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Gegen/Einander - big shot foto + film Gmbh

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Ausgabe 02/2005<br />

www.<strong>big</strong><strong>shot</strong>.at<br />

B I G S H O T<br />

<strong>Gegen</strong>darstellungBIGSHOT<br />

1


BIGSHOT


Links: Auch das ist Schönbrunn.<br />

Eine Momentaufnahme von<br />

Christian Jungwirth.<br />

Content<br />

Die BIG SHOT Foto & Film GmbH begehrt folgende<br />

<strong>Gegen</strong>darstellung<br />

Cover<br />

Herr Oliver, Bademeister, an seinem Arbeitsplatz.<br />

Eine Real-Doku von Erich Reismann.<br />

Ausblick I 4<br />

Gery Wolf war beruflich auf Urlaub.<br />

Und zwar am „Pretty Bay“ in Malta.<br />

Stellungnahme I 6<br />

Edward Oleschak, Big Shot Repräsentant aus<br />

L.A., über einen magischen Elefanten.<br />

I 7<br />

Alexandra Schernthaner vom „Format“ sieht<br />

Vietnam zwischen Hoffung und Verzweiflung.<br />

Big Shot applied I 8<br />

Fotos aus der Big Shot Datenbank.<br />

Aktuell und angewendet.<br />

<strong>Gegen</strong>/<strong>Einander</strong> I 9<br />

Helmut Moik und Paul Ott fahren in die<br />

Südsteiermark und <strong>foto</strong>grafieren. <strong>Einander</strong>.<br />

Stellungnahme I 12<br />

Christian Naderer aus Südtirol entdeckt den<br />

Kalvarienberg von Bernhard Bergmann für sich.<br />

Medien leben von Bildern. Von authentischen Fotos<br />

genau so wie von inszenierten Aufnahmen. Wer am Ende<br />

des Tages das „bessere“ Titelbild hat, wird am nächsten<br />

Morgen den Konkurrenzkampf um die Leserschaft vorläufig<br />

für sich entscheiden.<br />

Die Suche nach optisch ansprechenden Abbildungen<br />

ist aber nur eine Facette von Fotografie. Eine weitere<br />

Möglichkeit steht in der zweiten Ausgabe des Magazins<br />

„Big Shot“ im Mittelpunkt. Nach den Variationen von<br />

„6 x 6“ behandeln wir diesmal die „<strong>Gegen</strong>darstellung“<br />

als hintergründige, manchmal auch demaskierende<br />

Aufnahme, als Blick auf die Rückseite der Kulissen.<br />

So bietet unser Magazin unter anderem zwei<br />

Reportagen, in denen – ausnahmsweise – die Personen<br />

hinter der Kamera in den Vordergrund rücken. Vier Big<br />

Shot Fotografen besuchten zwei klassische Ausflugsziele<br />

in Österreich, den Tiergarten Schönbrunn und die<br />

Südsteiermark. Diese und andere <strong>Gegen</strong>darstellungen<br />

finden Sie übrigens nur hier – und im Internet unter<br />

www.<strong>big</strong><strong>shot</strong>.at. Viel Spaß beim Schauen und Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

Birgit Enge<br />

Stellungnahme I 13<br />

Claudia Macal bewundert die distanzierte Nähe<br />

zwischen Sylvia Hardt und Pussy le Hoot.<br />

<strong>Gegen</strong>/Über I 14<br />

Rita Newman und Erich Reismann im Tiergarten.<br />

Zwei Fotografen, zwei Perspektiven.<br />

Stellungnahme I 16<br />

Isabella Russ schätzt eine Schweizer Komposition<br />

aus Stoff, Text und Maschine.<br />

I 17<br />

Was hat ein Eiskristall mit Kunst zu tun?<br />

Christoph Janauschek ist erstaunt.<br />

Impressum I 18<br />

Wer hinter der <strong>Gegen</strong>darstellung steht.<br />

Namen, Fakten, Zahlen.<br />

Preview I 18<br />

Reflexionen. Das <strong>Gegen</strong>teil von Paparazzi.<br />

Was das nächste Big Shot Magazin bringt.<br />

Cover<br />

Die Farben von Big Shot.<br />

6 Zeilen. 6 Spalten.<br />

BIGSHOT 3


4 BIGSHOT<br />

Gery Wolf <strong>foto</strong>grafiert anders lautenden Gerüchten zum Trotz nicht nur<br />

in der Steiermark. Für Reisebüros und Touristik-Agenturen verschlägt es<br />

ihn zuweilen in interessante <strong>Gegen</strong>den wie Malta. Der Strand „Pretty Bay“,<br />

erst vor wenigen Jahren künstlich mit Sand aufgefüllt, gilt als beliebtes<br />

Ausflugsziel für Einheimische. Gery Wolf: „Vielleicht wirkt die Möglichkeit<br />

ein Ölbad zu nehmen auf Malteser irgendwie anziehend.“ Im Prospekt des<br />

Reisebüros fand dieses Foto überraschenderweise keinen Platz.


