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PERSPEKTIVEN - Dr. Loew

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P E R S P E K T I V E N<br />

Zeitung der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />

1. Ausgabe - November 2006<br />

Erlebnispädagogik bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

www.dr.loew.de<br />

Behindertenbeauftragte<br />

Helga Forster<br />

ConSozial-Wissenschaftspreis<br />

gestiftet von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Erlebnis- und<br />

Infotage<br />

Eröffnung Boutique UFER 1<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006


2<br />

_INHALT | IMPRESSUM<br />

I n h a l t<br />

2 - Impressum/Legende<br />

3 - Editorial<br />

_SOZIALPOLITIK<br />

4 - MdB Klaus Hofbauer<br />

besuchte <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

- Helga Forster besucht<br />

die WfbM<br />

- Landesvorsitzende Theresa<br />

Schopper informiert sich im<br />

Federhof<br />

5 - Trägerkonferenz FSJ<br />

6 - „...und dann passiert es so,<br />

wie ich es will!“<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

7 - Lebenswelt mal ganz anders<br />

8 - Ausbildung bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> -<br />

Region Wernberg<br />

- <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> bildet im<br />

Verwaltungsbereich aus<br />

- 10 Jahre Learny<br />

10 - ConSozial-<br />

Wissenschaftspreis 2005<br />

- Neuer Besucherrekord bei<br />

der ConSozial 2005<br />

11 - Wirksame Beziehungsgestaltung<br />

als Basis für Verände-<br />

rung > 2 Jahre Lichtenau:<br />

Fragen an den Therapeutischen<br />

Leiter Ralf Wiener<br />

12 - Offene Tür in einer geschlos<br />

senen Einrichtung > Veranstal-<br />

tungswochenende in Lichtenau<br />

13 - Aufbruchstimmung in Nürn-<br />

berg/Gärtnerstraße ><br />

Persönliches Budget<br />

14 - Gesamtkonferenz 2005 ><br />

Strategie des gesunden Wachsens<br />

steht im Mittelpunkt<br />

15 - AbW auf Erfolgskurs ><br />

10 Jahre Ambulant betreutes Wohnen<br />

16 - Fortbildungen, die Kreise<br />

ziehen > mit allen Sinnen erleben<br />

und erspüren<br />

- 30 Jahre Haus Tannenschleife<br />

17 - 10 Jahre Neukirchen intensiv<br />

_AUS DEN HÄUSERN<br />

18 - Jenseits der Leitplanke ><br />

Musikcafè im Bayerischen Rundfunk<br />

- Tai Chi und Qi Gong<br />

am Herbstfest<br />

- 25 Jahre <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

in Bachetsfeld<br />

19 - Brandschutzübung<br />

im Haus Waidhaus<br />

- Kampf gegen<br />

die Schneemassen<br />

- 30 Jahre Hormersdorf<br />

und Unterachtel<br />

20 - 1. Ebracher Christkindlmarkt<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

21 - Schwandorf feiert<br />

10jähriges Jubiläum<br />

- Tag der offenen Tür<br />

in Weiding<br />

- Herbstfest in Bühling<br />

- Neubau in Kollnburg/<br />

Schreinermühle bezogen<br />

22 - Auf zu neuen UFER1 ><br />

Fashion-Boutique von<br />

Know How sozial e.V.<br />

- Faschingsball<br />

- O‘zapft is! ><br />

Oktoberfest in Weiding<br />

- Wer braucht schon das<br />

Münchner Oktoberfest? ><br />

Fest in Ebrach<br />

30 - Shiatsu-Projekt<br />

_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />

23 - Projekt Sport > in Trägerschaft<br />

von Know-How sozial e.V.<br />

24 - Sport bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

wird gross geschrieben<br />

- Bayerische Meisterschaft<br />

im Fußball<br />

- Kickerturnier in Waidhaus<br />

25 - Fußballturnier Weiding<br />

- 2. Integratives<br />

Landesschwimmfest<br />

- Bayerische Mannschaftsmeisterschaften<br />

im Tischtennis<br />

26 - Special National Games 2006<br />

- Haus Schöner klar vorne ><br />

2. Tischtennisturnier<br />

_FERIEN | URLAUB<br />

26 - Marokko<br />

- Ferienmaßnahme Plauen<br />

27 - Gute Zeiten, schlechte Zeiten ><br />

Haus Villenstraße in Spanien<br />

28 - Ferien in Tschechien ><br />

Burgen, Natur und gutes Essen<br />

- Obo-Freizeit in der Toscana<br />

- Urlaub für Einsteiger<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> KREATIV<br />

30 - Die Gesichtsaugen hab ich<br />

angeschaut > Ausstellung im<br />

Bayerischen Staatsministerium<br />

in München<br />

- Farbrausch erhellt das Kran-<br />

kenhaus > Schreinermühle<br />

und Bühling stellen aus<br />

_NACHRUF<br />

31 - Gedenken an<br />

Frau Evelyn <strong>Loew</strong><br />

- Nachruf auf unseren Firmen-<br />

gründer <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> Sen.<br />

_JUBILÄEN | VERMISCHTES<br />

32 - Jubiläen aus den Häusern |<br />

Kurioses und Vermischtes<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen GmbH & Co KG<br />

Gewerbering Süd 12<br />

92533 Wernberg-Köblitz<br />

Tel.: 09604/915 -220<br />

Fax: 09604/915 -222<br />

e-mail: loew@loew.de<br />

www.dr.loew.de<br />

Auflage:<br />

2000 Stück<br />

Verantwortlich:<br />

Sandra <strong>Loew</strong><br />

Redaktion:<br />

Jürgen Huhn<br />

Huhn.Juergen@loew.de<br />

Tel 0151 / 1743 61 16<br />

Gestaltung:<br />

www.expuls.de<br />

Legende<br />

Die Beiträge aus den jeweiligen<br />

Bereichen sind - wenn möglich - wie<br />

folgt gekennzeichnet<br />

Geistig behinderte Menschen<br />

psychisch kranke Menschen<br />

Senioren<br />

Jugendliche


E d i t o r i a l<br />

Ich darf Sie zu ersten Ausgabe unserer neuen <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong><br />

begrüßen. Enstanden aus den ‚alten‘ Publikationen „<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> intern“ und „<strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong> extern“, war es das Ziel, für alle Interessierten einen umfassenderen<br />

Einblick in die Arbeit bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zu gewähren. Gleichzeitig haben wir das<br />

Erscheinungsbild unserem gesamten neuen optischen Auftritt angepaßt. Ich<br />

hoffe, Sie finden am Inhalt und der Aufmachung Gefallen.<br />

Einen Jahresrückblick für dieses Editorial zu halten, ist immer wieder auf`s<br />

Neue eine spannende Sache. Werden einem die Höhen und Tiefen eines<br />

Jahres geballt vor Augen geführt. Das Jahr 2005/2006 hat mich beruflich<br />

wie privat sehr gefordert.<br />

Neben dem üblichen und in der Sache schon nicht einfachen Tagesgeschäft,<br />

musste sich der Firmenverbund vielen neuen und daher noch unsicheren<br />

Gegebenheiten stellen. Auf politischer Ebene, auf Kostenträgerebene, auf<br />

fachlicher Ebene – überall werden vermeintlich qualitätsbringende Neuerungen<br />

besprochen und beschlossen, die für die Praxis nicht immer Segen<br />

bringend sind. Der Umgang damit stellt uns vor Hürden, die theoretisch und<br />

praktisch nie durchdacht sind. Das Ökonomische Prinzip, wie es bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Einzug gehalten hat, ist leider nicht überall bekannt! Betriebswirtschaftliche<br />

Prinzipien auf einem freien Wettbewerbsmarkt sind im Sozialbereich noch<br />

Vision/Fiktion oder gar Utopie.<br />

Wie schwierig die Zeiten sind, verdeutlicht sich auch an den mangelnden<br />

Verlässlichkeiten im vertragspartnerschaftlichen Verhältnis zu Kostenträgern,<br />

auf die wir uns – wie früher immer – leider nicht mehr wirklich verlassen<br />

können. Am Beispiel des verlorenen Prozesses mit dem Bezirk Oberfranken<br />

mussten wir das schmerzlich erfahren.<br />

Gott sei Dank ist unser „Firmenschiff“ mittlerweile so groß, dass uns ein<br />

bisschen Seegang nicht umwirft – nichtsdestotrotz ist der <strong>Dr</strong>uck, der entsteht,<br />

enorm. In meiner Position habe ich die Pflicht den verschiedensten<br />

Forderungen gerecht zu werden – unseren Betreuten, unseren Mitarbeitern,<br />

unseren Vertragspartnern, unseren Geldgebern und nicht zuletzt unseren<br />

Gesellschaftern gegenüber. Scheinbar widersprüchliche Interessen<br />

gilt es zu vereinen, und ein gedeihliches Miteinander zu finden – nicht immer<br />

einfach! Jedoch machbar – wenn man Erfolge in kleinen Schritten zu<br />

würdigen weiß und Erwartungen demütiger formuliert.<br />

Der Tod unseres Firmengründers <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> sen. ist sicherlich ein großer<br />

Einschnitt in der Geschichte unseres Unternehmens. Viele Mitarbeiter und behinderte<br />

Menschen kannten ihn noch persönlich. Seine Person und sein Wirken<br />

an dieser Stelle ausführlich zu würdigen, würde den Rahmen sprengen.<br />

Sicher ist, daß sein Andenken tief verwurzelt ist in der Firma und ich möchte an<br />

dieser Stelle nochmals an seine herausragende Rolle in Deutschland erinnern,<br />

die er in der Arbeit mit behinderten Menschen einnahm.<br />

Am Ende 2005 waren meine Energien - auch durch die tödliche Krankheit<br />

meiner Mutter - auf Null! Längst wieder aufgetankt und mit dem sicheren<br />

Wissen von wunderbaren und kompetenten Mitarbeitern begleitet zu werden,<br />

sehe ich absolut zuversichtlich in die Zukunft!<br />

Der eingeschlagene Kurs im wirtschaftlichen wie im fachlichen Sinn wird<br />

uns die nächsten Jahre - zwar in stürmischen Gewässern - auf dem richtigen<br />

Weg halten!<br />

Kursänderung wie immer vorbehalten!<br />

Ihre/Eure<br />

Sandra <strong>Loew</strong> - Geschäftsführung<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 3


4<br />

_SOZIALPOLITIK<br />

MdB Klaus Hofbauer<br />

besuchte <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Am 12. August 2005 besuchte der<br />

Bundestagsabgeordnete Klaus Hofbauer<br />

(CSU) die Firmenzentrale von<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen in<br />

Wernberg-Köblitz.<br />

Zusammen mit dem Wernberger Bürgermeister,<br />

Herrn Butz, und den beiden<br />

Gemeinderatsmitgliedern Frau Weidner<br />

und Herrn Most, wollte er sich über den<br />

sozialen Dienstleister informieren und<br />

Anliegen der Unternehmungsgruppe<br />

aufnehmen.<br />

Seitens <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> standen Direktor <strong>Dr</strong>.<br />

Fritz <strong>Loew</strong> jr. und die Bereichsleitungen<br />

Frau Beate Hewig und Herr Joachim<br />

Rauscher Rede und Antwort. Zunächst<br />

erhielten die Gäste grundlegende Informationen<br />

zu Größe, Struktur und Konzept<br />

der Firma.<br />

Als direkt gewählter Abgeordneter für<br />

den Wahlkreis Schwandorf zeigte sich<br />

Herr Hofbauer sehr beeindruckt von der<br />

Mitglied des<br />

Bundestags<br />

Klaus<br />

Hofbauer<br />

großen Anzahl an Arbeitsplätzen, die <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong> und die assoziierten Firmen in der<br />

Region bieten. Aufgrund der Dezentralität<br />

der Einrichtung ist es Außenstehenden<br />

häufig nicht klar, wie viele Menschen<br />

hier beschäftigt sind:<br />

Gemeinde Wernberg: über 300<br />

Landkreis Schwandorf: rund 600<br />

Mit besonderer Wertschätzung seitens<br />

Bürgermeister Butz und den Vertretern<br />

von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> wurde die gute Integration<br />

der 15 Häuser herausgestellt, die sich<br />

auf dem Gemeindegebiet von Wernberg-Köblitz<br />

befinden. In einer solchen<br />

Umgebung lassen sich die gesetzlichen<br />

Ansprüche und pädagogischen Konzepte<br />

im Kontext von Selbstbestimmung<br />

und Selbstbemächtigung nachhaltig umsetzen.<br />

Der Besuch Herrn Hofbauers wurde<br />

auch genutzt, um Probleme mit ihm zu<br />

diskutieren und ihn zu bitten, sich im<br />

Falle einer Wiederwahl bei den Bundestagswahlen<br />

für deren Lösung einzusetzen:<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Eine Auswahl:<br />

o Kostenträger-Zuständigkeit beim<br />

Wechsel von stationärer zu ambulanter<br />

Betreuung<br />

o Erhalt von Versorgungsverträgen bei<br />

geistiger Behinderung und erheblicher<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

o Entbürokratisierung im allgemeinen<br />

und im besonderen in den Bereichen<br />

‚Qualitätssicherung‘ und ‚Dokumentation‘<br />

o Problemfelder des ‚Gesundheitsmodernisierungsgesetzes‘<br />

Der zweistündige Besuch fand seinen<br />

Abschluss mit einer Besichtigung des<br />

Bildungshauses ‚Learny‘. Geschäftsführer<br />

Herr Edgar Reindlmeier informierte<br />

die Gäste über Geschichte, Konzept<br />

und Bildungsangebote. Den großen Erfolg<br />

des Angebots konnte er anhand von<br />

beeindruckenden Zahlen belegen:<br />

o Im Gesamtjahr 2004 nutzten 367<br />

TeilnehmerInnen insgesamt 734<br />

Stunden Kursangebote.<br />

o Im 1. Halbjahr 2005 konnte die relative<br />

Quote sogar noch gesteigert<br />

werden: 208 TeilnehmerInnen belegten<br />

436,5 Stunden.<br />

Mit großer Freude wurde ein besonderes<br />

Angebot Herrn Hofbauers aufgenommen.<br />

Anlässlich einer im nächsten<br />

Jahr von Learny durchgeführten Bildungsreise<br />

nach Berlin wird er die TeilnehmerInnen<br />

im Bundestag begrüßen<br />

und eine Führung durch das hohe Haus<br />

organisieren. Dies ist verbunden mit einer<br />

Bewirtung und einer Übernahme der<br />

Fahrtkosten.<br />

Abschließend sprach <strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> eine<br />

Einladung für einen weiteren Besuch<br />

Herrn Hofbauers aus. Er würde sich<br />

freuen, den Abgeordneten in zwei Jahren<br />

erneut begrüßen zu können.<br />

Joachim Rauscher<br />

Helga Forster<br />

besucht die WfbM<br />

Helga Forster, Behindertenbeauftragte<br />

des Landkreises Schwandorf, besichtigte<br />

2006 die größten sozialen Einrichtungen<br />

in ihrem Einzugsgebiet. Dabei<br />

war sie auch zu Gast bei der Unternehmensgruppe<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen,<br />

Bayerns größter privater Anbieter<br />

sozialer Dienstleistungen.<br />

Bei ihrem rund dreistündigen Besuch<br />

zeigte sich Helga Forster beeindruckt<br />

von den sehr differenzierten und professionellen<br />

Angebotsformen, die im<br />

Landkreis rund 400 geistig behinderten<br />

Menschen und psychischen kranken<br />

Menschen zur Verfügung stehen. Es<br />

wurden Fragen wie Finanzierung, Belegungskapazitäten<br />

und zunehmende Angebotsnachfragen<br />

im sozialen Bereich<br />

erörtert. Helga Forster konnte sich bei dieser<br />

Gelegenheit einen Eindruck über die<br />

Gesamteinrichtung mit ihren rund 1500<br />

Kunden in ganz Bayern verschaffen.<br />

Neben einem einführenden Gespräch<br />

im Musik-Café B14 mit Vertretern des<br />

Unternehmens und der Besichtigung<br />

des Bildungshauses für behinderte<br />

Menschen ‚Learny‘, informierte sich die<br />

Behindertenbeauftragte auch in den<br />

‚Wernberger Werkstätten‘ der Firma <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong> über die Belange der behinderten<br />

Menschen. Gesprächspartner waren<br />

hier Joachim Rauscher, Thomas Schießl<br />

und Peter Regler vom Leitungsteam sowie<br />

Kathrin Blasco vom Werkstattrat der<br />

behinderten Mitarbeiter.<br />

Zum Abschluß besuchte Helga Forster<br />

ein Haus für behinderte Menschen.<br />

Hausleiter Siegi Kühn und therapeutischer<br />

Leiter Thomas Hammer stellten<br />

das integrationsfördernde Betreuungskonzept<br />

vor. Gemeindenähe und den<br />

individuellen Bedürfnissen angepaßte<br />

Angebote stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

JuH<br />

Landesvorsitzende<br />

Theresa Schopper<br />

besucht Auerbach<br />

Zu einem Informationsgespräch im Federhof<br />

hatte sich die Landesvorsitzende<br />

des Bündnis 90/die Grünen, Theresa<br />

Schopper, am 18.10.2006 angekündigt.<br />

Begleitet wurde sie von, Birgit Klier, Geschäftsführerin<br />

der Grünen - Kreisverband<br />

Amberg-Sulzbach, Peter Eckart,<br />

Kreisrat der Grünen Landkreis Amberg<br />

Sulzbach, Bernhard Krieger, Ortsprecher<br />

des Bündnis90/Grünen Auerbach<br />

und Georg Gsell, 2 Bürgermeister von<br />

Auerbach<br />

Die Heimleiterin Alexandra Lippert und<br />

die therapeutische Leiterin Petra Witt<br />

sowie Geschäftsfüherin Sandra <strong>Loew</strong><br />

und Direktorin Lisa Volland standen für<br />

ein ausführliches Gespräch über die<br />

Einrichtung, die pädagogisch-therapeutischen<br />

Konzepte, und zu Fragen der<br />

Sozialpolitik zur Verfügung.<br />

Nach einem kurzen Abriß über die historische<br />

Entwicklung der Unternehmens-


gruppe und der damit verbundenen<br />

zunehmenden Ausdifferenzierung der<br />

Angebote, wurden auch die Häuser Auerbach<br />

und Ranna und deren Konzept<br />

vorgestellt.<br />

2. Bürgermeister Georg Gsell äußerte<br />

seine große Zufriedenheit bezüglich der<br />

„sehr guten Arbeit“ von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> und betonte,<br />

daß die Einrichtung in der Region<br />

ein hohes Renommée besitze. Natürlich<br />

gehe es auch um Arbeitsplätze und so<br />

konnte sich Gsell freuen, als Alexandra<br />

Lippert der Runde mitteilte, daß<br />

eine Außenwohngruppe mit fünf neuen<br />

Plätzen geplant sei. Gerüchte über die<br />

Schließung vom Federhof konnte Sandra<br />

<strong>Loew</strong> mit einem klaren „wir werden in<br />

Auerbach bleiben“ entkräften. Dahingegen<br />

werde aber das Haus Ranna ersetzt,<br />

sobald ein geeignetes Objekt gefunden<br />

sei, ergänzte Direktorin Lisa Volland, da<br />

sich in den räumlichen Strukturen von<br />

Ranna das individuelle Wohnkonzept<br />

von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> nicht umsetzen lasse.<br />

Eines der zentralen Themen der Informationsrunde<br />

war aber die allgemeine<br />

Finanzierungsproblematik im Sozialbereich,<br />

speziell die schwierige Regelung<br />

im Vergleich Stationäre Unterbringung<br />

zur Ambulanten Betreuung. Letztere<br />

sei oftmals besser und kostengünstiger,<br />

werde aber aufgrund der komplexen<br />

Rechtslage, die unterschiedliche Kostenträger<br />

festlegt, nicht gewährt. Die<br />

mögliche Umsetzung von stationären<br />

Plätzen auf ambulante Betreuung sei<br />

bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> jederzeit und schnell zu<br />

realisieren, werde aber aus oben genannten<br />

Gründen nicht forciert betrieben.<br />

Lisa Volland ergänzte, daß auch<br />

das langersehnte SGB XII mit seinen<br />

Ausführungsbestimmungen nicht die<br />

erhoffte Lösung gebracht habe. Theresa<br />

Schopper erwähnte an dieser Stelle,<br />

daß Sozialpolitiker vielfach nicht das<br />

bekämen, was sie wollten, die politische<br />

Umsetzungskraft fehle im Vergleich zu<br />

anderen Ressorts.<br />

Sandra <strong>Loew</strong> betonte abschließend zu<br />

diesem Thema noch einmal, wie dringend<br />

eine einheitliche Finanzierungslösung<br />

sei. Bis 2010 werde eine jährliche<br />

Steigerung der Fallzahlen von 7,5% im<br />

ambulanten Bereich erwartet. „Wenn<br />

die Gesellschaft Behinderte Menschen<br />

weiter hin ordentlich versorgen will, muß<br />

etwas geschehen!“.<br />

Auf Nachfrage von Theresa Schopper<br />

wurde auch das Thema ‚Dokumentationsaufwand‘<br />

kritisch unter die Lupe genommen.<br />

Sandra <strong>Loew</strong>: „Die Dokumentationspflicht<br />

greift immer mehr um sich,<br />

verursacht extrem hohe Transaktionskosten<br />

und hält qualifizierte Kräfte<br />

vom Arbeiten mit dem einzelnen Menschen<br />

ab.“ Stattdessen forderte die<br />

Geschäftsführerin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, daß<br />

die bestehenden Aufsichtsgremien<br />

mit geschultem Personal aufgestockt<br />

werden, die vor Ort und unangemeldet<br />

die Arbeit in sozialen Einrichtungen<br />

fundiert beurteilen können.<br />

„Die Ergebnisqualität zu beurteilen<br />

ist um ein Vielfaches sinnvoller, als<br />

noch mehr Häkchen auf ein Formular<br />

zu machen, dessen Aussagekraft niemand<br />

wirklich beurteilen kann“, führte<br />

Lisa Volland weiter aus.<br />

Zum Abschluß des sehr angeregten<br />

Gedankenaustauschs konnte sich die<br />

Besuchergruppe um Theresa Schopper<br />

bei einer Hausbesichtigung selbst<br />

ein Bild vom positiven Wohn- und Arbeitsumfeld<br />

im Haus Federhof in Auerbach<br />

machen.<br />

JuH<br />

Trägerkonferenz FSJ<br />

(München) Das Freiwillige Soziale<br />

Jahr (FSJ) wird vom bpa Bayern - der<br />

erste und bisher einzige private Anbieter<br />

des FSJ - seit 1998 für seine<br />

Mitgliedseinrichtungen angeboten.<br />

Die Organisation des FSJ hat der bpa<br />

an den Kooperationspartner Know-<br />

How sozial e.V., mit Sitz der Pädagogischen<br />

Zentralstelle FSJ in Wernberg-Köblitz,<br />

delegiert.<br />

Erstmalig hat in der bpa-Landesgeschäftstelle<br />

in München, die Trägerkonferenz<br />

FSJ in Bayern statt gefunden.<br />

An der Konferenz beteiligten<br />

sich neben dem bpa das Bayerische<br />

Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie und Frauen und<br />

die FSJ-Träger Arbeiterwohlfahrt,<br />

Bayerisches Rotes Kreuz, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Spielmobile e.V.,<br />

Der Paritätische LV, Jesuit European<br />

Volunteers-JEV, Evangelische Jugendsozialarbeit,<br />

Bayerische Sportjugend,<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe, Bund<br />

der Deutschen Katholischen Jugend,<br />

Caritas Verband, und die Lebenshilfe.<br />

Erstmalig wurden von einer Arbeitsgruppe<br />

Qualitätsstandards für die<br />

Durchführung des FSJ schriftlich fixiert<br />

und in der Konferenz entsprechend<br />

diskutiert. Im Ergebnis waren<br />

sich alle Träger einig und somit<br />

konnte die Umsetzung für alle Träger<br />

verbindlich verabschiedet werden.<br />

SOZIALPOLITIK_<br />

Bild oben: Helga Forster besucht die<br />

WfbM bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> - v.l.n.r.: Bereichsleiter<br />

Joachim Rauscher, Behindertebeauftragte<br />

Helga Forster, Werkstattleiter<br />

Peter Regler, Werkstatträtin<br />

Kathrin Blasco, pädagogischer Leiter<br />

Thomas Schießl.<br />

Bild unten: hoher Besuch in Auerbach<br />

v.l.n.r.: 2. Bürgermeister Georg Gsell,<br />

Landesvorsitzende des Bündnis<br />

90/Die Grünen, Theresa Schopper,<br />

Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong>,<br />

Heimleiterin Alexandra Lippert und<br />

therapeutische Leiterin Petra Witt<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 5


