir meine Hilfe selbst! -<br />
Persönliches Budget<br />
(Manuela Trendel, Bez. Mittelfranken)<br />
o Ich gehe Dir zur Hand nach Deiner<br />
Anweisung! - Assistenz und heilpädagogische<br />
Professionalität<br />
(<strong>Dr</strong>. Erik Weber, Leiter der Koordinierungs-,<br />
Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit<br />
Behinderung, Lebenshilfe)<br />
Ergänzt wurde die Workshops durch<br />
Gesprächsgruppen zu Themen wie<br />
‚Wohnen in den eigenen vier Wänden‘<br />
und ‚Gesetzliche Betreuung‘. Darüber<br />
hinaus gab es Kreativangebote in Form<br />
einer Bildhauerwerkstatt, eines Trommelkurses<br />
und eines interaktiven Theaterstücks<br />
zum Thema ‚Ein Neuer in der<br />
Wohngruppe‘. Im Workshop ‚Rasende<br />
Reporter‘, wurde eine Film-Reportage<br />
zu den Erlebnis- und Infotagen gedreht,<br />
die bei der Abschlussveranstaltung ihre<br />
Uraufführung erlebte.<br />
Zwischen den einzelnen Veranstaltungen<br />
konnte ein vielseitiges Rahmenprogramm<br />
genutzt werden:<br />
o Der ‚Markt der Möglichkeiten‘ informierte<br />
über die Tätigkeit von Heim-<br />
und Werkstatträten, die Arbeit einer<br />
Zeitungsgruppe und weitere Angebote<br />
von ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘ und ‚Rummelsberger<br />
Dienste‘.<br />
o In der ‚Kontaktbörse‘ konnte man<br />
Leute kennen lernen und neue<br />
Freundschaften schließen.<br />
o Im Kino wurde der Film ‚Verrückt<br />
nach Paris‘ gezeigt.<br />
o Auf dem Außengelände gab es einen<br />
Parcour mit Sport, Spiel und Spaß.<br />
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
die Ruhe und Entspannung suchten,<br />
wurden Snoezelen und Massagen bei<br />
Musik angeboten.<br />
Den Abschluss des ersten Tags bildete<br />
ein großes Abendprogramm. Im Festzelt<br />
spielten die Bands ‚flicflacflop‘ (Lebenshilfe),<br />
‚Die Jungs‘ (Auhof) und die<br />
Sambagruppe ‚Vincivi‘. Dazu gab es<br />
eine Schwarzlichtaufführung und selbstverständlich<br />
durfte auch die Disco nicht<br />
fehlen. Bis spät in die Nacht wurde begeistert<br />
getanzt.<br />
Am Nachmittag des zweiten Tags fand<br />
die große Abschlussveranstaltung statt,<br />
zu der auch einige Ehrengäste begrüßt<br />
werden konnten:<br />
der Schirmherr der Veranstaltung,<br />
Präsident des Bezirktags von Mittelfranken,<br />
Herr Richard Bartsch<br />
der Hauptgeschäftsführer der Rummelsberger<br />
Dienste für Menschen,<br />
Herr Manfred Kallenbach<br />
der Geschäftsführer der Rummelsberger<br />
Dienste für Menschen mit Behinderung,<br />
Herr Friedrich Gleißner,<br />
die Geschäftsführerin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen, Frau Sandra<br />
<strong>Loew</strong><br />
die Direktorin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
Dienstleistungen, Frau Lisa Volland.<br />
Im Rahmen dieses gemeinsamen Abschlusses<br />
konnte eine durchwegs positive<br />
Bilanz gezogen werden. Mehrere<br />
hundert Menschen mit und ohne Behinderung<br />
hatten sich an den beiden Tagen<br />
im Novum eingefunden. Alle Angebote<br />
stießen auf große Resonanz und Begeisterung.<br />
Der besondere Dank der Organisatoren<br />
galt den Geschäftsführungen der beiden<br />
Träger, die diese Veranstaltung ermöglicht<br />
hatten. War doch dieser Schulterschluss<br />
in Sachen Selbstbemächtigung,<br />
Selbstbestimmung und Teilhabe neu<br />
und ermutigend.<br />
In ihrer Ansprache sah Lisa Volland,<br />
Direktorin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen,<br />
den Beginn einer neuen Ära<br />
von Vernetzung und Kooperation. Sie<br />
bezeichnete dies als ein Zukunftsmodell<br />
von dem alle profitieren könnten.<br />
Eine Aufwertung erfuhr die Veranstaltung<br />
durch die Übernahme der Schirmherrschaft<br />
durch Herrn Richard Bartsch,<br />
Bezirkstagspräsident von Mittelfranken.<br />
Er fand in seinem Grußwort sehr<br />
anerkennende Worte und die lud die<br />
Organisatoren ein, anlässlich der Sozialausschuss-Sitzung<br />
am 05.10.2005 im<br />
Bezirksrathaus Ansbach über die Veranstaltung<br />
zu berichten. Vertreter von<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> und Rummelsberger Dienste
werden das Anliegen der ‚Erlebnis- und<br />
Infotage‘ in dieses politische Gremium<br />
tragen.<br />
Der Höhepunkt der Abschlussveranstaltung<br />
war die Enthüllung des gemeinschaftlichen<br />
Kunstwerks. Dabei handelt<br />
es sich um eine rund zwei Meter hohe<br />
Lichtsäule, die von allen Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern gemeinsam gestaltet<br />
wurde. Das Kunstobjekt wird in den<br />
nächsten Monaten auf Wanderschaft<br />
durch die Einrichtungen gehen. Besonders<br />
große Aufmerksamkeit wird es erfahren,<br />
wenn es am 05.10.05 im Bezirksrathaus<br />
in Ansbach aufgestellt wird.<br />
Zum Ende der Veranstaltung äußerten<br />
viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
den Wunsch, dass eine Folge-Veranstaltung<br />
möglichst bald ausgerichtet wird.<br />
Mit Sicherheit wird es in einigen Jahren<br />
wieder ein vergleichbares Event geben,<br />
bei dem auf dem Erreichten aufgebaut<br />
werden kann.<br />
Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
und Rummelsberger Dienste, die diese<br />
Veranstaltung zu dem großen Erfolg verholfen<br />
haben: Frau Dietrich, Frau Merino-Kühn,<br />
Frau Löhr, Frau Fogle, Frau<br />
Oswald, Frau Völkl, Herrn Brandl, Frau<br />
Walton, Frau Heinzl, Frau Hewig (alle<br />
‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘) und Herrn Schneider, Herrn<br />
Neubert, Frau Brückel (‚Rummelsberger<br />
Dienste‘).<br />
Joachim Rauscher<br />
Lebenswelt<br />
mal ganz anders<br />
Ein erlebnispädagogisches Projekt in<br />
der Behindertenpädagogik<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird<br />
der Begriff „Erlebnispädagogik“ mit verhaltensauffälligen<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
verbunden.<br />
Im Rahmen seiner Zusatzqualifikation<br />
zum Erlebnispädagogen beim KAP-<br />
Institut in Regensburg plante Herbert<br />
Englhart, Heilerziehungspfleger bei<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, ein<br />
‚ganz anderes‘ Projekt, nämlich Erlebnispädagogik<br />
mit Menschen mit geistiger<br />
Behinderung.<br />
So wanderten drei Bewohner aus<br />
dem Birgländer Hof drei Tage mit ihrem<br />
Erlebnispädagogen H. Englhart<br />
den Anton-Leidinger Wanderweg von<br />
Schwend nach Poppberg über Alfeld,<br />
Waller, Kucha, Moritzberg, Ottensoos<br />
und Schnaittach. Höhepunkt und Ab-<br />
schluss des Projektes war ein Treffen<br />
der Bewohner mit einer Gruppe erziehungsschwieriger<br />
Mädchen und deren<br />
Erzieherin S. Hagl der Caritas Jugendhilfe<br />
Schnaittach. Gemeinsam bauten<br />
sie ein Floß und fuhren dann auf dem<br />
Happurger Baggersee.<br />
Während ihrer Erlebnispädagogen-Ausbildung<br />
lernten sich Herr Englhart und<br />
Frau Hagl kennen und tauschten sich<br />
häufig über ihre Erfahrungen in der Behindertenpädagogik<br />
und der Kinder- und<br />
Jugendhilfe aus. So entstand die Idee,<br />
dieses erlebnispädagogische Projekt mit<br />
ihren jeweiligen Gruppen zu starten.<br />
Die Zielsetzung bestand einerseits darin,<br />
dass die Behinderten eine andere Lebensart<br />
kennenlernen wie z.B. Kochen<br />
im Freien, Schlafen mit Schlafsack, Isomatte<br />
und Zelt. Andererseits sollten sie<br />
auch Umwelterfahrungen machen wie<br />
z.B. beobachten und füttern der Tiere,<br />
pflücken von Obst. Weiterhin ging es<br />
um das tägliche Begehen der geplanten<br />
Wegstrecke und das Suchen und Finden<br />
der Wandermarkierung. Außerdem<br />
bestand die Möglichkeit des Kontaktes<br />
zur hiesigen Bevölkerung.<br />
Die Begegnung mit den Jugendlichen<br />
stand u.a. unter der Zielsetzung, dass<br />
diese ein besseres Verständnis und<br />
mehr Toleranz gegenüber behinderten<br />
Menschen zeigen, respektvoller mit der<br />
‚Andersartigkeit‘ von Menschen umgehen<br />
und sie im Alltag weniger stigmatisieren<br />
und ausgrenzen.<br />
Im Vorfeld musste einiges erledigt werden:<br />
Wanderweg erkunden, Übernachtungsmöglichkeiten<br />
aussuchen, kurze<br />
Wanderwege mit den Bewohnern trainieren,<br />
Material für Trekking und Floß<br />
besorgen. . .<br />
Zur Vorbereitung absolvierten die behinderten<br />
Teilnehmer zusätzliche Übungseinheiten,<br />
in denen lebenspraktische<br />
Dinge geübt wurden, wie z.B. in den<br />
Schlafsack schlüpfen, Zelt auf- und abbauen,<br />
Wanderzeichen kennenlernen<br />
und sich danach orientieren.<br />
Ausschlaggebend für die Wahl des<br />
Anton-Leidinger-Weges war, dass er keine<br />
steilen Abhänge, eine überwiegend<br />
breite Wegführung und eine gute Markierung<br />
hat, was sich als angemessen<br />
für die behinderten Menschen erwies.<br />
Sie haben nämlich u.a. erhebliche Probleme<br />
in der Motorik, v.a. im Gleichgewichtssinn<br />
und in der Bewegungskoordination.<br />
Zudem sollte ihr Selbstvertrauen<br />
in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt<br />
werden, weshalb ein für sie begehbarer<br />
Weg ausgesucht wurde.<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
„ ... und dann passiert es so, wie ich<br />
es will!“<br />
Bild oben: Zwei Seminarteilnehmer<br />
stellen im Plenum die Ergebnisse<br />
ihres Workshops vor.<br />
Bild Mitte: Schirmherr Richard<br />
Bartsch nahm aktiv an den Erlebnistagen<br />
teil.<br />
Lebenswelt mal ganz anders<br />
Bild unten: Auch Erlebnispädagogik<br />
kann anstrengend sein - und alle<br />
haben sich eine Pause verdient.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 7
8<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
Rückblickend auf die ca. 50 km lange<br />
Wanderung ist zu sagen, dass die Gruppe<br />
am ersten Tag auf der 15 km langen<br />
Strecke von Schwend nach Waller zügig<br />
unterwegs war und das Ziel früh erreicht<br />
wurde. Dabei konnten zwischendurch<br />
eine große (Mittagessen in Gasthof) und<br />
kleinere Pausen eingelegt werden, in<br />
denen sie Tiere beobachteten und fütterten.<br />
In Waller wurde die Gruppe vom<br />
Gastwirt herzlich empfangen. Nach der<br />
Begrüßung richteten die Bewohner das<br />
Lager ein, ruhten aus und bereiteten das<br />
Abendessen zu. Anschließend schlüpfte<br />
die Gruppe in ihre Schlafsäcke.<br />
Am zweiten Tag wurde die 20 km lange<br />
Wegstrecke von Waller nach Moritzberg<br />
erst kurz vor Dunkelheit erreicht, da ein<br />
Bewohner Blasen an den Füßen bekam<br />
und somit das Wandertempo langsamer<br />
war. Auf dem Moritzberg wurden noch mit<br />
Stirnlampen die zwei Zelte zusammen<br />
aufgebaut und anschließend Abend gegessen.<br />
Bei all diesen Tätigkeiten benötigten<br />
die drei Bewohner Hilfestellungen.<br />
Am dritten Tag verabschiedeten sich die<br />
Bewohner vom Berggastwirt der Moritzberghütte<br />
und machten sich auf den<br />
18km langen Weg nach Schnaittach.<br />
Die letzten 6 km wurden mit dem Zug<br />
zurückgelegt, da einer der Teilnehmer<br />
wegen Blasen an den Füßen nicht mehr<br />
laufen konnte.<br />
In Schnaittach wurde die Gruppe von<br />
den Mädchen des Jugendhilfezentrums<br />
und deren Erzieherin mit einem gemeinsamen<br />
Abendessen begrüßt. Nach<br />
anfänglichen Berührungsängsten, die<br />
durch intensive pädagogische Interventionen<br />
abgebaut wurden, lernten sich die<br />
zwei recht unterschiedlichen Gruppen<br />
besser kennen. Am nächsten Tag gab<br />
es ein reichhaltiges Frühstück als Stärkung<br />
für den bevorstehenden Floßbau<br />
und die Floßfahrt auf dem Happurger<br />
Baggersee, die als Höhepunkt dieses<br />
erlebnispädagogischen Projektes galt.<br />
Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen<br />
untereinander und der geringen<br />
Frustrationstoleranz bezüglich<br />
Geduld und Rücksicht nehmen, war das<br />
Bauprojekt eine wahre Grenzerfahrung<br />
für alle Teilnehmer. Es dauerte einige<br />
Stunden, bis das fertige Floß zu Wasser<br />
gelassen werden konnte. Die anschließende<br />
Floßfahrt auf dem See war dann<br />
jedoch Entschädigung für alle vorausgegangenen<br />
Schwierigkeiten. Nachdem<br />
die Fahrt auf dem Wasser ohne Komplikationen<br />
verlief, gab es anschließend<br />
eine kulinarische Stärkung an Land.<br />
Nach dem gemeinsamen Picknick und<br />
einer Abschlussrunde mit dem Floß wurde<br />
es gemeinsam wieder auseinander-<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
gebaut. Das anstehende Abschiednehmen<br />
war dann doch sehr rührend. In der<br />
kurzen gemeinsamen Zeit, aber mit den<br />
vielen gemeinsam gemachten Erfahrungen<br />
und Leistungen entwickelte sich<br />
ein gutes Gruppengefühl untereinander.<br />
Dankesworte gab es von dem Projektleiter<br />
H. Englhart an die Jugendlichen und<br />
ihre Projektleiterin S. Hagl.<br />
Fazit: Bis auf Kleinigkeiten wie ‚Blasen<br />
an den Füßen‘ oder die Ausstattung der<br />
Schlafsäcke bzw. Isomatte klappte alles<br />
recht gut bei der Trekkingtour. Zum einen<br />
wurde immer das Tagesziel, auch<br />
der lange Weg zum Moritzberg, erfüllt.<br />
Andererseits war zwischen den Bewohnern<br />
ein zunehmend intensiveres Gemeinschaftsgefühl<br />
und ein bei jedem<br />
einzelnen wachsendes Selbstvertrauen<br />
zu beobachten. Dies verstärkte sich<br />
noch mehr im Kontakt mit den Jugendlichen<br />
und dem gemeinsamen Erlebnis<br />
des Floßbaus und der Floßfahrt. Weitere<br />
erlebnispädagogische Projekte mit<br />
behinderten Menschen und kooperative<br />
Unternehmungen mit anderen Gruppen<br />
sind von H. Englhart geplant.<br />
Herbert Englhart<br />
Ausbildung bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
- Region Wernberg<br />
Seit Bestehen des Heimbereichs ‚Region<br />
Wernberg‘ im Jahr 1995 wurde<br />
großer Wert auf Nachwuchsförderung<br />
und Weiterqualifizierung gelegt.<br />
Dies spiegelt sich auch in der Zahl<br />
der Mitarbeiter wieder, die seitdem<br />
eine berufsbegleitende Ausbildung<br />
absolviert haben:<br />
26 MitarbeiterInnen des Heimbereichs<br />
entschieden sich für eine Ausbildung<br />
zum Heilerziehungspfleger an den verschiedenen<br />
Fachschulen (Rummelsberger<br />
Anstalten - Ebenried, Barmherzige<br />
Brüder - Reichenbach, Regens-Wagner-<br />
Stiftung Lauterhofen). Davon befinden<br />
sich sechs Teilnehmer derzeit noch in<br />
Ausbildung in der Fachschule in Ebenried.<br />
Zusätzlich nahmen drei Mitarbeiter<br />
die Gelegenheit wahr, eine Ausbildung<br />
zum Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen<br />
erfolgreich abzuschließen.<br />
Andere Mitarbeiter nahmen die Ausbildung<br />
zum/zur ErzieherIn oder SozialpädagogIn<br />
in Angriff<br />
Ein Schwerpunkt u.a. in der ‚HEP‘-Ausbildung<br />
ist, die Schüler zu unterstützen,<br />
ihre erworbenen fachlichen und persönlichen<br />
Kompetenzen in die praktische<br />
Tätigkeit zu integrieren und zu reflek-<br />
tieren. Hierbei ist ein reger Austausch<br />
mit dem Fachpraxis-Dozenten wichtig.<br />
Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Schüler und dem jeweiligen<br />
Mentor im Haus, sowie der Kontakt zu<br />
den HEP-Schulen, z.B. durch Wahrnehmen<br />
von Mentorentreffen.<br />
Auch innerhalb des Heimbereichs finden<br />
regelmäßige Treffen statt, die von der<br />
Schülerbeauftragten Fr. Hartinger organisiert<br />
werden, um den Erfahrungsaustausch<br />
zu fördern, z.B. mit gemeinsamer<br />
Projektarbeit.<br />
Zukünftig ist geplant, dass die Schüler<br />
während ihrer Ausbildungszeit innerhalb<br />
des Heimbereichs in den verschiedenen<br />
Häusern Erfahrungen sammeln können.<br />
Rückblickend konnten alle ausgebildeten<br />
HEP-Schüler aus dem Heimbereich Region<br />
Wernberg bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> übernommen<br />
werden und ihre Fähigkeiten als<br />
Fachkräfte unter Beweis stellen.<br />
Für die Zukunft besteht auch weiterhin<br />
das Bestreben, Ausbildungen im Heimbereich<br />
zu fördern und zu unterstützen.<br />
Schülerbeauftragte:<br />
Claudia Hartinger,<br />
Hausleitung Region Wernberg<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> bildet im<br />
Verwaltungsbereich aus<br />
Seit September sind drei neue Gesichter<br />
im Gewerbering Süd 12 zu sehen. Am<br />
04.09.06 haben zwei neue AzuBis in der<br />
ZKS und eine neue AzuBi in der GBD<br />
ihre Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen.<br />
Zu den bisherigen drei Azubis sind<br />
also wieder drei dazu gekommen, somit<br />
sind die seit Jahren bestehenden sechs<br />
Ausbildungsplätze alle besetzt.<br />
Damit setzt <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> auch weiterhin auf<br />