Gery Wolf, Pretty Bay. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 195186<br />

BIGSHOT 5


Stellungnahme Teil 1<br />

Stephan Tüngler, Mana Pools National Park. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 207742<br />

6 BIGSHOT<br />

„Beim anständigen Versuch, fest auf beiden<br />

Hinterbeinen zu stehen, wenn man<br />

nach der verbotenen Frucht rüsselt,<br />

beweisen auch nach dem paradiesischen<br />

Sündenfall die kleinsten Gliedmaßen<br />

(und lange Linsen von Stephan Tüngler)<br />

höchste Effizienz. Ausgewogenheit schafft<br />

Erreichbarkeit. Dramatisch inszenierte<br />

Bio-Logistik.“<br />

Edward Oleschak, Filmemacher in<br />

Los Angeles, Big Shot Repräsentant USA


„Der alte Mann blickt mit sanftem<br />

Lächeln hoffnungsvoll in die Zukunft.<br />

In seinem Gesicht lesen wir aber auch<br />

tiefe Traurigkeit und seelischen Schmerz.<br />

Seine Augen erzählen die Geschichte<br />

eines leidgeprüften Landes, mit Stolz<br />

und Würde erträgt er sein Schicksal.<br />

Diesen Widerspruch aus Hoffnung und<br />

Verzweiflung hat der Fotograf zu einem<br />

eindrucksvollen Portrait verdichtet.“<br />

Alexandra Schernthaner,<br />

Leitung Fotoredaktion<br />

Magazin Format, Wien<br />

Teil 2 Stellungnahme<br />

v<br />

Zvone Seruga, Vietnam. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 209221<br />

BIGSHOT 7


8 BIGSHOT<br />

Big Shot applied<br />

Big Shot Anwendungen:<br />

Wirtschaftsblatt vom 10. 6. 2005 (ID: 209400), Format vom<br />

11. 3. 2005 (ID: 206398), Bühne Juni 2005 (ID: 208343),<br />

Geschäftsbericht Böhler-Uddeholm AG (ID: 214218).<br />

„Die Oststeiermark. Natur- und Kulturland“ (ID: 203119),<br />

Markus Schirmer: Hadyn Klaviersonaten Vol. 1 (ID: 191535).<br />

Fotos von Tom Weber, Christian Jungwirth, Marco Borggreve<br />

und Bernhard Bergmann.