6<br />

_SOZIALPOLITIK<br />

Trägerkonferenz FSJ - Fortsetzung mer Impulse erhalten, wie die gesetz-<br />

Die festgelegten Qualitätsstandards bieten<br />

in Zukunft klare Handlungsvorgaben<br />

für folgende Bereiche:<br />

1. Zusammenwirken von Täger und<br />

Einsatzstelle,<br />

2. Durchführung des FSJ von Seiten<br />

der Einsatzstelle<br />

3. Pädagogische Begleitung des Trägers<br />

Die FSJ-Träger sehen darin eine Qualitätssicherung<br />

für die künftige Durchführung<br />

des FSJ<br />

Wer als bpa Mitgliedseinrichtung Helfer-<br />

Innen im FSJ beschäftigen möchte, hat<br />

für 12 Monate folgende Chancen:<br />

- Jungen Menschen das Selbstverständnis<br />

sozialer Arbeit nahe zubringen<br />

- Nachwuchskräfte für die Einrichtung<br />

zu interessieren<br />

- Das Stammpersonal vor Ort zu unterstützen,<br />

durch Mithilfe bei verschieden<br />

praktischen Tätigkeiten im<br />

Arbeitsalltag<br />

Informationen erhalten Sie bei der:<br />

Pädagogischen Zentralstelle FSJ für den<br />

bpa Bayern, Gewerbering Süd 12, 92533<br />

Wernberg-Köblitz, Tel. 09604/9099969,<br />

eMail: info@fsj.bpa.de<br />

Home: www.fsj.bpa.de<br />

Christa Lederer<br />

„... und dann passiert es<br />

so, wie ich es will!“<br />

Ein Bericht von den „Erlebnis- und Infotagen<br />

für Menschen mit und ohne<br />

Behinderung“<br />

Am 21./22. Juli 2005 war es soweit. Nach<br />

eineinhalbjähriger Vorbereitung durch<br />

die beiden Veranstalter ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />

Dienstleistungen‘ und ‚Rummelsberger<br />

Dienste für Menschen mit Behinderung‘,<br />

konnten die ‚Erlebnis- und Infotage für<br />

Menschen mit und ohne Behinderung‘<br />

stattfinden. Als Veranstaltungsort diente<br />

das Tagungszentrum Novum auf dem<br />

Gelände der Rummelsberger Dienste,<br />

Schwarzenbruck.<br />

‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘ und ‚Rummelsberger Dienste‘<br />

hatten sich vorgenommen, eine Mischung<br />

aus Kongress und Festival zu<br />

veranstalten, um die Themen Selbstbemächtigung,<br />

Selbstbestimmung und Teilhabe<br />

nicht ausschließlich intellektuell zu<br />

transportieren, sondern auch zu einem<br />

ganzheitlichen Erlebnis zu machen.<br />

Ganz im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe<br />

sollten die Teilnehmerinnen und Teilneh-<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

lichen Ansprüche im Alltag verwirklicht<br />

und gelebt werden können.<br />

Insgesamt wurden an beiden Tagen 18<br />

Workshops und Kreativkurse veranstaltet,<br />

die von Fachleuten aus dem ganzen<br />

Bundesgebiet durchgeführt wurden:<br />

o Lebensqualität von Menschen mit hohem<br />

Hilfebedarf im Bereich des Wohnens<br />

(Prof. <strong>Dr</strong>. Monika Seifert, kath. Hochschule für<br />

Sozialwesen, Berlin)<br />

o Wir wollen mehr als nur dabei sein!<br />

(Ulrich Niehoff-Dittmann, Lebenshilfe, Marburg)<br />

o Ich weiß doch selbst, was ich will!<br />

(Gerd Hoßbach, Geschäftsführer der Werraland-<br />

Werkstätten, Eschwege)<br />

o Jeder hat Wünsche, Träume, Ziele!<br />

(Stefan Göthling, Geschäftsführer People First,<br />

Deutschland)<br />

o Special love talks<br />

(Gudrun Bernklau, Christa Lederer, <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen)<br />

o Ich kaufe mir meine Hilfe selbst! -<br />

Persönliches Budget<br />

(Manuela Trendel, Bez. Mittelfranken)<br />

o Ich gehe Dir zur Hand nach Deiner<br />

Anweisung! - Assistenz und heilpädagogische<br />

Professionalität<br />

(<strong>Dr</strong>. Erik Weber, Leiter der Koordinierungs-,<br />

Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit<br />

Behinderung, Lebenshilfe)<br />

Ergänzt wurde die Workshops durch<br />

Gesprächsgruppen zu Themen wie<br />

‚Wohnen in den eigenen vier Wänden‘<br />

und ‚Gesetzliche Betreuung‘. Darüber<br />

hinaus gab es Kreativangebote in Form<br />

einer Bildhauerwerkstatt, eines Trommelkurses<br />

und eines interaktiven Theaterstücks<br />

zum Thema ‚Ein Neuer in der<br />

Wohngruppe‘. Im Workshop ‚Rasende<br />

Reporter‘, wurde eine Film-Reportage<br />

zu den Erlebnis- und Infotagen gedreht,<br />

die bei der Abschlussveranstaltung ihre<br />

Uraufführung erlebte.<br />

Zwischen den einzelnen Veranstaltungen<br />

konnte ein vielseitiges Rahmenprogramm<br />

genutzt werden:<br />

o Der ‚Markt der Möglichkeiten‘ informierte<br />

über die Tätigkeit von Heim-<br />

und Werkstatträten, die Arbeit einer<br />

Zeitungsgruppe und weitere Angebote<br />

von ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘ und ‚Rummelsberger<br />

Dienste‘.<br />

o In der ‚Kontaktbörse‘ konnte man<br />

Leute kennen lernen und neue<br />

Freundschaften schließen.<br />

o Im Kino wurde der Film ‚Verrückt<br />

nach Paris‘ gezeigt.<br />

o Auf dem Außengelände gab es einen<br />

Parcour mit Sport, Spiel und Spaß.<br />

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

die Ruhe und Entspannung suchten,<br />

wurden Snoezelen und Massagen bei<br />

Musik angeboten.<br />

Den Abschluss des ersten Tags bildete<br />

ein großes Abendprogramm. Im Festzelt<br />

spielten die Bands ‚flicflacflop‘ (Lebenshilfe),<br />

‚Die Jungs‘ (Auhof) und die<br />

Sambagruppe ‚Vincivi‘. Dazu gab es<br />

eine Schwarzlichtaufführung und selbstverständlich<br />

durfte auch die Disco nicht<br />

fehlen. Bis spät in die Nacht wurde begeistert<br />

getanzt.<br />

Am Nachmittag des zweiten Tags fand<br />

die große Abschlussveranstaltung statt,<br />

zu der auch einige Ehrengäste begrüßt<br />

werden konnten:<br />

der Schirmherr der Veranstaltung,<br />

Präsident des Bezirktags von Mittelfranken,<br />

Herr Richard Bartsch<br />

der Hauptgeschäftsführer der Rummelsberger<br />

Dienste für Menschen,<br />

Herr Manfred Kallenbach<br />

der Geschäftsführer der Rummelsberger<br />

Dienste für Menschen mit Behinderung,<br />

Herr Friedrich Gleißner,<br />

die Geschäftsführerin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen, Frau Sandra<br />

<strong>Loew</strong><br />

die Direktorin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />

Dienstleistungen, Frau Lisa Volland.<br />

Im Rahmen dieses gemeinsamen Abschlusses<br />

konnte eine durchwegs positive<br />

Bilanz gezogen werden. Mehrere<br />

hundert Menschen mit und ohne Behinderung<br />

hatten sich an den beiden Tagen<br />

im Novum eingefunden. Alle Angebote<br />

stießen auf große Resonanz und Begeisterung.<br />

Der besondere Dank der Organisatoren<br />

galt den Geschäftsführungen der beiden<br />

Träger, die diese Veranstaltung ermöglicht<br />

hatten. War doch dieser Schulterschluss<br />

in Sachen Selbstbemächtigung,<br />

Selbstbestimmung und Teilhabe neu<br />

und ermutigend.<br />

In ihrer Ansprache sah Lisa Volland,<br />

Direktorin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen,<br />

den Beginn einer neuen Ära<br />

von Vernetzung und Kooperation. Sie<br />

bezeichnete dies als ein Zukunftsmodell<br />

von dem alle profitieren könnten.<br />

Eine Aufwertung erfuhr die Veranstaltung<br />

durch die Übernahme der Schirmherrschaft<br />

durch Herrn Richard Bartsch,<br />

Bezirkstagspräsident von Mittelfranken.<br />

Er fand in seinem Grußwort sehr<br />

anerkennende Worte und die lud die<br />

Organisatoren ein, anlässlich der Sozialausschuss-Sitzung<br />

am 05.10.2005 im<br />

Bezirksrathaus Ansbach über die Veranstaltung<br />

zu berichten. Vertreter von<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> und Rummelsberger Dienste


werden das Anliegen der ‚Erlebnis- und<br />

Infotage‘ in dieses politische Gremium<br />

tragen.<br />

Der Höhepunkt der Abschlussveranstaltung<br />

war die Enthüllung des gemeinschaftlichen<br />

Kunstwerks. Dabei handelt<br />

es sich um eine rund zwei Meter hohe<br />

Lichtsäule, die von allen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern gemeinsam gestaltet<br />

wurde. Das Kunstobjekt wird in den<br />

nächsten Monaten auf Wanderschaft<br />

durch die Einrichtungen gehen. Besonders<br />

große Aufmerksamkeit wird es erfahren,<br />

wenn es am 05.10.05 im Bezirksrathaus<br />

in Ansbach aufgestellt wird.<br />

Zum Ende der Veranstaltung äußerten<br />

viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

den Wunsch, dass eine Folge-Veranstaltung<br />

möglichst bald ausgerichtet wird.<br />

Mit Sicherheit wird es in einigen Jahren<br />

wieder ein vergleichbares Event geben,<br />

bei dem auf dem Erreichten aufgebaut<br />

werden kann.<br />

Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

und Rummelsberger Dienste, die diese<br />

Veranstaltung zu dem großen Erfolg verholfen<br />

haben: Frau Dietrich, Frau Merino-Kühn,<br />

Frau Löhr, Frau Fogle, Frau<br />

Oswald, Frau Völkl, Herrn Brandl, Frau<br />

Walton, Frau Heinzl, Frau Hewig (alle<br />

‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>‘) und Herrn Schneider, Herrn<br />

Neubert, Frau Brückel (‚Rummelsberger<br />

Dienste‘).<br />

Joachim Rauscher<br />

Lebenswelt<br />

mal ganz anders<br />

Ein erlebnispädagogisches Projekt in<br />

der Behindertenpädagogik<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird<br />

der Begriff „Erlebnispädagogik“ mit verhaltensauffälligen<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

verbunden.<br />

Im Rahmen seiner Zusatzqualifikation<br />

zum Erlebnispädagogen beim KAP-<br />

Institut in Regensburg plante Herbert<br />

Englhart, Heilerziehungspfleger bei<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, ein<br />

‚ganz anderes‘ Projekt, nämlich Erlebnispädagogik<br />

mit Menschen mit geistiger<br />

Behinderung.<br />

So wanderten drei Bewohner aus<br />

dem Birgländer Hof drei Tage mit ihrem<br />

Erlebnispädagogen H. Englhart<br />

den Anton-Leidinger Wanderweg von<br />

Schwend nach Poppberg über Alfeld,<br />

Waller, Kucha, Moritzberg, Ottensoos<br />

und Schnaittach. Höhepunkt und Ab-<br />

schluss des Projektes war ein Treffen<br />

der Bewohner mit einer Gruppe erziehungsschwieriger<br />

Mädchen und deren<br />

Erzieherin S. Hagl der Caritas Jugendhilfe<br />

Schnaittach. Gemeinsam bauten<br />

sie ein Floß und fuhren dann auf dem<br />

Happurger Baggersee.<br />

Während ihrer Erlebnispädagogen-Ausbildung<br />

lernten sich Herr Englhart und<br />

Frau Hagl kennen und tauschten sich<br />

häufig über ihre Erfahrungen in der Behindertenpädagogik<br />

und der Kinder- und<br />

Jugendhilfe aus. So entstand die Idee,<br />

dieses erlebnispädagogische Projekt mit<br />

ihren jeweiligen Gruppen zu starten.<br />

Die Zielsetzung bestand einerseits darin,<br />

dass die Behinderten eine andere Lebensart<br />

kennenlernen wie z.B. Kochen<br />

im Freien, Schlafen mit Schlafsack, Isomatte<br />

und Zelt. Andererseits sollten sie<br />

auch Umwelterfahrungen machen wie<br />

z.B. beobachten und füttern der Tiere,<br />

pflücken von Obst. Weiterhin ging es<br />

um das tägliche Begehen der geplanten<br />

Wegstrecke und das Suchen und Finden<br />

der Wandermarkierung. Außerdem<br />

bestand die Möglichkeit des Kontaktes<br />

zur hiesigen Bevölkerung.<br />

Die Begegnung mit den Jugendlichen<br />

stand u.a. unter der Zielsetzung, dass<br />

diese ein besseres Verständnis und<br />

mehr Toleranz gegenüber behinderten<br />

Menschen zeigen, respektvoller mit der<br />

‚Andersartigkeit‘ von Menschen umgehen<br />

und sie im Alltag weniger stigmatisieren<br />

und ausgrenzen.<br />

Im Vorfeld musste einiges erledigt werden:<br />

Wanderweg erkunden, Übernachtungsmöglichkeiten<br />

aussuchen, kurze<br />

Wanderwege mit den Bewohnern trainieren,<br />

Material für Trekking und Floß<br />

besorgen. . .<br />

Zur Vorbereitung absolvierten die behinderten<br />

Teilnehmer zusätzliche Übungseinheiten,<br />

in denen lebenspraktische<br />

Dinge geübt wurden, wie z.B. in den<br />

Schlafsack schlüpfen, Zelt auf- und abbauen,<br />

Wanderzeichen kennenlernen<br />

und sich danach orientieren.<br />

Ausschlaggebend für die Wahl des<br />

Anton-Leidinger-Weges war, dass er keine<br />

steilen Abhänge, eine überwiegend<br />

breite Wegführung und eine gute Markierung<br />

hat, was sich als angemessen<br />

für die behinderten Menschen erwies.<br />

Sie haben nämlich u.a. erhebliche Probleme<br />

in der Motorik, v.a. im Gleichgewichtssinn<br />

und in der Bewegungskoordination.<br />

Zudem sollte ihr Selbstvertrauen<br />

in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt<br />

werden, weshalb ein für sie begehbarer<br />

Weg ausgesucht wurde.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

„ ... und dann passiert es so, wie ich<br />

es will!“<br />

Bild oben: Zwei Seminarteilnehmer<br />

stellen im Plenum die Ergebnisse<br />

ihres Workshops vor.<br />

Bild Mitte: Schirmherr Richard<br />

Bartsch nahm aktiv an den Erlebnistagen<br />

teil.<br />

Lebenswelt mal ganz anders<br />

Bild unten: Auch Erlebnispädagogik<br />

kann anstrengend sein - und alle<br />

haben sich eine Pause verdient.<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 7


8<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

Rückblickend auf die ca. 50 km lange<br />

Wanderung ist zu sagen, dass die Gruppe<br />

am ersten Tag auf der 15 km langen<br />

Strecke von Schwend nach Waller zügig<br />

unterwegs war und das Ziel früh erreicht<br />

wurde. Dabei konnten zwischendurch<br />

eine große (Mittagessen in Gasthof) und<br />

kleinere Pausen eingelegt werden, in<br />

denen sie Tiere beobachteten und fütterten.<br />

In Waller wurde die Gruppe vom<br />

Gastwirt herzlich empfangen. Nach der<br />

Begrüßung richteten die Bewohner das<br />

Lager ein, ruhten aus und bereiteten das<br />

Abendessen zu. Anschließend schlüpfte<br />

die Gruppe in ihre Schlafsäcke.<br />

Am zweiten Tag wurde die 20 km lange<br />

Wegstrecke von Waller nach Moritzberg<br />

erst kurz vor Dunkelheit erreicht, da ein<br />

Bewohner Blasen an den Füßen bekam<br />

und somit das Wandertempo langsamer<br />

war. Auf dem Moritzberg wurden noch mit<br />

Stirnlampen die zwei Zelte zusammen<br />

aufgebaut und anschließend Abend gegessen.<br />

Bei all diesen Tätigkeiten benötigten<br />

die drei Bewohner Hilfestellungen.<br />

Am dritten Tag verabschiedeten sich die<br />

Bewohner vom Berggastwirt der Moritzberghütte<br />

und machten sich auf den<br />

18km langen Weg nach Schnaittach.<br />

Die letzten 6 km wurden mit dem Zug<br />

zurückgelegt, da einer der Teilnehmer<br />

wegen Blasen an den Füßen nicht mehr<br />

laufen konnte.<br />

In Schnaittach wurde die Gruppe von<br />

den Mädchen des Jugendhilfezentrums<br />

und deren Erzieherin mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen begrüßt. Nach<br />

anfänglichen Berührungsängsten, die<br />

durch intensive pädagogische Interventionen<br />

abgebaut wurden, lernten sich die<br />

zwei recht unterschiedlichen Gruppen<br />

besser kennen. Am nächsten Tag gab<br />

es ein reichhaltiges Frühstück als Stärkung<br />

für den bevorstehenden Floßbau<br />

und die Floßfahrt auf dem Happurger<br />

Baggersee, die als Höhepunkt dieses<br />

erlebnispädagogischen Projektes galt.<br />

Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen<br />

untereinander und der geringen<br />

Frustrationstoleranz bezüglich<br />

Geduld und Rücksicht nehmen, war das<br />

Bauprojekt eine wahre Grenzerfahrung<br />

für alle Teilnehmer. Es dauerte einige<br />

Stunden, bis das fertige Floß zu Wasser<br />

gelassen werden konnte. Die anschließende<br />

Floßfahrt auf dem See war dann<br />

jedoch Entschädigung für alle vorausgegangenen<br />

Schwierigkeiten. Nachdem<br />

die Fahrt auf dem Wasser ohne Komplikationen<br />

verlief, gab es anschließend<br />

eine kulinarische Stärkung an Land.<br />

Nach dem gemeinsamen Picknick und<br />

einer Abschlussrunde mit dem Floß wurde<br />

es gemeinsam wieder auseinander-<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

gebaut. Das anstehende Abschiednehmen<br />

war dann doch sehr rührend. In der<br />

kurzen gemeinsamen Zeit, aber mit den<br />

vielen gemeinsam gemachten Erfahrungen<br />

und Leistungen entwickelte sich<br />

ein gutes Gruppengefühl untereinander.<br />

Dankesworte gab es von dem Projektleiter<br />

H. Englhart an die Jugendlichen und<br />

ihre Projektleiterin S. Hagl.<br />

Fazit: Bis auf Kleinigkeiten wie ‚Blasen<br />

an den Füßen‘ oder die Ausstattung der<br />

Schlafsäcke bzw. Isomatte klappte alles<br />

recht gut bei der Trekkingtour. Zum einen<br />

wurde immer das Tagesziel, auch<br />

der lange Weg zum Moritzberg, erfüllt.<br />

Andererseits war zwischen den Bewohnern<br />

ein zunehmend intensiveres Gemeinschaftsgefühl<br />

und ein bei jedem<br />

einzelnen wachsendes Selbstvertrauen<br />

zu beobachten. Dies verstärkte sich<br />

noch mehr im Kontakt mit den Jugendlichen<br />

und dem gemeinsamen Erlebnis<br />

des Floßbaus und der Floßfahrt. Weitere<br />

erlebnispädagogische Projekte mit<br />

behinderten Menschen und kooperative<br />

Unternehmungen mit anderen Gruppen<br />

sind von H. Englhart geplant.<br />

Herbert Englhart<br />

Ausbildung bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

- Region Wernberg<br />

Seit Bestehen des Heimbereichs ‚Region<br />

Wernberg‘ im Jahr 1995 wurde<br />

großer Wert auf Nachwuchsförderung<br />

und Weiterqualifizierung gelegt.<br />

Dies spiegelt sich auch in der Zahl<br />

der Mitarbeiter wieder, die seitdem<br />

eine berufsbegleitende Ausbildung<br />

absolviert haben:<br />

26 MitarbeiterInnen des Heimbereichs<br />

entschieden sich für eine Ausbildung<br />

zum Heilerziehungspfleger an den verschiedenen<br />

Fachschulen (Rummelsberger<br />

Anstalten - Ebenried, Barmherzige<br />

Brüder - Reichenbach, Regens-Wagner-<br />

Stiftung Lauterhofen). Davon befinden<br />

sich sechs Teilnehmer derzeit noch in<br />

Ausbildung in der Fachschule in Ebenried.<br />

Zusätzlich nahmen drei Mitarbeiter<br />

die Gelegenheit wahr, eine Ausbildung<br />

zum Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen<br />

erfolgreich abzuschließen.<br />

Andere Mitarbeiter nahmen die Ausbildung<br />

zum/zur ErzieherIn oder SozialpädagogIn<br />

in Angriff<br />

Ein Schwerpunkt u.a. in der ‚HEP‘-Ausbildung<br />

ist, die Schüler zu unterstützen,<br />

ihre erworbenen fachlichen und persönlichen<br />

Kompetenzen in die praktische<br />

Tätigkeit zu integrieren und zu reflek-<br />

tieren. Hierbei ist ein reger Austausch<br />

mit dem Fachpraxis-Dozenten wichtig.<br />

Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Schüler und dem jeweiligen<br />

Mentor im Haus, sowie der Kontakt zu<br />

den HEP-Schulen, z.B. durch Wahrnehmen<br />

von Mentorentreffen.<br />

Auch innerhalb des Heimbereichs finden<br />

regelmäßige Treffen statt, die von der<br />

Schülerbeauftragten Fr. Hartinger organisiert<br />

werden, um den Erfahrungsaustausch<br />

zu fördern, z.B. mit gemeinsamer<br />

Projektarbeit.<br />

Zukünftig ist geplant, dass die Schüler<br />

während ihrer Ausbildungszeit innerhalb<br />

des Heimbereichs in den verschiedenen<br />

Häusern Erfahrungen sammeln können.<br />

Rückblickend konnten alle ausgebildeten<br />

HEP-Schüler aus dem Heimbereich Region<br />

Wernberg bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> übernommen<br />

werden und ihre Fähigkeiten als<br />

Fachkräfte unter Beweis stellen.<br />

Für die Zukunft besteht auch weiterhin<br />

das Bestreben, Ausbildungen im Heimbereich<br />

zu fördern und zu unterstützen.<br />

Schülerbeauftragte:<br />

Claudia Hartinger,<br />

Hausleitung Region Wernberg<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> bildet im<br />

Verwaltungsbereich aus<br />

Seit September sind drei neue Gesichter<br />

im Gewerbering Süd 12 zu sehen. Am<br />

04.09.06 haben zwei neue AzuBis in der<br />

ZKS und eine neue AzuBi in der GBD<br />

ihre Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen.<br />

Zu den bisherigen drei Azubis sind<br />

also wieder drei dazu gekommen, somit<br />

sind die seit Jahren bestehenden sechs<br />

Ausbildungsplätze alle besetzt.<br />

Damit setzt <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> auch weiterhin auf<br />

das Thema ‚Ausbildung‘ als langfristige<br />

Investition für die Zukunft und nimmt<br />

auch hier seine Verpflichtung gegenüber<br />

gesellschaftlichen Belangen ernst.<br />

(Bild siehe rechts oben)<br />

10 Jahre LEARNY<br />

Bildungseinrichtung für behinderte<br />

Menschen feiert Jubiläum<br />

In der Trägerschaft des Vereins „Know<br />

How sozial e.V.“ wurde das Bildungshaus<br />

LEARNY - eine professionelle<br />

Weiterbildungseinrichtung für behinderte<br />

Menschen - unter der Leitung von Marion<br />

Dietrich 1996 eröffnet. Mit 5 Kursen<br />

wurde begonnen, die von 41 Personen<br />

genutzt wurden. Die Statistik von 2005<br />

weist 800 Kursteilnehmer mit insgesamt<br />

600 Kursstunden aus.


Das umfangreiche und zielgruppenorientierte<br />

Bildungsprogramm (Internetseite:<br />

www.know-how-sozial.de) ist in 6<br />

Kategorien unterteilt und umfasst mittlerweile<br />

35 Kurse. z. B. Nachholende<br />

Bildungsangebote: Lesen und Schreiben<br />

(versch. Stufen); Lebenspraktische<br />

Kurse: Internet, Kochen, Backen, gesunde<br />

Ernährung; Sprachkurse: derzeit<br />

englisch und tschechisch; Gesundheit:<br />

Konfliktbewältigung, Gesprächsrunde<br />

für Täter und Opfer, Sport: Lauftreff,<br />

Tanzen; Kulturelle, musische und kreative<br />

Kurse: verschiedene Kreativkurse,<br />

Besuch von kulturellen Veranstaltungen;<br />

Natur und Gesellschaft: Exkursionen;<br />

Projekte: Lauftreff, Theater.<br />

Am 21.07.2006 stieg die große Feier<br />

zum 10jährigen Jubiläum. Die 1. Vorsitzende<br />

des Vereins, Lisa Volland,<br />

begrüßte behinderte Kursteilnehmer,<br />

Freunde der Einrichtung und zahlreiche<br />

Ehrengäste, darunter <strong>Dr</strong>. Andreas<br />

Frank, Referent für„Berufliche Rehabilitation<br />

und Schwerbehindertenrecht“<br />

beim bayerischen Staatsministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familien und<br />

Frauen, Gaby Kagemann-Harnack, Präsidentin<br />

der Gesellschaft für Erwachsenenbildung<br />

(Berlin), MdB Franz Hofbauer<br />

und 1. Bürgermeister Georg Butz.<br />

<strong>Dr</strong>. Frank überbrachte die persönlichen<br />

Grüße von Frau Staatsministerin Christa<br />

Stewens. Er betonte, dass ‚LEARNY’<br />

eine innovative und kreative Antwort<br />

für Menschen mit Lehrschwierigkeiten<br />

auf rasch verändernde Lebenswelten<br />

sei. Gerade die modernen technischen<br />

Entwicklungen und der soziale Wandel<br />

erforderten eine ständige Aktualisierung<br />

von Kulturtechniken und Wissensbeständen.<br />

Ein anderer wichtiger Aspekt<br />

der Integration von Menschen mit Behinderung<br />

in unsere Gesellschaft sei<br />

die gleichwertige Teilhabe am Arbeitsleben.<br />

Behinderte Menschen wollen<br />

ihren gesellschaftlichen Beitrag aus<br />

eigener Kraft einbringen können. Nach<br />

dem Gesetz gehört es zu den zentralen<br />

Aufgaben der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen, angemessene Bildung zu<br />

bieten und die Weiterentwicklung der<br />

Persönlichkeit behinderter Menschen<br />

zu fördern. Mit der Bildungsarbeit des<br />

Vereins „Know How sozial“ werde diese<br />

Gesetzesvorgabe vorbildlich umgesetzt.<br />

Zum Schluß seiner Ansprache appellierte<br />

<strong>Dr</strong>. Frank an die Arbeitgeber, bei der<br />

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung<br />

ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

stärker als bisher wahrzunehmen.<br />

Kritische Töne fand auch Gaby Kagemann-Harnack,<br />

Präsidentin der Gesellschaft<br />

für Erwachsenenbildung (Berlin).<br />

Auch wenn zur Zeit überall der Rotstift<br />

regiere, dürfe Bildung nicht nur Elite-Bildung<br />

sein. Eine Gesellschaft, die Teile<br />

ihrer Mitglieder ausschließt, sei eine<br />

arme Gesellschaft, und zitierte damit die<br />

‚Madrider Deklaration’. Von der „Sonder-Erwachsenenbildung“<br />

zur Erwachsenenbildung<br />

für alle Menschen sei die<br />

Rede. Angestrebt werde Inklusion, d.h.<br />

ein selbstverständliches und vollständiges<br />

Dazugehören, die Präsenz und Mitwirkung<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

in allen Gesellschaftsteilen. Als Geburtstaggeschenk<br />

brachte Gaby Kagemann-<br />

Harnack Samen für einen Ginkgo-Baum<br />

mit. Nach asiatischer Philosophie vereint<br />

der Ginkgo Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit<br />

und Anpassungsfähigkeit. Diese<br />

Eigenschaften wünschte sie auch<br />

dem Geburtstagkind LEARNY für die<br />

nächsten Jahre.<br />

Uschi und Oliver, zwei „erfahrene“ Kursteilnehmer<br />

präsentieten im Anschluß einen<br />

Sketch über „10 Jahre Learny“.<br />

Marion Dietrich, die Leiterin der Einrichtung,<br />

bedankte sich bei allen Gästen für<br />

die guten Wünsche und das viele Lob.<br />

Sie selbst ehrte im Anschluß langjährige<br />

Kursteilnehmer mit Blumen und<br />

Gutscheinen, sowie die Gewinner eines<br />

Malwettbewerbs.<br />

Am Nachmittag rundete ein „Tag der<br />

offenen Tür“ mit Theateraufführungen,<br />

Tanzshow, einer Vorschau auf Kursangebote<br />

und einer Losaktion das Jubiläumsprogramm<br />

ab, bevor dann abends<br />

das absolute Highlight, das Konzert<br />

von Schmidbauer und Kälberer, trotz<br />

herrlichstem Sommerabend eine große<br />

Anzahl Fans der Band und von Learny<br />

in die TSV-Tunhalle nach Wernberg-Köblitz<br />

lockte.<br />

weiter auf der nächsten Seite<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

Auszubildende bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in der<br />

Zentralen Koordinierungsstelle:<br />

v.l.n.r.Andrea Kern, Ausbilderin Manuela<br />

Prösl, Christina Hummer, Michael Putzer,<br />

Andrea Schärtl, Ausbilderin Gudrun<br />

Turbanisch, Sabrina Winderl, Melanie<br />

Haueisen<br />

10 Jahre Learny:<br />

<strong>Dr</strong>. Andreas Frank beglückwünscht Vereinsvorsitzende<br />

Lisa Volland.<br />

ganz unten: intensives Konzerterlebnis<br />

mit Schmidtbauer & Kälberer<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 9