das Thema ‚Ausbildung‘ als langfristige<br />
Investition für die Zukunft und nimmt<br />
auch hier seine Verpflichtung gegenüber<br />
gesellschaftlichen Belangen ernst.<br />
(Bild siehe rechts oben)<br />
10 Jahre LEARNY<br />
Bildungseinrichtung für behinderte<br />
Menschen feiert Jubiläum<br />
In der Trägerschaft des Vereins „Know<br />
How sozial e.V.“ wurde das Bildungshaus<br />
LEARNY - eine professionelle<br />
Weiterbildungseinrichtung für behinderte<br />
Menschen - unter der Leitung von Marion<br />
Dietrich 1996 eröffnet. Mit 5 Kursen<br />
wurde begonnen, die von 41 Personen<br />
genutzt wurden. Die Statistik von 2005<br />
weist 800 Kursteilnehmer mit insgesamt<br />
600 Kursstunden aus.
Das umfangreiche und zielgruppenorientierte<br />
Bildungsprogramm (Internetseite:<br />
www.know-how-sozial.de) ist in 6<br />
Kategorien unterteilt und umfasst mittlerweile<br />
35 Kurse. z. B. Nachholende<br />
Bildungsangebote: Lesen und Schreiben<br />
(versch. Stufen); Lebenspraktische<br />
Kurse: Internet, Kochen, Backen, gesunde<br />
Ernährung; Sprachkurse: derzeit<br />
englisch und tschechisch; Gesundheit:<br />
Konfliktbewältigung, Gesprächsrunde<br />
für Täter und Opfer, Sport: Lauftreff,<br />
Tanzen; Kulturelle, musische und kreative<br />
Kurse: verschiedene Kreativkurse,<br />
Besuch von kulturellen Veranstaltungen;<br />
Natur und Gesellschaft: Exkursionen;<br />
Projekte: Lauftreff, Theater.<br />
Am 21.07.2006 stieg die große Feier<br />
zum 10jährigen Jubiläum. Die 1. Vorsitzende<br />
des Vereins, Lisa Volland,<br />
begrüßte behinderte Kursteilnehmer,<br />
Freunde der Einrichtung und zahlreiche<br />
Ehrengäste, darunter <strong>Dr</strong>. Andreas<br />
Frank, Referent für„Berufliche Rehabilitation<br />
und Schwerbehindertenrecht“<br />
beim bayerischen Staatsministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familien und<br />
Frauen, Gaby Kagemann-Harnack, Präsidentin<br />
der Gesellschaft für Erwachsenenbildung<br />
(Berlin), MdB Franz Hofbauer<br />
und 1. Bürgermeister Georg Butz.<br />
<strong>Dr</strong>. Frank überbrachte die persönlichen<br />
Grüße von Frau Staatsministerin Christa<br />
Stewens. Er betonte, dass ‚LEARNY’<br />
eine innovative und kreative Antwort<br />
für Menschen mit Lehrschwierigkeiten<br />
auf rasch verändernde Lebenswelten<br />
sei. Gerade die modernen technischen<br />
Entwicklungen und der soziale Wandel<br />
erforderten eine ständige Aktualisierung<br />
von Kulturtechniken und Wissensbeständen.<br />
Ein anderer wichtiger Aspekt<br />
der Integration von Menschen mit Behinderung<br />
in unsere Gesellschaft sei<br />
die gleichwertige Teilhabe am Arbeitsleben.<br />
Behinderte Menschen wollen<br />
ihren gesellschaftlichen Beitrag aus<br />
eigener Kraft einbringen können. Nach<br />
dem Gesetz gehört es zu den zentralen<br />
Aufgaben der Werkstatt für behinderte<br />
Menschen, angemessene Bildung zu<br />
bieten und die Weiterentwicklung der<br />
Persönlichkeit behinderter Menschen<br />
zu fördern. Mit der Bildungsarbeit des<br />
Vereins „Know How sozial“ werde diese<br />
Gesetzesvorgabe vorbildlich umgesetzt.<br />
Zum Schluß seiner Ansprache appellierte<br />
<strong>Dr</strong>. Frank an die Arbeitgeber, bei der<br />
Beschäftigung von Menschen mit Behinderung<br />
ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
stärker als bisher wahrzunehmen.<br />
Kritische Töne fand auch Gaby Kagemann-Harnack,<br />
Präsidentin der Gesellschaft<br />
für Erwachsenenbildung (Berlin).<br />
Auch wenn zur Zeit überall der Rotstift<br />
regiere, dürfe Bildung nicht nur Elite-Bildung<br />
sein. Eine Gesellschaft, die Teile<br />
ihrer Mitglieder ausschließt, sei eine<br />
arme Gesellschaft, und zitierte damit die<br />
‚Madrider Deklaration’. Von der „Sonder-Erwachsenenbildung“<br />
zur Erwachsenenbildung<br />
für alle Menschen sei die<br />
Rede. Angestrebt werde Inklusion, d.h.<br />
ein selbstverständliches und vollständiges<br />
Dazugehören, die Präsenz und Mitwirkung<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
in allen Gesellschaftsteilen. Als Geburtstaggeschenk<br />
brachte Gaby Kagemann-<br />
Harnack Samen für einen Ginkgo-Baum<br />
mit. Nach asiatischer Philosophie vereint<br />
der Ginkgo Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit<br />
und Anpassungsfähigkeit. Diese<br />
Eigenschaften wünschte sie auch<br />
dem Geburtstagkind LEARNY für die<br />
nächsten Jahre.<br />
Uschi und Oliver, zwei „erfahrene“ Kursteilnehmer<br />
präsentieten im Anschluß einen<br />
Sketch über „10 Jahre Learny“.<br />
Marion Dietrich, die Leiterin der Einrichtung,<br />
bedankte sich bei allen Gästen für<br />
die guten Wünsche und das viele Lob.<br />
Sie selbst ehrte im Anschluß langjährige<br />
Kursteilnehmer mit Blumen und<br />
Gutscheinen, sowie die Gewinner eines<br />
Malwettbewerbs.<br />
Am Nachmittag rundete ein „Tag der<br />
offenen Tür“ mit Theateraufführungen,<br />
Tanzshow, einer Vorschau auf Kursangebote<br />
und einer Losaktion das Jubiläumsprogramm<br />
ab, bevor dann abends<br />
das absolute Highlight, das Konzert<br />
von Schmidbauer und Kälberer, trotz<br />
herrlichstem Sommerabend eine große<br />
Anzahl Fans der Band und von Learny<br />
in die TSV-Tunhalle nach Wernberg-Köblitz<br />
lockte.<br />
weiter auf der nächsten Seite<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
Auszubildende bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in der<br />
Zentralen Koordinierungsstelle:<br />
v.l.n.r.Andrea Kern, Ausbilderin Manuela<br />
Prösl, Christina Hummer, Michael Putzer,<br />
Andrea Schärtl, Ausbilderin Gudrun<br />
Turbanisch, Sabrina Winderl, Melanie<br />
Haueisen<br />
10 Jahre Learny:<br />
<strong>Dr</strong>. Andreas Frank beglückwünscht Vereinsvorsitzende<br />
Lisa Volland.<br />
ganz unten: intensives Konzerterlebnis<br />
mit Schmidtbauer & Kälberer<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 9
10<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
10 Jahre LEARNY -Fortsetzung<br />
Kommentar von Edgar Reindlmeier,<br />
Geschäftsführer von Know How Sozial<br />
e.V.<br />
‚Learny‘ ist wahrlich aus den Kinderschuhen<br />
gewachsen und hat sich zu<br />
einem festen Bestandteil des Lebens<br />
behinderter Menschen etabliert.<br />
Als Bildungs- und Begegnungsstätte<br />
wird ‚Learny‘ seiner Verantwortung<br />
gerecht, denn unsere Angebote zur<br />
Erwachsenenbildung für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung verfolgen grundsätzlich<br />
die gleichen Ziele, wie sie für<br />
die allgemeine Erwachsenenbildung<br />
formuliert werden, wie z.B. Autonomiegewinn<br />
und Emanzipation.<br />
Ziel ist die Vermittlung von Wissen und<br />
Erfahrungen, die Förderung und Entwicklung<br />
sozialer Kompetenzen durch<br />
spezifische persönlichkeitsorientierte<br />
Angebote und auch nachholendes Lernen<br />
zu ermöglichen, zur Erhaltung erworbener<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
beizutragen und gesellschaftliche Benachteiligungen<br />
auszugleichen.<br />
Unsere Mühe und unser Engagement<br />
wird immer dann belohnt, wenn Kursteilnehmer<br />
zufrieden aus einem Kurs<br />
herausgehen und uns wissen lassen,<br />
dass es ihnen gefallen hat und sie gerne<br />
wieder kommen.<br />
An dieser Stelle möchten wir die Meinung<br />
eines Teilnehmers des Computerkurses<br />
veröffentlichen:<br />
„ Mir hat der Computerkurs gut gefallen. Die Leitung<br />
ist mit uns sehr zufrieden. Ich habe gelernt<br />
wie Textverarbeitung richtig geht. Mir hat es sehr<br />
gut gefallen und hoffe es gibt einen Folgekurs“<br />
(Andreas Baumbach)<br />
Zum Schluss möchten wir unseren Kooperationspartnern<br />
für die gute Zusammenarbeit<br />
danken und all denen, die<br />
uns wieder mit großzügigen Spenden<br />
bedacht haben, und so mithelfen, dass<br />
wir auch in Zukunft behinderten Menschen<br />
ein Recht auf Bildung ermöglichen<br />
können.<br />
„Bildung braucht keine Rechtfertigung:<br />
Sich bilden ist Menschsein, Menschsein<br />
ist sich bilden. Die Umsetzung der<br />
Bildungsfähigkeit des Menschen im Bildungsprozess<br />
ist ein zentraler Sinn des<br />
Lebens und zugleich Motor kultureller<br />
Entwicklung.“<br />
(Berliner Manifest der Gesellschaft Erwachsenenbildung<br />
und Behinderung)<br />
Edgar Reindlmeier<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
ConSozial-<br />
Wissenschaftspreis<br />
2005<br />
(Nürnberg 10.11.2005) Am zweiten Tag<br />
der größten Sozialmesse in Deutschland,<br />
der ConSozial 2005 im Nürnberger<br />
Messezentrum, durften sich zwei<br />
Frauen besonders freuen. Carola Nick<br />
und Bettina Stoll wurden als stolze<br />
Preisträgerinnen des ConSozial-Wissenschaftspreises<br />
der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Gestiftet wird der Preis in<br />
Höhe von insgesamt 8000 EUR von der<br />
Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
„Mit der Auslobung der ConSozial-Preise<br />
wollen wir den Kern-Anliegen der<br />
ConSozial – der Marknähe, der Managementorientierung<br />
und der wissenschaftlichen<br />
wie praktischen Modernisierung<br />
der sozialen Arbeit – zusätzliche<br />
Impulse geben. Mit diesen Preisen können<br />
wir auf der ConSozial als Zukunftsschmiede<br />
des Sozialmarktes wegweisende<br />
Projekte prämieren.“ Mit diesen<br />
Worten verlieh Bayerns Sozialstaatssekretär<br />
Jürgen W. Heike die Preise an<br />
Carola Nick und Bettina Stoll.<br />
Den ConSozial-Wissenschaftspreis für<br />
herausragende wissenschaftliche Arbeiten<br />
im Sozialmarkt haben die Jury<br />
in diesem Jahr geteilt. „Carola Nick mit<br />
ihrer Arbeit über ‚Kundenorientierung in<br />
gerontopsychiatrischen Einrichtungen’<br />
und Bettina Stoll mit der Publikation<br />
zum Thema ‚Balanced Scorecard für<br />
Soziale Organisationen’ haben die Jury<br />
gleichermaßen überzeugt und beide<br />
den Preis verdient,“ erläuterte Heike die<br />
doppelte Auszeichnung.<br />
Prof. <strong>Dr</strong>. Elisabeth Wacker von der Uni<br />
Tübingen hielt die Laudatio auf die beiden<br />
Preisträgerinnen. Sie beschrieb<br />
den beruflichen Werdegang der Preisträgerinnen<br />
und würdigte die Zukunftsfähigkeit<br />
der prämierten Arbeiten.<br />
Im Rahmen der ConSozial verleiht das<br />
Sozialministerium auch den von der<br />
Firma Ernst & Young gestifteten Managementpreis.<br />
Heike: “Ich danke den<br />
beiden Stiftern sehr für dieses Engagement.<br />
Wir freuen uns auf die künftige<br />
Zusammenarbeit mit ihnen bei der Fortentwicklung<br />
der sozialen Arbeit, die wir<br />
gemeinsam durch die ConSozial-Preise<br />
fördern und beschleunigen wollen.“<br />
Der ConSozial-Management-Preis ging<br />
an die Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
für den Förderverein ‚Schülerfirma<br />
Freizeit aktiv & sozial‘, der die sozial<br />
engagierte Arbeit junger Menschen unterstützt.<br />
Die bzw. der Preisträger des ConSozial-Wissenschaftspreises<br />
2006 stand<br />
bei Redaktionschluß noch nicht fest. Es<br />
zeichnete sich aber bis dahin ab, daß<br />
es sich um einen renommierten Namen<br />
aus dem Sozialbereich handelt.<br />
(JuH)<br />
Neuer<br />
Besucher-Rekord<br />
bei der<br />
ConSozial 2005<br />
„Die ConSozial hat sich erneut als zentrale<br />
Zukunftsschmiede für den Sozialmarkt<br />
erwiesen.“ resümierte die bayerische<br />
Sozialministerin Christa Stewens<br />
nach Abschluss der ConSozial.<br />
Unter dem Motto „Visionen sozialen<br />
Handelns - menschlich + fachlich + wirtschaftlich“<br />
hat die ConSozial 2005 deutlich<br />
gemacht, dass knapper werdende<br />
Mittel in der Sozialen Arbeit und Pflege<br />
nicht zu einer Minderung der Leistungsqualität<br />
führen dürfen. Barbara Stolterfoht,<br />
Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Freien Wohlfahrtspflege<br />
hob hervor, dass die sozialen Dienste in<br />
Deutschland trotz vieler Sparmaßnahmen<br />
noch funktionierten. Sie warnte jedoch<br />
vor Ereignissen wie in Frankreich,<br />
wenn das Netz sozialer Dienste weiter<br />
ausgedünnt werde.<br />
Die ConSozial bot den Führungs- und<br />
Fachkräften der Sozialwirtschaft ein<br />
dichtes wissenschaftliches und praxisorientiertes<br />
Kongress- und Ausstellungsprogramm.<br />
Mit 4.161 Besuchern hat die<br />
Veranstaltung einen neuen Besucher-<br />
Rekord erreicht.<br />
Auch die Vertreter von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zeigten<br />
sich zufrieden. An ihrem Stand (zusammen<br />
mit dem bpa) wurden viele fachliche<br />
Anfragen von Besuchern beantwortet<br />
und es konnte zahlreiche neue<br />
Kontakte geknüpft werden.<br />
(JuH)
Wirksame<br />
Beziehungsgestaltung<br />
als Basis<br />
für Veränderung<br />
Nicht-Gewollte annehmen können<br />
2 Jahre Haus Lichtenau: Fragen an<br />
den Therapeutischen Leiter<br />
Ralf Wiener.<br />
Welche Bewohner werden in Lichtenau<br />
betreut?<br />
Gibt es da Besonderheiten?<br />
In Lichtenau werden Bewohner aufgenommen,<br />
die an einer chronischen<br />
psychischen Erkrankung leiden und bei<br />
denen in der aktuellen Situation festgestellt<br />
worden ist, dass sie eine beschützende<br />
Unterbringung benötigen.<br />
Das heißt ein Unterbringungsbeschluß<br />
nach dem BGB, der wegen Selbst- oder<br />
Fremdgefährdung erlassen wurde, ist<br />
notwendige Aufnahmevoraussetzung.<br />
Wie wird dem Sicherheitsbedürfnis der<br />
Bevölkerung in Lichtenau Rechnung getragen?<br />
Beschützende Unterbringung heißt,<br />
dass, auch zum eigenen Schutz der<br />
Bewohner, die Türen der Einrichtung<br />
erstmal verschlossen sind. Das heißt<br />
auch, das Bewohner, die neu in der Einrichtung<br />
aufgenommen, werden grundsätzlich<br />
zu Beginn, wenn wir sie kennen<br />
lernen, nur Ausgang zusammen mit<br />
Mitarbeitern haben. In einer weiteren<br />
Entwicklung kann ressourcen- und bewohnerorientiert<br />
dann auch ein selbständiger<br />
Einzelausgang stufenweise<br />
erfolgen. Letztendlich haben wir ja den<br />
Auftrag der Wiedereingliederung und<br />
dabei ist das Üben, sich angemessen in<br />
der Öffentlichkeit bewegen zu können,<br />
ein ganz wichtiger Bestandteil.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie bislang vor<br />
Ort gemacht?<br />
Insgesamt kann man feststellen, dass<br />
die Zusammenarbeit mit der Lichtenauer<br />
Bevölkerung von Beginn an positiv<br />
war und in der letzten Zeit immer besser<br />
geworden ist. Gerade ein Tag der offenen<br />
Tür wurde sehr gut angenommen<br />
und es besteht in der Gemeinde sehr<br />
großes Interesse an unserer Einrichtung.<br />
Die Gemeindeverwaltung und der<br />
Bürgermeister, sowie die Lichtenauer<br />
Geschäftswelt zeigten sich durchgängig<br />
kooperativ und unterstützten unsere Anliegen<br />
bislang in sehr positiver Art und<br />
Weise. In diesem Kalenderjahr hatten<br />
wir einen Stand beim Frühjahrsmarkt,<br />
um im Namen der Behindertenhilfe e.<br />
V. Produkte aus unserer Arbeitstherapie<br />
zu verkaufen - dieses Angebot wurde<br />
gut angenommen.<br />
Wo liegt der Schwerpunkt im Umgang mit<br />
den Bewohnerinnen und Bewohnern?<br />
Für uns ist eines der ganz wichtigen<br />
Elemente der Zusammenarbeit mit den<br />
Bewohnern, dass es erst einmal darum<br />
geht, eine Beziehung aufzubauen und<br />
über Beziehungsgestaltung zu arbeiten.<br />
Wir haben ganz viele Menschen bei uns<br />
in der Einrichtung, die aus vielen anderen<br />
Einrichtungen entlassen wurden,<br />
weil sie mit ihren schwierigen Verhaltensweisen<br />
dort nicht mehr tragbar waren,<br />
d.h. viele unserer Bewohnerinnen<br />
und Bewohner haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass sie nirgendwo gewollt<br />
waren. Das heißt, für uns ist es wichtig,<br />
ihnen häufig auch erstmals die Erfahrung<br />
zu ermöglichen, dass sie auch<br />
mit ihren schwierigen Verhaltensweisen<br />
gewollt und angenommen sind und wir<br />
auch in Situationen die schwer auszuhalten<br />
sind, keinen Beziehungsabbruch<br />
von unserer Seite her durchführen, sondern<br />
dass wir versuchen die Beziehung<br />
konstant aufrecht zu erhalten und darüber<br />
auch eine positive Entwicklung zu<br />
ermöglichen.<br />
Welche Herausforderungen bedeutet dies für<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
Haus sind sehr gefordert, sich mit ihren<br />
eigenen Grenzen und der eigenen Belastungsfähigkeit<br />
auseinander zu setzen.<br />
Es entstehen häufig Situationen in<br />
denen sie selbst durch die Aggressivität<br />
von einzelnen Bewohnern oder durch<br />
andere sehr schwierig auszuhaltende<br />
Verhaltensweisen gefordert sind. Es gilt<br />
trotzdem, den Beziehungskontakt aufrecht<br />
zu erhalten und immer wieder die<br />
Beziehung mit den Bewohnern auch zu<br />
suchen. Das stellt insgesamt eine große<br />
Herausforderung an die Persönlichkeit<br />
und Fachlichkeit des einzelnen Mitarbeiters<br />
und beinhaltet auch die Fähigkeit,<br />
das eigene Verhalten immer wieder<br />
reflektieren zu können.<br />
Und wie erreichen die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter dies?<br />
Es ist eine wesentliche Voraussetzung,<br />
dass wir viel Wert darauf legen, die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
Rahmen von Fortbildung und Teams<br />
zu schulen und auszubilden. Wir wissen,<br />
dass die Arbeit hier im Haus tatsächlich<br />
eine Arbeit ist, die sehr hohe<br />
Herausforderungen und Ansprüche an<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
ConSozial-Wissenschaftspreis<br />
Bild oben:<br />
v.l.n.r.Sozialstaatssekretär Jürgen W.<br />
Heike, Jurymitglied Prof. <strong>Dr</strong>. Elisabeth<br />
Wacker, die Preisträgerinnen Bettina<br />
Stoll und Carola Nick, Preisstifterin<br />
Sandra <strong>Loew</strong>, Geschäftsführerin der<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen.<br />
ConSozial-Messe<br />
Bild unten:<br />
Reger Andrang beim Stand von <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> auf der ConSozial 2005<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 11
12<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
Ralf Wiener<br />
den Einzelnen stellt. So besteht für uns<br />
als Leitungsteam auch eine Verpflichtung,<br />
Ressourcen und Möglichkeiten<br />
des Lernens zur Verfügung zu stellen<br />
und auch die Notwendigkeit im Rahmen<br />
von Supervision schwierige Situationen<br />
bearbeiten zu können - Es gehört auch<br />
dazu, dass wir als Leitungsteam in<br />
schwierigen Situationen als Reflexionspartner<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Wie sieht die Fachwelt Ihr Konzept und Ihre<br />
Vorgehensweise?<br />
Von Seiten der Fachwelt ist es so, dass<br />
der Hauptwert der Betreuungsleistung<br />
auf das Vorhalten und Verschreiben ???<br />
Vorschreiben ??? äußerer Strukturen<br />
gelegt wird und auf fest vorgegebene<br />
Tagesgestaltung - dem stellen wir im<br />
Schwerpunkt ein Beziehungskonzept<br />
gegenüber.<br />
Über die Beziehungsarbeit und das<br />
gemeinsame Durchstehen von schwierigen<br />
Situation kann auf einer vertrauensvollen<br />
Basis die Gestaltung von<br />
Lebens- und Begegnungsräumen mit<br />
weniger Streßfaktoren entstehen - in<br />
diesem therapeutischen Milieu ist dann<br />
nachhaltiges Lernen und entwickeln<br />
einer konstruktiven Selbststeuerung<br />
möglich. Durch das ‚In-Beziehung-bleiben’<br />
können die Betroffenen Vertrauen<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
entwickeln, ihr ‚abgelehntes’ Verhalten<br />
zeigen und in kleinen Schritten Korrekturen<br />
akzeptieren, um sich dann selbst<br />
entschieden in einer angemesseneren<br />
Art und Weise in der Gesellschaft zu<br />
bewegen. Die Rückkopplung über die<br />
Beziehungskonstanz kann nach vielen<br />
Jahren der Psychiatriekarriere erstmals<br />
das Gefühl geben, wieder gewollt<br />
zu sein und dadurch in einen neuen<br />
Lernprozess einzusteigen. Darauf aufbauend<br />
können dann eigene Ideen zur<br />
Umsetzung einer individuellen Tagesgestaltung<br />
und einer sich entwickelnden<br />
konstruktiven Selbststrukturierung entstehen.<br />
Die Angebote, die dafür notwendig<br />
sind, werden durch uns vorgehalten<br />
und für die Bewohner weiterentwickelt<br />
- zum Beispiel in Form der gewünschten<br />
und angeforderten Begleitung in<br />
den Lebensbereichen der Selbstversorgung<br />
und Hygiene oder auch durch<br />
pädagogische und ergotherapeutische<br />
Maßnahmen bis hin zu Ansätzen von<br />
arbeitsähnlichen Tätigkeiten zur Steigerung<br />
des Selbstwertgefühles.<br />
Herr Wiener, vielen Dank für das Gespräch<br />
Offene Tür<br />
in einer<br />
geschlossenen<br />
