Neoliberalismus und die Reorganisation der Care ... - Denknetz
Neoliberalismus und die Reorganisation der Care ... - Denknetz
Neoliberalismus und die Reorganisation der Care ... - Denknetz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Politische Ökonomie<br />
Was wird in <strong>der</strong> Schweiz gearbeitet <strong>und</strong> von wem?<br />
Arbeitsvolumina in Millionen St<strong>und</strong>en im Jahr 2000<br />
Millionen St<strong>und</strong>en im Jahr 2000<br />
Männer Frauen Total<br />
Wirtschaftssektoren<br />
A/B Sektor 1 296 106 403<br />
C-F Sektor 2 1543 331 1874<br />
G-P Sektor 3 2613 1999 4611<br />
Unbezahlte Arbeit<br />
Total Erwerbsarbeit*<br />
Hausarbeiten<br />
4452 2436 6888<br />
(Kochen, putzen etc.)<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung/Pflege<br />
1969 4077 6046<br />
Erwachsener zu Hause<br />
Informelle Arbeit in<br />
493 752 1245<br />
an<strong>der</strong>en Haushalten<br />
Freiwilligenarbeit in<br />
90 279 369<br />
Institutionen 236 136 372<br />
Total** 2788 5244 8032<br />
Total Arbeitsvolumen Schweiz 7240 7680 14920<br />
* Erwerbsarbeit von allen (auch GrenzgängerInnen), <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Schweiz<br />
arbeiten. Auslän<strong>der</strong>Innen: Jahresaufenthalt, Nie<strong>der</strong>lassung.<br />
** Unbezahlte Arbeit von allen mit 15 Jahren <strong>und</strong> mehr, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Schweiz<br />
leben<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esamt für Statistik SAKE <strong>und</strong> AVOL. Berechnung: Mascha<br />
Madörin<br />
Die Grössenordnungen sprechen für sich. Wir wissen es eigentlich<br />
schon: Es sind vor allem <strong>die</strong> Frauen, welche <strong>die</strong> grosse Last <strong>der</strong> unbezahlten<br />
Arbeit tragen. Und es sind vor allem Frauen, <strong>die</strong> <strong>Care</strong>-Arbeiten<br />
verrichten, ob bezahlt o<strong>der</strong> unbezahlt. Was vielleicht weniger klar ist:<br />
Die unbezahlte Arbeit ist in <strong>der</strong> gesamten Volkswirtschaft ein ins Gewicht<br />
fallen<strong>der</strong> ökonomischer Faktor. Weniger Arbeit im unbezahlten<br />
Sektor – beispielsweise, weil Frauen wegen <strong>der</strong> Erhöhung des Pensionsalters<br />
vermehrt länger erwerbstätig sind <strong>und</strong> weniger Pflegearbeit leisten<br />
können – hat grosse Auswirkungen, aus dem einfachen Gr<strong>und</strong>, weil es<br />
sich um sehr viel Arbeit handelt. Allein das Zubereiten von Mahlzeiten zu<br />
Hause ist, was das Arbeitsvolumen anbelangt, <strong>die</strong> grösste Wirtschaftsbranche<br />
(verglichen mit NOGA-Wirtschaftsabteilungen) überhaupt! Sollen<br />
Frauen substantiell von unbezahlter Arbeit entlastet werden, bräuchte<br />
es Verän<strong>der</strong>ungen, <strong>die</strong> Verschiebungen in <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur, wie<br />
144 <strong>Denknetz</strong> • Jahrbuch 2007