10<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

10 Jahre LEARNY -Fortsetzung<br />

Kommentar von Edgar Reindlmeier,<br />

Geschäftsführer von Know How Sozial<br />

e.V.<br />

‚Learny‘ ist wahrlich aus den Kinderschuhen<br />

gewachsen und hat sich zu<br />

einem festen Bestandteil des Lebens<br />

behinderter Menschen etabliert.<br />

Als Bildungs- und Begegnungsstätte<br />

wird ‚Learny‘ seiner Verantwortung<br />

gerecht, denn unsere Angebote zur<br />

Erwachsenenbildung für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung verfolgen grundsätzlich<br />

die gleichen Ziele, wie sie für<br />

die allgemeine Erwachsenenbildung<br />

formuliert werden, wie z.B. Autonomiegewinn<br />

und Emanzipation.<br />

Ziel ist die Vermittlung von Wissen und<br />

Erfahrungen, die Förderung und Entwicklung<br />

sozialer Kompetenzen durch<br />

spezifische persönlichkeitsorientierte<br />

Angebote und auch nachholendes Lernen<br />

zu ermöglichen, zur Erhaltung erworbener<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

beizutragen und gesellschaftliche Benachteiligungen<br />

auszugleichen.<br />

Unsere Mühe und unser Engagement<br />

wird immer dann belohnt, wenn Kursteilnehmer<br />

zufrieden aus einem Kurs<br />

herausgehen und uns wissen lassen,<br />

dass es ihnen gefallen hat und sie gerne<br />

wieder kommen.<br />

An dieser Stelle möchten wir die Meinung<br />

eines Teilnehmers des Computerkurses<br />

veröffentlichen:<br />

„ Mir hat der Computerkurs gut gefallen. Die Leitung<br />

ist mit uns sehr zufrieden. Ich habe gelernt<br />

wie Textverarbeitung richtig geht. Mir hat es sehr<br />

gut gefallen und hoffe es gibt einen Folgekurs“<br />

(Andreas Baumbach)<br />

Zum Schluss möchten wir unseren Kooperationspartnern<br />

für die gute Zusammenarbeit<br />

danken und all denen, die<br />

uns wieder mit großzügigen Spenden<br />

bedacht haben, und so mithelfen, dass<br />

wir auch in Zukunft behinderten Menschen<br />

ein Recht auf Bildung ermöglichen<br />

können.<br />

„Bildung braucht keine Rechtfertigung:<br />

Sich bilden ist Menschsein, Menschsein<br />

ist sich bilden. Die Umsetzung der<br />

Bildungsfähigkeit des Menschen im Bildungsprozess<br />

ist ein zentraler Sinn des<br />

Lebens und zugleich Motor kultureller<br />

Entwicklung.“<br />

(Berliner Manifest der Gesellschaft Erwachsenenbildung<br />

und Behinderung)<br />

Edgar Reindlmeier<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

ConSozial-<br />

Wissenschaftspreis<br />

2005<br />

(Nürnberg 10.11.2005) Am zweiten Tag<br />

der größten Sozialmesse in Deutschland,<br />

der ConSozial 2005 im Nürnberger<br />

Messezentrum, durften sich zwei<br />

Frauen besonders freuen. Carola Nick<br />

und Bettina Stoll wurden als stolze<br />

Preisträgerinnen des ConSozial-Wissenschaftspreises<br />

der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Gestiftet wird der Preis in<br />

Höhe von insgesamt 8000 EUR von der<br />

Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />

„Mit der Auslobung der ConSozial-Preise<br />

wollen wir den Kern-Anliegen der<br />

ConSozial – der Marknähe, der Managementorientierung<br />

und der wissenschaftlichen<br />

wie praktischen Modernisierung<br />

der sozialen Arbeit – zusätzliche<br />

Impulse geben. Mit diesen Preisen können<br />

wir auf der ConSozial als Zukunftsschmiede<br />

des Sozialmarktes wegweisende<br />

Projekte prämieren.“ Mit diesen<br />

Worten verlieh Bayerns Sozialstaatssekretär<br />

Jürgen W. Heike die Preise an<br />

Carola Nick und Bettina Stoll.<br />

Den ConSozial-Wissenschaftspreis für<br />

herausragende wissenschaftliche Arbeiten<br />

im Sozialmarkt haben die Jury<br />

in diesem Jahr geteilt. „Carola Nick mit<br />

ihrer Arbeit über ‚Kundenorientierung in<br />

gerontopsychiatrischen Einrichtungen’<br />

und Bettina Stoll mit der Publikation<br />

zum Thema ‚Balanced Scorecard für<br />

Soziale Organisationen’ haben die Jury<br />

gleichermaßen überzeugt und beide<br />

den Preis verdient,“ erläuterte Heike die<br />

doppelte Auszeichnung.<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. Elisabeth Wacker von der Uni<br />

Tübingen hielt die Laudatio auf die beiden<br />

Preisträgerinnen. Sie beschrieb<br />

den beruflichen Werdegang der Preisträgerinnen<br />

und würdigte die Zukunftsfähigkeit<br />

der prämierten Arbeiten.<br />

Im Rahmen der ConSozial verleiht das<br />

Sozialministerium auch den von der<br />

Firma Ernst & Young gestifteten Managementpreis.<br />

Heike: “Ich danke den<br />

beiden Stiftern sehr für dieses Engagement.<br />

Wir freuen uns auf die künftige<br />

Zusammenarbeit mit ihnen bei der Fortentwicklung<br />

der sozialen Arbeit, die wir<br />

gemeinsam durch die ConSozial-Preise<br />

fördern und beschleunigen wollen.“<br />

Der ConSozial-Management-Preis ging<br />

an die Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

für den Förderverein ‚Schülerfirma<br />

Freizeit aktiv & sozial‘, der die sozial<br />

engagierte Arbeit junger Menschen unterstützt.<br />

Die bzw. der Preisträger des ConSozial-Wissenschaftspreises<br />

2006 stand<br />

bei Redaktionschluß noch nicht fest. Es<br />

zeichnete sich aber bis dahin ab, daß<br />

es sich um einen renommierten Namen<br />

aus dem Sozialbereich handelt.<br />

(JuH)<br />

Neuer<br />

Besucher-Rekord<br />

bei der<br />

ConSozial 2005<br />

„Die ConSozial hat sich erneut als zentrale<br />

Zukunftsschmiede für den Sozialmarkt<br />

erwiesen.“ resümierte die bayerische<br />

Sozialministerin Christa Stewens<br />

nach Abschluss der ConSozial.<br />

Unter dem Motto „Visionen sozialen<br />

Handelns - menschlich + fachlich + wirtschaftlich“<br />

hat die ConSozial 2005 deutlich<br />

gemacht, dass knapper werdende<br />

Mittel in der Sozialen Arbeit und Pflege<br />

nicht zu einer Minderung der Leistungsqualität<br />

führen dürfen. Barbara Stolterfoht,<br />

Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege<br />

hob hervor, dass die sozialen Dienste in<br />

Deutschland trotz vieler Sparmaßnahmen<br />

noch funktionierten. Sie warnte jedoch<br />

vor Ereignissen wie in Frankreich,<br />

wenn das Netz sozialer Dienste weiter<br />

ausgedünnt werde.<br />

Die ConSozial bot den Führungs- und<br />

Fachkräften der Sozialwirtschaft ein<br />

dichtes wissenschaftliches und praxisorientiertes<br />

Kongress- und Ausstellungsprogramm.<br />

Mit 4.161 Besuchern hat die<br />

Veranstaltung einen neuen Besucher-<br />

Rekord erreicht.<br />

Auch die Vertreter von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zeigten<br />

sich zufrieden. An ihrem Stand (zusammen<br />

mit dem bpa) wurden viele fachliche<br />

Anfragen von Besuchern beantwortet<br />

und es konnte zahlreiche neue<br />

Kontakte geknüpft werden.<br />

(JuH)


Wirksame<br />

Beziehungsgestaltung<br />

als Basis<br />

für Veränderung<br />

Nicht-Gewollte annehmen können<br />

2 Jahre Haus Lichtenau: Fragen an<br />

den Therapeutischen Leiter<br />

Ralf Wiener.<br />

Welche Bewohner werden in Lichtenau<br />

betreut?<br />

Gibt es da Besonderheiten?<br />

In Lichtenau werden Bewohner aufgenommen,<br />

die an einer chronischen<br />

psychischen Erkrankung leiden und bei<br />

denen in der aktuellen Situation festgestellt<br />

worden ist, dass sie eine beschützende<br />

Unterbringung benötigen.<br />

Das heißt ein Unterbringungsbeschluß<br />

nach dem BGB, der wegen Selbst- oder<br />

Fremdgefährdung erlassen wurde, ist<br />

notwendige Aufnahmevoraussetzung.<br />

Wie wird dem Sicherheitsbedürfnis der<br />

Bevölkerung in Lichtenau Rechnung getragen?<br />

Beschützende Unterbringung heißt,<br />

dass, auch zum eigenen Schutz der<br />

Bewohner, die Türen der Einrichtung<br />

erstmal verschlossen sind. Das heißt<br />

auch, das Bewohner, die neu in der Einrichtung<br />

aufgenommen, werden grundsätzlich<br />

zu Beginn, wenn wir sie kennen<br />

lernen, nur Ausgang zusammen mit<br />

Mitarbeitern haben. In einer weiteren<br />

Entwicklung kann ressourcen- und bewohnerorientiert<br />

dann auch ein selbständiger<br />

Einzelausgang stufenweise<br />

erfolgen. Letztendlich haben wir ja den<br />

Auftrag der Wiedereingliederung und<br />

dabei ist das Üben, sich angemessen in<br />

der Öffentlichkeit bewegen zu können,<br />

ein ganz wichtiger Bestandteil.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie bislang vor<br />

Ort gemacht?<br />

Insgesamt kann man feststellen, dass<br />

die Zusammenarbeit mit der Lichtenauer<br />

Bevölkerung von Beginn an positiv<br />

war und in der letzten Zeit immer besser<br />

geworden ist. Gerade ein Tag der offenen<br />

Tür wurde sehr gut angenommen<br />

und es besteht in der Gemeinde sehr<br />

großes Interesse an unserer Einrichtung.<br />

Die Gemeindeverwaltung und der<br />

Bürgermeister, sowie die Lichtenauer<br />

Geschäftswelt zeigten sich durchgängig<br />

kooperativ und unterstützten unsere Anliegen<br />

bislang in sehr positiver Art und<br />

Weise. In diesem Kalenderjahr hatten<br />

wir einen Stand beim Frühjahrsmarkt,<br />

um im Namen der Behindertenhilfe e.<br />

V. Produkte aus unserer Arbeitstherapie<br />

zu verkaufen - dieses Angebot wurde<br />

gut angenommen.<br />

Wo liegt der Schwerpunkt im Umgang mit<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern?<br />

Für uns ist eines der ganz wichtigen<br />

Elemente der Zusammenarbeit mit den<br />

Bewohnern, dass es erst einmal darum<br />

geht, eine Beziehung aufzubauen und<br />

über Beziehungsgestaltung zu arbeiten.<br />

Wir haben ganz viele Menschen bei uns<br />

in der Einrichtung, die aus vielen anderen<br />

Einrichtungen entlassen wurden,<br />

weil sie mit ihren schwierigen Verhaltensweisen<br />

dort nicht mehr tragbar waren,<br />

d.h. viele unserer Bewohnerinnen<br />

und Bewohner haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass sie nirgendwo gewollt<br />

waren. Das heißt, für uns ist es wichtig,<br />

ihnen häufig auch erstmals die Erfahrung<br />

zu ermöglichen, dass sie auch<br />

mit ihren schwierigen Verhaltensweisen<br />

gewollt und angenommen sind und wir<br />

auch in Situationen die schwer auszuhalten<br />

sind, keinen Beziehungsabbruch<br />

von unserer Seite her durchführen, sondern<br />

dass wir versuchen die Beziehung<br />

konstant aufrecht zu erhalten und darüber<br />

auch eine positive Entwicklung zu<br />

ermöglichen.<br />

Welche Herausforderungen bedeutet dies für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Haus sind sehr gefordert, sich mit ihren<br />

eigenen Grenzen und der eigenen Belastungsfähigkeit<br />

auseinander zu setzen.<br />

Es entstehen häufig Situationen in<br />

denen sie selbst durch die Aggressivität<br />

von einzelnen Bewohnern oder durch<br />

andere sehr schwierig auszuhaltende<br />

Verhaltensweisen gefordert sind. Es gilt<br />

trotzdem, den Beziehungskontakt aufrecht<br />

zu erhalten und immer wieder die<br />

Beziehung mit den Bewohnern auch zu<br />

suchen. Das stellt insgesamt eine große<br />

Herausforderung an die Persönlichkeit<br />

und Fachlichkeit des einzelnen Mitarbeiters<br />

und beinhaltet auch die Fähigkeit,<br />

das eigene Verhalten immer wieder<br />

reflektieren zu können.<br />

Und wie erreichen die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter dies?<br />

Es ist eine wesentliche Voraussetzung,<br />

dass wir viel Wert darauf legen, die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Rahmen von Fortbildung und Teams<br />

zu schulen und auszubilden. Wir wissen,<br />

dass die Arbeit hier im Haus tatsächlich<br />

eine Arbeit ist, die sehr hohe<br />

Herausforderungen und Ansprüche an<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

ConSozial-Wissenschaftspreis<br />

Bild oben:<br />

v.l.n.r.Sozialstaatssekretär Jürgen W.<br />

Heike, Jurymitglied Prof. <strong>Dr</strong>. Elisabeth<br />

Wacker, die Preisträgerinnen Bettina<br />

Stoll und Carola Nick, Preisstifterin<br />

Sandra <strong>Loew</strong>, Geschäftsführerin der<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen.<br />

ConSozial-Messe<br />

Bild unten:<br />

Reger Andrang beim Stand von <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong> auf der ConSozial 2005<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 11


12<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

Ralf Wiener<br />

den Einzelnen stellt. So besteht für uns<br />

als Leitungsteam auch eine Verpflichtung,<br />

Ressourcen und Möglichkeiten<br />

des Lernens zur Verfügung zu stellen<br />

und auch die Notwendigkeit im Rahmen<br />

von Supervision schwierige Situationen<br />

bearbeiten zu können - Es gehört auch<br />

dazu, dass wir als Leitungsteam in<br />

schwierigen Situationen als Reflexionspartner<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Wie sieht die Fachwelt Ihr Konzept und Ihre<br />

Vorgehensweise?<br />

Von Seiten der Fachwelt ist es so, dass<br />

der Hauptwert der Betreuungsleistung<br />

auf das Vorhalten und Verschreiben ???<br />

Vorschreiben ??? äußerer Strukturen<br />

gelegt wird und auf fest vorgegebene<br />

Tagesgestaltung - dem stellen wir im<br />

Schwerpunkt ein Beziehungskonzept<br />

gegenüber.<br />

Über die Beziehungsarbeit und das<br />

gemeinsame Durchstehen von schwierigen<br />

Situation kann auf einer vertrauensvollen<br />

Basis die Gestaltung von<br />

Lebens- und Begegnungsräumen mit<br />

weniger Streßfaktoren entstehen - in<br />

diesem therapeutischen Milieu ist dann<br />

nachhaltiges Lernen und entwickeln<br />

einer konstruktiven Selbststeuerung<br />

möglich. Durch das ‚In-Beziehung-bleiben’<br />

können die Betroffenen Vertrauen<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

entwickeln, ihr ‚abgelehntes’ Verhalten<br />

zeigen und in kleinen Schritten Korrekturen<br />

akzeptieren, um sich dann selbst<br />

entschieden in einer angemesseneren<br />

Art und Weise in der Gesellschaft zu<br />

bewegen. Die Rückkopplung über die<br />

Beziehungskonstanz kann nach vielen<br />

Jahren der Psychiatriekarriere erstmals<br />

das Gefühl geben, wieder gewollt<br />

zu sein und dadurch in einen neuen<br />

Lernprozess einzusteigen. Darauf aufbauend<br />

können dann eigene Ideen zur<br />

Umsetzung einer individuellen Tagesgestaltung<br />

und einer sich entwickelnden<br />

konstruktiven Selbststrukturierung entstehen.<br />

Die Angebote, die dafür notwendig<br />

sind, werden durch uns vorgehalten<br />

und für die Bewohner weiterentwickelt<br />

- zum Beispiel in Form der gewünschten<br />

und angeforderten Begleitung in<br />

den Lebensbereichen der Selbstversorgung<br />

und Hygiene oder auch durch<br />

pädagogische und ergotherapeutische<br />

Maßnahmen bis hin zu Ansätzen von<br />

arbeitsähnlichen Tätigkeiten zur Steigerung<br />

des Selbstwertgefühles.<br />

Herr Wiener, vielen Dank für das Gespräch<br />

Offene Tür<br />

in einer<br />

geschlossenen<br />

Einrichtung<br />

Veranstaltungswochenende<br />

in Lichtenau<br />

Nach einjährigem Betrieb fand Anfang<br />

Juli 2006 ein Tag der offenen Tür und<br />

die Einweihungsfeier für das Haus Lichtenau<br />

statt.<br />

Am Tag der offenen Tür wurde das Haus<br />

durch Herrn Pfarrer Gerhard Ehrl (Katholische<br />

Kirchengemeinde Lichtenau)<br />

und Herrn Pfarrer Werner Welte (Evangelische<br />

Kirchengemeinde Lichtenau)<br />

in einem feierlichen Akt ökumenisch gesegnet.<br />

Der Lichtenauer Bürgermeister<br />

Andreas Wattenbach begrüßte die Firma<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> als Arbeitgeber und zeigte<br />

sich erfreut darüber, dass die Immobilie<br />

nach langjährigem Leerstand wieder<br />

einer sinnvollen Nutzung zugeführt wurde.<br />

Herr Ralf Wiener, Therapeutische<br />

Leiter, informierte in Grundzügen über<br />

die Arbeit im Haus. Neben einem großen<br />

Informationsangebot im Rahmen<br />

einer Fachausstellung gab es für die<br />

Lichtenauer Bevölkerung und die anderen<br />

Interessierten die Möglichkeit, bei<br />

begleitenden Besuchen das Haus von<br />

innen kennen zu lernen. Die insgesamt<br />

ca. 300 Besucher stellten viele Fragen<br />

und genossen sichtlich die Möglichkeit,<br />

die Arbeit kennen zu lernen und das Gebäude<br />

von innen zu besichtigen. Eine<br />

Bilderausstellung von Frau Rosemarie<br />

Liebig aus Heilsbronn bildete einen<br />

künstlerischen Rahmen für die Veranstaltung.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

konnten durch die vorbereitete<br />

Ausstattung des Informationsraumes<br />

und eine Vielzahl begleitender Besuche<br />

den Wissensdurst der Besucher ebenso<br />

stillen, wie durch selbstgebackene Kuchen<br />

und Torten den nachmittäglichen<br />

Kaffeehunger.<br />

Bei der Einweihungsfeier berichtete Direktorin<br />

Lisa Volland von den langjährigen<br />

Vorbereitungen und den Hürden<br />

die zu überwinden waren, um das Konzept<br />

für die beschützende Einrichtung<br />

zu entwickeln und umzusetzen. Regierungspräsident<br />

Richard Bartsch stellte<br />

in seinem Grußwort fest, dass durch die<br />

beschützende Betreuung der psychisch<br />

kranken Menschen in Lichtenau eine<br />

wichtige Versorgungslücke geschlossen<br />

wurde, die dem Bezirk sehr am Herzen<br />

gelegen war - er gehe jedoch davon<br />

aus, dass dies für die nächsten Jahre<br />

die letzte Neueröffnung einer stationären<br />

Einrichtung in Mittelfranken wäre,<br />

da der Grundsatz ambulant vor stationär<br />

immer mehr im Versorgungsalltag<br />

umgesetzt würde. Herr Andreas Wattenbach,<br />

Bürgermeister der Gemeinde<br />

Lichtenau, begrüßte die Entstehung der<br />

Einrichtung und wies insbesondere auf<br />

die ca. 30 neuen Arbeitsplätze in der<br />

Marktgemeinde hin. Der Chefarzt des<br />

Bezirksklinikums Ansbach, <strong>Dr</strong>. Hans-<br />

Peter Scholl, wies in seinem Grußwort<br />

darauf hin, dass durch die Einrichtung<br />

eine Lücke für psychisch kranke Menschen<br />

geschlossen wurde, die nicht<br />

nach Hause können oder in kein bisheriges<br />

Raster passen.<br />

Der Leiter der Wohneinrichtung, Herr<br />

Gerhard Bergmann, berichtete über die<br />

Grundzüge des Konzeptes und über<br />

erste Erfahrungen. Bei der Betrachtung<br />

der These ‚Beschützende Unterbringung<br />

und Empowerment - ein Widerspruch?‘<br />

kam er zu dem Schluss, dass<br />

die beiden Pole sehr wohl vereinbar<br />

sind und im vorgehaltenen beschützenden<br />

Rahmen eine Umsetzung des<br />

Empowermentgedankens eher eine<br />

Notwendigkeit zur Umsetzung des Eingliederungsauftrages,<br />

denn einen Widerspruch<br />

zur Unterbringung darstellt.<br />

Feierlich umrahmt wurde die Veranstaltung<br />

durch musikalische Beiträge von<br />

Daniela und Kerstin Riedel, sowie durch


Jongliereinlagen von Herrn Michael Kaiser unter musikalischer<br />

Live-Begleitung des Bewohners Herrn Mees auf der Violine. Direktorin<br />

Volland verabschiedete sich von Herrn Herrmann Friedrich,<br />

der in seinen wohlverdienten Ruhestand geht - er war als<br />

Psychiatriekoordinator des Bezirkes Mittelfranken für die Firma<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in den letzten Jahren ein wichtiger Verhandlungs- und<br />

Unterstützungspartner.<br />

Aufbruchstimmung<br />

in Nürnberg - Gärtnerstrasse<br />

Schaffung von sieben Plätzen im Rahmen des Persönlichen<br />

Budget (PB) – Ausbau des 4. Stockwerkes<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen plant, im 4. Stockwerk der<br />

Einrichtung in Nürnberg, Gärtnerstrasse vier Plätze und außerhalb<br />

der Einrichtung drei Plätze, nach ‚Leistungen im Rahmen<br />

des Persönlichen Budget (PB)‘ anzubieten.<br />

Der Bezirk Mittelfranken beteiligt sich am bundesweiten Modell-<br />

und Forschungsprojekt ‚Persönliches Budget‘, welches wissenschaftlich<br />

begleitet wird. Von den, dem Bezirk Mittelfranken zur<br />

Verfügung stehenden, Projektplätzen konnte sich <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> sieben<br />

Plätze in Nürnberg sichern.<br />

Was ist eigentlich genau das persönliche Budget (PB)?<br />

Das Persönliche Budget ist eine Geldleistung (nach SGB IX), die<br />

ein Mensch mit Behinderung erhalten kann, um sich davon die<br />

Unterstützung, die er braucht, auf dem Dienstleistungsmarkt einzukaufen.<br />

Das könnte zum Beispiel folgendermaßen ablaufen:<br />

Der betroffene Mensch geht zum Leistungsträger (Bezirk)<br />

und sagt: „Ich brauche Hilfe“.<br />

Der Leistungsträger überprüft zusammen mit dem Antragsteller,<br />

wie viel Hilfe er braucht und bewilligt ihm hierzu ein<br />

Persönliches Budget. Das Budget wird dem Menschen mit<br />

Behinderung monatlich ausgezahlt.<br />

Dieser sucht sich nun eine Institution oder auch (eine)<br />

Privatperson(en) aus und sagt, welche Hilfen er haben will.<br />

Er kann sich auch verschiedene Hilfen bei verschiedenen<br />

Institutionen oder Personen einkaufen. Damit wird er zum<br />

Kunden bzw. Arbeitgeber.<br />

Das Persönliche Budget (PB) kommt in Frage für Menschen mit<br />

einer dauerhaften körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung,<br />

die einen Anspruch auf Rehabilitationsleistungen haben.<br />

Vorteil des PB ist, dass die Betroffenen Form und Umfang der<br />

Hilfe selbst bestimmen können. Das PB kann verwendet werden,<br />

um sich damit insbesondere Leistungen in den Bereichen Wohnen,<br />

Arbeit / Beruf / Bildung, Mobilität, Freizeit und Kommunikation<br />

zu beschaffen.<br />

Die aktuelle Sozialgesetzgebung bietet die Grundlage zur Inanspruchnahme<br />

des PB - als Alternative zu bisher üblichen Sachleistungen<br />

(stationäre Wohnformen). Die Teilnahme am PB ist<br />

freiwillig und kann vom Budgetnehmer auch ohne Angabe von<br />

Gründen gekündigt werden und die frühere Sachleistung kann<br />

wieder in Anspruch genommen werden.<br />

Ab 01.01.2008 besteht ein Rechtsanspruch auf das PB und von<br />

daher ist es für <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> wichtig, Erfahrungen in diesem Bereich<br />

zu sammeln, sich als professioneller Dienstleistungsanbieter in<br />

diesem Bereich zu etablieren und auch damit weiterhin führend<br />

auf dem Sozialmarkt behaupten zu können.<br />

weiter auf der nächsten Seite<br />

Bilder oben:<br />

Lichtenau von außen und von innen<br />

Bild unten:<br />

Nürnberg Gärtnerstraße<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 13


14<br />

_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

Am Rande sei erwähnt, dass bereits<br />

seit zwei Jahren innerhalb der Gärtnerstrasse<br />

in Absprache mit dem Kostenträger<br />

eine besondere Variation des PB<br />

angeboten wird und zwar in einer Art<br />

und Weise, wie sie wohl bundesweit<br />

einmalig sein dürfte:<br />

Eine Bewohnerin lebt für durchschnittlich<br />

2,5 Tage pro Woche in der Gärtnerstrasse<br />

und hat zudem ihre eigene Wohnung<br />

in Nürnberg. Sie entscheidet wann sie<br />

bei uns und wann in ihrer Wohnung lebt.<br />

Nach langjährigen Versuchen und vielen<br />

stationären Klinikaufenthalten ist es<br />

der betreffenden Bewohnerin gelungen,<br />

damit eine Betreuungsform zu finden,<br />

die ihr ein selbstbestimmteres Leben ermöglicht.<br />

Hier ist dem Bezirk Mittelfranken<br />

zu danken, der dies so konsequent<br />

unterstützt und ermöglicht hat.<br />

Insgesamt erscheint das PB als das<br />

folgerichtige Weiterdenken und Weiterführen<br />

des Paradigmenwechsels<br />

und verdeutlicht bzw. unterstreicht die<br />

‚Entchronifizierung‘ ernsthaft, sowie<br />

die sozialpolitische Forderung ‚ambulant<br />

vor stationär‘. Im Zuge der o.g.<br />

Einführung von sieben Plätzen im PB<br />

reduziert <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> stationäre Plätze in<br />

der Gärtnerstrasse. Dem Kostenträger<br />

entstehen insgesamt nur geringe Mehrkosten,<br />

es werden aber eindeutig mehr<br />

Menschen als bisher erreicht.<br />

Schon während der Anfangszeiten in<br />

der Gärtnerstrasse wurde die Idee bewegt,<br />

wie denn eine ambulante Nachbetreuung<br />

der Bewohner aussehen<br />

könnte und müßte. Die Mitarbeiter interessierten<br />

sich sehr für dieses Thema<br />

und so entstanden auch Entwürfe zu<br />

einem Konzept zur Nachbetreuung für<br />

Bewohner, die das intensive Setting im<br />

Haus nicht mehr benötigten. Vorteilhaft<br />

erschien bei diesen Überlegungen die<br />

Nachsorge durch vertraute Bezugsbetreuer<br />

und die Schaffung eines Krisenzimmers<br />

innerhalb der Wohnform<br />

Gärtnerstraße. In Zusammenarbeit mit<br />

Direktorin Lisa Volland, Bereichsleiter<br />

Matthias Warken und dem Hause Nürnberg<br />

flossen die bestehenden konzeptionellen<br />

Gedanken in das jetzige Konzept<br />

zum Modellprojekt mit ein.<br />

Mittlerweile beschäftigt der 4.Stock das<br />

gesamte Haus, jeden mehr oder minder<br />

stark.<br />

Es entsteht eine Dynamik bei allen Beteiligten,<br />

so dass kaum ein Tag vergeht,<br />

an dem nicht über den 4.Stock und das<br />

PB gesprochen würde. Und das ist gut<br />

so. Zum Teil entsteht sogar Konkurrenzdenken,<br />

denn es gibt nur sieben Plätze,<br />

so dass sich der eine oder die andere<br />

Person schon Gedanken macht, ob sie<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