Einrichtung<br />
Veranstaltungswochenende<br />
in Lichtenau<br />
Nach einjährigem Betrieb fand Anfang<br />
Juli 2006 ein Tag der offenen Tür und<br />
die Einweihungsfeier für das Haus Lichtenau<br />
statt.<br />
Am Tag der offenen Tür wurde das Haus<br />
durch Herrn Pfarrer Gerhard Ehrl (Katholische<br />
Kirchengemeinde Lichtenau)<br />
und Herrn Pfarrer Werner Welte (Evangelische<br />
Kirchengemeinde Lichtenau)<br />
in einem feierlichen Akt ökumenisch gesegnet.<br />
Der Lichtenauer Bürgermeister<br />
Andreas Wattenbach begrüßte die Firma<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> als Arbeitgeber und zeigte<br />
sich erfreut darüber, dass die Immobilie<br />
nach langjährigem Leerstand wieder<br />
einer sinnvollen Nutzung zugeführt wurde.<br />
Herr Ralf Wiener, Therapeutische<br />
Leiter, informierte in Grundzügen über<br />
die Arbeit im Haus. Neben einem großen<br />
Informationsangebot im Rahmen<br />
einer Fachausstellung gab es für die<br />
Lichtenauer Bevölkerung und die anderen<br />
Interessierten die Möglichkeit, bei<br />
begleitenden Besuchen das Haus von<br />
innen kennen zu lernen. Die insgesamt<br />
ca. 300 Besucher stellten viele Fragen<br />
und genossen sichtlich die Möglichkeit,<br />
die Arbeit kennen zu lernen und das Gebäude<br />
von innen zu besichtigen. Eine<br />
Bilderausstellung von Frau Rosemarie<br />
Liebig aus Heilsbronn bildete einen<br />
künstlerischen Rahmen für die Veranstaltung.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
konnten durch die vorbereitete<br />
Ausstattung des Informationsraumes<br />
und eine Vielzahl begleitender Besuche<br />
den Wissensdurst der Besucher ebenso<br />
stillen, wie durch selbstgebackene Kuchen<br />
und Torten den nachmittäglichen<br />
Kaffeehunger.<br />
Bei der Einweihungsfeier berichtete Direktorin<br />
Lisa Volland von den langjährigen<br />
Vorbereitungen und den Hürden<br />
die zu überwinden waren, um das Konzept<br />
für die beschützende Einrichtung<br />
zu entwickeln und umzusetzen. Regierungspräsident<br />
Richard Bartsch stellte<br />
in seinem Grußwort fest, dass durch die<br />
beschützende Betreuung der psychisch<br />
kranken Menschen in Lichtenau eine<br />
wichtige Versorgungslücke geschlossen<br />
wurde, die dem Bezirk sehr am Herzen<br />
gelegen war - er gehe jedoch davon<br />
aus, dass dies für die nächsten Jahre<br />
die letzte Neueröffnung einer stationären<br />
Einrichtung in Mittelfranken wäre,<br />
da der Grundsatz ambulant vor stationär<br />
immer mehr im Versorgungsalltag<br />
umgesetzt würde. Herr Andreas Wattenbach,<br />
Bürgermeister der Gemeinde<br />
Lichtenau, begrüßte die Entstehung der<br />
Einrichtung und wies insbesondere auf<br />
die ca. 30 neuen Arbeitsplätze in der<br />
Marktgemeinde hin. Der Chefarzt des<br />
Bezirksklinikums Ansbach, <strong>Dr</strong>. Hans-<br />
Peter Scholl, wies in seinem Grußwort<br />
darauf hin, dass durch die Einrichtung<br />
eine Lücke für psychisch kranke Menschen<br />
geschlossen wurde, die nicht<br />
nach Hause können oder in kein bisheriges<br />
Raster passen.<br />
Der Leiter der Wohneinrichtung, Herr<br />
Gerhard Bergmann, berichtete über die<br />
Grundzüge des Konzeptes und über<br />
erste Erfahrungen. Bei der Betrachtung<br />
der These ‚Beschützende Unterbringung<br />
und Empowerment - ein Widerspruch?‘<br />
kam er zu dem Schluss, dass<br />
die beiden Pole sehr wohl vereinbar<br />
sind und im vorgehaltenen beschützenden<br />
Rahmen eine Umsetzung des<br />
Empowermentgedankens eher eine<br />
Notwendigkeit zur Umsetzung des Eingliederungsauftrages,<br />
denn einen Widerspruch<br />
zur Unterbringung darstellt.<br />
Feierlich umrahmt wurde die Veranstaltung<br />
durch musikalische Beiträge von<br />
Daniela und Kerstin Riedel, sowie durch
Jongliereinlagen von Herrn Michael Kaiser unter musikalischer<br />
Live-Begleitung des Bewohners Herrn Mees auf der Violine. Direktorin<br />
Volland verabschiedete sich von Herrn Herrmann Friedrich,<br />
der in seinen wohlverdienten Ruhestand geht - er war als<br />
Psychiatriekoordinator des Bezirkes Mittelfranken für die Firma<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in den letzten Jahren ein wichtiger Verhandlungs- und<br />
Unterstützungspartner.<br />
Aufbruchstimmung<br />
in Nürnberg - Gärtnerstrasse<br />
Schaffung von sieben Plätzen im Rahmen des Persönlichen<br />
Budget (PB) – Ausbau des 4. Stockwerkes<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen plant, im 4. Stockwerk der<br />
Einrichtung in Nürnberg, Gärtnerstrasse vier Plätze und außerhalb<br />
der Einrichtung drei Plätze, nach ‚Leistungen im Rahmen<br />
des Persönlichen Budget (PB)‘ anzubieten.<br />
Der Bezirk Mittelfranken beteiligt sich am bundesweiten Modell-<br />
und Forschungsprojekt ‚Persönliches Budget‘, welches wissenschaftlich<br />
begleitet wird. Von den, dem Bezirk Mittelfranken zur<br />
Verfügung stehenden, Projektplätzen konnte sich <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> sieben<br />
Plätze in Nürnberg sichern.<br />
Was ist eigentlich genau das persönliche Budget (PB)?<br />
Das Persönliche Budget ist eine Geldleistung (nach SGB IX), die<br />
ein Mensch mit Behinderung erhalten kann, um sich davon die<br />
Unterstützung, die er braucht, auf dem Dienstleistungsmarkt einzukaufen.<br />
Das könnte zum Beispiel folgendermaßen ablaufen:<br />
Der betroffene Mensch geht zum Leistungsträger (Bezirk)<br />
und sagt: „Ich brauche Hilfe“.<br />
Der Leistungsträger überprüft zusammen mit dem Antragsteller,<br />
wie viel Hilfe er braucht und bewilligt ihm hierzu ein<br />
Persönliches Budget. Das Budget wird dem Menschen mit<br />
Behinderung monatlich ausgezahlt.<br />
Dieser sucht sich nun eine Institution oder auch (eine)<br />
Privatperson(en) aus und sagt, welche Hilfen er haben will.<br />
Er kann sich auch verschiedene Hilfen bei verschiedenen<br />
Institutionen oder Personen einkaufen. Damit wird er zum<br />
Kunden bzw. Arbeitgeber.<br />
Das Persönliche Budget (PB) kommt in Frage für Menschen mit<br />
einer dauerhaften körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung,<br />
die einen Anspruch auf Rehabilitationsleistungen haben.<br />
Vorteil des PB ist, dass die Betroffenen Form und Umfang der<br />
Hilfe selbst bestimmen können. Das PB kann verwendet werden,<br />
um sich damit insbesondere Leistungen in den Bereichen Wohnen,<br />
Arbeit / Beruf / Bildung, Mobilität, Freizeit und Kommunikation<br />
zu beschaffen.<br />
Die aktuelle Sozialgesetzgebung bietet die Grundlage zur Inanspruchnahme<br />
des PB - als Alternative zu bisher üblichen Sachleistungen<br />
(stationäre Wohnformen). Die Teilnahme am PB ist<br />
freiwillig und kann vom Budgetnehmer auch ohne Angabe von<br />
Gründen gekündigt werden und die frühere Sachleistung kann<br />
wieder in Anspruch genommen werden.<br />
Ab 01.01.2008 besteht ein Rechtsanspruch auf das PB und von<br />
daher ist es für <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> wichtig, Erfahrungen in diesem Bereich<br />
zu sammeln, sich als professioneller Dienstleistungsanbieter in<br />
diesem Bereich zu etablieren und auch damit weiterhin führend<br />
auf dem Sozialmarkt behaupten zu können.<br />
weiter auf der nächsten Seite<br />
Bilder oben:<br />
Lichtenau von außen und von innen<br />
Bild unten:<br />
Nürnberg Gärtnerstraße<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 13
14<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
Am Rande sei erwähnt, dass bereits<br />
seit zwei Jahren innerhalb der Gärtnerstrasse<br />
in Absprache mit dem Kostenträger<br />
eine besondere Variation des PB<br />
angeboten wird und zwar in einer Art<br />
und Weise, wie sie wohl bundesweit<br />
einmalig sein dürfte:<br />
Eine Bewohnerin lebt für durchschnittlich<br />
2,5 Tage pro Woche in der Gärtnerstrasse<br />
und hat zudem ihre eigene Wohnung<br />
in Nürnberg. Sie entscheidet wann sie<br />
bei uns und wann in ihrer Wohnung lebt.<br />
Nach langjährigen Versuchen und vielen<br />
stationären Klinikaufenthalten ist es<br />
der betreffenden Bewohnerin gelungen,<br />
damit eine Betreuungsform zu finden,<br />
die ihr ein selbstbestimmteres Leben ermöglicht.<br />
Hier ist dem Bezirk Mittelfranken<br />
zu danken, der dies so konsequent<br />
unterstützt und ermöglicht hat.<br />
Insgesamt erscheint das PB als das<br />
folgerichtige Weiterdenken und Weiterführen<br />
des Paradigmenwechsels<br />
und verdeutlicht bzw. unterstreicht die<br />
‚Entchronifizierung‘ ernsthaft, sowie<br />
die sozialpolitische Forderung ‚ambulant<br />
vor stationär‘. Im Zuge der o.g.<br />
Einführung von sieben Plätzen im PB<br />
reduziert <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> stationäre Plätze in<br />
der Gärtnerstrasse. Dem Kostenträger<br />
entstehen insgesamt nur geringe Mehrkosten,<br />
es werden aber eindeutig mehr<br />
Menschen als bisher erreicht.<br />
Schon während der Anfangszeiten in<br />
der Gärtnerstrasse wurde die Idee bewegt,<br />
wie denn eine ambulante Nachbetreuung<br />
der Bewohner aussehen<br />
könnte und müßte. Die Mitarbeiter interessierten<br />
sich sehr für dieses Thema<br />
und so entstanden auch Entwürfe zu<br />
einem Konzept zur Nachbetreuung für<br />
Bewohner, die das intensive Setting im<br />
Haus nicht mehr benötigten. Vorteilhaft<br />
erschien bei diesen Überlegungen die<br />
Nachsorge durch vertraute Bezugsbetreuer<br />
und die Schaffung eines Krisenzimmers<br />
innerhalb der Wohnform<br />
Gärtnerstraße. In Zusammenarbeit mit<br />
Direktorin Lisa Volland, Bereichsleiter<br />
Matthias Warken und dem Hause Nürnberg<br />
flossen die bestehenden konzeptionellen<br />
Gedanken in das jetzige Konzept<br />
zum Modellprojekt mit ein.<br />
Mittlerweile beschäftigt der 4.Stock das<br />
gesamte Haus, jeden mehr oder minder<br />
stark.<br />
Es entsteht eine Dynamik bei allen Beteiligten,<br />
so dass kaum ein Tag vergeht,<br />
an dem nicht über den 4.Stock und das<br />
PB gesprochen würde. Und das ist gut<br />
so. Zum Teil entsteht sogar Konkurrenzdenken,<br />
denn es gibt nur sieben Plätze,<br />
so dass sich der eine oder die andere<br />
Person schon Gedanken macht, ob sie<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
überhaupt einen Platz erhalten kann.<br />
Wichtig bei den Planungen war, dass<br />
die ‚Stiftung der Stadt Nürnberg‘ zugestimmt<br />
hat, die Vermietung der Räume<br />
an die Budgetnehmer selbst zu übernehmen,<br />
damit eine klare Trennung von<br />
‚Wohnen‘ und ‚Betreuen‘ gewährleistet<br />
ist. Bei den drei externen Plätzen ist<br />
die Anmietung einer eigenen Wohnung<br />
durch den Budgetnehmer vorgesehen.<br />
Im Sinne des PB kann es dann durchaus<br />
auch möglich sein in der Gärtnerstrasse<br />
zu wohnen, aber von einem anderen<br />
Dienstleistungsanbieter als <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
betreut zu werden. Natürlich ist das Anmieten<br />
der Appartements und das ‚Einkaufen‘<br />
der Betreuungsleistungen auch<br />
externen Menschen mit seelischer Behinderung<br />
möglich. Neben Leistungen<br />
aus dem PB besteht im Einzelfall für die<br />
Betreffenden Anspruch auf Leistungen<br />
der HLU bzw. der Grundsicherung.<br />
Vorteilhaft ist gerade zu Beginn der<br />
Umsetzung, dass die vormaligen Gärtnerstrasse-Bewohner<br />
in der räumlichen<br />
Nähe des Wohnheimes verbleiben können<br />
und so die Atmosphäre und Leistungen<br />
des Hauses jederzeit abrufen können.<br />
Ein Krisenzimmer in der Wohnform<br />
Gärtnerstrasse und die Abrufbarkeit der<br />
Nachtbereitschaft bzw. Rufbereitschaft<br />
schaffen zudem einen besonderen<br />
Schutzraum zur Erprobung der Verselbständigung<br />
im Rahmen des PB.<br />
Mittlerweile wurden die Bewohner der<br />
Gärtnerstrasse und teilweise die gesetzlichen<br />
Betreuer von uns über das<br />
PB informiert und auch in den örtlichen<br />
Fachgremien wie PSAG wurde unser<br />
Konzept vorgestellt und positiv unterstützt.<br />
Herr Pragst (Dipl.-Soz.-Päd.), der seit<br />
fünf Jahren in der Gärtnerstrasse arbeitet,<br />
wurde vom Leitungsteam damit<br />
betraut, federführend die pädagogische<br />
Betreuung der Bewohner im Rahmen<br />
des PB durchzuführen.<br />
Neben einigem anderem Schriftverkehr<br />
war auch daran zu denken, dass bei<br />
einem Wechsel eines Bewohners in das<br />
PB die Zuständigkeit an den örtlichen<br />
Träger der Sozialhilfe, das Sozialamt<br />
der Stadt Nürnberg wechselt. Diesbezüglich<br />
haben wir mit der dort zuständigen<br />
Sachbearbeiterin Frau Müller<br />
bereits Kontakt aufgenommen. Da in<br />
Nürnberg bezüglich des PB noch wenig<br />
Erfahrungen vorliegen, konzentrieren<br />
wir uns stark auf den guten und konstruktiven<br />
Austausch mit dem Sozialamt<br />
und richten unser Augenmerk daher besonders<br />
auf die Umsetzung des PB im<br />
Sinne des Modellvorhabens.<br />
Nach den notwendigen Umbauarbeiten<br />
rechnen wir mit einem Beginn des Projektes<br />
zum Herbst 2006.<br />
Insgesamt gesehen bestehen noch einige<br />
Detailfragen, die es noch zu klären<br />
gilt und dennoch stehen wir alle in den<br />
Startlöchern und sehen dem PB sowohl<br />
im Haus als auch außerhalb mit viel positiver<br />
Spannung und Freude entgegen.<br />
Reinhold Hagel<br />
David Pragst<br />
Gesamtkonferenz<br />
2005<br />
Strategie des<br />
gesunden Wachsens<br />
steht im Mittelpunkt<br />
Am 14.10.2005 stellten sich Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong> und Direktorin<br />
Lisa Volland den Fragen der Journalisten,<br />
nachdem diese einen geschäftlichen<br />
Überblick über das vergangene<br />
Jahr erhalten hatten. Trotz vieler Einschränkungen<br />
zogen <strong>Loew</strong> und Volland<br />
eine insgesamt positive Bilanz für den<br />
zurückliegenden Zeitraum.<br />
Das Jahr 2005 war im Sozialbereich<br />
weiterhin von einschneidenden Veränderungen<br />
gekennzeichnet. Noch nie<br />
war der Kostendruck so hoch, die allgemeinen<br />
Rahmenbedingungen so kompliziert<br />
und belastend. Das Ende dieser<br />
Entwicklung ist nicht abzusehen. Trotz<br />
allgemeiner Preissteigerung (Inflation<br />
aktuell 2,5%, steigende Energiekosten,<br />
usw.) und leerer öffentlicher Kassen,<br />
war es der Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen auch in den<br />
zurückliegenden Monaten wieder gelungen,<br />
gesund zu wachsen. Die Zahl<br />
der MitarbeiterInnen in Vollzeitbeschäftigung<br />
stieg im Zeitraum von Januar<br />
2004 bis August 2005 um 3,74 % von<br />
1124 auf 1166 Stellen. Damit setzt sich<br />
ein positiver Trend fort, der nun schon<br />
mehrere Jahre anhält.<br />
Aber auch die Zahl der Menschen, die<br />
die Dienstleistungen der Firmengruppe<br />
in Anspruch nehmen, stieg im gleichen<br />
Zeitraum von 1414 auf 1461 (+3,32%).<br />
Bedingt jedoch durch Kostensteigerungen<br />
in allen Bereichen, wirkte sich<br />
die damit verbundene Umsatzsteigerung<br />
nicht im gleichen Maße auf die<br />
Rendite aus. Im Gegenteil: sie blieb<br />
hinter den Zahlen des Vorjahres zurück.<br />
Der Unternehmensverband mußte hier<br />
Einschränkungen erleben.
Ein Rechtsstreit mit dem Bezirk Oberfranken,<br />
der sich noch mehrere Jahre<br />
hinziehen kann, belastete das Geschäftsjahr.<br />
Der Bezirk sah die Notwendigkeit<br />
erbrachter Leistungen nicht<br />
mehr für gegeben, bzw. die Leistungen<br />
als nicht erbracht und reduzierte den<br />
Entgeltsatz ohne Absprache. <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
hat dies bisher einen hohen sechsstelligen<br />
Betrag gekostet, da die Leistungen<br />
- orientiert an den Bedürfnissen der Klienten<br />
- weiterhin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> erbracht<br />
wurden.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> versteht sich als modern geführtes<br />
Mittelstandsunternehmen und<br />
versucht daher seit langem die firmeninternen<br />
Prozesse effektiv (und dadurch<br />
kostensparend) zu organisieren.<br />
Mit Einführung der Balanced Score<br />
Card, die auch ein Risikomanagement<br />
mit einschließt, schafft sich <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
ein Steuerungssystem, das sich an<br />
strategischen Zielen orientiert. Die Geschäftsleitung<br />
wird damit die Weichen<br />
für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft<br />
des Unternehmens stellen.<br />
M i t a r b e i t e r - E h r u n g e n 2 0 0 5<br />
Auf der Gesamtkonferenz wurden<br />
folgende MitarbeiterInnen für ihre<br />
langjährigen Verdienste geehrt:<br />
Karin Schneider 25 Jahre<br />
Konstanze Weihard 25 Jahre<br />
Alfred Weihard 25 Jahre<br />
Birgit Schmuck 20 Jahre<br />
Petra Stiedl 20 Jahre<br />
AbW auf Erfolgskurs<br />
Annette Weraneck 15 Jahre<br />
Anna Norgauer-Dziuba 15 Jahre<br />
Rainer Lampert 10 Jahre<br />
Georg Lang 10 Jahre<br />
Iris Storck 5 Jahre<br />
Gerhard Bergmann 5 Jahre<br />
Ramona Scheunemann 5 Jahre<br />
Reiner Dörr 5 Jahre<br />
Für jeden Kunden ein individuelles Versorgungsangebot - das ambulant betreutes<br />
Wohnen bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> feierte Jubiläum<br />
Mit diesem Angebot wurden vor zehn Jahren bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
neue Wege beschritten. Sechs Plätze waren es zunächst in Weiden, und daraus entstand<br />
ein Erfolgsmodell mit mittlerweile 33 Plätzen im Raum Weiden-Neustadt/WN<br />
und Schwandorf.<br />
„Ihr Leitgedanke ,kein Heim, sondern ein Zuhause’ zeigt, es geht um individuelle Hilfe“,<br />
erklärte SPD-Kreisvorsitzende Annette Karlbeider. Und Bürgermeisterin Elisabeth<br />
Kraus ergänzte: „Durch Mobbing am Arbeitsplatz oder Finanzprobleme werde das<br />
psychische Gleichgewicht leicht erschüttert. Sie helfen diesen Menschen seit zehn<br />
Jahren mit großer Kompetenz.“<br />
Dank der Einrichtung „können psychisch kranke Menschen so lange wie möglich in<br />
ihrer eigenen Wohnung leben“, hieß es im Grußwort von MdB Elisabeth Scharfenberg<br />
(Sprecherin der Grünen für Pflegepolitik). „Der Hilfebedarf ist von Person zu Person<br />
sehr unterschiedlich. “Deshalb sei ein abgestuftes Versorgungskonzept ungeheuer<br />
wichtig, erklärte Leiter Klaus Meierhöfer. Mit dem Ambulant betreuten Wohnen habe<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ein Angebot für Menschen geschaffen, die dank einer zeitweisen Betreuung<br />
ihr Leben weitgehend selbstständig führen können. So können sie in ihrem sozialen<br />
Umfeld bleiben, ihre Fähigkeiten werden wieder aufgebaut und diese Betreuungsform<br />
sei kostengünstiger als Krankenhausplätze. „Mehr als hundert Menschen haben wir<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
Bild oben:<br />
Jubilare bei der Gesamtkonferenz<br />
Bild unten:<br />
Sandra <strong>Loew</strong> und<br />
Balanced-Score-Card-Referent<br />
Konrad Mayer<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 15
16<br />
_<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
bisher betreut, 64 bereits entlassen. In über<br />
80 Prozent der Fälle mit Erfolg: Sie wohnen<br />
wieder allein.“ 300 bestehend Anfragen belegen<br />
die enorme Nachfrage. Im Raum Weiden<br />
hat die Einrichtung deshalb drei weitere<br />
Plätze beim Bezirk beantragt.<br />
Dickes Lob kassierten Klaus Meierhöfer und<br />
seine Mitarbeiterinnen für diese „Erfolgsstory“<br />
auch von ihren Vorgesetzten. Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong>: „Es ist klasse, was du<br />
auf die Beine gestellt hast, Klaus.“ Bereichsleiter<br />
Matthias Warken betonte: „Das Ambulant<br />
betreute Wohnen ist eine der lebendigsten<br />
und zukunftsträchtigsten Einrichtungen.“<br />
Für unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit<br />
dankten Elke Lehner (Sozialpsychiatrischer<br />
Dienst) und <strong>Dr</strong> Michael Ziereis<br />
(Bezirkskrankenhauses Wöllershof).<br />
Die Feier wurde umrahmt von der Musik von<br />
Johanna (Violine) und Klaus Luther (Gitarre).<br />
Das Buffet für die Ehrengäste stellte das Musik-Café<br />
B14, ebenfalls eine Einrichtung der<br />
Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
Fortbildungen,<br />
die Kreise ziehen<br />
Es ist schon lange ein Anliegen an unsere<br />
Klienten in der Wahrnehmung ihres Körpers<br />
und ihres Umfeldes zu fördern. Deshalb hat<br />
mich die Fortbildung „mit allen Sinnen erleben<br />
und erspüren“ auch brennend interessiert.<br />
Durch die Fortbildung erhielt ich neue<br />
Impulse und war voller Elan, das Gehörte<br />
und Erlebte in die Praxis umzusetzen.<br />
Das Problem war nur, wie kann ich bzw. wie<br />
können wir unsere Klienten motivieren? Im<br />
Team wurde beschlossen, meine neuen Erkenntnisse<br />