Wenn die Terminplanung davon abhängt,<br />

an welchem Tag die Hirsche in Tirol brünftig<br />

werden und wenn man in wenigen Stunden<br />

mehr über Eisbären und die Balzrituale der<br />

Birkhühner erfährt als in acht Jahren Biologie-<br />

Unterricht, dann ist der Tier<strong>foto</strong>graf Helmut<br />

Moik mit von der Partie. Sein <strong>Gegen</strong>über<br />

beim Foto-Termin in der Südsteiermark:<br />

Architekturspezialist Paul Ott aus Graz.<br />

<strong>Gegen</strong>/<strong>Einander</strong><br />

Mit Helmut Moik und Paul Ott in der Südsteiermark<br />

Big Shot: Eine Frage an beide Herren. Wie kamen<br />

Sie zu Ihrem Beruf?<br />

Paul Ott: Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich<br />

nie speziell für Fotografie interessiert. Erst kurz<br />

vor der Matura tauchte der Gedanke nach der<br />

Berufswahl auf. Mit 18 Jahren hab ich das erste<br />

Mal eine Kamera in die Hand genommen. Nach<br />

Matura und Bundesheer begann ich dann bei einem<br />

Industrie- und Werbe<strong>foto</strong>grafen als „Sklave“. Was<br />

mein Spezialgebiet angeht: Mein Bruder studierte<br />

Architektur und ich interessierte mich immer schon<br />

dafür. Mein eigentlicher Start war bei der „Indianer-<br />

Ausstellung“ über die Kunst der Zwischenkriegszeit<br />

in Graz, gestaltet von Volker Giencke.<br />

Helmut Moik: Im <strong>Gegen</strong>satz zu dir, Paul, wollte<br />

ich immer schon Fotograf werden. Mit zehn bekam<br />

ich nach jahrelanger Fragerei endlich meine erste<br />

„Revue Instamatic Pocket“. Mit dem Gerät bin ich<br />

allerdings bald an meine Grenzen gestoßen und so<br />

hab ich mir öfter die „Agfa“ von meinem Vater ausgeliehen,<br />

wenn er gerade nicht da war. Ich hab meine<br />

Oma angeschnorrt für einen Roll<strong>film</strong>, vom Opa hab<br />

ich das Geld für die Entwicklung bekommen. Ich<br />

wollte dann gleich Tier<strong>foto</strong>graf werden, am liebsten<br />

in Afrika. Aber mein Vater war vehement dagegen:<br />

„So einen Globetrotter können wir nicht brauchen!“<br />

Letztendlich habe ich mich gebeugt, die Matura<br />

nachgemacht und bin in den öffentlichen Dienst<br />

eingetreten.<br />

BS: Tier<strong>foto</strong>graf – das stellen wir uns recht anstrengend<br />

vor …<br />

Moik: Ich erzähle Ihnen mein schlimmstes Erlebnis.<br />

In der Nähe von Ilz bekam ich bei einer privaten<br />

Teichanlage die Genehmigung, Silberreiher zu<br />

<strong>foto</strong>grafieren. Es gab dort zwei Teiche und als ich<br />

mein Tarnzelt aufstellte bemerkte der Reiher sofort<br />

diesen Störfaktor. Jetzt war es so: Wartete ich beim<br />

oberen Teich, war der Reiher beim unteren. War<br />

ich unten, saß er oben. Mir wurde irgendwann das<br />

Herumsitzen zu blöd und ich schlich mich ohne<br />

meine Ausrüstung durch den Wald an, um zu sehen,<br />

wo der Reiher ist. Auf einer Lichtung tauchte plötzlich<br />

direkt vor mir ein prächtiger Rehbockkopf auf,<br />

links und rechts hing ihm der Löwenzahn herunter,<br />

weil er gerade gefressen hatte. Ein Wahnsinnsbild,<br />

rundherum die grünen Brennesseln und der gelbe<br />

Löwenzahn, dazu der braune Rehbock – und ich<br />

hatte keine Kamera mit! Das Bild habe ich heute<br />

noch im Kopf. Aber eben nur dort.<br />

BS: Das ist ja bei der Architektur doch um einiges<br />

praktischer …<br />

Ott: Häuser rennen nicht davon, aber es gibt jede<br />

Menge Banalitäten, die man auch nicht planen kann.<br />

In diesem Sommer sollte ich zum Beispiel von der<br />

„Alten Universität“ in Graz eine Gesamtaufnahme<br />

machen. Sehr kurzfristig, weil das Foto noch schnell<br />

in ein Buch rein sollte. Es gibt dort nur für zehn bis<br />

fünfzehn Minuten eine gute Sonneneinstrahlung<br />

zwischen Schauspielhaus und Alter Uni, sonst<br />

hast du nur <strong>Gegen</strong>licht oder zu viel Schatten.<br />

Schlussendlich war ich acht oder zehn Mal dort.<br />

Entweder es verparkten gerade LKWs oder diverse<br />

Event-Aufbauarbeiten die Sicht. Am Ende hat alles<br />