überhaupt einen Platz erhalten kann.<br />

Wichtig bei den Planungen war, dass<br />

die ‚Stiftung der Stadt Nürnberg‘ zugestimmt<br />

hat, die Vermietung der Räume<br />

an die Budgetnehmer selbst zu übernehmen,<br />

damit eine klare Trennung von<br />

‚Wohnen‘ und ‚Betreuen‘ gewährleistet<br />

ist. Bei den drei externen Plätzen ist<br />

die Anmietung einer eigenen Wohnung<br />

durch den Budgetnehmer vorgesehen.<br />

Im Sinne des PB kann es dann durchaus<br />

auch möglich sein in der Gärtnerstrasse<br />

zu wohnen, aber von einem anderen<br />

Dienstleistungsanbieter als <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

betreut zu werden. Natürlich ist das Anmieten<br />

der Appartements und das ‚Einkaufen‘<br />

der Betreuungsleistungen auch<br />

externen Menschen mit seelischer Behinderung<br />

möglich. Neben Leistungen<br />

aus dem PB besteht im Einzelfall für die<br />

Betreffenden Anspruch auf Leistungen<br />

der HLU bzw. der Grundsicherung.<br />

Vorteilhaft ist gerade zu Beginn der<br />

Umsetzung, dass die vormaligen Gärtnerstrasse-Bewohner<br />

in der räumlichen<br />

Nähe des Wohnheimes verbleiben können<br />

und so die Atmosphäre und Leistungen<br />

des Hauses jederzeit abrufen können.<br />

Ein Krisenzimmer in der Wohnform<br />

Gärtnerstrasse und die Abrufbarkeit der<br />

Nachtbereitschaft bzw. Rufbereitschaft<br />

schaffen zudem einen besonderen<br />

Schutzraum zur Erprobung der Verselbständigung<br />

im Rahmen des PB.<br />

Mittlerweile wurden die Bewohner der<br />

Gärtnerstrasse und teilweise die gesetzlichen<br />

Betreuer von uns über das<br />

PB informiert und auch in den örtlichen<br />

Fachgremien wie PSAG wurde unser<br />

Konzept vorgestellt und positiv unterstützt.<br />

Herr Pragst (Dipl.-Soz.-Päd.), der seit<br />

fünf Jahren in der Gärtnerstrasse arbeitet,<br />

wurde vom Leitungsteam damit<br />

betraut, federführend die pädagogische<br />

Betreuung der Bewohner im Rahmen<br />

des PB durchzuführen.<br />

Neben einigem anderem Schriftverkehr<br />

war auch daran zu denken, dass bei<br />

einem Wechsel eines Bewohners in das<br />

PB die Zuständigkeit an den örtlichen<br />

Träger der Sozialhilfe, das Sozialamt<br />

der Stadt Nürnberg wechselt. Diesbezüglich<br />

haben wir mit der dort zuständigen<br />

Sachbearbeiterin Frau Müller<br />

bereits Kontakt aufgenommen. Da in<br />

Nürnberg bezüglich des PB noch wenig<br />

Erfahrungen vorliegen, konzentrieren<br />

wir uns stark auf den guten und konstruktiven<br />

Austausch mit dem Sozialamt<br />

und richten unser Augenmerk daher besonders<br />

auf die Umsetzung des PB im<br />

Sinne des Modellvorhabens.<br />

Nach den notwendigen Umbauarbeiten<br />

rechnen wir mit einem Beginn des Projektes<br />

zum Herbst 2006.<br />

Insgesamt gesehen bestehen noch einige<br />

Detailfragen, die es noch zu klären<br />

gilt und dennoch stehen wir alle in den<br />

Startlöchern und sehen dem PB sowohl<br />

im Haus als auch außerhalb mit viel positiver<br />

Spannung und Freude entgegen.<br />

Reinhold Hagel<br />

David Pragst<br />

Gesamtkonferenz<br />

2005<br />

Strategie des<br />

gesunden Wachsens<br />

steht im Mittelpunkt<br />

Am 14.10.2005 stellten sich Geschäftsführerin<br />

Sandra <strong>Loew</strong> und Direktorin<br />

Lisa Volland den Fragen der Journalisten,<br />

nachdem diese einen geschäftlichen<br />

Überblick über das vergangene<br />

Jahr erhalten hatten. Trotz vieler Einschränkungen<br />

zogen <strong>Loew</strong> und Volland<br />

eine insgesamt positive Bilanz für den<br />

zurückliegenden Zeitraum.<br />

Das Jahr 2005 war im Sozialbereich<br />

weiterhin von einschneidenden Veränderungen<br />

gekennzeichnet. Noch nie<br />

war der Kostendruck so hoch, die allgemeinen<br />

Rahmenbedingungen so kompliziert<br />

und belastend. Das Ende dieser<br />

Entwicklung ist nicht abzusehen. Trotz<br />

allgemeiner Preissteigerung (Inflation<br />

aktuell 2,5%, steigende Energiekosten,<br />

usw.) und leerer öffentlicher Kassen,<br />

war es der Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen auch in den<br />

zurückliegenden Monaten wieder gelungen,<br />

gesund zu wachsen. Die Zahl<br />

der MitarbeiterInnen in Vollzeitbeschäftigung<br />

stieg im Zeitraum von Januar<br />

2004 bis August 2005 um 3,74 % von<br />

1124 auf 1166 Stellen. Damit setzt sich<br />

ein positiver Trend fort, der nun schon<br />

mehrere Jahre anhält.<br />

Aber auch die Zahl der Menschen, die<br />

die Dienstleistungen der Firmengruppe<br />

in Anspruch nehmen, stieg im gleichen<br />

Zeitraum von 1414 auf 1461 (+3,32%).<br />

Bedingt jedoch durch Kostensteigerungen<br />

in allen Bereichen, wirkte sich<br />

die damit verbundene Umsatzsteigerung<br />

nicht im gleichen Maße auf die<br />

Rendite aus. Im Gegenteil: sie blieb<br />

hinter den Zahlen des Vorjahres zurück.<br />

Der Unternehmensverband mußte hier<br />

Einschränkungen erleben.


Ein Rechtsstreit mit dem Bezirk Oberfranken,<br />

der sich noch mehrere Jahre<br />

hinziehen kann, belastete das Geschäftsjahr.<br />

Der Bezirk sah die Notwendigkeit<br />

erbrachter Leistungen nicht<br />

mehr für gegeben, bzw. die Leistungen<br />

als nicht erbracht und reduzierte den<br />

Entgeltsatz ohne Absprache. <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

hat dies bisher einen hohen sechsstelligen<br />

Betrag gekostet, da die Leistungen<br />

- orientiert an den Bedürfnissen der Klienten<br />

- weiterhin von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> erbracht<br />

wurden.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> versteht sich als modern geführtes<br />

Mittelstandsunternehmen und<br />

versucht daher seit langem die firmeninternen<br />

Prozesse effektiv (und dadurch<br />

kostensparend) zu organisieren.<br />

Mit Einführung der Balanced Score<br />

Card, die auch ein Risikomanagement<br />

mit einschließt, schafft sich <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

ein Steuerungssystem, das sich an<br />

strategischen Zielen orientiert. Die Geschäftsleitung<br />

wird damit die Weichen<br />

für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft<br />

des Unternehmens stellen.<br />

M i t a r b e i t e r - E h r u n g e n 2 0 0 5<br />

Auf der Gesamtkonferenz wurden<br />

folgende MitarbeiterInnen für ihre<br />

langjährigen Verdienste geehrt:<br />

Karin Schneider 25 Jahre<br />

Konstanze Weihard 25 Jahre<br />

Alfred Weihard 25 Jahre<br />

Birgit Schmuck 20 Jahre<br />

Petra Stiedl 20 Jahre<br />

AbW auf Erfolgskurs<br />

Annette Weraneck 15 Jahre<br />

Anna Norgauer-Dziuba 15 Jahre<br />

Rainer Lampert 10 Jahre<br />

Georg Lang 10 Jahre<br />

Iris Storck 5 Jahre<br />

Gerhard Bergmann 5 Jahre<br />

Ramona Scheunemann 5 Jahre<br />

Reiner Dörr 5 Jahre<br />

Für jeden Kunden ein individuelles Versorgungsangebot - das ambulant betreutes<br />

Wohnen bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> feierte Jubiläum<br />

Mit diesem Angebot wurden vor zehn Jahren bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />

neue Wege beschritten. Sechs Plätze waren es zunächst in Weiden, und daraus entstand<br />

ein Erfolgsmodell mit mittlerweile 33 Plätzen im Raum Weiden-Neustadt/WN<br />

und Schwandorf.<br />

„Ihr Leitgedanke ,kein Heim, sondern ein Zuhause’ zeigt, es geht um individuelle Hilfe“,<br />

erklärte SPD-Kreisvorsitzende Annette Karlbeider. Und Bürgermeisterin Elisabeth<br />

Kraus ergänzte: „Durch Mobbing am Arbeitsplatz oder Finanzprobleme werde das<br />

psychische Gleichgewicht leicht erschüttert. Sie helfen diesen Menschen seit zehn<br />

Jahren mit großer Kompetenz.“<br />

Dank der Einrichtung „können psychisch kranke Menschen so lange wie möglich in<br />

ihrer eigenen Wohnung leben“, hieß es im Grußwort von MdB Elisabeth Scharfenberg<br />

(Sprecherin der Grünen für Pflegepolitik). „Der Hilfebedarf ist von Person zu Person<br />

sehr unterschiedlich. “Deshalb sei ein abgestuftes Versorgungskonzept ungeheuer<br />

wichtig, erklärte Leiter Klaus Meierhöfer. Mit dem Ambulant betreuten Wohnen habe<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ein Angebot für Menschen geschaffen, die dank einer zeitweisen Betreuung<br />

ihr Leben weitgehend selbstständig führen können. So können sie in ihrem sozialen<br />

Umfeld bleiben, ihre Fähigkeiten werden wieder aufgebaut und diese Betreuungsform<br />

sei kostengünstiger als Krankenhausplätze. „Mehr als hundert Menschen haben wir<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

Bild oben:<br />

Jubilare bei der Gesamtkonferenz<br />

Bild unten:<br />

Sandra <strong>Loew</strong> und<br />

Balanced-Score-Card-Referent<br />

Konrad Mayer<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 15


16<br />

_<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> FACHLICH<br />

bisher betreut, 64 bereits entlassen. In über<br />

80 Prozent der Fälle mit Erfolg: Sie wohnen<br />

wieder allein.“ 300 bestehend Anfragen belegen<br />

die enorme Nachfrage. Im Raum Weiden<br />

hat die Einrichtung deshalb drei weitere<br />

Plätze beim Bezirk beantragt.<br />

Dickes Lob kassierten Klaus Meierhöfer und<br />

seine Mitarbeiterinnen für diese „Erfolgsstory“<br />

auch von ihren Vorgesetzten. Geschäftsführerin<br />

Sandra <strong>Loew</strong>: „Es ist klasse, was du<br />

auf die Beine gestellt hast, Klaus.“ Bereichsleiter<br />

Matthias Warken betonte: „Das Ambulant<br />

betreute Wohnen ist eine der lebendigsten<br />

und zukunftsträchtigsten Einrichtungen.“<br />

Für unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit<br />

dankten Elke Lehner (Sozialpsychiatrischer<br />

Dienst) und <strong>Dr</strong> Michael Ziereis<br />

(Bezirkskrankenhauses Wöllershof).<br />

Die Feier wurde umrahmt von der Musik von<br />

Johanna (Violine) und Klaus Luther (Gitarre).<br />

Das Buffet für die Ehrengäste stellte das Musik-Café<br />

B14, ebenfalls eine Einrichtung der<br />

Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />

Fortbildungen,<br />

die Kreise ziehen<br />

Es ist schon lange ein Anliegen an unsere<br />

Klienten in der Wahrnehmung ihres Körpers<br />

und ihres Umfeldes zu fördern. Deshalb hat<br />

mich die Fortbildung „mit allen Sinnen erleben<br />

und erspüren“ auch brennend interessiert.<br />

Durch die Fortbildung erhielt ich neue<br />

Impulse und war voller Elan, das Gehörte<br />

und Erlebte in die Praxis umzusetzen.<br />

Das Problem war nur, wie kann ich bzw. wie<br />

können wir unsere Klienten motivieren? Im<br />

Team wurde beschlossen, meine neuen Erkenntnisse<br />

und Ideen unseren Klienten vorzustellen.<br />

Kurz darauf las ich in der Zeitung,<br />

dass in Neumarkt ein mobiles Erfahrungsfeld<br />

der Sinne angeboten wird ... Schon eine Woche<br />

später konnten wir das Erfahrungsfeld<br />

dank der spontanen Entscheidung und finanziellen<br />

Zusage unserer Chefin in unserem<br />

Haus anbieten.<br />

Es zeigten sich erstaunlich viele Klienten<br />

interessiert. Es war auch wirklich beeindruckend,<br />

was uns da alles vorgeführt wurde.<br />

Wussten Sie z.B., dass Quarzsand auf<br />

einer Kupferplatte je nach gespieltem Ton<br />

ein anderes Muster bildet? Oder welch eine<br />

tolle Form ein Tropfen Tinte bildet, wenn<br />

er im Wasser langsam nach unten sinkt?<br />

Ich denke, diese Experimente haben einen<br />

großen Teil dazu beigetragen, dass etliche<br />

Klienten an einer Weiterbildung interessiert<br />

sind. Nun haben wir geplant, eine Gruppe<br />

zu installieren, in der die Sinne geweckt, gefördert<br />

und geschult werden. Dies soll durch<br />

ganz praktische Übungen geschehen. Mal<br />

schauen, wie sich alles weiterentwickelt.<br />

Christa Grimm - Neumarkt<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

30 Jahre Haus Tannenschleife<br />

Das Haus Tannenschleife in der Nähe von Teunz feierte im Juni 2005 sein<br />

30jähriges Bestehen. 51 geistig behinderte Menschen werden in der ‚Tannenschleife’<br />

und dem angegliederten Haus Niedermurach betreut.<br />

Die Leiterin, Irena Brach, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, Mitarbeiter und<br />

Bewohner. In ihrer Rede stellte sie die Hauptaufgabe des Hauses heraus: die<br />

vorhandenen Kompetenzen der Bewohner zu erhalten, zu fördern und selbstbestimmtes<br />

Handeln zu ermöglichen. Als Beweis für die hohe Betreuungs- und Lebensqualität<br />

in ihrem Heimbereich führte Irena Brach an, dass es in den letzten<br />

Jahren so gut wie keine Einweisungen in ein psychiatrische Klinik gab.<br />

Frau Lisa Volland, Direktorin der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, bedankte<br />

sich für die geleistete Arbeit in den letzten 30 Jahren und Bürgermeister Josef<br />

Klier überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Teunz<br />

Im Rahmen des Festes wurden vier Bewohnerinnen, die von Anfang an bzw.<br />

schon seit 25 Jahren im Haus leben und fünf Mitarbeiterinnen für ihre langjährigen<br />

Verdienste geehrt. Der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Oberviechtach,<br />

„Die losgelassenen <strong>Loew</strong>en“ - die Hausband der Firma, sowie Sing-<br />

und Tanzeinlagen der Bewohner des Hauses gaben dem Fest einen lebendigen,<br />

fröhlichen Rahmen. Nachmittags war auch die Bevölkerung zum Tag der offenen<br />

Tür eingeladen, der ein abwechslungsreiches Programm für die Besucher bot<br />

und ein gelungener Abschluß der Jubiläumsfeier war.<br />

Haus Tannenschleife - Fakten<br />

51 Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung - verbunden mit<br />

Verhaltensauffälligkeiten (herausfordernden Verhaltensweisen) im emotionalen<br />

und sozialen Bereich - werden im Heimbereich Tannenschleife betreut. Davon<br />

sind insgesamt 37 Plätze in Eingliederung und 14 Plätze in Pflegegruppe<br />

Geboten wird eine vollstationäre bewohnerorientierte Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />

und Versorgung (pädagogisch, therapeutisch, pflegerisch) - unterschiedlich<br />

in Umfang und Intensität in Abstimmung auf den individuellen Hilfebedarf. Unterstützung<br />

wird geboten als assistierende Hilfe zur Selbsthilfe in der Pflegegruppe,<br />

grund- und behandlungspflegerische Maßnahmen als Schwerpunkt, im Bereich<br />

Eingliederung pädagogische und soziotherapeutische Maßnahmen.<br />

Die Betreuung umfasst alle Lebensbereiche, gerade auch in schwierigen Situationen,<br />

um einen Lebensraum zu schaffen für Personen, die nicht selbständig bzw.<br />

in ihrer Familie leben können, da sie (in unterschiedlichem Ausmaß) dauerhaft<br />

auf Unterstützung angewiesen sind.<br />

Die Arbeit in der Tannenschleife orientiert sich an den Prinzipien:<br />

Individualität (z.B. Respekt vor individuellen „Eigenheiten“, Angebote entspr. Wünschen<br />

und Interessen, Regeln und Grenzen entspr. individueller Notwendigkeit)<br />

Bedürfnisorientiertheit (z.B. vertraute Umgebung mit sicheren persönlichen<br />

Beziehungen, Freiräume)<br />

Selbstbestimmung und Selbständigkeit (Mitsprache und Mitwirkung, Handlungsspielräume<br />

zum Ausprobieren, Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten)<br />

Beziehung und Integration<br />

Normalisierung (Wohnumgebung, Tagesablauf, Trennung von Wohnen und<br />

zweiter Lebenswelt)<br />

Ziele dieser Arbeit sind:<br />

größtmögliche Lebenszufriedenheit und Lebensqualität in allen Bereichen<br />

(materiell, physisch, emotional, sozial)<br />

Unterstützung jedes einzelnen Klienten, seine Fähigkeiten zu entwickeln, um<br />

zu einer möglichst selbständigen Lebensführung zu gelangen (in alltäglichen<br />

lebenspraktischen Aktivitäten, in Sorge um sich selbst und die eigenen persönlichen<br />

Belange)<br />

Erhalten und Erlernen von Sozialkompetenz und Abbau von herausfordernden<br />

Verhaltensweisen, um soziale Anerkennung und Partizipation zu<br />

unterstützen<br />

aktive Freizeitgestaltung entspr. Interessen und Hobbies (auch Kurse zur Erwachsenenbildung,<br />

Urlaubsmaßnahmen)<br />

gesundheitsunterstützende Lebensweise und Gewährleistung medizinischer<br />

Versorgung<br />

Ausübung einer angemessenen Tätigkeit (Arbeit, sinnvolle Beschäftigung)<br />

Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft


Selbstbestimmung und Mitsprache entsprechend seinen Wünschen, Interessen<br />

und Zielen<br />

Begleitung und Unterstützung bei Krisen (z.B. Überforderungs- oder Angstreaktionen,<br />

aggressive Verhaltensweisen gegen die eigene Person oder andere)<br />

Um die Qualität der Arbeit langfristig zu sichern, wurden schon seit längerem folgende<br />

Maßnahme ergriffen z.B. kontinuierliche Hilfe- und Förderplanung, kontinuierlich geführte<br />

Dokumentation pädagogischer, therapeutischer und pflegerischer Ziele und<br />

Maßnahmen, regelmäßige Fortbildungen für Mitarbeiter, Heimbeirat, regelmäßige<br />

Nutzerbefragungen, kontinuierliche Konzeptionsfortschreibung<br />

JuH / Irena Brach<br />

10 Jahre Neukirchen Intensiv<br />

Am 16.10.1995 bezogen 8 Männer und<br />

5 Frauen den neu erbauten Heimbereich<br />

Neukirchen-Intensiv, der in zwei<br />

Gruppen aufgeteilt wurde. Hierbei handelt<br />

es sich um intelligenzgeminderte<br />

und psychisch erkrankte Menschen, bei<br />

denen ein hohes Maß an Fremd- und/<br />

oder Selbstgefährdung vorliegt. Viele der<br />

Männer und Frauen lebten vor der Aufnahme<br />

im Bezirkskrankenhaus Regensburg.<br />

In den ersten Jahren wurde als<br />

oberstes Ziel gesetzt, die Menschen in<br />

ihrem neuen Zuhause aufzunehmen, sie<br />

da abzuholen, ‚wo sie momentan stehen‘<br />

und schließlich zu beheimaten. Wichtig<br />

war der Beziehungsaufbau, denn Vertrauen<br />

und das Gefühl von Geborgenheit<br />

ist die elementare Basis um mit dem<br />

oben beschriebenen Personenkreis in<br />

Interaktion zu treten. Es wird auf beiden<br />

Gruppen im Bezugsrahmensystem gearbeitet,<br />

obwohl sich dies am Anfang als<br />

recht schwierig zeigte, da zunächst die<br />

Personalfluktuation ziemlich hoch war.<br />

Um den BewohnerInnen Sicherheit zu<br />

vermitteln, wurde ein fester Tagesablauf<br />

erarbeitet, wo Beschäftigungen und Therapie<br />

individuell aufeinander abgestimmt<br />

wurden. Fester Bestandteil im Tagesablauf<br />

ist z. B. ein gemeinsamer Morgenkreis.<br />

Hier suchen sich die BewohnerInnen<br />

ein Lied aus, das sie gemeinsam<br />

singen. Anfangs wurde das Aussuchen<br />

der Lieder vom Personal übernommen,<br />

doch mittlerweile sind einige BewohnerInnen<br />

so selbständig, dass sie selbst<br />

entscheiden, welches Lied sie singen<br />

möchten. Der Morgenkreis endet stets<br />

mit dem selben Satz und einer gemeinsamen<br />

Zwischenmahlzeit.<br />

Bei häuslichen Tätigkeiten werden die<br />

Bewohner immer wieder mit einbezogen,<br />

z.B. beim Einräumen ihrer Wäsche<br />

in die Schränke. Bewohner, die dies<br />

nicht alleine bewältigen können, nehmen<br />

zumindest passiv daran teil.<br />

Von Jahr zu Jahr wurden die BewohnerInnen<br />

immer mehr in die Gestaltung<br />

ihres Gruppenraumes und ihrer Zimmer<br />

einbezogen. Dies erwies sich am Anfang<br />

als recht schwierig, da vieles immer wieder<br />

zerstört wurde. Doch mit viel Geduld<br />

und immer wieder erneuten Versuchen<br />

ist es den Personal unter Einbeziehen<br />

der BewohnerInnen gelungen, die Zimmer<br />

gemütlich und wohnlich zu gestalten.<br />

Vor einem Jahr wurden die Zimmer<br />

neu renoviert, dabei konnten sie bei der<br />

Farbgestaltung mit entscheiden.<br />

Eine große Abwechslung vom normalen<br />

Alltag sind für die BewohnerInnen verschiedene<br />

Außenaktivitäten, die jährlich<br />

immer umfangreicher werden. Beliebt<br />

sind Zoobesuche, Schwimmen im Hallenbad<br />

oder Essen gehen ins Lokal.<br />

Diese Unternehmungen finden auch<br />

oft gruppenübergreifend statt. Seit dem<br />

Jahr 2000 werden von einigen BewohnerInnen<br />

Ferienmaßnahmen jährlich<br />

wahrgenommen.<br />

Seit diesem Jahr findet einmal wöchentlich<br />

ein Bewohner-Team statt, in dem ein<br />

Wochenplan erarbeitet wird. Bewohner,<br />

die sich sprachlich oder durch Gestiken<br />

äußern, bringen hier ihre Wünsche und<br />

Bedürfnisse zum Ausdruck. Sie entscheiden<br />

somit, was sie an den verschiedenen<br />

Tagen gerne unternehmen möchten.<br />

Zum Beispiel, Spaziergänge, Snoezelen<br />

oder ein Entspannungsbad usw.<br />

Die Teilhabe am öffentlichen Leben und<br />

in der Dorfgemeinschaft wird immer<br />

reger und intensiver umgesetzt. Regelmäßige<br />

Einkäufe oder Cafebesuche,<br />

Veranstaltungen und der sonntägige Besuch<br />

der Kirche stehen im Mittelpunkt.<br />

Sehr beliebt bei den BewohnerInnen ist<br />

der jährliche Sankt Martins-Umzug.<br />

Voraussetzung für alle Arbeiten, mit<br />

den uns anvertrauten Menschen, ist<br />

eine stabile und kongruente Zusammenarbeit<br />

durch das Personal. Hierbei<br />

ist unter anderem der hohe Personalschlüssel<br />

ein sehr wichtiger Punkt, um<br />

die Frustrationen der BewohnerInnen<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