und Ideen unseren Klienten vorzustellen.<br />
Kurz darauf las ich in der Zeitung,<br />
dass in Neumarkt ein mobiles Erfahrungsfeld<br />
der Sinne angeboten wird ... Schon eine Woche<br />
später konnten wir das Erfahrungsfeld<br />
dank der spontanen Entscheidung und finanziellen<br />
Zusage unserer Chefin in unserem<br />
Haus anbieten.<br />
Es zeigten sich erstaunlich viele Klienten<br />
interessiert. Es war auch wirklich beeindruckend,<br />
was uns da alles vorgeführt wurde.<br />
Wussten Sie z.B., dass Quarzsand auf<br />
einer Kupferplatte je nach gespieltem Ton<br />
ein anderes Muster bildet? Oder welch eine<br />
tolle Form ein Tropfen Tinte bildet, wenn<br />
er im Wasser langsam nach unten sinkt?<br />
Ich denke, diese Experimente haben einen<br />
großen Teil dazu beigetragen, dass etliche<br />
Klienten an einer Weiterbildung interessiert<br />
sind. Nun haben wir geplant, eine Gruppe<br />
zu installieren, in der die Sinne geweckt, gefördert<br />
und geschult werden. Dies soll durch<br />
ganz praktische Übungen geschehen. Mal<br />
schauen, wie sich alles weiterentwickelt.<br />
Christa Grimm - Neumarkt<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
30 Jahre Haus Tannenschleife<br />
Das Haus Tannenschleife in der Nähe von Teunz feierte im Juni 2005 sein<br />
30jähriges Bestehen. 51 geistig behinderte Menschen werden in der ‚Tannenschleife’<br />
und dem angegliederten Haus Niedermurach betreut.<br />
Die Leiterin, Irena Brach, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, Mitarbeiter und<br />
Bewohner. In ihrer Rede stellte sie die Hauptaufgabe des Hauses heraus: die<br />
vorhandenen Kompetenzen der Bewohner zu erhalten, zu fördern und selbstbestimmtes<br />
Handeln zu ermöglichen. Als Beweis für die hohe Betreuungs- und Lebensqualität<br />
in ihrem Heimbereich führte Irena Brach an, dass es in den letzten<br />
Jahren so gut wie keine Einweisungen in ein psychiatrische Klinik gab.<br />
Frau Lisa Volland, Direktorin der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, bedankte<br />
sich für die geleistete Arbeit in den letzten 30 Jahren und Bürgermeister Josef<br />
Klier überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Teunz<br />
Im Rahmen des Festes wurden vier Bewohnerinnen, die von Anfang an bzw.<br />
schon seit 25 Jahren im Haus leben und fünf Mitarbeiterinnen für ihre langjährigen<br />
Verdienste geehrt. Der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Oberviechtach,<br />
„Die losgelassenen <strong>Loew</strong>en“ - die Hausband der Firma, sowie Sing-<br />
und Tanzeinlagen der Bewohner des Hauses gaben dem Fest einen lebendigen,<br />
fröhlichen Rahmen. Nachmittags war auch die Bevölkerung zum Tag der offenen<br />
Tür eingeladen, der ein abwechslungsreiches Programm für die Besucher bot<br />
und ein gelungener Abschluß der Jubiläumsfeier war.<br />
Haus Tannenschleife - Fakten<br />
51 Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung - verbunden mit<br />
Verhaltensauffälligkeiten (herausfordernden Verhaltensweisen) im emotionalen<br />
und sozialen Bereich - werden im Heimbereich Tannenschleife betreut. Davon<br />
sind insgesamt 37 Plätze in Eingliederung und 14 Plätze in Pflegegruppe<br />
Geboten wird eine vollstationäre bewohnerorientierte Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />
und Versorgung (pädagogisch, therapeutisch, pflegerisch) - unterschiedlich<br />
in Umfang und Intensität in Abstimmung auf den individuellen Hilfebedarf. Unterstützung<br />
wird geboten als assistierende Hilfe zur Selbsthilfe in der Pflegegruppe,<br />
grund- und behandlungspflegerische Maßnahmen als Schwerpunkt, im Bereich<br />
Eingliederung pädagogische und soziotherapeutische Maßnahmen.<br />
Die Betreuung umfasst alle Lebensbereiche, gerade auch in schwierigen Situationen,<br />
um einen Lebensraum zu schaffen für Personen, die nicht selbständig bzw.<br />
in ihrer Familie leben können, da sie (in unterschiedlichem Ausmaß) dauerhaft<br />
auf Unterstützung angewiesen sind.<br />
Die Arbeit in der Tannenschleife orientiert sich an den Prinzipien:<br />
Individualität (z.B. Respekt vor individuellen „Eigenheiten“, Angebote entspr. Wünschen<br />
und Interessen, Regeln und Grenzen entspr. individueller Notwendigkeit)<br />
Bedürfnisorientiertheit (z.B. vertraute Umgebung mit sicheren persönlichen<br />
Beziehungen, Freiräume)<br />
Selbstbestimmung und Selbständigkeit (Mitsprache und Mitwirkung, Handlungsspielräume<br />
zum Ausprobieren, Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten)<br />
Beziehung und Integration<br />
Normalisierung (Wohnumgebung, Tagesablauf, Trennung von Wohnen und<br />
zweiter Lebenswelt)<br />
Ziele dieser Arbeit sind:<br />
größtmögliche Lebenszufriedenheit und Lebensqualität in allen Bereichen<br />
(materiell, physisch, emotional, sozial)<br />
Unterstützung jedes einzelnen Klienten, seine Fähigkeiten zu entwickeln, um<br />
zu einer möglichst selbständigen Lebensführung zu gelangen (in alltäglichen<br />
lebenspraktischen Aktivitäten, in Sorge um sich selbst und die eigenen persönlichen<br />
Belange)<br />
Erhalten und Erlernen von Sozialkompetenz und Abbau von herausfordernden<br />
Verhaltensweisen, um soziale Anerkennung und Partizipation zu<br />
unterstützen<br />
aktive Freizeitgestaltung entspr. Interessen und Hobbies (auch Kurse zur Erwachsenenbildung,<br />
Urlaubsmaßnahmen)<br />
gesundheitsunterstützende Lebensweise und Gewährleistung medizinischer<br />
Versorgung<br />
Ausübung einer angemessenen Tätigkeit (Arbeit, sinnvolle Beschäftigung)<br />
Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft
Selbstbestimmung und Mitsprache entsprechend seinen Wünschen, Interessen<br />
und Zielen<br />
Begleitung und Unterstützung bei Krisen (z.B. Überforderungs- oder Angstreaktionen,<br />
aggressive Verhaltensweisen gegen die eigene Person oder andere)<br />
Um die Qualität der Arbeit langfristig zu sichern, wurden schon seit längerem folgende<br />
Maßnahme ergriffen z.B. kontinuierliche Hilfe- und Förderplanung, kontinuierlich geführte<br />
Dokumentation pädagogischer, therapeutischer und pflegerischer Ziele und<br />
Maßnahmen, regelmäßige Fortbildungen für Mitarbeiter, Heimbeirat, regelmäßige<br />
Nutzerbefragungen, kontinuierliche Konzeptionsfortschreibung<br />
JuH / Irena Brach<br />
10 Jahre Neukirchen Intensiv<br />
Am 16.10.1995 bezogen 8 Männer und<br />
5 Frauen den neu erbauten Heimbereich<br />
Neukirchen-Intensiv, der in zwei<br />
Gruppen aufgeteilt wurde. Hierbei handelt<br />
es sich um intelligenzgeminderte<br />
und psychisch erkrankte Menschen, bei<br />
denen ein hohes Maß an Fremd- und/<br />
oder Selbstgefährdung vorliegt. Viele der<br />
Männer und Frauen lebten vor der Aufnahme<br />
im Bezirkskrankenhaus Regensburg.<br />
In den ersten Jahren wurde als<br />
oberstes Ziel gesetzt, die Menschen in<br />
ihrem neuen Zuhause aufzunehmen, sie<br />
da abzuholen, ‚wo sie momentan stehen‘<br />
und schließlich zu beheimaten. Wichtig<br />
war der Beziehungsaufbau, denn Vertrauen<br />
und das Gefühl von Geborgenheit<br />
ist die elementare Basis um mit dem<br />
oben beschriebenen Personenkreis in<br />
Interaktion zu treten. Es wird auf beiden<br />
Gruppen im Bezugsrahmensystem gearbeitet,<br />
obwohl sich dies am Anfang als<br />
recht schwierig zeigte, da zunächst die<br />
Personalfluktuation ziemlich hoch war.<br />
Um den BewohnerInnen Sicherheit zu<br />
vermitteln, wurde ein fester Tagesablauf<br />
erarbeitet, wo Beschäftigungen und Therapie<br />
individuell aufeinander abgestimmt<br />
wurden. Fester Bestandteil im Tagesablauf<br />
ist z. B. ein gemeinsamer Morgenkreis.<br />
Hier suchen sich die BewohnerInnen<br />
ein Lied aus, das sie gemeinsam<br />
singen. Anfangs wurde das Aussuchen<br />
der Lieder vom Personal übernommen,<br />
doch mittlerweile sind einige BewohnerInnen<br />
so selbständig, dass sie selbst<br />
entscheiden, welches Lied sie singen<br />
möchten. Der Morgenkreis endet stets<br />
mit dem selben Satz und einer gemeinsamen<br />
Zwischenmahlzeit.<br />
Bei häuslichen Tätigkeiten werden die<br />
Bewohner immer wieder mit einbezogen,<br />
z.B. beim Einräumen ihrer Wäsche<br />
in die Schränke. Bewohner, die dies<br />
nicht alleine bewältigen können, nehmen<br />
zumindest passiv daran teil.<br />
Von Jahr zu Jahr wurden die BewohnerInnen<br />
immer mehr in die Gestaltung<br />
ihres Gruppenraumes und ihrer Zimmer<br />
einbezogen. Dies erwies sich am Anfang<br />
als recht schwierig, da vieles immer wieder<br />
zerstört wurde. Doch mit viel Geduld<br />
und immer wieder erneuten Versuchen<br />
ist es den Personal unter Einbeziehen<br />
der BewohnerInnen gelungen, die Zimmer<br />
gemütlich und wohnlich zu gestalten.<br />
Vor einem Jahr wurden die Zimmer<br />
neu renoviert, dabei konnten sie bei der<br />
Farbgestaltung mit entscheiden.<br />
Eine große Abwechslung vom normalen<br />
Alltag sind für die BewohnerInnen verschiedene<br />
Außenaktivitäten, die jährlich<br />
immer umfangreicher werden. Beliebt<br />
sind Zoobesuche, Schwimmen im Hallenbad<br />
oder Essen gehen ins Lokal.<br />
Diese Unternehmungen finden auch<br />
oft gruppenübergreifend statt. Seit dem<br />
Jahr 2000 werden von einigen BewohnerInnen<br />
Ferienmaßnahmen jährlich<br />
wahrgenommen.<br />
Seit diesem Jahr findet einmal wöchentlich<br />
ein Bewohner-Team statt, in dem ein<br />
Wochenplan erarbeitet wird. Bewohner,<br />
die sich sprachlich oder durch Gestiken<br />
äußern, bringen hier ihre Wünsche und<br />
Bedürfnisse zum Ausdruck. Sie entscheiden<br />
somit, was sie an den verschiedenen<br />
Tagen gerne unternehmen möchten.<br />
Zum Beispiel, Spaziergänge, Snoezelen<br />
oder ein Entspannungsbad usw.<br />
Die Teilhabe am öffentlichen Leben und<br />
in der Dorfgemeinschaft wird immer<br />
reger und intensiver umgesetzt. Regelmäßige<br />
Einkäufe oder Cafebesuche,<br />
Veranstaltungen und der sonntägige Besuch<br />
der Kirche stehen im Mittelpunkt.<br />
Sehr beliebt bei den BewohnerInnen ist<br />
der jährliche Sankt Martins-Umzug.<br />
Voraussetzung für alle Arbeiten, mit<br />
den uns anvertrauten Menschen, ist<br />
eine stabile und kongruente Zusammenarbeit<br />
durch das Personal. Hierbei<br />
ist unter anderem der hohe Personalschlüssel<br />
ein sehr wichtiger Punkt, um<br />
die Frustrationen der BewohnerInnen<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
Daniela Tippmann, Gruppenleitung<br />
Edelgard Mihut, Gruppenleitung<br />
Neukirchen Intensiv<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
Bild oben:<br />
30 Jahre Tannenschleife<br />
Lisa Volland (links) beglückwünscht<br />
die Jubilarin Anita Jaworski -<br />
rechts: Irena Brach<br />
Bild unten:<br />
Neukirchen intensiv<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 17
18<br />
_AUS DEN HÄUSERN<br />
„Jenseits der Leitplanke“<br />
Musik Cafè B 14<br />
im Bayrischen Rundfunk<br />
Harald Grill besuchte Ende Oktober<br />
2006 das Musik Cafè B 14 im Auftrag<br />
des Bayrischen Rundfunks. Der oberpfälzer<br />
Schriftsteller ist Freier Mitarbeiter<br />
des BR. Auf seiner Reise von<br />
Nürnberg nach Prag auf der „Goldenen<br />
Straße“ stellt Harald Grill interessante<br />
und außergewöhnliche Reiseziele vor.<br />
Im Verlauf seiner Reise kam er auch<br />
nach Wernberg-Köblitz und erinnerte<br />
sich an das B 14, wo er im November<br />
1995 eine Dichterlesung hielt.<br />
Neben einem Interview mit Georg Lang<br />
dem Geschäftsführer des Musik-Cafès,<br />
unterhielt er sich auch mit den Mitarbeitern<br />
Oliver Hopp und Wolfgang Kern<br />
die gerne ihr Fachwissen an den Mann<br />
brachten. Grill zeigte sich begeistert, wie<br />
sich das Projekt, das damals noch ganz<br />
am Anfang stand, zunehmend professionalisiert<br />
hat, ohne dabei seine persönliche<br />
Ausstrahlung und Wärme zu verlieren.<br />
Im B14 arbeiten mittlerweile rund 15<br />
leicht geistig behinderte Menschen. Im<br />
Sendebeitrag ist übrigens auch ein Livemitschnitt<br />
des Konzerts von Pete Gavin<br />
& sHangHai blues gAng zu hören, das<br />
am Aufzeichnungstag statt fand.<br />
Georg Lang<br />
„Jenseits der Leitplanke“<br />
Ausstrahlung:<br />
25.12.06 um 12.00 Uhr auf Bayern 2<br />
Tai Chi und Qi Gong<br />
am Herbstfest<br />
Nürnberg - Unterachel. Auf dem<br />
Herbstfest 2005 führten die Bewohner<br />
von Ober- und Unterachtel und Nürnberg-Bierweg<br />
in drei Gruppen erstmals<br />
Qi Gong vor, das sie seit Mai zweimal<br />
die Woche mit viel Spaß praktizieren.<br />
Als ich im Mai das erste Mal nach Ober-<br />
und Unterachtel kam, wurde ich mit viel<br />
Neugierde empfangen. Die Bewegungen<br />
waren anfangs sehr fremd und in ihrer<br />
Ausführung sehr steif. Doch mittlerweile<br />
sind sie weich und fließend geworden.<br />
Tai Chi ist eine Bewegungsmeditation aus<br />
China, um ins innere Lot zu kommen. Im<br />
Tai Chi, und noch effektiver im Qi Gong,<br />
können Blockaden abgebaut werden. So<br />
können das Qi und das Blut Tag für Tag<br />
ungehindert im ganzen Körper zirkulieren.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Das Leben besteht aus Gegensätzen,<br />
oder wie die Chinesen sagen, aus Yin<br />
und Yang. Durch Öffnen und Schließen<br />
der Gefäße wird das Gewebe gedehnt,<br />
trainiert und in seine natürliche Bewegung<br />
gebracht. Es werden Ablagerungen gelöst<br />
und besser ausgeschieden und dies senkt<br />
den Blutdruck und steigert die Leistungsbereitschaft.<br />
Qi Gong übt auf die Körperflüssigkeiten,<br />
einschließlich Blut und<br />
Lymphe, sowie die Gelenkschmiere eine<br />
sehr intensive Wirkung aus. Die Übungen<br />
erzielen dort die ausgeprägtesten Bewegungen,<br />
wo die größten Lymphknoten liegen:<br />
in den Achselhöhlen, den Kniekehlen<br />
und der Leistengegend. Ungeachtet des<br />
Alters, Geschlechts oder der körperlichen<br />
Verfassung fördern sie Vitalität und Lebensmut<br />
und haben dadurch eine verjüngende<br />
Wirkung.<br />
Ein weiterer Vorteil von Tai Chi liegt darin,<br />
dass die Bewegungen ohne Kraft ausgeführt<br />
werden. Ideal für Leute mit körperlichen<br />
und geistigen Einschränkungen.<br />
Es bereitet mir große Freude, wie alle<br />
Teilnehmer immer schon auf mich warten<br />
und viel Spaß haben. Das fördert<br />
die Gemeinschaft und die Gesundheit.<br />
Rüdiger Schramm<br />
25 Jahre <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
in Bachetsfeld<br />
Bachetsfeld. Will man einen umfassenden<br />
Rückblick auf die Geschichte<br />
der Arbeitstherapeutischen Werkstatt<br />
in Bachetsfeld geben, so muss dieser<br />
zehn Jahre vor dem Eröffnungsjahr<br />
1979 beginnen. Denn schon damals<br />
bestanden in Neukirchen und Poppberg<br />
Werkstattgruppen, in denen behinderte<br />
Mitarbeiter Gartenarbeiten erledigten,<br />
schreinerten oder den im Heim angestellten<br />
Schuster bei seiner Arbeit unterstützten;<br />
auch das Hüten einer Schafherde<br />
gehörte in diesen Jahren zum<br />
arbeitstherapeutischen Angebot.<br />
Erst nachdem <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> vor gut 25<br />
Jahren das ehemalige Bachetsfelder<br />
Schulgebäude erworben und umgebaut<br />
hatte, zogen viele der in den dortigen<br />
Gruppen tätigen Mitarbeiter um.<br />
Wenngleich auch die Schusterei mit<br />
nach Bachetsfeld wechselte, so standen<br />
von Beginn an Montagearbeiten für<br />
die verschiedensten Firmen der Region<br />
als Arbeits- und Beschäftigungsangebot<br />
im Vordergrund. Zu den Kunden der<br />
Werkstatt zählen heute unter anderen<br />
der Sulzbach-Rosenberger Werbeartikelhersteller<br />
Elastoform, die Firma Fa-<br />
ckelmann Haushaltswaren in Hersbruck<br />
und die Fürther Kartonagenfabrik Emil<br />
Schwaderer. Die Bandbreite der Tätigkeiten<br />
für diese Firmen reicht vom<br />
Montieren und Bestücken von Halbfertigwaren<br />
über Einzähl-, Etikettier- und<br />
Verpackungsarbeiten bis hin zur vollständigen<br />
Übernahme des Postversands<br />
für Geschäftsbriefe. Zusätzlich<br />
werden auch Produkte in Eigenregie<br />
hergestellt und verkauft: handgezogene<br />
Kerzen aus Bienenwachs sowie<br />
verschiedene Töpfer- und Holzwaren.<br />
Der Verein Behindertenhilfe e.V. übernimmt<br />
die finanzielle Abwicklung der<br />
Aufträge wie auch der Eigenproduktion;<br />
dabei werden die Erlöse in vollem Umfang<br />
an die behinderten Mitarbeiter als<br />
Arbeitsprämie weitergegeben oder zur<br />
Deckung von Kosten verwandt, die im<br />
unmittelbaren Zusammenhang mit den<br />
Aufträgen stehen.<br />
Fast 13 Jahre lang wurde die ehemalige<br />
Lehrerwohnung der Schule als<br />
Wohngruppe genutzt, bevor 1997 auch<br />
diese zu Werkstatträumen umgebaut<br />
wurde. Hier befindet sich nun die spezielle<br />
Fördergruppe des Hauses, in der<br />
Menschen betreut werden, für die Arbeit<br />
nicht mehr im Vordergrund steht. Die<br />
Förderung wird durch weitere Angebote<br />
z.B. zur Erweiterung der lebenspraktischen<br />
Kompetenzen oder Trainingsmaßnahmen<br />
in den Kulturtechniken<br />
abgerundet.<br />
Das 25-jährige Jubiläum wurde am 31.<br />
Juli 2005 mit einem Festakt gefeiert. Dabei<br />
lobte der Illschwanger Bürgermeister<br />
Hans Pickel das Engagement von <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> als sehr wichtig und auch als Bereicherung<br />
für die Gemeinde, denn jeder<br />
Mitbürger könne von Behinderung betroffen<br />
werden. Der stellvertretende Landrat<br />
des Landkreises Amberg-Sulzbach Hermann<br />
Völlger merkte an: „Die Integration<br />
der behinderten Menschen gelingt in der<br />
Werkstatt in vorbildlicher Weise.“ Direktorin<br />
Lisa Volland überbrachte die Grüße<br />
der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Sie stellte heraus,<br />
dass nur wenige soziale Einrichtungen<br />
auf so einen großen Stamm an langjährigen<br />
und erfahrenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zurückgreifen könne.<br />
Sie sehe dies als Basis für den Erfolg<br />
der Werkstatt. Der Festakt fand in der<br />
Segnung des neuen Um- und Anbaus<br />
ihren Abschluss. Ein Tag der offenen Tür<br />
schloss sich der Feier an. Dabei konnten<br />
die neuen Räumlichkeiten besichtigt<br />
werden und die Bevölkerung aus der<br />
Umgebung konnte einen Einblick in die<br />
Arbeit der Werkstatt gewinnen.<br />
Thomas Spaett
Brandschutzübung<br />
im Haus Waidhaus<br />
Am 21.09.05 fand im Haus Waidhaus<br />
im Rahmen der Brandschutzwoche eine<br />
große Feuerwehrübung statt. Diese war<br />
die erste große Übung im Haus Waidhaus.<br />
Bedenken bestanden, wie die BewohnerInnen,<br />
psychisch kranke Menschen,<br />
dieses Szenario verkraften würden. Es<br />
zeigte sich, dass die Nervosität und Unruhe<br />
anstieg, je näher die Übung rückte.<br />
Um 18.30 Uhr war es dann soweit. Es<br />
wurde in der Feuerwehr-Alarmzentrale<br />
in Weiden der Notruf getätigt. Gemeldet<br />
wurde ein Zimmerbrand bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in<br />
Waidhaus, Haus 3. Es sind 13 Bewohner<br />
und ein Mitarbeiter zu evakuieren.<br />
Nur wenige Minuten danach hörte man<br />
schon die Martinshörner der Feuerwehren<br />
aus dem näheren Umkreis. Innerhalb<br />
kürzester Zeit waren die Einsatzkräfte<br />
von sechs verschiedenen Feuerwachen<br />
vor Ort. Schläuche wurden verlegt,<br />
Straßen abgesperrt, Bewohner gerettet,<br />
der imaginäre Brand gelöscht - im<br />
Haus ohne Wasser, außerhalb mit Wasser,<br />
und ein Bewohner wurde sogar mit<br />
der <strong>Dr</strong>ehleiter aus dem Dachgeschoß<br />
geborgen. Die ‚Geretteten‘ wurden im<br />
Feuerwehrhaus versammelt und die<br />
Vollzähligkeit wurde überprüft.<br />
Nach ca. 1 Stunde war der Brand gelöscht,<br />
alle Bewohner und Mitarbeiter<br />
gerettet und die Schläuche wieder aufgerollt.<br />
Im Anschluss fand eine Nachbesprechung<br />
mit allen beteiligten Einsatzkräften,<br />
ca. 60 Frauen, Männer und<br />
Jugendlichen, im Feuerwehrhaus statt.<br />
Mit anwesend waren: Notarzt Werner<br />
Duschner, Bürgermeister Anton Schwarzmeier,<br />
Kreisbrandmeister Gerhard Gösl,<br />
Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer,<br />
Kreisbrandmeister Willi Duschner (unser<br />
Brandschutzbeauftragter), FFW Kommandant<br />
Waidhaus Hans Hanauer und<br />
das Leitungsteam von Haus Waidhaus<br />
(Frau Ina Hutzler, Herr Fabian Maier,<br />
Herr Uwe Hippmann). Zusammenfassend<br />
wurde festgestellt, dass die Übung<br />
gut organisiert, der Ablauf reibungslos<br />
und die Einsatzbereitschaft der Mitwirkenden<br />
mehr als lobenswert war.<br />
Die Feuerwehren und das Heim Waidhaus<br />
waren sich einig, dass eine solche<br />