gepasst für das Foto.<br />

BS: Auf welches Foto sind Sie besonders stolz?<br />

Moik: Neben dem Krauskopfpelikan habe ich ein<br />

Eis<strong>foto</strong>, mit dem ich heuer einen Preis bei den<br />

„Glanzlichtern“ gewonnen habe.<br />

Ott: Da gibt es einige, aber „meinen Pelikan“<br />

habe ich noch nicht gefunden. Ich habe auch<br />

ein Natur<strong>foto</strong>, das mir sehr gefällt. Felswand mit<br />

Bäumen ohne Laub bei sehr grauslichem Wetter.<br />

Eine ganz grafische Aufnahme, schwarze Striche,<br />

blaue Landschaft und ein bisschen Schnee.<br />

BS: Heute werden Sie nicht nur <strong>foto</strong>grafieren,<br />

sondern auch <strong>foto</strong>grafiert werden. Mögen Sie den<br />

Gedanken?<br />

Ott: Ich habe wenig Zeit gehabt, darüber nachzudenken.<br />

Mir war eher wichtig, dass ich beim<br />

Einpacken fürs Fotografieren nichts vergesse.<br />

Moik: Also für mich ist es kein schlimmer<br />

Gedanke.<br />

BS: Wie werden Sie Ihr jeweiliges <strong>Gegen</strong>über<br />

in Szene setzen? Welche Aspekte hier in der<br />

Südsteiermark sind Ihnen besonders wichtig?<br />

Ott: Also mir geht es viel stärker um den Helmut<br />

und nicht um den Grenzbalken oder den slowenischen<br />

Traktor im Hintergrund.<br />

Moik: Nein, es geht nicht um mich. Es geht um<br />

dich!<br />

BIGSHOT 9


<strong>Gegen</strong>/<strong>Einander</strong> Paul Ott, <strong>foto</strong>grafiert von Helmut Moik<br />

10 BIGSHOT<br />

Nikon F5, 24x36mm<br />

Paul Ott, geboren 1965, seit 1989 freischaffender Fotograf mit Schwerpunkt Architektur. 1991 Staatsstipendium für künstlerische<br />

Fotografie der Republik Österreich (Ankauf), 1997 Europäischer Architektur<strong>foto</strong>grafie-Preis (Anerkennung), Ausstellungen<br />

in Berlin, Graz und Zürich, Bücher unter anderem über die Bauwerke von Domenig, Eisenköck, Riegler-Riewe und<br />

Steven Holl sowie über das Kunsthaus Graz. Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Architekturjournalen.


<strong>Gegen</strong>/<strong>Einander</strong> Helmut Moik, <strong>foto</strong>grafiert von Paul Ott<br />

Helmut Moik, 1956 geboren, lebt in<br />

Markt Hartmannsdorf. Der Natur<strong>foto</strong>graf<br />

gewann 2003 den Preis „Wildlife-<br />

Photographer of the Year“, der alljährlich<br />

von der BBC und dem britischen naturhistorischen<br />

Museum ausgeschrieben<br />

wird. Das ausgezeichnete Bild: Der<br />

Krauskopfpelikan, zu sehen in der ersten<br />

Ausgabe von Big Shot „6 x 6“. Unter<br />

anderem <strong>foto</strong>grafierte Moik die Bände<br />

„Leben am Fluss. In den schönsten<br />

Auen Österreichs“ und „Nationalpark<br />

Nockberge“.<br />

Camera obscura, 8x10 inch<br />

BIGSHOT 11


Stellungnahme Teil 3<br />

Bernhard Bergmann, Kalvarienberg Graz. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 203619<br />

12 BIGSHOT<br />

„Madonna, che bello ... Herrlich, wie<br />

Bernhard Bergmann mit seinem<br />

Blick für Farben und Details eine<br />

Brücke zwischen Kirche und Welt<br />

baut und die Szene unter dem<br />

Kreuz Christi mit dem alltäglichen<br />

Kreuz der Hausfrau verbindet. Und<br />

gerade weil der erste Eindruck an<br />

eine italienische Seitengasse erinnert,<br />

öffnet die Momentaufnahme einen<br />

ungewöhnlichen Zugang zum mediterranen<br />

Lebensgefühl von Graz auch<br />

hinter den Fassaden.“<br />

Christian Naderer<br />

naderer communication<br />

Neumarkt/Südtirol – Tragwein/OÖ


„Sylvia Hardt mit Aktivist/in Pussy le Hoot in der Garderobe. Eine Annäherung, die nicht<br />

demaskieren will, sondern Neugierde mit Respekt verbindet.“<br />

Claudia Macal, Leitung Fotoredaktion Magazin Woman, Wien<br />

Teil 4 Stellungnahme<br />

Sylvia Hardt, Pussy le Hoot. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 212135<br />

BIGSHOT 13


14 BIGSHOT<br />

<strong>Gegen</strong>/Über<br />

Der Wiener Tiergarten ist nach eigener Darstellung der älteste bestehende Zoo der Welt. Seit 1752 werden in<br />