Daniela Tippmann, Gruppenleitung<br />

Edelgard Mihut, Gruppenleitung<br />

Neukirchen Intensiv<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

Bild oben:<br />

30 Jahre Tannenschleife<br />

Lisa Volland (links) beglückwünscht<br />

die Jubilarin Anita Jaworski -<br />

rechts: Irena Brach<br />

Bild unten:<br />

Neukirchen intensiv<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 17


18<br />

_AUS DEN HÄUSERN<br />

„Jenseits der Leitplanke“<br />

Musik Cafè B 14<br />

im Bayrischen Rundfunk<br />

Harald Grill besuchte Ende Oktober<br />

2006 das Musik Cafè B 14 im Auftrag<br />

des Bayrischen Rundfunks. Der oberpfälzer<br />

Schriftsteller ist Freier Mitarbeiter<br />

des BR. Auf seiner Reise von<br />

Nürnberg nach Prag auf der „Goldenen<br />

Straße“ stellt Harald Grill interessante<br />

und außergewöhnliche Reiseziele vor.<br />

Im Verlauf seiner Reise kam er auch<br />

nach Wernberg-Köblitz und erinnerte<br />

sich an das B 14, wo er im November<br />

1995 eine Dichterlesung hielt.<br />

Neben einem Interview mit Georg Lang<br />

dem Geschäftsführer des Musik-Cafès,<br />

unterhielt er sich auch mit den Mitarbeitern<br />

Oliver Hopp und Wolfgang Kern<br />

die gerne ihr Fachwissen an den Mann<br />

brachten. Grill zeigte sich begeistert, wie<br />

sich das Projekt, das damals noch ganz<br />

am Anfang stand, zunehmend professionalisiert<br />

hat, ohne dabei seine persönliche<br />

Ausstrahlung und Wärme zu verlieren.<br />

Im B14 arbeiten mittlerweile rund 15<br />

leicht geistig behinderte Menschen. Im<br />

Sendebeitrag ist übrigens auch ein Livemitschnitt<br />

des Konzerts von Pete Gavin<br />

& sHangHai blues gAng zu hören, das<br />

am Aufzeichnungstag statt fand.<br />

Georg Lang<br />

„Jenseits der Leitplanke“<br />

Ausstrahlung:<br />

25.12.06 um 12.00 Uhr auf Bayern 2<br />

Tai Chi und Qi Gong<br />

am Herbstfest<br />

Nürnberg - Unterachel. Auf dem<br />

Herbstfest 2005 führten die Bewohner<br />

von Ober- und Unterachtel und Nürnberg-Bierweg<br />

in drei Gruppen erstmals<br />

Qi Gong vor, das sie seit Mai zweimal<br />

die Woche mit viel Spaß praktizieren.<br />

Als ich im Mai das erste Mal nach Ober-<br />

und Unterachtel kam, wurde ich mit viel<br />

Neugierde empfangen. Die Bewegungen<br />

waren anfangs sehr fremd und in ihrer<br />

Ausführung sehr steif. Doch mittlerweile<br />

sind sie weich und fließend geworden.<br />

Tai Chi ist eine Bewegungsmeditation aus<br />

China, um ins innere Lot zu kommen. Im<br />

Tai Chi, und noch effektiver im Qi Gong,<br />

können Blockaden abgebaut werden. So<br />

können das Qi und das Blut Tag für Tag<br />

ungehindert im ganzen Körper zirkulieren.<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Das Leben besteht aus Gegensätzen,<br />

oder wie die Chinesen sagen, aus Yin<br />

und Yang. Durch Öffnen und Schließen<br />

der Gefäße wird das Gewebe gedehnt,<br />

trainiert und in seine natürliche Bewegung<br />

gebracht. Es werden Ablagerungen gelöst<br />

und besser ausgeschieden und dies senkt<br />

den Blutdruck und steigert die Leistungsbereitschaft.<br />

Qi Gong übt auf die Körperflüssigkeiten,<br />

einschließlich Blut und<br />

Lymphe, sowie die Gelenkschmiere eine<br />

sehr intensive Wirkung aus. Die Übungen<br />

erzielen dort die ausgeprägtesten Bewegungen,<br />

wo die größten Lymphknoten liegen:<br />

in den Achselhöhlen, den Kniekehlen<br />

und der Leistengegend. Ungeachtet des<br />

Alters, Geschlechts oder der körperlichen<br />

Verfassung fördern sie Vitalität und Lebensmut<br />

und haben dadurch eine verjüngende<br />

Wirkung.<br />

Ein weiterer Vorteil von Tai Chi liegt darin,<br />

dass die Bewegungen ohne Kraft ausgeführt<br />

werden. Ideal für Leute mit körperlichen<br />

und geistigen Einschränkungen.<br />

Es bereitet mir große Freude, wie alle<br />

Teilnehmer immer schon auf mich warten<br />

und viel Spaß haben. Das fördert<br />

die Gemeinschaft und die Gesundheit.<br />

Rüdiger Schramm<br />

25 Jahre <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

in Bachetsfeld<br />

Bachetsfeld. Will man einen umfassenden<br />

Rückblick auf die Geschichte<br />

der Arbeitstherapeutischen Werkstatt<br />

in Bachetsfeld geben, so muss dieser<br />

zehn Jahre vor dem Eröffnungsjahr<br />

1979 beginnen. Denn schon damals<br />

bestanden in Neukirchen und Poppberg<br />

Werkstattgruppen, in denen behinderte<br />

Mitarbeiter Gartenarbeiten erledigten,<br />

schreinerten oder den im Heim angestellten<br />

Schuster bei seiner Arbeit unterstützten;<br />

auch das Hüten einer Schafherde<br />

gehörte in diesen Jahren zum<br />

arbeitstherapeutischen Angebot.<br />

Erst nachdem <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> vor gut 25<br />

Jahren das ehemalige Bachetsfelder<br />

Schulgebäude erworben und umgebaut<br />

hatte, zogen viele der in den dortigen<br />

Gruppen tätigen Mitarbeiter um.<br />

Wenngleich auch die Schusterei mit<br />

nach Bachetsfeld wechselte, so standen<br />

von Beginn an Montagearbeiten für<br />

die verschiedensten Firmen der Region<br />

als Arbeits- und Beschäftigungsangebot<br />

im Vordergrund. Zu den Kunden der<br />

Werkstatt zählen heute unter anderen<br />

der Sulzbach-Rosenberger Werbeartikelhersteller<br />

Elastoform, die Firma Fa-<br />

ckelmann Haushaltswaren in Hersbruck<br />

und die Fürther Kartonagenfabrik Emil<br />

Schwaderer. Die Bandbreite der Tätigkeiten<br />

für diese Firmen reicht vom<br />

Montieren und Bestücken von Halbfertigwaren<br />

über Einzähl-, Etikettier- und<br />

Verpackungsarbeiten bis hin zur vollständigen<br />

Übernahme des Postversands<br />

für Geschäftsbriefe. Zusätzlich<br />

werden auch Produkte in Eigenregie<br />

hergestellt und verkauft: handgezogene<br />

Kerzen aus Bienenwachs sowie<br />

verschiedene Töpfer- und Holzwaren.<br />

Der Verein Behindertenhilfe e.V. übernimmt<br />

die finanzielle Abwicklung der<br />

Aufträge wie auch der Eigenproduktion;<br />

dabei werden die Erlöse in vollem Umfang<br />

an die behinderten Mitarbeiter als<br />

Arbeitsprämie weitergegeben oder zur<br />

Deckung von Kosten verwandt, die im<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit den<br />

Aufträgen stehen.<br />

Fast 13 Jahre lang wurde die ehemalige<br />

Lehrerwohnung der Schule als<br />

Wohngruppe genutzt, bevor 1997 auch<br />

diese zu Werkstatträumen umgebaut<br />

wurde. Hier befindet sich nun die spezielle<br />

Fördergruppe des Hauses, in der<br />

Menschen betreut werden, für die Arbeit<br />

nicht mehr im Vordergrund steht. Die<br />

Förderung wird durch weitere Angebote<br />

z.B. zur Erweiterung der lebenspraktischen<br />

Kompetenzen oder Trainingsmaßnahmen<br />

in den Kulturtechniken<br />

abgerundet.<br />

Das 25-jährige Jubiläum wurde am 31.<br />

Juli 2005 mit einem Festakt gefeiert. Dabei<br />

lobte der Illschwanger Bürgermeister<br />

Hans Pickel das Engagement von <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong> als sehr wichtig und auch als Bereicherung<br />

für die Gemeinde, denn jeder<br />

Mitbürger könne von Behinderung betroffen<br />

werden. Der stellvertretende Landrat<br />

des Landkreises Amberg-Sulzbach Hermann<br />

Völlger merkte an: „Die Integration<br />

der behinderten Menschen gelingt in der<br />

Werkstatt in vorbildlicher Weise.“ Direktorin<br />

Lisa Volland überbrachte die Grüße<br />

der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Sie stellte heraus,<br />

dass nur wenige soziale Einrichtungen<br />

auf so einen großen Stamm an langjährigen<br />

und erfahrenen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zurückgreifen könne.<br />

Sie sehe dies als Basis für den Erfolg<br />

der Werkstatt. Der Festakt fand in der<br />

Segnung des neuen Um- und Anbaus<br />

ihren Abschluss. Ein Tag der offenen Tür<br />

schloss sich der Feier an. Dabei konnten<br />

die neuen Räumlichkeiten besichtigt<br />

werden und die Bevölkerung aus der<br />

Umgebung konnte einen Einblick in die<br />

Arbeit der Werkstatt gewinnen.<br />

Thomas Spaett


Brandschutzübung<br />

im Haus Waidhaus<br />

Am 21.09.05 fand im Haus Waidhaus<br />

im Rahmen der Brandschutzwoche eine<br />

große Feuerwehrübung statt. Diese war<br />

die erste große Übung im Haus Waidhaus.<br />

Bedenken bestanden, wie die BewohnerInnen,<br />

psychisch kranke Menschen,<br />

dieses Szenario verkraften würden. Es<br />

zeigte sich, dass die Nervosität und Unruhe<br />

anstieg, je näher die Übung rückte.<br />

Um 18.30 Uhr war es dann soweit. Es<br />

wurde in der Feuerwehr-Alarmzentrale<br />

in Weiden der Notruf getätigt. Gemeldet<br />

wurde ein Zimmerbrand bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in<br />

Waidhaus, Haus 3. Es sind 13 Bewohner<br />

und ein Mitarbeiter zu evakuieren.<br />

Nur wenige Minuten danach hörte man<br />

schon die Martinshörner der Feuerwehren<br />

aus dem näheren Umkreis. Innerhalb<br />

kürzester Zeit waren die Einsatzkräfte<br />

von sechs verschiedenen Feuerwachen<br />

vor Ort. Schläuche wurden verlegt,<br />

Straßen abgesperrt, Bewohner gerettet,<br />

der imaginäre Brand gelöscht - im<br />

Haus ohne Wasser, außerhalb mit Wasser,<br />

und ein Bewohner wurde sogar mit<br />

der <strong>Dr</strong>ehleiter aus dem Dachgeschoß<br />

geborgen. Die ‚Geretteten‘ wurden im<br />

Feuerwehrhaus versammelt und die<br />

Vollzähligkeit wurde überprüft.<br />

Nach ca. 1 Stunde war der Brand gelöscht,<br />

alle Bewohner und Mitarbeiter<br />

gerettet und die Schläuche wieder aufgerollt.<br />

Im Anschluss fand eine Nachbesprechung<br />

mit allen beteiligten Einsatzkräften,<br />

ca. 60 Frauen, Männer und<br />

Jugendlichen, im Feuerwehrhaus statt.<br />

Mit anwesend waren: Notarzt Werner<br />

Duschner, Bürgermeister Anton Schwarzmeier,<br />

Kreisbrandmeister Gerhard Gösl,<br />

Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer,<br />

Kreisbrandmeister Willi Duschner (unser<br />

Brandschutzbeauftragter), FFW Kommandant<br />

Waidhaus Hans Hanauer und<br />

das Leitungsteam von Haus Waidhaus<br />

(Frau Ina Hutzler, Herr Fabian Maier,<br />

Herr Uwe Hippmann). Zusammenfassend<br />

wurde festgestellt, dass die Übung<br />

gut organisiert, der Ablauf reibungslos<br />

und die Einsatzbereitschaft der Mitwirkenden<br />

mehr als lobenswert war.<br />

Die Feuerwehren und das Heim Waidhaus<br />

waren sich einig, dass eine solche<br />

Übung sehr sinnvoll und extrem wichtig<br />

für den Notfall ist. Nur so ist es möglich,<br />

Abläufe zu optimieren.<br />

Hier noch mal ein Dank an alle Mitwirkenden<br />

für das Gute gelingen der Übung.<br />

Ina Hutzler<br />

Kampf gegen die<br />

Schneemassen<br />

im Jägerhof<br />

Jägerhof. Es war am Donnerstag, den<br />

09. Februar 2006, als ein Anruf unseres<br />

Architekten Hartinger im Leitungsbüro<br />

einging. Die Schneelast auf dem<br />

Dach des Altbaus im Jägerhof könnte<br />

kritisch werden. Er wollte zwei Arbeiter<br />

einer Baufirma beauftragen, das Dach<br />

abzuschaufeln. Da die beiden Arbeiter<br />

vermutlich bis Sankt Nimmerlein mit Abschaufeln<br />

beschäftigt gewesen wären,<br />

ließ die stellvertretende Heimleitung,<br />

Frau Welnhofer, ihre Kontakte zum THW<br />

spielen. Gegen Mittag standen dann<br />

etwa 15 THW Einsatzkräfte auf dem<br />

Dach und schaufelten bis zum Abend.<br />

Die 22 BewohnerInnen aus dem Altbau<br />

wurden an diesem Tag in den Neubau<br />

evakuiert, konnten dann aber die Nacht<br />

wieder in ihren gewohnten Räumlichkeiten<br />

verbringen. Am nächsten Tag<br />

befreite der Hausmeister mit schwerem<br />

Räumgerät (Traktor) die wichtigsten<br />

Wege auf dem Heimgelände von den<br />

enormen Schneemassen.<br />

Christian Hien<br />

30 Jahre<br />

Hormersdorf und<br />

Unterachtel<br />

Zwei Häuser von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

feierten ihr großes Jubiläum<br />

In den Einrichtungen Hormersdorf und<br />

Unterachtel werden derzeit 147 Menschen<br />

von 130 Mitarbeitern mit unterschiedlichen<br />

Ausbildungen betreut. .<br />

Die Therapie- und Freizeitangebote<br />

umfassen neben einer allgemeinen Förderung<br />

der lebenspraktischen und sozialen<br />

Kompetenzen z.B: Reittherapie,<br />

Gestalttherapie mit Geistigbehinderten,<br />

Beschäftigungstherapie, Tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen, Sport-, Spiel-<br />

und Musikgruppen, Tai Chi, Ferienmaßnahmen.<br />

. . . .<br />

Die Einbeziehung der Bewohner in die<br />

Gestaltung ihrer Lebenswelt war den<br />

Einrichtungen schon immer ein Anliegen.<br />

So wurde beispielsweise noch vor<br />

der gesetzlichen Regelung ein Heimbeirat<br />

als Gremium für die Mitsprache der<br />

Bewohner ins Leben gerufen.<br />

Mit einem Gottesdienst in der Hormersdorfer<br />

Kirche begannen am Samstag,<br />

14.10.2006 die Feierlichkeiten zum 30<br />

jährigen Bestehen der Heimbereiche<br />

AUS DEN HÄUSERN_<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Jenseits der Leitplanke<br />

Harald Grill interviewt Oliver Hopp<br />

Brandschutzübung Waidhaus<br />

Feuerwehrleute haben alles<br />

unter Kontrolle<br />

Tai Chi und Chi Gong<br />

Übungen mit der Gruppe<br />

Schneemassen im Jägerhof<br />

Männer von THW auf dem Dach<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 19


20<br />

_AUS DEN HÄUSERN<br />

30 Jahre Hormersdorf & Unterachtel<br />

v.l.n.r.: Sandra <strong>Loew</strong>, Beate Seuferling,<br />

Rainer Lambert und Bewohner<br />

Siegfried Hertle im Gespräch<br />

Hormersdorf und Unterachtel der Firma<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Im Anschluss wechselte die<br />

Festgemeinschaft, bestehend aus Bürgern<br />

der umliegenden Ortschaften, Gästen<br />

sowie Bewohnern und Betreuern der<br />

Häuser ins Festzelt, wo Sie vom Heimleiter<br />

des Hauses Hormersdorf, Peter Speck,<br />

herzlich willkommen geheißen wurden.<br />

Das erste Grußwort sprach Lisa Volland,<br />

Direktorin der Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Sie<br />

bedankte sich bei den Ehrengästen, dem<br />

stellvertretende Landrat Norbert Dünkel,<br />

Bürgermeister Georg Brandmüller von<br />

der Marktgemeinde Schnaittach, Pfarrer<br />

Baranski von der Kirchengemeinde aus<br />

Osternohe, sowie der Geschäftsführerin<br />

Sandra <strong>Loew</strong>, und dem medizinischen Direktor<br />

<strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> jun. für ihr Kommen.<br />

Herzlicher Dank wurde den vielen Helfern<br />

für ihr großartige Unterstützung<br />

ausgesprochen. Neben den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Heime galt<br />

dieser besonders der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Hormersdorf, die beim Zeltaufbau<br />

und bei der Regelung des Verkehrs<br />

und der Parkplatzeinweisung aktiv war.<br />

Für die Bewohner und Mitarbeiter aus-<br />

Unterachtel und Hormersdorf bedeuteten<br />

diese Jahre viel Veränderung, führte<br />

Frau Volland weiter aus. Die Häuser<br />

wurden aus-, um- und angebaut, es<br />

wurden Konzepte entwickelt und umgesetzt.<br />

So konnte im Jahr 1996 das<br />

Haus Hormersdorf Intensiv eröffnet<br />

werden, ein Eingliederungsprojekt von<br />

Langzeitpatienten aus psychiatrischen<br />

Kliniken.<br />

Wo so lange zusammen gelebt wird, da<br />

entsteht Heimat, betonte Frau Volland.<br />

Erst die Mitmenschen schaffen ein Umfeld<br />

mit Lebensqualität. Anerkennung<br />

und Schutz, Zuneigung und Fürsorge,<br />

Freundlichkeit und Respekt braucht jeder<br />

Mensch, aber auch Reibung, kritische<br />

Rückmeldungen und Unterstützung bei<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

der Bewältigung von Konflikten und Problemen.<br />

Als Anerkennung für die gute Arbeit<br />

erhielten die Einrichtungen von der<br />

Geschäftsführung einen Geldbetrag, welcher<br />

für die seit zwei Jahren angebotene<br />

Reittherapie verwendet werden wird.<br />

Im Anschluss sprach der stellvertretende<br />

Landrat Herr Norbert Dünkel. Er<br />

überbrachte Grüße des Landrats Helmut<br />

Reich, des Bezirkstagspräsidenten<br />

Richard Bartsch und des Bezirks Mittelfranken.<br />

Herr Dünkel bedankte sich<br />

bei allen Mitarbeitern, die mit großer<br />

Hingabe, ganz großem Herz und dem<br />

„Quäntchen mehr“ dafür sorgen, dass<br />

die Menschen, die hier leben, eine gute<br />

Heimstatt haben. Er bedankte sich bei<br />

allen Bürgern für das Verständnis und<br />

die herzliche Nachbarschaft, die heutzutage<br />

nicht selbstverständlich sind.<br />

Der erste Bürgermeister der Marktgemeinde<br />

Schnaittach, Georg Brandmüller, übermittelte<br />

die Grüße und Glückwünsche des<br />

Marktrates, der Bürger von Hormersdorf<br />

und der Gesamtgemeinde Schnaittach.<br />

Er begann mit einem Zitat von Peter Rosegger:<br />

„Auf dem Weg zum Licht, lasset<br />

keine zurück“. Brandmüller fand durchaus<br />

kritische Töne zur Lage behinderter Menschen<br />

in Deutschland. Unter dem Diktat<br />

der Wirtschaftlichkeit im Sozialen bestehe<br />

die Gefahr, dass hilfsbedürftige Menschen<br />

zurückgelassen werden. Sie hätten<br />

keine Lobby. Oft seien die Schwächsten<br />

unserer Gesellschaft die Benachteiligten<br />

bei Reformen und Sparbeschlüssen. Politik<br />

könne man auch daran messen, wie<br />

sie mit den Benachteiligten in der Gesellschaft<br />

umgeht. Wichtig ist es, behinderte<br />

Menschen als Persönlichkeiten zu achten<br />

und deren Wünsche bei der Betreuung zu<br />

berücksichtigen. Weiter führte Brandmüller<br />

aus, gehöre es zum Leitbild von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>,<br />

den Menschen ein Gefühl von Sicherheit<br />

und Geborgenheit zu geben und bedankte<br />

sich für das Engagement der Firmengruppe.<br />

Den Hormersdorfer Bürgern, die<br />

christliche Nächstenliebe hier aktiv leben,<br />

sprach er große Anerkennung dafür aus,<br />

dass sie die Heimbewohner tatsächlich ins<br />

dörfliche Leben integrieren.<br />

Der weitere Verlauf der Feier war geprägt<br />

von musikalischen Einlagen der Bewohner<br />

beider Häuser von Auftritten der<br />

Fitnessgruppe und einer Tai Chi Vorführung,<br />

um nur einige von vielen Highlights<br />

zu nennen. Den Besuchern bot sich die<br />

Möglichkeit, an Führungen durch beide<br />

Häuser in Hormersdorf teilzunehmen und<br />

mit einem Shuttlebus die Reittherapie in<br />

Menschhof zu besuchen. Die Veranstaltung<br />

fand bei einem gemütlichen Beisammensein<br />

mit Abendessen ihren Ausklang.<br />

JuH / Peter Speck<br />

1. Ebracher<br />

Christkindlmarkt<br />

Ebrach. Erstmalig öffneten sich am<br />

17./18.12.2005 die Pforten des eigenen<br />

Christkindlmarktes der Einrichtung<br />

der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> sozialen Dienstleistungen<br />

in Ebrach.<br />

Umhüllt von den Düften der Weihnachtszeit<br />

und den damit verbundenen Leckereien<br />

konnte man die vorweihnachtliche<br />

Atmosphäre genießen. Bereits Wochen<br />

zuvor verbreitete der anstehende Christkindlmarkt<br />

mit all seinen Vorbereitungen<br />

Nervosität, Spannung und Vorfreude<br />

bei den Bewohnern und Mitarbeitern.<br />

Die Umsetzung der Ideen für die selbst<br />

gestalteten Verkaufsangebote und die<br />

Planung des Christkindlmarktes sorgten<br />

für Ablenkung und kamen allen sehr<br />

gelegen. Und so vergingen die Tage<br />

bis zur Eröffnung des Marktes wie im<br />

Fluge. Allerdings sollte auch bei diesem<br />

Ereignis die Spontanität des Hauses<br />

Ebrachs nicht fehlen und so entstand<br />

relativ kurzfristig die Umsetzung einer<br />

lebenden Krippe.<br />

Großer Dank hierfür gilt den freiwilligen<br />

Helfern der katholischen Landjugend,<br />

die sich trotz eisiger Temperaturen als<br />

Maria und Josef zur Verfügung stellten.<br />

Für die Bewohner der Einrichtung<br />

(Angehörige und Gäste) war es ein besonderes<br />

Erlebnis, eine lebende Krippe<br />

zu bestaunen und die Nähe zu den<br />

Tieren zu erfahren. Die hauseigene Holari-Band<br />

begleitete die Besucher des<br />

Christkindlmarktes mit weihnachtlichen<br />

Klängen.<br />

Aufgrund der kalten Temperaturen<br />

wurde eine Aufwärmmöglichkeit für Jedermann<br />

angeboten. Dort konnte man<br />

auch die Krippenausstellung bestaunen.<br />

Mit viel Engagement wurde diese<br />

Ausstellung hergerichtet, bei der u.a.<br />

auch zwei von Bewohnern mitgestaltete<br />

Krippen betrachtet werden konnten.<br />

Rückblickend kann man sagen, dass die<br />

Idee zum Ebracher Christkindlmarkt ein<br />

voller Erfolg war und sich auf jeden Fall<br />

auch 2006 wieder durchsetzen wird.<br />

Ausschlaggebend hierfür ist die große<br />

Beteiligung der Gäste, denen die Einrichtung<br />

einen großen Dank für ihr<br />

zahlreiches Erscheinen aussprechen<br />

möchte. Wir freuen uns schon auf den<br />

2 Ebracher Christkindlmarkt.<br />

Manuela Trier<br />

Gruppenleitung Haus Ebrach


Schwandorf feiert<br />

10jähriges Jubiläum<br />

Am 22. Juni 2005 konnte unsere Einrichtung<br />

in Schwandorf ihr 10jähriges<br />

Jubiläum feiern; nach Rücksprache mit<br />

unseren Bewohnern sollte dieser Anlass<br />

in Form eines gemeinsamen Ausfluges<br />

in den Freizeitpark Geiselwind gefeiert<br />

werden. Unser Bild zeigt die ‚Reisegruppe‘<br />

der Schwandorfer Einrichtung; Fazit<br />

aller Beteiligten: „Ein toller, abwechslungsreicher<br />

Tag - nur schade dass man<br />

nicht öfter Jubiläum feiern kann!“<br />

Tag der offenen Tür<br />

in Weiding<br />

Im August fand im Haus Fuchsenschleife<br />

ein Tag der offenen Tür statt, bei der<br />

die Bevölkerung recht herzlich eingeladen<br />

wurde. Somit hatten die Besucher<br />

die Möglichkeit, das Kleinheim Weiding<br />

und die dazu gehörende Außenwohngruppe<br />

in Schönsee zu besichtigen und<br />

einen Blick in den Alltag der Bewohner<br />

zu bekommen.<br />

Auch ein Bild in der Zeitung gab der<br />

Öffentlichkeit die Möglichkeit, das Kleinheim<br />

Weiding kennen zu lernen. Besonders<br />

erfreut waren die Bewohner über<br />

den Besuch des Bürgermeisters aus<br />

Oberviechtach.<br />

Die Gartenanlage wurde rechtzeitig durch<br />

eine unserer Mitarbeiterinnen, Fr.<br />

Rauch, fertig gestellt, wobei die Bewohner<br />

voller Eifer und Fleiß dabei waren.<br />

Stolz zeigten sie am Tag der offenen Tür<br />

den Besuchern ihre Zimmer, sowie ihr<br />

Hab und Gut, wie z. B. Stereoanlagen,<br />

die ihnen sehr wichtig sind.<br />

Herbstfest<br />

in Bühling<br />

Traditionell ist das Herbstfest im Hause<br />

Bühling.Am Sonntag, 18.09.2005 fanden<br />

sich Bewohner, Personal, sowie<br />

geladene Betreuer und Angehörige bei<br />

strahlendem Sonnenschein im Wohnheim<br />

Bühling ein. Der Therapeutische<br />

Leiter des Hauses, Herr Meissner Tobias<br />

begrüßte die Gäste, die anschließend<br />

mit Kaffee und Kuchen bewirtet<br />

wurden. Alleinunterhalter Thomas Kuffner<br />

sorgte für die musikalische Umrahmung,<br />

bei der sogar der berühmte<br />

‚Zwiefache‘ getanzt wurde. Am Stand<br />

der hauseigenen Werkstätte konnten<br />

sich die Besucher von den Fingerfer-<br />

tigkeiten der Bewohner überzeugen und<br />

die Produkte erwerben. Eine besondere<br />

Attraktion stellte die Bumskopfwurfmaschine<br />

des KJR Regen dar. Für Frau<br />

Weraneck, Frau Penzkofer und Frau<br />

Altmann die mit einigen Bewohnern des<br />

Hauses ein Schwarzlichttheater einstudierten,<br />

war an diesem Nachmittag die<br />

Premiereaufführung.<br />

Mit dem Motto ‚Unter dem Meer‘ wurden<br />

die Gäste in eine Unterwasserwelt<br />

mit bunten Fischen und leuchtenden<br />

Seifenblasen entführt.Und da auch Zuschauen<br />

hungrig macht, wurde im Anschluss<br />

daran das Buffett mit Schnitzel,<br />

Pommes und Salat eröffnet.<br />

Am Ende der Feier waren sich alle einig:<br />

Es war ein schönes Fest!<br />

Die Musik ist für das nächste Fest bereits<br />

gebucht, denn wer so fleißig weiterspielt,<br />

auch wenn die Gäste schon<br />

lange nicht mehr da sind, und man sogar<br />

noch beim Abbau des Zeltes musikalisch<br />

unterstützt wird - dieses Engagement<br />

muss belohnt werden.<br />

Der für die Organisation zuständige Qualitätszirkel<br />

‚Öffentlichkeitsarbeit‘ des Hauses<br />

freute sich über die positiven Rückmeldungen<br />

des Tages und hat für das Jahresprogramm<br />

2006 einiges vorbereitet.<br />

Neubau in Kollnburg/<br />

Schreinermühle<br />

bezogen<br />

Am 16. Januar 2005 war es endlich<br />

soweit. 18 von 60 Bewohner/innen mit<br />

schwerer und schwerster Intelligenzminderung<br />

des Hauses Schreinermühle<br />

in Kollnburg (Niederbayern) durften<br />

ihr neues Zuhause beziehen. Durch<br />

dieses neu gestaltete Gebäude wurde<br />

eine lang geplante Strukturverbesserung<br />

des Hauses Schreinermühle umgesetzt.<br />

In einer Rekordzeit von nur<br />

neun Monaten Bauzeit errichtete die<br />

Fa. Fischl-Bau aus Allersdorf den 3-stöckigen<br />

Bau mit einer Gesamtfläche von<br />

über 1000 qm.<br />

Im Erdgeschoss ist ein großzügig gestalteter<br />

Raum für gruppenübergreifende<br />

tagesstrukturierende Maßnahmen<br />

wie Arbeiten mit Ton oder Holz, malen<br />

mit diversen Materialien auf verschiedenem<br />

Untergrund, kochen, backen,<br />

musizieren, Socken sortieren uvm.<br />

Die zwei neuen Wohngruppen auf zwei<br />

Etagen sind hell und großzügig mit<br />

breiten Gängen, je 2 Pflegebäder (befahrbare<br />

Duschen, Hubbadewanne),<br />

5 Einzel- und 2 Doppelzimmer, sowie<br />

mit je einem Zimmer mit überbreiter Tür,<br />

AUS DEN HÄUSERN_<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Ebracher Christkindl-Markt<br />