Übung sehr sinnvoll und extrem wichtig<br />
für den Notfall ist. Nur so ist es möglich,<br />
Abläufe zu optimieren.<br />
Hier noch mal ein Dank an alle Mitwirkenden<br />
für das Gute gelingen der Übung.<br />
Ina Hutzler<br />
Kampf gegen die<br />
Schneemassen<br />
im Jägerhof<br />
Jägerhof. Es war am Donnerstag, den<br />
09. Februar 2006, als ein Anruf unseres<br />
Architekten Hartinger im Leitungsbüro<br />
einging. Die Schneelast auf dem<br />
Dach des Altbaus im Jägerhof könnte<br />
kritisch werden. Er wollte zwei Arbeiter<br />
einer Baufirma beauftragen, das Dach<br />
abzuschaufeln. Da die beiden Arbeiter<br />
vermutlich bis Sankt Nimmerlein mit Abschaufeln<br />
beschäftigt gewesen wären,<br />
ließ die stellvertretende Heimleitung,<br />
Frau Welnhofer, ihre Kontakte zum THW<br />
spielen. Gegen Mittag standen dann<br />
etwa 15 THW Einsatzkräfte auf dem<br />
Dach und schaufelten bis zum Abend.<br />
Die 22 BewohnerInnen aus dem Altbau<br />
wurden an diesem Tag in den Neubau<br />
evakuiert, konnten dann aber die Nacht<br />
wieder in ihren gewohnten Räumlichkeiten<br />
verbringen. Am nächsten Tag<br />
befreite der Hausmeister mit schwerem<br />
Räumgerät (Traktor) die wichtigsten<br />
Wege auf dem Heimgelände von den<br />
enormen Schneemassen.<br />
Christian Hien<br />
30 Jahre<br />
Hormersdorf und<br />
Unterachtel<br />
Zwei Häuser von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
feierten ihr großes Jubiläum<br />
In den Einrichtungen Hormersdorf und<br />
Unterachtel werden derzeit 147 Menschen<br />
von 130 Mitarbeitern mit unterschiedlichen<br />
Ausbildungen betreut. .<br />
Die Therapie- und Freizeitangebote<br />
umfassen neben einer allgemeinen Förderung<br />
der lebenspraktischen und sozialen<br />
Kompetenzen z.B: Reittherapie,<br />
Gestalttherapie mit Geistigbehinderten,<br />
Beschäftigungstherapie, Tagesstrukturierende<br />
Maßnahmen, Sport-, Spiel-<br />
und Musikgruppen, Tai Chi, Ferienmaßnahmen.<br />
. . . .<br />
Die Einbeziehung der Bewohner in die<br />
Gestaltung ihrer Lebenswelt war den<br />
Einrichtungen schon immer ein Anliegen.<br />
So wurde beispielsweise noch vor<br />
der gesetzlichen Regelung ein Heimbeirat<br />
als Gremium für die Mitsprache der<br />
Bewohner ins Leben gerufen.<br />
Mit einem Gottesdienst in der Hormersdorfer<br />
Kirche begannen am Samstag,<br />
14.10.2006 die Feierlichkeiten zum 30<br />
jährigen Bestehen der Heimbereiche<br />
AUS DEN HÄUSERN_<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Jenseits der Leitplanke<br />
Harald Grill interviewt Oliver Hopp<br />
Brandschutzübung Waidhaus<br />
Feuerwehrleute haben alles<br />
unter Kontrolle<br />
Tai Chi und Chi Gong<br />
Übungen mit der Gruppe<br />
Schneemassen im Jägerhof<br />
Männer von THW auf dem Dach<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 19
20<br />
_AUS DEN HÄUSERN<br />
30 Jahre Hormersdorf & Unterachtel<br />
v.l.n.r.: Sandra <strong>Loew</strong>, Beate Seuferling,<br />
Rainer Lambert und Bewohner<br />
Siegfried Hertle im Gespräch<br />
Hormersdorf und Unterachtel der Firma<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Im Anschluss wechselte die<br />
Festgemeinschaft, bestehend aus Bürgern<br />
der umliegenden Ortschaften, Gästen<br />
sowie Bewohnern und Betreuern der<br />
Häuser ins Festzelt, wo Sie vom Heimleiter<br />
des Hauses Hormersdorf, Peter Speck,<br />
herzlich willkommen geheißen wurden.<br />
Das erste Grußwort sprach Lisa Volland,<br />
Direktorin der Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Sie<br />
bedankte sich bei den Ehrengästen, dem<br />
stellvertretende Landrat Norbert Dünkel,<br />
Bürgermeister Georg Brandmüller von<br />
der Marktgemeinde Schnaittach, Pfarrer<br />
Baranski von der Kirchengemeinde aus<br />
Osternohe, sowie der Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong>, und dem medizinischen Direktor<br />
<strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> jun. für ihr Kommen.<br />
Herzlicher Dank wurde den vielen Helfern<br />
für ihr großartige Unterstützung<br />
ausgesprochen. Neben den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Heime galt<br />
dieser besonders der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Hormersdorf, die beim Zeltaufbau<br />
und bei der Regelung des Verkehrs<br />
und der Parkplatzeinweisung aktiv war.<br />
Für die Bewohner und Mitarbeiter aus-<br />
Unterachtel und Hormersdorf bedeuteten<br />
diese Jahre viel Veränderung, führte<br />
Frau Volland weiter aus. Die Häuser<br />
wurden aus-, um- und angebaut, es<br />
wurden Konzepte entwickelt und umgesetzt.<br />
So konnte im Jahr 1996 das<br />
Haus Hormersdorf Intensiv eröffnet<br />
werden, ein Eingliederungsprojekt von<br />
Langzeitpatienten aus psychiatrischen<br />
Kliniken.<br />
Wo so lange zusammen gelebt wird, da<br />
entsteht Heimat, betonte Frau Volland.<br />
Erst die Mitmenschen schaffen ein Umfeld<br />
mit Lebensqualität. Anerkennung<br />
und Schutz, Zuneigung und Fürsorge,<br />
Freundlichkeit und Respekt braucht jeder<br />
Mensch, aber auch Reibung, kritische<br />
Rückmeldungen und Unterstützung bei<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
der Bewältigung von Konflikten und Problemen.<br />
Als Anerkennung für die gute Arbeit<br />
erhielten die Einrichtungen von der<br />
Geschäftsführung einen Geldbetrag, welcher<br />
für die seit zwei Jahren angebotene<br />
Reittherapie verwendet werden wird.<br />
Im Anschluss sprach der stellvertretende<br />
Landrat Herr Norbert Dünkel. Er<br />
überbrachte Grüße des Landrats Helmut<br />
Reich, des Bezirkstagspräsidenten<br />
Richard Bartsch und des Bezirks Mittelfranken.<br />
Herr Dünkel bedankte sich<br />
bei allen Mitarbeitern, die mit großer<br />
Hingabe, ganz großem Herz und dem<br />
„Quäntchen mehr“ dafür sorgen, dass<br />
die Menschen, die hier leben, eine gute<br />
Heimstatt haben. Er bedankte sich bei<br />
allen Bürgern für das Verständnis und<br />
die herzliche Nachbarschaft, die heutzutage<br />
nicht selbstverständlich sind.<br />
Der erste Bürgermeister der Marktgemeinde<br />
Schnaittach, Georg Brandmüller, übermittelte<br />
die Grüße und Glückwünsche des<br />
Marktrates, der Bürger von Hormersdorf<br />
und der Gesamtgemeinde Schnaittach.<br />
Er begann mit einem Zitat von Peter Rosegger:<br />
„Auf dem Weg zum Licht, lasset<br />
keine zurück“. Brandmüller fand durchaus<br />
kritische Töne zur Lage behinderter Menschen<br />
in Deutschland. Unter dem Diktat<br />
der Wirtschaftlichkeit im Sozialen bestehe<br />
die Gefahr, dass hilfsbedürftige Menschen<br />
zurückgelassen werden. Sie hätten<br />
keine Lobby. Oft seien die Schwächsten<br />
unserer Gesellschaft die Benachteiligten<br />
bei Reformen und Sparbeschlüssen. Politik<br />
könne man auch daran messen, wie<br />
sie mit den Benachteiligten in der Gesellschaft<br />
umgeht. Wichtig ist es, behinderte<br />
Menschen als Persönlichkeiten zu achten<br />
und deren Wünsche bei der Betreuung zu<br />
berücksichtigen. Weiter führte Brandmüller<br />
aus, gehöre es zum Leitbild von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>,<br />
den Menschen ein Gefühl von Sicherheit<br />
und Geborgenheit zu geben und bedankte<br />
sich für das Engagement der Firmengruppe.<br />
Den Hormersdorfer Bürgern, die<br />
christliche Nächstenliebe hier aktiv leben,<br />
sprach er große Anerkennung dafür aus,<br />
dass sie die Heimbewohner tatsächlich ins<br />
dörfliche Leben integrieren.<br />
Der weitere Verlauf der Feier war geprägt<br />
von musikalischen Einlagen der Bewohner<br />
beider Häuser von Auftritten der<br />
Fitnessgruppe und einer Tai Chi Vorführung,<br />
um nur einige von vielen Highlights<br />
zu nennen. Den Besuchern bot sich die<br />
Möglichkeit, an Führungen durch beide<br />
Häuser in Hormersdorf teilzunehmen und<br />
mit einem Shuttlebus die Reittherapie in<br />
Menschhof zu besuchen. Die Veranstaltung<br />
fand bei einem gemütlichen Beisammensein<br />
mit Abendessen ihren Ausklang.<br />
JuH / Peter Speck<br />
1. Ebracher<br />
Christkindlmarkt<br />
Ebrach. Erstmalig öffneten sich am<br />
17./18.12.2005 die Pforten des eigenen<br />
Christkindlmarktes der Einrichtung<br />
der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> sozialen Dienstleistungen<br />
in Ebrach.<br />
Umhüllt von den Düften der Weihnachtszeit<br />
und den damit verbundenen Leckereien<br />
konnte man die vorweihnachtliche<br />
Atmosphäre genießen. Bereits Wochen<br />
zuvor verbreitete der anstehende Christkindlmarkt<br />
mit all seinen Vorbereitungen<br />
Nervosität, Spannung und Vorfreude<br />
bei den Bewohnern und Mitarbeitern.<br />
Die Umsetzung der Ideen für die selbst<br />
gestalteten Verkaufsangebote und die<br />
Planung des Christkindlmarktes sorgten<br />
für Ablenkung und kamen allen sehr<br />
gelegen. Und so vergingen die Tage<br />
bis zur Eröffnung des Marktes wie im<br />
Fluge. Allerdings sollte auch bei diesem<br />
Ereignis die Spontanität des Hauses<br />
Ebrachs nicht fehlen und so entstand<br />
relativ kurzfristig die Umsetzung einer<br />
lebenden Krippe.<br />
Großer Dank hierfür gilt den freiwilligen<br />
Helfern der katholischen Landjugend,<br />
die sich trotz eisiger Temperaturen als<br />
Maria und Josef zur Verfügung stellten.<br />
Für die Bewohner der Einrichtung<br />
(Angehörige und Gäste) war es ein besonderes<br />
Erlebnis, eine lebende Krippe<br />
zu bestaunen und die Nähe zu den<br />
Tieren zu erfahren. Die hauseigene Holari-Band<br />
begleitete die Besucher des<br />
Christkindlmarktes mit weihnachtlichen<br />
Klängen.<br />
Aufgrund der kalten Temperaturen<br />
wurde eine Aufwärmmöglichkeit für Jedermann<br />
angeboten. Dort konnte man<br />
auch die Krippenausstellung bestaunen.<br />
Mit viel Engagement wurde diese<br />
Ausstellung hergerichtet, bei der u.a.<br />
auch zwei von Bewohnern mitgestaltete<br />
Krippen betrachtet werden konnten.<br />
Rückblickend kann man sagen, dass die<br />
Idee zum Ebracher Christkindlmarkt ein<br />
voller Erfolg war und sich auf jeden Fall<br />
auch 2006 wieder durchsetzen wird.<br />
Ausschlaggebend hierfür ist die große<br />
Beteiligung der Gäste, denen die Einrichtung<br />
einen großen Dank für ihr<br />
zahlreiches Erscheinen aussprechen<br />
möchte. Wir freuen uns schon auf den<br />
2 Ebracher Christkindlmarkt.<br />
Manuela Trier<br />
Gruppenleitung Haus Ebrach
Schwandorf feiert<br />
10jähriges Jubiläum<br />
Am 22. Juni 2005 konnte unsere Einrichtung<br />
in Schwandorf ihr 10jähriges<br />
Jubiläum feiern; nach Rücksprache mit<br />
unseren Bewohnern sollte dieser Anlass<br />
in Form eines gemeinsamen Ausfluges<br />
in den Freizeitpark Geiselwind gefeiert<br />
werden. Unser Bild zeigt die ‚Reisegruppe‘<br />
der Schwandorfer Einrichtung; Fazit<br />
aller Beteiligten: „Ein toller, abwechslungsreicher<br />
Tag - nur schade dass man<br />
nicht öfter Jubiläum feiern kann!“<br />
Tag der offenen Tür<br />
in Weiding<br />
Im August fand im Haus Fuchsenschleife<br />
ein Tag der offenen Tür statt, bei der<br />
die Bevölkerung recht herzlich eingeladen<br />
wurde. Somit hatten die Besucher<br />
die Möglichkeit, das Kleinheim Weiding<br />
und die dazu gehörende Außenwohngruppe<br />
in Schönsee zu besichtigen und<br />
einen Blick in den Alltag der Bewohner<br />
zu bekommen.<br />
Auch ein Bild in der Zeitung gab der<br />
Öffentlichkeit die Möglichkeit, das Kleinheim<br />
Weiding kennen zu lernen. Besonders<br />
erfreut waren die Bewohner über<br />
den Besuch des Bürgermeisters aus<br />
Oberviechtach.<br />
Die Gartenanlage wurde rechtzeitig durch<br />
eine unserer Mitarbeiterinnen, Fr.<br />
Rauch, fertig gestellt, wobei die Bewohner<br />
voller Eifer und Fleiß dabei waren.<br />
Stolz zeigten sie am Tag der offenen Tür<br />
den Besuchern ihre Zimmer, sowie ihr<br />
Hab und Gut, wie z. B. Stereoanlagen,<br />
die ihnen sehr wichtig sind.<br />
Herbstfest<br />
in Bühling<br />
Traditionell ist das Herbstfest im Hause<br />
Bühling.Am Sonntag, 18.09.2005 fanden<br />
sich Bewohner, Personal, sowie<br />
geladene Betreuer und Angehörige bei<br />
strahlendem Sonnenschein im Wohnheim<br />
Bühling ein. Der Therapeutische<br />
Leiter des Hauses, Herr Meissner Tobias<br />
begrüßte die Gäste, die anschließend<br />
mit Kaffee und Kuchen bewirtet<br />
wurden. Alleinunterhalter Thomas Kuffner<br />
sorgte für die musikalische Umrahmung,<br />
bei der sogar der berühmte<br />
‚Zwiefache‘ getanzt wurde. Am Stand<br />
der hauseigenen Werkstätte konnten<br />
sich die Besucher von den Fingerfer-<br />
tigkeiten der Bewohner überzeugen und<br />
die Produkte erwerben. Eine besondere<br />
Attraktion stellte die Bumskopfwurfmaschine<br />
des KJR Regen dar. Für Frau<br />
Weraneck, Frau Penzkofer und Frau<br />
Altmann die mit einigen Bewohnern des<br />
Hauses ein Schwarzlichttheater einstudierten,<br />
war an diesem Nachmittag die<br />
Premiereaufführung.<br />
Mit dem Motto ‚Unter dem Meer‘ wurden<br />
die Gäste in eine Unterwasserwelt<br />
mit bunten Fischen und leuchtenden<br />
Seifenblasen entführt.Und da auch Zuschauen<br />
hungrig macht, wurde im Anschluss<br />
daran das Buffett mit Schnitzel,<br />
Pommes und Salat eröffnet.<br />
Am Ende der Feier waren sich alle einig:<br />
Es war ein schönes Fest!<br />
Die Musik ist für das nächste Fest bereits<br />
gebucht, denn wer so fleißig weiterspielt,<br />
auch wenn die Gäste schon<br />
lange nicht mehr da sind, und man sogar<br />
noch beim Abbau des Zeltes musikalisch<br />
unterstützt wird - dieses Engagement<br />
muss belohnt werden.<br />
Der für die Organisation zuständige Qualitätszirkel<br />
‚Öffentlichkeitsarbeit‘ des Hauses<br />
freute sich über die positiven Rückmeldungen<br />
des Tages und hat für das Jahresprogramm<br />
2006 einiges vorbereitet.<br />
Neubau in Kollnburg/<br />
Schreinermühle<br />
bezogen<br />
Am 16. Januar 2005 war es endlich<br />
soweit. 18 von 60 Bewohner/innen mit<br />
schwerer und schwerster Intelligenzminderung<br />
des Hauses Schreinermühle<br />
in Kollnburg (Niederbayern) durften<br />
ihr neues Zuhause beziehen. Durch<br />
dieses neu gestaltete Gebäude wurde<br />
eine lang geplante Strukturverbesserung<br />
des Hauses Schreinermühle umgesetzt.<br />
In einer Rekordzeit von nur<br />
neun Monaten Bauzeit errichtete die<br />
Fa. Fischl-Bau aus Allersdorf den 3-stöckigen<br />
Bau mit einer Gesamtfläche von<br />
über 1000 qm.<br />
Im Erdgeschoss ist ein großzügig gestalteter<br />
Raum für gruppenübergreifende<br />
tagesstrukturierende Maßnahmen<br />
wie Arbeiten mit Ton oder Holz, malen<br />
mit diversen Materialien auf verschiedenem<br />
Untergrund, kochen, backen,<br />
musizieren, Socken sortieren uvm.<br />
Die zwei neuen Wohngruppen auf zwei<br />
Etagen sind hell und großzügig mit<br />
breiten Gängen, je 2 Pflegebäder (befahrbare<br />
Duschen, Hubbadewanne),<br />
5 Einzel- und 2 Doppelzimmer, sowie<br />
mit je einem Zimmer mit überbreiter Tür,<br />
AUS DEN HÄUSERN_<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Ebracher Christkindl-Markt<br />
10 Jahre Schwandorf<br />
Tag der Offenen Tür in Weiding<br />
Herbstfest in Bühling<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 21
22<br />
_AUS DEN HÄUSERN<br />
gestaltet. So können auch bettlägerige<br />
Bewohner/innen am Gemeinschaftsleben<br />
teilhaben, wenn sie mitsamt ihrem Bett<br />
in den Wohnraum oder auf den Balkon<br />
kommen. Bei der Gestaltung und Einrichtung<br />
der Wohngruppen, sowie der<br />
Zimmer, hatten die Mitarbeiter/innen freie<br />
Hand, wobei die Wünsche, Bedürfnisse<br />
und Vorlieben der Bewohner/innen berücksichtigt<br />
wurden. Ein Aufzug erleichtert<br />
mobil eingeschränkten Bewohner/innen<br />
das Überwinden der Stockwerke und<br />
auch die Mitarbeiter/innen genießen es,<br />
die schweren Taschen und Wäschekörbe<br />
nicht mehr schleppen zu müssen.<br />
Der neu gestaltete Garten ist begrenzt<br />
durch kreative Holzelemente und inmitten<br />
der frisch angelegten Grünfläche steht ein<br />
großer Massivholzpavillon. Diese Gestaltung<br />
wurde durch die großzügige Spende<br />
der Fa. Fischl-Bau aus Allersdorf, mit<br />
Unterstützung der Zimmerei Köppl aus<br />
<strong>Dr</strong>achselsried und der Fa. Schierer aus<br />
Viechtach ermöglicht. Der neu gestaltete<br />
Freisitz findet bei Bewohner/innen wie<br />
Mitarbeiter/innen großen Anklang.<br />
Am 10. Juli 2005 wurde der frisch bezogene<br />
Neubau im Rahmen des traditionellen<br />
Sommerfestes mit einem ökumenischen<br />
Gottesdienst eingeweiht. Alle<br />
Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen<br />
trafen sich dazu im extra aufgebauten<br />
Festzelt und gestalteten den Gottesdienst<br />
maßgeblich mit. In diesem Sinne<br />
- liebe Grüße aus der Schreinermühle<br />
Petra Stiedl<br />
Auf zu neuen<br />
UFER 1<br />
1. Wahl aus zweiter Hand - soziales<br />
Projekt startet mit außer-gewöhnlichem<br />
Konzept<br />
Ufer1 ist der Name einer neuen Boutique,<br />
die Ende Oktober 2006 in der<br />
Schwandorfer Altstadt eröffnet wurde.<br />
Hochwertige Second-Hand-Mode<br />
und Kinderkleidung (bis 10 Jahre),<br />
sollen Neuware aus Überproduktion,<br />
anspruchsvolle Accessoires und Designerstücke<br />
im Laufe der Zeit ergänzen.<br />
Hinter dem ungewöhnlichen Namen<br />
verbirgt sich ein Projekt von „Know How<br />
sozial e.V.“, der mit diesem Engagement<br />
Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen<br />
Problemen schaffen möchte.<br />
Zunächst im Umfeld von UFER1 - in der<br />
Aufbereitung der Kleidung, Reinigung,<br />
Wareneinräumen u.ä. - später sollen<br />
aber auch im Service adäquate Arbeitsmöglichkeiten<br />
angeboten werden.<br />
Aktive Förderung findet das Projekt u.a.<br />
bereits durch die Mitarbeit von Hildegard<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Jäger, Mitglied und ehemalige Präsidentin<br />
von Inner Wheel (Rotarier), und<br />
durch Gräfin Christina zu Eltz.<br />
Die Gäste waren angetan vom interessanten<br />
Angebot und von einer Modenschau<br />
bei der Eröffnung. Lisa Volland,<br />
Vorsitzende des Vereins bezeichnete<br />
UFER 1 als eine Art ‚Jointventure‘ zwischen<br />
den Disziplinen Mode und Sozialarbeit,<br />
die es ermögliche, psychisch<br />
kranken Menschen, die sich auf dem<br />
1. und 2. Arbeitsmarkt schwer tun, anspruchsvolle<br />
Tätigkeitsfelder zu eröffnen.<br />
Sie bedankte sich bei all den Helfern,<br />
Unterstützern und Sponsoren.<br />
Der Schwandorfer Bürgermeister Helmut<br />
Hey überbrachte die Grüße von<br />
Landrat Volker Liedtke und wünschte<br />
dem Projekt viel Erfolg.<br />
Wer möchte, kann UFER1 unterstützen.<br />
Zunächst kann man eigene hochwertige<br />
Bekleidung und Designersachen bei dem<br />
Projekt auf Kommissionsbasis verkaufen<br />
lassen oder gleich kostenlos spenden.<br />
Und alle können natürlich selbst schöne<br />
Mode und ausgefallene Einzelstücke zu<br />
sehr günstigen Preisen erstehen.<br />
UFER1 - Naabuferstr. 1<br />
92421 Schwandorf<br />
Tel: 09431 / 510 780<br />
Beate Stewart 0170 / 8543986 Wer braucht schon das<br />
Münchner Oktoberfest?<br />
Faschingsball<br />
Wernberg-Köblitz. Hier purzeln die Rekorde.<br />
Von Jahr zu Jahr erfreut sich der<br />
Faschingsball von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
größerer Beliebtheit bei der Oberpfälzer<br />
Bevölkerung. Über die Jahre hat sich<br />
der Ball zu einem Top-Event der ostbayerischen<br />
Faschingszene entwickelt und<br />
das Rezept dafür ist ganz einfach: gemeinsam<br />
feiern, gemeinsam Spaß haben<br />
und einen unvergesslichen Abend<br />
erleben. Viele Gäste aus Nah und Fern,<br />
auch aus anderen Einrichtungen wie<br />
Lebenshilfe Amberg und Caritas Schwandorf,<br />
sowie Gaste aus Zbuch/CZ<br />
und das HPZ Irchenrieth, reservieren<br />
bereits weit im Vorfeld ihre Plätze.<br />
Neben der traditionellen Tombala mit<br />
wertvollen Sachpreisen und dem umfangreichen<br />
Rahmenprogramm, war<br />
2006 der Auftritt der Gruppe Feeez ein<br />
Höhepunkt. Feeez spielte Blechmusik,<br />
bayerische und volkstümliche Musik,<br />
Schlager, Rock, Oldies, kurz: Hits in allen<br />
Lebenslagen. Behinderte und nicht<br />
behinderte Menschen feierten ausgelassen<br />
schon ab dem Nachmittag bis<br />
nach Mitternacht in der Detag-Turnhalle,<br />
die sich in eine Hochburg des Faschingstreibens<br />
verwandelt hatte.<br />
O´zapft is!<br />
Oktoberfest auch in der Oberpfalz<br />
Wenn die Tore der Festzelte in München<br />
geöffnet werden, geschieht dies<br />
auch in Weiding. Wie mehrmals im Jahr<br />
fand auch im Oktober 2005 wieder eine<br />