Schönbrunn Wildtiere zur Schau gestellt und abgebildet. An kaum einem anderen Platz in Österreich werden<br />

pro Tag so viele Fotos geschossen. Big Shot wollte wissen, welche Perspektiven zwei professionelle Fotografen<br />

einnehmen, wenn man sie getrennt voneinander in den Zoo schickt.<br />

8. September 2005. Rita Newman beginnt ihren Rundgang bei<br />

der Verleihstelle für Leiterwägen. Die Hasselblad, das Stativ, die<br />

Reservekamera, die Objektive und das benötigte Fotomaterial<br />

haben ein beachtliches Gewicht. Zweite Station: Der Gepard.<br />

Newman platziert sich so, dass sie das Verhalten der Besucher<br />

aus kurzer Distanz einfangen kann, ohne dabei selbst beobachtet<br />

zu werden. Die Neugierde der Kinder, aber auch das routinierte<br />

Gehabe der Erwachsenen mischen sich im Sucher von Newmans<br />

Kamera mit den Stäben des Käfigs und dem schläfrigen Blick<br />

des Tiers. Als genaue Kennerin der besten Schau-Plätze legt<br />

sich Newman in weiterer Folge bei den Pinguinen, den Löwen<br />

und den Flamingos auf die Lauer und vermittelt auch hier den<br />

Eindruck, ausschließlich an den Tieren interessiert zu sein.<br />

Nur ein Kind bemerkt, dass Newman andere Perspektiven einnimmt<br />

als herkömmliche Schnappschützen: „Was macht die Frau<br />

da?“ Lakonische Antwort der Mutter: „Fotografieren.“<br />

Rita Newman, 1970 im Innviertel geboren. Lebt und arbeitet seit 1989 in Wien. Studierte Kunstgeschichte. Ihre experimentellen Aufnahmen fielen dem<br />

Magazin-Spezialisten Manfred Klimek in die Hände, der sie daraufhin zu seiner Assistentin machte. Seit 1996 ist Newman selbstständige Fotografin.<br />

Es entstanden seither Arbeiten für „profil“, die „Wienerin“ und andere Magazine, aber auch Werbung für BMW und die AUA. Am liebsten <strong>foto</strong>grafiert<br />

Rita Newman Theaterszenen und Blumen. Ihre Ausstellung „fluids & flowers“ ist noch bis zum 5. Jänner 2006 im Wiener Café Stein zu sehen.<br />

Im Tiergarten Schönbrunn kennt sie sich annähernd perfekt aus, betrieb sie doch ebendort einige Monate lang einen Stand für Besucher<strong>foto</strong>s.


Rita Newman und Erich Reismann im Garten der Tiere<br />

Eine Woche später. Erich Reismanns Wunsch war es, sich in<br />

ein Gehege zu setzen und in die Freiheit hinaus zu <strong>foto</strong>grafieren.<br />

Aus nahe liegenden Gründen lehnte die Leitung des Tierparks<br />

dankend ab. So konzentriert sich Reismann auf Interaktionen<br />

vor den Käfigen und begibt sich auf die Suche nach interessanten<br />

Zoobesuchern. Mit seiner Hasselblad, einst für einen<br />

Foto-Termin mit Helmut Qualtinger angeschafft, einer Leica<br />

und einer Digitalkamera vermag er Aufnahmen in aller Ruhe<br />

vorzubereiten und kann andererseits auch blitzschnell abdrücken.<br />

Wichtig ist ihm das Abtauchen in die durchaus überschaubare<br />

Masse der Besucher. So entstehen Bilder, wie sie typisch sind für<br />

Erich Reismann. Seine Intuition für den Ort, das Motiv und die<br />

Lichteinflüsse sorgen dafür, dass selbst eine rasche Aufnahme am<br />

Ende aussieht wie eine lange vorbereitete Komposition.<br />

Über das Foto-Shooting sagt er: „Ich habe ein gespaltenes<br />

Verhältnis zu Tieren hinter Gittern. Die beiden Kinder kamen<br />

mir in ihrer pantomimischen Spielmechanik in diesem historischen<br />

Käfig gerade recht.“<br />

Erich Reismann, 1961 in Großkrut (NÖ) geboren. Studierte Philosophie und Kunst und verdiente sich seinen Lebensunterhalt in jungen Jahren als Fotograf<br />

für die Österreich-Ausgabe der Zeitschrift „HörZu“. In den 1980ern begann er für große europäische Lifestyle-Magazine wie „The Face“ und „Tempo“ zu arbeiten.<br />