10 Jahre Schwandorf<br />

Tag der Offenen Tür in Weiding<br />

Herbstfest in Bühling<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 21


22<br />

_AUS DEN HÄUSERN<br />

gestaltet. So können auch bettlägerige<br />

Bewohner/innen am Gemeinschaftsleben<br />

teilhaben, wenn sie mitsamt ihrem Bett<br />

in den Wohnraum oder auf den Balkon<br />

kommen. Bei der Gestaltung und Einrichtung<br />

der Wohngruppen, sowie der<br />

Zimmer, hatten die Mitarbeiter/innen freie<br />

Hand, wobei die Wünsche, Bedürfnisse<br />

und Vorlieben der Bewohner/innen berücksichtigt<br />

wurden. Ein Aufzug erleichtert<br />

mobil eingeschränkten Bewohner/innen<br />

das Überwinden der Stockwerke und<br />

auch die Mitarbeiter/innen genießen es,<br />

die schweren Taschen und Wäschekörbe<br />

nicht mehr schleppen zu müssen.<br />

Der neu gestaltete Garten ist begrenzt<br />

durch kreative Holzelemente und inmitten<br />

der frisch angelegten Grünfläche steht ein<br />

großer Massivholzpavillon. Diese Gestaltung<br />

wurde durch die großzügige Spende<br />

der Fa. Fischl-Bau aus Allersdorf, mit<br />

Unterstützung der Zimmerei Köppl aus<br />

<strong>Dr</strong>achselsried und der Fa. Schierer aus<br />

Viechtach ermöglicht. Der neu gestaltete<br />

Freisitz findet bei Bewohner/innen wie<br />

Mitarbeiter/innen großen Anklang.<br />

Am 10. Juli 2005 wurde der frisch bezogene<br />

Neubau im Rahmen des traditionellen<br />

Sommerfestes mit einem ökumenischen<br />

Gottesdienst eingeweiht. Alle<br />

Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen<br />

trafen sich dazu im extra aufgebauten<br />

Festzelt und gestalteten den Gottesdienst<br />

maßgeblich mit. In diesem Sinne<br />

- liebe Grüße aus der Schreinermühle<br />

Petra Stiedl<br />

Auf zu neuen<br />

UFER 1<br />

1. Wahl aus zweiter Hand - soziales<br />

Projekt startet mit außer-gewöhnlichem<br />

Konzept<br />

Ufer1 ist der Name einer neuen Boutique,<br />

die Ende Oktober 2006 in der<br />

Schwandorfer Altstadt eröffnet wurde.<br />

Hochwertige Second-Hand-Mode<br />

und Kinderkleidung (bis 10 Jahre),<br />

sollen Neuware aus Überproduktion,<br />

anspruchsvolle Accessoires und Designerstücke<br />

im Laufe der Zeit ergänzen.<br />

Hinter dem ungewöhnlichen Namen<br />

verbirgt sich ein Projekt von „Know How<br />

sozial e.V.“, der mit diesem Engagement<br />

Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen<br />

Problemen schaffen möchte.<br />

Zunächst im Umfeld von UFER1 - in der<br />

Aufbereitung der Kleidung, Reinigung,<br />

Wareneinräumen u.ä. - später sollen<br />

aber auch im Service adäquate Arbeitsmöglichkeiten<br />

angeboten werden.<br />

Aktive Förderung findet das Projekt u.a.<br />

bereits durch die Mitarbeit von Hildegard<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Jäger, Mitglied und ehemalige Präsidentin<br />

von Inner Wheel (Rotarier), und<br />

durch Gräfin Christina zu Eltz.<br />

Die Gäste waren angetan vom interessanten<br />

Angebot und von einer Modenschau<br />

bei der Eröffnung. Lisa Volland,<br />

Vorsitzende des Vereins bezeichnete<br />

UFER 1 als eine Art ‚Jointventure‘ zwischen<br />

den Disziplinen Mode und Sozialarbeit,<br />

die es ermögliche, psychisch<br />

kranken Menschen, die sich auf dem<br />

1. und 2. Arbeitsmarkt schwer tun, anspruchsvolle<br />

Tätigkeitsfelder zu eröffnen.<br />

Sie bedankte sich bei all den Helfern,<br />

Unterstützern und Sponsoren.<br />

Der Schwandorfer Bürgermeister Helmut<br />

Hey überbrachte die Grüße von<br />

Landrat Volker Liedtke und wünschte<br />

dem Projekt viel Erfolg.<br />

Wer möchte, kann UFER1 unterstützen.<br />

Zunächst kann man eigene hochwertige<br />

Bekleidung und Designersachen bei dem<br />

Projekt auf Kommissionsbasis verkaufen<br />

lassen oder gleich kostenlos spenden.<br />

Und alle können natürlich selbst schöne<br />

Mode und ausgefallene Einzelstücke zu<br />

sehr günstigen Preisen erstehen.<br />

UFER1 - Naabuferstr. 1<br />

92421 Schwandorf<br />

Tel: 09431 / 510 780<br />

Beate Stewart 0170 / 8543986 Wer braucht schon das<br />

Münchner Oktoberfest?<br />

Faschingsball<br />

Wernberg-Köblitz. Hier purzeln die Rekorde.<br />

Von Jahr zu Jahr erfreut sich der<br />

Faschingsball von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />

größerer Beliebtheit bei der Oberpfälzer<br />

Bevölkerung. Über die Jahre hat sich<br />

der Ball zu einem Top-Event der ostbayerischen<br />

Faschingszene entwickelt und<br />

das Rezept dafür ist ganz einfach: gemeinsam<br />

feiern, gemeinsam Spaß haben<br />

und einen unvergesslichen Abend<br />

erleben. Viele Gäste aus Nah und Fern,<br />

auch aus anderen Einrichtungen wie<br />

Lebenshilfe Amberg und Caritas Schwandorf,<br />

sowie Gaste aus Zbuch/CZ<br />

und das HPZ Irchenrieth, reservieren<br />

bereits weit im Vorfeld ihre Plätze.<br />

Neben der traditionellen Tombala mit<br />

wertvollen Sachpreisen und dem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm, war<br />

2006 der Auftritt der Gruppe Feeez ein<br />

Höhepunkt. Feeez spielte Blechmusik,<br />

bayerische und volkstümliche Musik,<br />

Schlager, Rock, Oldies, kurz: Hits in allen<br />

Lebenslagen. Behinderte und nicht<br />

behinderte Menschen feierten ausgelassen<br />

schon ab dem Nachmittag bis<br />

nach Mitternacht in der Detag-Turnhalle,<br />

die sich in eine Hochburg des Faschingstreibens<br />

verwandelt hatte.<br />

O´zapft is!<br />

Oktoberfest auch in der Oberpfalz<br />

Wenn die Tore der Festzelte in München<br />

geöffnet werden, geschieht dies<br />

auch in Weiding. Wie mehrmals im Jahr<br />

fand auch im Oktober 2005 wieder eine<br />

Disco statt, diesmal unter dem Motto<br />

‚Oktoberfest‘, d.h. die Fuchsenschleife<br />

veranstaltet für die umliegenden<br />

Heime, wie Haus Tannenschleife, Haus<br />

Jägerhof, Lebenshilfe Cham, Lebenshilfe<br />

Schwandorf, Haus Obermurach<br />

usw., sowie für die Öffentlichkeit ein<br />

Oktoberfest. Ort des Geschehens: Das<br />

Jugendheim Weiding.<br />

Dirndl und Lederhosen werden aus<br />

dem Schrank geholt und zeigen sich<br />

von ihren besten Seiten. Für eine zünftige<br />

Muse sorgt DJ Michael aus der<br />

Außenwohngruppe in Schönsee mit<br />

seiner Anlage. Mit einer zünftigen maß<br />

Bier, Weißwürscht und Brezn - oder<br />

auch bei Kaffee und Kuchen bleibt die<br />

Stimmung natürlich nicht lange trüb.<br />

Bei Musik und Tanz vergnügen sich<br />

Bewohner, Betreuer und Gäste aus<br />

der ganzen Gegend.<br />

Am 16.September 2006 fand in<br />

Ebrach ein kleines Oktoberfest statt.<br />

Organisiert und gestaltet wurde es<br />

von Mitarbeitern des Hauses.<br />

Viele Angehörige, Anwohner und weitere<br />

Gäste nahmen die Einladung an und wurden<br />

von den vielfältigen Angeboten nicht<br />

enttäuscht. Den obligatorischen Bieranstich<br />

übernahm die Heimleiterin Renate<br />

Bauer, die sich kaum schlechter als Oberbürgermeister<br />

Ude in München anstellte.<br />

Für eine vielfältige Auswahl an Getränken<br />

und Speisen war gesorgt, unter<br />

anderem gab es Kaffee und Kuchen, Leberkäs,<br />

Schweinebraten, Hendl und viele<br />

weitere kulinarischen Leckerbissen.<br />

Viele Gäste beteiligten sich an den angebotenen<br />

Aktivitäten wie Kutschfahrten,<br />

Kegeln, Hufeisenwerfen, Nagelbalken<br />

und Fotowand. Das Fest wurde umrahmt<br />

durch eine zünftige Musik der hauseigenen<br />

Holari Band.<br />

Viel zu schnell ging der Tag bei diesem<br />

schönen Wetter vorbei.Das Fest war ein<br />

Erfolg auf der ganzen Linie und so freuen<br />

wir uns schon auf das nächste Jahr, wobei<br />

noch zu sagen ist, dass nächstes Jahr<br />

das 10-jährige Bestehen des Heimes gefeiert<br />

wird. Ein herzliches Dankeschön an<br />

die Organisatoren und Mitwirkenden und<br />

an alle Gäste und Angehörigen.<br />

Mirko Berger


Projekt Sport<br />

Gesundheitsförderung für<br />

Menschen mit Behinderung in<br />

der Trägerschaft Know-How-<br />

Sozial e.V.<br />

Sport zur Förderung des körperlichen<br />

Wohlbefindens, des Erhalts<br />

oder der Stärkung der Gesundheit<br />

und des eigenen Körpergefühls,<br />

ist ein wichtiges Thema. Vor dem<br />

Hintergrund der demographischen<br />

Entwicklung und den daraus erwachsenden<br />

Schwierigkeiten in der<br />

Finanzierung medizinischer Leistungen<br />

kommt der präventiv-gesundheitlich<br />

orientierten sportlichen<br />

Betätigung eine steigende Bedeutung<br />

zu. Regelmäßige körperliche<br />

Betätigung stärkt erwiesenermaßen<br />

das Herz-Kreislauf-System,<br />

das Immunsystem und verringert<br />

deutlich Verletzungsrisiken.<br />

Vor diesem Hintergrund widmen sich<br />

die Verantwortlichen des Projekts<br />

der Konzipierung und Durchführung<br />

eines regelmäßigen Sport-Angebots<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

Neben der gesundheitlichen Prophylaxe<br />

soll auch Freude und eine<br />

sinnvolle Alternative zur Freizeitgestaltung<br />

geboten werden.<br />

Personenkreis<br />

Im Rahmen des „Projekt Sport“<br />

werden erwachsene Frauen und<br />

Männer mit unterschiedlichen<br />

Behinderungsformen (geistiger<br />

Behinderung, psychischer Erkrankungen,<br />

Doppeldiagnosen und<br />

Pflegebedürftigkeit) in dezentral<br />

durchgeführten Sportgruppen gefördert.<br />

Kooperationspartner<br />

Über den bereits feststehenden<br />

Kooperationspartner „<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>“<br />

hinaus, besteht der Wunsch, mit<br />

dem Projekt Menschen mit Behinderung<br />

innerhalb und außerhalb<br />

von Einrichtungen anzusprechen.<br />

Außer der bereits bestehenden<br />

Kooperation mit „Special Olympics<br />

Bayern e.V.“ sowie „Special<br />

Olympics Deutschland e.V.“ wird<br />

auch eine Zusammenarbeit mit<br />

anderen Organisationen des Behindertensports<br />

angestrebt.<br />

Angebote<br />

Breitensport-Angebote zur gesundheitlichen<br />

Prävention und<br />

zur Freizeitgestaltung:<br />

Diese umfassen Angebote zur<br />

körperlichen Betätigung und Aktivität,<br />

mit dem Ziel Körpergefühl<br />

und Motorik zu verbessern.<br />

Turnier- und wettkampforientierten<br />

Sport-Angebote:<br />

Bei entsprechender individueller Motivation<br />

soll die Möglichkeit geboten werden,<br />

sich in einer Sportart regional und<br />

überregional mit anderen Menschen zu<br />

messen. Durch die Teilnahme an Wettkämpfen<br />

wird ein Anreiz geschaffen, im<br />

Alltag sportliche Fix- bzw. Höhepunkte<br />

zu setzen, auf die sich zielgerichtet vorbereiten<br />

werden kann.<br />

Die Trainingseinheiten - ob breitensportoder<br />

auch wettkampforientiert - werden<br />

unter zentraler Koordination eines Sportbeauftragten<br />

von den jeweiligen pädagogischen<br />

Kräften vor Ort durchgeführt. Die<br />

Teilnahme an Wettkämpfen oder auch<br />

sonstigen Veranstaltungen sowie das<br />

Ausrichten eigener Sport-Veranstaltungen<br />

durch „know-how-sozial e.V.“ wird<br />

vom Sportbeauftragten organisiert.<br />

Für die dauerhafte Implementierung<br />

des Sportangebots unter dem Dach des<br />

know-how-sozial e.V. werden<br />

die Weiterentwicklung des „Projekt<br />

Sport“ und der Kompetenzerwerb der<br />

Durchführenden,<br />

die Öffentlichkeitsarbeit zumThema<br />

„Sport für Menschen mit Behinderung“,<br />

und die bereits installierte Zusammenarbeit<br />

mit „Special Olympics<br />

Bayern e.V.“ sowie „Special Olympics<br />

Deutschland e.V. „<br />

intensiv vorangetrieben.<br />

Bereits eine feste Größe im Sportangebot<br />

ist die Fußballmannschaft, die schon<br />

lange Turnierreife hat und im Jahr 2004<br />

die Special Olympics-Meisterschaft in<br />

Deutschland für sich entscheiden konnte.<br />

Ziele<br />

folgende Ziele sollen erreicht werden:<br />

Gesundheitsförderung<br />

Schulung der Körperwahrnehmung<br />

und Motorik<br />

sinnvolle Wochenstrukturierung<br />

durch regelmäßiges Training<br />

soziale Interaktion und Persönlichkeitsschulung<br />

in Training und Wettkampf;<br />

Förderung von Hilfsbereitschaft<br />

und Kameradschaftlichkeit<br />

Erleben persönlicher Grenzen und<br />

Umgang mit Niederlagen<br />

Wettkämpfe als Abwechslung vom<br />

Alltag und Höhepunkte<br />

Steigerung des Selbstwertgefühls<br />

durch Erfolgserlebnisse<br />

Überwindung von psychischer Unausgeglichenheit<br />

Kompetenzerweiterung und Gewinn<br />

von Zutrauen in eigene Fähigkeiten<br />

Überwindung einer etwaigen, durch<br />

die eigene Behinderung hervorgerufenen<br />

Defizit-Orientierung<br />

Thomas Hammer<br />

SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Neubau in Kollnburg/<br />

Schreinermühle<br />

UFER1 - Modenschau<br />

Faschingsball bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in<br />

Wernberg-Köbiitz<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 23


24<br />

_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />

Sport bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> wird<br />

GROSS GESCHRIEBEN<br />

Auch heuer wurden beim <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen - Projekt<br />

‚Sport‘ wieder einige sportliche<br />

Events durchgeführt bzw. an solchen<br />

teilgenommen. Finanzielle Mittel hierfür<br />

wurden u.a. vom Förderverein<br />

‚Know How sozial e.V.‘ zur Verfügung<br />

gestellt. Mit Hilfe des Vereins sollen<br />

spezielle Sportangebote für behinderte<br />

Menschen in Zukunft weiter ausgebaut<br />

werden. Langfristiges Ziel ist die<br />

Teilnahme an regionalen und überregionalen<br />

Sportveranstaltungen und<br />

dabei mit einer möglichst kompletten<br />

Mannschaft anzutreten.<br />

Im April beteiligte man sich am Wernberger<br />

Straßenlauf, der zugunsten der<br />

Renovierung des Hallenbades ausgetragen<br />

wurde. Hier konnte man 12 Personen<br />

anmelden, die in 3 Mannschaften<br />

antraten und <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> würdig vertraten.<br />

Ein Bewohner aus dem Haus Weiherhammer<br />

erzielte sogar die drittbeste<br />

Zeit aller Staffelläufer.<br />

Fast schon zur Tradition ist es geworden,<br />

dass die Alten Herren des 1. FC Wernberg<br />

die Fußballmannschaft ‚DR. <strong>Loew</strong> - Aktiv‘<br />

herausfordern. Dies ist der hervorragenden<br />

Integrationsarbeit zu verdanken,<br />

die bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> gelebt wird. Hier hat sich<br />

mittlerweile eine richtige Freundschaft<br />

entwickelt, sodass auch die Mannschaft<br />

auf dem Sportgelände des 1. FC Wernberg<br />

trainiert und heimisch geworden ist.<br />

Heuer blieb es allerdings nicht bei einem<br />

Spiel. 2006 gab es bis jetzt drei Aufeinandertreffen,<br />

wobei unsere Mannschaft<br />

immer nur knapp unterlag.<br />

Das Highlight 2006 der Fußballmannschaft<br />

werden allerdings Mitte Oktober<br />

die National Football Games in Karlsruhe<br />

sein (siehe eigenen Bericht).<br />

Ein weiterer Titel, der ‚Bayerische Meister<br />

im Hallenfußball‘ wird Ende Oktober in<br />

München verteidigt. Diese Meisterschaften<br />

auf Bundes- und Landesebene werden<br />

von Special Olympics ausgetragen.<br />

An den Grünen Tischen wurde wieder<br />

die interne <strong>Loew</strong> Tischtennismeisterschaft<br />

ausgetragen. Im August 2006<br />

fanden sich 6 Mannschaften in der Turnhalle<br />

des TSV Detag Wernberg ein. Am<br />

Ende konnte sich die Mannschaft aus<br />

dem Haus ‚Schöner‘ den Sieg sichern.<br />

Auf den weiteren Plätzen folgten Waidhaus<br />

und Nürnberg-Gärtnerstraße.<br />

Auch für nächstes Jahr ist wieder einiges<br />

in Planung, so z. B. die Installation<br />

einer Schwimmmannschaft. Hier<br />

soll ein regelmäßiges Training durch-<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

geführt werden, um so an landes- und<br />

bundesweiten Wettkämpfen teilnehmen<br />

zu können.<br />

Das Großereignis 2007 sind definitiv die<br />

Sommerspiele von Special Olympics<br />

Deutschland, die in Weiden ausgetragen<br />

werden. Hier möchten wir mit einigen<br />

Sportlern in den folgenden Kategorien<br />

antreten und erfolgreich sein.<br />

Schwimmen Fußball<br />

Inlineskating Leichtathletik<br />

Radfahren<br />

Alle, die Interesse an einer dieser Sportarten<br />

haben, sollen sich bitte melden.<br />

Für weitere Fragen steht gerne zur<br />

Verfügung: Florian Dotzler<br />

Mobil: 0176 21178906<br />

eMail Florian-Dotzler@online.de<br />

Bayerische<br />

Meisterschaft im Fußball<br />

fanden in Wernberg statt<br />

Am 23. und 24. Juli 2005 hat <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen zur ‚Bayerischen<br />

Eichenkreuz-Meisterschaft‘<br />

im Fußball auf das Gelände des<br />

TSV Detag Wernberg eingeladen.<br />

<strong>Dr</strong>eizehn Mannschaften aus Bayern<br />

kämpften dabei um den Titel des<br />

bayerischen Meisters, den sich dann<br />

am Ende die Mannschaft ‚<strong>Loew</strong> Aktiv I‘<br />

aus Wernberg sicherte.<br />

<strong>Dr</strong>eizehn Mannschaften - HPH Weiden,<br />

Freizeitclub Amberg 1, Jura-Wohnheim<br />

Amberg 2, Ranna 1 / Federhof, Ranna 2<br />

/ Unterachtel, Waidhaus, Rummelsberg<br />

/ Auhof 1 + 2, SB/DJK Rosenheim, OBA<br />

München 1 + 2, sowie <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Aktiv 1<br />

+ 2 - und über 150 Fußballbegeisterte,<br />

sorgten für leidenschaftlichen und spannenden<br />

Fußball im Bereich Behindertensport.<br />

Eingeteilt in drei Leistungsklassen<br />

kämpften sie um den Titel. Für die<br />

Mannschaften von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> stand dabei<br />

einiges auf dem Spiel, denn die Spieler<br />

gingen als Deutsche Meister der Special<br />

Olympic Games Hamburg ins Rennen.<br />

Die Anstrengungen hatten sich gelohnt,<br />

denn am Ende hatte in der Gruppe A die<br />

Mannschaft ‚<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Aktiv I‘ die Nase<br />

vorne und konnte über ihren Titelgewinn<br />

jubeln. Auf Platz zwei der bayerischen<br />

Meisterschaft kam die Mannschaft des<br />

Heilpädagogischen Heims Weiden und<br />

den dritten Platz sicherte sich die Mannschaft<br />

aus Rosenheim. In der Gruppe B<br />

schaffte es ‚Amberg 1‘ auf Platz eins,<br />

gefolgt von ‚Ranna 1‘ und ‚OBA Mün-<br />

chen 2‘. In der Gruppe C stellte ‚Auhof<br />

1‘ den ersten Platz, gefolgt von ‚Waidhaus‘<br />

und ‚<strong>Loew</strong> Aktiv II‘.<br />

Alle Teilnehmer hatten viel Spaß und<br />

letztendlich ging es natürlich nicht nur<br />

um den Titelgewinn, sondern um ein integratives<br />

Miteinander. Deshalb bestand<br />

die Veranstaltung nicht nur aus den<br />

Fußballspielen, sondern die <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen hatten auch<br />

ein ansprechendes Rahmenprogramm<br />

zusammengestellt. Während der Spiele<br />

wurden Gegrilltes und Eis, sowie alkoholfreie<br />

Getränke kostenlos angeboten.<br />

Es stand der Abendbesuch und ein<br />

üppiges Frühstücksbuffet am Sonntagmorgen<br />

im MusikCafé B 14 auf dem<br />

Programm. Am Samstagabend ging es<br />

nach einer Stärkung mit der Liveband<br />

‚Feeez‘ in der TSV-Turnhalle rund.<br />

Die Pokalverleihung am Sonntagnachmittag<br />

übernahm Reinhold Schweiger<br />

von ‚Eichenkreuz Bayern‘. Er bedankte<br />

sich bei den Mannschaften für die fairen<br />

Spiele und beim Veranstalter für die<br />

gute Organisation. Nun blickt ‚<strong>Loew</strong> Aktiv<br />

I‘ gespannt auf das Jahr 2006, wo sie<br />

den Titel ‚Deutscher Meister‘ in Leipzig<br />

verteidigen wird. E. Lößl<br />

Kickerturnier<br />

in Waidhaus<br />

Der Einladung des Hauses Waidhaus<br />

zum Kickerturnier folgten zwölf<br />

Mannschaften aus sechs Häusern<br />

von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. Die Mannschaften aus<br />