Disco statt, diesmal unter dem Motto<br />
‚Oktoberfest‘, d.h. die Fuchsenschleife<br />
veranstaltet für die umliegenden<br />
Heime, wie Haus Tannenschleife, Haus<br />
Jägerhof, Lebenshilfe Cham, Lebenshilfe<br />
Schwandorf, Haus Obermurach<br />
usw., sowie für die Öffentlichkeit ein<br />
Oktoberfest. Ort des Geschehens: Das<br />
Jugendheim Weiding.<br />
Dirndl und Lederhosen werden aus<br />
dem Schrank geholt und zeigen sich<br />
von ihren besten Seiten. Für eine zünftige<br />
Muse sorgt DJ Michael aus der<br />
Außenwohngruppe in Schönsee mit<br />
seiner Anlage. Mit einer zünftigen maß<br />
Bier, Weißwürscht und Brezn - oder<br />
auch bei Kaffee und Kuchen bleibt die<br />
Stimmung natürlich nicht lange trüb.<br />
Bei Musik und Tanz vergnügen sich<br />
Bewohner, Betreuer und Gäste aus<br />
der ganzen Gegend.<br />
Am 16.September 2006 fand in<br />
Ebrach ein kleines Oktoberfest statt.<br />
Organisiert und gestaltet wurde es<br />
von Mitarbeitern des Hauses.<br />
Viele Angehörige, Anwohner und weitere<br />
Gäste nahmen die Einladung an und wurden<br />
von den vielfältigen Angeboten nicht<br />
enttäuscht. Den obligatorischen Bieranstich<br />
übernahm die Heimleiterin Renate<br />
Bauer, die sich kaum schlechter als Oberbürgermeister<br />
Ude in München anstellte.<br />
Für eine vielfältige Auswahl an Getränken<br />
und Speisen war gesorgt, unter<br />
anderem gab es Kaffee und Kuchen, Leberkäs,<br />
Schweinebraten, Hendl und viele<br />
weitere kulinarischen Leckerbissen.<br />
Viele Gäste beteiligten sich an den angebotenen<br />
Aktivitäten wie Kutschfahrten,<br />
Kegeln, Hufeisenwerfen, Nagelbalken<br />
und Fotowand. Das Fest wurde umrahmt<br />
durch eine zünftige Musik der hauseigenen<br />
Holari Band.<br />
Viel zu schnell ging der Tag bei diesem<br />
schönen Wetter vorbei.Das Fest war ein<br />
Erfolg auf der ganzen Linie und so freuen<br />
wir uns schon auf das nächste Jahr, wobei<br />
noch zu sagen ist, dass nächstes Jahr<br />
das 10-jährige Bestehen des Heimes gefeiert<br />
wird. Ein herzliches Dankeschön an<br />
die Organisatoren und Mitwirkenden und<br />
an alle Gäste und Angehörigen.<br />
Mirko Berger
Projekt Sport<br />
Gesundheitsförderung für<br />
Menschen mit Behinderung in<br />
der Trägerschaft Know-How-<br />
Sozial e.V.<br />
Sport zur Förderung des körperlichen<br />
Wohlbefindens, des Erhalts<br />
oder der Stärkung der Gesundheit<br />
und des eigenen Körpergefühls,<br />
ist ein wichtiges Thema. Vor dem<br />
Hintergrund der demographischen<br />
Entwicklung und den daraus erwachsenden<br />
Schwierigkeiten in der<br />
Finanzierung medizinischer Leistungen<br />
kommt der präventiv-gesundheitlich<br />
orientierten sportlichen<br />
Betätigung eine steigende Bedeutung<br />
zu. Regelmäßige körperliche<br />
Betätigung stärkt erwiesenermaßen<br />
das Herz-Kreislauf-System,<br />
das Immunsystem und verringert<br />
deutlich Verletzungsrisiken.<br />
Vor diesem Hintergrund widmen sich<br />
die Verantwortlichen des Projekts<br />
der Konzipierung und Durchführung<br />
eines regelmäßigen Sport-Angebots<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Neben der gesundheitlichen Prophylaxe<br />
soll auch Freude und eine<br />
sinnvolle Alternative zur Freizeitgestaltung<br />
geboten werden.<br />
Personenkreis<br />
Im Rahmen des „Projekt Sport“<br />
werden erwachsene Frauen und<br />
Männer mit unterschiedlichen<br />
Behinderungsformen (geistiger<br />
Behinderung, psychischer Erkrankungen,<br />
Doppeldiagnosen und<br />
Pflegebedürftigkeit) in dezentral<br />
durchgeführten Sportgruppen gefördert.<br />
Kooperationspartner<br />
Über den bereits feststehenden<br />
Kooperationspartner „<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>“<br />
hinaus, besteht der Wunsch, mit<br />
dem Projekt Menschen mit Behinderung<br />
innerhalb und außerhalb<br />
von Einrichtungen anzusprechen.<br />
Außer der bereits bestehenden<br />
Kooperation mit „Special Olympics<br />
Bayern e.V.“ sowie „Special<br />
Olympics Deutschland e.V.“ wird<br />
auch eine Zusammenarbeit mit<br />
anderen Organisationen des Behindertensports<br />
angestrebt.<br />
Angebote<br />
Breitensport-Angebote zur gesundheitlichen<br />
Prävention und<br />
zur Freizeitgestaltung:<br />
Diese umfassen Angebote zur<br />
körperlichen Betätigung und Aktivität,<br />
mit dem Ziel Körpergefühl<br />
und Motorik zu verbessern.<br />
Turnier- und wettkampforientierten<br />
Sport-Angebote:<br />
Bei entsprechender individueller Motivation<br />
soll die Möglichkeit geboten werden,<br />
sich in einer Sportart regional und<br />
überregional mit anderen Menschen zu<br />
messen. Durch die Teilnahme an Wettkämpfen<br />
wird ein Anreiz geschaffen, im<br />
Alltag sportliche Fix- bzw. Höhepunkte<br />
zu setzen, auf die sich zielgerichtet vorbereiten<br />
werden kann.<br />
Die Trainingseinheiten - ob breitensportoder<br />
auch wettkampforientiert - werden<br />
unter zentraler Koordination eines Sportbeauftragten<br />
von den jeweiligen pädagogischen<br />
Kräften vor Ort durchgeführt. Die<br />
Teilnahme an Wettkämpfen oder auch<br />
sonstigen Veranstaltungen sowie das<br />
Ausrichten eigener Sport-Veranstaltungen<br />
durch „know-how-sozial e.V.“ wird<br />
vom Sportbeauftragten organisiert.<br />
Für die dauerhafte Implementierung<br />
des Sportangebots unter dem Dach des<br />
know-how-sozial e.V. werden<br />
die Weiterentwicklung des „Projekt<br />
Sport“ und der Kompetenzerwerb der<br />
Durchführenden,<br />
die Öffentlichkeitsarbeit zumThema<br />
„Sport für Menschen mit Behinderung“,<br />
und die bereits installierte Zusammenarbeit<br />
mit „Special Olympics<br />
Bayern e.V.“ sowie „Special Olympics<br />
Deutschland e.V. „<br />
intensiv vorangetrieben.<br />
Bereits eine feste Größe im Sportangebot<br />
ist die Fußballmannschaft, die schon<br />
lange Turnierreife hat und im Jahr 2004<br />
die Special Olympics-Meisterschaft in<br />
Deutschland für sich entscheiden konnte.<br />
Ziele<br />
folgende Ziele sollen erreicht werden:<br />
Gesundheitsförderung<br />
Schulung der Körperwahrnehmung<br />
und Motorik<br />
sinnvolle Wochenstrukturierung<br />
durch regelmäßiges Training<br />
soziale Interaktion und Persönlichkeitsschulung<br />
in Training und Wettkampf;<br />
Förderung von Hilfsbereitschaft<br />
und Kameradschaftlichkeit<br />
Erleben persönlicher Grenzen und<br />
Umgang mit Niederlagen<br />
Wettkämpfe als Abwechslung vom<br />
Alltag und Höhepunkte<br />
Steigerung des Selbstwertgefühls<br />
durch Erfolgserlebnisse<br />
Überwindung von psychischer Unausgeglichenheit<br />
Kompetenzerweiterung und Gewinn<br />
von Zutrauen in eigene Fähigkeiten<br />
Überwindung einer etwaigen, durch<br />
die eigene Behinderung hervorgerufenen<br />
Defizit-Orientierung<br />
Thomas Hammer<br />
SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Neubau in Kollnburg/<br />
Schreinermühle<br />
UFER1 - Modenschau<br />
Faschingsball bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in<br />
Wernberg-Köbiitz<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 23
24<br />
_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
Sport bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> wird<br />
GROSS GESCHRIEBEN<br />
Auch heuer wurden beim <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen - Projekt<br />
‚Sport‘ wieder einige sportliche<br />
Events durchgeführt bzw. an solchen<br />
teilgenommen. Finanzielle Mittel hierfür<br />
wurden u.a. vom Förderverein<br />
‚Know How sozial e.V.‘ zur Verfügung<br />
gestellt. Mit Hilfe des Vereins sollen<br />
spezielle Sportangebote für behinderte<br />
Menschen in Zukunft weiter ausgebaut<br />
werden. Langfristiges Ziel ist die<br />
Teilnahme an regionalen und überregionalen<br />
Sportveranstaltungen und<br />
dabei mit einer möglichst kompletten<br />
Mannschaft anzutreten.<br />
Im April beteiligte man sich am Wernberger<br />
Straßenlauf, der zugunsten der<br />
Renovierung des Hallenbades ausgetragen<br />
wurde. Hier konnte man 12 Personen<br />
anmelden, die in 3 Mannschaften<br />
antraten und <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> würdig vertraten.<br />
Ein Bewohner aus dem Haus Weiherhammer<br />
erzielte sogar die drittbeste<br />
Zeit aller Staffelläufer.<br />
Fast schon zur Tradition ist es geworden,<br />
dass die Alten Herren des 1. FC Wernberg<br />
die Fußballmannschaft ‚DR. <strong>Loew</strong> - Aktiv‘<br />
herausfordern. Dies ist der hervorragenden<br />
Integrationsarbeit zu verdanken,<br />
die bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> gelebt wird. Hier hat sich<br />
mittlerweile eine richtige Freundschaft<br />
entwickelt, sodass auch die Mannschaft<br />
auf dem Sportgelände des 1. FC Wernberg<br />
trainiert und heimisch geworden ist.<br />
Heuer blieb es allerdings nicht bei einem<br />
Spiel. 2006 gab es bis jetzt drei Aufeinandertreffen,<br />
wobei unsere Mannschaft<br />
immer nur knapp unterlag.<br />
Das Highlight 2006 der Fußballmannschaft<br />
werden allerdings Mitte Oktober<br />
die National Football Games in Karlsruhe<br />
sein (siehe eigenen Bericht).<br />
Ein weiterer Titel, der ‚Bayerische Meister<br />
im Hallenfußball‘ wird Ende Oktober in<br />
München verteidigt. Diese Meisterschaften<br />
auf Bundes- und Landesebene werden<br />
von Special Olympics ausgetragen.<br />
An den Grünen Tischen wurde wieder<br />
die interne <strong>Loew</strong> Tischtennismeisterschaft<br />
ausgetragen. Im August 2006<br />
fanden sich 6 Mannschaften in der Turnhalle<br />
des TSV Detag Wernberg ein. Am<br />
Ende konnte sich die Mannschaft aus<br />
dem Haus ‚Schöner‘ den Sieg sichern.<br />
Auf den weiteren Plätzen folgten Waidhaus<br />
und Nürnberg-Gärtnerstraße.<br />
Auch für nächstes Jahr ist wieder einiges<br />
in Planung, so z. B. die Installation<br />
einer Schwimmmannschaft. Hier<br />
soll ein regelmäßiges Training durch-<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
geführt werden, um so an landes- und<br />
bundesweiten Wettkämpfen teilnehmen<br />
zu können.<br />
Das Großereignis 2007 sind definitiv die<br />
Sommerspiele von Special Olympics<br />
Deutschland, die in Weiden ausgetragen<br />
werden. Hier möchten wir mit einigen<br />
Sportlern in den folgenden Kategorien<br />
antreten und erfolgreich sein.<br />
Schwimmen Fußball<br />
Inlineskating Leichtathletik<br />
Radfahren<br />
Alle, die Interesse an einer dieser Sportarten<br />
haben, sollen sich bitte melden.<br />
Für weitere Fragen steht gerne zur<br />
Verfügung: Florian Dotzler<br />
Mobil: 0176 21178906<br />
eMail Florian-Dotzler@online.de<br />
Bayerische<br />
Meisterschaft im Fußball<br />
fanden in Wernberg statt<br />
Am 23. und 24. Juli 2005 hat <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen zur ‚Bayerischen<br />
Eichenkreuz-Meisterschaft‘<br />
im Fußball auf das Gelände des<br />
TSV Detag Wernberg eingeladen.<br />
<strong>Dr</strong>eizehn Mannschaften aus Bayern<br />
kämpften dabei um den Titel des<br />
bayerischen Meisters, den sich dann<br />
am Ende die Mannschaft ‚<strong>Loew</strong> Aktiv I‘<br />
aus Wernberg sicherte.<br />
<strong>Dr</strong>eizehn Mannschaften - HPH Weiden,<br />
Freizeitclub Amberg 1, Jura-Wohnheim<br />
Amberg 2, Ranna 1 / Federhof, Ranna 2<br />
/ Unterachtel, Waidhaus, Rummelsberg<br />
/ Auhof 1 + 2, SB/DJK Rosenheim, OBA<br />
München 1 + 2, sowie <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Aktiv 1<br />
+ 2 - und über 150 Fußballbegeisterte,<br />
sorgten für leidenschaftlichen und spannenden<br />
Fußball im Bereich Behindertensport.<br />
Eingeteilt in drei Leistungsklassen<br />
kämpften sie um den Titel. Für die<br />
Mannschaften von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> stand dabei<br />
einiges auf dem Spiel, denn die Spieler<br />
gingen als Deutsche Meister der Special<br />
Olympic Games Hamburg ins Rennen.<br />
Die Anstrengungen hatten sich gelohnt,<br />
denn am Ende hatte in der Gruppe A die<br />
Mannschaft ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Aktiv I‘ die Nase<br />
vorne und konnte über ihren Titelgewinn<br />
jubeln. Auf Platz zwei der bayerischen<br />
Meisterschaft kam die Mannschaft des<br />
Heilpädagogischen Heims Weiden und<br />
den dritten Platz sicherte sich die Mannschaft<br />
aus Rosenheim. In der Gruppe B<br />
schaffte es ‚Amberg 1‘ auf Platz eins,<br />
gefolgt von ‚Ranna 1‘ und ‚OBA Mün-<br />
chen 2‘. In der Gruppe C stellte ‚Auhof<br />
1‘ den ersten Platz, gefolgt von ‚Waidhaus‘<br />
und ‚<strong>Loew</strong> Aktiv II‘.<br />
Alle Teilnehmer hatten viel Spaß und<br />
letztendlich ging es natürlich nicht nur<br />
um den Titelgewinn, sondern um ein integratives<br />
Miteinander. Deshalb bestand<br />
die Veranstaltung nicht nur aus den<br />
Fußballspielen, sondern die <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen hatten auch<br />
ein ansprechendes Rahmenprogramm<br />
zusammengestellt. Während der Spiele<br />
wurden Gegrilltes und Eis, sowie alkoholfreie<br />
Getränke kostenlos angeboten.<br />
Es stand der Abendbesuch und ein<br />
üppiges Frühstücksbuffet am Sonntagmorgen<br />
im MusikCafé B 14 auf dem<br />
Programm. Am Samstagabend ging es<br />
nach einer Stärkung mit der Liveband<br />
‚Feeez‘ in der TSV-Turnhalle rund.<br />
Die Pokalverleihung am Sonntagnachmittag<br />
übernahm Reinhold Schweiger<br />
von ‚Eichenkreuz Bayern‘. Er bedankte<br />
sich bei den Mannschaften für die fairen<br />
Spiele und beim Veranstalter für die<br />
gute Organisation. Nun blickt ‚<strong>Loew</strong> Aktiv<br />
I‘ gespannt auf das Jahr 2006, wo sie<br />
den Titel ‚Deutscher Meister‘ in Leipzig<br />
verteidigen wird. E. Lößl<br />
Kickerturnier<br />
in Waidhaus<br />
Der Einladung des Hauses Waidhaus<br />
zum Kickerturnier folgten zwölf<br />
Mannschaften aus sechs Häusern<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Die Mannschaften aus<br />
Weiden, Sitzambuch, Federhof, Niedermurach<br />
und Kemnath trafen sich<br />
am Mittag des 19.08.2005 in Waidhaus,<br />
um sich dort im Kickern zu<br />
messen.<br />
Schon bei der Ankunft war die Freude<br />
groß, da sich viele Bekannte wieder<br />
sahen. Nach der Anmeldung und der<br />
Begrüßung durch die Heimleitung von<br />
Waidhaus, Ina Hutzler, wurden die<br />
Mannschaftszusammenstellungen, der<br />
Spielplan und die Spielregeln von Herrn<br />
Uwe Hippmann vorgestellt.<br />
Mit großer Hingabe und vor allem sehr<br />
fair verliefen alle Vorrundenspiele, welche<br />
in drei Gruppen an drei Kickern<br />
ausgetragen wurden. Es zeigte sich,<br />
dass alle Teilnehmer gut vorbereitet und<br />
hoch motiviert waren.<br />
Nach der Vorrunde, an deren Ende die<br />
ersten beiden Mannschaften sich direkt<br />
für das Viertelfinale qualifizierten, spielten<br />
die Gruppendritten die letzten zwei verbleibenden<br />
Plätze für das Viertelfinale aus.<br />
Dank des schönen Wetters konnten die<br />
Pausen zwischen den Spielen genutzt
werden zum Torwandschießen, Menschenkicker<br />
spielen, zum Ausruhen bei<br />
Kaffee und Kuchen in unserem Garten.<br />
Waidhaus5, Federhof/Kemnath, Waidhaus<br />
und Sitzambuch waren die 4 Mannschaften<br />
des Halbfinales. Von nun an<br />
wurde es immer spannender und natürlich<br />
auch interessanter für die ‚Zaungäste‘.<br />
Ins Endspiel kämpften sich Waidhaus5<br />
und Sitzambuch. Im Spiel um Platz drei<br />
konnte sich Waidhaus (Hofreuter / van<br />
Scherrenburg) gegen Federhof/Kemnath<br />
(Raab / Pickel) durchsetzen.<br />
Über drei Spielsätze musste der Sieger<br />
ermittelt werden. Erst im letzen Satz<br />
konnte die Mannschaft von Sitzambuch<br />
(Scheffel / Dukewicz) die Mannschaft<br />
Waidhaus (Zahn / Blechschmid) hinter<br />
sich lassen und sich damit den heißbegehrten<br />
Pokal sichern.<br />
Nach dem Abendessen fanden die Siegerehrungen<br />
satt. Frau Hutzler und Herr<br />
Hippmann überreichten allen Teilnehmern<br />
Urkunden und Medaillen. Für die<br />
Plätze eins bis drei gab es Pokale. Wir<br />
bedanken uns vielmals bei allen Teilnehmern,<br />
den Häusern Federhof und<br />
Sitzambuch für die Bereitstellung der Kicker<br />
und bei allen, die dieses Turnier ermöglicht<br />
haben. Wie sich schon im Laufe<br />
des Tages heraus gestellt hat, besteht<br />
großes Interesse, dieses Turnier nächstes<br />
Jahr in Waidhaus zu wiederholen.<br />
Team - Waidhaus<br />
Fußballturnier Weiding<br />
Beim Kleinfeld-Fußballturnier um<br />
den ‚Schönseer Land Cup 2005‘ in<br />
Weiding hatten auch die Kicker der<br />
Fuchsenschleife die Möglichkeit zur<br />
Teilnahme, nachdem sich ein Heilpädagogisches<br />
Team aus Weiden<br />
gemeldet hatte. Somit stand dem<br />
Spiel nichts mehr im Wege.<br />
In der sportlichen Begegnung über<br />
zweimal sechs Minuten, bei der unsere<br />
Mannschaft mit Begeisterung ans Werk<br />
ging, fuhr die Fuchsenschleife mit 5:3<br />
einen Sieg ein. Der Pokal stand bereit<br />
und wurde mit Jubel überreicht.<br />
Weil dieses Spiel offensichtlich viel<br />
Freude bereitete, und zwar den teilnehmenden<br />
Mannschaften, dem Publikum<br />
und den Fans, werden beim nächsten<br />
Turnier um den ‚Schönseer Land Cup<br />
2006‘ wieder Mannschaften aus anderen<br />
Heimen eingeladen.<br />
Und somit heißt es auch im nächsten<br />
Jahr: „Schuss und Tor!“<br />
2. Integratives<br />
Landesschwimmfest<br />
Am 18.März 2006 fand das zweite Integrative<br />
Landesschwimmfest im Nürnberger<br />
Südbad statt.<br />
So kamen 450 Schwimmer aus Oberösterreich,<br />
Berlin und den angrenzenden<br />
Bundesländern, um in 140 Wettkämpfen<br />
in den Disziplinen Brust, Freistil und<br />
Rücken auf verschiedenen Distanzen<br />
ihre Meister zu ermitteln.<br />
Petra Käferstein, Enrico Graul, Stefan<br />
Schmiedeck und Alexander Munding<br />
vom Heimbereich Wernberg kämpften<br />
um Medaillen und lieferten sich zum Teil<br />
sehr schnelle und knappe Rennen.<br />
Höhepunkt aus unserer Sicht war die<br />
Silbermedaille von Enrico Graul über 25<br />
m Freistil in der Fabelzeit von 17,03 Sekunden<br />
und ebenfalls der zweite Platz<br />
von Alex Mundig über 50 m Brust.<br />
Bronze gab es für Petra Käferstein über<br />
50 m Brust und für Stefan Schmiedeck<br />
über 50 m Freistil.<br />
Für unsere erfolgreichen Schwimmer<br />
gilt es nun im Sommer fleißig zu trainieren,<br />
damit in zwei Jahren bei dem kommenden<br />
Landesschwimmfest wieder<br />
vordere Plätze belegt werden.<br />
Bayerische<br />
Mannschafts-<br />
Meisterschaften im<br />
Tischtennis<br />
Die Freunde des Zelluloidballes trafen<br />
sich am 1.April 2006 zur 3. Auflage der<br />
gemeinsam durchgeführten Bayrischen<br />
Mannschaftsmeisterschaften im Tischtennis<br />
in Nürnberg. 50 Mannschaften<br />
des Allgemeinsports und des Sports mit<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
waren der Einladung gefolgt. Aufgrund<br />
der hohen Akzeptanz und Ausgeglichenheit<br />
der Teams dauerten die Spiele<br />
bis in den Abend hinein.<br />
Erfreulich war das Abschneiden unserer<br />
drei Mannschaften vom Heimbereich<br />
Wernberg. In der Leistungsklasse A<br />
belegten den 1. Platz Dirk Sassnowski<br />
+ Hans- Jürgen Bodenburg, den 3.<br />
Platz Herbert Großmann + Alexander<br />
Munding und in der Leistungsklasse B<br />
wurden Manfred Kramer + Uwe Walter<br />
ebenfalls <strong>Dr</strong>itter.<br />
Mit diesen super Ergebnissen qualifizierten<br />
sich diese Sportler für die Bayrischen<br />
Tischtennis-Meisterschaften nach<br />
Peiting.<br />
Lothar Winkler<br />
Wernberg<br />
SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Kickerturnier Waidhaus<br />
Sport wird bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ...<br />
Läufer des Wernberger Straßenlaufs<br />
2. Integratives Landesschwimmfest<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 25
26<br />
_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
Special Olympics<br />
National Games 2006<br />
Special Olympics ist eine von der Familie<br />
Kennedy in den 60 Jahren gegründete<br />
Institution die Menschen<br />
mit geistiger Behinderung einen<br />
sportlichen Vergleich miteinander<br />
ermöglicht. So gibt es in vielen Ländern<br />
der Welt Landesverbände von<br />
Special olympics. Hier werden dann<br />
regionale oder landesweite Wettkämpfe<br />
ausgetragen.<br />
So wie auch 2006 in Berlin. Hier könnten<br />
sich Sportler mit geistiger Behinderung<br />
im Schwimmen, Leichtathletik, Judo,<br />
Tischtennis, Reiten, Basketball und<br />
noch einigen anderen Sportarten messen.<br />
Fußball wurde in Berlin nicht ausgetragen<br />
, da sich Karlsruhe für diese<br />