In Österreich entstanden Fotos für „Wiener“ und „Wienerin“, „Basta“, „Gault Millau Magazin“, „Kurier Freizeit“ und viele andere mehr.<br />

Mitte der 1990er wurde Reismann Foto-Chef der Tageszeitung „Wirtschaftsblatt“. 2002 verließ Reismann die Zeitung und lebt seither als freischaffender Fotograf.<br />

Am liebsten arbeitet Reismann heute wie damals mit Menschen und für Magazine, die seine Bilder zu schätzen wissen.<br />

BIGSHOT 15


Stellungnahme Teil 5<br />

Alf Wedel, Singer. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 211125<br />

16 BIGSHOT<br />

„Alf Wedels Aufnahme der alten Singer-Nähmaschine<br />

hebt durch das Spiel von Licht und Schatten die<br />

edle Beschaffenheit der Materialien gekonnt in den<br />

Vordergrund.“<br />

Isabella Russ, Leitung Fotoredaktion<br />

Magazin News, Wien


„Franz Pritz zeigt mit dem Eiskristall aus Salzburg,<br />

dass die Schnittmenge zwischen ‚Natur‘ und ‚Kunst‘<br />

größer ist als man gemeinhin vermutet. Für mich<br />

eines der verblüffendsten Fotos der letzten Jahre.“<br />

Christoph Janauschek,<br />

Freiberuflicher Art Director, Wien<br />

Teil 6 Stellungnahme<br />

Franz Pritz, Eiskristall. © <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 208176<br />

BIGSHOT 17


Preview<br />

Impressum<br />

Photos by (in order of appearance):<br />

Erich Reismann, Cover<br />

Christian Jungwirth, Seite 2<br />

Gery Wolf, Seite 4<br />

Stephan Tüngler, Seite 6<br />

Zvone Seruga, Seite 7<br />

Marco Borggreve, Bernhard Bergmann,<br />

Tom Weber, Christian Jungwirth, Seite 8<br />

Helmut Moik, Paul Ott, Seiten 10 und 11<br />

Bernhard Bergmann, Seite 12<br />

Sylvia Hardt, Seite 13<br />

Rita Newman, Seite 14<br />

Erich Reismann, Seite 15<br />

Alf Wedel, Seite 16<br />

Franz Pritz, Seite 17<br />

Paul Ott, Seite 18<br />

Christian Jungwirth, Seite 19<br />

Herausgeber: Big Shot. www.<strong>big</strong><strong>shot</strong>.at<br />

Opernring 12, A-8010 Graz<br />

Telefon: +43.316.811833<br />

Koordination & Redaktion: Birgit Enge, info@<strong>big</strong><strong>shot</strong>.at<br />

Konzept & Redaktion: Pretty Commercial. www.commercial.at<br />

Artwork: Cactus Design<br />

18 BIGSHOT<br />

Reflexionen<br />

Big Shot Ausgabe 03<br />

„Reflexionen“ erscheint<br />

im Frühjahr 2006.<br />

Vorbestellungen unter:<br />

office@<strong>big</strong><strong>shot</strong>.at<br />

BIG SHOT Foto & Film GmbH<br />

Rechts:<br />

Shot on location in Graz,<br />

Opernhaus 1999.<br />

Christian Jungwirth,<br />

© <strong>big</strong><strong>shot</strong>.at ID: 131581<br />

Cover U4<br />

Simone Andress<br />

Marco Borggreve<br />

Ulrich Grill<br />

Erich Hagspiel<br />

Sylvia Hardt<br />

Stefan Haring<br />

Christian Jungwirth<br />

Angelo Kaunat<br />

Hans Dieter Klein<br />

Rainer Mirau<br />

Helmut Moik<br />

Erich Reismann<br />

Zvone Seruga<br />

Christa Strobl<br />

Petr Svarc<br />

Karl Thomas<br />

Tom Weber<br />

Christoph Zenz


208804 203805 208506 213380 206419 213377<br />

148147 170312 213384 209757 170043 205127<br />

176094 187206 205193 196286 199498 208548<br />

209748 213382 210397 213389 199480 211282<br />

169938 170178 166851 208809 197628 213972<br />

208940 209335 208281 213973 213902 101740

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