Weiden, Sitzambuch, Federhof, Niedermurach<br />

und Kemnath trafen sich<br />

am Mittag des 19.08.2005 in Waidhaus,<br />

um sich dort im Kickern zu<br />

messen.<br />

Schon bei der Ankunft war die Freude<br />

groß, da sich viele Bekannte wieder<br />

sahen. Nach der Anmeldung und der<br />

Begrüßung durch die Heimleitung von<br />

Waidhaus, Ina Hutzler, wurden die<br />

Mannschaftszusammenstellungen, der<br />

Spielplan und die Spielregeln von Herrn<br />

Uwe Hippmann vorgestellt.<br />

Mit großer Hingabe und vor allem sehr<br />

fair verliefen alle Vorrundenspiele, welche<br />

in drei Gruppen an drei Kickern<br />

ausgetragen wurden. Es zeigte sich,<br />

dass alle Teilnehmer gut vorbereitet und<br />

hoch motiviert waren.<br />

Nach der Vorrunde, an deren Ende die<br />

ersten beiden Mannschaften sich direkt<br />

für das Viertelfinale qualifizierten, spielten<br />

die Gruppendritten die letzten zwei verbleibenden<br />

Plätze für das Viertelfinale aus.<br />

Dank des schönen Wetters konnten die<br />

Pausen zwischen den Spielen genutzt


werden zum Torwandschießen, Menschenkicker<br />

spielen, zum Ausruhen bei<br />

Kaffee und Kuchen in unserem Garten.<br />

Waidhaus5, Federhof/Kemnath, Waidhaus<br />

und Sitzambuch waren die 4 Mannschaften<br />

des Halbfinales. Von nun an<br />

wurde es immer spannender und natürlich<br />

auch interessanter für die ‚Zaungäste‘.<br />

Ins Endspiel kämpften sich Waidhaus5<br />

und Sitzambuch. Im Spiel um Platz drei<br />

konnte sich Waidhaus (Hofreuter / van<br />

Scherrenburg) gegen Federhof/Kemnath<br />

(Raab / Pickel) durchsetzen.<br />

Über drei Spielsätze musste der Sieger<br />

ermittelt werden. Erst im letzen Satz<br />

konnte die Mannschaft von Sitzambuch<br />

(Scheffel / Dukewicz) die Mannschaft<br />

Waidhaus (Zahn / Blechschmid) hinter<br />

sich lassen und sich damit den heißbegehrten<br />

Pokal sichern.<br />

Nach dem Abendessen fanden die Siegerehrungen<br />

satt. Frau Hutzler und Herr<br />

Hippmann überreichten allen Teilnehmern<br />

Urkunden und Medaillen. Für die<br />

Plätze eins bis drei gab es Pokale. Wir<br />

bedanken uns vielmals bei allen Teilnehmern,<br />

den Häusern Federhof und<br />

Sitzambuch für die Bereitstellung der Kicker<br />

und bei allen, die dieses Turnier ermöglicht<br />

haben. Wie sich schon im Laufe<br />

des Tages heraus gestellt hat, besteht<br />

großes Interesse, dieses Turnier nächstes<br />

Jahr in Waidhaus zu wiederholen.<br />

Team - Waidhaus<br />

Fußballturnier Weiding<br />

Beim Kleinfeld-Fußballturnier um<br />

den ‚Schönseer Land Cup 2005‘ in<br />

Weiding hatten auch die Kicker der<br />

Fuchsenschleife die Möglichkeit zur<br />

Teilnahme, nachdem sich ein Heilpädagogisches<br />

Team aus Weiden<br />

gemeldet hatte. Somit stand dem<br />

Spiel nichts mehr im Wege.<br />

In der sportlichen Begegnung über<br />

zweimal sechs Minuten, bei der unsere<br />

Mannschaft mit Begeisterung ans Werk<br />

ging, fuhr die Fuchsenschleife mit 5:3<br />

einen Sieg ein. Der Pokal stand bereit<br />

und wurde mit Jubel überreicht.<br />

Weil dieses Spiel offensichtlich viel<br />

Freude bereitete, und zwar den teilnehmenden<br />

Mannschaften, dem Publikum<br />

und den Fans, werden beim nächsten<br />

Turnier um den ‚Schönseer Land Cup<br />

2006‘ wieder Mannschaften aus anderen<br />

Heimen eingeladen.<br />

Und somit heißt es auch im nächsten<br />

Jahr: „Schuss und Tor!“<br />

2. Integratives<br />

Landesschwimmfest<br />

Am 18.März 2006 fand das zweite Integrative<br />

Landesschwimmfest im Nürnberger<br />

Südbad statt.<br />

So kamen 450 Schwimmer aus Oberösterreich,<br />

Berlin und den angrenzenden<br />

Bundesländern, um in 140 Wettkämpfen<br />

in den Disziplinen Brust, Freistil und<br />

Rücken auf verschiedenen Distanzen<br />

ihre Meister zu ermitteln.<br />

Petra Käferstein, Enrico Graul, Stefan<br />

Schmiedeck und Alexander Munding<br />

vom Heimbereich Wernberg kämpften<br />

um Medaillen und lieferten sich zum Teil<br />

sehr schnelle und knappe Rennen.<br />

Höhepunkt aus unserer Sicht war die<br />

Silbermedaille von Enrico Graul über 25<br />

m Freistil in der Fabelzeit von 17,03 Sekunden<br />

und ebenfalls der zweite Platz<br />

von Alex Mundig über 50 m Brust.<br />

Bronze gab es für Petra Käferstein über<br />

50 m Brust und für Stefan Schmiedeck<br />

über 50 m Freistil.<br />

Für unsere erfolgreichen Schwimmer<br />

gilt es nun im Sommer fleißig zu trainieren,<br />

damit in zwei Jahren bei dem kommenden<br />

Landesschwimmfest wieder<br />

vordere Plätze belegt werden.<br />

Bayerische<br />

Mannschafts-<br />

Meisterschaften im<br />

Tischtennis<br />

Die Freunde des Zelluloidballes trafen<br />

sich am 1.April 2006 zur 3. Auflage der<br />

gemeinsam durchgeführten Bayrischen<br />

Mannschaftsmeisterschaften im Tischtennis<br />

in Nürnberg. 50 Mannschaften<br />

des Allgemeinsports und des Sports mit<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

waren der Einladung gefolgt. Aufgrund<br />

der hohen Akzeptanz und Ausgeglichenheit<br />

der Teams dauerten die Spiele<br />

bis in den Abend hinein.<br />

Erfreulich war das Abschneiden unserer<br />

drei Mannschaften vom Heimbereich<br />

Wernberg. In der Leistungsklasse A<br />

belegten den 1. Platz Dirk Sassnowski<br />

+ Hans- Jürgen Bodenburg, den 3.<br />

Platz Herbert Großmann + Alexander<br />

Munding und in der Leistungsklasse B<br />

wurden Manfred Kramer + Uwe Walter<br />

ebenfalls <strong>Dr</strong>itter.<br />

Mit diesen super Ergebnissen qualifizierten<br />

sich diese Sportler für die Bayrischen<br />

Tischtennis-Meisterschaften nach<br />

Peiting.<br />

Lothar Winkler<br />

Wernberg<br />

SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Kickerturnier Waidhaus<br />

Sport wird bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ...<br />

Läufer des Wernberger Straßenlaufs<br />

2. Integratives Landesschwimmfest<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 25


26<br />

_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />

Special Olympics<br />

National Games 2006<br />

Special Olympics ist eine von der Familie<br />

Kennedy in den 60 Jahren gegründete<br />

Institution die Menschen<br />

mit geistiger Behinderung einen<br />

sportlichen Vergleich miteinander<br />

ermöglicht. So gibt es in vielen Ländern<br />

der Welt Landesverbände von<br />

Special olympics. Hier werden dann<br />

regionale oder landesweite Wettkämpfe<br />

ausgetragen.<br />

So wie auch 2006 in Berlin. Hier könnten<br />

sich Sportler mit geistiger Behinderung<br />

im Schwimmen, Leichtathletik, Judo,<br />

Tischtennis, Reiten, Basketball und<br />

noch einigen anderen Sportarten messen.<br />

Fußball wurde in Berlin nicht ausgetragen<br />

, da sich Karlsruhe für diese<br />

Spiele bewarb und den Zuschlag auch<br />

bekam. So wurden dann von 09.10.06<br />

-13.10.06 die National Football Games<br />

in Karlsruhe in Karlsruhe ausgetragen.<br />

Die Mannschaft von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> „ <strong>Loew</strong><br />

–aktiv „ nahm hier unter der Sportlichen<br />

Leitung von Florian Dotzler, Sascha<br />

DeMitri, Bastian Weiß und Simon Luff<br />

mit insgesamt 12 Fußballern teil.<br />

Am ersten Tag wurden die Klassifizierungsspiele<br />

ausgetragen, und unsere<br />

Mannschaft wurde in die stärkste<br />

Gruppe eingeteilt. “<strong>Loew</strong>-aktiv” spielte<br />

jetzt gegen Teams aus Berlin, Kiel,<br />

und Wolfsburg. Am Ende des Turniers<br />

belegte die Mannschaft einen hervorragenden<br />

6. Platz von insgesamt 70<br />

Teilnehmern.<br />

Bei einer sehr schön gestalteten und abwechslungsreichen<br />

Eröffnungsfeier schauten<br />

auch Fußballer wie Mike Frantz vom<br />

Karlsruher SC vorbei, was sicherlich ein<br />

Ansporn für die Sportler war, ihr eigenes<br />

Können später auf dem Platz unter Beweis<br />

zu stellen. Die meisten Augen begannen<br />

allerdings zu leuchten als der Fußballakrobat<br />

Alfred Reindll zu seinen Auftritt kam.<br />

Dieser hält den Weltrekord mit 5 Kopfbällen<br />

in einer Sekunde. Musikalisch wurde<br />

der Abend durch den eindrucksvollen Auftritt<br />

von Joy Fleming abgerundet.<br />

Florian Dotzler<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Haus ‚Schöner‘<br />

klar vorne<br />

Zweites Tischtennisturnier für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde mit sehr<br />

großem Erfolg ein Tischtennisturnier für<br />

Menschen mit Behinderung der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen ausgetragen.<br />

Der Abteilungsleiter der Sparte Tischtennis<br />

des TSV Detag Wernberg, Dieter<br />

Buchner, und der Sportbeauftragte bei<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, Florian Dotzler, konnten insgesamt<br />

20 Bewohner aus 5 Heimbereichen<br />

in der TSV Turnhalle begrüßen.<br />

Mit Begeisterung kämpften die Sportler,<br />

unterstützt von ihren Betreuern, an den<br />

grünen Tischen um jeden Punkt. Neben<br />

dem sportlichen Erfolg stand bei diesem<br />

Turnier auch der Spaß am Spiel in einer<br />

Mannschaft im Vordergrund.<br />

Am Ende gewann das Haus Schöner mit<br />

der Besetzung Dirk Sassnowski, Siegfried<br />

Schenk, Hans-Jürgen Bodenburg<br />

sowie Gastspieler aus dem Heimbereich<br />

Ranna, Christian Raab mit insgesamt<br />

23:9 Spielen und 8:0 Punkten ungeschlagen<br />

das Turnier. Zweiter Sieger<br />

wurde die Mannschaft aus dem Heimbereich<br />

Waidhaus mit 18:14 Spielen und<br />

6:2 Punkten gefolgt von der Mannschaft<br />

aus dem Heimbereich Nürnberg (15:17<br />

Spiele; 4:4 Punkte). Den 4. Platz erkämpfte<br />

sich das Haus Schinner (14:18<br />

Spiele, 2:6 Punkte) gefolgt von Haus<br />

Sitzambuch (10:22 Spiele;0:8 Punkte).<br />

Dieter Buchner überreichte den Turniersiegern<br />

einen Pokal sowie einen<br />

Geschenkkorb, gesponsert vom Musik-<br />

Cafè B14. Die ersten 4 Mannschaften<br />

erhielten Pokale, die von der Führungsebene<br />

der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

An dieser Stelle ist auch zu erwähnen,<br />

dass bei den bayerischen Tischtennismeisterschaften<br />

im Behindertensport,<br />

veranstaltet von Special Olympics Bayern,<br />

die Bewohner Dirk Sassnowski den<br />

Sieg sowie Hans- Jürgen Bodenburg<br />

den dritten Platz erringen konnten.<br />

Die siegreiche Mannschaft<br />

vom ‚Haus Schöner‘<br />

_FERIEN | URLAUB<br />

Marokko<br />

Unsere diesjährige Ferienmaßnahme<br />

führte uns im April für eine Woche<br />

nach Marokko. - Ein Land wie im<br />

Märchen ‚1001 Nacht‘.<br />

Wir genossen die wohltuenden Sonnenstrahlen,<br />

erfreuten uns an der vielfältigen<br />

Natur, bestaunten die architektonischen<br />

Meisterwerke, erlebten die interessante<br />

Mischung aus maurischer und französischer<br />

Kultur, probierten die kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und entspannten<br />

in unserem komfortablen Hotel.<br />

Die südlichen Ausläufer des Hohen Atlas<br />

schützen Agadir von Wüstenwinden und<br />

sorgen für das ganzjährige, warme Klima<br />

in der Region. Der sehr breite, etwa 10km<br />

lange Sandstrand ist besonders fein und<br />

war ideal für unser Badevergnügen. Für<br />

Abwechselung sorgten unsere Ausflüge<br />

in die Umgebung. Wir sahen quirlige Basare,<br />

bunte Souks, schneebedeckte Berge,<br />

fruchtbare Oasen und einzigartige<br />

Ziegen, die in Bäumen klettern. Die alte<br />

Königsstadt Marrakesch liegt im Landesinneren,<br />

am Fuße des gewaltigen<br />

Atlasgebirges. Von Oasen gesäumten<br />

Flusstälern, doch mit wüstenhaftem<br />

Charakter, war sie einen Ausflug wert.<br />

Überwältigt von Land und Leuten, haben<br />

wir beschlossen nächstes Jahr wieder<br />

die faszinierende Welt des Orient hautnah<br />

zu erleben. - Außerdem gibt es noch<br />

viel zu entdecken: weite Wüsten, herrliche<br />

Palmentäler, Mandelbäume, Flamingos<br />

in freier Natur, Wasserfälle . . .<br />

Es grüßen die Neumarkter<br />

und Schwandorfer<br />

Ferienmaßnahme Plauen<br />

Hormersdorf. Mal wie ein echter Ritter<br />

auf einer echten Burg essen und trinken,<br />

singen und tanzen? Geht das denn? Ja,<br />

das geht - und zwar auf Burg Schönfels<br />

bei Zwickau in Sachsen. Während<br />

unserer Freizeit in einem Ferienhaus<br />

bei Plauen nutzten wir (eine Gruppe<br />

der <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen aus<br />

Hormersdorf/Zellerhaus und aus dem<br />

Achteltaler Hof) die Gelegenheit zu<br />

einem Ritterabend auf Burg Schönfels!<br />

Wir konnten so richtig nach Herzenslust<br />

essen (auch mit den Händen!) und trinken<br />

(für die Ritter große Steingutbecher<br />

mit Bier und für die Burgfräuleins kleine<br />

Becher – so waren halt die Sitten!)<br />

Mit einem Schlachtermesser bewaffnet<br />

ging es dem gebratenen Schwein an den<br />

Kragen! Die gute Kartoffelsuppe durfte<br />

mit einem Holzlöffel geschöpft werden,<br />

was gar nicht so einfach ist! Nach sechs


Gängen war wir bis zum Rand voll! Aber<br />

das Schönste: Zum Essen sangen und<br />

spielten zwei Musikanten auf. Zur Freude<br />

von uns allen wurde unser Klaus in<br />

ein echtes Rittergewand gesteckt und<br />

dann zum ‚Ritter Klaus von Schönfels‘<br />

geschlagen! Dabei erfuhren wir auch<br />

noch viele Einzelheiten aus dem Ritterleben<br />

bzw. derer Knechte. Z. B. dass<br />

der Fisch an diesem Abend aus dem<br />

Burgweiher stammt (früher war das wohl<br />

gleichzeitig auch die Latrine!!) und das<br />

Schwein natürlich in den Wäldern um die<br />

Burg selbst gefangen wurde. Selten haben<br />

wir so eine entspannte Atmosphäre<br />

und so eine tolle Stimmung erlebt!<br />

Walter Gersching<br />

Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten<br />

die etwas andere Ferienmaßnahme<br />

Am 19.08.2005 ging die Gruppe der Villenstraße<br />

auf große Fahrt nach Spanien<br />

an die Costa Brava nach Malgrat De<br />

Mar. Nach 18 Stunden Bus-Fahrt ohne<br />

jegliche Probleme (außer, dass wir 64<br />

Wiener Würste verspeisten und die Kapazität<br />

der Bordküche sprengten…) gelangten<br />

wir unversehrt ins Hotel Papi. Wie<br />

uns die nette Reiseleitung Anja bei der<br />

Ankunft um 8 Uhr morgens mitteilte, fand<br />

um 15 Uhr im Hotel Bella Playa ein Begrüßungsempfang<br />

statt. Nach Rücksprache<br />

mit den Bewohnern war keiner zu müde<br />

(- außer dem Personal) um sich das entgehen<br />

zu lassen. Also marschierten wir in<br />

das ca. 10 Min. entfernte Hotel. Die Kellner<br />

reichten Sekt mit Orangensaft - Jetzt<br />

konnte der Urlaub beginnen . . .<br />

. . . als ich mich nach der Einweisung auf<br />

den Weg zu den Toiletten machte, geschah<br />

es . . . ich übersah eine Stufe (die<br />

war wirklich schwer zu erkennen, gell<br />

Manni!!!) und stürzte - leider Gottes sehr<br />

unglücklich - zu Boden! Um diese fast<br />

unglaubliche Geschichte abzukürzen:<br />

Nach einer Notversorgung ging es mit<br />

Blaulicht und Sirene ab ins Krankenhaus.<br />

Zurück blieben neun verstörte Bewohner<br />

und meine besorgte Kollegin. Diagnose:<br />

Hämatom an Handgelenk und Knie und<br />

eine ‚mittelschwere‘ Verstauchung am<br />

rechten Sprunggelenk (konnten wir auf<br />

Grund der elefantenartigen Verwandlung<br />

des Fußes nicht wirklich glauben – aber<br />

Röntgenbilder lügen wohl nicht…?)<br />

Nach dieser relativ harmlosen Diagnose<br />

ging es zurück ins Hotel. Dort konnte<br />

ich alle vorerst etwas beruhigen, doch<br />

nun gab‘s das nächste Hindernis: Wie<br />

bewegt man sich mit einem bei jeder<br />

Bewegung schmerzenden Fuß fort…?<br />

Reiseleiterin Anja hatte die rettende<br />

Idee - ein Rollstuhl musste her! Es war<br />

wirklich sehr ‚Anders‘, die Welt aus der<br />

Rollstuhlperspektive zu erleben. Man<br />

bemerkt schnell, dass alltägliche Handlungen<br />

oder selbstverständliche Dinge<br />

wie z.B. der Gang zur Toilette zum Problem<br />

werden können. Meine ‚Jungs‘ reagierten<br />

super, jeder machte das Beste<br />

aus der Situation und half bestmöglichst<br />

mit! Der dadurch entstandene Rollentausch<br />

weckte ihren Ehrgeiz und förderte<br />

die Eigenverantwortlichkeit merklich. Sie<br />

blühten regelrecht auf in ihrer Rolle als<br />

Helfer und Betreuer - endlich konnten sie<br />

allen beweisen, was in ihnen steckt.<br />

Zu der unermesslichen Hilfsbereitschaft<br />

der Bewohner kam noch der unermüdliche<br />

Einsatz von meiner Kollegin Silvia,<br />

meines Lebensgefährten Robert (er<br />

reiste ehrenamtlich mit) und des Hotelpersonals.<br />

Somit war es keine Frage ...<br />

der Urlaub konnte weitergehen - beim<br />

Team gab es da keine Diskussionen!<br />

Das Hotel Papi erwies sich als ‚wie geschaffen‘<br />

für uns und das Essen war<br />

hervorragend. Der hauseigene Pool<br />

zeigte sich als gerade zu perfekt - auch<br />

für Fußkranke - nicht zu letzt wegen seines<br />

integriertem Whirlpools. So wurde<br />

mancher Nachmittag im Pool gefaulenzt<br />

oder eine Wasserschlacht abgehalten.<br />

Ein abwechslungsreiches Animationsprogram<br />

- Flamenco-Abend, Live-Bands,<br />

Disco-Nights - ließ (fast) keine Wünsche<br />

offen, aber das Personal ließ sich immer<br />

wieder zusätzlich Events einfallen - Mitmachen,<br />

mittanzen, mitlachen, Spaß<br />

haben, das war die Divise. Natürlich<br />

gehörten auch Spaziergänge auf der<br />

Strandpromenade oder die ein oder andere<br />

Shopping-Tour zum Programm.<br />

Ein Highlight war die Wahl zur ‚Miss Papi<br />

2005‘. Hier war auch der Einsatz der<br />

‚Villenstraßler‘ gefordert! Robert wurde<br />

Jurymitglied und die restlichen Männer<br />

mussten vollen Einsatz bringen, um<br />

ihrer Favoritin zum Sieg zu verhelfen.<br />

Die Kandidatinnen waren aufgefordert,<br />

möglichst viele Männer zu küssen. Zur<br />

Erleichterung der Auszählung trugen sie<br />

verschiedenfarbige Lippenstifte. Natürlich<br />

erklärten sich die Bewohner bereit,<br />

die Küsse entgegenzunehmen. Eine<br />

weitere Aufgabe für die Mädchen war<br />

es, möglichst viele Kleidungsstücke von<br />

männlichen Gästen zu sammeln. Alle<br />

spendeten bereitwillig ... nur Karl-Heinz<br />

stellte mit den verzweifelten Worten „Ich<br />

spiel nicht mehr mit…“ und dem Umklammern<br />

seiner nagelneuen Tarnmütze<br />

klar, dass er diese nicht hergeben würde.<br />

Dieser Event war ein Erlebnis für alle!<br />

Ich könnte zu jedem einzeln Tag dieses<br />

Urlaubs etwas, lustiges, spannendes,<br />

lehrreiches oder vielleicht sogar etwas<br />

FERIEN | URLAUB_<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Marokko - Markt der Gaukler<br />

Ferienmaßnahme Plauen<br />

auf der Ritterburg<br />

trauriges berichten…! Aber das würde<br />

wohl den „Rahmen“ dieser Zeitung<br />

sprengen… Also kurz gesagt der Urlaub<br />

war einfach superklasse. Fazit: Wir<br />

haben jeden Tag gefaulenzt, gelacht,<br />

Party gemacht und vor allem: Zusammengehalten,<br />

gemäß dem Motto GZSZ<br />

(Gute Zeiten Schlechte Zeiten…) oder:<br />

Du kannst Dich den ganzen Tag ärgern<br />

- verpflichtet bist Du nicht dazu! Jedes<br />

Negative hat etwas Positives. Man muss<br />

es nur erkennen und aus jeder Situation<br />

das Beste machen. Ich für mich bin ich<br />

um eine Lebenserfahrung reicher.<br />

Vielen Dank - an meine ‚Jungs‘ aus der<br />

Villenstraße: Ihr seid einfach Spitze,<br />

gut, dass es euch gibt! - an meine Kollegin<br />

Silvia: Ohne dich hätten wir nach<br />

meinem Unfall ‚einpacken‘ müssen! - an<br />

meinen ‚Schatz‘: Du bist einfach ein Allroundtalent<br />

- an das gesamte Servicepersonal<br />

des Urlaubs! Ich freue mich<br />

schon auf den nächsten „Abenteuerurlaub“!<br />

Es grüßt herzlich<br />

Eure Angelika aus der Villenstraße!<br />

PS: Die ‚Verstauchung‘ entpuppte sich<br />

später im Amberger Krankenhaus als<br />

ein kompletter Außenbandriss am rechten<br />

Fuß ...<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 27


28<br />

_FERIEN | URLAUB<br />

Ferien in Tschechien –<br />

Burgen, Natur und gutes<br />

Essen!<br />

Zellerhaus. Tag 1: Abfahrt von Unterachtel<br />

bei schönem Wetter mit viel<br />

Getränken. Nach einer Pinkel- und Getränkepause<br />

kamen wir ohne Probleme<br />

über die Grenze nach Tschechien. Im<br />

Erholungszentrum bei Hradiste angekommen,<br />

konnten sich unsere Bewohner<br />

erst mal ausruhen, während wir die<br />

Zimmer einräumten und die Plätze entsprechend<br />

den Bedürfnissen und Wünschen<br />

der Fahrtteilnehmer einteilten.<br />

Noch am Nachmittag fuhr ein Bus nach<br />

Domazlice, um für das Abendessen und<br />

den folgenden Tag einzukaufen. Unsere<br />

Teilnehmer beteiligten sich am Abend<br />

an der Salatherstellung, während das<br />

Personal mit dem Feuer schüren für<br />

das Grillen begann. Nach einem sehr<br />

erfolgreichen Grillabend begaben sich<br />

alle müde ins Bett.<br />

Tag 2: Walter wanderte am frühen Morgen<br />

(auch an den folgenden Tagen) in den Ort,<br />

um Brötchen und Wurst zu holen. Das ungewohnte<br />

tschechische Essen wurde von<br />

allen sehr genossen. Da es an diesem<br />

Tag sehr heiß war, wollten wir erst mal alle<br />

in dem behindertengerechten, sehr schönen<br />

Pool baden. Auch das Liegen auf der<br />

Wiese (bei schöner Musik) machte allen<br />

Spaß. Udo und Carola wanderten natürlich<br />

lieber herum, das war aber kein Problem,<br />

zumal wir bis auf zwei Gäste oben<br />

in der Villa unter uns waren. Am Abend<br />

fuhren wir dann nach Hradiste in die Pension<br />

‚Lenin‘ zum Essen. Danach sahen<br />

sich einige am Abend noch Fußballspiele<br />

der Weltmeisterschaft an.<br />

Tag 3: Nachdem wir uns bei den beiden<br />

tschechischen Gästen über Ausflugsmöglichkeiten<br />

informiert hatten, ging es mit einigen<br />

Teilnehmern zur Burg Svihov. Diese<br />

Wasserburg zog auch unsere Bewohner<br />

in ihren Bann und wir nahmen an einer<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Burgführung teil. Enzo war begeistert vom<br />

tschechischen Führer mit seinen Scherzen!<br />

Bei allen, auch bei Charlotte, war<br />

konzentrierte Aufmerksamkeit zu sehen!<br />

Eine andere Gruppe fuhr am Nachmittag<br />

noch zum Einkaufen. Am Abend gab es<br />

dann einen großen Gulascheintopf.<br />

Tag 4: Fahrt nach Horsovsky tyn mit einer<br />

schönen Wanderung durch den Schlosspark.<br />

Wir sahen uns die schöne Burg von<br />

außen an und wollten dann essen gehen,<br />

was durch ein starkes Gewitter verhindert<br />

wurde. Mit Jörg ging es dann in die große<br />

Stadt, Riesenpizzas holen ...<br />

Tag 5: Großeinkauf in Domazlice. Am<br />

Nachmittag wieder etwas baden und<br />

Detlef kochte wunderbare Spagetti mit<br />

Hackfleischsoße! Anschließend sahen<br />

alle begeistert das WM Spiel Deutschland<br />

- Italien!<br />

Tag 6: Heute war erst Mal eine längere<br />

Wanderung mit Jörg angesagt. Unglaublich<br />

wie begeistert und interessiert<br />

am Wald, seinen Pflanzen und Tieren,<br />

Jörg war! Auch bei schwierigeren Wegstrecken<br />

gab er nicht auf! Der Ausflug<br />

zur Burg Hartmanice begann dann am<br />

Nachmittag. Diesmal waren alle Bewohner<br />

unterwegs. Die Teilnehmer<br />

vertrugen sich glänzend. Leider scheiterte<br />

der Kneipenbesuch am Rückweg<br />

an aufkommenden Regen (wegen Jörg<br />

kam nur ein Biergarten in Frage), so<br />

dass wir einfach Pizza bestellten und<br />

diese dann in Domazlice für unsere Bewohner<br />

abholten.<br />

Tag 7: Die Kirchweih neben dem Erholungszentrum<br />

in Hradiste war schon<br />

ein Höhepunkt. Niemand hatte damit<br />

gerechnet, dass die Domazlicer Musikanten<br />

aufspielten. Besonders Jörg,<br />

Enzo, Christina und Carola waren sehr<br />

begeistert! Am Abend fand wieder ein<br />

Grillabend statt - das Wetter war noch<br />

recht gut dafür!<br />

Die Rückfahrt am anderen Tag nach<br />

Unterachtel klappte ohne Probleme!<br />

Walter Gersching, Sozialpädagoge<br />

Obo-Freizeit<br />

in der Toskana<br />

Am 15.5.2005 fuhr ich mit meiner<br />

Freundin in die Toskana. Ich wurde<br />

um ca. 8 Uhr in Bayreuth abgeholt und<br />

traf dann so gegen 9Uhr mit den anderen<br />

Freizeitteilnehmern zusammen.<br />

Wir fuhren dann mit Zwischenhalt in<br />

Richtung Österreich, wo wir dann zum<br />

Abendessen im Hotel ankamen. Nach<br />

einer ruhigen Nacht mit Frühstück ging<br />

es dann am 16.5.2005 über den Brennerpass<br />

in Richtung ltalien, wir kamen<br />

nach verschiedenen Zwischenstopps<br />

gegen 19.15 Uhr in Marina di Massa in<br />

der Toskana an. Dort wurden wir von<br />

der Hotelchefin begrüßt, die uns alles<br />

Wissenswerte über das Haus erklärte.<br />

Am darauffolgenden Tag fand eine Vorstellungsrunde<br />

mit Programmvorschlägen<br />

statt, wo jeder Teilnehmer sagen<br />

konnte, was er Sie machen wollte. In<br />

den nächsten Tagen fanden unter anderem<br />

Ausflüge nach Pisa statt, wo wir<br />

u.a. eine Kirche besichtigten, und auch<br />

den schiefen Turm von außen. Leider<br />

konnten wir nicht hinein, weil der Eintritt<br />

15Euro/Person kostete und man dann<br />

noch 20Minuten warte musste. Außerdem<br />

fanden noch Aktivitäten statt, wie<br />

z.B. Pizza essen ,Spaghetti essen, Beach-<br />

Party und am Strand spazieren<br />

gehen und diverse Aktivitäten im Haus,<br />

wie Wellness (Massage) durften genauso<br />

wenig fehlen, wie andere Aktivitäten. Auch<br />

verschiedene Kleingruppen fanden statt,<br />

wie Strand, WWF-Park, Einkaufen... Den<br />

Abschluss bildete eine Reflexionsrunde<br />

der Freizeit und ein Bingoabend.<br />

Leider verging die Zeit viel zu schnell<br />

und so fuhren wir am 24.5.2005 gegen<br />

10Uhr in Marina di Massa los, und kamen<br />

nach verschiedenen Zwischenstopps<br />

und einer Zwischenübemachtung<br />

am 25.5.2005 gegen 17Uhr in<br />

Coburg an. Dort wurden ich und meine<br />

Freundin abgeholt. Das war das Ende<br />

der Freizeit und meines Berichts<br />

Tobias Dorsch<br />

Urlaub für Einsteiger<br />

Das Haus Nürnberg Gärtnerstrasse von<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> besteht nun seit 5 Jahren, und<br />