Spiele bewarb und den Zuschlag auch<br />
bekam. So wurden dann von 09.10.06<br />
-13.10.06 die National Football Games<br />
in Karlsruhe in Karlsruhe ausgetragen.<br />
Die Mannschaft von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> „ <strong>Loew</strong><br />
–aktiv „ nahm hier unter der Sportlichen<br />
Leitung von Florian Dotzler, Sascha<br />
DeMitri, Bastian Weiß und Simon Luff<br />
mit insgesamt 12 Fußballern teil.<br />
Am ersten Tag wurden die Klassifizierungsspiele<br />
ausgetragen, und unsere<br />
Mannschaft wurde in die stärkste<br />
Gruppe eingeteilt. “<strong>Loew</strong>-aktiv” spielte<br />
jetzt gegen Teams aus Berlin, Kiel,<br />
und Wolfsburg. Am Ende des Turniers<br />
belegte die Mannschaft einen hervorragenden<br />
6. Platz von insgesamt 70<br />
Teilnehmern.<br />
Bei einer sehr schön gestalteten und abwechslungsreichen<br />
Eröffnungsfeier schauten<br />
auch Fußballer wie Mike Frantz vom<br />
Karlsruher SC vorbei, was sicherlich ein<br />
Ansporn für die Sportler war, ihr eigenes<br />
Können später auf dem Platz unter Beweis<br />
zu stellen. Die meisten Augen begannen<br />
allerdings zu leuchten als der Fußballakrobat<br />
Alfred Reindll zu seinen Auftritt kam.<br />
Dieser hält den Weltrekord mit 5 Kopfbällen<br />
in einer Sekunde. Musikalisch wurde<br />
der Abend durch den eindrucksvollen Auftritt<br />
von Joy Fleming abgerundet.<br />
Florian Dotzler<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Haus ‚Schöner‘<br />
klar vorne<br />
Zweites Tischtennisturnier für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
Bereits zum zweiten Mal wurde mit sehr<br />
großem Erfolg ein Tischtennisturnier für<br />
Menschen mit Behinderung der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen ausgetragen.<br />
Der Abteilungsleiter der Sparte Tischtennis<br />
des TSV Detag Wernberg, Dieter<br />
Buchner, und der Sportbeauftragte bei<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, Florian Dotzler, konnten insgesamt<br />
20 Bewohner aus 5 Heimbereichen<br />
in der TSV Turnhalle begrüßen.<br />
Mit Begeisterung kämpften die Sportler,<br />
unterstützt von ihren Betreuern, an den<br />
grünen Tischen um jeden Punkt. Neben<br />
dem sportlichen Erfolg stand bei diesem<br />
Turnier auch der Spaß am Spiel in einer<br />
Mannschaft im Vordergrund.<br />
Am Ende gewann das Haus Schöner mit<br />
der Besetzung Dirk Sassnowski, Siegfried<br />
Schenk, Hans-Jürgen Bodenburg<br />
sowie Gastspieler aus dem Heimbereich<br />
Ranna, Christian Raab mit insgesamt<br />
23:9 Spielen und 8:0 Punkten ungeschlagen<br />
das Turnier. Zweiter Sieger<br />
wurde die Mannschaft aus dem Heimbereich<br />
Waidhaus mit 18:14 Spielen und<br />
6:2 Punkten gefolgt von der Mannschaft<br />
aus dem Heimbereich Nürnberg (15:17<br />
Spiele; 4:4 Punkte). Den 4. Platz erkämpfte<br />
sich das Haus Schinner (14:18<br />
Spiele, 2:6 Punkte) gefolgt von Haus<br />
Sitzambuch (10:22 Spiele;0:8 Punkte).<br />
Dieter Buchner überreichte den Turniersiegern<br />
einen Pokal sowie einen<br />
Geschenkkorb, gesponsert vom Musik-<br />
Cafè B14. Die ersten 4 Mannschaften<br />
erhielten Pokale, die von der Führungsebene<br />
der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
zur Verfügung gestellt wurden.<br />
An dieser Stelle ist auch zu erwähnen,<br />
dass bei den bayerischen Tischtennismeisterschaften<br />
im Behindertensport,<br />
veranstaltet von Special Olympics Bayern,<br />
die Bewohner Dirk Sassnowski den<br />
Sieg sowie Hans- Jürgen Bodenburg<br />
den dritten Platz erringen konnten.<br />
Die siegreiche Mannschaft<br />
vom ‚Haus Schöner‘<br />
_FERIEN | URLAUB<br />
Marokko<br />
Unsere diesjährige Ferienmaßnahme<br />
führte uns im April für eine Woche<br />
nach Marokko. - Ein Land wie im<br />
Märchen ‚1001 Nacht‘.<br />
Wir genossen die wohltuenden Sonnenstrahlen,<br />
erfreuten uns an der vielfältigen<br />
Natur, bestaunten die architektonischen<br />
Meisterwerke, erlebten die interessante<br />
Mischung aus maurischer und französischer<br />
Kultur, probierten die kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und entspannten<br />
in unserem komfortablen Hotel.<br />
Die südlichen Ausläufer des Hohen Atlas<br />
schützen Agadir von Wüstenwinden und<br />
sorgen für das ganzjährige, warme Klima<br />
in der Region. Der sehr breite, etwa 10km<br />
lange Sandstrand ist besonders fein und<br />
war ideal für unser Badevergnügen. Für<br />
Abwechselung sorgten unsere Ausflüge<br />
in die Umgebung. Wir sahen quirlige Basare,<br />
bunte Souks, schneebedeckte Berge,<br />
fruchtbare Oasen und einzigartige<br />
Ziegen, die in Bäumen klettern. Die alte<br />
Königsstadt Marrakesch liegt im Landesinneren,<br />
am Fuße des gewaltigen<br />
Atlasgebirges. Von Oasen gesäumten<br />
Flusstälern, doch mit wüstenhaftem<br />
Charakter, war sie einen Ausflug wert.<br />
Überwältigt von Land und Leuten, haben<br />
wir beschlossen nächstes Jahr wieder<br />
die faszinierende Welt des Orient hautnah<br />
zu erleben. - Außerdem gibt es noch<br />
viel zu entdecken: weite Wüsten, herrliche<br />
Palmentäler, Mandelbäume, Flamingos<br />
in freier Natur, Wasserfälle . . .<br />
Es grüßen die Neumarkter<br />
und Schwandorfer<br />
Ferienmaßnahme Plauen<br />
Hormersdorf. Mal wie ein echter Ritter<br />
auf einer echten Burg essen und trinken,<br />
singen und tanzen? Geht das denn? Ja,<br />
das geht - und zwar auf Burg Schönfels<br />
bei Zwickau in Sachsen. Während<br />
unserer Freizeit in einem Ferienhaus<br />
bei Plauen nutzten wir (eine Gruppe<br />
der <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen aus<br />
Hormersdorf/Zellerhaus und aus dem<br />
Achteltaler Hof) die Gelegenheit zu<br />
einem Ritterabend auf Burg Schönfels!<br />
Wir konnten so richtig nach Herzenslust<br />
essen (auch mit den Händen!) und trinken<br />
(für die Ritter große Steingutbecher<br />
mit Bier und für die Burgfräuleins kleine<br />
Becher – so waren halt die Sitten!)<br />
Mit einem Schlachtermesser bewaffnet<br />
ging es dem gebratenen Schwein an den<br />
Kragen! Die gute Kartoffelsuppe durfte<br />
mit einem Holzlöffel geschöpft werden,<br />
was gar nicht so einfach ist! Nach sechs
Gängen war wir bis zum Rand voll! Aber<br />
das Schönste: Zum Essen sangen und<br />
spielten zwei Musikanten auf. Zur Freude<br />
von uns allen wurde unser Klaus in<br />
ein echtes Rittergewand gesteckt und<br />
dann zum ‚Ritter Klaus von Schönfels‘<br />
geschlagen! Dabei erfuhren wir auch<br />
noch viele Einzelheiten aus dem Ritterleben<br />
bzw. derer Knechte. Z. B. dass<br />
der Fisch an diesem Abend aus dem<br />
Burgweiher stammt (früher war das wohl<br />
gleichzeitig auch die Latrine!!) und das<br />
Schwein natürlich in den Wäldern um die<br />
Burg selbst gefangen wurde. Selten haben<br />
wir so eine entspannte Atmosphäre<br />
und so eine tolle Stimmung erlebt!<br />
Walter Gersching<br />
Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten<br />
die etwas andere Ferienmaßnahme<br />
Am 19.08.2005 ging die Gruppe der Villenstraße<br />
auf große Fahrt nach Spanien<br />
an die Costa Brava nach Malgrat De<br />
Mar. Nach 18 Stunden Bus-Fahrt ohne<br />
jegliche Probleme (außer, dass wir 64<br />
Wiener Würste verspeisten und die Kapazität<br />
der Bordküche sprengten…) gelangten<br />
wir unversehrt ins Hotel Papi. Wie<br />
uns die nette Reiseleitung Anja bei der<br />
Ankunft um 8 Uhr morgens mitteilte, fand<br />
um 15 Uhr im Hotel Bella Playa ein Begrüßungsempfang<br />
statt. Nach Rücksprache<br />
mit den Bewohnern war keiner zu müde<br />
(- außer dem Personal) um sich das entgehen<br />
zu lassen. Also marschierten wir in<br />
das ca. 10 Min. entfernte Hotel. Die Kellner<br />
reichten Sekt mit Orangensaft - Jetzt<br />
konnte der Urlaub beginnen . . .<br />
. . . als ich mich nach der Einweisung auf<br />
den Weg zu den Toiletten machte, geschah<br />
es . . . ich übersah eine Stufe (die<br />
war wirklich schwer zu erkennen, gell<br />
Manni!!!) und stürzte - leider Gottes sehr<br />
unglücklich - zu Boden! Um diese fast<br />
unglaubliche Geschichte abzukürzen:<br />
Nach einer Notversorgung ging es mit<br />
Blaulicht und Sirene ab ins Krankenhaus.<br />
Zurück blieben neun verstörte Bewohner<br />
und meine besorgte Kollegin. Diagnose:<br />
Hämatom an Handgelenk und Knie und<br />
eine ‚mittelschwere‘ Verstauchung am<br />
rechten Sprunggelenk (konnten wir auf<br />
Grund der elefantenartigen Verwandlung<br />
des Fußes nicht wirklich glauben – aber<br />
Röntgenbilder lügen wohl nicht…?)<br />
Nach dieser relativ harmlosen Diagnose<br />
ging es zurück ins Hotel. Dort konnte<br />
ich alle vorerst etwas beruhigen, doch<br />
nun gab‘s das nächste Hindernis: Wie<br />
bewegt man sich mit einem bei jeder<br />
Bewegung schmerzenden Fuß fort…?<br />
Reiseleiterin Anja hatte die rettende<br />
Idee - ein Rollstuhl musste her! Es war<br />
wirklich sehr ‚Anders‘, die Welt aus der<br />
Rollstuhlperspektive zu erleben. Man<br />
bemerkt schnell, dass alltägliche Handlungen<br />
oder selbstverständliche Dinge<br />
wie z.B. der Gang zur Toilette zum Problem<br />
werden können. Meine ‚Jungs‘ reagierten<br />
super, jeder machte das Beste<br />
aus der Situation und half bestmöglichst<br />
mit! Der dadurch entstandene Rollentausch<br />
weckte ihren Ehrgeiz und förderte<br />
die Eigenverantwortlichkeit merklich. Sie<br />
blühten regelrecht auf in ihrer Rolle als<br />
Helfer und Betreuer - endlich konnten sie<br />
allen beweisen, was in ihnen steckt.<br />
Zu der unermesslichen Hilfsbereitschaft<br />
der Bewohner kam noch der unermüdliche<br />
Einsatz von meiner Kollegin Silvia,<br />
meines Lebensgefährten Robert (er<br />
reiste ehrenamtlich mit) und des Hotelpersonals.<br />
Somit war es keine Frage ...<br />
der Urlaub konnte weitergehen - beim<br />
Team gab es da keine Diskussionen!<br />
Das Hotel Papi erwies sich als ‚wie geschaffen‘<br />
für uns und das Essen war<br />
hervorragend. Der hauseigene Pool<br />
zeigte sich als gerade zu perfekt - auch<br />
für Fußkranke - nicht zu letzt wegen seines<br />
integriertem Whirlpools. So wurde<br />
mancher Nachmittag im Pool gefaulenzt<br />
oder eine Wasserschlacht abgehalten.<br />
Ein abwechslungsreiches Animationsprogram<br />
- Flamenco-Abend, Live-Bands,<br />
Disco-Nights - ließ (fast) keine Wünsche<br />
offen, aber das Personal ließ sich immer<br />
wieder zusätzlich Events einfallen - Mitmachen,<br />
mittanzen, mitlachen, Spaß<br />
haben, das war die Divise. Natürlich<br />
gehörten auch Spaziergänge auf der<br />
Strandpromenade oder die ein oder andere<br />
Shopping-Tour zum Programm.<br />
Ein Highlight war die Wahl zur ‚Miss Papi<br />
2005‘. Hier war auch der Einsatz der<br />
‚Villenstraßler‘ gefordert! Robert wurde<br />
Jurymitglied und die restlichen Männer<br />
mussten vollen Einsatz bringen, um<br />
ihrer Favoritin zum Sieg zu verhelfen.<br />
Die Kandidatinnen waren aufgefordert,<br />
möglichst viele Männer zu küssen. Zur<br />
Erleichterung der Auszählung trugen sie<br />
verschiedenfarbige Lippenstifte. Natürlich<br />
erklärten sich die Bewohner bereit,<br />
die Küsse entgegenzunehmen. Eine<br />
weitere Aufgabe für die Mädchen war<br />
es, möglichst viele Kleidungsstücke von<br />
männlichen Gästen zu sammeln. Alle<br />
spendeten bereitwillig ... nur Karl-Heinz<br />
stellte mit den verzweifelten Worten „Ich<br />
spiel nicht mehr mit…“ und dem Umklammern<br />
seiner nagelneuen Tarnmütze<br />
klar, dass er diese nicht hergeben würde.<br />
Dieser Event war ein Erlebnis für alle!<br />
Ich könnte zu jedem einzeln Tag dieses<br />
Urlaubs etwas, lustiges, spannendes,<br />
lehrreiches oder vielleicht sogar etwas<br />
FERIEN | URLAUB_<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Marokko - Markt der Gaukler<br />
Ferienmaßnahme Plauen<br />
auf der Ritterburg<br />
trauriges berichten…! Aber das würde<br />
wohl den „Rahmen“ dieser Zeitung<br />
sprengen… Also kurz gesagt der Urlaub<br />
war einfach superklasse. Fazit: Wir<br />
haben jeden Tag gefaulenzt, gelacht,<br />
Party gemacht und vor allem: Zusammengehalten,<br />
gemäß dem Motto GZSZ<br />
(Gute Zeiten Schlechte Zeiten…) oder:<br />
Du kannst Dich den ganzen Tag ärgern<br />
- verpflichtet bist Du nicht dazu! Jedes<br />
Negative hat etwas Positives. Man muss<br />
es nur erkennen und aus jeder Situation<br />
das Beste machen. Ich für mich bin ich<br />
um eine Lebenserfahrung reicher.<br />
Vielen Dank - an meine ‚Jungs‘ aus der<br />
Villenstraße: Ihr seid einfach Spitze,<br />
gut, dass es euch gibt! - an meine Kollegin<br />
Silvia: Ohne dich hätten wir nach<br />
meinem Unfall ‚einpacken‘ müssen! - an<br />
meinen ‚Schatz‘: Du bist einfach ein Allroundtalent<br />
- an das gesamte Servicepersonal<br />
des Urlaubs! Ich freue mich<br />
schon auf den nächsten „Abenteuerurlaub“!<br />
Es grüßt herzlich<br />
Eure Angelika aus der Villenstraße!<br />
PS: Die ‚Verstauchung‘ entpuppte sich<br />
später im Amberger Krankenhaus als<br />
ein kompletter Außenbandriss am rechten<br />
Fuß ...<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 27
28<br />
_FERIEN | URLAUB<br />
Ferien in Tschechien –<br />
Burgen, Natur und gutes<br />
Essen!<br />
Zellerhaus. Tag 1: Abfahrt von Unterachtel<br />
bei schönem Wetter mit viel<br />
Getränken. Nach einer Pinkel- und Getränkepause<br />
kamen wir ohne Probleme<br />
über die Grenze nach Tschechien. Im<br />
Erholungszentrum bei Hradiste angekommen,<br />
konnten sich unsere Bewohner<br />
erst mal ausruhen, während wir die<br />
Zimmer einräumten und die Plätze entsprechend<br />
den Bedürfnissen und Wünschen<br />
der Fahrtteilnehmer einteilten.<br />
Noch am Nachmittag fuhr ein Bus nach<br />
Domazlice, um für das Abendessen und<br />
den folgenden Tag einzukaufen. Unsere<br />
Teilnehmer beteiligten sich am Abend<br />
an der Salatherstellung, während das<br />
Personal mit dem Feuer schüren für<br />
das Grillen begann. Nach einem sehr<br />
erfolgreichen Grillabend begaben sich<br />
alle müde ins Bett.<br />
Tag 2: Walter wanderte am frühen Morgen<br />
(auch an den folgenden Tagen) in den Ort,<br />
um Brötchen und Wurst zu holen. Das ungewohnte<br />
tschechische Essen wurde von<br />
allen sehr genossen. Da es an diesem<br />
Tag sehr heiß war, wollten wir erst mal alle<br />
in dem behindertengerechten, sehr schönen<br />
Pool baden. Auch das Liegen auf der<br />
Wiese (bei schöner Musik) machte allen<br />
Spaß. Udo und Carola wanderten natürlich<br />
lieber herum, das war aber kein Problem,<br />
zumal wir bis auf zwei Gäste oben<br />
in der Villa unter uns waren. Am Abend<br />
fuhren wir dann nach Hradiste in die Pension<br />
‚Lenin‘ zum Essen. Danach sahen<br />
sich einige am Abend noch Fußballspiele<br />
der Weltmeisterschaft an.<br />
Tag 3: Nachdem wir uns bei den beiden<br />
tschechischen Gästen über Ausflugsmöglichkeiten<br />
informiert hatten, ging es mit einigen<br />
Teilnehmern zur Burg Svihov. Diese<br />
Wasserburg zog auch unsere Bewohner<br />
in ihren Bann und wir nahmen an einer<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Burgführung teil. Enzo war begeistert vom<br />
tschechischen Führer mit seinen Scherzen!<br />
Bei allen, auch bei Charlotte, war<br />
konzentrierte Aufmerksamkeit zu sehen!<br />
Eine andere Gruppe fuhr am Nachmittag<br />
noch zum Einkaufen. Am Abend gab es<br />
dann einen großen Gulascheintopf.<br />
Tag 4: Fahrt nach Horsovsky tyn mit einer<br />
schönen Wanderung durch den Schlosspark.<br />
Wir sahen uns die schöne Burg von<br />
außen an und wollten dann essen gehen,<br />
was durch ein starkes Gewitter verhindert<br />
wurde. Mit Jörg ging es dann in die große<br />
Stadt, Riesenpizzas holen ...<br />
Tag 5: Großeinkauf in Domazlice. Am<br />
Nachmittag wieder etwas baden und<br />
Detlef kochte wunderbare Spagetti mit<br />
Hackfleischsoße! Anschließend sahen<br />
alle begeistert das WM Spiel Deutschland<br />
- Italien!<br />
Tag 6: Heute war erst Mal eine längere<br />
Wanderung mit Jörg angesagt. Unglaublich<br />
wie begeistert und interessiert<br />
am Wald, seinen Pflanzen und Tieren,<br />
Jörg war! Auch bei schwierigeren Wegstrecken<br />
gab er nicht auf! Der Ausflug<br />
zur Burg Hartmanice begann dann am<br />
Nachmittag. Diesmal waren alle Bewohner<br />
unterwegs. Die Teilnehmer<br />
vertrugen sich glänzend. Leider scheiterte<br />
der Kneipenbesuch am Rückweg<br />
an aufkommenden Regen (wegen Jörg<br />
kam nur ein Biergarten in Frage), so<br />
dass wir einfach Pizza bestellten und<br />
diese dann in Domazlice für unsere Bewohner<br />
abholten.<br />
Tag 7: Die Kirchweih neben dem Erholungszentrum<br />
in Hradiste war schon<br />
ein Höhepunkt. Niemand hatte damit<br />
gerechnet, dass die Domazlicer Musikanten<br />
aufspielten. Besonders Jörg,<br />
Enzo, Christina und Carola waren sehr<br />
begeistert! Am Abend fand wieder ein<br />
Grillabend statt - das Wetter war noch<br />
recht gut dafür!<br />
Die Rückfahrt am anderen Tag nach<br />
Unterachtel klappte ohne Probleme!<br />
Walter Gersching, Sozialpädagoge<br />
Obo-Freizeit<br />
in der Toskana<br />
Am 15.5.2005 fuhr ich mit meiner<br />
Freundin in die Toskana. Ich wurde<br />
um ca. 8 Uhr in Bayreuth abgeholt und<br />
traf dann so gegen 9Uhr mit den anderen<br />
Freizeitteilnehmern zusammen.<br />
Wir fuhren dann mit Zwischenhalt in<br />
Richtung Österreich, wo wir dann zum<br />
Abendessen im Hotel ankamen. Nach<br />
einer ruhigen Nacht mit Frühstück ging<br />
es dann am 16.5.2005 über den Brennerpass<br />
in Richtung ltalien, wir kamen<br />
nach verschiedenen Zwischenstopps<br />
gegen 19.15 Uhr in Marina di Massa in<br />
der Toskana an. Dort wurden wir von<br />
der Hotelchefin begrüßt, die uns alles<br />
Wissenswerte über das Haus erklärte.<br />
Am darauffolgenden Tag fand eine Vorstellungsrunde<br />
mit Programmvorschlägen<br />
statt, wo jeder Teilnehmer sagen<br />
konnte, was er Sie machen wollte. In<br />
den nächsten Tagen fanden unter anderem<br />
Ausflüge nach Pisa statt, wo wir<br />
u.a. eine Kirche besichtigten, und auch<br />
den schiefen Turm von außen. Leider<br />
konnten wir nicht hinein, weil der Eintritt<br />
15Euro/Person kostete und man dann<br />
noch 20Minuten warte musste. Außerdem<br />
fanden noch Aktivitäten statt, wie<br />
z.B. Pizza essen ,Spaghetti essen, Beach-<br />
Party und am Strand spazieren<br />
gehen und diverse Aktivitäten im Haus,<br />
wie Wellness (Massage) durften genauso<br />
wenig fehlen, wie andere Aktivitäten. Auch<br />
verschiedene Kleingruppen fanden statt,<br />
wie Strand, WWF-Park, Einkaufen... Den<br />
Abschluss bildete eine Reflexionsrunde<br />
der Freizeit und ein Bingoabend.<br />
Leider verging die Zeit viel zu schnell<br />
und so fuhren wir am 24.5.2005 gegen<br />
10Uhr in Marina di Massa los, und kamen<br />
nach verschiedenen Zwischenstopps<br />
und einer Zwischenübemachtung<br />
am 25.5.2005 gegen 17Uhr in<br />
Coburg an. Dort wurden ich und meine<br />
Freundin abgeholt. Das war das Ende<br />
der Freizeit und meines Berichts<br />
Tobias Dorsch<br />
Urlaub für Einsteiger<br />
Das Haus Nürnberg Gärtnerstrasse von<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> besteht nun seit 5 Jahren, und<br />
wir machen die Erfahrung, dass sich<br />
schwerstbetroffene Bewohner bei uns im<br />
Laufe der Zeit stabilisieren und lernen,<br />
besser mit ihrer Krankheit umzugehen.<br />
Das Interesse an sozialen Kontakten, an<br />
Gemeinschaftsleben und an Teilnahme<br />
am öffentlichen Leben ist wieder vorhanden<br />
und will neu erlernt werden. Positiv<br />
verlaufende Stabilisierungsprozesse lassen<br />
daher allmählich den Bedarf nach<br />
Angeboten entstehen, die soziales Lernen<br />
in den Vordergrund stellen.<br />
Nach langjährigem, krankheitsbedingten<br />
Rückzug wollten Betroffene<br />
erstmalig wieder ausprobieren, wie es<br />
ist, mit anderen gemeinsam wegzufahren,<br />
in einem Haus zusammen zu<br />
leben, zusammen einzukaufen, zu kochen,<br />
zu essen, gemeinsam Dinge zu<br />
unternehmen und dabei nicht nur die<br />
eigenen Grenzen der Belastbarkeit im<br />
Blick zu haben, sondern auch auf die
Belastbarkeit der Reisegefährten Rücksicht<br />
zu nehmen. Vor diesem Hintergrund<br />
entstand die Idee zu unserem Urlaub für<br />
Einsteiger,der vom 27.6.05 bis 1.7.05.<br />
stattfand. Die Teilnehmer wurden, in Abstimmung<br />
mit den jeweiligen individuellen<br />
Hilfebedarfsplänen, persönlich eingeladen.<br />
<strong>Dr</strong>ei von vier Geladenen nahmen die<br />
Einladung an, weil sie erfahren wollten,<br />
ob und wie sie mit den Unwägbarkeiten<br />