wir machen die Erfahrung, dass sich<br />

schwerstbetroffene Bewohner bei uns im<br />

Laufe der Zeit stabilisieren und lernen,<br />

besser mit ihrer Krankheit umzugehen.<br />

Das Interesse an sozialen Kontakten, an<br />

Gemeinschaftsleben und an Teilnahme<br />

am öffentlichen Leben ist wieder vorhanden<br />

und will neu erlernt werden. Positiv<br />

verlaufende Stabilisierungsprozesse lassen<br />

daher allmählich den Bedarf nach<br />

Angeboten entstehen, die soziales Lernen<br />

in den Vordergrund stellen.<br />

Nach langjährigem, krankheitsbedingten<br />

Rückzug wollten Betroffene<br />

erstmalig wieder ausprobieren, wie es<br />

ist, mit anderen gemeinsam wegzufahren,<br />

in einem Haus zusammen zu<br />

leben, zusammen einzukaufen, zu kochen,<br />

zu essen, gemeinsam Dinge zu<br />

unternehmen und dabei nicht nur die<br />

eigenen Grenzen der Belastbarkeit im<br />

Blick zu haben, sondern auch auf die


Belastbarkeit der Reisegefährten Rücksicht<br />

zu nehmen. Vor diesem Hintergrund<br />

entstand die Idee zu unserem Urlaub für<br />

Einsteiger,der vom 27.6.05 bis 1.7.05.<br />

stattfand. Die Teilnehmer wurden, in Abstimmung<br />

mit den jeweiligen individuellen<br />

Hilfebedarfsplänen, persönlich eingeladen.<br />

<strong>Dr</strong>ei von vier Geladenen nahmen die<br />

Einladung an, weil sie erfahren wollten,<br />

ob und wie sie mit den Unwägbarkeiten<br />

einer Urlaubsreise zurecht kommen würden.<br />

In drei Vortreffen lernten wir uns gegenseitig<br />

als Urlaubsgruppe mit unseren<br />

Wünschen und Erwartungen, aber auch<br />

mit unseren Schwächen und Befürchtungen<br />

kennen. Wir trafen gemeinsam<br />

die erforderlichen Urlaubsvorbereitungen<br />

und besprachen alles Notwendige. Die<br />

Vortreffen begannen jeweils mit einer<br />

kurzen Rhythmusarbeit, um auch jenseits<br />

aller Worte ein Stück Gemeinsamkeit entstehen<br />

zu lassen und um für Schlechtwettertage<br />

gerüstet zu sein.<br />

Am Montagmorgen ging‘s endlich los. Die<br />

lange Autobahnfahrt war für die Teilnehmer<br />

die erste Herausforderung und viele<br />

Pausen waren nötig, bis wir Traunstein<br />

erreichten, dort fürs Abendessen einkauften<br />

und danach unser Urlaubsquartier in<br />

Roitwalchen bezogen. Mit der vorhandenen<br />

Rückzugsmöglichkeit im Einzelzimmer<br />

reduzierte sich die Belastung für den<br />

Einzelnen, da jeder eigenverantwortlich<br />

für seine Entspannung sorgen konnte.<br />

Frau Huber, unsere Wirtin, hatte uns zum<br />

Empfang einen Kuchen gebacken, den<br />

wir uns beim ersten gemeinsamen Nachmittagskaffee<br />

schmecken ließen.<br />

Ein Abendausflug zum Hochberg bot<br />

uns einen wunderschönen Überblick<br />

über den Chiemgau und den Chiemsee<br />

im Sonnenuntergang. Der nächtliche<br />

Stadtbummel in Traunstein fand seinen<br />

Abschluss in einer recht lustigen Runde<br />

im Eiskaffee. Die ländliche Ruhe in<br />

der Einöde Roitwalchen ließ die Stadtbewohner<br />

aus Nürnberg lange schlafen<br />

und so war es meist später Vormittag,<br />

bis alle mit dem Frühstück fertig waren<br />

und der weitere Tagesverlauf geplant<br />

war. Wir stellten uns je nach Wetterlage<br />

und individuellen Bedürfnissen und<br />

Grenzen gemeinsam unser Tagesprogramm<br />

zusammen. Dass Gruppenentscheidungen<br />

länger dauern und der<br />

Weg zur Entscheidung Diskussionen<br />

und Konflikte mit sich bringt, war eine<br />

Lernerfahrung. Wichtig war es dabei,<br />

die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen,<br />

sie zu vertreten, sich dann aber<br />

kompromissfähig mit den anderen auf<br />

einen Vorschlag zu einigen, der für alle<br />

akzeptabel war.<br />

Der nächste Ausflug führte uns auf die<br />

Fraueninsel im Chiemsee. Wir bewun-<br />

derten die blühenden Gärten und besuchten<br />

die Klosterkirche. Eine herannahende<br />

Gewitterfront erzwang die Rückkehr.<br />

Am Mittwochvormittag fuhren wir auf<br />

die Steinbergalm bei Ruhpolding. Die<br />

anschließende Bergwanderung zur Mittelstation<br />

der Hochfellnbahn stellte Anforderungen<br />

an die Kondition, erschloss<br />

uns aber die Schönheit der Gebirgslandschaft<br />

und wir genossen unvergessliche<br />

Ausblicke ins Hochgebirge.<br />

Mit der Seilbahn auf den Hochfelln - das<br />

erschien einigen dann doch zu riskant.<br />

Auch bei uns galt die alte Bergregel ‚Der<br />

Schwächste bestimmt das Tempo‘ und<br />

so verzichteten wir auf die allzu ‚hochfliegenden‘<br />

Pläne. Beim anschließenden<br />

Stadtbummel im touristisch ausgerichteten<br />

Ruhpolding fielen die ersten<br />

Tropfen. Am Abend brannte das riesige<br />

‚Peternfeuer‘ in Roitwalchen leider eher<br />

als das Feuer in unserem Grill, so dass<br />

wir unsere Steaks bei Dunkelheit verzehren<br />

mussten.<br />

Am Donnerstag ein Ausflug in die bayrischen<br />

Alpen. Auf dem Weg nach<br />

Berchtesgaden betrachteten wir den<br />

Watzmann und den Hochkalter mit dem<br />

darunterliegenden Blaueisgletscher<br />

durchs Fernglas. Vom Königssee sahen<br />

wir zunächst nur Heerscharen von Touristen<br />

und zahlreiche Andenkenläden.<br />

Zu guter Letzt erhaschten wir doch noch<br />

einen Blick aufs Wasser. Anschließend<br />

fuhren wir auf die 1600m hoch gelegene<br />

Rossfeld-Panorama-Ringstraße.<br />

Wir entdeckten in der Ferne 3000m<br />

hohe Alpengipfel und schauten runter<br />

auf Berchtesgaden und Salzburg. Nach<br />

einem Stadtbummel in Berchtesgaden<br />

fuhren wir zurück in unsere Einöde.<br />

Die allabendlichen gemeinsamen Tätigkeiten<br />

Kochen, Abendessen und Saubermachen<br />

stellten eine Bereicherung<br />

unseres Gemeinschaftslebens dar und<br />

wurden offensichtlich nicht als Belastung<br />

empfunden, denn jeder half mit und versuchte<br />

seinen Beitrag zu leisten.<br />

Am Freitagmorgen mussten wir die<br />

Heimreise antreten. Die reizvolle Gebirgslandschaft<br />

und der billigere Sprit<br />

veranlassten uns, den Rückweg über<br />

Österreich zu nehmen und so fuhren<br />

wir über Ruhpolding, vorbei am Biathlonleistungszentrum<br />

und der Winkelmoosalm,<br />

nach Reit im Winkel. Vorbei<br />

am Wilden Kaiser, der sich leider in dicke<br />

Regenwolken hüllte, erreichten wir<br />

danach bei Kufstein die Autobahn mit<br />

den üblichen Freitagsstaus. Am Abend<br />

kamen wir wieder wohlbehalten in Nürnberg<br />

an.<br />

Wolfgang Schindler<br />

Alexandra Ippolito<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Urlaub für Einsteiger<br />

FERIEN | URLAUB_<br />

Christian Raab aus Auerbach<br />

HOBBY | FREIZEIT_<br />

Von Toni Tachlinski erhielten wir<br />

diese Zeichnung einer Schnee-Eule<br />

und den ergänzenden Informationen.<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 29


30<br />

_AUS DEN HÄUSERN | _<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> KREATIV<br />

Bild oben:<br />

Shiatsu - Ohrmassage<br />

Bilder unten:<br />

Die Gesichtsaugen<br />

h a b i c h a n g e s c h a u t<br />

Bilder der Ausstellung<br />

Farbrausch<br />

erhellt das Krankenhaus<br />

Die KünstlerInnen präsentieren stolz<br />

ihre Arbeiten<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

Shiatsu-Projekt<br />

Eine Berührung kann den Körper<br />

heilen und das Herz wärmen!<br />

(Hormersdorf) Die heilende Berührung<br />

des Shiatsu erfuhren Bewohner des<br />

Wohnheims Diepoltsdorf im Rahmen<br />

eines Shiatsu-Projekts. Susi bei Nacken-<br />

und Rückenproblemen, Detlef bei<br />

verkrampften Händen und Verdauungsproblemen,<br />

Sandra bei Bauchschmerzen<br />

(Bauchmassage und punktuelle Akupressur).<br />

Michael genoss Ohrmassagen, die<br />

für ihn eine neue Körpererfahrung und Ablenkung<br />

von eingefahrenen Stimulationen<br />

darstellen. Anfangs für alle Bewohner gewöhnungsbedürftig,<br />

durch kontinuierliche<br />

Anwendungen, begleitende Erklärungen<br />

und praktische Demonstrationen an einer<br />

Kollegin, fanden die Bewohner zunehmend<br />

Gefallen an diesen Angeboten, die<br />

auch in die tägliche Körperpflege einfließen<br />

oder bei einem Entspannungsbad<br />

angewendet werden können.<br />

Michael kann mittlerweile eine Selbstanwendung<br />

in Begleitung ausführen,<br />

was ihm sichtbar Freude bereitet.<br />

Fortführend konnte eine Anbahnung von<br />

Erfahrungen ‚des gegenseitigen Berührens‘<br />

der Bewohner untereinander in vielen<br />

Situationen spielerisch erlebt werden.<br />

Im Rahmen meiner Shiatsuausbildung<br />

wurde mir bei der täglichen Arbeit mit unseren<br />

Bewohnern die Anwendungsvielfalt<br />

und der Bedarf einer heilenden Berührung<br />

- Shiatsu - oder einfache Qibong-<br />

Übungen (Atemübungen) bewusst.<br />

Der Schlüssel des Shiatsu ist<br />

M i t g e f ü h l um anderen zu helfen.<br />

Der Arbeitskreis ‚Shiatsu mit geistig-behinderten<br />

Klientel in Deutschland‘ bietet<br />

für Interessierte Weiterbildungen und<br />

Erfahrungsaustausch an.<br />

Christina Vogel<br />

Die Gesichtsaugen<br />

hab ich angeschaut<br />

Unter diesen Titel zeigten 10 Bewohner<br />

des <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Hauses Ebrach<br />

in einer Kunstausstellung im Bayerischen<br />

Staatsministerium für Arbeit<br />

und Sozialordnung, Familie und<br />

Frauen in München ihre eindrucksvollen<br />

Arbeiten<br />

Am Di. 04. 10. 05 eröffnete Ministerialrat<br />

<strong>Dr</strong>. Baumann die Ausstellung mit<br />

Werken von Vasilika Maroulakis, Jutta<br />

Pachmann, Erika Sohr, Maria Vohryzka,<br />

Max Brandmeier, Robert Bubeneder,<br />

Edmund Freygang, Horst-Uwe Gerhardt,<br />

Johannes Röthinger und Rudolf<br />

Thurner<br />

Lisa Volland, Direktorin der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Soziale Dienstleistungen betonte in ihrem<br />

Grußwort, wie stolz sie auf die Bewohner<br />

und Bewohnerinnen aus Ebrach<br />

sei - Menschen, die mit schweren oder<br />

sehr schweren Behinderungen leben<br />

müssen und die hier - in diesem Ambiente<br />

– zeigen können, dürfen, wie unglaublich<br />

kreativ sie sind. „So viel bunte<br />

Fantasie, So viel Ausdruckskraft und<br />

So viel gestalterisches Können! Da<br />

wird ein künstlerischer Reichtum und<br />

eine schöpferische Kraft offenbar, die<br />

wir nicht wirklich vermuten würden.“ Die<br />

Direktorin bedankte sich für die Zurverfügungstellung<br />

der Räume seitens des<br />

Ministeriums und überreichte stellvertretend<br />

der Heimleiterin Renate Bauer<br />

einen Scheck über 500.- EUR<br />

Farbrausch erhellt<br />

das Krankenhaus<br />

Heimbewohner der Häuser Schreinermühle<br />

und Bühling stellen aus<br />

Thema:<br />

Kunst kennt keine Behinderung<br />

Viechtach: ‚Farbrausch‘ war der Titel<br />

der Kunstausstellung, die am Mittwoch<br />

den 23.02.05 in den Gängen<br />

des Viechtacher Kreiskrankenhauses<br />

eröffnet wurde. Neben den Ausstellern<br />

aus den Häusern Schreinermühle und<br />

Bühling war mit dabei der zehnjährige<br />

David Krause (Autist).<br />

Ungewöhnlich farbenfroh und lebhaft<br />

sind die 101 Bilder und Collagen, die<br />

bis Ende Mai im Krankenhaus Viechtach<br />

ausgestellt waren. Sie verdeutlichen<br />

die Lebensfreude und Energie<br />

der Künstler, deren persönliche Einstellung<br />

zu ihrer Umwelt und wie sie<br />

diese sehen.<br />

Stellvertretender Landrat Heinrich<br />

Schmidt brachte es bei der Eröffnungsrede<br />

auf den Punkt: „Diese<br />

Ausstellung ist etwas Besonderes.<br />

Diese Werke wurden von Menschen<br />

geschaffen, die es im Alltag nicht leicht<br />

haben und mit ihrer Behinderung leben<br />

müssen. Aber Kunst kennt keine<br />

Behinderung.“ Er dankte den Betreuer/innen,<br />

besonders der Projektleiterin<br />

Frau Nina Thiel-Stobbe, für ihre Arbeit<br />

und ihr Engagement mit den Behinderten.<br />

„Die Ausstellung trägt dazu bei,<br />

behinderten Menschen mehr Aufmerk-


samkeit zu schenken und Wege der Integration<br />

in die Gesellschaft zu ebnen“,<br />

stellte Schmid abschließend fest.<br />

Frau Nina Thiel-Stobbe gab eine kurzen<br />

Einblick in das Leben der Aussteller.<br />

Über die Häuser Schreinermühle und<br />

Bühling und auf den besonderen Wert<br />

der in den Häusern gelegt wird: Eine<br />

familiäre Umgebung zu schaffen, und<br />

Raum für kreative Fähigkeiten zu geben.<br />

Dafür gibt es Wohngruppen und ‚tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen‘, wie etwa<br />

eine Web- oder Schreinerwerkstatt,<br />

Bewegungs- und Musikgruppen. Oder<br />

eben künstlerisches Gestalten. Bei diesem<br />

werden Gefühle auf das Papier<br />

gebracht, Erlebnisse verarbeitet und<br />

mit der Umwelt Kontakt aufgenommen.<br />

Auch die Künstlerin Frau Dorothea Stuffer<br />

und Diakon Herr Aigner freuten sich<br />

über die gelungene Ausstellung, die „einen<br />

Blick ins Innere dieser Menschen<br />

ermöglicht“.<br />

Herr Weinberger, der stellv. Vorstand<br />

der Krankenhäuser Viechtach und<br />

Zwiesel, bedankte betonte, dass das<br />

Krankenhaus die Räumlichkeiten gerne<br />

zur Verfügung stellt. „Davon profitieren<br />

wir alle, so seine Worte. „Die Künstler,<br />

die Patienten, die Besucher und die Mitarbeiter.“<br />

Claudia Penzkofer<br />

Haus Bühling<br />

Gedenken<br />

an Frau Evelyn <strong>Loew</strong><br />

Evelyn <strong>Loew</strong> trat am 15.09.1973 bei den<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>`schen Einrichtungen ein.<br />

Nachdem sie zunächst in der Schule in<br />

Unterachtel tätig war, übernahm sie 1975<br />

die Funktion der Heimleitung in Hormersdorf.<br />

Im Jahr 1978 wurde sie Heimleiterin<br />

in Glaubendorf und blieb an dieser Stelle<br />

für die folgenden 27 Jahre.<br />

Mit Besonnenheit, Sachlichkeit, Bescheidenheit<br />

und Humor hat sie die Aufnahme-<br />

und Therapiestation geleitet und<br />

maßgeblich geprägt.<br />

Sie begegnete Bewohnern, Mitarbeitern<br />

und Kollegen mit großer Menschlichkeit<br />

und Toleranz und erfreute sich einer<br />

großen Beliebtheit.<br />

Im Jahr 2005 erkrankte sie schwer. Am<br />

30.09. verstarb sie im Alter von 58 Jahren.<br />

Wir werden sie sehr vermissen und uns<br />

in großer Zuneigung und Anerkennung<br />

an sie erinnern.<br />

Nachruf<br />

auf unseren Firmengründer<br />

<strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong><br />

geboren am 8.März 1910<br />

gestorben am 12.Dezember 2005<br />

Der Gründer der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Sozialen Dienstleistungen<br />

ist tot. Die Beisetzung fand am Samstag,<br />

den 17.12.2005 um 11 Uhr auf dem Friedhof<br />

in Wernberg statt.<br />

In der Nachkriegszeit ließ sich Herr <strong>Dr</strong>. med.<br />

Fritz <strong>Loew</strong>, geboren im Sudetenland, als Allgemeinarzt<br />

in der Marktgemeinde Wernberg-<br />

Köblitz nieder. Als langjähriges Mitglied des<br />

Gemeinderats wurde ihm 1986 für sein Engagement<br />

die goldene Bürgermedaille verliehen.<br />

Im Alter von 58 Jahren, wo andere an Ruhestand<br />

oder wenigstens an Kürzertreten denken,<br />

hat sich <strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> eine neue<br />

Lebensaufgabe gestellt. Als Mensch mit unvergleichlichem<br />

sozialen Gewissen widmete<br />

er sich erst theoretisch und dann praktisch<br />

der Pädagogik und Therapie von behinderten<br />

Menschen. Sein fachlicher Ansatz war die gemeindeintegrierte<br />

und dezentrale Wohnform<br />

mit familiärem Charakter. Mit Zielstrebigkeit<br />

und unter Beteiligung von Familienangehörigen<br />

wurde im Oktober 1968 das erste Haus in<br />

Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg eröffnet.<br />

Vielen Hindernissen und Schwierigkeiten zum<br />

Trotz - oder gerade deshalb - setzte sich Hr.<br />

<strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> mit seinem Gründungsgedanken<br />

in der sozialen Landschaft durch.<br />

Die Fundamente, die er legte, tragen einen<br />

Firmenverbund, der heute als größter privater<br />

Anbieter sozialer Dienstleistungen in Bayern<br />

seit nunmehr 37 Jahren in seiner fachlichen<br />

Vorreiterrolle anerkannt wird.<br />

Bis in das hohe Alter hinein engagierte sich<br />

Herr <strong>Dr</strong>. med. Fritz <strong>Loew</strong> auf seine unvergleichliche<br />

Art und Weise im Unternehmen. Seinem<br />

Charisma konnte man sich nicht entziehen.<br />

Die Agilität und den Esprit, die er seiner Familie,<br />

den Mitarbeitern und auch den behinderten<br />

Menschen vorlebte, verlangen uneingeschränkte<br />

Bewunderung und versetzten nicht<br />

selten in Erstaunen.<br />

Die Verleihung der Bayrischen Staatsmedaille<br />

für soziale Verdienste im Jahre 2000 war<br />

wohl die Krönung seines beruflichen Wirkens,<br />

doch wer ihn kannte wusste, dass seine wirkliche<br />

Zufriedenheit in dem Glück seiner Umgebung<br />

lag.<br />

Im Wissen, dass für ihn nur der Blick nach<br />

vorne zählte und er sich Sentimentalitäten<br />

nicht/nur selten gestattete, nehmen wir Abschied<br />

von einer großen Persönlichkeit. Sein<br />

Andenken ist tief in der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />

Dienstleistungen verankert.<br />

Damit das Mögliche entsteht, muss immer<br />

das Unmögliche versucht werden<br />

(Hermann Hesse)<br />

NACHRUF_<br />

<strong>Dr</strong>. Fritz <strong>Loew</strong> Senior<br />

Evelyn <strong>Loew</strong><br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006 31


oben<br />

Bilder aus dem Schneechaos<br />

in der Fuchsenschleife<br />

Achtung - Fuchsenschleife sucht einen<br />

Verwandten, den Yeti!. Noch ist<br />

es lustig - Stunden später haben alle<br />

Muskelkatzer.<br />

Faschingsreitstunde - Daniel Lehner<br />

will sein Pferd im Schnee wieder finden.<br />

Also macht er‘s schön bunt.<br />

Bild unten:<br />

30 Jahre Hormersdorf<br />

und Unterachtel<br />

Mitarbeiterin Anja Cicharski und Geschäftsführerin<br />

Sandra <strong>Loew</strong> mit<br />

einem selbstgebackenen <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>-<br />

Kuchen<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong> 2006<br />

J u b i l ä e n b e i D r . L o e w<br />

Bachetsfeld<br />

Brigitte Holland<br />

25 jähriges Dienstjubiläum<br />

Eintritt 18.11.80<br />

Sonja Zimprich<br />

15 jähriges Dienstjubiläum<br />

Eintritt 01.09.91<br />

Jägerhof<br />

Hier hatten in 2005 folgende<br />

Mitarbeiter 5-jähriges<br />

Dienstjubiläum:<br />

Sven Bernefsky seit 15.04.2000<br />

Posset Erika seit 15.04.2000<br />

Cornelia Weiherer seit 15.07.2000<br />

Die Ehrung der Jubilare erfolgte<br />

an der Weihnachtsfeier.<br />

Mertenberg<br />

feierte 24.09.06 ein Herbstfest<br />

im Musik Cafe B14. Mit<br />

einem ausgiebigen Brunch<br />

startete die Feierlichkeit. Höhepunkt<br />

war die Ehrung der<br />

Jubilare.<br />

Zum 5 jährigen wurden Petra<br />

Czarkowski, Anja Wittur und Jürgen<br />

Dangl gratuliert. Sie erhielten<br />

für ihre Treue eine Urkunde<br />

sowie ein kleines Präsent.<br />

Ein ganz besonderes Jubiläum<br />

hatte Robert Friedrich mit 15<br />

Jahren.<br />

zum Schmunzeln<br />

zwischendurch<br />

Text eines versehentlich<br />

fehlgeleiteten E-Mails:<br />

Betreff: Tiger ist virtualisiert<br />

Hallo Kollegen,<br />

der Tiger (Printserver) ist nun<br />

virtualisiert und liegt auf der<br />

Hydra. Also bitte nicht wundern,<br />

wenn die Maschine im<br />

Serverschrank ausgeschaltet<br />

ist, wo TIGER draufsteht.<br />

Nur im Notfall, also wenn<br />

wider Erwarten irgendwas<br />

überhaupt nicht funktionieren<br />

sollte, kann der neue Tiger<br />

mit dem Virtual Infrastructure<br />

Client auf dem Jaguar heruntergefahren<br />

und die alte<br />

Hardware wieder in Betrieb<br />

genommen werden. Diese<br />

wäre unter http.//tiger-ri erreichbar<br />

und auch per Fernwartung<br />

einzuschalten.<br />

Kommentar der Mail-Empfängerin:<br />

„mit solchen fehlgeleiteten<br />

Fachchinesisch-Mails werden<br />

unbedarfte, einfach strukturierte<br />

Bürokräfte in tiefste<br />

Hilflosigkeit gestürzt.“<br />

_ JUBILÄEN | VERMISCHTES<br />

Tannenschleife<br />

Bewohner:<br />

Irmtraud Kugelstadt und Anita Jaworski - 30 Jahre<br />

Mitarbeiterinnen<br />

Edeltraud Bauer, Margaret Gschrey, Christa Österer, Ilse<br />

Kriebel und Christa Karl für ihre langjährigen engagierte<br />

Mitarbeit geehrt.<br />

Maxhütte<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es ist<br />

kaum zu fassen wie schnell die Zeit vergeht.<br />

Ich habe diesmal die ganz große Ehre viele<br />

treue Seelen zu ehren. Ganz besonders freue<br />

ich mich auf zwei 15-jährige Mitarbeiterinnen<br />

Maria Kraus und Franziska Hirsch<br />

Und jetzt kommen die 10-jährigen Mitarbeiterinnen<br />

Helga Lautenschlager, Christa Spörl, Juana<br />

Blank, Solveig Otto und Anna Schönstein<br />

Aber auch unsere Kücken die 5-jährigen wollen<br />

wir nicht vergessen - Kerstin Pongratz und<br />

Simone Himmelhuber<br />

Es wäre doch gelacht wenn wir nicht die 20<br />

Jahre voll bringen würden, ich freu mich.<br />

Vielen herzlichen Dank für die lange Treue<br />

und wirklich sehr gute Zusammenarbeit.<br />

Auch bei allen anderen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern möchte ich mich auf diesem Wege<br />

für das große Engagement, Verständnis und<br />

Unterstützung recht herzlich bedanken.<br />

Es macht Spaß in Maxhütte zu arbeiten.<br />

Anna Nordgauer-Dzuiba<br />

Ein Brief aus Auerbach<br />

Hallo, ich bin der Christian Raab. Ich kam am<br />

9. Dezember 1995 in die <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />

Dienstleistungen. Ich feierte also am 9. Dezember<br />

2005 mein zehnjähriges <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong>-Gesamtjubiläum.<br />

Zuerst war ich in der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Sozialen Dienstleistung Grünthaler Hof und<br />

jetzt bin ich seit dem 11. Februar 2002 in der<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen Federhof<br />

in Auerbach.<br />

Meine Hobbys sind:<br />

- gut essen und trinken - ein gutes Buch lesen<br />

- spazieren gehen - Orgel spielen - Klavier<br />

spielen - Singen - musizieren - Kicker spielen<br />

- Tischtennis spielen - schwimmen - auf <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Loew</strong>‘sche Veranstaltungen gehen.<br />

Christian Raab

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