einer Urlaubsreise zurecht kommen würden.<br />
In drei Vortreffen lernten wir uns gegenseitig<br />
als Urlaubsgruppe mit unseren<br />
Wünschen und Erwartungen, aber auch<br />
mit unseren Schwächen und Befürchtungen<br />
kennen. Wir trafen gemeinsam<br />
die erforderlichen Urlaubsvorbereitungen<br />
und besprachen alles Notwendige. Die<br />
Vortreffen begannen jeweils mit einer<br />
kurzen Rhythmusarbeit, um auch jenseits<br />
aller Worte ein Stück Gemeinsamkeit entstehen<br />
zu lassen und um für Schlechtwettertage<br />
gerüstet zu sein.<br />
Am Montagmorgen ging‘s endlich los. Die<br />
lange Autobahnfahrt war für die Teilnehmer<br />
die erste Herausforderung und viele<br />
Pausen waren nötig, bis wir Traunstein<br />
erreichten, dort fürs Abendessen einkauften<br />
und danach unser Urlaubsquartier in<br />
Roitwalchen bezogen. Mit der vorhandenen<br />
Rückzugsmöglichkeit im Einzelzimmer<br />
reduzierte sich die Belastung für den<br />
Einzelnen, da jeder eigenverantwortlich<br />
für seine Entspannung sorgen konnte.<br />
Frau Huber, unsere Wirtin, hatte uns zum<br />
Empfang einen Kuchen gebacken, den<br />
wir uns beim ersten gemeinsamen Nachmittagskaffee<br />
schmecken ließen.<br />
Ein Abendausflug zum Hochberg bot<br />
uns einen wunderschönen Überblick<br />
über den Chiemgau und den Chiemsee<br />
im Sonnenuntergang. Der nächtliche<br />
Stadtbummel in Traunstein fand seinen<br />
Abschluss in einer recht lustigen Runde<br />
im Eiskaffee. Die ländliche Ruhe in<br />
der Einöde Roitwalchen ließ die Stadtbewohner<br />
aus Nürnberg lange schlafen<br />
und so war es meist später Vormittag,<br />
bis alle mit dem Frühstück fertig waren<br />
und der weitere Tagesverlauf geplant<br />
war. Wir stellten uns je nach Wetterlage<br />
und individuellen Bedürfnissen und<br />
Grenzen gemeinsam unser Tagesprogramm<br />
zusammen. Dass Gruppenentscheidungen<br />
länger dauern und der<br />
Weg zur Entscheidung Diskussionen<br />
und Konflikte mit sich bringt, war eine<br />
Lernerfahrung. Wichtig war es dabei,<br />
die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen,<br />
sie zu vertreten, sich dann aber<br />
kompromissfähig mit den anderen auf<br />
einen Vorschlag zu einigen, der für alle<br />
akzeptabel war.<br />
Der nächste Ausflug führte uns auf die<br />
Fraueninsel im Chiemsee. Wir bewun-<br />
derten die blühenden Gärten und besuchten<br />
die Klosterkirche. Eine herannahende<br />
Gewitterfront erzwang die Rückkehr.<br />
Am Mittwochvormittag fuhren wir auf<br />
die Steinbergalm bei Ruhpolding. Die<br />
anschließende Bergwanderung zur Mittelstation<br />
der Hochfellnbahn stellte Anforderungen<br />
an die Kondition, erschloss<br />
uns aber die Schönheit der Gebirgslandschaft<br />
und wir genossen unvergessliche<br />
Ausblicke ins Hochgebirge.<br />
Mit der Seilbahn auf den Hochfelln - das<br />
erschien einigen dann doch zu riskant.<br />
Auch bei uns galt die alte Bergregel ‚Der<br />
Schwächste bestimmt das Tempo‘ und<br />
so verzichteten wir auf die allzu ‚hochfliegenden‘<br />
Pläne. Beim anschließenden<br />
Stadtbummel im touristisch ausgerichteten<br />
Ruhpolding fielen die ersten<br />
Tropfen. Am Abend brannte das riesige<br />
‚Peternfeuer‘ in Roitwalchen leider eher<br />
als das Feuer in unserem Grill, so dass<br />
wir unsere Steaks bei Dunkelheit verzehren<br />
mussten.<br />
Am Donnerstag ein Ausflug in die bayrischen<br />
Alpen. Auf dem Weg nach<br />
Berchtesgaden betrachteten wir den<br />
Watzmann und den Hochkalter mit dem<br />
darunterliegenden Blaueisgletscher<br />
durchs Fernglas. Vom Königssee sahen<br />
wir zunächst nur Heerscharen von Touristen<br />
und zahlreiche Andenkenläden.<br />
Zu guter Letzt erhaschten wir doch noch<br />
einen Blick aufs Wasser. Anschließend<br />
fuhren wir auf die 1600m hoch gelegene<br />
Rossfeld-Panorama-Ringstraße.<br />
Wir entdeckten in der Ferne 3000m<br />
hohe Alpengipfel und schauten runter<br />
auf Berchtesgaden und Salzburg. Nach<br />
einem Stadtbummel in Berchtesgaden<br />
fuhren wir zurück in unsere Einöde.<br />
Die allabendlichen gemeinsamen Tätigkeiten<br />
Kochen, Abendessen und Saubermachen<br />
stellten eine Bereicherung<br />
unseres Gemeinschaftslebens dar und<br />
wurden offensichtlich nicht als Belastung<br />
empfunden, denn jeder half mit und versuchte<br />
seinen Beitrag zu leisten.<br />
Am Freitagmorgen mussten wir die<br />
Heimreise antreten. Die reizvolle Gebirgslandschaft<br />
und der billigere Sprit<br />
veranlassten uns, den Rückweg über<br />
Österreich zu nehmen und so fuhren<br />
wir über Ruhpolding, vorbei am Biathlonleistungszentrum<br />
und der Winkelmoosalm,<br />
nach Reit im Winkel. Vorbei<br />
am Wilden Kaiser, der sich leider in dicke<br />
Regenwolken hüllte, erreichten wir<br />
danach bei Kufstein die Autobahn mit<br />
den üblichen Freitagsstaus. Am Abend<br />
kamen wir wieder wohlbehalten in Nürnberg<br />
an.<br />
Wolfgang Schindler<br />
Alexandra Ippolito<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Urlaub für Einsteiger<br />
FERIEN | URLAUB_<br />
Christian Raab aus Auerbach<br />
HOBBY | FREIZEIT_<br />
Von Toni Tachlinski erhielten wir<br />
diese Zeichnung einer Schnee-Eule<br />
und den ergänzenden Informationen.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 29
30<br />
_AUS DEN HÄUSERN | _<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> KREATIV<br />
Bild oben:<br />
Shiatsu - Ohrmassage<br />
Bilder unten:<br />
Die Gesichtsaugen<br />
h a b i c h a n g e s c h a u t<br />
Bilder der Ausstellung<br />
Farbrausch<br />
erhellt das Krankenhaus<br />
Die KünstlerInnen präsentieren stolz<br />
ihre Arbeiten<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
Shiatsu-Projekt<br />
Eine Berührung kann den Körper<br />
heilen und das Herz wärmen!<br />
(Hormersdorf) Die heilende Berührung<br />
des Shiatsu erfuhren Bewohner des<br />
Wohnheims Diepoltsdorf im Rahmen<br />
eines Shiatsu-Projekts. Susi bei Nacken-<br />
und Rückenproblemen, Detlef bei<br />
verkrampften Händen und Verdauungsproblemen,<br />
Sandra bei Bauchschmerzen<br />
(Bauchmassage und punktuelle Akupressur).<br />
Michael genoss Ohrmassagen, die<br />
für ihn eine neue Körpererfahrung und Ablenkung<br />
von eingefahrenen Stimulationen<br />
darstellen. Anfangs für alle Bewohner gewöhnungsbedürftig,<br />
durch kontinuierliche<br />
Anwendungen, begleitende Erklärungen<br />
und praktische Demonstrationen an einer<br />
Kollegin, fanden die Bewohner zunehmend<br />
Gefallen an diesen Angeboten, die<br />
auch in die tägliche Körperpflege einfließen<br />
oder bei einem Entspannungsbad<br />
angewendet werden können.<br />
Michael kann mittlerweile eine Selbstanwendung<br />
in Begleitung ausführen,<br />
was ihm sichtbar Freude bereitet.<br />
Fortführend konnte eine Anbahnung von<br />
Erfahrungen ‚des gegenseitigen Berührens‘<br />
der Bewohner untereinander in vielen<br />
Situationen spielerisch erlebt werden.<br />
Im Rahmen meiner Shiatsuausbildung<br />
wurde mir bei der täglichen Arbeit mit unseren<br />
Bewohnern die Anwendungsvielfalt<br />
und der Bedarf einer heilenden Berührung<br />
- Shiatsu - oder einfache Qibong-<br />
Übungen (Atemübungen) bewusst.<br />
Der Schlüssel des Shiatsu ist<br />
M i t g e f ü h l um anderen zu helfen.<br />
Der Arbeitskreis ‚Shiatsu mit geistig-behinderten<br />
Klientel in Deutschland‘ bietet<br />
für Interessierte Weiterbildungen und<br />
Erfahrungsaustausch an.<br />
Christina Vogel<br />
Die Gesichtsaugen<br />
hab ich angeschaut<br />
Unter diesen Titel zeigten 10 Bewohner<br />
des <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Hauses Ebrach<br />
in einer Kunstausstellung im Bayerischen<br />
Staatsministerium für Arbeit<br />
und Sozialordnung, Familie und<br />
Frauen in München ihre eindrucksvollen<br />
Arbeiten<br />
Am Di. 04. 10. 05 eröffnete Ministerialrat<br />
<strong>Dr</strong>. Baumann die Ausstellung mit<br />
Werken von Vasilika Maroulakis, Jutta<br />
Pachmann, Erika Sohr, Maria Vohryzka,<br />
Max Brandmeier, Robert Bubeneder,<br />
Edmund Freygang, Horst-Uwe Gerhardt,<br />
Johannes Röthinger und Rudolf<br />
Thurner<br />
Lisa Volland, Direktorin der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen betonte in ihrem<br />
Grußwort, wie stolz sie auf die Bewohner<br />
und Bewohnerinnen aus Ebrach<br />
sei - Menschen, die mit schweren oder<br />
sehr schweren Behinderungen leben<br />
müssen und die hier - in diesem Ambiente<br />
– zeigen können, dürfen, wie unglaublich<br />
kreativ sie sind. „So viel bunte<br />
Fantasie, So viel Ausdruckskraft und<br />
So viel gestalterisches Können! Da<br />
wird ein künstlerischer Reichtum und<br />
eine schöpferische Kraft offenbar, die<br />
wir nicht wirklich vermuten würden.“ Die<br />
Direktorin bedankte sich für die Zurverfügungstellung<br />
der Räume seitens des<br />
Ministeriums und überreichte stellvertretend<br />
der Heimleiterin Renate Bauer<br />
einen Scheck über 500.- EUR<br />
Farbrausch erhellt<br />
das Krankenhaus<br />
Heimbewohner der Häuser Schreinermühle<br />
und Bühling stellen aus<br />
Thema:<br />
Kunst kennt keine Behinderung<br />
Viechtach: ‚Farbrausch‘ war der Titel<br />
der Kunstausstellung, die am Mittwoch<br />
den 23.02.05 in den Gängen<br />
des Viechtacher Kreiskrankenhauses<br />
eröffnet wurde. Neben den Ausstellern<br />
aus den Häusern Schreinermühle und<br />
Bühling war mit dabei der zehnjährige<br />
David Krause (Autist).<br />
Ungewöhnlich farbenfroh und lebhaft<br />
sind die 101 Bilder und Collagen, die<br />
bis Ende Mai im Krankenhaus Viechtach<br />
ausgestellt waren. Sie verdeutlichen<br />
die Lebensfreude und Energie<br />
der Künstler, deren persönliche Einstellung<br />
zu ihrer Umwelt und wie sie<br />
diese sehen.<br />
Stellvertretender Landrat Heinrich<br />
Schmidt brachte es bei der Eröffnungsrede<br />
auf den Punkt: „Diese<br />
Ausstellung ist etwas Besonderes.<br />
Diese Werke wurden von Menschen<br />
geschaffen, die es im Alltag nicht leicht<br />
haben und mit ihrer Behinderung leben<br />
müssen. Aber Kunst kennt keine<br />
Behinderung.“ Er dankte den Betreuer/innen,<br />
besonders der Projektleiterin<br />
Frau Nina Thiel-Stobbe, für ihre Arbeit<br />
und ihr Engagement mit den Behinderten.<br />
„Die Ausstellung trägt dazu bei,<br />
behinderten Menschen mehr Aufmerk-
samkeit zu schenken und Wege der Integration<br />
in die Gesellschaft zu ebnen“,<br />
stellte Schmid abschließend fest.<br />
Frau Nina Thiel-Stobbe gab eine kurzen<br />
Einblick in das Leben der Aussteller.<br />
Über die Häuser Schreinermühle und<br />
Bühling und auf den besonderen Wert<br />
der in den Häusern gelegt wird: Eine<br />
familiäre Umgebung zu schaffen, und<br />
Raum für kreative Fähigkeiten zu geben.<br />
Dafür gibt es Wohngruppen und ‚tagesstrukturierende<br />
Maßnahmen‘, wie etwa<br />
eine Web- oder Schreinerwerkstatt,<br />
Bewegungs- und Musikgruppen. Oder<br />
eben künstlerisches Gestalten. Bei diesem<br />
werden Gefühle auf das Papier<br />
gebracht, Erlebnisse verarbeitet und<br />
mit der Umwelt Kontakt aufgenommen.<br />
Auch die Künstlerin Frau Dorothea Stuffer<br />
und Diakon Herr Aigner freuten sich<br />
über die gelungene Ausstellung, die „einen<br />
Blick ins Innere dieser Menschen<br />
ermöglicht“.<br />
Herr Weinberger, der stellv. Vorstand<br />
der Krankenhäuser Viechtach und<br />
Zwiesel, bedankte betonte, dass das<br />
Krankenhaus die Räumlichkeiten gerne<br />
zur Verfügung stellt. „Davon profitieren<br />
wir alle, so seine Worte. „Die Künstler,<br />
die Patienten, die Besucher und die Mitarbeiter.“<br />
Claudia Penzkofer<br />
Haus Bühling<br />
Gedenken<br />
an Frau Evelyn <strong>Loew</strong><br />
Evelyn <strong>Loew</strong> trat am 15.09.1973 bei den<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>`schen Einrichtungen ein.<br />
Nachdem sie zunächst in der Schule in<br />
Unterachtel tätig war, übernahm sie 1975<br />
die Funktion der Heimleitung in Hormersdorf.<br />
Im Jahr 1978 wurde sie Heimleiterin<br />
in Glaubendorf und blieb an dieser Stelle<br />
für die folgenden 27 Jahre.<br />
Mit Besonnenheit, Sachlichkeit, Bescheidenheit<br />
und Humor hat sie die Aufnahme-<br />
und Therapiestation geleitet und<br />
maßgeblich geprägt.<br />
Sie begegnete Bewohnern, Mitarbeitern<br />
und Kollegen mit großer Menschlichkeit<br />
und Toleranz und erfreute sich einer<br />
großen Beliebtheit.<br />
Im Jahr 2005 erkrankte sie schwer. Am<br />
30.09. verstarb sie im Alter von 58 Jahren.<br />
Wir werden sie sehr vermissen und uns<br />
in großer Zuneigung und Anerkennung<br />
an sie erinnern.<br />
Nachruf<br />
auf unseren Firmengründer<br />
<strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong><br />
geboren am 8.März 1910<br />
gestorben am 12.Dezember 2005<br />
Der Gründer der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Sozialen Dienstleistungen<br />
ist tot. Die Beisetzung fand am Samstag,<br />
den 17.12.2005 um 11 Uhr auf dem Friedhof<br />
in Wernberg statt.<br />
In der Nachkriegszeit ließ sich Herr <strong>Dr</strong>. med.<br />
Fritz <strong>Loew</strong>, geboren im Sudetenland, als Allgemeinarzt<br />
in der Marktgemeinde Wernberg-<br />
Köblitz nieder. Als langjähriges Mitglied des<br />
Gemeinderats wurde ihm 1986 für sein Engagement<br />
die goldene Bürgermedaille verliehen.<br />
Im Alter von 58 Jahren, wo andere an Ruhestand<br />
oder wenigstens an Kürzertreten denken,<br />
hat sich <strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> eine neue<br />
Lebensaufgabe gestellt. Als Mensch mit unvergleichlichem<br />
sozialen Gewissen widmete<br />
er sich erst theoretisch und dann praktisch<br />
der Pädagogik und Therapie von behinderten<br />
Menschen. Sein fachlicher Ansatz war die gemeindeintegrierte<br />
und dezentrale Wohnform<br />
mit familiärem Charakter. Mit Zielstrebigkeit<br />
und unter Beteiligung von Familienangehörigen<br />
wurde im Oktober 1968 das erste Haus in<br />
Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg eröffnet.<br />
Vielen Hindernissen und Schwierigkeiten zum<br />
Trotz - oder gerade deshalb - setzte sich Hr.<br />
<strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> mit seinem Gründungsgedanken<br />
in der sozialen Landschaft durch.<br />
Die Fundamente, die er legte, tragen einen<br />
Firmenverbund, der heute als größter privater<br />
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Bayern<br />
seit nunmehr 37 Jahren in seiner fachlichen<br />
Vorreiterrolle anerkannt wird.<br />
Bis in das hohe Alter hinein engagierte sich<br />
Herr <strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> auf seine unvergleichliche<br />
Art und Weise im Unternehmen. Seinem<br />
Charisma konnte man sich nicht entziehen.<br />
Die Agilität und den Esprit, die er seiner Familie,<br />
den Mitarbeitern und auch den behinderten<br />
Menschen vorlebte, verlangen uneingeschränkte<br />
Bewunderung und versetzten nicht<br />
selten in Erstaunen.<br />
Die Verleihung der Bayrischen Staatsmedaille<br />
für soziale Verdienste im Jahre 2000 war<br />
wohl die Krönung seines beruflichen Wirkens,<br />
doch wer ihn kannte wusste, dass seine wirkliche<br />
Zufriedenheit in dem Glück seiner Umgebung<br />
lag.<br />
Im Wissen, dass für ihn nur der Blick nach<br />
vorne zählte und er sich Sentimentalitäten<br />
nicht/nur selten gestattete, nehmen wir Abschied<br />
von einer großen Persönlichkeit. Sein<br />
Andenken ist tief in der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
Dienstleistungen verankert.<br />
Damit das Mögliche entsteht, muss immer<br />
das Unmögliche versucht werden<br />
(Hermann Hesse)<br />
NACHRUF_<br />
<strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> Senior<br />
Evelyn <strong>Loew</strong><br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 31
oben<br />
Bilder aus dem Schneechaos<br />
in der Fuchsenschleife<br />
Achtung - Fuchsenschleife sucht einen<br />
Verwandten, den Yeti!. Noch ist<br />
es lustig - Stunden später haben alle<br />
Muskelkatzer.<br />
Faschingsreitstunde - Daniel Lehner<br />
will sein Pferd im Schnee wieder finden.<br />
Also macht er‘s schön bunt.<br />
Bild unten:<br />
30 Jahre Hormersdorf<br />
und Unterachtel<br />
Mitarbeiterin Anja Cicharski und Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong> mit<br />
einem selbstgebackenen <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>-<br />
Kuchen<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />
J u b i l ä e n b e i D r . L o e w<br />
Bachetsfeld<br />
Brigitte Holland<br />
25 jähriges Dienstjubiläum<br />
Eintritt 18.11.80<br />
Sonja Zimprich<br />
15 jähriges Dienstjubiläum<br />
Eintritt 01.09.91<br />
Jägerhof<br />
Hier hatten in 2005 folgende<br />
Mitarbeiter 5-jähriges<br />
Dienstjubiläum:<br />
Sven Bernefsky seit 15.04.2000<br />
Posset Erika seit 15.04.2000<br />
Cornelia Weiherer seit 15.07.2000<br />
Die Ehrung der Jubilare erfolgte<br />
an der Weihnachtsfeier.<br />
Mertenberg<br />
feierte 24.09.06 ein Herbstfest<br />
im Musik Cafe B14. Mit<br />
einem ausgiebigen Brunch<br />
startete die Feierlichkeit. Höhepunkt<br />
war die Ehrung der<br />
Jubilare.<br />
Zum 5 jährigen wurden Petra<br />
Czarkowski, Anja Wittur und Jürgen<br />
Dangl gratuliert. Sie erhielten<br />
für ihre Treue eine Urkunde<br />
sowie ein kleines Präsent.<br />
Ein ganz besonderes Jubiläum<br />
hatte Robert Friedrich mit 15<br />
Jahren.<br />
zum Schmunzeln<br />
zwischendurch<br />
Text eines versehentlich<br />
fehlgeleiteten E-Mails:<br />
Betreff: Tiger ist virtualisiert<br />
Hallo Kollegen,<br />
der Tiger (Printserver) ist nun<br />
virtualisiert und liegt auf der<br />
Hydra. Also bitte nicht wundern,<br />
wenn die Maschine im<br />
Serverschrank ausgeschaltet<br />
ist, wo TIGER draufsteht.<br />
Nur im Notfall, also wenn<br />
wider Erwarten irgendwas<br />
überhaupt nicht funktionieren<br />
sollte, kann der neue Tiger<br />
mit dem Virtual Infrastructure<br />
Client auf dem Jaguar heruntergefahren<br />
und die alte<br />
Hardware wieder in Betrieb<br />
genommen werden. Diese<br />
wäre unter http.//tiger-ri erreichbar<br />
und auch per Fernwartung<br />
einzuschalten.<br />
Kommentar der Mail-Empfängerin:<br />
„mit solchen fehlgeleiteten<br />
Fachchinesisch-Mails werden<br />
unbedarfte, einfach strukturierte<br />
Bürokräfte in tiefste<br />
Hilflosigkeit gestürzt.“<br />
_ JUBILÄEN | VERMISCHTES<br />
Tannenschleife<br />
Bewohner:<br />
Irmtraud Kugelstadt und Anita Jaworski - 30 Jahre<br />
Mitarbeiterinnen<br />
Edeltraud Bauer, Margaret Gschrey, Christa Österer, Ilse<br />
Kriebel und Christa Karl für ihre langjährigen engagierte<br />
Mitarbeit geehrt.<br />
Maxhütte<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es ist<br />
kaum zu fassen wie schnell die Zeit vergeht.<br />
Ich habe diesmal die ganz große Ehre viele<br />
treue Seelen zu ehren. Ganz besonders freue<br />
ich mich auf zwei 15-jährige Mitarbeiterinnen<br />
Maria Kraus und Franziska Hirsch<br />
Und jetzt kommen die 10-jährigen Mitarbeiterinnen<br />
Helga Lautenschlager, Christa Spörl, Juana<br />
Blank, Solveig Otto und Anna Schönstein<br />
Aber auch unsere Kücken die 5-jährigen wollen<br />
wir nicht vergessen - Kerstin Pongratz und<br />
Simone Himmelhuber<br />
Es wäre doch gelacht wenn wir nicht die 20<br />
Jahre voll bringen würden, ich freu mich.<br />
Vielen herzlichen Dank für die lange Treue<br />
und wirklich sehr gute Zusammenarbeit.<br />
Auch bei allen anderen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern möchte ich mich auf diesem Wege<br />
für das große Engagement, Verständnis und<br />
Unterstützung recht herzlich bedanken.<br />
Es macht Spaß in Maxhütte zu arbeiten.<br />
Anna Nordgauer-Dzuiba<br />
Ein Brief aus Auerbach<br />
Hallo, ich bin der Christian Raab. Ich kam am<br />
9. Dezember 1995 in die <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
Dienstleistungen. Ich feierte also am 9. Dezember<br />
2005 mein zehnjähriges <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong>-Gesamtjubiläum.<br />
Zuerst war ich in der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Sozialen Dienstleistung Grünthaler Hof und<br />
jetzt bin ich seit dem 11. Februar 2002 in der<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen Federhof<br />
in Auerbach.<br />
Meine Hobbys sind:<br />
- gut essen und trinken - ein gutes Buch lesen<br />
- spazieren gehen - Orgel spielen - Klavier<br />
spielen - Singen - musizieren - Kicker spielen<br />
- Tischtennis spielen - schwimmen - auf <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong>‘sche Veranstaltungen gehen.<br />
Christian Raab